Was der Abschied von den fossilen Energieträgern bedeutet

Gail Tverberg hat am 15.12.2023 mit “Ten Things that Change without Fossil Fuels” einen wie ich meine sehr realistischen Artikel zum Thema “Abschied von den fossilen Brennstoffen” geschrieben, den ich im Folgenden übersetzt habe.

Übersetzung des Artikels von Gail Tverberg

Link auf das Original: https://ourfiniteworld.com/2023/12/15/ten-things-that-change-without-fossil-fuels/

Gail Tverberg ist eine amerikanische Versicherungsmathematikerin, die sich seit Jahren sehr mit den Themen Energie und Rohstoffe befasst hat. Sie hat dazu auf ihrem Blog ourfiniteworld.com sehr viele Artikel geschrieben,  die in der Regel sehr viel kommentiert werden. In der Vergangenheit habe ich schon einige Artikel von ihr übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Zehn Dinge, die sich ohne fossile Brennstoffe ändern

Veröffentlicht am 15. Dezember 2023 von Gail Tverberg

Der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe zur Verhinderung des Klimawandels ist heute ein beliebtes Thema. So ziemlich das gleiche Ergebnis tritt ein, wenn uns die fossilen Brennstoffe ausgehen: Wir verlieren fossile Brennstoffe, aber nur, weil wir sie nicht mehr fördern können. Praktisch niemand sagt uns jedoch, in welchem Maße das derzeitige System von fossilen Brennstoffen abhängig ist.

Die Wirtschaft ist außerordentlich abhängig von fossilen Brennstoffen. Wenn nicht genügend fossile Brennstoffe zur Verfügung stehen, wird es wahrscheinlich zu Kämpfen um das, was verfügbar ist, kommen. Einige Länder werden wahrscheinlich weit mehr als ihren gerechten Anteil bekommen, während der Rest der Weltbevölkerung nur noch sehr wenig oder gar keine fossilen Brennstoffe mehr zur Verfügung haben wird.

Wenn der völlige oder fast völlige Verzicht auf fossile Brennstoffe für einen Teil der Weltbevölkerung ein Risiko darstellt, könnte es nützlich sein, über einige der Dinge nachzudenken, die schief gehen könnten. Im Folgenden finden Sie einige meiner Ideen zu den Dingen, die sich in einer Wirtschaft ohne fossile Brennstoffe verändern, meist zum Schlechteren.

[1] Banken, wie wir sie kennen, werden wahrscheinlich scheitern.

Bevor die Banken in Gebieten, in denen es praktisch keine fossilen Brennstoffe gibt, zusammenbrechen, werden wir meiner Einschätzung nach generell eine Hyperinflation erleben. Die Regierungen werden die Geldmenge stark erhöhen in dem vergeblichen Versuch, die Menschen glauben zu machen, dass mehr Waren und Dienstleistungen produziert werden. Diese Methode wird angewandt werden, weil die Menschen mehr Geld mit der Möglichkeit gleichsetzen, mehr Waren und Dienstleistungen zu kaufen. Leider wird es ohne fossile Brennstoffe sehr schwierig sein, sehr viele Waren zu produzieren.

Mehr Geld führt einfach zu mehr Inflation, weil für den Betrieb von Maschinen aller Art zur Herstellung von Waren physische Ressourcen, einschließlich der entsprechenden Energiearten, benötigt werden. Die Herstellung von Dienstleistungen erfordert ebenfalls Energie aus fossilen Brennstoffen, aber im Allgemeinen in geringerem Umfang als die Herstellung von Waren. Eine Schere zum Haareschneiden beispielsweise wird mit fossiler Energie hergestellt. Die Person, die die Haare schneidet, muss bezahlt werden; ihr Lohn muss hoch genug sein, um die energiebedingten Kosten wie den Kauf und die Zubereitung von Lebensmitteln zu decken. Der Laden, in dem das Haareschneiden durchgeführt wird, muss auch für die fossile Energie bezahlen, die für Wärme und Licht benötigt wird, sofern diese Energie überhaupt verfügbar ist.

Die Banken werden zusammenbrechen, weil ein zu großer Teil der Schulden nicht mit Zinsen zurückgezahlt werden kann. Ein Teil des Problems wird darin bestehen, dass die Löhne zwar steigen werden, die Preise für Waren und Dienstleistungen aber noch schneller steigen werden, so dass die Waren unerschwinglich werden. Ein weiterer Teil des Problems besteht darin, dass die Dienstleistungswirtschaften, wie die der USA und der Eurozone, unverhältnismäßig stark von einer rückläufigen Wirtschaft betroffen sein werden. In einer solchen Wirtschaft werden sich die Menschen weniger oft die Haare schneiden lassen. Stattdessen werden sie ihr Geld für das Nötigste ausgeben, einschließlich Lebensmittel, Wasser und Kochzubehör. Dienstleistungsunternehmen wie Friseursalons und Restaurants werden aus Mangel an Kunden schließen, was zu Zahlungsausfällen führen wird.

[2] Die heutigen Regierungen werden scheitern.

Wenn die Banken scheitern, werden auch die heutigen Regierungen scheitern. Zum Teil werden sie an den Versuchen scheitern, die Banken zu retten. Ein weiteres Problem werden sinkende Steuereinnahmen sein, weil weniger Waren und Dienstleistungen produziert werden. Die Finanzierung der Rentenprogramme wird immer schwieriger werden. All diese Probleme werden zu einer zunehmend kontroversen Politik führen. In einigen Fällen werden sich die Zentralregierungen auflösen und die Bundesstaaten und andere kleinere Einheiten, wie die heutigen Provinzen, auf sich allein gestellt zurücklassen.

Zwischenstaatliche Organisationen, wie die Vereinten Nationen und die NATO, werden immer weniger Gehör finden, bevor sie schließlich scheitern. Es wird für sie immer schwieriger werden, ausreichende Finanzmittel von den Mitgliedstaaten zu erhalten.

Diktaturen mit Führern, die absolute Macht ausüben, und Aristokratien, die von Führern mit erblichen Rechten regiert werden, sind die Regierungsformen mit dem geringsten Energiebedarf. Diese werden ohne fossile Brennstoffe wahrscheinlich häufiger werden.

[3] Fast alle heutigen Unternehmen werden scheitern.

Fossile Brennstoffe sind für alle Arten von Unternehmen unerlässlich. Sie werden bei der Gewinnung von Rohstoffen und beim Transport von Waren eingesetzt. Wir verwenden fossile Brennstoffe, um Straßen zu befestigen und fast alle heutigen Gebäude zu bauen. Ohne fossile Brennstoffe werden selbst einfache Reparaturen an der bestehenden Infrastruktur unmöglich. Ohne ausreichende fossile Brennstoffe laufen vor allem internationale Unternehmen Gefahr, in kleinere Einheiten zu zerfallen. Sie werden es unmöglich finden, in Teilen der Welt zu operieren, in denen es praktisch keine fossilen Brennstoffe gibt.

Fossile Brennstoffe werden sogar bei der Herstellung von Solarzellen, Windturbinen und Ersatzteilen für Elektrofahrzeuge verwendet. Von Solar- und Windenergie als “erneuerbaren Energien” zu sprechen, ist in hohem Maße irreführend. Bestenfalls kann man sie als “Verlängerer” der fossilen Brennstoffe bezeichnen. Sie können vielleicht das Problem eines geringen Angebots an fossilen Brennstoffen lösen, aber sie sind bei weitem kein adäquater Ersatz.

[4] Die Stromnetze und das Internet werden verschwinden.

Fossile Brennstoffe sind für den Betrieb des Stromübertragungsnetzes wichtig. Für die Wiederherstellung heruntergefallener Stromleitungen nach Stürmen werden zum Beispiel fossile Brennstoffe benötigt. Der Anschluss von Solarzellen oder Windturbinen an das Stromnetz erfordert fossile Brennstoffe. Haussolaranlagen können so lange betrieben werden, bis ihre Wechselrichter ausfallen. Sobald die Wechselrichter ausfallen, ist ihr Nutzen stark beeinträchtigt. Für die Herstellung neuer Wechselrichter werden fossile Brennstoffe benötigt.

Fossile Brennstoffe sind auch für die Aufrechterhaltung aller Teile des Internetsystems wichtig. Außerdem ist es ohne das Stromnetz unmöglich, Computer für die Verbindung mit dem Internet zu nutzen.

[5] Der internationale Handel wird stark zurückgehen.

In dieser Zeit des Jahres erinnern sich viele von uns an die Geschichte von den drei Königen aus dem Morgenland, die das Jesuskind mit wertvollen Geschenken besuchen. Wir erinnern uns auch an die Geschichten in der Bibel über Paulus, der in ferne Länder reiste. Aus diesen und vielen anderen Beispielen wissen wir, dass internationaler Handel und Reisen auch ohne fossile Brennstoffe möglich sind.

Das Problem ist, dass einige Teile der Welt ohne fossile Brennstoffe nur noch sehr wenig als Gegenleistung für Waren anbieten können, die mit fossilen Brennstoffen hergestellt wurden. Länder mit fossilen Brennstoffen werden schnell herausfinden, dass Staatsschulden von Ländern ohne fossile Brennstoffe nicht viel wert sind, wenn es um die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen geht. Infolgedessen wird sich der Handel auf die verfügbaren Exporte beschränken. Für Teile der Welt, die ohne fossile Brennstoffe auskommen, wird der Export von Waren wahrscheinlich sehr begrenzt sein.

[6] Die Landwirtschaft wird sehr viel weniger effizient sein.

Die heutige Landwirtschaft ist durch den Einsatz großer mechanischer Geräte, die in der Regel mit Dieselkraftstoff betrieben werden, und einer Vielzahl von Chemikalien wie Herbiziden, Insektiziden und Düngemitteln unglaublich effizient geworden. Darüber hinaus werden mit fossilen Brennstoffen hergestellte Zäune und Netze verwendet, um unerwünschte tierische Schädlinge fernzuhalten. In einigen Fällen werden Gewächshäuser verwendet, um ein kontrolliertes Klima für Pflanzen zu schaffen. Mit Hilfe fossiler Brennstoffe wird spezielles Hybridsaatgut entwickelt, das Eigenschaften hervorhebt, die die Landwirte für wünschenswert halten. All diese “Hilfsmittel” werden in Zukunft verschwinden.

Ohne diese Hilfen wird die Landwirtschaft viel weniger effizient sein. Abbildung 1 zeigt, dass selbst bei einem geringen Rückgang der Nutzung fossiler Brennstoffe im Jahr 2020 der Anteil der Landwirtschaft an der Beschäftigung zunimmt.

Abbildung 1. Weltweite Beschäftigung in der Landwirtschaft in Prozent der Gesamtbeschäftigung, wie von der Weltbank zusammengestellt.

Die Beschäftigung in der Landwirtschaft ist wichtig. Diese Arbeitskräfte wurden nicht entlassen, auch wenn Beschäftigte im Tourismus und in der Bekleidungsindustrie ihren Arbeitsplatz verloren, so dass der Anteil der landwirtschaftlichen Arbeitsplätze an der Gesamtbeschäftigung stieg.

[7] Der künftige Arbeitskräftebedarf wird wahrscheinlich überproportional im Agrarsektor liegen.

Die Menschen müssen essen. Selbst wenn die Wirtschaft sehr ineffizient arbeitet, werden die Menschen Nahrung brauchen. Es ist zu erwarten, dass der Anteil der Menschen, die in der Landwirtschaft (einschließlich Jagen und Sammeln) tätig sind, beträchtlich steigen wird.

Manche Menschen hoffen, dass eine Umstellung auf Permakultur das Problem der Abhängigkeit der Landwirtschaft von fossilen Brennstoffen lösen wird. Ich sehe in der Permakultur eher eine Verlängerung der fossilen Brennstoffe als eine Lösung, um ohne fossile Brennstoffe auszukommen, denn sie setzt die Verwendung vieler auf fossilen Brennstoffen basierender Geräte voraus, wie z. B. moderne Zäune und die heutigen Werkzeuge. Außerdem löst die Permakultur das Problem der Ineffizienz bestenfalls teilweise, da sie eine große Menge an praktischer Arbeit erfordert.

Abbildung 2. Vergleich der Beschäftigung in der Landwirtschaft in den USA, als Anteil an der Gesamtbeschäftigung, mit einer vergleichbaren Relation für die am wenigsten entwickelten Länder der UN, basierend auf den Daten der Weltbank.

Heute besteht eine große Kluft zwischen dem Anteil der Beschäftigung in der Landwirtschaft in den Vereinigten Staaten und in der gleichen Statistik für die UN-Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder. Die meisten dieser Länder befinden sich in Afrika südlich der Sahara. Sie verbrauchen sehr wenig fossile Brennstoffe.

In den USA lag der Anteil der Beschäftigung in der Landwirtschaft zuletzt bei etwa 1,7 %. In dem Teil Europas, der den Euro verwendet, lag der Anteil der Beschäftigung in der Landwirtschaft in letzter Zeit im Durchschnitt bei 3,0 %. Sowohl in den USA als auch in Europa wäre ein enormer Wandel in der Beschäftigung erforderlich, um den Anteil der Landwirtschaft an der Gesamtbeschäftigung auf 70 % (wie Anfang der 90er Jahre in der am wenigsten entwickelten Gruppe der Vereinten Nationen) oder sogar auf 55 % (wie in letzter Zeit in derselben Gruppe) zu erhöhen.

[8] Das Heizen von Häusern wird zu einem Luxusgut, das nur den Wohlhabenden vorbehalten ist.

Ohne fossile Brennstoffe wird Holz wegen seines Heizwertes sehr gefragt sein. Holz wird zum Kochen von Lebensmitteln benötigt werden; es ist sehr schwierig, sich ausschließlich von Rohkost zu ernähren ( Link auf Catching Fire: How Cooking Made Us Human von Richard Wrangham). Holz wird auch für die Herstellung von Holzkohle gefragt sein, die wiederum zum Schmelzen bestimmter Metalle verwendet werden kann. Angesichts dieser Nachfrage nach Holz wird die Abholzung der Wälder in vielen Teilen der Welt wahrscheinlich zu einem großen Problem werden. Holz wird im Allgemeinen recht teuer sein, da die Kosten für die Ernte und den Transport über weite Entfernungen ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe beträchtlich sind.

Menschen, die in dünn besiedelten Waldgebieten leben, können vielleicht ihr eigenes Holz für die Hausheizung sammeln. Für andere Menschen wird das Heizen zu Hause wahrscheinlich zu einem Luxus, den sich nur die sehr Reichen leisten können.

[9] Alleinleben wird der Vergangenheit angehören.

Ohne genügend Wärme und mit kaum genügend Holz zum Kochen werden sich die Menschen (und ihre Tiere) noch mehr zusammendrängen müssen. Mehrgenerationenhäuser, die über einem Platz für die Haltung von Nutztieren gebaut werden, könnten wieder populär werden. Es wird effizienter sein, für große Gruppen zu kochen als für jeweils eine Person. Menschen in kalten Gegenden werden sich in Betten zusammenkuscheln, um sich warm zu halten. Oder sie kuscheln sich mit ihren Hunden zusammen, wie in dem Sprichwort “Three Dog Night” (dt. “Drei Hundenacht”), das eine Nacht meint, die so kalt ist, dass man drei Hunde braucht, um eine Person warm zu halten.

Selbst in den warmen Teilen der Welt werden die Menschen in Gruppen zusammenleben, weil die Führung eines Haushalts für eine einzelne Person einfach zu teuer wird. Lebensmittel und Brennstoff zum Kochen werden einen großen Teil des Familieneinkommens verschlingen. Für andere Ausgaben wird wenig übrig bleiben.

[10] Regierungen und ihre Gesetze werden an Bedeutung verlieren. Stattdessen werden neue Traditionen und neue Religionen eine größere Rolle bei der Aufrechterhaltung der Ordnung spielen.

Die Regierungen haben Dutzende von Versprechungen gemacht, aber ohne ein wachsendes Angebot an fossilen Brennstoffen (oder einen adäquaten Ersatz) werden sie diese nicht einhalten können. Die Renten werden wegfallen. Die Regierungen werden wahrscheinlich nicht mehr in der Lage sein, Eigentumsrechte durchzusetzen. Ohne einen guten Ersatz für fossile Brennstoffe sind Massenunruhen wahrscheinlich.

Die Menschen sehnen sich nach Ordnung. Ohne Ordnung ist es unmöglich, Geschäfte zu machen. Aus jüngster Erfahrung wissen wir, dass “Nachhaltigkeitsgruppen”, die von Menschen mit einem gemeinsamen Interesse an Nachhaltigkeit gebildet werden, nicht gut genug funktionieren, um für Ordnung zu sorgen. Sie neigen dazu, sich aufzulösen, sobald Hindernisse auftauchen.

Was in der Vergangenheit offenbar funktioniert hat, um für Ordnung zu sorgen, ist eine Kombination aus Traditionen und Religionen. In einer sich wandelnden Welt werden sich wahrscheinlich sowohl die Traditionen als auch die Religionen ändern müssen. In dem Buch Communities that Abide von Dmitry Orlov et al. weisen die Autoren darauf hin, dass ein starker (nicht gewählter) Führer und gemeinsame religiöse Überzeugungen den Zusammenhalt einer Gruppe fördern. Es ist sogar hilfreich, wenn die Gruppe ein wenig verfolgt wird. Der Kampf für eine gemeinsame Sache ist Teil dessen, was die Gruppe zusammenhält.

Die Zehn Gebote in der Bibel werden in einer Weise ausgelegt, die stark darauf hindeutet, dass es sich um Regeln für das Verhalten innerhalb der Gruppe und nicht für das Verhalten im Allgemeinen handelt. Zum Beispiel gilt “Du sollst nicht töten” für andere Mitglieder der Gruppe; Kriege gegen andere Gruppen wurden sehr wohl erwartet. In diesen Kriegen wurde die Tötung von Mitgliedern einer anderen Gruppe erwartet. Dies scheint die Tötung von Mitgliedern der Hamas durch Israel heute zu erlauben. Da es nicht genügend fossile Brennstoffe gibt, werden die Kämpfe immer häufiger.

Fazit

Meiner Meinung nach steht die Welt heute vor einem Problem, mit dem auch kleinere Volkswirtschaften in der Vergangenheit immer wieder konfrontiert waren: Die Bevölkerung ist zu groß für die Ressourcenbasis der Wirtschaft geworden, zu der jetzt auch die fossilen Brennstoffe gehören. Die heutigen Staats- und Regierungschefs formulieren das Problem so, dass sie sich freiwillig von fossilen Brennstoffen abwenden, um den Klimawandel zu verhindern, damit die Situation weniger beängstigend klingt.

Meines Erachtens muss die Welt ihren Verbrauch an fossilen Brennstoffen reduzieren, denn letztlich bestimmen die Gesetze der Physik die Verkaufspreise für fossile Brennstoffe. Wir fördern zuerst die kostengünstig zu produzierenden fossilen Brennstoffe. Das Problem ist, dass die Verkaufspreise für fossile Brennstoffe nicht beliebig hoch ansteigen können. Die Preise müssen beides sein:

  • Hoch genug, damit die Produzenten einen Gewinn erzielen können, wobei Mittel für Reinvestitionen und angemessene Steuern für ihre Regierungen übrig bleiben.
  • Niedrig genug, damit die Verbraucher es sich leisten können, Lebensmittel und andere Konsumgüter zu kaufen, die mit diesen fossilen Brennstoffen hergestellt wurden.

Wenn wir davon ausgehen, dass alle fossilen Brennstoffe, die sich unter der Erde zu befinden scheinen, tatsächlich abgebaut werden können, könnte der Klimawandel durch ihre Verbrennung tatsächlich ein Problem darstellen. Aber es ist schwer vorstellbar, dass sie wirklich abgebaut werden können, wenn man die Frage der Bezahlbarkeit bedenkt. Die Politiker werden die Preise niedrig halten, um die Wähler dazu zu bringen, für sie zu stimmen, wenn sonst nichts [dagegen spricht].

Die Forscher haben fleißig nach Lösungen gesucht, aber bisher mit wenig Erfolg. Jede vermeintliche Lösung erfordert einen erheblichen Einsatz von fossilen Brennstoffen. Wir müssen also darüber nachdenken, was passieren könnte, wenn wir gezwungen sind, ohne fossile Brennstoffe und ohne einen angemessenen Ersatz auszukommen.

Ende der Übersetzung.

Nachbemerkung des Übersetzers

Zum Thema Energie und Arbeitsproduktivität möchte ich hier insbesondere auf das Beispiel mit den drei verschieden Energieintensiven Methoden des Kühemelkens in Zum Thema CO2-Bepreisung hinweisen. Wie man dort sehen kann, schrumpft die Produktivität energieintensiver Methoden bei steigenden Energiepreisen rasant.

Weil Deutschland so gut wie keine eigenen Rohstoffe mehr hat und z.B. im Vergleich zu Indien relativ weit im Norden liegt, können die Deutschen nur hoffen, dass das Klima wirklich wärmer wird und dass die Winter in der höheren Breiten milder werden, weil damit der Energieaufwand wegen der Winter reduziert und zugleich die Wachstumstperiode der Pflanzen verlängert werden kann. Dass man in Deutschland einen großen Aufwand treibt um eine Klimaerwärmung zu verhindern ist vor dem Hintergrund des Endes des wirtschaftlich nutzbaren fossilen Energiequellen sehr unvernünftig. Klimaerwärmung bedeutet nämlich nur, dass das Klima in den höheren Breiten ausgelichener und dem Klima am Äquator etwas ähnlicher wird. Das Klima am Äquator wird sich dagegen bei einer “globalen Erwärmung” NICHT wesentlich ändern.  Siehe dazu auch meinen Artikel Die Klimaschlittenfahrt.

Was man angesichts des Versiegens der wirtschaftlich nutzbaren fossilen Energiequellen tun könnte wäre

Es gibt natürlich auch noch einige anderem Möglichkeiten. Für den Bereich Medizin könnten z.B. meine Artikel Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien sowie Das Universelle Gegenmittel inspirierend sein.

Im Zeitalter fossiler Brennstoffe ist auch sehr viel zeitloses, über dieses Zeitalter hinaus wichtiges und wertvolles Wissen gewonnen worden. Das kann man sammeln, ordnen und nutzen lernen. Wenn man das gut macht, kann man den Lebensstandard, die Lebensqualität und die Gesundheit in der Zeit nach dem Ende der Verfügbarkeit billiger fossiler Energieträger sehr verbessern.

Die Erschöpfung der wirtschaftlichen noch nutzbaren fossilen Energiequellen ist nicht auf zu halten. Man kann aber die Geschwindigkeit und die Höhe der Kollateralschäden auf dem Weg in das postfossile Zeitalter durchaus noch sehr positiv beeinflussen und man kann auch das dann noch hier in Deutschland und Europa mögliche zivilisatorische Niveau auf verschiedene Weise positiv beeinflussen.

Das aktuelle Wichtigste wäre aus deutscher Sicht ein politischer Seitenwechsel, ähnlich wie bei der Konvention von Tauroggen, bei der am 30.12.1812 der preußische General York faktisch aus dem Zwangsbündnis Preußens mit Napoleon ausgetreten ist. Gut ein Jahr später, am 1.1,.1813 hat das eben diesem General York unterstellte preußische  Armeekorps  dann mit Hilfe russischere Pioniertruppen bei Kaub den Rhein überquert. Yorks Armeekorps war damals eines von 4 Korps der schlesischen Armee, die von dem preußischen Marschall Blücher geführt wurde. Die anderen Korps dieser Armee, die ebenfalls Anfang Januar 1813 den Rhein überquert haben, waren  russische Korps. Der Krieg in dem diese schlesische Armee mit ihren preußischen und russischen Truppen 1813/1814 kämpfte war Teil der deutschen Befreiungskriege. Russland war somit 1812/1813 ebenso wie 1941/1945  ganz entscheidend an der Befreiung Deutschlands beteiligt.

Wenn Deutschland heute noch eine Zukunft haben und das Ende der Verfügbarkeit fossiler Energieträger mit alle seinen Folgen hinauszögern will, dann wird man in Deutschland an die Geschichte der Konvention von Tauroggen anknüpfen müssen. Wenn man das, wie derzeit leider zu erwarten, nicht tun wird, dann wird die von Gail Tverberg beschriebene Entwicklung beschleunigt und verschlimmert.  Eine Ironie der Geschichte wird dann sein, dass eben nicht die AfD sondern die Folgen der Politik von Grünen, SPD, FDP und CDU/CSU   sehr, sehr viele Zugewanderte dazu bringen wird Deutschland wieder zu verlassen. Und dass dann nicht weil sie, wie von den bösen Rechten geplant dafür belohnt werden, sondern weil sie aus Angst vor Hunger, Kälte und Not fliehen. Man bedenke dazu, dass  Deutschland bis zum Beginn der Nutzung billiger fossiler Energie ein Auswanderland war. Das heißt,  früher sind Deutsche nach Amerika, nach Russland und auf den Balkan ausgewandert, weil in dem damals, in der Zeit vor der Nutzung fossiler Energieträger, noch drastisch dünner besiedelten  Deutschland Hunger, Elend und Not das Leben schwer und oft unerträglich gemacht haben.

Hier in der Eifel gibt es eine kleine Kapelle und eine Infotafel die daran erinnert, dass dort noch vor 170 Jahren ein  Dorf war, das verschwunden ist weil seine Bewohner alle ausgewandert sind weil sie so arm waren und hier in Deutschland keine Zukunft mehr sahen: Zur Geschichte des untergegangenen Dorfes Allscheid.

Kelberg den 25.1.2024

Christoph Becker

Nachträge

  • www.anti-spiegel.ru/2024/die-gasknappheit-in-europa-duerfte-sich-verschaerfen/
  • tkp.at/2024/01/27/warum-die-energiewende-zurueck-ins-mittelalter-fuehrt/
  • www.artberman.com/blog/draining-america-first-the-beginning-of-the-end-for-shale-gas/  Zitat “Die Schiefergasvorkommen [der USA] sehen allmählich wie ein Friedhof aus. Die einstigen Weltklasselagerstätten Barnett und Fayetteville werden in den USA nicht mehr als Schiefergasvorkommen bezeichnet. Utica scheint auf den gleichen Zombie-Status zuzusteuern.Diese Studie deutet darauf hin, dass die Erwartungen an die künftige Schiefergasproduktion in den USA möglicherweise zu hoch sind und die Reserven zu hoch angesetzt sind. Die geplante Steigerung der Exporte um 15 Mrd. Kubikmeter pro Tag wird das künftige Angebot ernsthaft unter Druck setzen, unabhängig davon, ob die Produktion bereits zurückgegangen ist oder nicht.

    In einem kürzlich erschienenen Beitrag habe ich darauf hingewiesen, dass die Signale für die Zukunft der Tight Oil-Produktion gelb, wenn nicht sogar rot blinken. Jetzt scheint es, als gäbe es ähnliche Gefahrenzeichen für Schiefergasvorkommen.

    Ich hoffe, dass das US-Energieministerium seine Einschätzung der künftigen Gasversorgung überprüft und aktualisiert, bevor es weitere Exportanträge genehmigt. Amerika zuerst auszutrocknen ist eine schreckliche Idee.”

     

    Faktisch können und sollten sich die USA  die Steigerung der Flüssiggas-Exporte nach Europa nicht mehr leisten.




Die Düngeverordnung als Chance

Hier möchte ich an zwei Beispielen zeigen, wie die neue Düngeverordnung in Deutschland dazu führen kann, dass die Menge und Qualität der Ernten und vor allem auch die Einkommen und das Ansehen  der Landwirte gesteigert werden können, während die Belastung der Umwelt durch die Landwirtschaft in einem von dem meisten heute nicht für möglich gehaltenen Ausmaß verringert werden kann.

Ein Milchviehbetrieb in Australien

Bei dem Betrieb handelt es sich um die ca. 120 ha große, ca. 300 bis 350 Milchkühe haltende Farm von Andrew und Linda Whiting in Simpson, im australischen Bundesstaat Victoria.

Das Beispiel kannte ich schon aus dem alten und auch aus der neuen, 2019 fertiggestellten Version der Onlinekurse der amerikanischen Mikrobiologin Elaine Ingham  (( Zu diesen Kursen hatte ich bereits einiges geschrieben. Bei der Recherche für  und dem Schreiben von www.freizahn.de/2018/06/quorum-sensing-und-komposttees/ hatte ich ein Sonderangebot des Kurspaketes entdeckt, dass ich kurzentschlossen gekauft habe. Zu den Kursen habe ich dann noch www.freizahn.de/2018/06/erster-eindruck-von-elaine-inghams-kursen/ und www.freizahn.de/2018/08/weiterer-bericht-von-elaine-inghams-kursen/  geschrieben. Im November 2018 habe ich mich dann auch für das “Consultant Training Programm” ( https://www.soilfoodweb.com/training-program/ ) eingeschrieben.  Mein Enthusiasmus in dieser Richtung hat sich dann aber zunehmend gelegt. Die Landwirte müssen wohl erst wirtschaftlich wirklich weitgehend ruiniert werden, bevor sie für eine Umstellung auf gewinnbringendere, weniger umwelt- und klimaschädliche und auch für Qualität der Produkte bessere Methoden gewonnen werden können. Die neue Düngeverordung ist so gesehen ein guter Schritt in die richtige Richtung.   ))

In der neuen Kursversion ( www.soilfoodweb.com/foundation-courses-2/ ), wird das Beispiel der Farm der Whitings in Kapitel 5, Lektion 25 des Grundkurses behandelt. Neben dem Beispiel des Michviehbetriebes wird dort übrigens auch ein mindestens so interessantes Beispiel eines sehr großen, Weintrauben anbauenden Betriebes in Australien besprochen, nach dessen Vorbild man meines Erachtens auch die Qualität und die Erträge  im deutschen Weinbau ganz erheblich steigern und zugleich die Umwelt- und Klimabelastung durch den Weinbau erheblich reduzieren könnte.  Hier möchte ich mich aber nur auf das Beispiel des Milchviehbetriebes beschränken:

Es handelt sich um die Farm von Linda und Andrew Whiting. Da die Kurse von Elaine Ingham – auch wenn sie ohne Zweifel ihren Preis  wert sind – ziemlich teuer sind und weil man um Lektion 25 überhaupt ansehen zu können erst alle vorherigen Lektionen mit Erfolg absolviert haben muss, habe ich im Internet auch nach weiteren Links zu dem Beispiel der Farm der Whitings gesucht, um den Lesern dieses Artikels die Möglichkeit zu geben, sich schneller und kostengünstiger zu informieren. Hier die Quellen die ich gefunden habe:

Die Daten der verschiedenen Quellen stimmen teilweise nicht genau überein. Die Tendenz ist aber bei allen Quellen gleich. Für die Relevanz des Beispiels für die sich durch die neue Düngeverordnung offenbar häufig in ihrer Existenz bedroht fühlenden Landwirte in Deutschland  sind die Unstimmigkeiten der jeweiligen Zahlen unerheblich. In den Zweifelsfällen verwende ich die für das Beispiel ungünstigeren Zahlen.

Ausgangslage bei Versuchsbeginn

Betriebsart und Größe: Milchviehbetrieb mit ca. 120 Hektar  und ca. 300 Kühen.  Eine Bewässerung der Nutzflächen, wie sie wegen der Trockenheit im Sommer eigentlich anfangs sinnvoll gewesen wäre,  wurde aus wirtschaftlichen Gründen nicht durchgeführt.

Die Probleme der Farm waren:

  • Ausufernde Kosten für Düngemittel, aber die Bodenfruchtbarkeit war dennoch nicht gut genug. Die Weiden trockneten in der Mitte des Sommers aus. Erstaunlich ist dabei, dass die Farm pro Jahr eine Niederschlagsmenge von ca. 760 mm hat.
  • Große Probleme mit Insekten bei der Luzerne. Deshalb wurden regelmäßig Insektizide eingesetzt.
  • Wenn die Kühe auf die Weide kamen rissen sie beim Grasen das Gras mit den Wurzeln aus. Als Folge davon entwickelten sich große blanke Flächen. Es mussten jedes Jahr Wiesen neu eingesät werden, was 20.000 $ pro Jahr   (( Die Angaben sind hier unterschiedlich. Dr. Elaine Ingham spricht von 20.000 $ pro Jahr pro Weide. In dem Prospekt Compost for dairies
    – a case study from Whitings, Simpson, Vic,  steht dagegen, dass ursprünglich insgesamt 27.000 $ pro Jahr für die Neueinsaat von Weiden ausgegeben wurden, und dass diese Kosten im zweiten Jahr des Versuchs um 20.000 $, auf nur noch 7.000 $ reduziert werden konnten. Nach dem dritten Jahr konnte auf die Neueinsaat vollständig verzichtet werden. Zu bemerken ist dazu aber auch, dass im ersten Jahr (2010) zunächst nur ein Drittel der Fläche auf die Düngung mit Kompost umgestellt wurde. )) kostete.
  • Der Klee und Luzernen in den Weiden selbst war schon lange verschwunden. Sie hatten keine nennenswerte Stickstoffixierung durch Pflanzen und waren daher von chemischen Düngern abhängig.
  • Der Betriebsgewinn war schlecht. Die Tiere waren krank und das Farmerehepaar war desillusioniert im Bezug auf die Landwirtschaft.
  • Die Farm hatte keinen Plan zum Management der Abfälle (Gülle usw.).  Ein solcher Plan war bis dahin nicht erforderlich. Die Farm hatte ihre Gülle, wie es bis dahin üblich und empfohlen worden war,  in insgesamt drei Güllelagunen, also flache Teiche, abgeleitet. Von diesen Güllelagunen wurde  Ammoniak frei gesetzt und leewärts hat es sehr gestunken. Es gab natürlich auch viele Fliegen und mit diesen das Problem der Verbreitung von Krankheiten.  Das Problem, dass die Farm nun endgültig in den Konkurs zu treiben drohte war, dass diese Praxis der Gülleentsorgung verboten wurde und dass plötzlich sehr hohe Strafen drohten.

Nach dem Vortrag von Dr. Elaine Ingham waren die wegen des Gülleproblems drohenden, sehr hohen Strafzahlungen der eigentliche Anlass für die Teilnahme am Versuch zur Güllekompostierung. In dem Prospekt, der eine Werbung für Kompostdüngung ist, ist es aber so dargestellt, als sei die Notwendigkeit der regelmäßigen, sehr teuren Neueinsaat der Grund gewesen, um von Kunstdünger auf Kompostdüngung umzustellen.  Entscheidend mit Blick auf die Situation in Deutschland sind hier aber die Resultate, die mit der Kompostierung der Gülle erzielt werden konnten.

Versuchsdurchführung

Der Versuch wurde von der etwas 170 km westlich von Melbourn in Australien angesiedelten Firma “Camperdown Compost Company – Biological Farming Products” von  Tony Evans und Nick Routson durchgeführt. Die Firma hat damals offenbar eng mit der amerikanischen Mikrobiologin Dr. Elaine Ingham zusammengearbeitet.

Die Gülle,  wurde getrocknet und als der bei der Kompostierung benötigte, hochstickstoffhaltige Anteil verwendet. Die ebenfalls benötigten holzhaltigen und grünen Bestandteile wurden durch Holzschnitzel, Pappe und Altpapier bzw. durch Grüngut, und verdorbenes, altes Heu geliefert. Dazu ist zu erwähnen, dass die Farmer dort verpflichtet sind, die Straßen- und Wegränder zu mähen. Im Wesentlichen waren die für die Kompostierung benötigten Grundstoffe Abfallprodukte der Farm.

Die Kompostfirma hat das kompostierbare Material in Reihen aufgeschichtet und dann bei Bedarf mit ihrem Kompostwender gewendet.

Aufgabe des Farmers war, die Temperaturen des Kompostes zu messen und die Kompostreihen je nach Wetter abzudecken, um ein Austrocknen oder eine zu hohe Feuchte zu verhindern.

Aufgabe des Farmers war auch die Verteilung des fertigen Kompostes auf den Nutzflächen. Dabei wurden ca. 3 Tonnen pro Hektar ausgebracht. Während das Ausbringen von Gülle heute sehr teure, sehr spezielle Güllefässer und dazu auch entsprechend schwere und teuere Traktoren erfordert, ist für das Ausbringen von Kompost ein ziemlich einfacher, relativ schwacher und preiswerter Traktor mit einem einfachen, klassischen Düngerstreuer völlig ausreichend.

Resultate

  • Verbesserung der Wasserinfiltrationsrate. Die Wasserinfiltration der Böden wurde sofort besser. Abfließendes Oberflächenwasser und Bodenerosion hörten auf. Damit blieben auch die Nährstoffe an Ort und Stelle. Das Bodenprofil war auch während des trocken Sommers feucht. Wie schon erwähnt, hat die Farm eine jährliche Niederschlagsmenge von ca. 790 mm. Wenn es gelingt das Regenwasser in den Böden des Landwirtes zu speichern, anstatt es abfließen zu lassen, dann haben die Nutzpflanzen auch in heißen Sommern genug Wasser zum Wachsen. Siehe dazu auch meinen Artikel Dürreschäden sind vermeidbar , Mal wieder Hochwasser und Natürliche Null Budget Landwirtschaft.
  • Verdrängung der Unkräuter. Unkräuter wurden fast vollständig durch Klee, Kräuter und bessere Grasarten ersetzt, die die Tiere gerne fressen. Obwohl der Farmer keinen Klee gesät hatte und obwohl der Farmer, seit er die Farm übernommen hatte,  kein nennenswertes Kleevorkommen auf seinen Weiden gesehen hatte, war schon im Frühjahr der ersten Saison (20.12.2010 (Südhalbkugel, entspricht 20. Juni auf der Nordhalbkugel) sehr viel weißer Klee zu sehen. Ein interessanter Aspekt dabei war, dass der Landwirtschaftsberater des Farmers angesichts des Klees meinte, der Klee sei für die Tiere schädlich, weil er Blähungen und Verdauungsprobleme verursachen würde.  Der Farmer hat solche Probleme aber nicht beobachtet. Dr. Elaine Inghams Erklärung für dieses Problem: Wenn Klee wächst und dabei überschüssiges, durch Stickstoffdünger ausgebrachtes  Nitrat aufnimmt wird dieses im Pflanzengewebe gespeichert. Wenn die Tiere das fressen, können sie Blähungen und die anderen von dem Landwirtschaftsberater befürchteten Probleme kommen. Wenn man aber das Bodenleben regeneriert, indem man die geeigneten Organismen hinzufügt, statt anorganische Dünger zu verwenden, dann gibt es diese Probleme nicht mehr. Die Kleepflanzen hatten hier zwar sehr viele, sehr eindrucksvolle Stickstoffknöllchen an den Wurzeln entwickelt, aber die im oberirdischen Pflanzengewebe vorhandene Stickstoffkonzentration ist bei diesem natürlichen Ablauf offenbar so niedrig, dass die Tiere sie gut vertragen.
  • Dichte, intakte Pflanzendecke. Blanke Flächen gab es nicht mehr.  Das ist neben er Verbesserung der Wasserinfiltrationsrate ein wichtiger Aspekt für wirklichen Klimaschutz. Siehe dazu meinen Artikel Wärmestrahlung, Wasser und Treibhauseffekt.
  • Einsparung der Neueinsaat. Die Weiden mussten nicht mehr neu eingesät werden, weil die Tieren das Gras nicht mehr mit den Wurzeln ausrissen.  Alleine damit konnten vom zweiten Jahr an 20.000 Dollar und danach 27.000 Dollar pro Jahr eingespart werden. Vor der Umstellung reichten die Wurzeln nur 7,5 bis 10 cm tief. Nach der Umstellung auf Kompostdüngung reichten die Wurzeln dagegen bereits in der erste Saison 120 bis 180 cm tief.
  • Insektizide nicht mehr nötig. Schädliche Insekten waren unbedeutend, so dass auf Insektizide verzichtet werden konnte. Im Frühjahr kamen zunächst noch einige Pflanzenkrankheiten vor, weshalb man anfangs erneut Komposttee applizierte.
  • Reduzierung der Stickstoffanwendung. Laut Dr. Elaine Ingham wurde der Verbrauch von Stickstoffdünger im ersten Jahr halbiert, was die Betriebskosten der Farm um 100.000 Dollar senkte. Im zweiten Jahr wurde Stickstoffdünger für  weitere 50.000 Dollar eingespart und  ab dem dritten Jahr wurde kein Stickstoffdünger mehr verwendet. Insgesamt wäre 200.000 Dollar pro Jahr gespart worden. Hintergrund für den allmählichen Übergang sei gewesen, dass man unsicher gewesen sei und nicht sofort die gesamte Fläche habe umstellen wollen.  In der im Internet verfügbaren Broschüre der Farm ist nur von jährlichen Einsparungen für Stickstoffdünger in Höhe von 80.000 bis 100.000 Dollar die Rede. Die genauen Zahlen sind somit nicht ganz sicher. Eine mögliche Ursache für die Differenz könnte die betriebstwirtschaftliche Betrachtung sein: Wenn die Kompostierung der Gülle mit allen Aufwendungen die dazu nötig sind, z. B. 100.000 bis 120.000 Dollar kostet,  während man durch die Kompostierung 200.000 Dollar an Mineraldünger einspart, dann spart man netto 80.000 bis 100.000 Dollar. Für die hier mit Blick auf die neue deutsche Düngeverordnung relevante Tendenz und den Gesamterfolg des Versuchs sind diese Unterschiede ohnehin unbedeutend.
  • Das Gülleproblem wurde gelöst. Aus dem Abfallprodukt Gülle wurde eine wertvolles Produkt.
  • Die Fruchtbarkeit der Kühe verbesserte sich signifikant.
  • Höhere Weideleistung und Vergrößerung des Tierbestandes. Der Tierbestand konnte in den letzte zwei Jahren [des dreijährigen Versuchs(?)] um 15 % gesteigert werden. In der Broschüre über die Farm der Whitings steht, dass der Tierbestand von 300 auf 350 Kühe gesteigert werden konnte. Die Tendenz war also genau das Gegenteil von dem, was in Deutschland im allgemeinen für den Fall einer Umstellung auf “Öko” oder “Bio”-Landbau behauptet und als Argument für höhere Subventionen und Lebensmittelpreis behauptet wird. Statt nur einmal pro Saison, konnten die Weiden bis zu 7 mal beweidet werden. Dadurch hat die Farm zusätzliche Möglichkeiten, selbst Futter für den Winter zu ernten und es konnte Geld für den Ankauf von Heu gespart werden. Während in Deutschland oft das Argument vorgebracht wird, dass “Biobauern” weniger ernten als konventionelle Bauern und das “Biobauern” daher höhere Subventionen bräuchten, konnte hier das Gegenteil gezeigt werden. Durch die Umstellung auf echte Biolandwirtschaft konnte die Ernte erheblich gesteigert werden. Dazu passt auch die Tabelle über die Ernteerträge von Gabe Browns intelligent biologisch bewirtschafteter Farm im vergleich zu dem meist konventionell wirtschaftenden Durchschnittsbetrieben seines Landkreises in Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung. Während ich z.B. heute auf einer Seite der AfD gelesen habe, dass nach Inkrafttreten der neuen Düngeverordnung in Deutschland kein Brotweizen mehr angebaut werden könnte, erzielt Gabe Browns seit Jahren mit seinem keinen Kunstdünger mehr verwendenden Betrieb  satte 59 % über dem Durchschnitt seiner Gegend liegende Weizenerträge. Sein Haferertrag liegt sogar 81 % über dem Durchschnitt und bei der Gerste kommt er immer noch auf 50 % mehr.
  • Gesündere Tiere, geringere Tierarztkosten. Die Einsparungen bei den Tierarztkosten waren laut Dr. Elaine Ingham höher als die Kosten für die Produktion des Kompostes.
  • Mehr Mykorrhizapilze. Mykorrhizapilze nahmen in drei Jahren von 4 % vor Versuchsbeginn auf 87 %  zu.
  • Höhere Nährstoffdichte. Der Brix-Wert, ein Maß für die Nährstoffdichte des Planzensaftes, stieg von 1 -bis 2 auf 11 bis 13. Der amerikanischen Agrarwissenschaftler und Landwirt Dr. Allen Williams erwähnt in einem seiner Vorträge,  dass Pflanzenkrankheiten bei einem Brix-Wert ab ca. 12 praktisch nicht mehr vorkommen. Das passt zu dem, was Frau Dr. Ingham in ihrem Kurs zum Thema Pflanzenkrankheiten sagt, nämlich dass gesunde Pflanzen vollständig mit einer Schicht   Mikroorganismen bedeckt sind, die die Pflanze gegen Krankheitskeime schützen. Man kann sich vorstellen, dass die eine solche Schutzschicht ausmachenden Organismen von der Pflanze ernährt werden müssen und dass dies z.B. bei Gräsern bei einem Brixwert von 12 und mehr ausreichend gut funktioniert. Interessant ist hier auch, was Dr. Allen Williams über den Zusammenhang von höheren Brix-Werten auf die Entwicklung der Größe der Trophäen des Wildes und über die Gewichtszunahme bei Weiderindern gesagt hat. Siehe dazu auch meinen Artikel Mögliche Erträge im Biolandbau.

Schweine als Kompostwender?

Mit Blick auf die neue Düngeverordnung ist auch die extrem preiswerte, ressourcenschonende und Gestank vermeidende Offenstallhaltung und Kompostierung kombinierende Methode des amerikanischen Biobauern Joel Salatin interessant.

In Amerikas innovativster Ökobauer hatte ich auf die Farm der Salatins hingewiesen und einige Zahlen dazu genannt. Von Joel Salatin habe ich mir vor ein paar Jahren den Kurs Salatinsemester gekauft und ich habe mir damals alle DVDs davon angesehen.

Die Salatins bauen ihre Rinderställe aus billigen Rundhölzern. Es handelt sich um Tiefställe,  bei denen die Kompostierung von Dung und Urin zum größten Teil direkt im Stall abläuft, weil die Salatins neben einer geschickten Einstreumethode auch Schweine als Kompostwender einsetzen. Der in der Landwirtschaft oft übliche Gestank und die Freisetzung von Ammoniak wird dabei vermieden.  Einer von Joel Salatins Merksätzen ist, dass gute Landwirtschaft nicht stinkt. Damit der Stall nicht stinkt, müssen ausreichende Mengen holzhaltige Materialien (Holzschnitzel, Erdnussschalen usw.) eingestreut. Die Raufen für das Futter sind übrigens einfach höhenverstellbar.

Damit die Schweine nach der Stallsaison der Kühe, die Einstreu gut umwühlen, wird zusätzlich zur Einstreu auch Mais gestreut und damit in der Einstreu eingelagert.

Vielleicht könnte man das Verfahren der Salatins mit Blick auf eine energieärmere Zukunft so weiterentwickeln, dass man Schweine gezielt als Kompostwender einsetzen kann.

Eine bei der Jagd häufig zum Anlocken von Wildschweinen angewendete Methode ist z. B. dass man mit einer angespitzten Eisenstange Löcher in den Boden stanzt und dann Mais in diese Löcher füllt. Die Schweine wühlen dann den Boden auf. Anderseits erwähnt Elaine Ingham in ihren neuen Kursen eine Weiterentwicklung bei der Kompostierung: Man kann die Belüftung und Temperaturregelung des Kompostes fördern ,indem man Löcher in den Kompost stanzt. Der ganze Komplex wäre Stoff für ein sehr sinnvolles Forschungsprogramm.

Ein Trick bei diesem Verfahren von Joel Salatin ist, dass die Stallperiode bei den Salatins im Vergleich zum amerikanischen Durchschnitt nur relativ kurz ist, so dass der Mais nicht verdirbt und für die Schweine attraktiv bleibt. Wie man die Zeit der Stallhaltung verkürzen oder sogar auch vollständig vermeiden und damit sehr viel Geld, Arbeit, Stress und Energie sparen kann zeigt der Agrarwissenschaftler und Landwirt Jim Gerrish in seinem Buch Kick the Hay Habbit und in verschiedenen Vorträgen. Zu Jim Gerrish habe ich gerade zufällig auch den folgenden Link gefunden, der zu einigen interessanten Artikeln von ihm führt:  onpasture.com/author/jim-gerrish/

In Deutschland bemüht sich offenbar der Scheuerhof bei Wittlich um die Umsetzung dieser Konzepte, wie ich deren Artikel und Video “Hohes Gras mitten Winter” ( www.permakultur-scheuerhof.de/hohes-gras-mitten-im-winter/ ) entnehme. Auch da fragt man sich, warum die Universitäten und Landwirtschaftsschulen das nicht alles schon seit Jahrzehnten kennen, perfekt optimiert haben und den angehenden Landwirte zeigen – zumal eben diese Methoden auch der Schlüssel zu einem wirklich sinnvollen Umwelt und Klimaschutz sind.

Kompost ist nicht gleich Kompost

Falls jemand z. B. wegen des oben geschilderten Beispiels von diesem australischen Milchviehbetrieb nun einfach so und gleich in größerem Stil seine Gülle verkompostieren und mit dem Kompost seine Wiesen und Felder düngen möchte, wird dies wahrscheinlich mit herben Enttäuschungen und Fehlschlägen enden, was der Sache schaden wird.

Bei der Vorbereitung des Versuchs mit dem Rasen und Garten des Hauses in Boston, den ich in In Dürreschäden sind vermeidbar erwähnt habe, war die Beschaffung von geeignetem Kompost ein großes Problem, obwohl man wegen der kleinen Versuchsfläche nur eine geringe Menge benötigte.  Man hatte zunächst Kompostproben von über 100 kommunalen Abfallentsorgungsunternehmen  untersucht. Keine einzige dieser Proben entsprach den Mindestanforderungen. Erst bei einer weiteren Suche bei anderen Kompostherstellern in der weiteren Umgebung konnte man schließlich Kompost bekommen, der zwar auch nicht gut, aber doch wenigstens ausreichend war.

Die Firma Camperdown Compost, die den Versuch auf der Farm der Whitings durchgeführt hat, hatte schon vorher gelernt und trainiert, wie man mit den lokal bei den Farmern in der Umgebung vorhandenen Materialien wirklich guten, biologisch aktiven und an die Bedürfnisse angepassten Kompost machen kann.

Eine bemerkenswerte Entwicklung in Elaine Inghams Kursen ist, dass in den alten, etwa um 2012 erstellen Kursen allgemein von “Kompost” und “Kompost Tee” die Rede war. Inzwischen hat sie  den Begriff BioComplete™ als Markenzeichen registrieren lassen, was man mit “biologisch vollständig” übersetzen kann. Guter Kompost nun nicht mehr Kompost sondern , übersetzt, “biologisch vollständiger Zusatz” und Kompostee ist nun ein “biologisch vollständiges Inokkulum”.

Das Ziel der Kompostierung

Entsorgung von organischen Abfällen

Das übliche Ziel der Kompostierung ist die Beseitigung biologischer Abfälle bzw. die Reduzierung von deren Volumen mit Hilfe von Mikroorganismen.

Produktion maßgeschneiderter, lebendiger Dünger

Das Ziel der Kompostierung im Sinne von Dr. Elaine Inghams Firma und deren Fortbildungen ist dagegen die gezielte Vermehrung der für ein definiertes Ziel benötigten Mikroorganismen.

Ein noch wenig bekanntes Konzept dahinter ist, dass es eine Sukzessionsfolge der Pflanzen gibt, vom blanken Boden, über Unkräuter, Gemüse und Kräuter über verschieden Gräser, Sträucher, Büsche, Weinpflanzen bis hin zum alten, ausgewachsenen Wald. Zu mit einem Mikroskop quantitativ und qualitativ hinreichend genau feststellbare mikrobiologische Zusammensetzung  der zu den jeweiligen Pflanzen gehörenden Böden verändert sich nach einem klaren Muster.  Eine Folge ist z. B., dass Unkräuter in einem für Getreide, Kartoffeln oder auch Weidegras mikrobiologisch optimal eingestellten Boden zurückgedrängt werden und kein Problem mehr darstellen.

Die konventionelle Landwirtschaft, und in den meisten Fällen auch der sogenannte Ökolandbau, verhindert systematisch mit hohem Aufwand an Energie, Geld, Gülle, Mist und oft auch mit Giften, dass sich die für die vorgesehenen Nutzpflanze optimale mikrobiologische Zusammensetzung des Bodenlebens einstellt.

Durch eine entsprechende Analyse der zu verbessernden Böden und durch eine daran angepasste Kompostierung und Qualitätskontrolle kann man sehr schnell die mikrobiologischen Zusammensetzung des Bodenlebens für die jeweils vorgesehenen Nutzpflanzen optimieren. Das Ganze ist eine Mischung aus Wissenschaft, Handwerk und praktischer Kunst, die meines Wissens bisher kaum bekannt ist und die nirgendwo in Deutschland gelehrt wird, obwohl eine weite Verbreitung des entsprechenden Wissens und Könnens für den Klimaschutz und den Umweltschutz wirklich wichtig wäre.

Fazit mit Blick auf die neue Düngeverordnung

Die Proteste, Klagen und Demonstrationen der Bauern zur neuen Düngeverordnung sind eigentlich unbegründet. Das Problem der Bauern ist, dass es auch in der Landwirtschaft schwarze Schwäne gibt, von denen die meisten derzeit noch glauben, es gäbe sie nicht.

Ich habe hier und überhaupt in verschiedenen Artikeln auf freizahn.de versucht, diese schwarzen Schwäne der Landwirtschaft zu zeigen und dabei zugleich auch zu zeigen wo weitere Informationen zu finden sind.

Meines Erachtens ist die neue Düngeverordung eine großartige Chance für die Bauern, um die von dem Geologieprofessor David Montgomery in seinem vor Landwirten gehaltenen Vortrag, auf Youtube verfügbaren Vortrag  Growing a Revolution: Bringing Our Soil Back to Life beschriebenen vierte Revolution der Landwirtschaft in Angriff zu nehmen und das Leben wieder zurück in die Böden zu bringen. Das Geniale aus Sicht der Landwirte – sobald sie es sehen und verstehen – ist dabei, dass sie damit nicht nur die Vorgaben der Düngeverordnung ganz locker und kostengünstig erfüllen, sondern zugleich auch ihre Erträge steigern und die Betriebskosten erheblich senken können.

Zu den positiven Effekten der Düngeverordnung für die Bevölkerung würde dann auch eine Verbesserung der Gesundheit durch die Verbesserung der Qualität der Ernährung gehören (siehe dazu u.a. auch meine Artikel Nährstoffgehalt der Lebensmittel sinkt seit dem 2. WeltkriegGesund abnehmen auch ohne Sport und Hunger und Eine klimafreundliche Rindfleischproduktion ). Auch würde die Düngeverordnung so in einem bisher nicht für möglich gehaltenem Ausmaß zur Verbesserung des Katastrophen- und Hochwasserschutzes beitragen ( siehe dazu u.a. Mal wieder Hochwasser  und Gedanken zum Film Bauer unser ). Nicht zuletzt kann die neue Düngeverordnung so zu einer sehr wirksamen  und kostengünstigen Maßnahme gegen die Klimaerwärmung und deren auch für die Landwirte teure Folgen werden (siehe dazu u.a. meine Artikel Klimaschutz durch Landwirtschaft, Die Angst vor dem Klimawandel sinnvoll nutzen und Zum Thema CO2 und Klima).

Ich hoffe gezeigt zu haben, wie man durch  Informationen und Wissen auch aus einer scheinbar aussichtslosen, verzweifelten Lage, wie z. B. der, in der sich viele Bauern durch die Düngeverordnung derzeit wähnen, herauskommen und dabei auch vorher nicht für möglich gehaltene Vorteile bewirken kann.

Kelberg, den 1. Februar 2020

Christoph Becker




Wärmestrahlung, Wasser und Treibhauseffekt

Der Treibhauseffekt betrifft nur Sonnenenergie, die als Wärmestrahlung von der Erde reflektiert wird. Diese Wärmestrahlung steigt nach dem Gesetz von Stefan-Boltzmann mit der 4. Potenz der absoluten  Oberflächentemperatur.   Was bedeutet das in der Praxis und wie kann man dies für den Klimaschutz nutzen?

Vorbemerkung

Hauptquelle für Zahlen und Anlass für diesen Artikel waren verschiedene seit August 2019 gehaltene und damit sehr aktuelle Vorträge des Australischen Mikrobiologen Walter Jehne, die ich im Folgenden  aufliste und verlinke. Walter Jehne hatte ich auch schon in früheren Artikeln erwähnt. Auf ihn aufmerksam gemacht hatte mich übrigens bereits 2018 ein deutscher Diplomlandwirt aus Mecklenburg-Vorpommern.

  • Walter Jehne: Cooling the Climate Mess ( https://youtu.be/lFViQlZF88c ). Dieser Vortrag wurde in der öffentlichen Bibliothek von Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts, einem Vorort von Boston, gehalten und am 30.8.2019 auf Youtube verfügbar gemacht.
  • Walter Jehne talk on Regenerative Agriculture at NITI Aayog, New Delhi ( https://youtu.be/mUmxY0xCsZM ). NITI bedeute National Institute for Transforming India. Es handelt sich um eine Organisation der Regierung Indiens. Dieser Vortrag wurde am 29.11.2019 auf Youtube verfügbar gemacht.
  • Regenerative Agriculture – Cooling The Earth Naturally And Reversing Climate Change – Walter Jehne ( https://youtu.be/fv2iArZ1cfM ). Dieser Vortrag wurde im Rahmen einer Veranstaltung der AP ZBNF gehalten und am 23.11.2019 live übertragen und auf Youtube verfügbar gemacht. AP ZBNF ist die Organisation zur Förderung des Zero Budget Natural Farmings des Indischen Bundesstaates Andhra Pradesh. Siehe dazu auch meinen Blogartikel Natürliche-Null-Budget-Landwirtschaft.

Zahlenwerte habe ich in vielen Fällen aus diesen Vorträgen von Walter Jehne übernommen.

Was ist der Treibhauseffekt?

Die kurzwellige Sonnenstrahlung kann die Atmosphäre bei klarem Himmel weitestgehend durchdringen.

Beim Auftreffen der Sonnenstrahlung wird ein Teil der Sonnenstrahlung wieder als kurzwellige Strahlung reflektiert und verlässt die Erde so ungehindert wie sie gekommen ist.

Wenn die Erde ein perfekter Spiegel wäre

Wenn die Erdoberfläche ein perfekter Spiegel wäre und wenn die Luft sauber und frei von Wasser wäre, dann würde die gesamte Sonnenstrahlung unverändert zurück ins Weltall reflektiert. Auf der Erde wäre es dann extrem kalt.

Wenn die Erde ein perfekter schwarzer Körper wäre

Wenn die Erde ein perfekter schwarzer Körper wäre, dann würde die gesamte einfallende kurzwellige Sonnenstrahlung von der Erdoberfläche resorbiert. Die Energie der kurzwelligen Sonnenstrahlung würde aber nicht einfach verschwinden, sondern sie würde in Wärmeenergie umgewandelt. Die Erdoberfläche würde sich aufheizen. Je wärmer die Erdoberfläche würde, desto mehr Wärmestrahlung würde sie dann als langwellige Wärmestrahlung oder oder Infrarotstrahlung in Richtung Weltall abstrahlen.

Das Gesetz von Stefan-Boltzmann

Das nach den  Physikern Josef Stefan und Ludwig Boltzmann benannte physikalische Gesetz besagt:

Jeder Körper, dessen Temperatur über dem absoluten Nullpunkt liegt, gibt Wärmestrahlung an seine Umgebung ab. Ein Schwarzer Körper ist ein idealisierter Körper, der alle auf ihn treffende Strahlung vollständig absorbieren kann (Absorptionsgrad = 1).

Es wird mit der Formel beschrieben.

Die Hochzahl 4 bedeutet, dass die Temperatur 4 mal mit sich selbst multipliziert wird.  Was das ganz konkret bedeutet, habe ich weiter unten an praktischen Beispielen mit tatsächlich gemessenen Werten nachgerechnet und gezeigt.

Treibhauseffekt als Wärmestrahlungsbremse

Der Treibhauseffekt beschreibt nun das Phänomen, dass Wasserdampf, CO2 und Methan und andere Treibhausgase in der Atmosphäre die Abstrahlung der Wärme in Richtung Weltall behindern. Ohne den Treibhauseffekt wäre es auf der Erde 33 °C kälter als es heute mit Treibhauseffekt ist. Alles Wasser, auch das der Ozeane wäre gefroren und Leben auf der Erde wäre unmöglich. Wie bei allem im Leben und in der Medizin, kommt es aber auch beim Treibhauseffekt auf die Dosis an. Um wie viel ist der Treibhauseffekt nun aber zu groß und wie groß ist der Anteil des CO2 und wie groß der der anderen Treibhausgase am gesamten Treibhauseffekt?

Die Anteile der Treibhausgase am Treibhauseffekt

CO2  hat 11 % Anteil am Treibhauseffekt und  4 % Anteil an der globalen Wärmedynamik. Dazu sollte man bedenken, dass die CO2-Konzentration in prähistorischen Zeiten bei ca. 185 und knapp 300 ppm geschwankt hat. Heute, als Folge der Nutzung fossiler Energieträger und als Folge der Land- und Forstwirtschaft, liegt sie bei ca. 413 ppm (siehe auch meinen Artikel Zum Thema CO2 und Klima).

Der Anteil des Wasserdampfes am Treibhauseffekt liegt bei über 80 %.  Der Anteil des Wassers an der globalen Wärmedynamik liegt sogar bei 95 %.

Auf Methan und andere Treibhausgase entfällt der kleine Rest.

Die Realität ruiniert jedes CO2-Sparkonzept

Wenn man die CO2-Emissionen tatsächlich auf Null reduzieren könnte und würde, würde das die Wärmebilanz der Erde  nicht verändern. Die Klimaerwärmung ginge einfach weiter.

Selbst wenn man die CO2-Emissionen negativ machen würde, was man insbesondere mit Hilfe der Landwirtschaft tatsächlich kann und aus einer ganzen Reihe von Gründen auch unbedingt tun sollte, wie ich u.a. in Klimaschutz durch Landwirtschaft und in Die Angst vor dem Klimawandel sinnvoll nutzen gezeigt habe, dann würde sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre und damit auch der Treibhauseffekt des CO2 wegen der Pufferwirkung der Ozeane nur sehr langsam verändern.

Ein sehr interessantes Argument gegen Versuche, die CO2-Emissionen zu reduzieren ist übrigens die Spieltheorie, wie Prof. Dr. Christian Rieck in Warum CO2 sparen das Gegenteil bewirkt (soziales Dilemma Spieltheorie), einem Beitrag vom 31.12.2019, auf Youtube erklärt.

Die Strahlungsbilanz der Erde

Die die Erde treffende Sonnenstrahlung hat eine Energie von 342 W/m² . Die die Erde verlassende Strahlung hat heute eine Energie von 339 W/m². Der Unterschied beträgt 3 W/m², was deutlich unter 1 % ist. Dieser kleine Unterschied verursacht die Klimaerwärmung.

Um vor Überschwang zu warnen und Irrtümern vorzubeugen: Diese Werte beziehen sich, wenn ich es richtig  verstehe, notwendigerweise auf die gesamte Strahlung und nicht nur auf die Wärmestrahlung. Die ursprüngliche Überschrift dieses Abschnitts lautete “Die Wärmebilanz der Erde”, aber dann habe ich mir überlegt, dass dies einen falschen Eindruck vermittelt.

Die Wärmestrahlung ist nur der langwellige, infrarote Teil der gesamten Strahlung. Aber auch der Treibhauseffekt wirkt sich nur bei der langwelligen, infraroten Wärmestrahlung aus. Wenn man die Klimaerwärmung reduzieren oder umkehren will, kann man versuchen den Treibhauseffekt reduzieren, indem man die CO2-Konzentration reduziert. Das ist aber nur eine und dazu auch noch eine extrem teure und aus verschiedenen Gründen ziemlich unwirksame Methode.

Eine andere, voraussichtlich sehr schnell wirkende Methode wäre die Reduzierung der Wärmestrahlung im Allgemeinen. Mehr Vegetation bedeutet zwar automatisch auch weniger Wärmestrahlung an der Erdoberfläche . Diese Möglichkeit zu untersuchen ist das Hauptziel dieses Artikels.

In diesen Abschnitt, Strahlungsbilanz der Erde, gehört auch noch (wenn ich das richtig verstanden habe, global betrachtet), dass die verbliebene Vegetation 85 W/m2 bzw. ca. 24 % der Strahlungsenergie der Sonne per Transpiration zurück ins Weltall transportiert. Eine Steigerung dieses Effektes der Vegetation um weniger als 4 % würde demnach bereits genügen, um die Klimaerwärmung zu stoppen.

Die Optimierung der Strahlungsbilanz der Erde

Die zu beantwortende Frage lautet, wie kann man die Strahlungsbilanz der Erde so optimieren, dass Energie der einfallenden Strahlung wieder der Energie der die Erde verlassenden Strahlung entspricht?

Der Treibhauseffekt wirkt sich nur auf die langwellige Infrarot- oder Wärmestrahlung aus. Die Beeinflussung des Treibhauseffektes durch eine Reduzierung der CO2-Emissionen wird nicht reichen und sie ist in der Praxis auch gar nicht möglich. Ein mutwillig zu Klimaschutzzwecken provozierter Kollaps der Weltwirtschaft oder ein 3. Weltkrieg, würde die CO2-Emissionen radikal und extrem schnell reduzieren und die Klimaerwärmung stoppen. ABER, die Ursache für das Stoppen oder die Umkehr der Klimaerwärmung wäre eher nicht die bewirkte Reduzierung der CO2-Emissionen.

Die Klimaerwärmung würde vielmehr beendet, weil der Anteil der den Treibhauseffekt auslösenden Wärmestrahlung der Erdoberfläche in der Strahlungsbilanz der Erde reduziert würde. Die Erde würde grüner, der Kohlenstoffgehalt und damit auch die Wasserspeicherkapazität der Böden würden wieder zunehmen. Das alles würde die Oberflächentemperatur der Erde senken. Die Wärmestrahlung würde sinken. Ein größerer Teil der Sonnenenergie würde wieder als kurzwelliges Licht zurück ins Weltall gestrahlt. Zusätzlich würde ein sehr viel größerer Teil der auf der Erdoberfläche in langwellige Wärmestrahlung umgewandelten Sonnenstrahlung lokal bei der Transpiration der Pflanzen und durch die dann auch bei wolkenlosem Himmel länger feuchten Böden in Wasserdampf verwandelt. Die dabei benötigte Verdampfungswärme würde mit dem Wasserdampf wie mit einem Fahrstuhl aufsteigen und in großer Höhe beim Kondensieren des Wasserdampfes wieder freigesetzt, um dann von dort, wo die Luft dünner und damit auch die Wirkung des CO2 geringer ist, als Wärmestrahlung ins Weltall abgegeben zu werden.

Meines Erachtens kann man die für das Klima zweifellos sehr positiven Effekte eines Zusammenbruchs der Weltwirtschaft oder eines 3. Weltkrieges auch ganz friedlich, sehr kostengünstig, und sogar wesentlich schneller und besser mit den lokal verfügbaren Mitteln bewirken.

Zahlen zur Oberflächentemperatur und Wärmestrahlung

Zu den jeweiligen Temperaturen habe ich mit der Formel des Stefan-Boltzmann Gesetzes die Wärmestrahlung berechnet, wobei ich die Wärmestrahlung für die niedrigere oder die Umgebungstemperatur gleich 1 gesetzt habe.

Asphalt

Zitat aus Zitat aus www.medpets.de/hunde-und-warme-sommertage-8-tipps:

“Asphalt beispielsweise erwärmt sich in der Sonne bei einer Außentemperatur von 25 °C auf bis zu 50 °C. Bei Sommerhitze mit über 30 °C kann Asphalt selbst eine Temperatur von 60 °C erreichen. “

Veränderung der Wärmestrahlung des Asphaltes bei einer

  • Temperatursteigerung von 25 °C auf 50 °C : +38 %
  • Temperatursteigerung von 30 °C auf 60 °C : +45,9 %

Man könnte, wenn es regnet, das Wasser zumindest teilweise auffangen und wenn dann die Sonne scheint und der Asphalt heiß wird, könnte man das Wasser auf den Asphalt sprühen oder laufen lassen. Dort würde es verdampfen und die Aufnahme der Verdampfungswärme würde den Asphalt kühlen. Die Wärmestrahlung an der Erdoberfläche würde entsprechend geringer. Die Wärme würde dann in großer Höhe wieder abgegeben, wenn das Wasser dort wieder kondensiert. Das in der Höhe kondensierte Wasser wird dann dann auch wieder relativ ortsnah als Regen fallen. Man kann dieses ganz allgemein für bebaute Flächen anwenden. Es könnte sinnvoll sein, auf der Ebene der Gemeinden, Landkreise und Länder über diese Möglichkeit etwas gegen die Klimaerwärmung zu tun, nachzudenken.

Vergleich von blankem Boden und Zwischenfrucht

Der bei an regenerativer Landwirtschaft sehr bekannte Farmer Gabe Brown aus dem US-Bundesstaat Nord Dakota zeigt in seinem Vortrag  Treating the Farm as an Ecosystem, Part 1, The 5 Tenets of Soil Health (https://youtu.be/uUmIdq0D6-A) bei Position 1:30:00 ein Beispiel: Es war ein Tag mit gut 90°F, das sind über 32,2 °C. Er zeigt dazu auf einem Bild die Messung der Bodentemperatur mit zwei Einstichthermometer, auf der einen Seite  wurden 87,6 °F = 30,89 °C in einem von Pflanzen bedeckten Stück Boden gemessen.  Auf der anderen Bildseite wurden auf einem Stück blankem Boden 107,4 °F = 41,89 °C gemessen.

Die von der Erdoberfläche emittierte Wärmestrahlung ist nach dieser Messung auf dem nicht von Pflanzen bedeckten Boden 15,3 % höher als auf dem von Pflanzen bedeckten Stück.

Allerdings wurde bei der Messung wohl ein systematischer Messfehler gemacht, wie der Artikel Surface Temperatur Measurments of Bare Soils von M. Fuchs und C.B. Tanner im Journal of Applied Meteorology vom April 1968 zeigt. Eine präzise Messung der Temperatur der Oberfläche landwirtschaftlicher Flächen ist schwieriger als es scheint. Die tatsächliche Temperatur war vor allem bei auf dem Stück unbedeckten Boden sehr wahrscheinlich höher als die  von Gabe Brown gemessene Temperatur. Für eine präzise Messung der für die Wärmeabstrahlung maßgeblichen Oberflächentemperatur von Böden, sollte die Bedeckung der Sonde höchstens ca. 1 mm betragen. Besser ist es, die Temperatur mit einem präzisen Infrarotthermometer zu messen. Ein Einstichthermometer liefert bei einem von der Sonne bestrahlten Boden systematisch eine unter der tatsächlichen Oberflächentememperatur liegende Temperatur.

Nach Art der Vegetation unterschiedliche Temperaturen

Der auf www.nature.com am 19.9.2016 veröffentlichte Artikel Soil surface temperatures reveal moderation of the urban heat island effect by trees and shrubs von J. L. Edmondson, I. Stott, Z. G. Davies, K. J. Gaston & J. R. Leake . Dieser Artikel zeigt, dass vor allem größere Vegetation (Bäume und Sträucher) im Sommer die Oberflächentemperatur besser senken als kleine Vegetation (Kräuter).  Ich zitiere und übersetze hier aus der Zusammenfassung dieser vor allem auch für Städte und Gemeinden interessanten Studie:

In einer mittelgroßen Stadt im Vereinigten Königreich wurden an 100 Stellen Temperaturlogger auf der Oberfläche begrünter Flächen angebracht – unterteilt nach Nähe zum Stadtzentrum, Vegetationsbedeckung und Landnutzung. Die mittlere tägliche Oberlächentemperatur, gemessen über 11 Monate stieg um 0,6 °C von den Außenbezirken der Stadt zum Zentrum hin. Bäume und Sträucher auf öffentlichen (non-domestic) Grünflächen reduzierten die  mittlere maximale, tägliche Oberflächentemperatur der Böden im Sommer um 5,7 °C im Vergleich zu krautähnlicher Vegetation. Im Winter waren die Böden bei den Bäumen und Sträuchern aber geringfügig höher. Bäume in privaten Gärten, die in der Regel kleiner sind, waren bei der Reduzierung der sommerlichen Oberflächentemperatur weniger effektiv.

Ein Versuch in Weinbergen

Der Agricultural Water Management 116:128–141 · January 2013 veröffentlichte Artikel Using soil surface temperature to assess soil evaporation in a drip irrigated vineyard von Belinda Kerridge,  John – Hornbuckle, Evan Christen und  R.D.  Faulkner enthält einige für das Verständnis von effektiven Antworten auf die Klimaerwärmung wichtige Hinweise:

Man kann die Verdampfung der Feuchtigkeit der Böden messen, indem man die tägliche Schwankung  Oberflächentemperatur misst.

Die folgende Grafik zeigt den Zusammenhang zwischen der Veränderung der mit einem Infrarotthermometer gemessenen Bodentemperatur in Relation zur Luftemperatur, in Abhängigkeit von der von der Bodenfeuchte abhängigen Verdampfung:

Quelle: Agricultural Water Management 116:128–141 · January 2013 veröffentlichte Artikel Using soil surface temperature to assess soil evaporation in a drip irrigated vineyard von Belinda Kerridge,  John – Hornbuckle, Evan Christen und  R.D.  Faulkner

Zu den gemessenen Oberflächentemperaturen hier eine Übersetzung aus der Zusammenfassung der Studie:

Die Oberflächentemperatur des Bodens wurde in einem mit Tröpfchen bewässerten (drip irrigated) Weinberg mit Infrarotsensoren gemessen, die auf einem Quad montiert waren. Es wurde an verschiedenen Tagen in der Saison 2009 – 2010 gemessen (offenbar auf der Südhalbkugel, nämlich in Australien). Die Oberflächentemperatur in den Weingärten schwankte von 4,6 °C bis 65,5 °C unter dem Rebstock und von 6,8 ° C bis 75,6 °C in der Mitte der Reihe. Die Differenz zwischen den täglichen Minima und Maxima der Oberflächentemperatur des Bodens schwankte zwischen 20,2 und 59,7 °C in Bereich zwischen den Reihen und zwischen 13,6 °C bis 36,4 °C unter den Weinpflanzen.

Wenn man annimmt, dass die maximalen und minimalen  Oberflächentemperaturen des Bodens unter dem Rebstock und zwischen den Reihen jeweils zur selben Zeit gemessen wurden, dann ergeben sich folgende Unterschiede in der Wärmestrahlung zwischen dem Boden unter der Weinpflanze und zwischen den Pflanzen:

  • 13,6 °C unter der Weinpflanze zu 20,2 °C dazwischen:  9,5 %  mehr Wärmestrahlung bei fehlender Vegetation.
  • 36,4 °C unter dem Rebstock zu 59,7 °C dazwischen: 33,7 % mehr Wärmestrahlung bei fehlender Vegetation.

Der Artikel enthält eine ganze Reihe sicher sehr interessante Literaturhinweise, denen ich hier aber aus Zeitmangel und weil ich hier keine Unibibliothek zur Verfügung habe, nicht nachgehen kann.

Die soweit wesentliche Information reicht für diesen Artikel aber aus:

  1. Mit Vegetation kann die Bodenoberflächentemperatur und damit die Wärmestrahlung erheblich gesenkt werden.
  2. Bodenfeuchte führt zu bei Sonnenenstrahlung wesentlich geringeren Bodenoberflächentemparaturen und damit auch zu einer wesentlich niedrigeren Wärmestrahlung.

Zur Erinnerung. Erst die Wärmestrahlung der Böden führt dazu, dass der Treibhauseffekt zu einer Klimaerwärmung führen kann. Wenn die Erdoberfläche weniger Wärme abstrahlt, weil sie durch die Verdampfung von Wasser oder durch die Bedeckung mit Pflanzen gekühlt wird, dann sinkt der Effekt des Treibhauseffektes und damit auch der Beitrag zur Klimaerwärmung entsprechend.

Wenn man die Niederschläge lokal zurückhält, indem man wie Walter Jehne sich ausdrückt die Böden mit entsprechenden Methoden der Land- und Forstwirtschaft zum wasserspeichernden “Boden-Kohlenstoff-Schwamm” macht, dann kann man wenn die Sonne scheint, das Land und damit auch das Klima effektiv kühlen.

Regen vertreibende Hochdruckgebiete vermeiden

Ein wichtiger Effekt zu hohen Bodenoberflächentemperaturen ist, dass sich dadurch die Luft ausdehnt und dass damit der Luftdruck steigt. Wenn ganze Landstriche, Länder oder sogar Kontinente im Mittel zu hohe Bodenoberflächentemperaturen haben, entstehen Hochdruckgebiete. Die heiße Luft vom Land strömt dann durch den höheren Luftdruck in Richtung Ozeane, wo sie deren Wasser erwärmt und dort zusätzliche Energie zuführt, die dann z.B. Tropenstürme aufladen. Wenn stattdessen die Oberflächentemperatur über dem Land dank Verdunstung und Vegetation relativ niedrig ist, dann können sich leichter Druckgefälle aufbauen, die Regenwolken vom Meer zum Land transportieren.

Fazit

Das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sehr  reale Problem der Klimaerwärmung der zunehmenden Extremwetterlagen kann mit dem von dem Medien und der Politik favorisiertem Mittel der Reduzierung der CO2-Emissionen nicht wirksam angegangen werden. Vielmehr wird die aktuelle Klimapolitik Deutschland und Europa absehbar und völlig unnötig in eine wirtschaftliche und damit wohl auch soziale und humanitäre Katastrophe stürzen (siehe dazu auch meinen Artikel Zum Thema CO2-Bepreisung.

Darüber hinaus braucht man keine internationalen Verträge, Konferenzen für den Klimaschutz, sondern man kann sehr effektiv und kostengünstig auf lokaler und nationaler Ebene etwas gegen die Klimaerwärmung tun. Siehe dazu auch schon meinen Artikel Wirksamer Klimaschutz ist Gemeinde- und Ländersache  und die dort verlinkten Artikel, Interviews und Vorträge.

Das was ich hier in Deutschland im 2019 in Sache Klimaschutz erlebt habe ist deprimierend. Ob sich 2020 etwas bessert bleibt abzuwarten. Die Mittel und Möglichkeiten sind jedenfalls vorhanden.

Kelberg, den 1.1.2020

Christoph Becker




Natürliche-Null-Budget-Landwirtschaft

In Indien hat man ein als “Zero Budget Natural Farming” (ZBNF) bezeichnetes Konzept entwickelt, das nun auch im großen Stil mit staatlicher Unterstützung umgesetzt wird.  Im Gegensatz zur “ökologischen” oder auch “biodynamischen Landwirtschaft” benötigen die Bauern dabei keine externen Zusätze, während nicht nur die Ernteerträge und auch die betriebswirtschaftlichen Resultate besser als bei konventioneller Bewirtschaftung sind. Faktisch handelt es sich um ein praktisches Beispiel für die Nutzung moderner bodenmikrobiolgischer Prinzipien.

Die Entwicklung dieses Systems ist aus deutscher Sicht aus verschiedenen Gründen interessant:

  • Wirtschaftliche Bedeutung für Investoren, Aktionäre und den Industriestandort Deutschland: Die Erfolge und Ergebnisse dieses Systems könnten zum Niedergang der deutschen Chemieindustrie führen: Man vergleiche und betrachte dazu z.B. das Interview mit dem jetzt bei BAYER als Chef-Lobbyist arbeitenden ehemaligen grünen Bundestagsabgeordneten Matthias Berninger auf der Webseite des Handelsblattes vom 22.12.2019: Bayers neuer Lobbychef: „Glyphosat ist gut fürs Klima“ Der ehemalige Grünen-Politiker über die Zukunft des Unkrautvernichters, den Umgang des Konzerns mit Kritikern und die Folgen der Ausbeutung des Planeten.  Indien und auch viele andere Länder könnten mit Hilfe des ZBNF die Nachfrage nach Produkten der Firma BAYER reduzieren. Auch hier frage ich mich, wie schon in Hat Monsanto BAYER abgezockt?, wie weit das Wissen um diese Entwicklung ursächlich für den Verkauf von Monsanto an BAYER war. Auch die Herstellung von Maschinen für die GPS-gesteuerte Präzisionslandwirtschaft, die derzeit als Landwirtschaft der Zukunft gehyped wird,  könnten ebenfalls betroffen werden.
  • Ökologischer und wirtschaftlicher als “ökologische Landwirtschaft”: Wie Subhash Palekar,  indischer Entwickler der ZBNF-Methode und selbst studierter und praktischer Landwirt, schreibt, ist diese Methode auch ökologischer und vor allem auch wirtschaftlicher als die übliche “ökologische” oder sogar als die “biodynamische” Landwirtschaft.
  • Ernährungssicherheit: Diese indische ZBNF-Methode demonstriert, wie die Ernährungssicherheit eines Landes auch nach einem völligen Zusammenbruch des Welthandels, der Finanzsysteme oder der technischen Infrastruktur aufrecht erhalten werden kann.
  • Geeignet für das postfossile, postindustrielle Zeitalter: Ich denke hier an das in In der Folge der industriellen Zivilisation vorgestellte Buch von John Michael Greer. Die ZBNF-Methode könnte verhindern, dass es nicht ganz so schlimm kommt, bzw. dass das nächste dunkle Zeitalter nicht ganz so dunkel wird wie  Greer es kommen sieht. Ich zitiere hier aus meiner Übersetzung eines Abschnitts seines Buches: Man rechne diese Muster zusammen, folge ihnen über die üblichen ein bis drei Jahrhunderte der Abwärtsspirale und man hat das Standardbild einer Gesellschaft in einem dunklen Zeitalter: eine größtenteils verwüstete ländliche Gegend mit kleinen verstreuten Dörfern, wo selbst versorgende Bauern, die verarmt sind und nicht lesen und schreiben können, kämpfen, um die Fruchtbarkeit zurück in den ausgelaugten Mutterboden zu bringen. Ihre Regierung besteht aus der persönlichen Machtausübung lokaler Kriegsherren, die im Tausch für den Schutz vor Plünderern ihren Teil der jährlichen Ernte fordern und die eine raue Rechtsprechung im Schatten jedes passenden Baumes anwenden. Ihre Literatur besteht aus Gedichten, liebevoll erinnert und gesungen zu den Klängen eines einfachen Saiteninstruments, die die großen Taten der charismatischen Führer eines verschwundenen Zeitalters erinnern, und dieselben Gedichte beinhalten alles, was sie über ihre Geschichte wissen. Ihr Gesundheitswesen besteht aus Kräutern, ein wenig rauer Chirurgie und Zaubersprüchen, die sie schlau zwecks Ausbeutung des Placeboeffektes nutzen. Ihre Wissenschaft – nun ich überlasse das der Fantasie der Leser.
  • Eine für zunehmend von Dürren geplagte deutsche Landwirte wichtige Entwicklung: Die Inder haben mit dem “Pre Monsoon Dry Sowing” im Rahmen des ZBNF ein möglicherweise bahnbrechendes Verfahren entwickelt, um  einerseits die für Pflanzen normalerweise nicht zugängliche Wasservorkommen in den Böden mit Hilfe von Bodenpilzen zu nutzen und um anderseits, zum Teil wahrscheinlich ebenfalls mit Hilfe von Mikroorganismen, auch die Luftfeuchte als Wasserquelle zur Produktion von Biomasse zu nutzen. Die Nutzung dieser Effekte könnte für von Dürren geplagte deutsche Landwirte interessant sein.

Quellen zum Thema “Zero Budget Natural Farming”:

  1. Auf der Webseite des deutschen Entwicklungshilfevereins SANKRANTI e.V. findet sich der Artikel Die Zero Budget Natural Farming Methode.
  2. Ein anderer deutschsprachiger Artikel für diese Methode, vom 10.11.2019: www.dandc.eu/de/article/warum-die-landesregierung-des-suedindischen-bundesstaats-andhra-pradesh-bio-landwirtschaft
  3. Die Webseite von Subhash Palekar, dem  Entwicklers der Methode: www.palekarzerobudgetspiritualfarming.org Wie Herr Palekar auf seiner Webseite erklärt, ist das Zero Budged Natural Farming ein völlig anderer Ansatz als der der üblichen “ökologischen” oder “biodynamischen” Landwirtschaft. Die Kosten sind sehr viel niedriger, während die Erträge höher als bei diesen “biologischen” und auch bei der üblichen chemisch-konventionellen Landwirtschaft sind.
  4. apzbnf.in , die offizielle Webseite der indischen Provinz Andhra Pradesh für das Zero Budget Natual Farming Programm.
  5. apzbnf.in/wp-content/uploads/2018/10/20th-sept-zbnf-concept-note-2.pdf
  6. cdn.cseindia.org/userfiles/vijay-kumar.pdf  . Eine 45-seitige, englischsprachige Präsentation mit vielen Bildern und Grafiken. Bei einer Folie handelt es sich sogar um eine Grafik aus einem Vortrag von Dr. Elaine Ingham.
  7. www.facebook.com/APZBNF

Wenn man Zeit und Interesse hat, findet man mit “ZBNF” auf Youtube und per Google noch viel mehr.

Das Grundprinzip

Im Wesentlichen ist die von Subhash Palekar entwickelte Methode eine durch Versuch und Irrtum mit einfachen Mitteln entwickelte, an die lokalen Gegebenheiten angepasste und in Rezeptform gebrachte Anwendung dessen, was z.B. auch die amerikanische Bodenmikrobiologin Dr. Elaine Ingham (www.soilfoodweb.com), empfiehlt und was auch Landwirte wie Gabe Brown, Colin Seis und viele andere jeweils auf ihre Weise praktisch umsetzen bzw. empfehlen.

Die Inder haben allerdings auch ein System entwickelt, mit dem sie im großen Stil Landwirte für die Anwendung dieser revolutionären Methode schulen und betreuen.

Besonders interessant finde ich an der Ausführung von Subhash Palekar, dass er den Dung und Urin lokaler Kühe nutze und dass der Dung und Urin europäischer Kühe (Holsteiner) bei ihm nicht hilfreich waren. Offenbar kommt es darauf an, dass die Tiere deren Dung und Urin man nutzt, ein für die lokale Pflanzenwelt und Böden passendes Mikrobiom haben. Diese Beobachtung von Subhash Palekar könnte zumindest teilweise erklären, warum das unter anderem von Allan Savory  und anderen propagierte System der Bodenverbesserung mit Hilfe von Rinderherden vielleicht nicht immer so wie erwartet funktioniert.

Pre Monsoon Dry Seed Cropping

Auf das Phänomen des “Pre Monsoon Dry Seed Cropping”, wie auch auf das ZBNF, bin ich durch Vorträge von Walter Jehne aufmerksam geworden, die er im November 2019 in Indien gehalten hat. Ab Position [32:20] in Walter Jehne talk on Regenerative Agriculture at NITI Aayog, New Delhi ( https://youtu.be/mUmxY0xCsZM ) erklärt er die Methode des Pre Monsoon Dry Seed Croppings: Man hat vor dem Einsetzen des Monsuns, in einer Dürreperiode im Mai, speziell mit Mikroorganismen beschichtetes Saatgut ausgesät. Ende Juli hatte man 40 mm Regen und Ende September hatte man noch einmal 60 mm Regen. Das Verblüffende war, dass trotz der geringen Regenmenge eine Deckfruchtmischung  gewachsen ist, die 2 m hoch wurde und die eine Biomasse von 12 bis 15 Tonnen pro Hektar hatte.

Nun wisse man aber, dass pro Gramm Biomasse ca. 1 kg Wasser erforderlich ist. Bei 12 Tonnen Biomasse wären das 12.000 Tonnen Wasser pro Hektar. Die 100 mm Niederschlag, die man nur hatte, entsprechen aber nur 1000 Tonnen. Es muss also also ca 12 mal soviel Wasser verbraucht worden sein, wie man durch den Niederschlag  bekommen hat. Die Forschung zu diesem Thema sei noch in Fluss.  Man glaube aber, dass Folgende:

  1. Pflanzen können das Wasser zwischen den Bodenpartikeln nur bis zum “Welkpunkt” (engl. Wiltingpoint) nutzen.  Jenseits des Welkpunktes ist aber immer noch sehr viel Wasser an den Bodenpartikeln gebunden. Das heißt es gibt Wasserfilme, auf den Bodenpartikeln, die wegen der hohen Oberflächenspannung von den Pflanzen nicht direkt genutzt werden können. Man nimmt an, dass durch durch die mikrobielle Beschichtung des Saatgutes z.B. Bodenpilze (Mykorizen) vorhanden waren, die dieses für die Pflanzen nicht erreichbare Wasser nutzen konnten und die dieses dann  an die Pflanzen geliefert haben. Das Saatgut konnte dadurch keimen und Schösslinge bilden.
  2. Die gekeimten Pflänzchen konnten dann vermutlich die “Wasserströme in der Luft”, das sind die für die nächtliche Taubildung ursächliche Luftfeuchte für das weitere Wachstum nutzen. Laut Walter Jehne können Pflanzen dadurch ein Niederschlagäquivalent von 1 bis 2 mm pro Tag nutzen.

Dies würde wäre auch eine Erklärung für einige Beispiele aus Dr. Elaine Inghams Kurs, von denen ich in meinem Blogartikel Dürreschäden sind vermeidbar, Bilder gezeigt habe.

Die oben erwähnten 12 bis 15 Tonnen pro Hektar entsprechen übrigens 1,2 bis 1,5 kg Biomasse pro Quadratmeter, was ich mir bei bis zu 2 m Pflanzenhöhe als doch ziemlich spärlichen Bewuchs vorstelle. Allerdings ging es hier um Zwischenfruchtanbau in der niederschlagärmsten Provinz Indiens (an der Ostküste des auf der Nordhalbkugel gelegenen Subkontinents).

Auf Youtube habe ich einen knapp 6 Minuten dauernden Film mit englischen Untertiteln gefunden: ZBNF II Pre-monsoon Sowing II Drought Mitigation II Anantapuramu II A.P. (https://youtu.be/OXrv0ceUXq8). Der Film enthält Interviews mit indischen Bauern und Landwirtschaftsberatern. Dabei werden Bilder gezeigt und das System etwas erklärt. Aus diesen Erklärungen entnehme ich, dass man auch davon ausgeht, dass wahrscheinlich insbesondere auch die Mikroorganismen oder der von diesen produzierte Kohlenstoff im Boden dafür sorgen, dass in der Luft befindlicher Wasserdampf oder nachts der Tau aufgefangen und für die Pflanzen verfügbar gemacht werden.

Auf jeden Fall ist dieses Phänomen von großer wirtschaftlicher Bedeutung und es ist, wie Walter Jehne erklärt, notwendig und sinnvoll, die Ursachen und Zusammenhänge systematisch und besser zu erforschen, so dass diese Phänomene besser gezielt genutzt werden können.

Im Internet gefunden habe ich zu diesem Thema noch einen israelischen Blogartikel: blogs.timesofisrael.com/indias-andhra-pradesh-creates-history-with-dry-sowing-in-desertification-region/. Zumindest in dem von Wasserknappheit sehr geplagten Israel wird man sich demnach wohl auch mit dem Thema beschäftigen.

Zu der  von den Indern genutzten Methode der gezielten Beschichtung von Saatgut mit Mikroorganismen siehe auch den Abschnitt den “Ein Getreideversuch in der Ukraine”, von dem ich in www.freizahn.de/2018/08/weiterer-bericht-von-elaine-inghams-kursen/#ein_getreideversuch_in_der_ukraine  einige Daten erwähnt habe. Dieses Verfahren würde sicher wohl auch in Deutschland funktionieren und sich als sehr nützlich erweisen, wenn man es denn nutzen und mit Blick auf die lokalen Gegebenheiten optimieren würde.

Kelberg, den 30.12. 2019

Christoph Becker




Klimaschutz durch Landwirtschaft

Im Juli 2019 habe ich für die Vierteljahreszeitschrift Tumult einen Artikel mit dem Titel KLIMASCHUTZ DURCH LANDWIRTSCHAFT – Ein Gegenentwurf zur grünen CO2-Globaldoktrin geschrieben.  Hier möchte ich nun die pdf-Version des Anfang September in der gedruckten Ausgabe von Tumult erschienenen Artikels verfügbar machen. Auch habe ich inzwischen einiges dazu gelernt und möchte hier daher einige Nachbemerkungen machen.

pdf-Version von Klimaschutz durch Landwirtschaft

Hier zunächst der Link auf die pdf-Datei meines in Tumult erschienenen Artikels: CB_2019-07-22_Tumult-KlimaschutzLandw.pdf

Nachträge, am 20.9.2019:

Klimaneutral durch Mikrobiologie in nur 3 Jahren

In der dem Thema Kohlenstoffkreislauf und Klimadebatte gewidmeten 14. Lektion ihres neuen Grundkurses über das Bodenleben (www.soilfoodweb.com/courses-and-training ) geht Frau Dr. Elaine Ingham unter anderem auf die Möglichkeiten der Kohlenstoffsequestrierung in land- und forstwirtschaftlich genutzten Böden ein. Ihr Fazit: Die Klimawissenschaften operieren mit falschen Daten über die Möglichkeiten der Land- und Forstwirtschaft. Die “sogenannten Wissenschaftler” hätten offensichtlich die neuere Literatur nicht gelesen und würden die  Öffentlichkeit und die Politik  falsch informieren und damit zu falschen Schlussfolgerungen und tragischen Fehlentscheidungen verleiten.

Wenn man heute weltweit damit anfangen würde, das Bodenleben zu optimieren, dann könnte die Wirtschaft bei gleichbleibenden CO2-Emissionen in nur 3 Jahren CO2-neutral sein. Man könnte dann sogar die CO2-Konzentration in der Atmosphäre wieder z.B. auf  350 ppm senken.  Man sollte aber vorsichtig sein und nicht übertreiben, denn man könnte die CO2-Konzentration auch zu weit absenken.

In den letzten Tagen bin ich dann zufällig auch noch auf eine weitergeleitete E-Mail der australischen Bodenmikrobiologin Dr. Christine Jones aus dem Sommer 2017 gestoßen, in der diese vorrechnet, dass Deutschland ohne weiteres seine CO2-Emissionen mit Hilfe der Landwirtschaft als Kohlenstoff im Boden einlagern könnte.  Die Webseite von Frau Dr. Christine Jones ist http://www.amazingcarbon.com/ . Aktuell ist diese Seite nicht erreichbar. Über das Internetarchiv “WayBackMachine” (https://web.archive.org/web/*/https://www.amazingcarbon.com) kann man aber weiter darauf zugreifen. Ich hatte im Sommer 2017 den Handout für einen Vortrag von Dr. Christine Jones ins Deutsche übersetzt.  Die Übersetzung habe ich jetzt auch als pdf-Datei hochgeladen, weil er ebenfalls für das Thema Klimaschutz durch Landwirtschaft relevant ist: JonesChr-5PrinciplesOfSoilHealth-deutsch-2017-06-19b.pdf.

Treihausgaseinsparungen in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft könnte nicht nur sehr große Mengen CO2 aus der Luft entnehmen und als Kohlenstoff im Boden einlagern. Es könnten vielmehr auch die bisher von der Landwirtschaft verursachten Treibhausgasemissionen in sehr großem Umfang reduziert werden.

Lachgas, Ammoniak, Methan und einige andere, zum Teil sehr übel riechende Gase entstehen bei anaeroben mikrobiologischen Prozessen. Wenn das Bodenleben intakt ist und  wenn man organische Abfallprodukte und auch Mist und Gülle mit ausreichender Luftzufuhr verkompostiert, dann ist CO2 das einzige Gas, das die Bakterien und Pilze produzieren. Erst die Zersetzung in einem zu sauerstoffarmen Milieu führt zur Produktion von Lachgas, Ammoniak, Methan usw.. Lachgas ist dabei ein 298 mal so wirksames Treibhausgas wie CO2.

Durch ein gesundes, für die anzubauenden Wirtschaftspflanzen optimiertes Bodenleben kann man auf Düngemittel, Pestizide und Fungizide verzichten. Die mit der Produktion und Anwendung dieser Agrarchemikalien verbundenen Treibhausgasemissionen und sonstigen Umweltbelastungen kann man damit vermeiden.

Die Ursache für den Erfolg der Grünen Revolution und für scheinbare Notwendigkeit von Mineraldüngern und anderen Agrarchemikalien ist die Störung oder Zerstörung des Bodenlebens z.B. durch Bodenbearbeitung, durch die Verdichtung der Böden und durch das Aufbringen von Chemikalien und auch von nicht verkompostiertem Mist.

Ein sehr wichtiger Aspekt ist auch die Beachtung der Veränderung des Bodenlebens bei der Sukzession der Pflanzen. Die Landwirte optimieren ihre Böden mit der Bodenbearbeitung und auch mit anderen, das Bodenleben beeinträchtigenden oder zerstörenden Maßnahmen immer wieder für Unkräuter, die sie dann mit teuren Chemikalien oder im Biolandbau mit weiterer Bodenbearbeitung zu bekämpfen suchen. Wenn man stattdessen die Bodenmikrobiologie gezielt für die geplanten Nutzpflanzen optimiert, dann entziehen die Nutzpflanzen über bestimmte Bodenpilze dem Unkraut  Nährstoffe und das Unkraut führt nur noch ein kümmerliches Dasein.

Auch ist es so, dass gesunde Pflanzen, die von einem gesunden Bodenleben unterstützt werden, weitestgehend immun gegen Pflanzenkrankheiten  sind, was dem Bauern auch wieder jede Menge Geld sparen kann.  In Übergangsphasen kann man nachhelfen, indem man Pflanzen mit wässrigen Lösungen einsprüht, in denen die benötigten Mikroorganismen enthalten sind.

Die 5. Agrarrevolution nach Prof. David Montgomery

In seinem Vortrag  Growing a Revolution: Bringing Our Soil Back to Life erklärt Prof. David Montgomery zunächst, wie Bodenerosion und die Zerstörung landwirtschaftlicher Nutzflächen durch  landwirtschaftliche Nutzung zum  Untergang früherer Zivilisationen beigetragen hat. Wie er zeigt, korrelierte die Lebensdauer von Zivilisationen mit etwa 1000 Jahren ziemlich gut mit der Zeit, die zum Abtrag des Mutterbodens per Bodenerosion durch landwirtschaftliche Nutzung gemessen wurde.

Die moderne konventionelle Landwirtschaft zerstört die Böden besonders schnell und sie macht das weltweit. Wenn man dagegen nichts unternimmt, wird das in einigen Jahrzehnten unsere Zivilisation zerstören.

Als Folge seiner deprimierenden Studien und Einsichten zum Thema Bodenerosion hat sich Prof. David  Montgomery schließlich auch mit der Frage beschäftigt, ob und wie man zerstörte Böden reparieren kann. Auch hat er Landwirte besucht, die ihre Böden in einem guten Zustand halten und die Bodenerosionen verhindern. Über einige der Betriebe und über die Methoden dieser Landwirte, wie z.B. Gabe Brown, Dave Brandt und Joel Salatin,  hatte ich auf freizahn.de schon geschrieben.

Besonders interessant an dem Vortrag von Prof. David Montgomery fand ich, dass er zu dem Schluss kommt, dass wir es hier mit einer fünften landwirtschaftlichen Revolution zu tun haben.

Die erste landwirtschaftliche Revolution war demnach, dass man überhaupt angefangen hat Landwirtschaft zu betreiben, indem man z.B. Getreide gesät und geerntet hat.

Die zweite landwirtschaftliche Revolution war, dass man sich um das Land gekümmert und  Brachzeiten und Fruchtfolgen angewendet  hat.

Die dritte landwirtschaftliche Revolution war die Mechanisierung der Landwirtschaft im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Das war der Einsatz von modernen Wendepflügen, Traktoren, Sämaschinen, Bindern, Mähdreschern usw.

Die vierte landwirtschaftliche Revolution war der Einsatz von  Mineraldüngern, Pestiziden und anderen Agrarchemikalien, sowie der Einsatz von genmanipulierten Pflanzen.

Die fünfte landwirtschaftliche Revolution ist, dass man lernt, das Bodenleben in seiner ganzen Komplexität gezielt zu restaurieren, zu erhalten und zu nutzen.

Sinkende Luftfeuchte kompensiert Wachstumszunahme

Wie der Artikel Increased atmospheric vapor pressure deficit reduces global vegetation growth zeigt, beobachtet man seit einiger Zeit ein Sinken der Luftfeuchte. Dies kompensiert offenbar die Zunahme der Photosynthese, die durch die steigenden CO2-Konzentration zu erwarten wäre. Das war angesichts der intensiven Bodenbearbeitung und der oft über Monate nicht oder kaum vorhandenen Abdeckung der Böden mit Pflanzen zu erwarten. Dazu beitragen dürfte auch der geringe, bzw. der gesunkene Kohlenstoffgehalt der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Aber auch die Versiegelung der Flächen durch Bauwerke und Straßen dürfte zur Reduzierung der Luftfeuchte beitragen.

Zu Suche nach Lösungen für das Problem der sinkenden Luftfeuchte möchte ich hier einmal mehr auf folgende Seiten hinweisen:

Das Sinken der Luftfeuchte kann man jedenfalls stoppen und wieder rückgängig machen. Eine Regeneration und Optimierung des Bodenlebens und die Steigerung des Kohlenstoffgehaltes der Böden wäre auch dabei eine große Hilfe.

Kelberg, den 20. September 2019

Christoph Becker

Nachtrag am 21.09.2019

Daten aus Dr. Elaine Inghams Kurs

Wie schon erwähnt hat enthält der Grundkurs (Soilfoodweb Foundation Class) der amerikanischen Mikrobiologin Dr. Elaine Ingham eine Lektion über den Kohlenstoffkreislauf, in dem das Thema CO2 und Klima behandelt wird. Ich übersetzte hier einige Daten aus den zugehörigen Folien, da diese im wesentlichen auch meine Argumention unterstützen:

  • Die vorindustrielle CO2-Konzentration betrug ca. 280 ppm. 2018 war dieser Wert auf ca. 410 ppm gestiegen., was ca. 3000 Milliarden Tonnen CO2 entspricht. Das ist ein Anstieg von 900 Milliarden Tonnen oder von 42 %.
  • Die gegenwärtigen Treibhausgasemissionen betragen ca. 18 Milliarden Tonnen jährlich (netto, bei Berücksichtigung der natürlichen Resorbtionsfaktoren).
  • Um von 410 ppm (der aktuelle Wert) auf das als “sicher” angenommene Niveau von 350 ppm zu kommen müssten wir ca. 60 pmm oder ca. 450 Milliarden Tonnen zuzügliche der jährlichen Emissionen von 18 Milliarden Tonnen sequestrieren.

Ist das realisierbar?

…..

Wieviel Kohlenstoff in der Atmosphäre kommt weltweit aus den Böden?

  • Die Schätzungen stark. Eine konservative Schätzung ist, dass in den letzten 12.000 Jahren, seit dem Übergang vom Normandenleben zur Sesshaftigkeit und zur Kultivierung der Böden 133 Milliarden Tonnen Kohlenstoff aus den Böden in die Atmosphäre entwichen sind.
  • Die derzeit in den Mutterböden gespeicherte Kohlenstoffmenge beträge ca. 2500 Milliarden Tonnen.
  • Also ist es möglich, dass wir mindestens ca. 133 Milliarden Tonnen in diesen relativ großen Kohlenstoffpool transferieren können. Dies würde eine Zunahme des Kohlenstoffpools der Mutterböden von nur 5,2 % bedeuten.
  • Können wir die 450 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in die Böden bringen, und damit  die CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf das als “sicher” erachtete Niveau von 350 ppm senken? Das wären ca. 18 % der Kohlenstoffpool der Böden.

………………

Mit welcher Rate können wir Kohlenstoff in die Böden pumpen?

  • Die Menschheit bewirtschaftet weltweit ca. 5 Milliarden Hektar.
  • Wir sind derzeit fähig bis zu ca. 10 Tonnen pro Hektar und Jahr zu squesterieren (Dr. Richard Teague) [Während es vielleicht nicht realistisch erscheint, dass wir das heute auf allen Flächen erreichen können, könnte es in, sagen wir 10 bis 15, mit weiteren Investition in die Forschung möglich sein dies überall zu erreichen.]
  • Das entspricht ca. 50 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr
  • Die globalen Nettoemissionen betragen ca. 18 Milliarden Tonnen pro Jahr.
  • Damit bleiben ca. 30 Milliarden Tonnen pro Jahr an zusätzlich möglicher Kohlenstoffsequestrierung übrig, mit denen wir an einer Umkehr des Klimawandels arbeiten können. Um 450 Milliarden Tonnen zusätzlich, über laufenden Emissionen hinaus zu sequestrieren und damit die CO2-Konzentration wieder auf ein “sicheres” Niveau von 350 ppm ab zu senken, würde man ca. 15 Jahre brauchen, wenn man annimmt, dass man ab morgen alle landwirtschaftlichen Nutzflächen dieser Welt transformiert und enstprechend bewirtschaftet. Wenn man dazu auch noch die Reduktion der Emissionen rechnet werden die Aussichten etwas optimistischer.

Schlussfolgerung: Die Sequestrierung von Kohlenstoff in den landwirtschaftlichen Nutzflächen kann SEHR WIRKUNGSVOLL sein!

 




Zum Thema CO2 und Klima

Die Beschäftigung mit dem Thema CO2 hat mich viele Fakten, Grafiken und Zusammenhänge finden lassen, die für die Klimadiskussion wichtig sein könnten.

CO2 in der Erdgeschichte

Am Anfang der Erdgeschichte, vor 4,5 Milliarden Jahren, betrug der CO2-Gehalt in der Luft ca. 95 % und der Luftdruck war sehr viel höher als heute. Die Sonne war ca. 5 % kleiner und die Sonnenstrahlung war ca. 30 % schwächer. Ohne den Treibhauseffekt des extremen CO2-Gehaltes wäre die Erde eine Eiskugel gewesen (( Vier Milliarden Jahre Klimageschichte im Überblick von W. Oschmann: www.dwd.de/DE/leistungen/klimastatusbericht/publikationen/ksb2003_pdf/01_2003.pdf )) .  Dank des Treibhauseffektes konnte so aber die die Photosynthese enstehen. Als Folge davon haben sich die Sauerstoff verbrauchenden und dabei wieder CO2 erzeugenden Lebewesen entwickelt. Die aus den Produkten der Photosynthese wieder CO2 erzeugenden Lebewesen,  bilden gemeinsam mit der Photosynthese der Pflanzen ein Regelsystem, das den CO2-Gehalt der Luft an Veränderungen der Sonnenstrahlungen und andere Veränderungen der Umwelt anpassen kann.

Bild1, Quelle: https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kohlendioxid_in_der_Erdgeschichte

In den ersten 2 Milliarden Jahren, bis zur Entstehung der Photosynthese,  wurde die CO2-Gehalt durch anorganische Verwitterungsprozesse reduziert. Der Anfangs extrem niedrige Sauerstoffgehalt stieg erst durch die Photosynthese.

Das Karbonzeitalter, dem wir einen großen Teil der Kohlevorkommen zu verdanken haben, begann vor knapp 360 Millionen Jahren. Wie man der kleinen Grafik oben entnehmen kann, betrug der CO2-Gehalt bei Beginn des Karbonzeitalters ca. 9 %, was 90.000 ppm, bzw. dem 2180-fachen der heutigen CO2-Gehalt entsprochen haben würde. Dem Text zu Bild 1 zur Folge lag der CO2-Gehalt vor 500 bis 400 Millionen Jahren aber nur bei 4000 bis 6000 ppm ( wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kohlendioxid_in_der_Erdgeschichte), was aber auch mehr als das 10-fache des heutigen Wertes ist. Zahlenangaben über Zustände vor derart lange zurückliegenden Zeiten sind indirekt ermittelt und sehr unzuverlässig. Es reicht, sich zu merken, dass die CO2-Konzentration viele Male höher war als heute und dass man keine genauen Zahlen hat.

Bemerkenswert ist auch, dass der CO2-Gehalt über die letzten 500 Millionen Jahre in der Tendenz immer weiter gefallen ist, aber dass es dabei Zeiten mit starken Abweichungen gab. Am Auffallendsten ist der rapide Absturz des CO2-Gehaltes im Karbonzeitalter. Der CO2-Gehalt bleibt dann einige Zeit sehr niedrig, um dann wieder ziemlich schnell zu steigen. Warum war das so? Zu Beginn des Karbonzeitalters gab es für die Natur noch keine Möglichkeit, das Lignin der Pflanzen abzubauen. Im Gegensatz zu heute konnte Holz damals noch nicht verrotten. Mit der Entwicklung der Pilze hat die Natur dann ihren CO2-Regler verbessert. Mit den Pilzen war es schließlich möglich, Holz auch in feuchter Umgebung wieder in CO2 und Energie zu verwandeln.  Vorher, ohne die Pilze, ging das nur durch Feuer.

Vor 250 bis 100 Millionen Jahren, in der Zeit der Dinosaurier, lag der CO2-Gehalt der Luft bei deutlich über 1000 ppm.

Bild 2 zeigt die CO2-Gehalte in der Erdneuzeit ( Känozoikum ).

Bild 2, Quelle: https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kohlendioxid_in_der_Erdgeschichte

Zeitweise ist der CO2-Gehalt in dieser Zeit  um über 500 ppm, auf mehr als 1500 ppm gestiegen, um dann wieder zu fallen. Seit rund 40 Millionen Jahren schwankt die CO2-Regelung der Erde nur noch wenig. Die Konstruktion des CO2-Reglers scheint ziemlich gut ausgereift zu sein.

Das hier für die heutige Klimadiskussion Wesentliche ist,  dass der CO2-Gehalt früher drastisch höher war als heute und dass es sich bei der Regelung des CO2-Gehaltes um ein Wechselspiel handelt. Auf der einen Seite ist die Photosynthese, die  CO2 aus der Luft entfernt und in Sauerstoff und energiereiche Kohlenstoffverbindungen verwandelt. Auf der anderen Seite verwandeln das Feuer und das Leben beide in energiereiche Kohlenstoffverbindungen und Sauerstoff wieder zurück in CO2.

Bild 3 zeigt Temperatur und CO2-Gehalt

Bild 3, Quelle: http://www.biocab.org/carbon_dioxide_geological_timescale.html

Wenn die Daten von Bild 3 stimmen, dann ist der Zusammenhang zwischen CO2-Gehalt und Temperatur keineswegs so klar und schlicht, wie in der heutigen Klimadebatte behauptet wird. Das beweist aber nicht, dass es den Treibhauseffekt nicht gibt oder dass er sich in der heutigen Situation nicht auswirkt.

Wahrscheinlich ist, dass die Temperatur auf der Erde sowohl durch den Treibhauseffekt als durch Veränderungen der Strahlungsintensität der Sonne, unabhängig voneinander  beeinflusst wird und dass es sowohl für Veränderungen der Temperatur als auch für Veränderungen des CO2-Gehaltes noch andere Faktoren gibt.

Das Klima vor 100 Millionen Jahren

Dazu zitiere ich hier aus Vier Millarden Jahre Klimageschichte im Überblick von W. Oschmann , Seite 15:

Das warme Mesozoikum (270 bis 35 Millionen Jahre)

Vom ausgehenden Paläozoikum bis in das frühe Tertiär herrschte auf der Erde ein
Klima ohne großflächige Vereisungen. Mit der Entwicklung der Landtierwelt (Amphibien, Reptilien, Insekten usw.) im ausgehenden Paläozoikum übernahmen heterotrophe Organismen eine wichtige Rolle beim Recycling des organischen Materials und
somit als CO2-Produzenten. ….

Vor etwa 100 Millionen Jahren erreichte diese Warmperiode ihren Höhepunkt mit ungewöhnlich hohen Temperaturen im tiefen Ozean von 14 bis 16 °C (Crowley & North 1991; Frakes et al. 1992). Etwa zu dieser Zeit setzten sich neue Phytoplanktontypen im Ozean durch und auf dem Festland
wurden die Blütenpflanzen dominant. Der Anteil der Biosphäre erhöhte sich damit
noch einmal auf Kosten des atmosphärischen CO2-Anteils.

Die fünfte Vereisungsphase (35 Millionen Jahre bis heute)
Die letzte große Eiszeitperiode begann vor etwa 35 Millionen Jahren mit der Vereisung der Antarktis, die sich seit dieser Zeit als isolierter, relativ kleiner Kontinent in
zentraler Südpolposition befindet. Sie wird durch eine ringförmige Wind- und Wasserzirkulation vom Austausch mit den wärmeren, niederen Breiten abgeschirmt. Dadurch
kühlte das Wasser um die Antarktis ab und sank in die Tiefen der Ozeane. Durch diesen Prozess sind die Weltmeere heute 12 bis 14° kälter als vor 70 Millionen Jahren.
Seit etwa 3 Millionen Jahren ist auch die Nordpolarregion permanent vereist. Seit etwa einer Million Jahre gab es 10 Phasen ausgedehnter Kontinentvereisung auf der
Nordhemisphäre. Die Eisschilde von mehreren Kilometer Dicke reichten in Nordamerika bis zu den Großen Seen und von Skandinavien bis nach Mitteleuropa. Auch unser heutiges Klima gehört zu dieser Eiszeit, auch wenn wir gegenwärtig in einer eher
wärmeren Zwischenphase leben (Wolfe 1978; Douglas & Woodruff 1981, Berner
1991, 1997; Crowley & North 1991; Frakes et al. 1992).
Die Ursache dieser jüngsten Eiszeit liegt in der Entstehung neuer Phytoplanktonorganismen, die heute die marine Primärproduktion bestimmen, und vor allem im Aufkommen der Blütenpflanzen vor etwa 100 Millionen Jahren, die den biogenen Kohlenstoffanteil nochmals auf Kosten des atmosphärischen CO2 erhöhten (Abb. 8 und 9).
Obwohl die Sonnenenergie auch in den letzten 100 Millionen Jahren weiterhin leicht
zugenommen hat, konnte dadurch das CO2-Defizit nicht ausgeglichen werden.

Es war ganz früher kälter als heute. Aber es war auch sehr lange Zeit viel wärmer als heute.  Das Leben auf der Erde hat sich auch bei wesentlich höheren Temperaturen prächtig entwickelt. Zur Zeit der Dinosaurier war die CO2-Gehalt in der Atmosphäre einige hundert Prozent höher als heute.

CO2 in den letzten 800.000 Jahren

In Eisbohrkernen in der Antarktis kann man das Alter der eingeschlossenen Luftbläschen und deren CO2-Gehalt messen. Für mindestens 800.000 Jahre kann man damit den CO2-Gehalt in der Lauft ziemlich gut nachweisen. Bild 4 zeigt die Daten des Vostok-Eisbohrkerns für 400 Tsd. Jahre.

Bild 4, Quelle: https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/graphics/vostok.co2.gif , CO2-Gehalt der eingeschlossenen Luft in Eis. Das Alter wird in kiloJahren angegeben. 100 bedeutet also vor 100.000 Jahren.

Auf der Seite cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/ findet man weitere Daten und Grafiken.

Auffallend ist, dass der CO2-Gehalt in den letzten 800 Tsd. Jahren nur zwischen ca. 185 ppm und knapp 300 ppm lag. Heute beträgt er  ca. 413 ppm.

Das Klima in den letzten 11.000 Jahren

Die Welt titelte am 25.7.2019:  WISSENSCHAFT – SCHWEIZER STUDIE „Diese globale Erwärmung ist beispiellos“.   Die Studie hat aber nur die letzten 2000 Jahre betrachtet.

Die Grafik in Bild 5 zeigt die Temperaturen auf der Nordhalbkugel in den letzten 11.000 Jahren. Bei diesen Daten ahnt man, warum die von der Welt erwähnte neue Studie nur die letzten 2000 Jahre betrachtet hat. Was nicht in das politisch korrekte Bild passt, wird nicht berichtet und von “wissenschaftlichen” Studien  schon gleich bei der Fragestellung ausgeblendet:

Bild 5. Quelle: http://lv-twk.oekosys.tu-berlin.de//project/lv-twk/002-holozaene-optima-und-pessima.htm . Temperaturen auf der nördlichen Halbkugel in den letzten 11000 Jahren

Von ca. 5500 v. Chr. bis ca. 4500 v. Chr. und von ca. 2800 v. Chr. bis ca. 2000 v. Chr war es wärmer als heute.

Der CO2-Gehalt in den letzten 1000 Jahren

Bild 6 zeigt die CO2-Gehalte der Luft, in der Zeit von 1000 bis 2000.  Die Daten wurden durch die Analyse der eingeschlossenen Luft des “Law Dome” Eisbohrkerns in der Antarktis gemessen:

Bild 6 Quelle: https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/graphics/lawdome.smooth75.gif . CO2-Gehalt in der eingeschlossenen Luft im “Law Dome” Eiskern, geglättete Kurve, vom Jahr 1000 bis 2000
Erweitert um die historischen Ereignisse.

Vom Jahr 1000 bis 1200 steigt der CO2-Gehalt. In Europa war das “dunkle Zeitalter” nach dem Untergang des Römischen Reiches beendet. Die Bevölkerungsdichte in Deutschland hatte im 7. Jahrhundert einen Tiefststand erreicht. Damals war mindestens 90 % der Fläche Deutschlands mit Wald bedeckt.  Danach nahm die Bevölkerung wieder zu und es wurden immer größere Flächen entwaldet.  ( Markus Dotterweich, Die Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Bodenzerstörung in Mitteleuropa. ( www.academia.edu/3573180/Die_Wechselwirkungen_zwischen_Landnutzung_und_Bodenzerstörung_in_Mitteleuropa ) ). Es war aber auch relativ warm. Wenn die Temperatur der Ozeane steigt, nimmt die Löslichkeit des CO2 im Seewasser ab und es wird CO2-freisetzt. In der Folge steigt der CO2-Gehalt der Luft.

Die Bevölkerung Deutschlands ernährte sich damals übrigens fast nur noch von Getreide, das nach heutigen Begriffen “biologisch angebaut” wurde. Bis auf die Oberschicht waren die Deutschen damals meist Veganer oder zumindest Vegetarier.

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erreichte die Waldfläche in Deutschland mit ca. 20 % ihr historisches Minimum. Es war ein Deutschland, dessen Wirtschaft vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben wurde und dessen Bevölkerung fast fleischfrei lebte.  Obwohl die Bevölkerungsdichte sehr viel kleiner war als heute, gingen die “erneuerbaren Energien”  zur Neige.

Der Anstieg des CO2-Gehaltes stoppt um 1200. Ab etwa 1200 begann in Asien der Mongolensturm. Man kann annehmen, dass in den betroffenen Gebieten viele Bauern durch die Kriegshandlungen ausfielen und dass viele Felder unbestellt blieben und verwilderten, wodurch die Wasserhaushalte und die Photosyntheseleistung sich wieder verbesserten.

Mit zunehmender Ausdehnung und Festigung des Mongolenreiches kann man aber auch annehmen, dass in den eroberten Gebieten Ruhe einkehrte und die Landwirtschaft wieder aufgenommen wurde, während zugleich große Mengen Holz verbraucht wurden. Beides wird die CO2-Emissionen wieder gesteigert haben. Für einen hohen Holzverbrauch sprechen z. B. die Berichte  zu den den beiden mongolischen Angriffen auf Japan und der Bericht von der Seeschlacht bei Yamen, die als eine größten der Geschichte gilt.

In Europa wurde das Wetter am Anfang des 14. Jahrhunderts schlechter. Im Juli 1342 kam es mit der Magdalenenflut zu der bis heute wahrscheinlich mit Abstand schlimmsten Hochwasserkatastrophe Deutschlands. Von 1348 bis 1350 wütete die Beulenpest in Deutschland.   Sowohl die Magdalenenflut, als auch die nur wenige Jahre später folgende Pest haben die Bevölkerungsdichte und damit auch die landwirtschaftlich genutzten Flächen reduziert.  Nach 1350 verdreifachte sich der Waldanteil in Deutschland (Markus Dotterweich in  www.academia.edu/3582973/Jahrtausendflut_1342 ).  Wegen der gesunkenen Bevölkerungsdichte nahm auch die Viehhaltung und der Fleischverzehr zu. Auch wenn das Weidemanagement unbefriedigend gewesen sein dürfte, war die Photosyntheseleistung und die Wasseraufnahmekapazität der Wiesen und Weiden sicher besser als die von Ackerland. Auch dadurch wurde der Luft mehr CO2 entnommen.

Das Sinken des CO2-Gehaltes in der Zeit von 1550 bis 1590 erklärt sich durch den Zusammenbruch der Landwirtschaft betreibenden Indianerzivilisationen in Mittel- und Südamerika ( www.heise.de/tp/features/Das-Anthropozaen-beginnt-mit-der-Eroberung-Amerikas-4305153.html ). Der Bevölkerungsrückgang in Südamerika dürfte ca. 50 Millionen Menschen betragen haben. Sehr große Flächen Ackerland fielen brach und wucherten zu.

Ab  1750 steigt der CO2-Gehalt dann.  In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, etwa um 1840 wird der Anstieg des CO2-Gehaltes jedoch für einige Jahre nahezu beendet. Ursache könnte die Wirtschaftskrise von 1837 gewesen sein, die eine der schlimmsten in der Geschichte der USA war, aber die auch andere Teile der Welt einbezog und sich bis in die 1840er Jahre hinzog. In England nannte man die 1840er Jahre “die hungrigen Vierziger” und in den USA waren Kinder, die 10 bis 15 Jahre vor und nach dieser Zeit geboren wurden 5 cm größer als Kinder, die in der Krisenzeit geboren wurden. Die Nahrungsproduktion und damit die landwirtschaftliche Nutzung des Landes war in diesen Krisenzeiten offenbar geringer. Die Vegetation konnte sich erholen und wieder mehr CO2 aus der Luft entnehmen und im Boden einlagern, während der Verbrauch an Holz und Brennstoffen deutlich niedriger gewesen sein dürfte.

Bild 6 zeigt eine ebenfalls mit den Daten des Law Dome Eisbohrkerns erstellte, feiner aufgelöste Grafik für die Zeit von 1830 bis 1980:

Bild 7, Quelle: https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/graphics/lawdome.smooth20.gif . CO2-Gehalt der eingeschlossenen Luft im “Law Dome” Eisbohrkern, von 1830 bis 1980, geglättete Kurve
Ergänzt um die Markierung der Wirtschaftskrisen

In der feiner aufgelösten Grafik in Bild 7 hat die Wirtschaftskrise ab 1837, sogar für einen leichten Rückgang des CO2-Gehaltes bewirkt.

Zur Abflachung des Anstiegs der CO2-Gehaltes um 1880 passt eine früher auch als “Große Depression” bekannte Weltwirtschaftskrise in der  Zeit von 1873 bis 1896.

Die Weltwirtschaftskrise, die im Herbst 1929 begann, ist ebenfalls gut zu erkennen. In den USA dauerte diese Krise, anders als in Deutschland, bis in den 2. Weltkrieg.  Vollbeschäftigung wurde in den USA erst wieder ab 1941 erreicht. Ein für die Landnutzung wichtiges Ereignis in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts waren die Staub- und Sandstürme im mittleren Westen, die als “Dust Bowel” oder “amerikanische Staubschüssel” bekannt sind.

Jedem Sinken der Zunahme des CO2-Gehaltes in den letzten 1000 Jahren lassen sich tragische Ursachen zuordnen. In den besseren Fällen waren es nur schwere Wirtschaftskrisen. In den schlimmeren Fällen waren es Kriege, Seuchen und gesellschaftlicher Kollaps. Neben der Reduzierung des Holzeinschlags und des Brennstoffverbrauchs dürfte jeweils auch die Reduzierung der landwirtschaftlichen Nutzung die CO2-Emissionen gesenkt haben.

Die Ursachen für den Anstieg der CO2-Emissionen ab dem Jahr 1000 und auch ab 1750 bis 1850 sind sehr wahrscheinlich vor allem forstwirtschaftliche Eingriffe und die Methoden der nach heutigen Begriffen “biologischen” oder “ökologischen” Landwirtschaft der damaligen Zeit, die aber in Wirklichkeit auch nicht biologiefreundlich und ökologisch war. Fossile Energieträger wurden erst ab ca. 1850 in größerem Maßstab verwendet, wie Bild 8  zeigt:

Bild 8. Quelle: https://ourworldindata.org/fossil-fuels. Weltweiter Verbrauch an fossiler Energie seit 1800

Im Jahr 1860 ist mit der HMS Warrior  das erste Kriegsschiff mit vollständig aus Metall gebautem Rumpf vom Stapel gelaufen.  Bis dahin waren nur einzelne Bauteile und Beschläge der Kriegsschiffe aus Metall. Das erste Handelsschiff mit vollständig aus Metall gebautem Rumpf war die 1843 vom Stapel gelaufene Great Britain.  In den  Seeschlachten der napoleonischen Kriege, im Krim-Krieg von 1853 bis 1856 und und auch bei der  Expansion des britischen Weltreiches bis 1850 kamen nur weitgehend aus Holz gebaute Schiffe zum Einsatz.

Die Eifel war, als sie 1816 zu Preußen kam, weitestgehend entwaldet und zur Hälfte Heide.  Grund war hier vor allem die Eisenindustrie, für die sehr viel Holzkohle benötigt wurde. Die Erträge der Bauern waren sehr gering.

Die landwirtschaftliche Nutzung in Nordamerika hatte bis zum amerikanischen Bürgerkrieg, 1861-1865, das anfangs sehr fruchtbare Land östlich des Mississippi weitgehend ruiniert. Dies war einer der Gründe für die nach dem Bürgerkrieg erfolgende, schnelle Expansion nach Westen,  wie Dr. Allen Williams in seinem Vortrag “Building Soil the Southern Way” erzählt, dem ich meine Blogartikel Der Abschlussvortrag der Grassfed Exchange 2016 gewidmet habe.

Natürlich könnte auch ein Ansteigen der Meerestemperatur etwas zum Anstieg des CO2-Gehaltes beigetragen haben.  Die Landwirtschaft und der steigenden Holzverbrauch dürften aber die Hauptgründe für den Anstieg des CO2-Gehaltes gewesen sein. Besonders wichtig erscheint mir die schnelle Reaktion des CO2-Gehaltes auf Wirtschaftskrisen und Katastrophen.

Im Vergleich zu den warmen Perioden in früheren Zeiten haben die Menschen die Photosyntheseleistung der Natur reduziert, indem sie Wälder abgeholzt und Prärien und Wälder in Ackerland verwandelt haben. Gleichzeitig wurde damit die Menge des in den Böden und in den Wäldern gebundenen Kohlenstoffs reduziert. In den Prärieböden soll der Kohlenstoffgehalt früher ca. 8 % betragen haben, bei oft mehreren Meter dicken Mutterbodenschichten. Wenn der Kohlenstoffgehalt sinkt, dann sinkt auch die Wasserspeicherkapazität der Böden. Es wird weniger Wasser für Niederschlagsfreie Zeiten zurück gehalten. Weil für die Photosynthese auch Wasser benötigt wird, sinkt die Photosyntheseleistung. Wenn Äcker umgepflügt werden, oder wenn Weiden durch schlechtes Management überweidet werden, dann laufen die Kohlenstoff abbauenden und dabei CO2 produzierenden Prozesse zunächst weiter. Aber es werden mangels Photosynthese keine energiehaltigen Kohlenstoffverbindungen mehr nachgeliefert. Die Folge ist, dass der Kohlenstoffgehalt des Bodens sinkt, wodurch dann auch wieder die mögliche Photosyntheseleistung sinkt.

Kohlenstoffinventar und Kohlenstoffflüsse der Erde

Aus dem Buch Carbon Caputure and Storage von Sephen A. Rackley habe ich die Grafik in Bild 9 übernommen und übersetzt. Die Werte sind Gt-C. Das C steht für Kohlenstoff. Gt =  Gigatonnen =  Milliarden Tonnen. Die Massen beziehen sich auf Kohlenstoff. Danach werden also pro Jahr 9 Milliarden Tonnen Kohlenstoff als CO2 emittiert, 9 x 3,67 = 33 Gt CO2 entsprechen.

Bild 9, Die Grafik ist aus dem Buch “Carbon Capture and Storage” von Stephen A. Rackley, 2. Auflg. 2017, Seite 5 entnommen und ins Deutsche übertragen. Die Daten Schätzungen für 2015. Die Stoffflüsse sind in kursiver Schrift angegeben. Die Zahlen sind Gigatonnen Kohlenstoff. Bei denn Stoffflüssen pro Jahr. Die Zahl für die Lithosphäre sind 50 Millionen Gigatonnen.

Die Angaben über die Summe der bisherigen Emissionen durch das Verbrennen fossiler Energieträger schwanken.

Auf S. 3 seines Buche schreibt Rackley, dass man den bisherigen Verbrauch seit 1750 auf 400 Gt-C schätzt, während in der selben Zeit  160 Gt-C aus den Böden freigesetzt worden seien. In Kapitel 21, Storage in terestrial ecosystems, nennt er etwas andere Zahlen: Seit 1850 seien 150 Gt-C durch “Veränderungen der Landnutzung” freigesetzt worden, während  in der selben Zeit 275 Gt-C durch das Verbrennen fossiler Energieträger freigesetzt worden seien.

Man kann jedenfalls sehen, dass die bisher von den Menschen verbrannte Menge an fossilen Energieträgern nur einem kleinen Teil der insgesamt vorhandenen Menge an fossilen Energieträgern entspricht. 

Für jene, die nun frohlocken und meinen, dann hätten wir ja noch für viele Jahrhunderte Öl, Kohle und Gas möchte ich darauf hinweisen, dass fossile Energieträger als Energieträger nur dann und nur solange Sinn manchen, wie die Förderung weniger Energie kostet als sie einbringt. Beim Öl wird voraussichtlich im globalen Mittel schon zwischen 2025 und 2030 der Punkt überschritten, von dem an die Ölförderung mehr Energie kostet als sie einbringt. Es gibt dann noch weiter sehr viel Öl in der Erde und man kann einen Teil davon z.B. noch als Grundstoff für die Chemische Industrie oder für militärische und andere Zwecke fördern, aber als Energiequelle ist Öl dann keine Hilfe mehr. Siehe dazu auch meinen Artikel Erschöpfung: Das Schicksal des Ölzeitalters. Auch weist vieles darauf hin, dass der zunehmende Aufwand für die Förderung in vielen Bereichen der Wirtschaft schon seit längerem für Schwierigkeiten sorgt, wie ich unter anderem in Über Zinsen, Energiepreise und Altersvorsorge und in Über Rückzüge zu zeigen versucht habe. Die deutsche Klimadiskussion wird so gesehen von der Illusion getrieben, dass man weiter unbegrenzt fossile Energieträger zu bezahlbaren Preisen bekommen kann.

An der obigen Grafik über den Kohlenstoffinventar fand ich insbesondere auch folgenden Zahlen interessant:

  •  Die Ozeane enthalten ca. 45 mal soviel Kohlenstoff wie die Atmosphäre. Netto fließen derzeit pro Jahr ca. 3 Gt-C von der Luft in die Ozeane. Das entspricht ungefähr 1/3 der jährlichen CO2-Emissionen, die beim Verbrennen von fossilen Energieträgern entstehen. Die Ozeane sind damit ein sehr großer Pufferspeicher. Der CO2-Fluss kann sich umkehren, wenn die Ozeane wärmer werden, weil dann die Wasserlöslichkeit von CO2 geringer wird.
  • Die extreme Kohlenstoffmenge in der Lithosphäre zeigt, dass die abiotische Theorie über die Entstehung von Erdöl zumindest teilweise richtig sein könnte. Mit Blick auf die ferne Zukunft wäre das sicher erfreulich. Darauf aufmerksam gemacht hatte mich der zum Thema Klima insgesamt sehr interessante Film The Uncertainy Has Setted  (Version mit deutschen Untertiteln, Deutscher Titel Der Bauer und sein Klima) von Marijn Poels, in dem der Regisseur seine Links geprägte Sichtweise bei seiner Suche nach Antworten zunehmend in Frage stellt. Ein anderer guter Film in diesem Zusammenhang ist End of Landschaft von Jörg Rehmann.
  • Per Photosynthese werden durch die Vegetation an Land 123 Gt-C  aus der Luft entfernt und 120 Gt-C wieder als CO2 an die Luft abgegeben.  Für eine “klimaneutrale” Weltwirtschaft in Sinne des Pariser Klimaschutzabkommens müsste also man nur 9 Gt-C zusätzlich aus der Atmosphäre zu entnehmen und im Boden einlagern.  Das sollte ohne weiteres machbar sein.

Die Wirkung der Ozeane

Bild 10 ist aus dem Buch “Carbon Capture and Storage” von Stephen A. Rackley, 2. Auflg. 2017, Seite 10. Es zeigt das Ergebnis einer Simulation, bei der 100 Jahre lang jedes Jahr 6 Gt-C in die Luft abgegeben wurden. Davor und danach waren die Emissionen null.

Bild 10 Quelle: Buch “Carbon Capture and Storage” von Stephen A. Rackley, 2. Aufl., S. 9.
Einfaches Modell der Aufnahme atmophärischer CO2-Emissionen durch die Ozeane

Wie man sieht, dämpfen die Ozeane die Veränderung des CO2-Gehaltes in der Luft und nehmen erhebliche Mengen CO2 auf. 700 Jahre nach dem Ende der Emissionen wären nur noch ca. 25 % der gesamten Emissionen in der Atmosphäre. Der Rest wäre von den Ozeanen aufgenommen worden.

Was bei dieser Simulation nicht berücksichtigt wurde, ist die Wirkung von Temperaturveränderungen. Wenn die Ozeane kälter werden, nehmen sie mehr CO2 auf. Wenn sie wärmer werden sinkt die Löslichkeit und sie geben CO2 ab. Dieser Effekt erklärt das von der AfD und einigen Wissenschaftlern angeführte Phänomen, dass die Erhöhung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre in der Vergangenheit regelmäßig erst ca. 800 bis 1000 Jahre NACH einer Erhöhung der Temperatur folgte.

Das Azolla-Ereignis

Interessant ist hier vielleicht auch das Azolla-Ereignis: de.wikipedia.org/wiki/Azolla-Ereignis  und theazollafoundation.org.  Azolla ist ein Süßwasser-Schwimmfarn, dessen massenhafte Vermehrung in der arktischen See vor knapp 50 Millionen Jahren erheblich zur Abkühlung per CO2-Sequestrierung beigetragen haben soll. Die Arktis war damals weitgehend von den Ozeanen abgeschlossen und eisfrei. Das Wasser war zumindest in den oberen Schichten ausreichend salzfrei. Das Azolla-Ereignis ist ein weiterer Hinweis darauf, dass die Photosynthese ein geeignetes Mittel ist, um große Mengen CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen. Zum Azolla-Ereignis siehe auch weiter oben in Bild 2  und 3, das Sinken des CO2-Gehaltes vor ca. 50 Millionen Jahren.

Die Keeling-Kurve

Seit 1958 wurde systematisch der CO2-Gehalt in der Luft gemessen. Die Messwerte werden werden in der nach Charles Keeling benannten Keeling-Kurve abgebildet.

Bild 11 Quelle: https://scripps.ucsd.edu/programs/keelingcurve/pdf-downloads/

Die jährliche Zunahme des mittleren CO2-Gehaltes ist seit Beginn der Messungen im Jahre 1958 deutlich gestiegen.  Auf www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/gr.html findet sich eine Tabelle und eine grafische Darstellung, welche die jährliche Zunahme zeigen.

Der Blogartikel Klimawandel, Kohlenstoffdioxid und die Keeling-Kurve von Florian Freistetter hat mich auf den folgenden kleinen Youtube-Film aufmerksam gemacht  Time history of atmospheric carbon dioxide, by CIRES & NOAA ( youtu.be/UatUDnFmNTY )

Die regelmäßigen jährlichen Schwankungen.

Bild 12 https://scripps.ucsd.edu/programs/keelingcurve/pdf-downloads/

Weil die Landfläche mit Vegetation auf der Nordhalbkugel größer sind als auf der Südhalbkugel, wird in den Monaten März bis Juli, also im Frühling und Sommer, auf der Nordhalbkugel, deutlich mehr CO2 aus der Luft entnommen und per Photosynthese in organische Masse umgewandelt als im Frühjahr und Sommer der Südhalbkugel. In den Monaten August bis Februar wird dann auf der Nordhalbkugel deutlich mehr organisches Material zu CO2 oxidiert als in den entsprechenden Monaten auf der Südhalbkugel. Man kann also aus den jährlichen Schwankungen NICHT auf die Menge der jedes Jahr global per Photosynthese aus der Atmosphäre entnommenen Menge CO2 schließen, sondern nur auf den Unterschied zwischen Nord und Südhalbkugel, wobei die Vegetation in den äquatorfernen Breitengraden sich stärker auswirkt.

Diese durch die Unterschiede von Nord- und Südhalbkugel verursachte jährliche Schwankung der Keeling-Kurve macht je nach geographischer Breite 3 bis 20 ppm aus. Sie ist wesentlich größer als die jährliche Zunahme des CO2-Gehaltes. Auch das zeigt, dass die durch das Verbrennen fossiler Energieträge freigesetzten CO2-Mengen in Relation zur gesamten Photosyntheseleistung der Welt klein ist.

Die saisonale Schwankung hat seit 1960 auf Hawaii um 20 % und in der Arktis um 40 % zugenommen hat ( www.nature.com/articles/382146a0 ). Durch die Auswertung von Satellitendaten konnte man feststellen, dass von 1982 bis 2009 die Blattfläche auf 25 bis 50 % der mit Vegetation bedeckten Fläche deutlich zugenommen hat, während sie nur auf 4% der Fläche abgenommen hat ( www.nature.com/articles/nclimate3004 und climate.nasa.gov/news/2436/co2-is-making-earth-greenerfor-now/). In einem Artikel aus dem Jahr 2016(!)  ( www.researchgate.net/publication/291346720_Enhanced_seasonal_CO2_exchange_caused_by_amplified_plant_productivity_in_northern_ecosystems ), der sich mit den zunehmenden saisonalen Schwankungen der CO2-Gehalt befasst, wird darauf hingewiesen, dass die aktuellen Klimamodelle regelmäßig den Trend der Zunahme der Größe der jährlichen Schwankungen unterschätzen und dass man daher annehmen muss, dass diese Modelle wesentliche Prozesse nicht oder falsch abbilden. Die Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre per Photosynthese durch Pflanzen habe sich in den letzten Jahrzehnten sehr viel mehr verstärkt als die CO2 freisetzenden Prozesse der Natur.

Eine Studie mit dem Titel Atmospheric evidence for a global secular increase in carbon isotopic discrimination of land photosynthesis ( www.pnas.org/content/early/2017/09/05/1619240114.full ) hat gezeigt, dass Klimawandel und steigender CO2-Gehalt dazu geführt haben, dass Photosynthese der Pflanzen sich in den letzten 40 Jahren optimiert hat, so dass Pflanzen das verfügbare Wasser besser zum Wachsen nutzen.

Es deutet also einiges auf einen  Regelmechanismus der Natur hin, den die Menschen beschädigt haben, indem sie die Photosyntheseleistung durch das Abholzen von Wäldern, durch das Versiegeln von Oberflächen und durch bestimmte Methoden bei der Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen reduziert haben. Der Regler funktioniert im Prinzip noch immer, aber die Menschen haben seine Stellkraft massiv reduziert. Aufgabe aktiven Klimaschutzes müsste es sein, die Stellkraft dieses Reglers zu steigern, indem man die Photosyntheseleistung wieder verbessert.

Verzögerter Anstieg des CO2-Gehaltes

In AfD Pressekonferenz. Themen: Klimawandel, CO2-Steuer, Kohleausstieg, Kernenergie u.m. 25.07.2019 ( https://youtu.be/B0uw9LM1_v0 ) begründet der AfD-Sprecher Kasten Hilse die Zweifel der AfD am Einfluß des CO2 auf das Klima mit dem Argument, dass sicher nachgewiesen sei, dass der CO2-Gehalt früher erst 800 bis 1000 Jahre NACH einer Temperatursteigerung gestiegen sei. Die Quelle für dieses Argument ist offensichtlich seriös. Die Begründung ist auch gut: Wenn die Temperatur steigt, erwärmen sich langsam auch die Ozeane. Durch die steigende Wassertemperatur sinkt die Wasserlöslichkeit des CO2 und die Ozeane geben damit CO2 an die Atmosphäre ab. Das ist seriös und korrekt argumentiert. Bei ansonsten stabilen und gesunden Ökosystemen ist das früher sicher so gewesen.  Die Ursache der Temperatursteigerung war dann, wie die AfD richtig annimmt, eine Zunahme der Sonnenstrahlung.

Aber ist das eine zuverlässige Aussage für die heutige Situation?

Den Treibhauseffekt des CO2 gibt es offenbar schon, wie die erdgeschichtlichen Veränderungen zeigen. Mit seiner Hilfe kann man jedenfalls erklären, warum es heute auf der Erden kälter ist als in verschiedenen anderen Zeiten der Erdgeschichte, obwohl die Sonnenstrahlung seit dem Beginn der Erdgeschichte vor  4,5 Milliarden Jahren um ca. 30 % zugenommen hat (was ich den Astronomen und Kernphysikern, die das ausgerechnet und Anhand der Beobachtung anderer Sterne ermittelt haben, jetzt einfach mal glaube).

Unser Problem ist jetzt auch nicht, dass die Temperatur gestiegen ist und dass wir wissen wollen, wie und wann sich deshalb der CO2-Gehalt verändert.

Unser Problem ist, dass der CO2-Gehalt, bis auf einige  kleine Unterbrechungen durch schwere Wirtschaftskrisen, seit 1750 steigt, und dass er jetzt um über 30 % höher ist als jemals seit mindestens  800.000 Jahren. Dabei wissen wir sehr sicher, dass der CO2-Gehalt durch menschliche Eingriffe in die Natur gestiegen ist.

Wie sich das wirklich auf das Klima auswirkt wissen wir nicht. Schließlich könnte die Sonne ihre Strahlungsaktivität verändern. Die Klimasimulationen sind fehlerhaft, wie ich z.B. mit der oben erwähnten Studie über zunehmende jährliche Schwankung des CO2-Gehaltes gezeigt habe. Die Pannen und Verzögerungen beim Bau des Berliner Flughafens, die häufigen Verspätungen der Bahn, verschiedene Flugzeugabstürze und viele andere Beispiele sollten eigentlich gut genug zeigen, dass und warum komplexe Systeme regelmäßig anders reagieren als es mit Hilfe von Simulationen vorhergesagt wurde.

Wir können also nicht sicher wissen, was die Steigerung des CO2-Gehaltes in unserem speziellen Fall bewirkt. Wir wissen aber, was die der Zunahme des CO2-Gehaltes zu Grunde liegenden Prozesse für Schäden angerichtet haben, wie zum Beispiel die folgende Weltkarte über die weltweite Verschlechterung der Bodenqualität zeigt:

Bild 13, Quelle: http://www.grida.no/graphicslib/detail/degraded-soils_c4c4

Wir wissen auch, dass es in vielen Teilen der Welt zunehmend Probleme wegen sinkender Grundwasserspiegel und Dürren gibt. Wir wissen sehr sicher, dass die lokalen Wasserhaushalte durch die Versiegelung der Böden und durch die Methoden der Landwirtschaft verschlechtert wurden.

Wir wissen, dass in der Landwirtschaft, so wie diese heute betrieben wird, sehr große Mengen fossile Energieträger und andere Rohstoffe verbraucht werden, und dass damit hohe Kosten und auch Umweltschäden verursacht werden, während die Nährstoffgehalte seit dem 2. Weltkrieg sinken ( Nährstoffgehalt der Lebensmittel sinkt seit dem 2. Weltkrieg ). Wir wissen, dass die Landwirtschaft und die Lebensmittelversorgung im Falle eines großen Krieges oder anderer Katastrophen vollständig zusammenbrechen wird, und dass  dabei wahrscheinlich mehr als 90 % der Bevölkerung verhungern werden und dass ein nicht geringer Teil des überlebenden Restes zu Kannibalen werden wird.

Wir wissen jedenfalls mehr als genug, um zu sehen, dass es vernünftig wäre, eben die Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um den Anstieg des CO2-Gehalt zu stoppen und ihn wieder auf unter 300 ppm zu senken, indem wir die Photosyntheseleistung der Erde und die damit mögliche Einlagerung von Kohlenstoff in den Böden wieder verbessern.

Das Potential der Landwirtschaft

In der Einführung von Dr. Elaine Inghams neuem Grundkurs (www.soilfoodweb.de) habe ich neulich die erstaunliche Feststellung gelesen, dass man das Klimaproblem mit Hilfe der Bodenmikrobiologie in nur 5 Jahren beheben könnte.

Wahrscheinlich bezieht sich Frau Dr. Ingham  dabei auf die Präsentation des Mikrobiologen Dr. David C. Johnson, die sie in der ersten Lektion ihres neuen Grundkurses als weiterführende Lektüre empfiehlt. Die Präsentation steht kostenlos im Internet: https://d28lcup14p4e72.cloudfront.net/233103/4204167/10.1.1.735.4098.pdf .  Präsentation enthält einige für Landwirte besonders wichtige Folien, die zeigen warum die Landwirte soviel Chemie brauchen und so über so hohe Kosten klagen, und was sie ändern müssten.

Auf Seite 24 der Präsentation wird eine Tabelle gezeigt, die das Dilemma der Landwirtschaft verdeutlicht:

Das Verhältnis von Pilzen zu Bakterien ist entschieden zu niedrig. Üblich ist heute ein Verhältnis  0,01 bis 0,1. Das ist bestenfalls für den Anbau von Unkraut gut geeignet. Der Zielwert für den Anbau von Getreide und späten Gräsern liegt bei einem Verhältnis von 1,0, also bei dem 10 bis 100-fachen dessen was in der Landwirtschaft üblich  ist. Das heißt, die Landwirte haben in der Regel  Verhältnisse, wie sie in der Natur bei blanken Böden oder bei Böden, auf denen Unkraut besonders gut wächst, vorkommen. Statt für die sich in der Natur bei getreideähnlichen Pflanzen einstellenden mikrobiologischen Verhältnisse zu sorgen, setzt man auf Bodenbearbeitung oder/und Agrarchemikalien, die das Problem scheinbar beheben, aber die das Entstehen geeigneter mikrobiologischer Verhältnisse weiter verhindern.

Für Gemüse würde ein Pilze/Bakterien-Verhältnis von  0,75 ausreichen. Für  Sträucher, Büsche und Wein bräuchte man ein Verhältnis von 2,0 bis 5,0.  Laubwälder brauchen  5,0 bis 100. Nadelbäume und alte, ausgewachsene Wälder bräuchten 100 bis 1000.

Bild 14 zeigt einige Versuchsergebnisse, die wohl die allermeisten Bauern nicht erwartet hätten. Untersucht wurde die Korrelation zwischen Pflanzenwachstum und Stickstoff, Kalium (engl: Potassium), Phosphor und organischem Material im Boden. Bei keinem der vier korrelierte das Pflanzenwachstum mit der Menge.

Bild 14 Quelle https://d28lcup14p4e72.cloudfront.net/233103/4204167/10.1.1.735.4098.pdf

Ganz anders sah es bei dem Verhältnis von Pilzen (Fungi) zu Bakterien aus, wie Bild 15 zeigt. Hier korrelierte das Pflanzenwachstum sehr klar:

Bild 15 Quelle: https://d28lcup14p4e72.cloudfront.net/233103/4204167/10.1.1.735.4098.pdf

Die für den Klimaschutz interessante Photosyntheseleistung hängt also eher nicht von den energieaufwendig produzierten und ausgebrachten, Mineraldüngern und auch nicht von der organischen Masse ab, sondern vom Verhältnis Bodenpilze zu Bakterien.

Der Hintergrund dazu ist, das die Pflanzen 5 bis 21 % ihrer Photosyntheseleistung als energiereiche Exsudate über die Wurzeln abgeben. So wie Landwirtschaft heute meist betrieben wird – und auch so wie sie früher meist betrieben wurde -,  finden sich im Boden oft nur Bakterien, die diese Exsudate zu CO2 verwandeln und ansonsten nicht viel nützen.

In einem gesunden Ökosystem, oder eben auch in einem mikrobiologisch gut auf die anzubauenden Nutzpflanzen eingestellten Boden, gibt es aber ein intaktes Netzwerk von Bodenmikroorganismen und es gibt genug Bodenpilze. Die Bakterien und Bodenpilze werden dann von den Pflanzen über die Exsudate mit Energie versorgt.  Diese Energie wird nun aber sinnvoll genutzt, indem damit aus dem organischen und aus dem anorganischen Material des umgebenden Bodens Nährstoffe von den Bakterien und vor allem auch von den Pilzen herausgelöst werden, die für die Pflanze nicht zugänglich sind. Die Pflanzen brauchen nämlich Nährstoffe in wasserlöslicher Form. Die Bakterien und Pilze nehmen die Nährstoffe, die sie mit Hilfe der von der Pflanze gelieferten Energie gelöst haben auf. Dann kommen andere Mikroorganismen ins Spiel, die einen Teil der Bakterien und Pilze fressen. Diese anderen Mikroorganismen scheiden dann die von der Pflanze benötigten Nährstoffe in wasserlöslicher Form aus. Die Pflanze nimmt die Nährstoffe auf und kann nun besser wachsen und noch mehr Photosyntheseleistung erbringen und damit auch noch mehr Energie als Exsudate über die Wurzeln absondern, womit noch mehr Pilze und Bakterien ernährt werden, usw.

Bauern, die dieses System zu nutzen wissen, haben also an den Wurzeln ihrer Pflanzen kleine Agrarchemiefabriken, die umweltfreundlich und kostenlos mit Sonnenenergie arbeiten.

Wie in der zweiten Lektion des neuen Grundkurses von Frau Dr. Ingham gezeigt wird, gibt dabei noch weitere interessante Extras:

Die gemessene Menge verfügbarer Nährstoffe in wasserlöslicher Form ist in gesunden, maximal produktiven Ökosystemen sehr viel geringer als die von der Agrarwissenschaft empfohlenen Mindestmengen. Offensichtlich ist es so, dass die Mikroorganismen in einem gesunden Boden fast Just in Time produzieren. Der Vorteil ist, dass auch bei starkem Regen kaum Nährstoffe weggespült werden.

Ein anderer Punkt ist, dass mineralische Dünger durchweg Salze sind, die Wasser anlagern, das dann für die Pflanzen und Mikroorganismen nicht mehr verfügbar ist. Bei einem gesunden Boden, in dem die Bakterien und Pilze für die Produktion und Bereitstellung der Nährstoffe sorgen, entfällt diese Bindung des je nach Niederschlagsmenge vielleicht knappen Wassers. Auch ist es so, dass in gesunden Böden der Kohlenstoffgehalt steigt, und damit wird, wenn mal regnet, mehr Wasser  im Boden gespeichert.

Wie der australische Bodenmikrobiologe Dr. Walter Jehne in seinem sehr guten Vortrag The Soil Carbon Sponge, Climate Solutions and Healthy Water Cycles ( youtu.be/123y7jDdbfY ) erklärt, sorgen die Kohlenstoffatome im Boden auch dafür, dass die Oberfläche für Produktion von Nährstoffen und für die Einlagerung Wasser vergrößert werden.

Die australische Bodenwissenschaftlerin Dr. Christine Jones erklärt in Quorum Sensing In The Soil Microbiome ( youtu.be/K8_i1EzR5U8 ) wie die Photosyntheseleistung durch eine Kombination vieler Pflanzen insbesondere auch bei ungünstiger Witterung extrem gesteigert werden kann. Offensichtlich fördern verschiedenen Pflanzen verschiedene Bakterien und Pilze. Man kann sich vorstellen, dass die kleinen, sonnenenergiebetriebenen Düngmittelfabriken an den Wurzeln der Pflanze unterschiedlich spezialisiert sind, und dass es einen Handel mit  Nährstoffen gibt, der insgesamt zu wesentlich höheren Photosyntheseleistungen führt.

Aus dem der oben erwähnten Präsentation von Dr. David C. Johnson möchte ich zum Abschluss mit Bild 16 eine Folie zeigen mit der er die unterschiedlichen Größenordungen der langfristig möglichen Kohlenstoffeinlagerung im Boden dargestellt hat. Die ersten drei kleinen Säulen von links nach rechts zeigen die Werte, die bei verschiedenen konventionellen, aber immer noch aktuellen Systemen gemessen wurden. Die dort gemessenen Werte lagen bei 0,2 bis 0,7 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar und Jahr. Um auf diese Weise die beim Einsatz der fossilen Energieträger jährlich freigesetzten CO2-Mengen wieder aus der Atmosphäre zu entnehmen und im Boden einzulagern würde man zwischen 694% und 2430 % des global verfügbaren Ackerlandes benötigen. Die Landwirtschaft könnte damit keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Ganz anders sieht es aber mit dem von Dr. Johnson und auch von Dr. Ingham propagierten BEAM und Advanced BEAM-Konzept aus. BEMA steht dabei für Biological Enhanced Agricultural Management, auf Deutsch vielleicht Biologisch verbessertes Agrarmanagement. Mit dem ursprünglichen BEAM-System würden 45 % der weltweiten Ackerfläche ausreichen, um die durch die Verwendung von fossilen Energieträgern enstehenden anthropogenen CO2-Emissionen im Boden als Kohlenstoff ein zu lagern. Mit dem weiterentwickelten BEAM-System würden sogar nur 25 % der weltweiten Ackerfläche reichen.

Bild 16 Quelle https://d28lcup14p4e72.cloudfront.net/233103/4204167/10.1.1.735.4098.pdf

Die Kosten werden dabei auf 17 bis 22 US-Dollar pro Tonne CO2 geschätzt. Dabei hätte man aber dann auch noch einige angenehme Nebeneffekte:

  • die angebauten Nahrungsmittel wären sehr viel gesünder, weil nährstoffreicher
  • die Erträge der der Landwirte wären höher. Dr. Elaine Ingham wirbt auf www.soilfoodweg.com damit, dass sie Betriebe mit insgesamt über 2 Millionen Hektar beraten habe, und dass eine Kostenreduktion von 50 % und Ertragssteigerungen von 300 % möglich seien.
  • das Grundwasser würde besser, da keine Pestizide, Fungizide und nach einer Übergangszeit auch keine Mineraldünger mehr benötigt würden.
  • die Hochwasserrisiken würden geringer, weil die Wasseraufnahmekapazität der Böden höher würde. Damit würde auch das Dürrerisiko geringer.
  • lokal würde das Klima ausgeglichener und feuchter. Siehe dazu auch die Webseite www.rainforclimate.com und meinen Artikel Wirksamer Klimaschutz ist Gemeinde- und Ländersache., wo ich insbesondere auch einiges von Prof. Wilhelm Ripl zum Thema lokaler Wasserhaushalt und Klima zusammengestellt habe.
  • Man könnte auf die für die Wirtschaft und für den Wohlstand der Bevölkerung verheerend wirkende CO2-Besteuerung verzichten und man könnte aufhören, die “Energiewende” als Versuch zur Einsparung von CO2-Emissionen zu verkaufen.

Schlußfolgerung

Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre ist heute über 30 % höher als jemals zuvor in den letzten 800.000 Jahre. Es gibt gute Argumente dafür, dass es den Treibhauseffekt wirklich gibt und dass man die Steigerung der CO2-Gehalt als ernstes Problem sehen sollte.

Das Klima sollte aber bessern nicht über die Reduzierung der CO2-Emissionen, sondern über die Vegetation beeinflusst werden.  Die Vegetation ist das Werkzeug der Wahl zur Umwandlung von CO2 in Kohlenstoff, der dann auf verschiedene Weise im Boden eingelagert werden kann.  Die Vegetation und die dann steigenden Kohlenstoffgehalte der Böden sorgen dabei ebenfalls für die Verbesserung der Wasserretention. Das Wasser kühlt dann wenn es verdunstet und transportiert die Verdunstungswärme in die Höhe, wo es sie beim Kondensieren wieder abgibt. Beobachten kann man diesen Effekt an heißen Tagen vor allem Laubwäldern in Bachtälern. Das Wasser ist zugleich einer der unerlässlichen Grundstoffe für die Photosynthese.

Leben und  Photosynthese gehören  zusammen. Die Pflanzen produzieren aus Sonnenenergie, CO2 und Wasser energiehaltige Kohlenstoffverbindungen und Sauerstoff. Sauerstoff ist das Abgas der Pflanzen.

Die Pflanzen brauchen Lebenwesen, welche die von den Pflanzen hergestellten energiehaltigen Kohlenstoffverbindungen mit dem Sauerstoff der Luft wieder zu CO2 verbrennen und damit Arbeit, Wärme und eben auch Gedanken, Wissen und Leben produzieren.

Der Mensch ist ein Tier, das auch Werkzeuge nutzt und das mit Hilfe des Feuers auch gelernt hat, die von den Pflanzen produzierten, energiereichen Kohlenstoffverbindungen gezielt zu Verbrennen und damit Wärme, mechanische Arbeit und schließlich sogar elektrischen Strom zu produzieren. Der Mensch ist ein Teil der Natur und damit auch der Regelung des CO2-Gehaltes. Die CO2-Emissionen einfach nur reduzieren zu wollen ist lebensfeindlich und nicht sinnvoll.  Der Mensch ist Teil des Wechselspiels von CO2 verbrauchender Photosynthese und CO2 freisetzendem Leben.

Aufgabe des Menschen ist es, die Fehler, die er bei der Nutzung der fossilen Energieträger und in der Landwirtschaft gemacht hat, zu erkennen und zu korrigieren. Der Mensch kann heute, mit dem was er weiß – und indem er die fossilen Energieträger intelligent nutzt -, der Natur helfen die Photosyntheseleistung zu steigern und so die bei der Nutzung der fossilen Energieträger entstehenden CO2-Mengen wieder aus der Atmosphäre zu entnehmen und im Boden einzulagern. Der Mensch kann damit sogar den CO2-Gehalt wieder auf das bewährte Niveau der letzten 800.000 Jahre absenken.

Die heute von vielen geforderte schnelle Reduzierung der CO2-Emissionen der Wirtschaft wäre ein für die Wirtschaft und auch für die Freiheit sehr tödliches Programm. Sie wäre auch völlig sinnlos, weil alleine China und Indien zusammen über 30 % der weltweiten CO2-Emissionen verursachen. Wie die Neubauten und Planungen von Kohlekraftwerken in diesen Ländern zeigen, glauben die Führungen dieser Länder nicht an die Treihausgasthese des IPCC und der Klimaaktivisten. Die TAZ  berichtete am 23.1.2019 unter dem Titel Kohlekraftwerke weltweit im Bau China investiert enorm in die Kohle, dass sich weltweit Kohlekraftwerke mit 399 Gigawatt in Bau befänden, während Deutschland nur 150 Kohlekraftwerke mit insgesamt 45 Gigawatt hat, die es maximal abschalten kann.

Wenn die Deutschen  lernen und zeigen würden, dass und wie man mit Hilfe der Landwirtschaft die CO2-Emissionen gewinnbringend kompensieren kann, dann würden das vielleicht auch die Chinesen und die Inder gerne nachmachen.

Die Atommächte China und Indien werden sich nicht von den Deutschen davon abhalten lassen, weiter Strom mit Kohle zu erzeugen. Beide Länder haben aber  sehr ernste Probleme mit ihren lokalen Wasserhaushalten, die geringer würden, wenn sie sehen und lernen würden, wie man mit Hilfe der Landwirtschaft das beim Verbrennen von fossilen Energieträgern erzeugte CO2 wieder aus der Atmosphäre entnehmen und im Boden einlagern kann.

Andere Artikel auf www.freizahn.de, die zu diesem Thema passen sind insbesondere

Kelberg, den 30. Juli 2019

Christoph Becker

PS. 3.8.2019: Die Daten für die obige Grafik stammen wohl aus einen Eisbohrkern auf Grönland und angeblich ist es dort heute sehr viel wärmer als jemals zu vor. Zunächst kann ist heute gegenüber Daten und Studien von “Wissenschaftlern”, die die politisch korrekte, offizielle Meinung bestätigen allergrößte Vorsicht angeraten.  Ich hatte mich zu nächst nur auf die obige Grafik beschränkt, weil sie leicht verständlich und kompakt die Tatsache zeigt, das es in den letzten 11.000 Jahren länger Zeit deutlich wärmer war als heute. Zuerst darauf aufmerksam geworden war ich vor einigen Jahren durch einen Museemusbesuch. Demnach war es in der Jungsteinzeit und der der Bronzezeit in Deutschland zeitweise deutlich wärmer als heute. Festgestellt hatte man das, wenn ich mich recht erinnere, insbesondere auch durch die Analyse von Seesedimenten. Bei solchen Untersuchungen kann man z.B. anhand von Pollen auf die Vegetation und damit auf die Klima schließen.

Ein weiterer Hinweis auf im Vergleich zu heute höhere Temperaturen hatte ich für China in Kapitel 16,“The Communism behind Environmentalism”, in dem aus dem Chinesischen ins Englische Übersetzten und von den Auslandschinesen der EpocheTimes veröffentlichten Buch “How the Specter of Communism is Ruling our World” gefunden. Ich übersetzte den Abschnitt hier ins Deutsche:

Vor mehr als 3000 Jahren, in der Zeit von Chinas  Schang Dynastie, war die zentrale Ebene (Teil von Chinas Nordebene) eine subtropische Landschaft. Die Menschen jagten Elefanten, was mehrfach in den Orakleknochen-Skripten jener Zeit erwähnt wird. Die geschätzten Durchschnittstemperaturen waren 2 °C höher als heute.  In  der Zeit der Tang Dynastie (626–907), gab es eine andere warme Periode. Im kaiserlichen Garten  von Chang’an, im heutigen Nordwesten Chinas, wuchsen  Zitrusfrüchte.

Dieses aus dem Chinesischen übersetzte Buch über die Erscheinungsformen  des Kommunismus in unserer Zeit, ist überhaupt sehr empfehlenswert. Die auf den ersten Blick widersprüchliche Politik der Grünen und auch der Regierung Merkel wird damit verständlich.

Zum Thema mittelalterliche Warmzeit habe ich insbesondere auch den Artikel Beispiellose Erwärmung oder beispiellose Datenmanipulation? auf www.science-skeptical.de gefunden, der zu dem passt, was auch in dem oben erwähnten Kapitel über den Kommunismus hinter dem Umweltismus steht. Das ganze passt auch zum negativen Bild der modernen Universitäten, wie es z.B. Camille Paglia: in  ‘Universities Are an Absolute Wreck Right Now’ zeichnet.




CO2 – Ein größeres Bild

Die öffentliche Diskussion über „Klimawandel“ und „Energiewende“ in Deutschland erweckt den Eindruck, dass es vor allem darauf ankomme, die bei der Nutzung fossiler Energieträger entstehenden CO2-Emissionen zu vermeiden und weniger Fleisch zu essen. Beides ist bei genauem Hinsehen eine populistische Vereinfachung, die der Komplexität des eigentlichen Problems nicht gerecht wird und die zu tragischen Fehlentscheidungen führt.

Die CO2-Konzentration in 800.000 Jahren

Die Betrachtung der historischen Daten zeigt, dass die CO2-Konzentration in der Luft heute, mit heute über 413 ppm ( www.co2.earth ) in der Tat deutlich höher ist als jemals zuvor in den letzten 800 Tsd. Jahren ( cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/vostok.html ). Die folgende Grafik zeigt die CO2-Konzentration in den Lufteinschlüssen der letzten 400.000 Jahre die beim  Vostok-Eisbohrkern gemessen wurde.

Quelle: https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/graphics/vostok.co2.gif , CO2-Konzentration der eingeschlossenen Luft in Eis. Das Alter wird in kiloJahren angegeben. 100 bedeutet also vor 100.000 Jahren.

Auf der Internetseite cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/ice_core_co2.html finden sich auch Grafiken für einen anderen Eisbohrkern mit Daten über 800.000 Jahre, die ebenfalls zeigen, dass die CO2-Konzentration die Marke von 300 ppm nie überschritten hat.

Auffällig ist, dass die CO2-Konzentration in den Warmzeiten immer wieder Werte von ca. 290 ppm erreicht hat, während sie in den Eiszeiten immer wieder auf etwas unter 190 ppm gefallen ist. Das erscheint widersprüchlich, weil die Vegetation in den Eiszeiten spärlicher war.

Der Einfluss der Ozeane und der Temperatur

Der Grund für die niedrigen CO2-Werte während der Eiszeiten ist, dass in kaltem Wasser mehr CO2 gelöst werden kann als in warmem Wasser (Tabelle der Wasserlöslichkeit von CO2 ).

Man geht davon aus, dass derzeit in den Weltmeeren 39.000 Gigatonnen Kohlenstoff gespeichert sind ( Rackley, Stephen A. (2010), “Ocean Storage”, Carbon Capture and Storage, Elsevier, pp. 267–286)  und dass durch die Nutzung fossiler Energieträger heute jährlich etwa 10 Gigatonnen Kohlenstoff emittiert werden, von denen ca. 2,4 Gigatonnen von den Ozeanen aufgenommen werden . Durch die Nutzung fossiler Energieträger wurden von 1751 bis heute ca. 337 Gigatonnen emittiert ( https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/emis/tre_glob.html ). Die Menge des in den Ozeanen gelösten CO2 beträgt also das 3900-fache von dem, was heute pro Jahr von der Menschheit emittiert wird und sie entspricht dem 115-fachen der insgesamt seit 1751 durch die Verwendung fossiler Energieträger emittierten Kohlenstoffmenge.

Die globalen CO2-Emissionen betrugen 1960 nur knapp ein Drittel und 1910 sogar nur etwa ein Zehntel des heutigen Wertes (www.volker-quaschning.de/datserv/CO2/index.php ).

Was bringt eine Reduzierung der CO2-Emissionen?

Wenn der Treibhauseffekt wirklich, wie behauptet schon wirkt, dann würde die heute im Westen propagierte Reduzierung der CO2-Emissionen nicht mehr den von den Klimaaktivisten behaupteten Effekt haben. Das Problem wäre dann nämlich, dass die Ozeane noch Jahre, Jahrzehnte oder vielleicht auch Jahrhunderte lang weiter CO2 freisetzen, was  den Treibhauseffekt weiter verstärken und zu einer weiteren Erwärmung führen würde.

So wie es zunächst aussieht, hätte man dann einen sich für lange Zeit selbst verstärkenden Regelkreis.

Was die CO2-Konzentration dann – wenn man die Biologie und die Erdgeschichte außen vor lässt – dann nur noch reduzieren würde, wäre eine Reduzierung der Sonnenstrahlung, bzw. der Beginn einer neuen Eiszeit. Tatsächlich gibt es Überlegungen Sonneneinstrahlung mit technischen Hilfsmitteln zu reduzieren, wie eine Suche mit dem Stichwort “Geoengineering” zeigt.

CO2 in der Erdgeschichte

Wie hoch war die CO2-Konzentration im Verlauf der gesamten Erdgeschichte?

Wie die beiden folgenden Grafiken zeigen, war die CO2-Konzentration in der Luft im Lauf der Erdgeschichte drastisch höher als heute. Heute sind wir bei 413 ppm, aber 1 % sind 10.000 ppm. Eine CO2-Konzentration von “nur” 1 % ist gut das 25-fache der heutigen CO2-Konzentration.

Quelle: https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kohlendioxid_in_der_Erdgeschichte

Quelle: https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kohlendioxid_in_der_Erdgeschichte

Wie hat die Natur es geschafft, diese zeitweise im Vergleich zu heute gigantischen CO2-Mengen aus der Atmosphäre zu entfernen? Was kann man daraus für die heutige Situation lernen?

Aber früher war es doch schon häufiger viel wärmer als heute?

Beim Besuch des Pfahlbaumuseums in Unteruhldingen am Bodensee (www.pfahlbauten.de ) habe ich vor einigen Jahren gelernt, dass es in der Zeit dieser Pfahlbausiedlung am Bodensee deutlich wärmer war als heute. Dazu habe ich nun die folgende Grafik (Bild 1) gefunden:

Quelle: http://lv-twk.oekosys.tu-berlin.de//project/lv-twk/002-holozaene-optima-und-pessima.htm . Temperaturen auf der nördlichen Halbkugel in den letzten 11000 Jahren

Wie die auch dazu die passenden Daten des Vostok Eisbohrkerns (cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/vostok.html) zeigen,  war die CO2-Konzentration in der Luft auch in den letzten 11000 Jahren, genauso wie in den letzten 400.000 Jahren immer niedriger als 300 ppm.  In der Zeit der beiden Klimaoptima vor 8000 bis ca. 6500 und von vor knapp 5000 bis vor ca. 4000 Jahren war es nun aber deutlich wärmer als heute. Auch haben diese Zeiten mit relativ höheren Temperaturen wesentlich länger angedauert als unser weniger als 300 Jahre altes Industriezeitalter. Was hat die Ozeane damals daran gehindert, als Folge der der gestiegenen Temperatur und der damit sinkenden CO2-Löslichkeit, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre extrem zu steigern? Kann es sein, dass die Aktivitäten der Menschheit einen Regelmechanismus beschädigt haben, der für die Regelung der CO2-Konzentration und der Wärmebilanz der Erde wichtig ist?

Da es damals keinen Treibhauseffekt durch das Verbrennen fossiler Energieträger gab, kann man als Ursache für die damaligen Warmzeiten eine Verstärkung der Sonnenstrahlung annehmen. Was würde heute passieren, wenn die Sonne wieder ihre Aktivität so steigern würde wie damals? Wie würde man dem gegensteuern wollen, wenn das Senken der CO2-Emissionen alles ist, was wir haben?

Was war bei den früheren Warmzeiten anders? Was hat die CO2-Konzentration begrenzt? Was haben die Menschen an der Klimaregelung der Erde beschädigt und wie kann man diesen Regler wieder reparieren?

Die CO2-Kurve passt nur teilweise zur Nutzung fossiler Energieträger

Die folgende Grafik zeigt den globalen Verbrauch fossiler Energieträger von 1800 bis 2017.

Quelle: https://ourworldindata.org/fossil-fuels. Weltweiter Verbrauch an fossiler Energie seit 1800

Wie man sieht, war der Verbrauch fossiler Energieträger bis 1850 vernachlässigbar klein und erst ab 1950 steigt er wirklich rasant an. Wenn die Verbrennung fossiler Energieträger und damit vielleicht auch der deutsche “Kohleausstieg” und ein Umstieg auf teure Elektroautos  so wichtig wären, wie heute allgemein dargestellt, dann sollte man erwarten, dass die CO2-Konzentration in der Luft auch erst seit 1850 etwa begonnen hat und ab 1950 steil angestiegen ist.

Die nächste Grafik zeigt nun die CO2-Konzentrationen in der Luft, in der Zeit von 1000 bis 2000,  die durch die Analyse der eingeschlossenen Luft des “Law Dome” Eisbohrkerns in der Antarktis gemessen wurde:

Quelle: https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/graphics/lawdome.smooth75.gif . CO2-Gehalt in der eingeschlossenen Luft im “Law Dome” Eiskern, geglättete Kurve, vom Jahr 1000 bis 2000

Auffallend ist an der Kurve insbesondere:

  1. Von Jahr 1000 bis 1200 steigt die CO2-Konzentration. Um 1000 war das “dunkle Zeitalter” nach dem Untergang des Römischen Reiches zunehmend beendet. Die Bevölkerungsdichte in Deutschland hatte im 7. Jahrhundert einen Tiefststand erreicht und war fast 90 % mit Wald bedeckt . ( Markus Dotterweich, Die Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Bodenzerstörung in Mitteleuropa. ( www.academia.edu/3573180/Die_Wechselwirkungen_zwischen_Landnutzung_und_Bodenzerstörung_in_Mitteleuropa ) ) Danach stieg die Bevölkerungsdichte und die Wälder gingen massiv zurück. Die Bevölkerung ernährte sich übrigens zunehmend nur noch von Getreide. Ab dem Anfang des 14. Jahrhunderts wurde das Wetter schlechter. Im Juli 1342 kam mit der Magdalenenflut die wohl bis heute mit Abstand schlimmste Hochwasserkatastrophe Deutschlands. Von 1348 bis 1350 wütete die Beulenpest in Deutschland.  Nach 1350 verdreifachte sich der Waldanteil in Deutschland (Markus Dotterweich in  www.academia.edu/3582973/Jahrtausendflut_1342 ) .
  2. Das Sinken der CO2-Konzentration in der Zeit von 1550 bis 1590 erklärt sich durch den Zusammenbruch der Landwirtschaft betreibenden Indianerzivilisationen in Mittel- und Südamerika ( www.heise.de/tp/features/Das-Anthropozaen-beginnt-mit-der-Eroberung-Amerikas-4305153.html ). Massenmorde, Genozide, Seuchen und der Zusammenbruch von Zivilisationen können also die CO2-Konzentration in der Atmosphäre senken. Bei der von den Indianern aufgegebenen Landwirtschaft handelte es sich dabei nur um eine für heutige Maßstäbe kleine und dazu voll „ökologische“(!) Landwirtschaft. Auch der Bevölkerungsrückgang war mit nur ca. 50 Millionen Menschen relativ gering.
  3. Mit Blick auf die weiter oben gezeigte Grafik mit der Entwicklung des globalen Verbrauchs fossiler Energieträger finde ich besonders interessant, dass der Anstieg der CO2-Konzentration bereits um ca. 1750 beginnt. Das kleine Plateau am Anfang des 19. Jahrhunderts dürfte seine Ursache in der Wirtschaftskrise von 1837 haben.

Quelle: https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/co2/graphics/lawdome.smooth20.gif . CO2-Konzentration der eingeschlossenen Luft im “Law Dome” Eisbohrkern, von 1830 bis 1980, geglättete Kurve. Die feiner auflösende, auf die Zeit von 1830 bis 1980 begrenzte Darstellung der “Law Dome” zeigt einen Rückgang der CO2-Konzentration um 1840, der mit der Wirtschaftskrise von 1837 zusammenhängen könnte, die eine der größten in der Geschichte der USA war (de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftskrise_von_1837 ) und die erst 1843 überwunden werden konnte.

Ab ca. 1930 findet sich eine ähnliche Delle. Die Ursache dürfte die Weltwirtschaftskrise ( de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise ) gewesen sein. Dazu ist zu bedenken, dass diese Krise in Deutschland relativ schnell, nämlich bis ca. 1936, überwunden werden konnte, während die Vollbeschäftigung in den USA Vollbeschäftigung erst  im 2. Weltkrieg, 1941, wieder erreicht werden konnte.

Die Überschreitung der 300 ppm Marke

Wie die zu den Grafiken gehörenden Daten (cdiac.ess-dive.lbl.gov/ftp/trends/co2/lawdome.combined.dat) zeigen, wurde die Grenze von 300 ppm CO2 bereits 1929 überschritten, nachdem dieser Wert zumindest in den letzten 800.000 Jahren nicht überschritten worden war, obwohl es in dieser Zeit häufiger wärmer war als heute. Der Verbrauch fossiler Energie war aber bis ungefähr 1950 eher gering. Wie gering im Vergleich zu heute der Verbrauch fossiler Energie selbst noch im Deutschland des 2. Weltkrieges war, zeigt meine Übersetzung Blut für Öl ( www.freizahn.de/2017/09/blut-fuer-oel/).  Die deutschen Streitkräfte im 2. Weltkrieg waren noch sehr viel weniger motorisiert und drastisch mehr auf Pferde und am Ende sogar auf Ochsen als Zugtiere angewiesen, als man vor dem Hintergrund der üblichen Klischees glaubt.

Saisonale Schwankungen der Keeling-Kurve

Seit 1958 wurde systematisch die CO2-Konzentration in der Luft gemessen. Die Messwerte werden werden in der nach Charles Keeling benannten Keeling-Kurve abgebildet ( de.wikipedia.org/wiki/Keeling-Kurve ).

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Keeling-Kurve

Die Kurve und die Entwicklung der Daten seit 1958 zeigen einige sehr interessante Details.

Die regelmäßigen jährlichen Schwankungen.

Weil auf der Nordhalbkugel mehr Vegetation ist als auf der Südhalbkugel, wird in den Monaten März bis Juli, also im Frühling und Sommer, auf der Nordhalbkugel, deutlich mehr CO2 aus der Luft entnommen und per Photosynthese in organische Masse umgewandelt als im Frühjahr und Sommer der Südhalbkugel. In den Monaten August bis Februar wird dann auf der Nordhalbkugel deutlich mehr organisches Material zu CO2 oxidiert als in den entsprechenden Monaten auf der Südhalbkugel. Man kann also aus den jährlichen Schwankungen NICHT auf die Menge der jedes Jahr global per Photosynthese aus der Atmosphäre entnommenen Menge CO2 schließen, sondern nur auf den Unterschied zwischen Nord und Südhalbkugel, wobei die Vegetation in den äquatorfernen Breitengraden sich stärker auswirkt.

Diese durch die Unterschiede von Nord- und Südhalbkugel verursachte jährliche Schwankung der Keeling-Kurve macht je nach geographischer Breite 3 bis 20 ppm aus. Sie ist wesentlich größer als die jährliche Zunahme der CO2-Konzentration.

Die jährliche Zunahme der mittleren CO2-Konzentration ist deutlich gestiegen. Sie betrug von 1959 bis 1969 Mittel 0,86 ppm/Jahr, und von 2000 bis 2010 im Mittel 2 ppm/Jahr ( de.wikipedia.org/wiki/Keeling-Kurve ). Auf www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/gr.html findet sich eine Tabelle und eine grafische Darstellung welche die jährliche Zunahme zeigen.

Die saisonale Schwankung hat seit 1960 auf Hawaii um 20 % und in der Arktis um 40 % zugenommen hat ( www.nature.com/articles/382146a0 ). Durch die Auswertung von Satellitendaten konnte man feststellen, dass von 1982 bis 2009 die Blattfläche auf 25 bis 50 % der mit Vegetation bedeckten Fläche deutlich zugenommen hat, während sie nur auf 4% der Fläche abgenommen hat ( www.nature.com/articles/nclimate3004 und climate.nasa.gov/news/2436/co2-is-making-earth-greenerfor-now/). In einem Artikel aus dem Jahr 2016(!)  ( www.researchgate.net/publication/291346720_Enhanced_seasonal_CO2_exchange_caused_by_amplified_plant_productivity_in_northern_ecosystems ), der sich mit den zunehmenden saisonalen Schwankungen der CO2-Konzentration befasst, wird darauf hingewiesen, dass die aktuellen Klimamodelle regelmäßig den Trend der Zunahme der Größe der jährlichen Schwankungen unterschätzen und dass man daher annehmen muss, dass diese Modelle wesentliche Prozesse nicht oder falsch abbilden. Die Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre per Photosynthese durch Pflanzen habe sich in den letzten Jahrzehnten sehr viel mehr verstärkt als die CO2 freisetzenden Prozesse der Natur.

Was ist heute anders als vor 8000 Jahren?

Der australische Bodenmikrobiologe und Klimaforscher Walter Jehne weist in seinem für das Finden wirksamer Antworten zur Klimapolitik richtungweisenden Vortrag, The Soil Carbon Sponge, Climate Solutions and Healthy Water Cycles (dt.: Der Mutterboden als Kohlenstoffschwamm, Klimalösungen und gesunde Wasserkreisläufe ) ( https://youtu.be/123y7jDdbfY ) darauf hin, dass die Menschheit seit der letzten Eiszeit über 6 Milliarden Hektar Wald gerodet hat. Von dieser Flächen ist heute viel Land versiegelt oder durch Bodenerosion und Wüstenbildung unbrauchbar geworden. Damit ist viel Photosynthesekapazität verloren gegangen.

Die Wochenzeitung Junge Freiheit berichtete in ihrer Ausgabe vom 12. Juli 2019 auf Seite 22 über eine unlängst in Science veröffentlichte Studie unter der Führung von Jean-Francois Bastin, zu der man mit “Jean-Francois Bastin Bäume” auch viele deutschsprachige Meldungen findet. Danach hat man herausgefunden, dass 0,9 Milliarden Hektar weltweit aufgeforstet werden könnten und dass damit ca. 200 Milliarden Tonnen, bzw. ca. 2/3 des bisher weltweit durch den Verbrauch fossiler Energieträger emittierten Kohlenstoffs aus der Atmosphäre entnommen und gebunden werden könnten.  Das Potential der Bäume sei viel größer als bisher angenommen. Wie der entsprechende Artikel auf Spiegel-Online ( https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/waelder-koennten-zwei-drittel-der-menschengemachten-co2-belastung-ausgleichen-a-1275799.html ) zu bedenken gibt, würde es allerdings 60 Jahre dauern, bis die volle Kapazität von über 200 Milliarden Tonnen ausgeschöpft ist. Die Studie ist kostenpflichtig weshalb ich nur die Zusammenfassung gelesen habe (science.sciencemag.org/content/365/6448/76 ). Hauptvorteil der Studie scheint zu sein, dass sie den Banken, Globalisten und der Industrie gefällt, weil sie damit wieder Chancen für globale Geschäfte und Verträge wittern. Es gibt aber sehr viel effizientere und schneller wirkende Möglichkeiten, doch dazu unten mehr. Auch ist die Frage, ob den Autoren der Studie klar ist, dass bei weitem nicht nur das Holz der Bäume für die Bindung von Kohlenstoff wichtig ist, sondern auch der für ausgewachsene, gesunde Wälder mit bis zu 90 % der Masse der Biomasse des Bodenleben sehr hohe Anteil an Bodenpilzen, die winzige Röhrchen aus fast reinem Kohlenstoff bauen und sozusagen als Skelette hinterlassen.  Der Grund, warum ich diese sehr aktuelle Studie an dieser Stelle erwähne ist, dass sie die Rolle der von Walter Jehne erwähnten, von der Menschheit gerodeten über 6 Milliarden Hektar Wald für die Funktion der natürlichen Regelung der CO2-Konzentration unterstreicht.

Zur Beantwortung der Frage, was heute anders ist, gehört auch das Folgende:

Die moderne Landwirtschaft zerstört mit einem großen Aufwand mit schweren Maschinen, Bodenbearbeitung und oft auch mit Agrarchemikalien das Bodenleben und damit auch die Fähigkeit der Böden, Kohlenstoff zu speichern. Das heißt, die Pflanzen geben ca. ein Drittel der per Photosynthese gewonnenen Energie über die Wurzeln als energiehaltige Exudate im Boden, und zu einem kleinen teil auch an der restlichen Pflanzenoberfläche ab. In einem gesunden Ökosystem werden mit diesen Exudaten Bakterien und Pilze mit Energie versorgt. Dies Bakterien und Pilze besitzen die Fähigkeit, aus den umgebenden Bodenmineralien die für die Pflanzen unzugänglichen Mineralien und Nährstoffe herauszulösen. In einem gesunden Ökosystem gibt es dann Nematoden, Amöben und andere kleine Organismen, die einen Teil der Bakterien und Pilze fressen und dann die darin gespeicherten Nährstoffe und Mineralien in der von den Pflanzen benötigten, wasserlöslichen Form ausscheiden. Das ganze System nennt man auf Englisch “Soil Food Web”, dt. vielleicht Mutterboden-Nahrungsnetzwerk. ). Mit  Bodenbearbeitung, Mineraldünger, Pestiziden, Fungiziden und Herbiziden zerstören oder stören die Landwirte, mit einem hohen Aufwand an Geld und Arbeit, diese bei guter Pflege und gutem Management kostenlos und umweltfreundlich für sie arbeitende, per Photosynthese klimafreundlich angetriebene  Düngemittel- und Chemiefabrik im Boden. Die oberhalb der Erde von den Pflanzen abgegebenen, energiehaltigen Exudate vorsorgen eine die Pflanzen vor Krankheitserregern schützende Schicht von Mikroorganismen. Landwirte die das geschickt nutzen und fördern, sparen sich damit heute die üblichen, teuren und gesundheitlich bedenklichen Mittel der Chemieindustrie.  Eine Folge ist, dass die Böden heute fast überall schlechter werden, wie die folgenden Karte zeigt:

Quelle: http://www.grida.no/graphicslib/detail/degraded-soils_c4c4

Man beachte, dass es nur die Kategorien “stark verschlechterte Böden”, “Verschlechterte Böden”, “Stabile Böden” und “Ohne Vegetation” gibt. Es gibt keine Kategorie “Besser werdende, zunehmend Kohlenstoff speichernde Böden”.  Man beachte auch, dass  die Böden in Europa sich nach dieser Karte fast überall verschlechtert oder sogar sehr verschlechtert haben.

In dem Vortrag  „Building Soil the Southern Way“, den Dr. Allen Williams, zum Abschluss der Grassfed Exchange 2016 gehalten hat ( www.freizahn.de/2017/06/abschlussvortrag-der-grassfed-exchange-2016 ) erzählt Williams, einer der Gründe für die Expansion der USA nach Westen, nach dem Bürgerkrieg ( 1861 – 1861 ), habe darin bestanden, dass die Gebiete östlich des Mississippi, nach 100 und mehr Jahren landwirtschaftlicher Nutzung durch europäische Siedler weitestgehend unbrauchbar geworden seien (engl.: had been farmed out). In den Präriegebieten westlich des Mississippi sei das Land damals, nach 1865, sehr fruchtbar gewesen. Man habe weder Dünger, noch Pestizide gebraucht (und gehabt) und die Ernten seien dennoch sehr gut gewesen. Aber nach nur 50 bis 60 Jahren habe man die „American Dust Bowel“, (dt. Amerikanische Staubschüssel) ( de.wikipedia.org/wiki/Dust_Bowl ) geschaffen. Man habe in nur 50 bis 60 Jahren ein seit Jahrtausenden stabiles, von Leben vibrierendes, sehr produktives, sehr fruchtbares Ökosystem in eine Staubschüssel verwandelt. Man benötigte also nicht viel Zeit, um aus einem Paradies eine Wüste zu machen. Die Ursache sei weder die Natur, noch „globale Klimaerwärmung“ sondern die Art, wie man das Land bewirtschaftet habe.

Der deutsche Geologe Dr. Markus Dotterweich gibt in seinem Artikel The history of human-induced soil erosion: Geomorphic legacies, early descriptions
and research, and the development of soil conservation—A global synopsis ( Dt.: Die Geschichte von Menschen verursachte Bodenerosion: Geomorphische Altlasten, frühe Beschreibungen und Forschungen, und die Entwicklung der Bodenkonservierung – Eine globale Synopsis)(http://www.lisa.u-pec.fr/~rajot/Markus%20Dotterweich_Erosion_interaction%20human_2013.pdf  ) eine Übersicht über durch die Landwirtschaft und das Abholzen von Wäldern weltweit von der Steinzeit bis zur Neuzeit verursachte Schäden.

Ein Suche zur Geschichte des Waldes hier in der Eifel fand ich den Artikel  Fichtenbestand im Münsterwald als Beispiel preußischer Aufforstung (  www.kuladig.de/Objektansicht/O-102936-20140909-3 ), aus dem ich hier einen Abschnitt zitiere:

Im 18. Jahrhundert war die Fläche des deutschen Waldes auf ein Minimum zurückgegangen. Die Menschen nutzten hauptsächlich Holz als Brennmaterial und als Baustoff, es war somit der bedeutendste Rohstoff einer vorindustriellen Gesellschaft. ….. Als Folge drohte die komplette Entwaldung Deutschlands (und auch Europas, denn auf dem Rest des Kontinents herrschten ähnliche Umstände). Die Eifel, einst ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet, hatte sich nahezu zu einer einzigen Heidefläche entwickelt.

Die Antwort, was in der Warmzeit von  8000 bis 6500 Jahren und davor anders war als heute ist, dass die globale Photosynthesekapazität der Vegetation sehr viel höher war als heute. Es gab sehr viel mehr Wälder mit gesunden Böden, mit hohen Anteilen an besonders stark Kohlenstoff bindenden Bodenpilzen und mit draus folgend hohen Kohlenstoffgehalten. Die großen natürlichen Weideflächen, wie etwa die amerikanische Prärie, wurden damals mit eben der Methode beweidet, mit deren Nachahmung man heute sehr erfolgreich und schnell große Mengen Kohlenstoff im Boden einlagern und zugleich die Wasserrückhaltefähigkeit, das lokale Klima, die Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt stark verbessern kann. Wie das gehen kann und welche Erfolge damit möglich sind, habe ich in Ganzheitliches Weidemanagement ( www.freizahn.de/2016/08/ganzheitliches-weidemanagement/ ) beschrieben.

Was heute anders ist, ist dass die Menschen die natürliche Regelung der CO2-Konzentration durch die Art der Landnutzung schwer beschädigt haben, während sie gleichzeitig durch die Nutzung fossiler Energieträger die CO2-Emissionen sehr gesteigert haben.

Was heute aber auch anders als früher ist, ist, dass das Wissen und die Möglichkeiten in der Landwirtschaft einschließlich der Viehhaltung und der Bodenmikrobiologie heute eine systematische Regeneration und Verbesserung der Böden ermöglichen. Es ist damit  heute möglich, mit Hilfe der Landwirtschaft, die vor allem durch die Landnutzung verursachte Beschädigung  des die CO2-Konzentration in der Atmosphäre begrenzenden Regelmechanismusses zu reparieren.

Mit Blick auf die Klimadiskussion und auch auf die sich abzeichnende Ressourcenverknappung ergeben sich noch weitere Vorteile: Die Herstellung und die Verwendung der künstlichen Dünger und der Agrarchemikalien erfordert einen hohen Verbrauch an fossilen Energieträgern, und sie führt über die damit verbundenen CO2-Emissionen hinaus zur Emission weiterer Treibhausgase, wie z.B. Lachgas. Diesen Aufwand und diese Emissionen könnte man weitestgehend vermeiden, wenn man diesen CO2-Regelmechanismus mit Hilfe einer Reform der Landwirtschaft, bzw. mit einer entsprechenden Schulung und Motivation der Landwirte reparieren würde. Ein sehr wichtiger, weiterer Nebeneffekte wären die Verbesserung der Wasserhaushalte und die Vermeidung von Dürreschäden, Hochwasserschäden und Bodenerosion.

Das Beste aber ist, dass man schnell, lokal und ohne aufwendige internationale Verträge und Konferenzen effektiv das Klima verbessern könnte.

Einige weiterführende Artikel zum auf meinem Blog www.freizahn.de:

Grundlegend überarbeitete und korrigierte Version

Kelberg, den den 11. Juli 2019

Christoph Becker

 




Die Angst vor dem Klimawandel sinnvoll nutzen

Der Glaube an den Klimawandel und dessen angebliche Hauptursachen, die sogenannten Treibhausgase, ist dabei, den Wohlstand und die Überlebenschancen der westlichen Industriegesellschaften in einer ohnehin schwierigen und gefährlichen Zeit unnötig zu verringern. Wie könnte man den Schaden begrenzen und die von diesem Glauben freigesetzten Kräfte produktiv zur Verbesserung der Zukunftschancen nutzen?

Vorbemerkung

Es ist hier völlig egal, ob es überhaupt einen Klimawandel gibt oder/und ob die von Menschen verursachten CO2-Emissionen überhaupt eine Rolle spielen.

Wichtig ist, dass die Politik und große Teile der Bevölkerung die CO2-Emissionen für gefährlich halten und dass die beabsichtigten Gegenmaßnahmen sich unnötig auf Produktivität und damit auch auf den Wohlstand der Gesellschaft auswirken, wie ich in Zum Thema CO2-Bepreisung zu erklären versucht habe.

Die Angst vor den CO2-Emissionen sinnvoll nutzen

Man könnte, um es vorwegzunehmen, jährlich die gesamten CO2-Emissionen der BRD  im Jahre 2017, nämlich 907 Millionen Tonnen, auf der in Deutschland verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzfläche (182.178 qkm) durch intelligentes Landmanagement, einlagern. Man müsste dazu ca. 50 Tonnen CO2, bzw. 13,6 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr aus der Atmosphäre entnehmen und im Boden einlagern.

Der  in der Landwirtschaft nachgewiesene, mögliche Spitzenwert liegt heute wesentlich höher.

Dass dies so ist, wusste ich schon länger und habe es auch schon wiederholt auf www. freizahn.de beschrieben.

In der ersten Lektion des neuen Grundkurses von Dr. Elaine Ingham, (www.soilfoodweb.com/courses-and-training) wird als Referenz und weitere Lektüre die folgende Quelle empfohlen:
Dr. David C. Johnson: Soil Microbes: Their Powerful Influence in Agroecosystems, New Mexico State
University, Institute for Sustainable Agricultural Research (ISAR), at
https://d28lcup14p4e72.cloudfront.net/233103/4204167/10.1.1.735.4098.pdf .

Nach der Lektüre dieses Dokuments habe ich mir auf Youtube auch so ziemlich alles von diesem Dr. David C. Johnson angesehen.

Eines der für Landwirte fachlich extrem interessanten Details ist, dass die Produktion von Biomasse, also das Pflanzenwachstum, NICHT mit der Menge N, P, K und auch nicht mit der organischen Masse korreliert, sondern mit dem Verhältnis von Bodenpilzen zu Bakterien (Fungi/Bacteria). Die Bodenpilze und auch die ebenfalls wichtigen Bakterien reduziert und zerstört man aber durch die übliche Bodenbearbeitung sowie auch durch den Einsatz von Mineraldünger und anderen Agrarchemikalien.

Das Wichtigste für den Klimaschutz, egal ob man nun dran glaubt oder nicht, ist meines Erachtens die folgende Grafik über die Kohlenstoffspeicherung auf  der Farm von Gabe Brown:

Quelle: SOLUTIONS BENEATH OUR FEET – David C Johnson’s presentation part 1 ( https://youtu.be/XlB4QSEMzdg )

Danach können durch intelligentes Management bis zu 24,5 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar im Boden sequestriert werden. Das entspricht  gut 89 Tonnen CO2-Squestrierung pro Hektar. Wenn man diesen Wert auf der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschland erreichen würde, dann würde man ca. 1,6 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entnehmen und im Boden in Form von Kohlenstoff einlagern. Die jährlichen CO2-Emissionen Deutschlands betrugen 2017  etwa 907 Millionen Tonnen. Bei optimalem Landmanagement und Nutzung der gesamten landwirtschaftlichen Fläche könnte Deutschland also ungefähr das 1,7-fache seiner CO2-Emissionen des Jahres 2017  im Boden speichern. Deutschland wäre dann dank  intelligenter, gut gemanagter Landwirtschaft trotz seiner hohen KFZ-Dichte und trotz seiner Kohle und Braunkohlekraftwerke eine CO2-Senke. Die deutsche Realität sieht derzeit allerdings anders aus. Die Landwirtschaft selbst dürfte insgesamt eher eine CO2-Quelle sein. Eine Einlagerung von CO2 im Boden findet eher nicht statt, weil grundlegende Prinzipien und Einsichten nicht genutzt werden.

Den Betrieb von Gabe Brown, zu dem die oben gezeigte Grafik gehört, ist ein Großbetrieb auf den ich schon in  Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung und Mögliche Erträge im Biolandbau hingewiesen hatte. Ich hatte dort auch einige Daten zu diesem Betrieb aufgelistet.

Auf ein anderes wichtiges Beispiel aus der Praxis habe ich in meinem Artikel Abschlussvortrag der Grassfed Exchange 2016  hinweisen. Dort hatte ich von einem Versuch berichtet, bei dem mit minimalem Aufwand auf ca. 400 ha, in ca. 5 Jahren 208  bzw. 264 Tonnen CO2 pro Hektar im Boden eingelagert wurden. Das wären 41 bis 52 Tonnen CO2 pro Jahr.  Wenn man in der deutschen Landwirtschaft   ca. 50 Tonnen pro Hektar und Jahr einlagern würde, dann könnte man, wie oben schon erwähnt, die deutschen Kohlekraftwerke, die Braunkohlekraftwerke, das gesamte Verkehrswesen und die Heizung der Häuser so wie im Jahr 2017 weiter mit fossilen Energieträgern betreiben und hätte trotzdem eine CO2-neutrale Wirtschaft.

Wenn man bedenkt, dass stattdessen in Deutschland alleine 124 Euro/Tonne an  CO2-Vermeidungskosten für die Windenergie und und bei  Solaranlagen sogar 846 Euro/Tonne ausgegeben werden (( https://www.ffe.de/themen-und-methoden/ressourcen-und-klimaschutz/70-co2-vermeidungskosten-erneuerbarer-energietechnologien )) ….  Also irgendwie haben dieser  Rezo Ja lol ey mit seiner “Zerstörung der CDU” und Dr. Markus Krall in Megacrash voraus: Banksystem 2020 am Stress-to-Break Punkt ( youtu.be/dku7LfketuQ ) mit Blick auf die Qualität unserer Volksparteien schon recht.

Aber auch die Grünen sind kein bisschen besser. Siehe dazu auch meinen Artikel Anmerkungen zu einer grünen Wahlkampfveranstaltung für Landwirte.

Zu erwähnen wäre dann noch, dass bei dem im  Abschlussvortrag der Grassfed Exchange 2016  vorgestellten Versuch die Wasseraufnahmerate von 12,7  Liter pro Stunde auf über 254 Liter pro Stunde gesteigert wurde, was eine enorme Verminderung des Hochwasserrisikos bei gleichzeitiger Verbesserung der Dürreresistenz und des lokalen Wasserhaushaltes bedeutet hat. Der Betrieb von Gabe Brown hat ähnliche Verbesserungen erreicht, wie ich schon in Starkregen und Sturzfluten geschrieben habe.  Zitat von dort über die Farm von Gabe Brown:

Er erwähnt dann, dass 1991, als er den Betrieb  übernommen habe, eine Wasserinfiltrationsrate von 1/2 Zoll pro Stunde, das sind 12,5 Liter pro Quadratmeter und Stunde, gemessen wurden. 2016 wurden 8 Zoll, das entspricht 203 Liter pro Quadratmeter und Stunde, gemessen. Einen Starkregen mit 8 Zoll pro Stunde habe er noch nicht erlebt.

Durch die höhere Wasserspeicherkapazität können auch lokale Temperaturschwankungen im Sinne von www.rainforclimate.com ausgeglichen werden. Das heißt, Regenwasser fließt selbst bei Starkregenereignissen nicht mehr ab, sondern wird im Gelände gespeichert. Wenn dann wieder die Sonne scheint, verdunstet dieses Wasser. Das entzieht der Umgebung Wärme. Der Wasserdampf steigt in die Höhe, wo er kondensiert und dabei die beim Verdampfen aufgenommene Wärme wieder abgibt. Vor allem dann, wenn man im Boden genug Bakterien hat, die die Tropfenbildung verbessern, fällt er dann oft wieder lokal als Regen auf die Erde und erhöht so die Niederschlagsmenge.

Man hat so einen Wärmefahrstuhl, der das Klima in Bodennähe abkühlt und angenehmer macht, während man gleichzeitig die Niederschlagsmenge steigert. Das wiederum steigert auch die Fruchtbarkeit des Bodens, was wiederum die Aufnahme von Kohlendioxid und die Einlagerung von Kohlenstoff im Boden  steigert.

Die bei der Fotosynthese gewonnene Energie wird im Übrigen zu ca. 1/3 als Zuckerverbindung über die Wurzeln der Pflanzen im Boden abgeben. Diese durch Photosynthese gewonnene Energie wird in der konventionellen Landwirtschaft nur mangelhaft oder nicht genutzt.

In einer optimalen, nachhaltigen, die Möglichkeiten der Natur nutzenden  Landwirtschaft, wird diese Energie aber als Energiequelle für Bakterien und Bodenpilze genutzt, die damit dann auch die von den Pflanzen benötigten Nährstoffe – die konventionelle Bauern teuer zukaufen – aus den mineralischen Bodenbestandteilen herauslösen.

Wenn diese Bakterien und Pilze dann teilweise von Amöben, Nematoden und anderen Mikroorganismen gefressen werden, werden die in den Bakterien und Pilzen gespeicherten Nährstoffe in einer für die Pflanzen brauchbaren Form freigesetzt. Auf diese Weise kann ein das Bodenleben und die Natur geschickt nutzender Landwirt auf Mineraldünger verzichten und trotzdem sehr gute Ernten erzielen.

Anzumerken ist auch noch, dass die Pflanzenvielfalt in beiden Beispielen drastisch zu genommen hat. Die Vergrößerung der Pflanzenvielfalt ist auch eine der grundlegenden Voraussetzungen für das Gelingen.  Auch die Vielfalt und Masse der Insekten und der Wildbestand haben zugenommen. Gabe Brown erwähnt an einer Stelle, dass er den Wildbestand am Anfang leider nicht gemessen habe, aber gefühlt sei er um das hundertfache gestiegen.

In  SOLUTIONS BENEATH OUR FEET, Panel Discussion – Part 2 ( youtu.be/nvtT39J59fo ) war der Konsens der Experten aus Wissenschaft und Praxis, dass die Sequestrierung von  Kohlenstoff mit Hilfe von Pflanzen im Prinzip unbegrenzt ist. Die Schichten eingelagerten Kohlenstoffs können immer dicker werden, was durch die teilweise sehr großen Mutterbodenschichten in den Präriegebieten bewiesen ist.

Insbesondere die australische Bodenmikrobiologin Dr. Christine Jones weist darauf hin, dass die Nährstoffgehalte der Lebensmittel seit dem 2. Weltkrieg erheblich gesunken seien (Nährstoffgehalt der Lebensmittel sinkt seit dem 2. Weltkrieg). Die Vermutung, dass eine Zunahme der Erträge über einen Verdünnungseffekt  das Sinken der Nährstoffgehalte verursacht habe, sei nicht zutreffend. Die Nährstoffgehalte sind bei Landwirten und Gärtnern, die auf Böden mit gesundem Bodenleben  gleich große oder größere Erträge erzielen, als heute bei konventioneller Bewirtschaftung üblich sind, ähnlich hoch wie früher. Das passt auch zu dem, was ich in den Kursen von Dr. Elaine Ingham gelernt habe, nämlich dass die Pflanzen bei einem gesunden Bodenleben alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Menge erhalten. Was für Nährstoffmangel sorgt, ist die Reduzierung oder Zerstörung des Bodenlebens.

Die durch ein gesundes Bodenleben wieder erreichbaren, höheren Nährstoffgehalte würden voraussichtlich die Kosten im Gesundheitswesen erheblich senken.

In einer zynischen, auf Wirtschaftswachstum um jeden Preis fixierten Gesellschaft ist das alles sicher eher schädlich und unattraktiv.  Ich möchte aber zu bedenken geben, dass die deutsche Wirtschaft schon heute die typischen Symptome zu hoher Produktionskosten der Energie zeigt, nämlich zunehmende Einkommensungleichheit, sinkende Produktivität und sinkende Reallöhne vor allem in den mittleren und unteren Lohngruppen.

Wie die durch “Energiewende”, bzw. durch den “Klimaschutz” schon erfolgten und weiter zu erwartenden Verteuerungen der Energie wirken, habe ich unter anderem in Zum Thema CO2-Bepreisung zu zeigen versucht.  Wenn die Analysen von Dr. Markus Krall zutreffen, dann wird die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft ohnehin schon in weniger als 2 Jahren in eine schwere Krise geraten (siehe Megacrash voraus: Banksystem 2020 am Stress-to-Break Punkt  ( youtu.be/dku7LfketuQ )).

In dem das Klimathema behandelnden und auch Kritiker der CO2-These zu Wort kommen lassenden, niederländisch-deutsch-englischen Film The Uncertainty Has Settled (youtu.be/GuoxLggqI_g ) mit deutschen Untertiteln, von  Marijn Poels , den ich mir neulich angesehen habe, gibt der alte Niederländer, mit dem sich der Regisseur unterhält, zu bedenken, dass Deutschland heute 70 % der benötigten Nahrungsmittel importiert. Er erzählt dann auch, wie die deutschen Städter in der Notzeit nach dem 2. Weltkrieg auf dem Land bei den Bauern Wertsachen gegen Nahrungsmittel getauscht hätten. Er berichtet u.a. von einer Frau, die einem Bauern eine Halskette für einen Sack Kartoffeln angeboten habe. Der Bauer habe ihr aber nur einen halben Sack für die Kette geben wollen und sie sei in ihrer Not darauf eingegangen. Einige Jahre später habe der Bauer für die  Halskette von einem Juwelier 800.000 DM bekommen. Heute aber hätten die Bauern in Deutschland in einer Notzeit in der Regel keine Nahrungsmittel mehr an zu bieten, während die Lebensmittelgeschäfte oft schon nach einem Tag nicht mehr genug Lebensmittel hätten, wenn der Nachschub ausfalle. Dafür würden in Deutschland jetzt 140 ha Ackerland für eine einzige Biogasanlage verbraucht, und Deutschland habe über 8000 solcher Anlagen.

Auf den Film The Uncertainty Has Settled  hatte mich übrigens Jörg Rehmann, der Produzent des ebenfalls sehr beeindruckenden Films End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert, aufmerksam gemacht, nachdem ich ihm wegen seines Films geschrieben hatte. End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert zeigt sehr gut die bitteren Folgen  und den Wahnsinn der “Energiewende”. Es ist schon ziemlich unerträglich, wenn man vor diesem Hintergrund bedenkt, wie einfach, preiswert und vorteilhaft man im Grunde durch eine Optimierung der Landwirtschaft sehr viel mehr hätte erreichen können.

Völlig unabhängig davon, was die Zukunft wirklich bringt, wäre es jedenfalls in hohem Maße vernünftig und wünschenswert, die vorgeschlagenen Maßnahmen zur C02-Sequesterierung und zur Verbesserung der Bodenqualität, des Hochwasserschutzes und der Biodiversität möglichst zügig zumindest in Beispielbetrieben umzusetzen und vor dem Hintergrund der lokalen Gegebenheiten zu optimieren.

Kelberg, den 11. Juni 2019

Christoph Becker

 




Anmerkungen zu einer grünen Wahlkampfveranstaltung für Landwirte

Am Freitag den 3. Mai 2019 habe ich die von den Grünen im Rahmen des Gemeinde- und Europawahlkampfes organisierte Vortragsveranstaltung in Kelberg-Rothenbach mit dem Titel Modellregion „Ökologische Landwirtschaft Kelberg“ besucht.

Einleitung

Das mit der Modellregion “Ökologische Landwirtschaft” war und ist nur eine Vision des Ortsvorsitzenden der Kelberger Grünen, Herrn Peter Kühbach.

Die bemerkenswerterweise mit einem richtig dicken BMW (700er?) angereiste grüne Funktionärin und Ministerin, Frau Ulrike Höfken, ist studierte Landwirtin (  de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Höfken ).

Regino Esch ist Berufslandwirt ( www.bioland.de/ueber-uns/hof/hof-steinrausch-gbr.html )

Der Landrat des Vulkaneifelkreises war anwesend. Ansonsten waren insbesondere wohl auch eine ganze Reihe Landwirte zu dem Vortragsabend  gekommen.

Was mir bei dieser Veranstaltung und der anschließenden Diskussion auffiel und weshalb ich hier schreibe:

Wichtige Fakten und Zusammenhänge sind offensichtlich noch nicht bekannt – auch wenn sie im Internet, unter anderem auch auf meinem Blog www.freizahn.de, längst veröffentlicht und auch auf Deutsch erklärt wurden. Ich will daher hier versuchen, einzelne Fragen und Meinungen, die ich bei der Veranstaltung gehört habe, zu kommentieren und anschließend eine Übersicht mit Informationsquellen zu bieten, mit deren Hilfe Landwirte sich weitergehend informieren können.

Nährstoffbilanz der Böden

Es war allgemeiner Konsens,  dass die per Ernte oder Bodenerosion entfernten Nährstoffe dem Boden wieder von außerhalb zugeführt werden müssen. Wenn man keinen Mineraldünger verwenden könne, müsse man halt Mist oder z.B. auch Gülle von woanders holen und auf das Land bringen. Auch die Ministerin hat dieser Sichtweise der Landwirte nicht widersprochen.

Die Realität ist aber eine andere, wie ich schon in www.freizahn.de/2018/07/wieviel-naehrstoffe-sind-wirklich-im-boden/ und www.freizahn.de/2018/07/sind-fruchtfolgen-notwendig/ zu zeigen versucht habe.

Das Problem der Bauern ist, dass sie mit ihrer Wirtschaftsweise, mit ihren Düngern, ihrer Bodenbearbeitung und auch mit ihrem Grünlandmanagement die Möglichkeit einer optimalen Nutzung des Bodenlebens ungenutzt lassen und das Bodenleben reduzieren. Statt jenes Drittel der von den Pflanzen per Photosynthese in Kohlenstoffverbindungen umgesetzten Energie zu nutzen, das die Pflanzen so oder so, als energiehaltige Exsudate  über die Wurzeln an den Boden abgeben zu nutzen, um die Nährstoffversorgung der Pflanzen via Bodenleben zu optimieren, lassen sie diese Energie ungenutzt verpuffen und düngen lieber mit viel Geld und Maschineneinsatz ihr Land – oder sie dezimieren das Bodenleben mit Hilfe teurer Maschinen und fossiler Energie, statt es zu nutzen, um die Bilanzen ihrer Betriebe zu  verbessern.

Zwischenfrüchte und Untersaaten

Als ein Landwirt, der kein Vieh mehr hatte, und nur noch Feldfrüchte anbaute fragte, wie denn jemand wie er auf “bio” umstellen könnte, sagte der Landesvorsitzende von Bioland, dann müsse er halt auch Kleegras (für Stickstoff) anbauen. Auch die Erinnerung an die 3-Felderwirtschaft früherer Zeiten schwirrte dann durch den Raum. Von der studierten Landwirtin und grünen Ministerin kam dazu nichts. Auch hier hätte ich von einem Biobauernverbandschef, von einer Landwirtschaftsministerin und auch von den anderen anwesenden Landwirten mehr erwartet.

Was mir dazu durch den Kopf ging, war  jedenfalls, dass dieser Landwirt vielleicht einmal auf www.freizahn.de lesen oder mich fragen sollte. Ich dachte dabei auch an den Farmer Dave Brandt aus Ohio auf den ich www.freizahn.de/2018/08/beispiele-fuer-erfolgreiche-zwischenfruchtnutzung/ hingewiesen hatte und der ganz ohne Viehhaltung gute Erträge erzielt und seine Böden sehr verbessert hat.  Ich dachte natürlich auch an Gabe Brown, auf den ich an vielen Stellen hingewiesen haben.

Was ich diesem Landwirt raten würde, ginge jedenfalls sehr weit über “auch mal Kleegras” verwenden hinaus. Nach einer Analyse des Istzustandes, zu der unter anderem auch die mikrobiologische Untersuchung von Bodenproben mit dem Mikroskop und deren Auswertung gehören sollte, würde man mit sehr vielfältigen Zwischenfrucht- und Untersaatmischungen experimentieren. Gabe Brown experimentiert z.B. mit ca. 15 verschieden Sorten pro Feld und Jahr, und mit dem Gesamtbetrieb sogar mit über 70 Sorten.

Dazu würde ich nach Wegen suchen, wie ich die mit dem Mikroskop erkannten Defizite beheben könnte.  Dazu könnte dann z.B. eine Kombination aus einer Zusammenarbeit mit einem Schäfer oder einem Weiderrinder haltenden Betrieb und einer gezielten Produktion und Anwendung von Kompost und Komposttees gehören.

Besser als Verbieten wäre zeigen wie es besser geht

Neben mir saß offenbar ein  Bilderbuch-Grüner, also so einer von der Verbotspartei “Die Grünen”. Als über das Thema Gülle und das Ausbringen von aus den Niederlanden und Niedersachsen mit Tanklastwagen kommenden Gülle auf den Wiesen und Feldern der Eifel diskutiert wurde, meinte mein Tischnachbar, das sollte die Ministerin doch einfach verbieten können/müssen.

Mein Gedanke dazu war, dass man besser daran täte, den Landwirten zu zeigen, dass und wie sie ohne diese Gülleimporte mit ihrem Land durch wirklich ökologische, die Möglichkeiten der Natur nutzende Landwirtschaft, mehr verdienen können.

Die Landwirte haben erhebliche wirtschaftliche Zwänge und sie haben oft wohl auch einfach nicht die Zeit und das Handwerkzeug, um sich umfassend global zu informieren. Das Landwirtschaftsministerium könnte und sollte auf Landesebene die Qualität der landwirtschaftlichen Beratung verbessern. Die Landesregierung könnte und sollte z.B. von Industrie und deren Lobby unabhängige Musterbetriebe  haben und den Landwirten zeigen, wie wirklich ökologische und zugleich auch ökonomisch interessante und überlebensfähige Landwirtschaft geht.

Vielleicht kann dieser Artikel mit der hieran anschließenden Auflistung von Artikeln auf www.freizahn.de einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Informationslage der Landwirte leisten.

Artikel zum Thema auf www.freizahn.de

Im folgenden haben ich versucht, die für Landwirte möglicherweise interessanten Artikel meiner Webseite aufzulisten. Der Übersichtlichkeit halber habe ich versucht, nach Themen zusammenzufassen, auch wenn die beste Zuordnung oft unklar ist.

Wirtschaftliche und allgemeine Aspekte
  1. www.freizahn.de/2018/01/informationen-zu-moeglichkeiten-der-ertragssteigerung-in-der-landwirtschaft/
  2. www.freizahn.de/2018/07/moegliche-ertraege-im-biolandbau/
  3. www.freizahn.de/2017/06/funktioniert-das-auch-fuer-milch-und-kleinbauern/
  4. www.freizahn.de/2018/05/intensive-landwirtschaft/
  5. www.freizahn.de/2018/07/sind-fruchtfolgen-notwendig/
  6. www.freizahn.de/2018/07/wieviel-naehrstoffe-sind-wirklich-im-boden/
  7. www.freizahn.de/2016/09/unoekologischer-oekologischer-landbau/
Weidewirtschaft
  1. www.freizahn.de/2016/08/ganzheitliches-weidemanagement/
  2. www.freizahn.de/2016/09/was-wuerde-der-alte-deutsche-weidepapst-sagen/
  3. www.freizahn.de/2018/05/wieviele-koppeln-braucht-der-bauer/
  4. www.freizahn.de/2017/06/abschlussvortrag-der-grassfed-exchange-2016/
  5. www.freizahn.de/2016/09/die-grassfed-exchange/
  6. www.freizahn.de/2017/04/weidemanagement-und-rohmilch-als-duenger-und-bodenverbesserer/
  7. www.freizahn.de/2018/05/die-gallagher-zaunspinnen/
  8. www.freizahn.de/2017/01/der-rundballenabwickleranhaenger/
Zwischenfruchtanbau
  1. www.freizahn.de/2018/08/beispiele-fuer-erfolgreiche-zwischenfruchtnutzung/
Ernährung, schadet Fleisch dem Klima?
  1. www.freizahn.de/2018/08/fakten-zu-methan-und-rinderhaltung/
  2. www.freizahn.de/2017/06/eine-klimafreundliche-rindfleischproduktion/
  3. www.freizahn.de/2017/06/naehrstoffgehalt-der-lebensmittel-sinkt-seit-dem-2-weltkrieg/
  4. www.freizahn.de/2018/09/infos-und-gedanken-zur-fleischdiaet/
  5. www.freizahn.de/2019/01/gesund-abnehmen-auch-ohne-sport-und-hunger/
Klima, Wasserhaushalt, Hochwasser, Dürreprävention
  1. www.freizahn.de/2018/11/wirksamer-klimaschutz-ist-gemeinde-und-laendersache/
  2. www.freizahn.de/2018/05/mal-wieder-hochwasser/
  3. www.freizahn.de/2017/05/bodenerosion-durch-starkregen-in-weinbergen/
  4. www.freizahn.de/2017/05/starkregen-und-sturzfluten/
  5. www.freizahn.de/2018/06/duerreschaeden-sind-vermeidbar/
  6. www.freizahn.de/2015/03/restaurierende-landwirtschaft/
  7. www.freizahn.de/2015/05/das-keyline-konzept/
  8. www.freizahn.de/2016/09/optimierung-im-getreideanbau-und-hochwasserschutz-durch-integration-der-mutterkuhhaltung/
  9. www.freizahn.de/2015/07/bodenerosion-in-maisfeldern/
  10. www.freizahn.de/2019/06/die-angst-vor-dem-klimawandel-sinnvoll-nutzen/
  11. www.freizahn.de/2019/07/zum-thema-co2-und-klima/
  12. www.freizahn.de/2019/09/klimaschutz-durch-landwirtschaft/
  13. www.freizahn.de/2019/12/natuerliche-null-budget-landwirtschaft/
  14. www.freizahn.de/2020/01/waermestrahlung-wasser-und-treibhauseffekt/
  15. www.freizahn.de/2020/02/die-duengeverordnung-als-chance/
Bodengesundheit, Bodenmikrobiologie
  1. www.freizahn.de/2017/06/koennen-wir-wirklich-unsere-boeden-regenerieren/
  2. www.freizahn.de/2018/06/quorum-sensing-und-komposttees/
  3. www.freizahn.de/2018/06/erster-eindruck-von-elaine-inghams-kursen/
  4. www.freizahn.de/2018/08/weiterer-bericht-von-elaine-inghams-kursen/
  5. www.freizahn.de/2017/06/pflanzenwurzeln/
  6. www.freizahn.de/2017/06/gleicher-boden-verschiedenes-management/
  7. www.freizahn.de/2015/03/nachhaltige-bodenverbesserung/
Geschichte und Sonstiges
  1. www.freizahn.de/2018/02/alte-landwirtschaftsfilme-lektionen-fuer-die-zukunft/
  2. www.freizahn.de/2018/09/von-simbabwe-lernen/
  3. www.freizahn.de/2017/05/gedanken-zum-film-bauer-unser/
  4. www.freizahn.de/2017/04/die-symbiose-von-bauern-und-kriegern/
  5. www.freizahn.de/2017/04/die-torheit-der-pfluegenden-und-die-geschichte/
  6. www.freizahn.de/2016/03/amerikas-innovativster-oekobauer/
  7. www.freizahn.de/2015/11/weltbevoelkerung-wasser-wintergemuese/
  8. www.freizahn.de/2015/08/landwirtschaft-im-wandel/
  9. www.freizahn.de/2015/04/weltweite-verschlechterung-der-bodenqualitaet/

Andere deutschsprachige Internetseiten auf die ich hinweisen möchte sind

Kelberg, den 5. Mai 2019

Christoph Becker




Wirksamer Klimaschutz ist Gemeinde- und Ländersache

Der Artikel  KlimawandelDie Sintflut kommt, von Tobias Haberkorn vom 4.11.2018 auf www.zeit.de reizt zu einer Antwort. Je mehr ich mich mit dem Thema “Ursachen des Klimawandels” beschäftige, desto mehr habe ich den Eindruck, dass es sich bei der heute vorherrschenden Meinung, die CO2 und Methan als die Hauptursache sieht, um gefährlichen Unsinn handelt – der mich aus verschiedenen Gründen an die Rassenlehre der Nazis erinnert. 

Dass und wie der aktuelle Glaube an die Gefährlichkeit der Treibhausgase CO2 und Methan für Deutschland und andere westliche Industriestaaten zu einer Megakatastrophe führen kann, habe ich in Warum bald Krieg? zu zeigen versucht.

Aufbauend darauf habe ich nach überzeugenden deutschsprachigen Quellen gesucht, die die von den C02- und Methanemissionen ausgehenden Auswirkungen auf das Klima und die zunehmenden Extremwetterlagen relativieren und die einen Paradigmenwechsel ermöglichen können.

Wenn die Treibhausgase CO2 und Methan in Wirklichkeit nur eine sehr geringe Auswirkung auf das Klima haben, dann sind  alle Maßnahmen zur Reduzierung der C02- und Methanemissionen vergleichsweise unwichtig. Vor allem aber kann es dann auch sein, dass Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen  vielleicht wirklich notwendige und effektive Maßnahmen zur Reduzierung von Klimaerwärmung und Extremwetterlagen behindern oder unmöglich machen. Vor allem dann, wenn man die faktische Zerstörung westlicher Industriegesellschaften als ultimative Maßnahme zum schnellen und drastischen Reduzieren der globalen Treibhausgasemissionen in Erwägung zieht,  macht es aus westlicher Sicht auch wirtschaftlich Sinn, zu zeigen, dass die Treibhausgase C02 und Methan ziemlich unwichtig sind, und dass insbesondere die Regeneration der lokalen Wasserkreisläufe die anzustrebende Problemlösung wäre.

Hier nun, was ich gefunden habe:

Das Klimamemorandum von Ripl und Scheer

Prof. Dr. Wilhelm Ripl und Dr. Hermann Scheer haben bereits 2007 ein Klimamemorandum veröffentlicht, das ziemlich gut erklärt, wie es zu den Extremwetterlagen und “Klimawandel” kommt, und wie man effizient und kostengünstig lokal gegensteuern kann. Der Link:  www.aquaterra-berlin.de/images/stories/klimamemorandum/ripl-scheer_2007-11-15_memorandum-klimawandel_.pdf

Der Vortrag von und Interviews mit Prof. Ripl

  • Der Vortrag Minimierung der Klimaänderung, vergessene Bedeutung des Wasserhaushalts aus dem Jahr 2014 kann auf DVD oder bei Vimeo als Leihfilm oder Download erworben werden. Ich habe mir den Film bei Vimeo gekauft, vollständig angesehen und finde, dass es sich gelohnt hat.  Die ersten gute 11 Minuten kann man auch kostenlos auf Youtube ansehen ( youtu.be/E0KFKLjUbcM ).  Die Seite des Vortrages bei Vimeo: vimeo.com/ondemand/klimaschutz/163536481. Vielleicht sollte man erst das Klimamemorandum lesen und sich die kostenlos verfügbaren Interviews ansehen, bevor man den Film des Vortrages kauft.
  • Klimawandel und Wasserkreisläufe ☆ Prof. Wilhelm Ripl, bei cropfm . Ein Interview als Podcast auf Youtube: youtu.be/CKRnin3560A
  • Prof. Dr. Wilhelm Ripl übt Kritik am Co2-Klimamodell.  Interview auf Youtube: youtu.be/r4EuTC1M3P0
  • Prof. Dr. Wilhelm Ripl……..Warum haben Grosskraftwerke keine Zukunft ? Interview auf Youtube:  youtu.be/KfDHPDo0tIw
  • Prof. Dr. Wilhelm Ripl……”Ohne dezentrale Abwasserwirtschaft keine Nachhaltigkeit”. Interview auf Youtube:  youtu.be/hsowLIie4SU
  • Ozon, RBB, 2007: Prof. Dr. Wilhelm Ripl über Wasserhaushalt und Klima.  Eine gut gemachte Kombination aus Interview und kleiner Doku: youtu.be/mkENDJ0gfjo
  • Begegnung mit Wilhelm Ripl: Wasser, Weltklima und Globale Dörfer Interview auf Youtube: youtu.be/W-q6Lt_pLQw

Ralph Netzker

Auch Ralph Netzker ist Maschinenbauingenieur und betreibt die Internetseite www.dosisnet.de .

Dort finden sich zwei interessante Artikel zum Thema CO2:

Es gibt von Ralph Netzker auch einen Vortrag mit dem Titel Die Erfindung der Klimakatastrophe.  Ein erster Teil ist auf Youtube kostenlos verfügbar: youtu.be/MFneohFLciY.  Den vollständigen Vortrag kann man auf Vimeo kaufen oder kostenpflichtig leihen. Auch diesen Film habe ich mir gekauft und angesehen. Auch dieser Film lohnt sich.

Etablierte Klimaforschung ist Pseudowissenschaft! – Interview mit Prof. Dr. Gerhard Gerlich († 2014)

Link auf Youtube youtu.be/SnHUQ_wVEzA

Prof. Horst-Joachim Lüdecke: Ursachen von rezenten Klimaänderungen – Welche Rolle spielt das CO2

Klar wird auch hier, dass C02 auf keinen Fall die Rolle spielt, die ihm in der Öffentlichkeit und von der Politik zugeschrieben wird. Link auf Youtube: youtu.be/Wf3ae85ZZis

Von Prof. Lüdecke gibt es auf Youtube noch mehr Vorträge. Ich habe mir bisher aber nur diesen angehört.

RT Deutsch Exklusiv zum Klimawandel: Prof. Dr. Kirstein “CO2 ist harmlos”

Auf Youtube youtu.be/hPVT7iihMTs

Ein besonders interessantes, sehr empfehlenswertes Interview.

Von Prof. Kirstein gibt es auf Youtube auch verschiedene längere Vorträge, von denen ich mir aus Zeitmangel aber noch keine angehört habe.

Mein Fazit

Die Behauptung, dass CO2 für das Klima gefährlich ist, ist gefährlicher Blödsinn. Drastisch wichtiger, als sich über eine Reduzierung der Emissionen von CO2 und Methan Gedanken zu machen und dafür Geld auszugeben ist, die Rolle des Wassers besser verstehen zu lernen und die kleinen, lokalen Wasserkreisläufe zu regenerieren. Dazu braucht man keine internationalen Klimakonferenzen, keine internationalen Abkommen, keinen Zertifikathandel und auch keine EU, sondern gescheite, gut informierte und entschlossene Gemeinderäte, Bürgermeister, Landräte und Landesregierungen.

Praktische Beispiele finden sich unter anderen in meinen Blogartikeln Dürreschäden sind vermeidbar und Mal wieder Hochwasser und in den dort verlinkten weiteren Artikeln.

Kelberg, den 9. November 2018

Christoph Becker




Warum bald Krieg?

Laut einer am 16.10.2018 veröffentlichten Studie der Military Times Nach einer Umfrage der Military Times glauben 46 % der US-Soldaten, dass die USA im nächsten Jahr in einen großen Krieg mit China oder Russland gezogen werden. Bei einer ähnlichen Umfrage vor einem Jahr waren es nur 5 %. Warum und inwieweit ist diese Meinungsänderung berechtigt und wieweit betrifft das Deutschland?

Mögliche ökologische Hintergründe

Klimawandel und Treibhausgasemissionen

Am 8.10. 2018 ging eine dringende Warnung des Weltklimarates durch die Medien. Zitat aus https://www.tagesschau.de/wirtschaft/klimarat-ipcc-101.html :

Die Risiken der Erderwärmung lassen sich nach Ansicht des Weltklimarats IPCC durch die Begrenzung auf 1,5 Grad einigermaßen einschränken. …Die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert rasche, weitreichende und beispiellose Veränderungen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft.

weather.com/de-DE/wissen/klima/news/2018-10-08-15-grad-erwaermung-weltklimarat-schlagt-alarm:

Der globale Ausstoß etwa von Kohlendioxid (CO2) müsste nach dem IPCC-Bericht für das 1,5-Grad-Ziel von 2010 bis 2030 um 45 Prozent fallen und im Jahr 2050 Null erreichen.

Die folgenden Grafik zeigt die Entwicklung der  Treibhausgasemissionen Deutschlands seit 1990. Dabei ist zu berücksichtigen, dass anfangs die veralteten Anlagen der DDR noch in Betrieb waren. Seit etwa 2010 fallen die deutschen Emissionen kaum noch und seit 2015 sind sie so gut wie gleichbleibend.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen Deutschlands seit 1990. Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland#textpart-1

Die deutsche Energiewende wird zwangsläufig scheitern, wie ich u.a. in Einige Fakten zu Energiewende und Klimaschutz zu zeigen versucht habe.  Die Politik Deutschlands läuft heute faktisch in einer Vielzahl von Bereichen auf eine mutwillige Steigerung der  Treibhausgasemissionen und der Verschwendung von Ressourcen hinaus.  Die millionenfache Zuwanderung und Aufnahme von Menschen aus Ländern mit geringerem Ressourcenverbrauch und geringeren Treibhausgasemissionen ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, dass der Klimaschutz von den etablierten Parteien der BRD nicht ernst genommen wird.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Treibhausgasemissionen der USA.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen der USA seit 1990. Quelle: https://www.epa.gov/ghgemissions/sources-greenhouse-gas-emissions. Bei den obigen Grafiken ist zu bedenken, dass die USA in sehr viel höherem Maße als Deutschland selbst Energie produzieren. Die Energieproduktion selbst führt aber zu immer stärker zunehmenden Treibhausgasemissionen, weil die Produktion energieaufwendiger und schwieriger wird. Siehe dazu auch meinen Artikel Erschöpfung: Das Schicksal des Ölzeitalters. Weil Deutschland seine fossilen Energieträger weitgehend und wegen des Kohleausstiegs auch zunehmend aus dem Ausland importiert, müsste man die Treibhausgasemissionen Deutschlands nach oben korrigieren. Das heißt, man  müsste auch die Treibhausgasemissionen als “deutsche Treibhausgasemissionen” bezeichnen und berücksichtigen, die durch deutsche Importe und als Folge der deutschen Politik und Wirtschaft global entstehen. Wenn man das tun würde, würde man sehen, dass Deutschlands Treibhausgasemissionen weiter steigen.

Die Entwicklung der fossilen Energiequellen

Die folgende Grafik aus dem Buch  Energy and the Wealth of Nations, 2. Auflg., von Charles Hall und Kent Klitgaard gibt eine Idee von der Verfügbarkeit der wertvollsten fossilen Energieform, dem Erdöl.

Bild 7.13, Seite 179, aus “Energy and the Wealth of Nations”, 2. Auflg., von Charles Hall und Kent Klitgaard.
Prinzipielle Sicht der Relation des Wirtschaftlichen Konzeptes von Hall und Klitgaard und der Hubbert Kurve für den gesamten Ölverbrauch. Die meisten wirtschaftswissenschaftlichen Konzepte wurden während einer Periode steigender Energienutzung entwickelt. Sie könnten in der aktuellen Zeit des Peak Oil (schwankender Energieverbrauch im Bereich des Maximums der Kurve) Probleme mit der Erklärung der wirtschaftlichen Ereignisse haben. Wie werden sie sich in der Zeit zurückgehender Energieverfügbarkeit bewähren?

In Der aufziehende Sturm am Ölhimmel habe ich auf das Modell und die Berechnungen des in der Schweiz arbeitenden deutschen Physikers Dr. Michael Dittmar hingewiesen. Die Grafiken und Berechnungen von Dr. Dittmar zeigen, dass die Erwartungen bezüglich der künftigen Energieversorgung fast überall auf der Welt bitter enttäuscht werden. Die Grafiken in Der aufziehende Sturm am Ölhimmel zeigen gut die zu erwartenden Probleme Europas und auch Chinas und anderer Staaten.

Ein Zitat aus William Cattons Buch Overshoot

Ich übersetze hier etwas aus William R. Cattons’ schon 1982 erschienenen, leider nicht ins Deutsche übersetzen Buches Overshoot – The Ecological Basis of Revolutionary Change (dt. Überschießen: Die ökologische Basis Revolutionärer Veränderungen). Dieses Buch hätte spätestens seit 1990 in Politikerkreisen mehr Beachtung finden müssen.  (( Das Buch ist inzwischen auch kostenlos als pdf-Datei verfügbar:  monoskop.org/File:Catton_Jr_William_R_Overshoot_The_Ecological_Basis_of_Revolutionary_Change.pdf )) In Teil 3, Siege and the Avoidance of Truth (dt.: Belagerung und die Vermeidung der Wahrheit) Kapitel 5, The End of Exuberance (dt.: Das Ende des Überflusses), ab Seite 77 schrieb Catton

Die Umstände verstehen
Solange wir nicht lernen, die unideologischen Ursachen des Zeitalters des Überflusses und dessen Endes zu sehen, können wir unsere veränderte Zukunft nicht verstehen. Für den Überfluss und die Freiheit gab es ökologischen Voraussetzungen. Diese Voraussetzungen sind nicht mehr gegeben. Ohne sie können ihre sozialen Vorteile unmöglich erhalten werden, zumindest nicht in dem Ausmaß, das zu erwarten wir uns angewöhnt haben.

Der Rest der Welt kann nicht länger erwarten, einen so hohen Lebensstandard zu erreichen wie ihn so viele in Amerika inzwischen gewohnt sind. Selbst da, wo ein hoher Grad Wohlstand erreicht wurde, ist dieser in Gefahr. Soweit demokratische und politische Strukturen durch die überschüssige Tragfähigkeit der Neuen Welt genährt wurden,  bedroht die zunehmende Abhängigkeit der Menschheit vom Abbau endlicher Ressourcen und eine damit kommende Zeit des Tragfähigkeitsdefizits die Freiheit. (Anmerk. Übers: William Catton bezieht sich hier auf das Essay Earth Hunger and the Philosophie of Landgrabbging von William G. Sumner, auf das er später zurückkommt, und von dem ich die für die heutige Zeit wesentlichsten Teile in meinen Blogbeitrag Landhunger übersetzt habe. Es empfiehlt sich sehr, dieses zum Verstehen der Geschichte und Zukunft  der politischen Entwicklungen essentielle Essay aus dem Jahre 1896 zu lesen und zu verstehen.)

Die konventionelle, vorökologische Interpretation der Geschichte, neigt dazu, die Natur unserer Zwangslage zu verschleiern. Lassen Sie uns aus dem mehr offenbarenden Blickwinkel, der in den ersten vier Kapiteln dieses Buches (Overshoot) entwickelt wurde, nun die Entstehung des großartigen amerikanischen Traumes untersuchen, seine ökologische Basis feststellen und dann anfangen, die Konsequenzen zu ermitteln, die aus dem Verschwinden der ökologischen Basis folgen.

Im selben Kapitel, ab Seite 85, im Abschnitt Archieving Chaos (dt. Chaos erzielen), geht Catton auf die Charter der Vereinten Nationen ein und erklärt, dass und warum diese an sich gut gemeinte Idee sich als Vorspiel zu globaler Anomie , also globaler Gesetzlosigkeit , erweisen wird.

Die Chinesen denken auch langfristig

Meinen Blog www.freizahn. de habe ich mit mit einem Artikel über den ehemaligen Kongressabgeordneten Roscoe Bartlett begonnen: Der Abgeordnete der vom Netz ging.  Roscoe Bartlett war als Abgeordneter auch in China. In einer Rede erwähnt er dazu, dass die Chinesen, anders als die Amerikaner, 100 Jahre vorausplanen und denken. Wie Bartlett an anderer Stelle auch erwähnt hat, rüsten die Chinesen auch militärisch auf, um ihre künftige Energieversorgung zu sichern.

Auf die Initiative desselben Roscoe Bartlett geht auch die EMP-Kommission des Kongresses und damit auch deren Bericht zurück.

Aus Chinas Sicht die Punkte verbinden

Nehmen wir an, dass die chinesische Regierung die Warnungen des Weltklimarates ernst nimmt. Der Artikel Klimawandel:Die Erderwärmung? Hat’s doch schon immer gegeben! vom 20.10.2018, von Otto Wöhrbach, auf der Internetseite der ZEIT zeigt, dass diese Annahme durchaus vernünftig und realistisch ist.

 Nehmen wir auch an, dass die chinesische Regierung die “Erfolge” der deutschen Klimaschutzpolitik und die allen Klimaschutzzielen entgegenwirkende deutsche und europäische Asyl- und Zuwanderungspolitik ebenso kennt und beobachtet hat, wie die den Klimaschutzzielen ebenso entgegenwirkende Steigerung der Komplexitätskosten durch die deutsche und europäische Politik.

Nehmen wir weiter an, dass die Chinesische Regierung sich umfassend mit dem Themen Peak Oil, Peak Coal usw. befasst hat und die verschiedenen englischsprachigen Artikel, Bücher und Webseiten zum Thema Energie kennt, auf die ich im Laufe der Zeit auf www.freizahn.de hingewiesen habe. Interessant und sicher auch den Chinesen bekannt, sind hier vor allem die in Der aufziehende Sturm am Ölhimmel gezeigten Grafiken aus der englischsprachigen Arbeit von Dr. Michael Dittmar.

Nehmen wir auch an, dass die Chinesen wissen, wie verwundbar und mangelhaft auf Katastrophen vorbereitet die Gesellschaft und die Nahrungsmittelversorgung in Deutschland und in anderen westlichen Industrieländern ist. Auf www.freizahn.de siehe dazu z.B.  Gedanken zum Film Bauer unser und Weitere Literatur zum Thema EMP.  Vor allem die Romane One Second After: Die Welt ohne Strom, von William R. Forstchen und SS18: The Satan Legacy von Patrick Lowrie sind sehr inspirierend. Roscoe Bartlett hatte diese beiden  Romane bei einer sicherheitspolitischen Diskussion der Heritage Foundation sehr empfohlen, obwohl er sonst keine Romane lese. Beide Romane sind keineswegs zufällig etwa ein Jahr nach dem Bericht der EMP-Komission erschienen. Die Autoren beider Romane haben die Berichte der EMP-Kommission ausgewertet und darauf ihre Romane aufgebaut.  Sie zeigen beide in Romanform die Folgen eines EMP-Angriffs auf die USA. In den Romanen erfolgen die Angriffe mit Mittelstreckenraketen von Handelsschiffen aus. Die erzielte Reduzierung der Treibhausgasemissionen der USA wird dabei nicht ausdrücklich erwähnt, aber die Folgen der Angriffe lassen den Schluss zu, dass die klimaschädlichen Emissionen und der Ressourcenverbrauch einer so getroffenen Industriegesellschaft auf einen kleinen Bruchteil schrumpfen wird.

Ein EMP-Angriff auf Nordamerika und Europa wäre aber nur eine von mehreren Möglichkeiten, um die Treibhausgasemissionen und den Verbrauch von fossilen Energieträgern und anderen Ressourcen durch die betroffenen Staaten schnell und effizient sehr drastisch zu senken.

Insgesamt dürfte die Herbeiführung eines völligen Zusammenbruchs der Wirtschaft und damit auch der Nahrungsmittelversorgung und der Bevölkerungen der westlichen Industriestaaten aus chinesischer Sicht, mit Blick auf den Klimawandel und die noch verbleibenden Ressourcen dieser Erde alternativlos sein – zumindest wenn und solange sich der Zusammenbruch leicht und ausreichend folgenlos für die eigene Bevölkerung realisieren lässt.

Während Deutschland und andere EU-Staaten nicht nur völlig unvorbereitet, ahnungslos und wehrlos sind,  scheint man in den USA eine Menge sehr beunruhigende Informationen zu haben, die sich schließlich auch auf die Einschätzung der Kriegsgefahr durch die Soldaten auswirken.

Hier die Artikel und Links, die ich zu der Umfrage der Military Times finden konnte:

Die Kündigung des INF-Vertrages

Der inzwischen von Donald Trump angekündigte Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag ergänzt das Bild. Mit dem von Gorbatschov und Reagan unterzeichneten INF-Vertrag hatten die USA und die UdSSR auf Atomraketen mit 500 bis 5500 km Reichweite verzichtet.  Meine Überlegung dazu war und ist, dass die  entsprechenden Raketentypen in einem realen Krieg mit China für die USA, aber auch für Russland sehr nützlich sein werden. Am 22.10.2018 erschien der Webseite von The National Interest der Artikel  Why America Leaving the INF Treaty is China’s New Nightmare von Natan Levine. Er erklärt, dass und warum die USA die vom INF-Vertrag verbotenen Mittelstreckenraketen benötigen. Mit solchen Mittelstreckenraketen, die z.B. in Japan und anderen Staaten in der Nähe Chinas stationiert werden können,  können die Verluste und Risiken der amerikanischen Streitkräfte in einem Krieg mit China erheblich reduziert werden.  Das Argument, dass die Amerikaner schon jetzt genug seegestützte Waffensysteme hätten und daher solche Mittelstreckenraketen nicht bräuchten zieht nicht. China könnte und würde die sehr teuren Flottenverbände mit Mittelstreckenraketen angreifen und gefährden. Die Amerikaner möchten ihre Flottenverbände aus verständlichen Gründen schonen. Mit landgestützten, in verschiedenen ostasiatischen Staaten stationierten Mittelstreckenraketen könnten die Amerikaner die Chinesen sehr viel kostengünstiger und personalschonender in Schach halten. Der Artikel erklärt auch, dass und warum amerikanische Mittelstreckenraketen in Ostasien das Risiko einer nuklearen Eskalation reduzieren und daher stabilisierend wirken werden.

Die Umbenennung des US-Pazifikkommandos

Am 19.06.2018 erschien auf The Nation der Artikel The United States Is Pushing Toward War With China – The decision to change the name of US forces in the Pacific is more than symbolic—it’s a threat von Michael T. Klare. Der amerikanische Verteidigungsminister James Mattis hat demnach am 30. Mai 2018 das Flottenkommando US Pacific Command (PACOM) in Indo-Pacific Command (INDOPACOM) umbenennen lassen. Ziel und Ausdruck dieses, auf den ersten Blick nur symbolischen und formalen Aktes ist, dass die amerikafreundlichen Staaten im Bereich des  Pazifik und des Indischen Ozeans in eine gemeinsame Strategie gegen China und dessen “One Belt, One Road Strategie” eingebunden werden. Insbesondere geht es darum, das mit China verfeindete Indien mehr an die USA zu binden und in deren gegen die Expansion Chinas gerichtete Allianz ein zu binden.

Könnte man das Kriegsrisiko reduzieren?

Je mehr ich darüber nachdenke, je weniger glaube ich, dass man das Kriegsrisiko noch senken kann. Man kann den großen Krieg vielleicht etwas verschieben und man kann sehr sicher die Schäden und Verluste und negativen Folgen reduzieren. Ich bin mir aber inzwischen sehr sicher, dass man in Deutschland eher nichts von dem tun wird, was zu tun nötig wäre.

Soweit das Ziel eines großen Krieges die schelle und nachhaltige Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Kriegsgegner ist, um die Klimaerwärmung zu stoppen bzw. um die ohne Klimaerwärmung möglichen Treibhausgasemissionen der eigenen Seite zu steigern, sehe ich schon eine brauchbare Strategie zur Reduzierung des Kriegsrisikos:

Die Bedeutung der Treibhausgasemissionen herunterspielen

Man kann überzeugend zeigen, dass die Wirkung der Treibhausgasemissionen maßlos überbewertet wird – womit ein Krieg zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Gegenseite an Sinn und Dringlichkeit verliert.

Gleichzeitig kann und sollte man überzeugend zeigen, dass und wie die Klimaerwärmung durch eine Regeneration und Optimierung der lokalen Wasserkreisläufe sehr wirksam aufgehalten werden kann. Dabei wäre auch zu zeigen, dass diese Herangehensweise zugleich auch zu einer massiven Kohlenstoffsequestrierung führt, mit der auf längere Sicht auch die Treibhausgaskonzentration der Atmosphäre gesenkt wird. Ebenfalls wäre zu zeigen, dass damit auch die Ausbreitung von Wüsten verhindert und oft auch rückgängig gemacht werden kann, so dass man damit “neuen Lebensraum” schaffen und globale Spannungen abbauen kann.

Ein Krieg zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Gegenseite würde die Möglichkeiten zu Realisierung einer wirksamen Bekämpfung der Klimaerwärmung per Restauration der lokalen Wasserkreisläufe stark reduzieren.

Die Restauration der lokalen Wasserkreisläufe ist besser

Wie der australische Mikrobiologe und Klimatologe Walter Jehne in seinem Vortrag The Soil Carbon Sponge, Climate Solutions and Healthy Water Cycles  ( youtu.be/123y7jDdbfY ) erklärt hat, wirkt sich die Zunahme des Treibhausgas  CO2 zwar schon aus, ABER, die Wirkung ist vergleichsweise sehr gering. Die Wärmedynamik des Planeten wird zu 95 % von Wasser getrieben. CO2 macht insgesamt nur 4 % aus, und davon macht die vom Menschen verursachte CO2-Emission wiederum nur einen kleinen Teil aus. Ein Problem mit Versuchen, das Klima über eine Reduzierung der CO2-Emissionen zu beeinflussen ist, dass in den Ozeanen ca. 38.000 Gigatonnen Kohlenstoffe gelöst sind. Die jährliche CO2-Emission der Menschheit beträgt aber nur ca. 4 Gigatonnen. Wenn man diese relativ kleine  Menge reduziert, werden die Ozeane als Verzögerungspuffer wirken, so dass sich die Reduzierung der CO2-Emissionen lange Zeit kaum auswirkt.

Wenn man die Klimaerwärmung wirklich erfolgreich stoppen oder umkehren will, muss man das über den Wasserhaushalt tun. In Tschechien gibt es eine Gruppe um den Wasserbauingenieur  Michal Kravcik, die das Problem sehr gut erklären und überzeugende Lösungsvorschläge ausgearbeitet und erprobt haben. Literatur und Webinare dazu gibt es auf der Internetseite www.rainforclimate.com.

Das Prinzip ist, dass man das vom Meer kommende Niederschlagswasser NICHT wie heute meist üblich, schnellstmöglich zurück ins Meer fließen lässt, sondern lokal speichert und über per Verdunstung lokal wieder in die Atmosphäre abgibt. Bei der Verdunstung wird die Verdampfungswärme aufgenommen. Der Wasserdampf steigt dann in die Höhe. In mehr oder weniger großer Höhe kondensiert der Wasserdampf wieder und gibt die Verdampfungswärme dabei ab. Die Verdampfungswärme wird dann zurück ins Weltall abgestrahlt. Das in der Höhe zu Wolken kondensierte Wasser bildet zusätzlich eine Sonnenstrahlung abhaltende und damit kühlende Schicht. Idealerweise wird das Wasser aus diesen lokal entstandenen Wolken als Regen wieder lokal auf die Erde fallen.

Statt das Wasser möglichst schnell und vollständig über Kanalisation, Bäche und Flüsse wieder ins Meer zu leiten, versucht man es also lokal zu speichern und damit zunächst einen Wärmeenergiefahrstuhl zu realisieren, der die Wärme aus der Bodennähe in die Höhe transportiert und dort ins Weltall abgibt, und dabei erzeugt man gleichzeitig noch eine Strahlungswärme abhaltende Schicht per Wolkenbildung.

Das lokalen Speichern des Niederschlagswassers und das wieder zur Verdunstung Freigeben des Wassers kann auf verschiedene Weise erfolgen:

Bei versiegelten Böden (Dächer, Straßen, Parkplätze usw.) muss man das Wasser in Behältern oder mit Staudämmen sammeln.

Bei land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen, Rasenflächen und Parks kann und sollte man die Wasserspeicherkapazität der Böden durch Optimierung des Bodenlebens und des zur Ernährung und zur Instandhaltung des Bodenlebens nötigen Bewuchses vergrößern. Auf diese Weise lagert man auch immer mehr Kohlenstoff im Boden ein, wobei dieser Kohlenstoff aus dem CO2 der Luft entnommen wird. Mit dem Kohlenstoffgehalt des Bodens steigt dann auch die Wasseraufnahmekapazität und die Fruchtbarkeit des Bodens.

Auf www.freizahn.de habe ich dazu eine ganze Reihe Artikel, wie z.B.:

Kann man damit wirklich die Kriegsgefahr reduzieren? Zunächst hatte ich gedacht, ja man kann, aber inzwischen glaube ich das nicht mehr, weil es letztlich nicht nur um das Klima, sondern auch um den Zugriff auf die noch vorhandenen fossilen Energieträger geht. Auch hat China eine ausreichend große Bevölkerung, um nahezu beliebig “neuen Lebensraum” zu besiedeln. Man könnte aber vielleicht etwas Zeit gewinnen und diese auch nutzen, um die derzeit so gut wie vollständig fehlende Resilienz und Verteidigungsfähigkeit zu verbessern.

Sicher ist aber, dass man bei Kriegen nie wirklich sicher sein kann, wie sie verlaufen und wie sie am Ende ausgehen.

Ist Russland wirklich eine Gefahr für den Westen?

Was als sehr sicher angesehen werden kann ist, dass Russland für den Westen keine Gefahr darstellt. Die Russen haben noch fossile Energie und Rohstoffe, wenn der Rest Europas diese schon lange nicht mehr hat. Russland hat auch mehr als genug land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen. Es gibt in Europa nichts mehr, was zu erobern sich für Russland lohnen würde. Der letzte Schatz der Länder des westlichen Europas werden Wissenschaftler, Ingenieure, Handwerker und andere Fachkräfte sein. Aber die, die für Russland brauchbar sind, werden freiwillig versuchen nach Russland auszuwandern, weil Russland noch Energie und Rohstoffe hat, und weil wenn nicht ein Weltkrieg, dann doch der Multikulturalismus, die Massenzuwanderung, der Postmodernismus und die Asylpolitik  etc. die Kulturen, die innere Sicherheit und die gesellschaftliche Attraktivität der westlichen Länder Europas zerstört haben wird.

Für die USA sind die Russen auch keine wirkliche Gefahr, solange die USA nicht auf die Idee kommen, Russland anzugreifen. Russlands Bevölkerung ist im Verhältnis zur Landfläche und zu den verfügbaren Bodenschätzen viel zu klein. Russland könnte aber für die USA vielleicht ein am Ende entscheidender Bündnispartner in einem Krieg mit China werden.

Ein Ausweg für Polen und die baltischen Staaten

Wegen des zu erwartenden Zusammenbruchs und Bedeutungsverlustes Deutschlands und der anderen Staaten Westeuropas (siehe auch Der aufziehende Sturm am Ölhimmel), und möglicherweise auch der USA , wird es für die baltischen Staaten und Polen vorteilhaft sein, sich mit Russland auf kluge Weise zu arrangieren. Für diese Länder wäre es am Besten, sie würden zwar einerseits in eine gute, robuste, defensive Heimatverteidigung investieren, anderseits aber versuchen, aus Sicht der Russen attraktive Wirtschaftspartner zu sein, bzw. zu werden, die für die Russen interessante Güter und Dienstleistungen produzieren, für die ihnen die Russen gerne genug Rohstoffe und Energie liefern. Dabei müssten diese Ländern den Russen klar vermitteln, dass die Freiheit dieser kleinen Länder deren Leistungsfähigkeit und damit auch den Nutzen für Russland steigert, bzw. dass eine Eroberung  durch Russland den Russen sehr viel mehr schaden als nützen würde.

Eine große Chance für Polen und die baltischen Länder, aber auch für Russland, dürfte der zu erwartende Kollaps in Kombination mit den Folgen des westlichen Multikulturalismus in Deutschland und anderen westeuropäischer Länder werden.  Einerseits werden viele der in den Westen abgewanderten Bürger der osteuropäischen Länder zurück in ihre Heimat wollen. Anderseits werden viele “richtige” Deutsche, Franzosen, Briten usw. versuchen, sich und ihre Familien vor dem zunehmenden Chaos Westeuropas zu retten und in Osteuropa eine neue Heimat zu finden.

Was wird aus Deutschland?

Was aus Deutschland wird, ist meines Erachtens sehr unsicher. Sicher ist nur, dass Deutschland seinen Wohlstand und seine Bedeutung verlieren wird. Bedenken sollte man auch, dass die Entstehung der deutschen Nation im 19. Jahrhunderts vielleicht nur ein Nebenprodukt der durch die deutschen Steinkohlevorkommen mögliche Industrialisierung war. Das heißt, ohne diese fossilen Energiequellen, nach dem Ende des Industriezeitalters, wird Deutschland wohl wieder in Kleinstaaten zerfallen. Die Bundesrepublik Deutschland und auch die EU sind meines Erachtens komplexe Strukturen, deren hohe Komplexitätskosten sich nach dem, mit dem Endes des Ölzeitalters wohl verbundenen Endes des Industriezeitalters sich nicht mehr lohnen.

Die Bevölkerung Deutschlands wird kleiner werden müssen. Ohne große Mengen fossiler Energie und ohne Importe ist die Fläche Deutschlands für die heutige Bevölkerung entschieden zu klein. Beim notwendigen Schrumpfen der Bevölkerung wird es wohl sehr schreckliche Ereignisse geben, die man lieber nicht miterleben möchte. Die technischen Fortschritte, die die Menschen heute in Deutschland als Rettung erwarten wird es aus grundsätzlichen Gründen nicht geben können: Die Produktivität der Forschung und technischen Entwicklungen nimmt wegen der mit der Zeit zunehmenden Komplexität immer weiter ab. Der Energiebedarf, bzw. die Kosten für neue Entwicklungen und Entdeckungen steigen damit immer weiter, bis sie sich nicht mehr lohnen oder nicht mehr bezahlt werden können. Joseph Tainter hat zu diesem Phänomen sehr interessante Studien durchgeführt.

Wenn ich heute hier in der Eifel über Land fahre und mich umsehe, sehe ich allerdings sehr, sehr viele Möglichkeiten und Chancen, die Produktivität, Fruchtbarkeit des Landes und natürlich auch die Funktionsfähigkeit der kleinen Wasserkreisläufe zu steigern. Dass in oder nach einem Krieg oder einem Wirtschaftskollaps die nötige Kombination aus Wissen, Zeit und Ressourcen noch vorhanden sein werden, bezweifle ich aber. Es besteht die Gefahr, dass Deutschland und damit auch hier die Eifel dann, wie früher schon einmal, nach dem Untergang des römischen Reiches, in einem dunklen Zeitalter versinkt, wie es John Michael Greer in Dark Age America beschreibt. Zu diesem Buch hatte ich den Artikel In der Folge der industriellen Zivilisation geschrieben, in dem ich einige Abschnitte aus Greers Buch übersetzt habe. Hier eine Kostprobe:

Man rechne diese Muster zusammen, folge ihnen über die üblichen ein bis drei Jahrhunderte der Abwärtsspirale und man hat das Standardbild einer Gesellschaft in einem dunklen Zeitalter: eine größtenteils verwüstete ländliche Gegend mit kleinen verstreuten Dörfern wo selbst versorgende Bauern, die verarmt sind und nicht lesen und schreiben können, kämpfen, um die Fruchtbarkeit zurück in den ausgelaugten Mutterboden zu bringen. Ihre Regierung besteht aus der persönlichen Machtausübung lokaler Kriegsherren, die im Tausch für den Schutz vor Plünderern ihren Teil der jährlichen Ernte fordern,  und die eine raue Rechtsprechung im Schatten jedes passenden Baumes anwenden. Ihre Literatur besteht aus Gedichten, liebevoll erinnert und gesungen zu den Klängen eines einfachen Saiteninstruments, die an die großen Taten der charismatischen Führer eines verschwundenen Zeitalters erinnern, und diese selben Gedichte beinhalten alles, was sie über ihre Geschichte wissen. Ihr Gesundheitswesen besteht aus Kräutern, ein wenig rauer Chirurgie und Zaubersprüchen, die sie schlau zwecks Ausbeutung des Placeboeffektes nutzen. Ihre Wissenschaft – nun ich überlasse das der Fantasie der Leser.

Kann man verhindern, dass Deutschland und hier die Eifel wieder derart tief sinken? Theoretisch ganz klar ja, praktisch glaube ich es nicht mehr.

Ernährung und Kriegsgefahr

Die Ernährung wirkt sich auf verschiedene Weise auf das Kriegsrisiko aus:

  1. Wenn die Nahrungsmittelproduktion und Versorgung, wie heute in Deutschland, aus Sicht eines Angreifers mit relativ geringem Aufwand zum Kollabieren gebracht werden kann, dann steigert das die Kriegsgefahr sehr. Der Grund ist, dass dann mit geringem Aufwand ein Territorium erobert und weitgehend entvölkert werden kann, so dass ein Angreifer es mit geringen Verlusten als neuen Lebensraum gewinnen kann. So gesehen kann man die Agrarpolitik der BRD als Einladung zu einem Angriffskrieg und damit faktisch als grundgesetzwidrig ansehen.  Ziel des Grundgesetzes ist nämlich, Angriffskriege zu verhindern. Eine wirklich grundgesetzkonforme Agrarpolitik wird dafür sorgen, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sehr resilient ist und weder durch Katastrophen noch durch Kriege ernsthaft unterbrochen werden kann. Man wird dazu eine dezentrale, lokale Nahrungsmittelproduktion aufbauen müssen, die auch ohne Industrieprodukte zuverlässig funktioniert. Eine solche grundgesetzkonforme Agarpolitik ist praktisch möglich – man muss sie nur wollen.
  2. Die Ernährung kann das Kriegsrisiko steigern, wenn ihre Qualität die Leistungsfähigkeit der Gehirne der Bevölkerung und auch der Führungsschichten ernsthaft beeinträchtigt. Dazu eine eigener Abschnitt:
Die Folgen von zunehmendem Fleischverzicht

Mir ihrem rasant zunehmenden Fleischverzicht essen sich die Deutschen möglicherweise um ihren Verstand und das steigert das Kriegsrisiko:

  • Dr. Georgia Ede – ‘Our Descent into Madness: Modern Diets and the Global Mental Health Crisis’youtu.be/TXlVfwJ6RQU )
  • Dr. Barry Groves / Homo Carnivorus: What We Are Designed to Eat / Carnivore Diet / Ketogenic Dietyoutu.be/X2qdyKxU0YU )

Übrigens waren Adolf Hitler, sein Stellvertreter Rudolf Heß und  Heinrich Himmler ( Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei sowie Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums (ab 1939), später auch Reichsinnenminister (ab 1943) und Befehlshaber des Ersatzheeres (ab 1944)) praktizierende Vegetarier. Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels hat zumindest den Fleischkonsum als “Perversion des modernen Menschen” bezeichnet.  Quelle: www.achgut.com/artikel/arier_und_vegetarier1

Es ist durchaus möglich, dass der Untergang des 3. Reiches und die vielen Fehlentwicklungen und Fehlentscheidungen in der BRD mit dem Verzicht auf Fleisch zu tun haben.

Dr. Peter Ballerstedt – ‘Ruminant Reality: Diet, Human Health and the Environment’youtu.be/cRmwobXCc4c ) (dt.: Wiederkäuferrealität: Diät, menschliche Gesundheit und die Umwelt) etwa bei Minute 11: “Wir Menschen entwickelten uns nicht, um Fleisch zu essen, wir entwickelten uns weil wir Fleisch essen”.

Siehe auch meinen Artikel Infos und Gedanken zur Fleischdiät. Die dort empfohlenen Bücher von Gundry und Mercola finde ich nicht empfehlenswert. Was ich dagegen sehr gut finde, sind die Bücher Natural Health and Weight Loss und Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill von Barry Groves. Barry Groves Webseite ist www.second-opinions.co.uk . Dort gibt es auch eine Unterseite mit deutschen Übersetzungen verschiedener seiner Artikel: www.second-opinions.co.uk/deutsches-register.html. Im Grunde könnte man wohl einen sehr großen Teil des Gesundheitswesens, einschließlich des größten Teils der Zahnmedizin einsparen, wenn sich alle gesund ernähren würden. Z.B. ist Diabetes 2 wohl vollständig und ziemlich einfach per Ernährung heilbar.

Man bedenke auch, was alleine durch das Gesundheitswesen an Energie verbraucht und an Treibhausgasen und anderen Umweltbelastungen produziert wird. Dazu kommen noch die vielen Schmerzen und Behinderungen, die ebenfalls durch per Ernährung vermeidbare Erkrankungen vermieden werden könnten.

Es ging hier aber um die Gehirnfunktion. Das Gehirn ist ein hochempfindliches Körperteil, dessen Funktion selbstverständlich von der Qualität der Ernährung abhängt. Wie Barry Groves in seinem oben erwähnten Vortrag herleitet und erklärt, war die Verfügbarkeit von reichlich Fleisch wohl die Voraussetzung für die Entwicklung des vergleichsweise sehr großen und leistungsfähigen Gehirns des Menschen. Fleischverzicht lässt das Gehirn schrumpfen und führt zu mentalen Problemen.  Eine Gesellschaft die Fleischverzicht propagiert und praktiziert zerstört ihre Überlebensfähigkeit, ihre Konkurrenzfähigkeit und sicher auch ihre Fähigkeit, große Probleme wie die Klimaerwärmung, das Sinken der Verfügbarkeit fossiler Energieträger und die daraus resultierenden Kriegsgefahren zu meistern.

Meine eigene Diät besteht seit jetzt schon über vier Wochen fast nur noch aus Fleisch, Fisch, Eiern, Butter, Schweizer Käse, Haselnüsse und Wasser, Milch, Kaffee mit Zichorie und gelegentlich auch Kakao. Das Übergewicht reduziert sich pro Woche um gut ein Kilogramm. Das Verblüffendste aber ist die positive mentale Wirkung. Getreideprodukte, die ich früher sehr viel gegessen habe, esse ich überhaupt nicht mehr.  Gemüse und Obst auch fast nicht mehr.

Der Kampf gegen Rechts

Ich habe jetzt wochenlang immer wieder an einem Artikel über die “ökologischen Hintergründe des Rechtstrends” geschrieben. Manches davon habe ich hier verwendet. Grundgedanke war, dass die Linken meinen, dass von allem für alle Zeiten genug da ist und dass Mangel durch Verwaltung und Umverteilung behoben werden kann. “Rechts” ist dann die Einsicht, dass nicht für alle genug da ist und dass es Verteilungskämpfe geben kann und auch geben wird. “Kampf gegen Rechts” ist dann ein Kampf gegen die Einsicht, dass wir in einer begrenzten Welt mit begrenzten Ressourcen leben. Manchmal meine ich auch, dass der “Kampf gegen Rechts” ein religiöses Ritual ist, mit dem versucht werden soll, die längst toten Götter des Technischen Fortschritts zu beschwören.

Mit diesem Artikel über den drohenden großen Krieg habe ich nun aber noch eine andere Dimension des “Kampfes gegen Rechts” gefunden: Es sieht ganz danach aus, dass China im 21. Jahrhundert die Rolle spielen wird, die Nazideutschland im 20. Jahrhundert gespielt habt. John Xenakis, der den Blog www.generationaldynamics.com betreibt hat diese Ansicht öfters geäußert.

Das Konzept der Nettoenergie und die Nazis

Nettoenergie ist die Energie, die bei bei der Energieproduktion nach Abzug der für die Energieproduktion selbst nötigen Energie noch übrig bleibt.

Der Erfolg und die Ursache des Aufstiegs der Nazis ist meines Erachtens das Resultat einer Verknappung der Nettoenergie, als Folge des verlorenen 1. Weltkrieges. Zunächst hatte England schon 1913 den Höhepunkt der Kohleförderung erreicht und auch in Deutschland wurde die Kohleförderung immer schwieriger und energieaufwendiger. Dazu kam nun, dass die Siegermächte von 1918 mit ihren Auflagen die zur Generierung von Wohlstand noch verbleibende Nettoenergie der Deutschen weiter verknappt haben. Zunächst konnte Deutschland das scheinbar teilweise durch Kredite amerikanischer Banken ausgeglichen werden, aber nach der Wirtschaftskrise von 1929 funktionierte das nicht mehr. Es fehlte damit zunehmend die Energie mit der man Arbeiter dazu befähigen konnte, ausreichend hohe Löhne zu erwirtschaften. Es erscheint mir wichtig das zu verstehen, weil dadurch auch die zunehmenden Probleme unserer Zeit besser verständlich werden. Die aktuelle deutsche Energiewende, die beabsichtigte Umstellung auf Elektrofahrzeuge und die Forderungen nach Energiesparmaßnahmen, aber auch die Masseneinwanderung nach Deutschland und auch die aufwendigen Versuche, die EU und den Euro zu “retten” sind Reduzierungen der pro Kopf verfügbaren Nettoenergie.

Hitlers Versprechen und Programm war faktische eine Steigerung der den Deutschen pro Kopf zur Verfügung stehenden Nettoenergie. Umgesetzt haben die Nazis dieses Programm  zunächst  auf Kosten von Minderheiten und schließlich auch auf Kosten anderer Länder.

Die erst 1941, nach dem Überfall auf die UdSSR beginnenden Massenmorde waren dann, wie Christian Gerlach in seinem Buch  Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg zeigt, faktisch Raubmorde mit dem Ziel, die Ernährung der deutschen Bevölkerung zu stabilisieren und eine Hungersnot, ähnlich der im ersten Weltkrieg zu vermeiden. Eine Frage die ich mir stelle, wenn Menschen die Nazis wegen dieser Verbrechen verurteilen ist, wie eben diese sich für moralisch den Nazis so weit überlegen fühlenden Menschen verhalten werden, wenn sie selbst mit der brutalen Realität konfrontiert werden, dass die verfügbaren Lebensmittel nicht mehr für alle reichen. Was passiert in der BRD, wenn die Nahrungsmittel z.B. nach einem wie oder von wem auch immer verursachten Kollaps der Wirtschaft und der elektrischen Infrastruktur nur noch für jeden zweiten oder sogar wie in dem Roman One Second After: Die Welt ohne Strom, nur noch für jeden zehnten reichen? Eine Gutmenschin, die beim Büffet aber selbstverständlich Nachschlag geholt hat, hat mir auf diese Frage die verblüffende Antwort gegeben, “dann verhungern wir eben alle gemeinsam”. Historische Berichte von entsprechenden Hungersnöten lassen eher vermuten, dass zumindest die am Ende zu den Überlebenden zählenden deutlich andere Ansichten haben werden. Vor allen in multiethnischen, multikulturellen Gesellschaften werden  die Hemmungen und Sicherungen der Zivilisation bei einer Verknappung von Energie und vor allem von Nahrungsmitteln ziemlich schnell fallen. 

Heute aktuelle und zu erwartende  Nettoenergieverluste

Vor dem Hintergrund, dass der Nationalsozialismus in Deutschland, und auch der Faschismus in anderen Staaten als Folge der gesunkenen Nettoenergie, bzw. als Versuch, Nettoenergieverluste auf Kosten von Minderheiten und anderen Staaten auszugleichen, gesehen werden kann, möchte ich hier aktuelle und zu erwartende Ursachen von Nettoenergieverlusten aufzählen:

  •  Steigerung der Komplexitätskosten der Gesellschaft über den Punkt hinaus, von dem an die Steigerung der Komplexität mehr Energie kostet, als mit ihr eingespart oder gewonnen wird.
  • Sinken der Effizienz von Forschung und Entwicklung. Das ist eine unvermeidbare, natürliche Tendenz, deren Folgen oft unterschätzt werden. Forschung und Entwicklung kosten damit immer mehr Nettoenergie, während sie pro aufgewendeter Energieeinheit immer weniger einbringen.
  • Zunehmende Erschöpfung der Lagerstädten fossiler Energieträger und anderer nicht erneuerbarer Rohstoffe. Ein sehr gutes, praktisches Beispiel ist die Steinkohle in Deutschland und England. Zunächst war diese sehr einfach und preiswert zu fördern – was die industrielle Revolution und die gesellschaftliche Entwicklung überhaupt erst möglich gemacht hat. Heute gibt es in England und Deutschland zwar noch große Kohlevorkommen, aber sie können nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden. Der Energieaufwand für die Nutzung ist zu hoch. Beim Öl, dem heute wichtigsten fossilen Energieträger, wird im globalen Mittel wahrscheinlich schon in 12 oder weniger Jahren der Punkt überschritten, von dem für die Energieproduktion mehr Energie aufgewendet werden muss, als produziert werden kann. Siehe dazu meinen Artikel Erschöpfung: Das Schicksal des Ölzeitalters.  Wenn für die Energieproduktion mehr Energie aufgewendet werden muss als produziert wird, ist die Nettoenergie bereits negativ.
  • Ob die deutsche Energiewende insgesamt überhaupt einen positiven Beitrag zur Nettoenergie liefert oder ob sie nicht sogar die Nettoenergie Deutschlands reduziert ist unklar. Auf jeden Fall wird die Umstellung auf “erneuerbare Energien” einen dramatischen Rückgang der pro Kopf verfügbaren Nettoenergie mit sich bringen. Siehe auch Einige Fakten zur Energiewende und zum Klimaschutz.
  • Die Praxis des deutschen Asylrechts und die Zuwanderung und der Umbau der deutschen Gesellschaft zu einer Multiethnischen, “bunten” Gesellschaft sind nüchtern betrachtet erhebliche Steigerungen der Komplexitätskosten und Nettoenergieverluste aus Sicht der deutschstämmigen Bevölkerung – auch wenn einzelne Gruppen und Personen damit für sich, auf Kosten der Allgemeinheit, hohe oder auch sehr hohe Nettoenergiegewinne realisieren können.
  • Die EU und andere große Organisationen reduzieren die verfügbare Nettoenergie. Gleichen sie diese Verluste aus? Auch hier gilt wohl, dass sich diese Organisationen für einzelne Personen oder Gruppen (noch) sicher sehr lohnen. Aber wegen der insgesamt knapper werdenden Nettoenergie wird der Kreis der Nutznießer rasant kleiner. Organisationen wie die EU und selbst ein vereinter Flickenteppich wie die Bundesrepublik Deutschland machen nur Sinn, wenn und solange durch sie die verfügbare Nettoenergie der lokalen Bevölkerung insgesamt gesteigert wird. Organisationen, die auf Dauer mehr Energie kosten als sie einbringen oder einsparen, werden zerfallen – wenn man es nicht vorzieht sie rechtzeitig friedlich und geordnet aufzulösen.
  • CO2-Besteuerungen und andere Steuern auf Energie.
  • Technologische Klimaschutzmaßnahmen. Hinter dem Pariser Klimaschutzabkommen verbirgt sich offenbar die Absicht, gigantische Geschäfte mit “negativen Emissionen” zu machen. Dabei geht es darum, auf die eine oder andere Weise der Atmosphäre Kohlendioxid zu entziehen. Was dazu an technologischen Lösungen entwickelt und propagiert wird, hat mich erstaunt. Dazu ein eigener Abschnitt:
Möglichkeiten zur Einlagerung von Kohlenstoff

Ein sehr aktueller, am 16.10.2018 veröffentlichter, umfassender und auf viele andere Artikel und Links verweisender Artikel dazu ist Carbon Capture: What We Don’t Talk About When We Talk About Climate Change von Daniel Ross. Ich habe diesen und viel der dort verlinkten Artikel gelesen. Mein Eindruck ist, dass sich im Westen offenbar kaum jemand der sozialen Sprengkraft bewusst ist, die in den Nettoenergieverlusten schlummert, die alle diese Techniken mit sich bringen würden. Ein großer Krieg, der einen erheblichen Teil der am meisten Treihausgase produzierenden Gesellschaften schnell und effizient abschaltet wird bei diesen technologischen Klimaschutzmaßnahmen natürlich nicht bedacht. Gelohnt hat sich die Lektüre aber, denn ich bin damit auf den EASAC-Report: Negative emission technologies: What role in meeting Paris Agreement targets? gestoßen. Es handelt sich dabei um einen Bericht wissenschaftlicher Berater der EU. Im Teil Annex “Land managment” wird dort das Thema Kohlenstoffspeicherung im Boden mit Hilfe von Landmangement behandelt. Man nennt so etwas auch “regenerative Landwirtschaft”. Was die EU-Berater da schreiben, passt nicht zu den Informationen, die ich habe. Die Speicherkapazität der Böden wird z.B. mit 0,07 bis 0,7 tCO2-Äquivalent pro Jahr und ha angegeben. In meinen Artikel Der Abschlußvortrag der Grassfed Exchange 2016 habe ich die Resultate eines praktischen Versuches auf 400 ha Fläche vorgestellt, bei dem offenbar gut 40 bis 50 Tonnen CO2 pro ha und Jahr durch intelligentes, sehr kostengünstiges  Weidemanagment im Boden gespeichert werden konnten. Mit Blick auf die mikrobiologischen Hintergründe, die ich durch Elaine Inghams Kurs kennengelernt habe ( Erster Eindruck von Elaine Inghams Kursen und  Weiterer Bericht von Elaine Inghams Kursen ), müsste es zudem möglich sein, die Einlagerung von Kohlenstoff im Boden beliebig fortzusetzen, während der Bericht der EU-Berater davon ausgeht, dass man nur ca. 20 Jahre lang Kohlenstoff einlagern kann.  Mit einer intelligenten Kombination aus Weidemanagement, Mikrobiologie und höherem Fleischkonsum könnte man mit den heute verfügbaren Mitteln mehr als genug CO2 aus der Luft entfernen. Das wäre auch eine Möglichkeit, mit aktivem Klimaschutz die verfügbare Nettoenergie faktisch zu steigern – womit ich schon einen Teil der Frage des nächsten Abschnittes, nämlich was ein rationaler Kampf gegen Rechts wäre, beantwortet habe. Damit könnte man meines Erachtens auch das Kriegsrisiko senken.

Was wäre ein rationaler Kampf gegen Rechts?

Wenn man heute wirklich ernsthaft “gegen Rechts” kämpfen wollte, um Verbrechen und Katastrophen wie die in Nazideutschland zu verhindern, dann würde man zwei Dinge tun müssen:

  1. Verhindern, dass die pro Kopf verfügbare Nettoenergie zu weit fällt. Tatsächlich tut man aber alles, um diese möglichst rasant zu senken. Statt einen Krieg zu führen und zu verlieren kann ein Volk seine pro Kopf verfügbare Menge an Land und Ressourcen z.B. auch durch ein großzügiges Asylrecht und durch Zuwanderung oder durch große Fehlinvestitionen verlieren. Die Tücke unserer Zeit ist dabei, dass die verfügbare Landfläche und auch die verfügbaren Ressourcen von der Verfügbarkeit billiger fossiler Energieträger abhängen und daher in den nächsten 10 bis 15 Jahren kollabieren werden. Es wird damit eine Situation entstehen, die sehr viel schlimmer ist als die, die Hitler an die Macht gebracht hat.
  2. Eine Katastrophe wie den Holocaust zu verhindern, sollte man dafür sorgen, dass IMMER, auch bei einen Totalausfall der Industrie, etwa in Folge eines Krieges mit China, oder in Folge eines von den Chinesen gezielt herbeigeführten Zusammenbruchs der elektronischen und elektrischen Infrastruktur, genügend bezahlbare Nahrungsmittel für alle Einwohner des Landes vorhanden sind. Wenn man das nicht tut, wird die Situation entstehen, dass man nur noch einen mehr oder weniger kleinen Teil der Bevölkerung ernähren kann – was dann faktisch schon auf eine Katastrophe hinausläuft, die dem Holocaust vergleichbar ist oder die diesen sogar weit übertrifft. Wenn es zu einer solchen Katastrophe kommt, dann ist das kein unvorhersehbares Ereignis, sondern ein durch Fahrlässigkeit und Verantwortungslosigkeit verursachtes Verbrechen.

Ein rationaler Kampf gegen Rechts müsste folgendes beherzigen und tun:

  • Vorbereitung auf einen großen Krieg mit China und auch auf dann möglicherweise mit  China verbündeten Staaten (voraussichtlich alle sunnitischen Staaten, wie John Xenakis meint, also auch Türkei und Saudi Arabien!). Zu dem Krieg dürfte u.a. auch der Kollaps der technischen Infrastruktur und der Nahrungsmittelversorgung gehören. China ist heute die große “Rechte” Gefahr schlechthin. Es ist faktisch die Reinkarnation des Nationalsozialismus und ein Krieg mit China wird auch Deutschland mit großer Härte treffen.
  •  Aufbau einer lokalen, krisenfesten Nahrungsmittelproduktion.
  • Vorbereitung auf das Sinken der Nettoenergie, auch dann, wenn es wider Erwarten keinen großen Krieg geben sollte. Siehe Der aufziehenden Sturm am Ölhimmel.  Dazu gehört auch Abschied von dem naiven Glauben an den technischen Fortschritt zu nehmen. Technik setzt Energie voraus, die zunehmend nicht mehr verfügbar sein wird. Forschung und Entwicklung werden mit der Zeit zwangsläufig immer unproduktiver und aufwendiger, so dass es illusorisch ist, von den Erfolgen der Vergangenheit auf zukünftige Entwicklungs- und Problemlösungsmöglichkeiten zu schließen. Es wird ein Weg zurück ins Mittelalter und wenn man nicht aufpasst, auch ein Weg zurück in ein dunkles Zeitalter werden. ABER, wenn man klug ist, die Gefahren und Möglichkeiten gut analysiert und dann kontrolliert und mit Verstand das Land auf die Zukunft vorbereitet, dann wird man auch mit weniger Nettoenergie und ohne die damit wegfallenden Institutionen und Industrien, in Zukunft ein ganz passables Leben führen können.  Das ist letztlich auch die Strategie, die Nate Hagens empfiehlt.

Könnte man den Frieden sichern?

Was die Welt in eine Katastrophe stürzt, ist die Propagierung des westlichen Lebensstils und das irre Versprechen, dass alle Menschen und Völker gleich sind und daher alle das Recht und den Anspruch auf diesen Ressourcen verprassenden Lebensstil und Wohlstand haben. Insbesondere die Chinesen nehmen diesen Teil der Menschenrechtscharta der UN und des deutschen Grundgesetzes jetzt sehr ernst und sind offenbar entschlossen, sich ihr auch ihnen von westlichen Gutmenschen vor dem Hintergrund der Ergebnisse des 2. Weltkrieges eingeräumtes Recht auch durchzusetzen.  Das Problem ist nur, dass die Politik und Vorgehensweise der Nazis im 2. Weltkrieg, deren schreckliche Folgen zu eben dieser UN-Charta und dem Grundgesetz geführt haben, auch nur die Folge davon waren, dass ein hochzivilisiertes, technologisch besonders hochentwickeltes Volk, nämlich die Deutschen, sich benachteiligt sah und versucht hat, seinen Energie- und Ressourcenmangel mit sehr rabiaten Methoden auf Kosten anderer Völker beheben. Zusätzlich zur Zeit der Nazis geht es heute auch um das globale Problem der CO2-Emissionen, die als treibende Kraft der globalen Klimaerwärmung wahrgenommen werden und deren massive Reduzierung auch von führenden Wissenschaftlern des Westens als sehr dringend wahrgenommen wird.

Die Situation ist als ähnlich wie vor dem 2. Weltkrieg, nur globaler und wegen der technischen Möglichkeiten der modernen Kriegsführung um einige Größenordnungen gefährlicher und tödlicher. Die deutschen Demonstrationen und Rituale “gegen Rechts” wirken vor diesem Hintergrund bemitleidenswert naiv und zugleich aber auch extrem rassistisch, weil sie ernsthaft unterstellen, dass eine Hand voll nachdenkliche, konservative Deutsche die Welt in den Abgrund stürzen könnten, während man das objektiv größte und intelligenteste Volk der Welt, die Chinesen, aber auch die speziell für Europa gefährlichen Türken und Araber, offenbar für unterentwickelt und unterlegen hält.

Ein rationaler “Kampf gegen Rechts” müsste jedenfalls überzeugende Konzepte und praktische Beispiele hervorbringen, mit denen man insbesondere auch die Chinesen davon überzeugen kann, dass das Führen eines großen Krieges, mit dem Ziel den westlichen Lebensstil für einige Jahre oder Jahrzehnte auf Kosten des Restes der Menschheit für alle Chinesen realisieren zu können, die damit verbundenen Risiken nicht wert ist.

Die militärischen Risiken zu steigern, wie Donald Trump es zum Glück konsequent tut, ist kurz und mittelfristig sicher sehr wichtig und gut.

So wie der amerikanisch-westliche Lebensstil die Masse der Deutschen nach dem 2. Weltkrieg bekehrt hat, müsste man nun aber Lebensstile und Gesellschaftsmodelle entwickeln, die ohne die für den westlichen Lebensstil notwendigen Mengen an fossilen Energieträgern und andere Ressourcen mindestens so viel Lebensqualität bieten und die auch sonst wirklich attraktiv und nachahmenswert sind. Dazu müsste aber auch den Deutschen klar sein, dass ihr Lebensstil keine Zukunft hat und so oder so in wenigen Jahren Vergangenheit sein wird.

Zum Krieg kommt es dann, wenn eine Seite zu der Überzeugung gelangt, dass der Fortbestand des Friedens unattraktiver oder gar gefährlicher ist als ein Krieg. Wer den Frieden erhalten will, muss glaubwürdig entweder den Krieg schrecklicher und gefährlicher, oder/und den Frieden attraktiver machen.

Schlussbemerkung

Ich müsste den obigen Artikel eigentlich noch etliche Male überarbeiten und umschreiben. Aber warum? Die wesentlichen Zusammenhänge und Informationen liefert er so auch. Bezahlt werde ich nicht für das Schreiben von Artikeln, sondern vor allem für intelligent geplanten und handwerklich gut ausgeführten Zahnersatz und für Implantatarbeiten und da meist auch erst nur, wenn ich die Rechnungen dazu schreibe. Deutschland und damit auch meine Region, die Eifel, sind wohl ein hoffnungsloser Fall – nicht, weil es keine Chancen mehr gäbe, sondern weil die politische Führung und auch die Masse der Bevölkerung so ist, wie sie nun einmal ist. Als ich vor über vier Jahren mit www.Freizahn.de begonnen habe, war das vor allem als Versuch gedacht, die Überlebens- und Zukunftschancen der Bevölkerung hier in meiner Verbandsgemeinde und in meinem Landkreis zu verbessern. Das ist nicht gelungen. Für mich war das Schreiben für www.freizahn.de allerdings ein wertvoller Lernprozess und für manchen außerhalb meiner Region scheint es hier und da auch interessant gewesen zu sein.

In deutscher Sprache sollte und möchte ich mich jetzt auf einige zahnmedizinische Themen konzentrieren. Vielleicht sollte ich auch noch etwas über Ernährung schreiben.

In den anderen Bereichen, vor allem im Bereich Landwirtschaft,   sollte und möchte ich auf Englisch Quellen und Ideen für die Menschen in den baltischen Staaten, in Polen und auch in Russland sammeln. Meinen ersten Komposthaufen habe ich jetzt auch gebaut und möchte weiter in diese Richtung üben und experimentieren. Wenn ich meine Steuererklärung fertig und meine ungeschriebenen Rechnungen geschrieben habe, möchte ich auch mit Hilfe meiner Mikroskope (Mehrzahl, weil jetzt auch ein Fluoreszenzmikroskop dazu gehört) das mit dem Kurs von Elaine Ingham erworbene Wissen weiterentwickeln. Auch möchte möchte ich das Holisticmanamgent-Lehrmaterial ww.savory.global/holistic-management/ durcharbeiten endlich vollständig durcharbeiten und ernsthafter Russisch lernen.

Kelberg, den 25.10.2018

Christoph Becker




Infos und Gedanken zur Fleischdiät

Eine ausschließlich aus Fleisch, Wasser und etwas Salz bestehende Diät ist wider Erwarten, entgegen der landläufigen Expertenmeinungen nicht nur möglich, sondern sie ist zumindest in manchen Fällen sogar ein sehr wirksames Heilmittel bei schweren Autoimmunerkrankungen, sowie bei Depressionen, Angstzuständen, Diabetes und sogar bei Parodontose und Schnarchen. Vor allem kann man mit einer reinen Fleischdiät offenbar auch gut abnehmen und zugleich die körperliche und intellektuelle Fitness steigern, mit allen Vorteilen die dies u.a. für die Gesundheit und und die Lebensqualität hat. 

Das Interview von Joe Rogan mit Dr. Jordan Peterson

Der laut New York Times vom 25. Januar 2018 als derzeit einflussreichster,  öffentlich auftretender Intellektueller geltende kanadische Psychiater und Prof. Dr. Jordan Peterson, überraschte mich mit  einer am 2.7.2018 veröffentlichten Aussage, dass er sich seit über 2 Monaten nur noch von Fleisch ernähre. Er fügt in dem Interview dann noch hinzu, dass er außerdem seit ungefähr einem Jahr, nur von Fleisch und etwas Grünem, sowie seit ca. 2 Jahren von einen kohlenhydratarmen Diät lebe.

Hier der Link auf das inzwischen über 290-tausend mal aufgerufene Interview auf Youtube: Jordan Peterson – The Carnivore Diet Changed My Life! – Joe Rogan Podcast

Peterson hat mit der Diät gut abgenommen und seine Gesundheit drastisch verbessert.

Der treibende Hintergrund für Petersons Diätversuche und den Verzicht auf Grünzeug waren die Erfahrungen seiner Tochter, die an einer schweren Autoimmunkrankheit litt. Schwerpunkt war Arthritis. Petersons Tochter Mikhaila hatte 40 betroffene Gelenke und sie hat mit 15 bzw. 16 Jahren ein künstliches Hüftgelenk und einen künstlichen Fußknöchel bekommen. Sie sei faktisch zwei Jahre auf 2 gebrochenen Beinen herum gehumpelt und das sei nur ein kleiner Teil ihrer gesundheitlichen Problemen gewesen. Seine Tochter sei nun gesund und habe ein Baby. Alle Symptome ihrer Autoimmunkrankheiten seinen verschwunden. Einziges Gesundheitsproblem sei derzeit, dass der künstlichen Fußknöchel ersetzt werden müsse, ansonsten strotze sie nun vor Gesundheit.

Ein anderes Problem seiner Tochter Mikhaila seien ernste Depressionen gewesen wegen denen sie mindestens alle 6 Stunden Ritalin habe nehmen müssen. Depressionen und Autoimmunkrankheiten seien in seiner Familie ein häufig vorkommendes Problem.

Petersons Frau hatte seit langem den Verdacht, dass ein Ernährungsproblem die Ursache sein könnte. Seine Tochter hatte als Kind, wenn sie Organgen oder Erdbeeren gegessen hat, juckende Hautrötungen (Rash). Später,  als sich bei seiner Tochter die Arthritis entwickelte, habe diese einen Schub bekommen, wenn sie Orangen gegessen habe.

Vor fünf Jahren, bei der Examensvorbereitung an der Universität, habe seine Tochter ernste Hautproblemen bekommen. Stress sei eine Möglichkeit gewesen, aber ihr sei auch aufgefallen dass sie zugleich ihre Ernährung mehr auf Butterbrote und Teilchen (Bagels) umgestellt habe. Sie habe daher zunächst auf eine glutenfreie Diät umgestellt. Das habe einen bemerkenswerten Effekt gehabt. Dann habe sie ihre Diät radikal auf nur noch Huhn und Brokkoli  umgestellt.  Daraufhin hätten ihre Symptome eins nach dem anderen nachgelassen. Sie habe auch länger wach sein können und schließlich seien ihre Depressionen verschwunden.

Peterson habe seit seinen 13. Lebensjahr selber an Depressionen gelitten. Diese seien sehr schwer gewesen und er habe sie auf vielfache Weisen behandelt. Teilweise sei die Behandlung ziemlich erfolgreich gewesen. Aber es sei ein ständiger Kampf gewesen. Sein Vater und der Vater seines Vaters hätten ebenfalls an diesen Depressionen gelitten. Seine Frau habe Autoimunprobleme.

Was Petersons Tochter dazu gebracht habe, von Brokkoli und Huhn ganz auf Fleisch um zu stellen?

Seine Tochter habe weiter experimentiert und die Folgen von Diätveränderungen beobachtet.  Sie habe zwei Jahre gebraucht um herauszufinden, dass sie nur Rindfleisch und Grünzeug essen könne und dann habe sich schließlich herausgefunden, dass sie am besten nur Rindfleisch essen sollte.

Vor zwei Jahren habe seine Tochter ihn überredet es auch mit dieser Diät (zunächst nur Grünes und Rindfleisch) zu versuchen. Er habe zwar keine Arthritis gehabt, aber doch viele ihrer anderen Probleme.  Er habe Sodbrennen gehabt und er habe ziemlich viel geschnarcht. Er habe in der ersten Woche aufgehört zu schnarchen. Er sei nun morgens richtig wach geworden, was vorher nie der Fall gewesen sei und habe gleich einen klaren Kopf gehabt. Früher habe er eine Stunde gebraucht um wach zu werden.

Er habe 96 kg gewogen, bei einer Größe von 1,86 m.

Dann habe er im ersten Monat mit der neuen Diät 3,5 kg abgenommen. Dabei habe er davor ein ganzes Jahr eine zuckerfreie Diät gehabt und nicht abgenommen.

Er habe nun 7 Monate hintereinander jeden Monat 3,5 kg abgenommen. Er sei wieder auf das Gewicht gekommen, das er mit 26 gehabt habe. Seine Schuppenflechte sei verschwunden. Auch habe er Glaskörpertrübungen in seinem rechten Auge gehabt, die verschwunden seien. Er habe aber weiter Probleme mit Depressionen bzw. Gemütstörungen gehabt. Diese seien nach der Änderung der Diät sogar nicht mehr so zu regulieren gewesen wie vorher.  Es sei ihm physisch immer besser gegangen, aber psychisch habe er weiter zum Teil heftige Probleme gehabt.

Seine Tochter habe ihm dann geraten kein Grünzeug mehr zu essen. Er habe erst nicht gewollt. Er habe Gurken, Salat, Brokoli, Huhn und Rindfleisch gegessen und nun solle er nur noch Fleisch essen?  Sie habe gemeint er solle es einen Monat lang versuchen. Er habe es versucht.

Nach einer Woche seien seine morgendlichen psychischen Probleme um 25 % geringer gewesen. Nach zwei Wochen um 75 %.  Es sei ihm jeden Tag besser gegangen und es gehe im jetzt wahrscheinlich besser als jemals zuvor. Dabei habe er seit über einem Jahr keine Antidepressiva mehr genommen und er wiege nun 73,5 kg.  Seine Muskulatur nehme zu. Er treibe etwas Sport, aber nicht viel.  Er schlafe nun nachts 6 Stunden und sei dann gleich richtig wach. Wenn er Nickerchen von einer viertel Stunde halte sei er gleich wach, während er früher eine Stunde gebraucht habe, um richtig wach zu werden.

Das coolste aber sei, dass er seit seinem 25. Lebensjahr Parodontose (gum disease)  gehabt habe.  Er habe deswegen kleinere chirurgischen Eingriffe (seiner Beschreibung nach wohl geschlossene Parodontosbehandlungen ) über sich ergehen lassen, um die Parodontose in Schach zu halten. Nun aber sei sie verschwunden, wie ihm sein Zahnarzt bei der letzten Untersuchung erklärt habe. Er habe keine Entzündung des Zahnfleischs mehr. Die Zahnfleischentzündungen seien aber mit Herzkrankheiten assoziiert. Daraus sei zu folgern, dass systemisch Entzündungen durch diese Diät verschwinden.

Er habe über 22,5 kg abgenommen, es sei nicht mehr annähernd so hungrig wie er es zu sein pflegte. Sein Appetit sei wahrscheinlich um 70 % gesunken. Er habe keine Blutzuckerregulierungsprobleme bekommen, er benötige wesentlich weniger Schlaf und er wird morgens gut wach. Es hat keine Angstgefühle und keine Depressionen mehr. Er hat keine Schuppenflechte mehr. An den Seiten seiner Beine hatte er früher ein Taubheitsgefühl, was er jetzt nicht mehr hat.  Intellektuell ist er derzeit sicherlich in seiner bestmöglichen Form. Er ist körperlich stärker und kann besser schwimmen und seine Parodontose ist verschwunden.

Er nimmt keine Vitamine oder andere Nahrungsergänzungsmittel. Er isst nur Rindfleisch mit Salz und trinkt dazu Wasser.

Als der Interviewer meint, dass er viel Gemüse esse und keine Gesundheitsprobleme habe, antwortet Peterson, dass er niemandem seine Diät empfehle.  Aber auf seine Tourneen kämen viele, viele Menschen zu ihm, die sagen würden, dass sie den Blog seiner Tochter verfolgen würden und z.B. 45 kg abgenommen hätten, oder einer 90 kg in 6 Monaten, oder neulich eine 70 jährige Frau, die in einem Monat 6,8 kg abgenommen hätte.

Es sei etwas falsch mit unserer Ernährung. Wir würden viel zu viele Kohlenhydrate essen.  Aber, er sei kein Ernährungsexperte.

Was Peterson und auch seine Tochter bemerkt hätten ist, dass sie bis zu einem Monat ernste Probleme haben, wenn sie in bestimmter Richtung von der Diät abweichen. Z.B. hätte er durch Sulfide enthaltenden Apfelmost lange anhaltenden Probleme bekommen.

Peterson sagt er verstehe die Zusammenhänge nicht gut. Sie seien ihm mysteriös. Aber als seine Tochter klein war und Arthritis entwickelt habe, habe er die wissenschaftliche Literatur darüber durchsucht. Das einzig sichere Ergebnis sei gewesen, dass Arthritis bei Patienten, die fasten verschwinde. Aber wenn sie wieder essen würden käme die Arthritis zurück. Das lasse den Schluss zu, dass die Diät eine Rolle spiele, da unwahrscheinlich sei, dass die Patienten auf alle Nahrungsmittel gleich reagieren.  Aber es könnte sein, dass manche Patienten auf fast alles negativ reagieren. Zwischen “alles” und “fast alles” sei der Unterschied aber sehr groß.

Eine spekulative These für die nun relativ großen Probleme, die Peterson nun bei kleinen Abweichungen von seiner Diät hat, ist, dass Fett nicht nur als Energiespeicher, sondern auch als Puffer für toxische Nahrungsbestandteile diene. Da er  nun kaum noch Fett habe, fehle dieser Puffer. Diese Annahme sei aber wissenschaftlich nicht gesichert.

Wie wohl ein Blogbeitrag von Petersons Tochter zeigt, hat ein Arzt erfolgreich eine Diabetis vom Typ 1 mit einer Fleischdiät behandelt. Typ 1 ist die schon früh auftretende, tägliche Insulinspritzung erfordernde Diabetes, was den Erfolg der Diät besonders eindrucksvoll macht.

Peterson ist sich des anekdotischen Charakters seiner Erfahrung und auch anderer Berichte zu dieser Diät bewusst. Aber er sieht auch die grundsätzlichen Schwierigkeiten aller medizinischen Studien über Diäten, Nahrungsmittel und deren Wirkung.  Man kann z.B. keine wissenschaftlich wirklich zuverlässigen Studien über die Wirkung von Fleisch in der Ernährung durchführen, weil man unmöglich alle Faktoren kontrollieren kann. Leute die Fleisch essen, essen z.B. in der Regel auch noch viele andere Sachen. Aus den üblichen korrelierenden Studien über Ernährungsgewohnheiten könne man daher z.B. nicht auf die Wirkung der Fleischdiät schließen. Oder anders ausgedrückt, die üblichen Schlussfolgerungen der Ernährungsberater sind wissenschaftlich betrachtet auch nicht so gut gesichert wie allgemein angenommen und geglaubt wird.

Als es darum geht, ob Peterson mit dieser einseitigen Fleischdiät vielleicht nicht doch Mangelerscheinungen bekommen könnte, wendet er ein, dass es Beispiele für das Funktionieren dieser Diät geben: Die Eskimos. Die Diät der Massai wäre einigen  Modifikationen im Wesentlichen auch eine Fleischdiät. Zum Thema Massai-Diät findet sich einiges in deutscher Sprache per Google.

Auf Reisen nimmt Peterson Beef Jerky, ein amerikanisches Trockenfleisch mit und nutzt wenn möglich Unterkünfte, wo er kochen kann. Sein Beef Jerky macht er sich selber: Er hat einen Rindfleischdehydrierer und salzt das Fleisch lediglich.

Ob Peterson die Diät für immer fortsetzen möchte? Das möchte er nicht wirklich. Aber Änderungen wird er nur sehr, sehr, sehr, sehr vorsichtig vornehmen. Nächstens möchte er mit Pilzen experimentieren.

Sowohl Joe Rogan, der Interviewer, als auch Jordan Peterson halten es für selbstverständlich, dass diese Fleischdiät nicht für alle gut ist. Was für den einen gesund ist, kann für andere krank machend und schädlich sein. Jordan Peterson, seiner Frau und seiner Tochter hat diese Fleischdiät aber sehr geholfen. Die Tochter sei nun gesund und brauche und keine Medikamente, dabei habe sie viele zum Teil sehr heftige Medikamente wie Methotrexat, Enbel und Ritalin nehmen müssen, die zum Teil sehr negative Nebenwirkungen verursacht hätten.

Joe Rogans Interview mit Mikhaila Peterson

Hier ein Link auf ein am 30. August 2018 veröffentlichtes Interview mit der Tochter von Jordan Peterson, ebenfalls mit Joe Rogans als Interviewer:

Joe Rogan – Carnivore Diet Fixed Mikhaila Peterson’s Arthritis

Mikhaila Peterson erzählt in diesem Interview, wie sie mit Diäten experimentiert hat und wie sie allmählich zu ihrer heutigen Fleischdiät gefunden hat.

Der Blog Don’t Eat That von Mikhaila Peterson: mikhailapeterson.com

Weitere Interviews von Joe Rogan zur Fleischdiät

Fleischdiät auf bei Biohackers Lab

Eine Suche mit “biohackers lab carnivore diet” auf youtube führt zu einer Reihe von interessanten Interviews und Berichten von einem Selbstversuch.

Ich habe mir zunächst das Interview mit Kelly Hogan angesehen. Kelly Hogan war mit 117 kg sehr übergewichtig und sie hatte jede Menge Gesundheitsproblem. Sie berichtet, wie sie über Versuche mit verschiedenen Diäten schließlich zur Fleischdiät kam und damit dann gesund wurde, insgesamt 59 kg abgenommen und drei gesunde Kinder bekommen hat.

Auf Biohackerslab.com finden sich einige interessante Intverviews und Anleitungen zum Thema Fleischdiät:

Beeindruckt hat mich zunächst das Interview mit

https://www.biohackerslab.com/all-meat-diet-plan/

https://www.biohackerslab.com/carnivore-training-system-review/

Dr. Georgia Ede

Georgia Ede ist  Ärztin und Psychiater. Sie betreibt die Internetseite www.diagnosisdiet.com .  Georgia Ede ist vor allem interessant, weil sie Studien und  “Experten” mit wissenschaftlichen Argumenten demontiert, die behaupten, dass Fleisch der Gesundheit schade.  Aufmerksam geworden war ich durch ihren Vortrag Vortrag WHO Says Meat Causes Cancer? by Georgia Ede,

Ihr neuster Artikel, vom 5. September 2018,  Latest Low-Carb Study: All Politics, No Science demontiert die am 1. September 2018 veröffentlichte Studie Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis und zeigt, das diese Studie, die Angst vor Fleischkonsum machen soll,  unwissenschaftlich ist und eher ein Beispiel für politisch korrekte Propaganda ist.

Nachtrag: Sehr interessant von Georgia Ede ist auch der Vertrag “Our Descent into Madness – Modern Diets and the Global Mental Health Crisis” (dt. Unser Abstieg in den Wahnsinn – Moderne Ernährung un die globale Krise der geistigen Gesundheit”). Eine Version des Vortrags ist jetzt auch mit deutschen Untertiteln auf youtube verfügbar: https://youtu.be/TXlVfwJ6RQU

Eskimos und Wikinger auf Grönland

Jared Diamond beschreibt in einem Kapitel seines Buches  Kollaps: Warum Gesellschaften überleben oder untergehen die Besiedlung und das Ende der Besiedlung  Grönlands durch die Wikinger. Danach hatte ich in Erinnerung, dass die Wikinger u.a. durch die für die Landwirtschaft ungünstigen Folgen der kleinen Eiszeit zeitweise offenbar ziemlich extrem unter Hunger gelitten haben und aus Grönland verschwunden sind,  während die nur Fleisch und Fisch essenden Eskimos sich halten konnten. Auf  de.wikipedia.org/wiki/Grænlendingar habe ich dazu gerade auch noch den Wikipedia-Artikel zu den Wikingern auf Grönland gelesen. Die Realität ist auch hier wohl etwas komplex und nur teilweise bekannt. Vor allem haben die Wikinger auf Grönland sich demnach auch in den Zeiten, als ihre Landwirtschaft noch funktionierte hauptsächlich von Fleisch und tierischen Produkten ernährt. Getreide und Brot waren demnach auf Grönland Luxusgüter, die wenn überhaupt nur für besonders Wohlhabende verfügbar waren. Die Wikingersiedlungen bestanden aber etwa 500 Jahre. Der Verweis auf die Thule-Kultur, die die Wikinger verdrängt hat, oder von der die Wikinger, wie Jared Diamond meint, halt nicht genug gelernt haben, um zu überleben, führt zu de.wikipedia.org/wiki/Inuit-Kultur#Thule-Kultur_(1000_bis_1800). Nicht nur im Bezug auf die Ernährung interessantes Zitat aus diesem Artikel in die Inuit:

Diese Großfamilien setzten sich ihrerseits aus den eigentlichen, Großeltern, Eltern und Kinder umfassenden Familien zusammen. Eine derart solidargemeinschaftliche Gesellschaftsstruktur, die den einzelnen Familien autarkes Handeln zubilligte, trug in Zeiten verminderten Nahrungsangebots wesentlich dazu bei, die Überlebenschancen zu erhöhen. Sie versetzte die Inuit in die Lage, Land- und Meeressäugetiere, Vögel und Fische aller Größen zu erlegen – von der 20 Kilogramm schweren Robbe bis zum 50 Tonnen wiegenden Grönlandwal, vom Niederwild bis zum Eis- und Grizzlybären.

Die Jagdbeute lieferte eine ausgewogene Ernährung ……

Dagegen spielten pflanzliche Rohstoffe nur eine untergeordnete Rolle

Wir sehen und finden, was wir glauben

Bevor ich zur Darstellung der Fleischdiät im deutschen Fernsehen und in anderen deutschen Medien komme, erscheint es sinnvoll auf ein grundlegendes Problem der Wissenschaft und des Journalismus hinzuweisen: Wissenschaft und “Experten” sind NICHT so objektiv, wie viele glauben. Der Moralpsychologe Jonathan Haidt zeigt in seinem Buch The Righteous Mind: Why Good People are Divided by Politics and Religion nicht nur, warum Linke und Rechte vieles derart unterschiedlich sehen. Er zeigt vielmehr auch, dass die Ergebnisse und Auswertung von wissenschaftlichen Studien durch die persönlichen Überzeugungen und den Glauben der Wissenschaftler beeinflusst werden. Im Grunde versucht jeder, mehr oder weniger unbewusst zu sehen und zu beweisen, was er/sie glaubt und sehen möchte. In der Wissenschaft und auch beim Journalismus kann man z.B. durch die Art der Fragestellung die Ergebnisse beeinflussen. Wenn man das weiß, kann man versuchen, dieses Wahrnehmungsproblem zu berücksichtigen. Die Frage ist dann aber auch noch, warum jemand wozu motiviert ist. Journalisten und Wissenschaftler, die eine Familie zu versorgen oder auch nur einen gewissen Lebensstandard erhalten oder erreichen wollen, sind halt oft auch von “äußeren Umständen” abhängig, die ein Bekanntwerden bestimmter Wahrheiten verhindern möchten. Sie müssen berichten und “beweisen”, was politisch korrekt ist, und sie müssen lächerlich machen und abwerten, was ihren Auftraggebern nicht passt. Sie sind Söldner, nach dem Motto “wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe”.

Ein kluge, resiliente, krisenfeste und überlebensfähige Gesellschaft wird genügend Freiräume und Möglichkeiten schaffen und erhalten, um auch politisch unkorrekte Meinungen und Entdeckungen zuzulassen und neutral zu untersuchen und zu diskutieren und sie wird sich dann an den Fakten orientieren.

Die Fleischdiät in deutschen Fernsehen

Was gehen unsere Volkserzieher vom deutschen “Qualitätsfernsehen”,  mit diesem neuen, politisch völlig unkorrekten, so gar nicht zur links-grünen Ideologie passenden Trend um?

Seit 13. September 2019 gibt es dazu auf Pro7 einen Beitrag: www.prosieben.de/tv/galileo/videos/287-fleisch-diaet-kann-das-wirklich-gesund-sein-clip

Bemerkenswert ist, dass Pro7 verschweigt, dass dieser Shawn mit vollem Namen Dr. Shawn Baker heißt, von Beruf selbst Arzt ist und sich nach seiner Karriere als Chirurg und leitender Orthopäde bei der amerikanischen Luftwaffe, intensiv mit dem Thema Ernährung befasst hat. Insofern ist der Beitrag auf Pro7 auch ein Lehrstück für die “Qualität”, bzw. für die Informationsverkürzung und die Manipulationsversuche des deutschen Fernsehens im Sinne der politischen Korrektheit. Wie der Fall von Jordan Petersons durch die Fleischdiät offenbar geheilte Parodontitis zeigt, kann die Fleischdiät auch chronische Entzündungsprobleme beheben und damit im Gegensatz zur Meinung von Pro7/Galileo für das Herz-Kreislaufsystem durchaus vorteilhaft sein.

Dr. Shawn Baker – Webseiten und Interview

Zu dem im Beitrag von Pro7/Galileo vorgestellten “Shawn” hier etwas weitergehende Daten:

Seine Webseiten:

In der Beschreibung zu seinem voraussichtlich Ende Februar 2019 in den USA  erscheinendem Buch The Carnivore Diet heißt es auf Amazon.de u.a.:

Shawn Baker ist zeit seines Lebens ein Multisport-Spitzensportler. Er ist auch Doktor der Medizin und hat als Truppenarzt der amerikanischen Luftwaffe in Afghanistan gedient, wo er als Chirurg für Kriegsverletzungen und als Cheforthopäde eingesetzt war.  Sein Schwerpunkt in den letzten Jahren war die Nutzung der Ernährung als Werkzeug für die Gesundheit, Leistung und das allgemeine Wohlbefinden.

Interviews mit Dr. Shawn Baker über die Fleischdiät

Auf Youtube hat Shawn Baker einen eigenen Videokanal:   www.youtube.com/channel/UC5apkKkeZQXRSDbqSalG8CQ  mit  über 100 Videoclips.

Erschütternd und wichtig ist hier insbesondere auch seine Erklärung zu seiner Karriere und Approbation als Arzt:

Andere deutsche Internetquellen

Abgesehen vom oben erwähnten Fernsehclip fand ich insbesondere die folgenden beiden Quellen:

  • Auf DocCheck vom 16.8.2018:  Die „Fleisch-Diät“: Unsinn oder Well Done?  Für ein Ärzte-Portal ziemlich schwach. Das Resüme “wer sich vernünftig ernährt und regelmäßig ernährt braucht keine riskanten Experimente” ist gleich mehrfach unpassend. Die Beispiele der Petersons und anderer Anhänger der Fleischdiät zeigen doch gerade, dass “vernünftige Ernährung” eben durchaus auch eine reine Fleischdiät sein kann und dass manchmal nur mit riskanten Experimenten herausgefunden werden kann, was tatsächlich im aktuellen Fall eine vernünftige Ernährung ist. Die befragte Ernährungswissenschaftlerin bleibt allgemein und hat sich mit der Fleischdiät wohl nicht wirklich befasst. Schließlich hätte ich hier, auch den Hinweis erwartet, dass es durchaus historische Beispiele wie die Eskimos gibt, die zeigen, dass solche Fleischdiäten tatsächlich auch über lange Zeit funktionieren.
  • Auf http://www.homeopathy.at, von Dr. Helmut Retzek, vom 27. 7. 2018: Disruptive Innovation: Carnivorismus als Gesundheitsprinzip? Diesen Artikel fand ich ganz gut. Der Autor hat sich umfassend informiert und ist neuen Wegen und Entdeckungen gegenüber aufgeschlossen und versucht, diese und deren Hintergründe zu verstehen und zu erklären. Zum einen findet man hier auch eine deutsche Zusammenfassung eines Interviews mit Mikhaela Peterson und zum anderen werden auch mögliche Hintergründe für die Erfolge der Fleischdiät erklärt.

Sonstige englischsprachige Blogs und Webseiten

Eine gute Nachricht für das Klima, die Böden und das Gesundheitswesen

Die Fleischdiät scheint wirklich zu funktionieren und in vielen Fällen einen Versuch wert zu sein. Besonders interessant finde ich, dass damit sonst nur schwer oder nicht heilbare Autoimunkrankheiten sowie Schnarchen, Parodontose und Glaskörpertrübungen geheilt werden können (was auf keinen Fall bedeutet, dass eine Fleischdiät die einzig mögliche Therapie ist).  Autoimmunkrankheiten sind nicht nur Arthritis, sondern zumindest einige Formen von Asthma, schwere Parodontose bei Jugendlichen und  Kollagenosen.  Die Fleischdiät kann somit eine sehr hochwertige und zugleich ziemlich preiswerte Medizin sein.

Da man mit der Fleischdiät auch gut abnehmen kann, können damit viele durch Übergewicht verursachte Krankheiten vermieden oder geheilt werden.

Damit die Fleischdiät funktioniert und weder der Gesundheit noch der Umwelt schadet, sollte man sich aber Gedanken über die Methode und Qualität der Fleischproduktion machen.

Noch etwas unter dem Eindruck der riesigen gepflügten oder geeggten, oft staubender Getreidefelder, die ich Anfang September auf meiner Reise nach Lettland und Litauen und vorher auch in Deutschland gesehen habe, und auch unter dem Eindruck, was ich davor gerade über die die Zusammenhänge von Wasserhaushalt und Klimaerwärmung gelernt habe, sehe ich die Fleischdiät als große Chance zur Verbesserung der Böden und des Klimas.

Intensive, intelligent gemanagte Weidehaltung von Rinder und anderen Wiederkäuern habe ich in Deutschland und anderen Teilen Europas bisher noch nicht bewusst gesehen, obwohl ich danach gesucht habe.

Ich für meinen Teil würde so eine Diät nur machen wollen, wenn ich dafür Fleisch von Rindern bekommen kann, die ausschließlich mit Hilfe intelligent und adaptiv gemanagter Weidehaltung gefüttert wurden. Fleisch von mit Kraftfutter gefütterten Rindern würde ich für reine Fleischdiät nicht haben wollen. Ebenso würde ich kein Fleisch von Rindern wollen, die irgendwelche Medikamente bekommen haben.

Die Amerikaner nennen das Rindfleisch, das ich für eine solche Diät nur akzeptieren würde “Grass finished beef”.  Derart produziertes Rindfleisch ist in hohem Maße klimafreundlich und für die Entwicklung und Erhaltung der Bodenqualität vorteilhaft.

In diesem Zusammenhang wichtige Artikel auf freizahn.de sind z.B.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal den TED-Talk von Allan Savory mit deutschen Untertiteln einbinden:

Speziell zum Klima möchte ich hier auf den Artikel WASSER: DAS FEHLENDE PUZZLESTÜCK ZUR LÖSUNG DES KLIMAWANDELS? hinweisen. Weitere Informationen in Englischer Sprache finden sich insbesondere auf www.rainforclimate.com/en/science-behind  sowie in den Präsentation des australischen Mikrobiologen und Klimatologen Walter Jehne. Zu letzterem auf Youtube mit “Walter Jehne” suchen. Interessant ist hier dann vielleicht auch mein Artikel

Letzterer zeigt an einem praktischen Beispiel, wie mit Hilfe von Rindern auf einfache und sehr wirtschaftliche Weise die Wasserspeicherkapazität, die Sequestrierung von Kohlenstoff und die Artenvielfalt und zugleich auch die Fleischproduktion auf bisher meist nicht für möglich gehaltene Weise gesteigert werden kann.

Mit Hilfe von intelligent eingesetzten Rinderherden kann man jedenfalls die Landwirtschaft, einschließlich Getreideanbau, sehr viel klimafreundlicher und nachhaltiger machen als bisher.  Man kann damit die kleinen Wasserkreisläufe restaurieren, man kann damit die Klimaerwärmung stoppen, man kann damit die Menge und Qualität des verfügbaren Trinkwassers steigern und man kann damit sogar politische und militärische Konflikte verhindern oder dämpfen.

Fazit

Die offensichtlichen Erfolge und Vorteile der Fleischdiät, nicht nur zum Abnehmen, sondern auch als Mittel zur Heilung und Vorbeugung verschiedener, zum Teil sehr schwerer, beeinträchtigender Krankheiten, aber auch als Lifestyle, passen ideal zu den Vorteilen, die eine intelligente, gut gemanagte Haltung von Rindern und Schafen für das Klima hat.

Für diejenigen, die das alles für Unsinn halten, möchte ich zum Schluss auf meine Artikel  Sichtweisen und Paradigmenwechsel und Verfälschung der Wahrnehmung durch Gruppenzwang hinweisen.

Was ich selber mache

Nachdem ich mit dem Artikel soweit fertig war, habe ich mir auf Youtube den Vortrag GFE 2016 – Dr. Joseph Mercola “A Healthy Society” angehört, etwas dazu recherchiert und mir dann zunächst die Bücher Gesunde Fette – Der optimale Kraftstoff für Ihren Körper (Orginaltitel: Fat for Fuel) von Joseph Mercola und Böses Gemüse – Wie gesunde Nahrungsmittel uns krank machen. Lektine – die versteckte Gefahr im Essen  (Orginaltitel: The Plant Paradox) Steven R. Gundry bestellt. Mercola und Gundry sind beide sehr erfahrene Ärzte die, einen besonderen Schwerpunkt auf die Ernährung legen. Ich bin gespannt. In seinem Vortrag bei der GFE 2016 hatte Mercola auch drauf hingewiesen und einige Literatur präsentiert (( Tripping Over the Truth: How the Metabolic Theory of Cancer is Overturning One of Medicine’s Most Entrenched Paradigms von Travis Christofferson und Cancer as a Metabolic Disease: On the Origin, Management, and Prevention of Cancer von Thomas Seyfried.  Mit den Namen “Travis Christofferson” und “Thomas Seyfried” findet man auf Youtube einiges )) , wonach die Ursache von Krebs nicht, wie allgemein angenommen durch genetische Defekte, sondern als Folge von Stoffwechselproblemen entsteht. Ganz zu Anfang brachte er zudem ein Beispiel über die Ernährung von Kühen (er sprach schließlich vor Rinderhaltern): Gras fressende Kühe könnten 35 bis 40 Jahre alt werden. Mit Getreide gefütterte aber nur ca. 8 Jahre. Der zentrale physiologische Unterschied in der Ernährung:  Die nur Gras fressenden Rinder leben faktisch von einer sehr fettreichen Diät, da das Gras im Pansen durch Bakterien vor allem in Fette umgewandelt würde. In der Tat fressen Wiederkäuer nur auf den ersten Blick Pflanzen. Genauer betrachtet fressen sie Bakterien, die sie in ihrem Pansen mit Pflanzen füttern und züchten, und die sie dann in ihren anderen Mägen verspeisen.  Die mit Getreide gefütterten Rinder leben dagegen von einer sehr kohlenhydratreichen Diät. Wenn man länger leben und gesund bleiben wolle, solle man von den Kühen lernen und eine kohlenhydratarme, fettreiche Diät bevorzugen.

Eine reine Fleischdiät ist eine kohlenhydatfreie Diät – im Englischen wird sie daher oft auch als Zerocarb-Diet bezeichnet. Gesund bleibt oder wird man damit auch nur, wenn man genügend tierisches Fett isst, wie vor allem auch Kelly Hogan in ihrem Interview auf Biohackers-Lab.com erklärt.

Jedenfalls warte ich nun erst einmal auf die beiden oben erwähnten Bücher von Mercola und Gundry und sehe mir deren Argumentation und  Diätvorschläge an. Dann entscheide ich mich für eine Diät, wobei ich mir durchaus eine nur aus Fleisch, Fisch und Eiern bestehenden Diät vorstellen kann. Schon jetzt ist sehr sicher, dass mein bisher sehr niedriger Fleischkonsum sehr drastisch steigen wird, während mein bisher sehr hoher Konsum an Getreide und Getreideprodukten drastisch schrumpfen wird. Wegen des Klimas habe ich dabei ein sehr gutes Gewissen und das, weil ich mich gut informiert habe.

Kelberg, den 21. September 2018

Christoph Becker

Nachträge

Nachtrag vom 23.9.2019

Anfang Januar 2019 habe ich unter dem Titel Gesund abnehmen – auch ohne Sport und Hunger eine Fortsetzung und Erweiterung von Infos- und Gedanken zur Fleischdiät veröffentlicht.

Inzwischen habe u.a. auch das Buch “The Fat of the Land” von Vilhjalmur Stefansson,  vollständig gelesen und ich habe mir den größten Teil der Vorträge des Kurspaketes  Professional Training in LCHF/Ketogenic Nutrition & Treatment angehört und die zugehörigen Anlagen durchgelesen. Meine Vorräte an Müsli und Biobrotgetreide habe ich seit fast einem Jahr nicht mehr angerührt und werde sie wohl den Hühnern meines Bruders verfüttern.

Mein Verbrauch an Fleisch ist mit wahrscheinlich ca. 140  kg pro Jahr heute mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt, der bei nur 60 kg pro Person und Jahr liegt. Früher habe ich dagegen eher selten Fleisch gegessen. Mein Verbrauch an Eiern ist mit mehr als 1460 Stück pro Jahr mehr als 6 mal höher als der Bundesdurchschnitt von 235 Eiern pro Person und Jahr. Früher habe ich in einer Woche wohl eher weniger Eier gegessen als heute an einem Tag. Butter, Käse und Haselnüsse brauch ich wohl auch weit mehr als der Durchschnitt. Daber ist mein gesamter Verbrauch an Getreideprodukten heute in einem ganzen Jahr wohl geringer als früher in 3 Tagen bis maximal einer Woche.  Manchmal gehen wir halt doch noch auswärts essen und es gab im Sommer bei Ausflügen auch mal ein Eis oder ein Stück Kuchen. Aber diese Kohlenhydratexzesse früherer Jahre gibt es nicht mehr.

Bringt es was für die Gesundheit? Ich denke ja. Im Juli habe ich wegen der Bundeswehr bei einem Kardiologen ein Leistungs-EKG machen müssen. Dabei  war meine Kraft und Kondition wohl erstaunlich gut. Der Widerstand des Ergometers musste jedenfalls ziemlich weit hochgedreht werden, damit ich überhaupt ausreichend belastet wurde. Meine Frau war kürzlich bei ihrem Lungenfacharzt und der meinte ob sie eine Frischzellenkur gemacht hätte. Ihr Lungenleistung habe sich seit dem letzten Besuch vor einem Jahr auf 137 % verbessert.

Einige meiner Patienten, die das Prinzip der kohlenhydratharmen Ernährung verstanden haben, haben auch sehr gut abgenommen und fühlen sich besser.

Prof. Peer Ederers Artikel “Populäre Fleischirrtümer”

Wie ich etwas verspätet, am 20.2.2020 gesehen habe hat Prof. Dr. Peer Ederer auf achgut.de im August 2019 eine fünfteilige Artikelserie mit dem Titel “Populäre Fleischirrtümer veröffentlicht, die ich sehr gut finde, auch wenn ich in einigen Punkten anderer Meinung bin: www.achgut.com/artikel/populaere_fleischirrtuemer_1_falschalarm_krebs 

Nachtrag 29.06.2022
Barry Gove, Für welcher Ernährung wir designed sind.

Homo Carnivorus What We Are Designed to Eat ( https://youtu.be/qn5zdWucv6I ) Sehr interessant fand ich auch sein  Buch “Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill”

Tim Noakes, Urspünge der menschelichen Diät

 

 

 




Von Simbabwe lernen

Vor dem Hintergrund der Dürre und der daraus resultierenden Probleme der Bauern in Deutschland und dem Rest Europas im Sommer 2018 ist eine bereits 2014 vom Savory Institut auf Youtube eingestellte  kleine Doku interessant, in der es um landwirtschaftliche Projekte des  simbabwischen Ministeriums für Frauen, Gender und Gemeinschaft geht.

Titel und Link der Doku:  Holistic Management In Zimbabwe, Ministry of Women’s Affairsyoutu.be/WAN_pD7c6h8 )

Besonders interessant für deutsche Maisbauern dürfte es ab Minute 10:00 werden. Dort wird eine Fläche mit konventionell angebautem Mais mit einer Fläche verglichen, die mit Hilfe einer Rinderherde nach der Methode von Allan Savorys ganzheitlichem Weidemanagement vorbereitet wurde. Der Mais auf der mit der Rinderherde vorbereiteten Fläche ist drastisch kräftiger. Das folgende Bild zeigt in der linken unteren Ecke den konventionell angebauten Mais und rechts den Mais auf der mit einer Rinderherde vorbereiteten Fläche:

Quelle: https://youtu.be/WAN_pD7c6h8 . Links, vorne unten konventionell angebauter Mais. Die Fläche für den kräftigeren Mais rechts und hinten wurde nach dem Prinzip des von Allan Savory entwickelten Ganzheitlichen Weidemanagements mit Hilfe einer Rinderherde vorbereitet.

Ab 10:39 erklärt Häuptling Mutekedza aus dem Chikomba-Bezirk, dass sie nicht mehr pflügen würden, weil die Rinderherde alles nötige für die Bauern getan hätte. Er würde auch keinen Mineraldünger mehr verwenden.  Die Rinder hätten schon gedüngt und er müsse nur noch den Samen in den Boden bringen.

Danach sagt ein jüngerer Simbabwer “Der wichtigste Punkt für gesundes Land ist Bedeckung, Bodenbedeckung durch lebende Pflanzen. Dadurch bekommt man automatisch auch wasserführende, fließende Flüsse“. Wobei fließendes Wasser gezeigt wird.

Vorher, etwa ab Minute 9 wird erklärt, dass die Frauen des Dorfes wo der Versuch stattfand, ihre Rinder zu einer gemeinsamen großen Herde zusammengebracht hätten. Damit könnten sie schnell und effizient das “Animal impacting Program” auf ihren Feldern  durchführen. Das “Animal impacting Progam” würde extrem fruchtbare Felder für all jenen Gemeinden schaffen, die die Prinzipien dieses Programms anwenden.

Was mit diesem Programm gemeint ist, habe ich insbesondere mit meinen Artikeln Ganzheitliches Weidemanagement und Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung zu zeigen versucht.

Niederschläge und Dürren im Chikomba-Bezirk

Es gibt im Internet eine Diplomarbeit mit dem Titel Zimbabwe’s Drought Conundrum: vulnerability and coping in Buhera and Chikomba districts (dt. Simbabwes großes Dürreproblem: Verwundbarkeit und Bewältigung in den Buhera und Chikomba Bezirken). Auf Seite 5 dieser Masterarbeit findet man eine Karte von Simbabwe, in der die Bezirke und die landwirtschaftliche Kategorisierung von Simbabwe eingezeichnet sind. Der Chikomba-Bezirk, aus dem die Bilder in der Doku stammen gehört zur Kategorie 3. Auf Seite 6 findet man dazu u.a. folgende Erläuterung:

  • Niederschlag: 650 and 800 mm pro Jahr
  • gelegentlich schwere Stürme, jedoch typischerweise Trockenperioden in der Mitte der Saison
  • Semiintensive Landwirtschaft
  • Am besten geeignet für Viehzucht und den Anbau von Futterpflanzen
  • 39 % der 7,3 Millionen Hektar sind Gemeindeland
  • Die Gesamtheit von Chikomba und der nördliche Teil von Buhera fallen in diese Kategorie
Wie der Abschnitt 3.2.5, Recalled Drought Years, über Dürrejahre zeigt, kommt es etwa alle 10 Jahre zu einer größeren Dürre.   Manche der Befragten hätten geantwortet, dass seit der Jahrtausendwende jedes Jahr die Ernten sehr niedrig gewesen seien. Präzise Wetteraufzeichnungen scheint es in Simbabwe nicht zu geben.
Wie Abschnitt 3.2.7, Effects of Drought, über die Auswirkungen der Dürren, zeigt, sind die Dürren dort durchaus so, dass sie die Gesundheit und Lebenserwartung der Menschen erheblich beeinträchtigen.
Es ist also so, dass dieses Chikomba-Distrikt  durchaus ähnliche Niederschlagsmengen wie Deutschland zu verzeichnen hat, während dort Dürren wie die in Deutschland im Jahr 2018 alle paar Jahre vorkommen. Vor diesem Hintergrund könnte es für die deutsche Landwirtschaft in der Tat sinnvoll sein, die in der Doku über das Projekt des simbabwischen Ministeriums für Frauen, Gender und Soziales  gezeigten Erfahrungen zu analysieren und zu nutzen.

 

Blicke auf die deutschen Felder und Wiesen

Blicke auf die deutschen Felder und auch Weiden, insbesondere auch im  Sommer und Spätsommer 2018, und die Klagen der Landwirte, sind vor diesem Hintergrund schon ziemlich frustrierend.  Diese modernen Weidetechniken von Allan Savory, Gabe Brown, Colin Seis usw. sind zwar durchweg von weißen Männern entwickelt worden, aber dass ein schwarzfrikanisches Ministerium für Frauen, Gender und Gemeinschaft dazu auch noch noch in Simbabwe und dann auch noch unter der Regierung des späten Robert Mugabe, in der Anwendung schon 2014 soviel weiter und fortschrittlicher war, als die deutsche Landwirtschaft und ihre Hochschulen auch Jahre später, ist schon erschütternd.

Zur Ehrenrettung der deutschen Bauern möchte ich aber auch erwähnen, dass ich diese Doku aus Simbabwe nur gefunden habe, weil mir ein deutscher Landwirt einen Link auf das am 17.08.2018 veröffentlichte, derzeit wohl neueste Interview mit Allan Savory gemailt hat:  Using Grassfed Animals for Desert Greening (Success Story) –  Allan Savory ( youtu.be/vHv9x2vlFOs ).  Youtube hatte mir beim Ansehen dieses Interviews auch die Doku aus Simbabwe vorgeschlagen.

Allan Savory sagt in dem Interview übrigens, dass die Landwirtschaft heute die seines Erachtens zerstörerischste Industrie aller Zeiten sei. Dabei kann man sicher sein, dass ihm als ehemaligem Offizier auch die Rüstungsindustrie und die Todesfabriken der jüngeren deutschen Geschichte bekannt sind. Wie ich in Gedanken zum Film “Bauer unser” geschrieben habe, sehe ich das mit der modernen Landwirtschaft aber ähnlich wie Allan Savory:

Während ich den Film sah, drängte sich mir daher immer wieder der folgende Gedanke auf: “Die Menschen in Europa bauen sich ihr eigenes Vernichtungslager.”  Die bereiten eine Massenvernichtung der Mitglieder ihrer eigenen Zivilisation vor, verglichen mit der die Verbrechen der Nazis sich wie ein zwar extrem schreckliches, aber mit Blick auf die Zahl der Toten am Ende wohl ziemlich harmloses Vorspiel ausnehmen werden

Was kann man tun?

Mein Vorschlag für Deutschland wäre, dass man in diesem Herbst (2018) auf verschiedenen Versuchsflächen möglichst vielfältige Zwischenfrüchte sät und dass man dann vielleicht im Winter eine Beweidung wie auf den Bildern in dem Artikel Intensive Landwirtschaft?  durchführt. Zusätzlich könnte/sollte man dann im Frühjahr bei manchen Flächen kurz vor der Aussaat und bei anderen vielleicht einige Tage nach der Aussaat, Rinderherden mit großer Tierdichte langsam über die Felder treiben, bzw. jeweils einen Tag oder ein paar Stunden auf einer Fläche weiden lassen.  Mein Vorschlag wäre auch mit verschieden Methoden zu säen: Auf einigen Flächen mit einer Direktsaat-Sämaschine, auf anderen klassisch von Hand und auf wieder anderen mit einer mit Druckluft betriebenen Maschine, wie sie z.B.  Dave Brandt einsetzt (siehe Beispiele für erfolgreiche Zwischenfruchtnutzung ).

Vor der Zusammenstellung der  Zwischenfrüchte würde man am Besten auch  die Bodenverdichtung messen. Dank der so gewonnen Daten könnte man auf Flächen mit Verdichtungsproblemen mit Pionierpflanzen und “Presslufthammer”-Pflanzen experimentieren, wie Walter Jehne im Fragen und Antworten-Teil seines Vortrag Scratching the Surface: Soil biology in agriculture, March 2017  ( youtu.be/Tawz44oO-6s ), auf die Frage, “Was sind ihre Gedanken zur mechanischen Tiefenlockerung (deep ripping), um eine vorteilhafte Umgebung für das Bodenleben zu schaffen?” es als energie- und kostensparende Alternative empfiehlt.

Selbstverständlich würde man vernünftigerweise auch andere Parameter, wie z.B. die Versickerungsrate von Wasser und den Kohlenstoffgehalt der Böden messen. Letzteres in verschiedenen Tiefen.

Ferner würde man sinnvollerweise den Zustand des Bodenleben nach der Methode von Dr. Elaine Ingham feststellen und dokumentieren. Dazu würde man sinnvollerweise auch Versuche durchführen um das Bodenleben per Kompost, Komposttee und Quorum Sensing gezielt zu optimieren. Dazu würde man bei manchen Versuchsflächen die Rinderherden über strategisch geschickt geschaffene Korridore treiben, in denen mit dem Mikroskop überprüfte, sehr vorteilhaftes Bodenleben enthaltender Kompost, Walderde usw. verteilt wurde, so dass die Rinder mit ihren Klauen die Bakterien, Pilze, Nematoden und Protozoen aufnehmen und verteilen.  Auf diese Weise könnte man lernen und üben, die mikrobielle Vielfalt der Weiden und Felder kostengünstig zu optimieren.

Schließlich könnte man z.B. die folgenden Webseiten ins Deutsche übersetzen

Dazu könnte man Filme wie die der Soil Carbon Cowbow Serie und verschiedene Vorträge und Präsentationen, wie z.B. die von Ray Archuletta, Gabe Brown, Joel Salatin, Walter Jehne und vielen anderen deutsch übersetzen und synchronisieren.

Im Vergleich zu den landwirtschaftlichen Projekten des  Ministeriums für Frauen, Gender und Gemeinschaft in Simbabwe sollte man in Deutschland jedenfalls doch noch einiges mehr und besser machen können.

Jedenfalls ist es schon erstaunlich, dass diese einfachen Bauern und das Frauenministerium im scheinbar unterentwickelten Simbabwe 2014 bereits wesentlich fortschrittlicher, klimafreundlicher und zukunftsfähiger waren, als die Masse der deutschen Landwirtschaft im Sommer 2018. Diese Schande ist noch größer als das Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im Sommer 2018.

Kelberg, den 2. September 2018

Christoph Becker