In dem Artikel Satan kommt nach Leverkusen, von Kolija Zydatiss und in dem Artikel Kann Ökolandbau die Weltbevölkerung ernähren?, auf www.hier-sind-die-fakten.de (eine Werbeplattform der Firma BAYER), wird der Eindruck erweckt, dass die Erträge und Wirtschaftlichkeit des Ökolandbaus der konventionellen Landwirtschaft unterlegen sei. In dieser Aussage ist ein Körnchen Wahrheit enthalten, ABER mit den nötigen Wissen übertreffen die Erträge des Biolandbaus die der konventionelle Landwirtschaft ….
Inhaltsverzeichnis
Daten der Singing Frogs Farm
Das folgende Bild zeigt übliche Umsätze pro Acre (4046 qm) in Kalifornien (CA) und es zeigt den Umsatz der Singing Frogs Farm.
Ein Hektar hat ca. 2,5 acre. Die in der obigen Tabelle angegebenen Umsätze pro Hektar entsprechen also ca. dem 2,5-fachen der in der Tabelle angegebenen Werte. Die Singing Frogs Farm bewirtschaftet ca. 1,5 ha. Sie erzielt damit also einen Umsatz von ca. 390 Tsd. Dollar. Ich habe die Singing Frogs Farm im November 2015 besichtigt. Paul Kaiser sagte mir zum Abschluss, dass das was ich gesehen hätte, auch das Produkt des Studiums von etlichen tausend Büchern und Artikeln sei. Er selber hat zwei Masterabschlüsse. Die Singing Frogs Farm ist kein zertifizierter Biobetrieb, aber sie ist eine Referenz dafür, was kommerzielle Ökobauern aus kleinen Flächen herausholen können. Die von der Farm zugekauften Düngemittel waren Muschelkalk, gemahlene Hühnerfeder (wegen dem darin enthaltenen Stickstoff) und zertifizierter Kompost. Für die Aufzucht der Setzlinge aus dem Saatgut wurde zudem ein spezieller, in Säcken angelieferter Kompost verwendet der ausdrücklich Mykorrhiza enthielt.
Daten aus dem Buch von John Jeavons
Das Ziel von John Jeavons bei der Entwicklung der GrowBiointensive-Methode war die Beantwortung der Frage, wie man auf der kleinstmöglichen Fläche nachhaltig alle für eine Person oder Familie benötigten Nahrungsmittel anbauen kann.
Als ich Paul Kaiser nach der Führung auf der Singing Frogs Farm gefragt habe, ob er John Jeavons und sein Buch kenne, hat er das sehr bejaht und gemeint, er habe das Buch mindestens viermal gelesen. Aber ihm sei das mit dem tiefen Umgraben zu anstrengend. Allerdings hatte die Singing Frogs Farm in den Anfangsjahren dieses als U-Bar-Plow, Manual Plow oder Broadfork bekannte Werkzeug 1.
In John Jeavons Buch How to Grow Mor Vegetables (and fruits, nuts, berries, grains, and other crops), 9. Ausgabe, werden in dem Tabellen im Kapitel 8, Master Charts and Planning, auch Zahlen über die Erträge genannt. Für die folgende Tabelle habe ich die Daten einiger Pflanzen umgerechnet:
Pflanze | Durchschnitts-ertrag in den USA in [kg/100m² oder dt/ha] | Gowbiointensiv
Anfänger/Normal/Experte mit sehr gutem Boden in [kg/100m² oder dt/ha] |
Mais, Süss, nass | 110 | 83 / 166 / 332 |
Kopfsalat | 406 | 366 / 732 / 1465 |
Kartoffeln, irisch | 468 | 488 / 976 / 3808 |
Erbsen, frisch | 55 | 122 / 259 / 518 |
Erbsen, trocken | 26 | 20 / 49 / 117 |
Bohnen, Kidney | 23 | 20 / 49 / 117 |
Hafer | 20 | 15 / 34 / 63 |
Roggen | 20 | 20 / 49 / 117 |
Rapssaat | 19 | 24 / 59 / 98 |
Weizen, weiß | 19 | 20 / 49 / 127 |
Weizen, durum | 27 | 20 / 49 / 127 |
Um einen Vergleich zu deutschen Werten zu ermöglichen habe ich hier eine Tabelle des Statistischen Landesamtes Sachsen Anhalt gefunden und verlinkt. Bei Kartoffeln und Hafer entsprechen die amerikanischen Durchschnittswerte ungefähr den deutschen Werten. Generell kann man sagen, dass ein nach der Growbiointensive-Methode nach John Jeavons, ohne Agarchemikalien, grundwasserfreundlich und nachhaltig wirtschaftender Kleinbauer oder Gärtner pro Flächeneinheit am Anfang ungefähr soviel erntet wie konventionelle Landwirtschaftsbetriebe. Mit etwas Erfahrung und Zeit für die Verbesserung der Böden kommt der Kleinbauer oder Gärtner mit der Growbiointensive-Methode in der Regel auf wesentlich höhere Erträge, als der die Mitarbeiter und Aktionäre der Agrarchemiefirmen durchfütternde und dabei die Umwelt und das Grundwasser verpestende und dabei auch noch ungesündere, weil Nährstoffärmere Lebensmittel produzierende konventionelle Landwirt.
Daten von Gabe Browns’ Ranch
Ein anderer nicht zertifizierter, aber sehr erfolgreicher und gut verdienender Biobetrieb ist die Ranch von Gabe Brown. Ich habe in verschiedenen Artikeln auf Gabe Brown und seinen Betrieb hingewiesen. Einige der Betriebsdaten findet man in meinem Artikel Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung. Ich zitiere hier aus meinen Artikel Intensive Landwirtschaft?
Getreideerträge von Browns Ranch im Vergleich
Ertrag auf Bowns Ranch [Bushel] Durschnittsertrag im Landkreis (County) [Bushel] Browns Ranch über dem Durchschnitt Mais 127 98 30 % Sommer Weizen 62 39 59 % Hafer 112 62 81 % Gerste 72 48 50 % Obwohl Brown keinen Kunstdünger, keine Fungizide, keine Pestizide und nur noch sehr wenig bis selten Herbizide einsetzt, ist sein Maisertrag 30 % höher als beim Durchschnitt seines Landkreises. Man beachte hier, dass Browns Betrieb kontinentales Klima mit relativ wenig Niederschlägen und extrem kalten Wintern hat.
Hier ein Dia mit einer Vergleichstabelle der pflanzenverfügbaren Nährstoffe im Boden. Es wurden 4 benachbarte Betriebe verglichen. Die unterste Zeile zeigt die Daten des Betriebes von Gabe Brown. Die oberste Zeile zeigt die Daten eine normalen Biobauern.
In Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung hatte ich diese Zahlen schon einmal in einer ins Deutsche übersetzten Tabelle gebracht und erläutert.
Die Werte des normalen Biobauern bestätigen die in dem Artikel Satan kommt nach Leverkusen, von Kolija Zydatiss aufgestellte Behauptung. ABER, die Daten des Betriebes von Gabe Brown zeigen, dass ein richtig moderner, wissenschaftlich gut beratener Biobetrieb wesentlich bessere Böden aufbaut und damit auch höhere Erträge erzielt, als die Bayer-Leverkusen und Monsanto bereichernden konventionellen Landwirte, deren Böden sich in der Regel sogar verschlechtern.
Gabe Browns’ Betrieb kommt dabei, genauso wie die Singing Frogs Farm, ohne staatliche Zuschüsse aus und verdient trotzdem gut. Bei den Browns kommt noch dazu, dass sie nicht nur mehr Getreide als der Durchschnitt der Konkurrenz ernten, sondern sich dazu auch noch die Ausgaben für Kunstdünger, Pestizide, Fungizide und meist auch für die Herbizide sparen. Aber das ist nicht alles. Während bei konventionell wirtschaftenden Landwirten die Äcker oft viele Monate nutzlos brach liegen, weiden auf Gabe Browns Getreide- und Maisfeldern im Winter Rinder, womit er Heu und Silage spart und auch noch an der Fleischproduktion verdient. Außerdem hat er unter anderem Hühner, deren Eier wesentlich besser sind als die zertifizierter Biobauern. In dem folgenden Bild ist das blasse Ei auf der linken Seite von einem Biobauern mit normaler Freilandhaltung. Das rechte Ei, mit dem kräftiger gefärbten Dotter, ist von Gabe Browns Hühnern.
Bei Gabe Brown folgen die Hühner den Rindern drei Tage verzögert auf der Weide. Sie kratzen dabei die Kuhfladen breit und vertilgen Parasiten. Im Frühjahr, Sommer und Herbst macht Gabe Browns Betrieb alleine mit dieser Art der Hühnerhaltung $ 1375 Gewinn pro Woche. Die Nachfrage nach Eiern ist trotz des stolzen Preises von $ 5 pro Dutzend größer als das Angebot.
Eine Weihnachtsbaumplantage
In Lektion 5 des Life in the Soil-Grundkurses berichtet Dr. Elaine Ingham von einer Weihnachtsbaumplantage, die das Problem hatte, dass eine bestimmte Pilzart die Nadeln der meisten Bäume abfallen ließ. Der Betrieb hatte daraufhin Fungizide verwendet, diese wurden aber schließlich unwirksam. Auch waren die zuletzt verwendeten Fungizide so giftig, dass sie vom Markt genommen wurden. Die Firma bat daher schließlich eines der Labore von Elaine Inghams Firma darum, den Fall zu untersuchen und Komposttee auszubringen. Komposttee wurde am 30. April, 2. Mai und 3. Juni 2004 bei einem Teil junger, gesunder Bäumchen ausgebracht, ein anderer Teil wurde mit einem [neuen] sehr teuren und sehr giftigen Pestizid gespritzt. Die die Nadeln zum Abfallen bringende Pilzerkrankung trat in keiner Gruppe auf, so dass es diesbezüglich keinen Unterschied gab. Der Komposttee war aber drastisch kostengünstiger. Insbesondere war auch das Ausbringen des Komposttees einfacher und kostengünstiger, weil die Arbeiter anders als bei dem hochgiftigen Pestizid keine Schutzausrüstung brauchten. Was hier schließlich am Wichtigsten war, war aber die Entwicklung der Wurzeln. Die mit Komposttee behandelten Bäumchen hatten wesentlich kräftigere Wurzeln. Der Effekt war, dass die mit Komposttee behandelten künftigen Weihnachtsbäume schneller wuchsen und daher mit 4 bis 5 Jahren geerntet werden konnten, während die nicht mit Komposttee behandelten Bäumchen 3 Jahre mehr Zeit benötigten. Das sind rund 40 % mehr Ertrag.
Ein Versuch auf einem Milchviehbetrieb
Der folgende Versuche wird von Dr. Elaine Ingham in der 6. und 7. Lektion des Komposttee-Kurses beschrieben und erläutert. Der Versuch wurde 2003 von Russell Snodgrass, damals “SFI-Advisor” für Apron in Neuseeland durchgeführt. Apron ( http://abron.co.nz ) ist eine Firma in Neuseeland, die sich auf bodenverbessernde Dünger und Beratung spezialisiert hat. Russell Snodgrass arbeitet noch immer bei dieser Firma. “SFI-Advisor” bedeutet wohl Soil Food Inc Advisor. Die Soil Food Inc. ist die Firma Soilfoodweb von Elaine Ingham.
Hier nun der weitere Hintergrund, die Daten und Ergebnisse des Versuchs:
- Für den Versuch wurde das Land und der Viehbestand eines konventionellen Milchviehbetriebes im Gebiet der Bay of Plenty in Neuseeland geteilt. Da die Farmgebäude in der Mitte der Nutzfläche lagen, konnte man ziemlich einfach die Herde und die Weiden in zwei ungefähr gleiche Teile teilen. In beiden Teilen wurde je eine Parzelle der Weide abgezäunt, so dass das Vieh dort nicht hin konnte. Diese beiden abgezäunten Parzellen wurden alle 20 bis 30 Tage gemäht, um die Grasproduktion zu messen.
- Der Versuch wurde von Mark Macintosh von Agfirst Consultants beaufsichtigt.
- Der Versuch begann am 1. Oktober 2013 und endete am 24. Februar 2004. Er dauerte also nur knapp 5 Monate und im Sommer der Südhalbkugel statt. Auf die Nordhalbkugel übertragen würde ein solcher Versuch also vom 1. April bis Ende August laufen.
Versuchseingriff
Komposttee-Parzelle
- Drei Anwendungen von Komposttee und Futter (für Mikroorganismen) von 150 L/ha, alle 4 Wochen ab Oktober 2003
- In den 12 Monaten vor dem Versuch und während dem Versuch wurde kein Dünger ausgebracht.
Kontroll-Parzelle
- Konventionelle Düngung mit Harnstoff, 75 kg/ha alle 6 – 8 Wochen ( 450 kg/ha und Jahr).
- Phosphat Schwefel Magnesium, ausgebracht nach üblichen Erhaltungsniveau (industry maintenance levels)
Ergebnisse
Kontroll-Fläche | Komposttee | |
Gesamte Trockenmasse in kg/ha | 7272 | 8133 |
Anteil Klee in % | 6,25 | 42,5 |
Der den Versuch beaufsichtigende Berater habe zunächst befürchtet, dass die Tiere wegen des hohen Kleeanteils auf der Versuchsfläche Blähungen bekommen würden. Tatsächlich litten aber die die Tiere auf der konventionellen Fläche an Blähungen, was nach Meinung von Elaine Ingham an dem hohen Stickstoffanteil im Futter gelegen habe, während die Tiere auf der Kompostteeseite gesund waren bzw. wurden.
Alleine die Einsparungen an Tierarztkosten bei dem Teil der Herde, der auf der nur mit Komposttee behandelten Seite geweidet hat, hätte die Versuchskosten kompensiert.
Zur Zeit des Versuchs grassiert unter Kühen in Neuseeland Facial Ezcema (www.dairynz.co.nz/animal/cow-health/facial-eczema/ ). Die Ursache war damals noch nicht bekannt. Bei der Herde auf der konventionell gedüngten Weide blieb die Krankheit in dem damals üblichen Ausmaß bestehen, bzw. entwickelte normal weiter. Bei der Herde auf der nur mit Komposttee behandelten Fläche verschwand die Krankheit, d.h., Tiere die bereits erkrankt waren wurden gesund und es traten keine Neuerkrankungen auf.
Den Grund ahnt man, wenn man die folgende Grafik betrachtet. Gezeigt wird um wie viel Prozent die Gehalte der einzelnen Mineralien in den Kräutern und Gräsern auf der nur mit Komposttee behandelten Fläche gegenüber der mit Kunstdünger gedüngten Seite zugenommen hatte.
Man beachte, dass die ca. 18 % Stickstoff (Nitrogen) auf nur mit Komposttee behandelten, ökologischen Seite ausschließlich in der Form von Proteinen (Eiweiß) gebunden waren. Das Futter auf der Biobauernseite also deutlich eiweißhaltiger.
Vor diesem Hintergrund der unterschieden in den Mineralgehalten möchte ich hier auch auf meine Artikel Nährstoffgehalt der Lebensmittel sinkt seit dem 2. Weltkrieg und Erster Eindruck von Elaine Inghams Kursen hinweisen.
Wie und warum die Behandlung mit dem Komposttee gewirkt hat, bzw. was die Anwendung von Komposttee eigentlich ist – nämlich eine gezielte Infektion des Bodens und der Pflanzen mit erwünschten Mikroorganismen – zeigen die folgenden Beiden Tabellen zu diesem Versuch in Neuseeland:
Wurzeln fressende Nematoden und Fungi sind auf der bio-Seite wesentlich weniger vorhanden als auf der konventionell gedüngten Seite. Dafür sind auf der Ökoseite mehr Bakterien und Fungi fressende Nematoden, die letztlich die in den Bakterien und Fungi gespeicherten Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar machen, wie ich in dem Artikel Erster Eindruck von Elaine Inghams Kursen erklärt habe.
Solche biologischen Bodentests selber durchführen, verstehen und auswerten zu können ist übrigens ein wesentliches Ziel des Kurspaketes von Frau Ingham.
Steigerung des jagdlichen Wertes und Naturschutz
Gabe Brown schätzt, dass sich der Wildbestand seit der Umstellung seines Betriebe mindestens um das 100-fache vergrößert hat.
Auch auf der Singing Frogs Farm konnte der effektive Naturschutz verbessert werden. Die Zahl der Singvogelbrutpaare ist dort z.B. mehr als 3 mal so hoch wie auf dem Gelände von Nachbarbetrieben.
Dr. Allen William zeigte in seiner Präsentation Economic Benefits of Livestockintegration into Croplands, am 2. Tag der Southern Soil Helth Conference (SSHC), nach dem er ab [43:50] etwas über das Thema Brix-Wert-Messung referiert hat das folgende Bild eines kapitalen Weißwedelhirsches (Deer), der Klasse 175.
Solche Trophänen seien heute in Revieren, in denen die Landwirte einen hohen Brix-Wert erreichen üblich, während die Jäger vorher in den selben Gebieten große Mühe gehabt hätten einen Hirsch der Klasse 125 zu erlegen. Der Brix-Wert wird mit einem Refraktometer gemessen. Er ist ein Maß für den im Pflanzensaft enthaltenen Nährstoffanteil.
Gabe Brown erwähnt an einer Stelle seiner Präsentationen außerdem, dass das Wild über weite Strecken zu seiner Ranch wandere. Nährstoffreiche Weiden sprechen sich beim Wild offenbar herum. Man könnte also durch intelligenten, wirklich modernen Biolandbau auch die Wildbestände in einem Jagdrevier verbessern und zugleich Wild aus weniger fortschrittlichen, konventionell bewirtschafteten Jagdrevieren anlocken. Man betrachte dazu dann auch noch die Bilder von der Winterweide auf dem angehenden Maisfeld von Gabe Brown, die ich in Intensive Landwirtschaft? eingebunden habe und stelle sich vor was die Hirsche und Rehe wohl von so einer Weide halten. Dabei stellt sich mir dann auch noch die Frage, ob und wie weit man auf diese Weise nicht die insbesondere von Rotwild und Rehwild verursachten Wildschäden in den Wäldern verringern könnte. Auch das sind letztlich die Erträge beeinflussende Faktoren.
Quantität und Qualität des Trinkwassers
Es kann als sicher gelten, dass die sich eine wissenschaftlich gut fundierte, moderne biologische Landwirtschaft auch auf die Qualität und Quantität des Trinkwassers sehr positiv auswirkt, während die konventionelle Landwirtschaft mit ihrem Nitrat und Pestizideintrag für hohe Belastungen und Kosten sorgt.
Einsparungen im Gesundheitswesen
Wie der oben erwähnte Versuch in Neuseeland gezeigt hat, kann man ziemlich schnell und preiswert die Nährstoffgehalte in den Pflanzen steigern und damit sicher nicht nur die Tierarztkosten sondern auch die Kosten im Gesundheitswesen senken.
Vermeidung von Hochwasserschäden
Eine wissenschaftlich fundierte, moderne biologische Landwirtschaft, wie sie z.B. die Ranch von Gabe Brown und Singing Frogs Farm der Kaisers liefert nicht nur höhere Erträge bei geringen Kosten, sondern sie reduziert auch die die Gesellschaft insgesamt treffenden Hochwasserschäden. Siehe dazu u.a. meine Artikel Mal wieder Hochwasser, Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung , Starkregen und Sturzfluten und Bodenerosion durch Starkregen in Weinbergen.
Der furchtbarste Preis
Der furchtbarste Preis der konventionellen Landwirtschaft ist, dass sie im Falle eines Krieges oder großer Naturkatastrophen zu Massensterben führen wird, verglichen mit denen die Massenmorde und Verbrechen des 2. Weltkrieges vergleichsweise harmlos waren. Das Problem einer von großen Konzernen und damit auch von einer funktionierenden, globalen Infrastruktur abhängigen Landwirtschaft ist, dass sie sehr fragil ist. Wenige gezielte Angriffe können zu einem weitgehenden Ausfall der Nahrungsmittelversorgung führen, der heute in Staaten wie der BRD mehr als 90 % der Bevölkerung binnen weniger Monate dahinraffen würde. Mein Artikel Weitere Literatur zum Thema EMP und die in Eine Sekunde danach vorgestellten Romane liefern einige Ideen zu diesem Thema. Wer immer meint, dass sich Massenvernichtungen wie im 2. Weltkrieg nicht wiederholen sollten, der sollte sich zuerst und vor allem für eine Umstellung der Landwirtschaft einsetzen.
Dabei ist zu bedenken, dass die für die konventionelle Landwirtschaft und die sie versorgende Industrie in Deutschland sowieso mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits vor 2030 die notwendige Versorgung mit Erdölprodukten wegbrechen wird. Siehe dazu z.B. meine Artikel Der aufziehende Sturm am Ölhimmel, Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters und Karl Marx und die Energiesklaven. Die Frage ist eigentlich nur, ob man einen richtigen Absturz oder einen kontrollierte Notlandung wünscht.
Fazit
Alles in allem kann man als sicher ansehen, dass biologische Landwirtschaft mindestens gleiche oder höhere Erträge als die konventionelle, von Agrarchemikalien abhängige Landwirtschaft erzielen kann, wenn das Management der Betriebe gut ist. Die betriebswirtschaftlichen Vorteile wirklich moderner, wirklich ökologischer Landwirtschaft sind zumindest aus der Sicht der Landwirte überwältigend. Aus der Sicht der Hersteller und Lieferanten von Agrarchemikalien und Medikamenten und auch aus Sicht mancher Landmaschinenhersteller sieht das alles natürlich völlig anders aus.
Kelberg, den 1.07.2018
Christoph Becker
Die im Internet z.B. auf www.easydigging.com/broadfork.html oder auch bei http://www.gaertnernohnegift.de/ angebotenen breiten Grabegabeln sehen zwar von weitem mehr oder weniger so aus wie die von John Jeavons Buch empfohlene, gehen nicht annähernd so tief. In dem Buch von John Jeavons findet sich eine Bauanleitung mit Detailzeichnungen, einer Version die ein Maschinenbaustudent der Stanford-Universität für John Jeavon entwickelt hat, für die eine Zinkenlänge von 18″, das sind ca. 46 cm angegeben wird. ↩
Die Ohmdener Bio-Doppelgrabegabel
und
Die Ohmdener Urgesteinsmehlstäubepumpe
jibbet bei mir im Nachbarort Ohmden
bei W. Richter : http://www.gaertnernohnegift.de/
War schon da.
By the way:
Man kann im Internet endlos Infos zusammenziehen, –
nichts geht über die eigene praktische Erfahrung ..
@NoSecret
Stimmt, aber die Grabegabel von W. Richter geht nur 30 cm tief, was nach John Jeavons zu wenig ist. Die Gabel nach der Bauanleitung in dem Buch von John Jeavons geht 18″ tief, das sind fast 46 cm. Das eigentliche anfängliche Umgraben bei der Umgrabetechnik von John Jeavons lockert den Boden sogar zwei Spatentiefen tief auf, also rund 50 bis 60 cm tief. Hier ein Video zu der Technik: Session 3 Part 1: GROW BIOINTENSIVE: A Beginner’s Guide — Garden Bed Preparation ( https://youtu.be/NUp8XOsA2q4 ). Die breite Grabegabel wird bei John Jeavons nur benutzt um ein vor einiger Zeit schon einmal umgegrabenes Beet zu lockern – also um etwas mehr Sauerstoff in den Boden zubringen und aerobe Verhältnisse zu schaffen.
D.h., es wird NICHT nach jeder Ernte umgegraben.
Auf der Methode der Singing Frogs Farm wird überhaupt sogar nur einmal am Anfang umgegraben oder gepflügt, und dann nicht mehr. Die habe aber diese Breite Umgrabgabel in den ersten Jahren benutzt.
Die Gabeln auf https://www.easydigging.com/broadfork.html gehen aber, wie ich jetzt sehe, auch nicht tief genug. Ich erinnere mich jetzt auch vage, dass ich schon einmal nach diesen Gabeln gegoogelt habe. Je mehr ich darüber nachdenke, je sicherer bin ich, dass ich damals auch diese Ohmdener-Bio-Doppelgrabegabel gefunden habe. ALLE Angebote von Grabegabeln die ich damals gefunden habe entsprachen aber nicht den Empfehlungen von John Jeavons, weil sie nicht tief genug gingen. Außerdem erschienen mir zu schwach. Als ich heute den Artikel geschrieben habe war das für mich aber unwichtig, ich wollte eigentlich nur ein Bild von so einer Gabel zeigen.
Von wegen praktische Erfahrung geben ich Ihnen nur teilweise recht. Erst muss man sich wirklich gut schlau machen, das Problem und die Hintergründe verstehen lernen, die Lösungen anderer kennen lernen, am besten dann auch noch einen oder besser verschiedenen wirklichen Meistern zu sehen und von denen lernen, und dann ein Konzept entwickeln und dann erst kommt der Teil mit der praktischen Erfahrung. Ich habe das z.B. in der Zahntechnik durch und bin jetzt mit 3D-Druck und komplexen Implantatarbeiten praktisch beschäftigt, bei denen ich bis zu 8 oder 10 Implantate ohne Knochenaufbau auch in schwierige Kiefer setze, wo viele Praktiker das für unmöglich halten und wo ich dann in ca. 3 Tagen den fertigen Zahnersatz drauf setze, was viele auch wieder für unmöglich halten, und dass für einen Preis den auch wieder viele Praktiker für unmöglich halten, obwohl ich dabei ganz gut verdiene.
D.h., in der Praxis ist es wohl so, dass man zwischendurch immer schon mal eine kleine Übung macht. Also erst mal ein ganz einfaches Implantat setzen, oder ganz gezielt ein kleine Teil präzise gießen oder drucken lernen, die Schwierigkeiten analysieren, wieder mehr lesen und lernen und sich immer weiter steigern.
Meine neuer Geschäftszweig als Ergänzung zu den Inmplantaten werden diese Bodenproben nach Elaine Ingham und die dazu passende Kompost- und Komposteeproduktion, und DAS übe ich auch praktisch. Gestern kamen schon 600 Teströhrchen und ab nächste Woche wird auch praktisch mikroskopiert.
Als ich vor 14 Jahren mein Mikroskop gekauft habe um die Ränder von Kunststofffüllungen mit 400- bis 800-facher Vergrößerung zu untersuchen und um Vickershärtetests an Füllungsmaterialien durch zu führen, da habe ich übrigens auch erst etliche Vorträge besucht, habe tagelang in der Bibliothek gelesen, Artikel gesammelt, gezielt Bücher besorgt, den praktischen Teil erst einmal im Kopf durchgespielt und dann kam die Praxis – in der dann auch wieder Dinge funktionierten, die nach Meinung von “Praktikern” mit meinem Budget und meinen Möglichkeiten gar nicht möglich waren, obwohl sie in erst in meinem Kopf theoretisch und dann nach einigen kleinen Korrekturen auch in der Praxis gut funktioniert haben.
Einfach nur praktisch loswusteln bringt einen nicht wirklich weiter. Die Erfahrung die man dann macht ist wohl das, was mich an “Praktikern” oft stört, nämlich diese Meinung, dass alles mögliche einfach nicht geht – obwohl ich aus verschiedenen Fakten ableiten kann, das es sehr wohl und sogar sehr gut geht. Wobei anzumerken ist, dass ich von klein auf halt eben auch schon praktisch unterwegs bin. Aber ich habe als Kind und Jugendlicher auch gelernt das einfach nur praktisch etwas tun nichts bringt. Man braucht diesen gründlichen, ingenieurmäßigen Ansatz um wirklich weiter zu kommen.
“ab nächste Woche wird auch praktisch mikroskopiert.”
Bin gespannt auf die Bilder ..
Bilder im Internet gibt es eigentlich schon eine Menge:
und überhaupt: Auf Youtube mit Kombinationen wie “bacteria microscope”, “fungi microscope” , “nematode microscope”, “protozoa microscope”, “soil microbiology” oder den entsprechenden deutschen Begriffen suchen.
Auf was ich wirklich gespannt bin sind die Analyseergebnisse ( Diversität von Fungi, Bakterien, Nematoden und Protozoen, Verteilung der jeweiligen Typen, die aus der Verdünnung und den Zählungen berechneten Massen von Bakterien und Fungi und die daraus resultierenden Massenverhältnisse ) für verschiedene Standorte (Pflanzen, Böden, Felder, Gärten, Wiesen, Wald, Komposte, Betriebe , Problemstellen usw.) hier in der Eifel.
Ne, ne, ne, – auf die SELBST gemachten Bilder aus den SELBST gezogenen (Boden)Proben.
Es erstaunt mich immer wieder, dass diese in der Praxis erprobten alternativen Landbautechniken, trotz aller offensichtlichen Vorteile keine weitere Verbreitung finden. Der Mensch ist vielleicht zu sehr Gewohnheitstier, vielleicht auch zu beeinflussbar durch scheinbare fachliche Autoritäten. Ich habe mir im letzten Jahr durch Zufall antiquarisch das Buch “Gärtnern, ackern- ohne Gift” von Alwin Seifert gekauft, in der letzten, aktualisierten Auflage von Anfang der siebziger Jahre beschreibt er die Erfolge der Bodengesundung mittels der Verwendung von Kompost “Neuer Art” Dabei sah er die Aufgabe des Kompostes nicht primär darin, den Boden mit Nährstoffen zu versorgen, sondern darin, das Bodenleben zu gesunden, um in der Erde bereits vorhandene Nährstoffe pflanzenverfügbar zu machen und Humus aufzubauen. Er gab dabei auch zahlreiche Anwendungsbeispiele und erfasste Ertragssteigerungen statistisch. Immer wieder erwähnte er auch die ausgesprochene Schädlingsresistenz und den höheren Nährwert von in gesundem Boden gezogenem Gemüse, den Qualitätssteigerungen von Obst und selbst den besseren Getreidequalitäten an praktischen Beispielen. Obwohl seine Schriften damals einige Verbreitung fanden, ist er heute weitgehend vergessen.
Nachtrag: In seinen, übrigens schon in den zwanziger Jahren, gemachten Erfahrungen spricht er sich auch ausdrücklich gegen ausgiebige Bodenbearbeitung aus, da diese zwangsläufig das Lebensgleichgewicht der Lebensformen in den unterschiedlich tiefen Erdschichten störten.
Die vom Kommentator “NoSecret” gemachte Bemerkung, man müsse parallel zur theoretischen Beschäftigung mit dem Thema auch praktische Erfahrungen sammeln, halte ich für grundsätzlich richtig, sofern man bereit ist, Lehrgeld in Form von Rückschlägen zu bezahlen. Die Fähigkeit, ein Thema vollständig intellektuell zu durchdringen, bevor man an die Arbeit geht, ist nur wenigen gegeben und es spricht für geistige Kapazität, dass Sie so vorgehen können. Wäre es nicht so, wäre die Duale Ausbildung, wie sie vielerorts in Deutschland praktiziert wird, nicht so erfolgreich.
Ich lebe derzeit auf Mallorca und bin immer wieder erstaunt und auch erschreckt, mit welchem Unverstand hier Landwirtschaft betrieben wird. Fortschritt besteht hier aus geistlosem Einsatz von Maschinentechnik und Agrochemie. Dabei ist der Ertrag oftmals zweitrangig, da massive Subventionen bei vielen Landwirten einen Grossteil der Einnahmen ausmachen und ihre Produkte im Vergleich zu denen vom Festland nicht wettbewerbsfähig sind. Die Folge ist, wie kürzlich berichtet, dass alleine 72% des verkauften Gemüses hier auf der Insel von ausserhalb eingeführt werden muss. Auch im Hinblick auf Resilienz in Krisenfällen kommt da wohl einiges auf uns zu. Dabei wäre die Ausgangslage durchaus günstig: Kleinteilige Landwirtschaft mit natürlichen Reststücken, Knicks, Feldhecken etc., südliche Sonne und im Prinzip genug Wasser. Nur die Bodenqualität ist mittlerweile katastrophal. Im Sommer ist die humuslose Erde steinhart und ohne künstliche Beregnung vollkommen inaktiv. Der Spaten prallt regelrecht vom Boden ab.
Sehr geehrter Herr Becker,
Sie haben Recht. Im Falle eines EMP, Blackout und ja, auch kriegerischen Zuständen wird es mit der Versorgung „knapp“.
Diese Zustände will ich mir jetzt nicht ausmalen.
Allerdings ist doch das Konzept der Singing Frog Farm nicht auf ganz Deutschland zu übertragen. Da bewirtschaften acht Leute eine Farm, eher einen Garten, von 1,5 ha. Sehr (arbeits)intensiv in kleinsten Parzellen. Es kommen Spezialdünger zur Anwendung. Nach Federmehl muß man schon suchen. Muschelkalk gibt es beim Tierfutter.
370.000 Dollar sind für acht Leute als Umsatz auch nicht so toll.
Die Erträge pro ha natürlich beeindruckend.
Ernsthafte Frage, wie soll das im großen funktionieren? Bei einem 60 ha Hof wären unter den Umständen ja schon 300 Leute nötig. Angenommen ich bin ein guter Farmer dann habe ich den dreifachen Ertrag, brauche nur 20 ha und 100 Leute, kann 40 ha brachliegen lassen.
In Deutschland werden ca. 4,3 Mio. ha zum Anbau von Nahrungsmittel genutzt. Dreifacher Ertrag, ein Drittel der
Fläche, sind 1,4 Mio ha. Das bedeutet aber auch 7,5 Mio. Landarbeiter und einen ganzen Haufen Hühnerfedern. (Jetzt arbeiten 600.000 in der gesamten Landwirtschaft) Sollen Futterpflanzen angebaut werden verdoppelt sich die Anzahl. Sind keine Experten am Werk werden 45 Mio. Arbeiter benötigt.
Da wird auch der organische Dünger knapp.
https://tinyurl.com/y9dgk2tq
Das wären dann im Grunde Verhältnisse wie vor 100 Jahren.
https://tinyurl.com/yd24pf4k
Kann man wollen, muß es aber nicht.
@Teide,
die Aussage von Elaine Ingham und wenn ich mich recht erinnere auch von Christine Jones ist, dass weltweit genug Nährstoffe im Boden sind, so dass eine Düngung nicht wirklich nötig und in vielen Fällen sogar schädlich ist. Entscheidend ist, dass man die richtigen Mikroorganismen ansiedelt, vermehrt und ausreichend füttert. Man braucht so gesehen weder Mineraldünger noch organischen Dünger.
Anderseits wäre es sicher schon ganz gut, wenn man die organischen Abfälle und Dünger die man nun einmal hat, tatsächlich verwendet
Das Konzept der Singing Frogs Farm sollte man besser nicht auf große Betriebe skalieren, sondern als eine von mehreren Fundgruben für Ideen zu einer stadtnahen Lebensmittelproduktion sehen. Für größere und große Betriebe gibt es andere Konzepte wie z.B. die von Gabe Brown, Allen Williams, Greg Judy und Colin Seis. Diese brauchen für hunderte oder tausende von Hektar weniger Personal als die Singing Frogs Farm für ihre 1,5 ha. Joel Salatin ist auch so ein Beispiel. Er hat, wenn ich mich recht erinnere 12 Angestellte bei gut 200 ha. Die Salatins produzieren aber nur Fleisch und Eier, wobei sie aber zumindest das Geflügel auch selber schlachten.
Im Bezug auf Deutschland ist das Niveau auf das man zurück sinken kann, wenn man nicht aufpasst und sich nicht rechtzeitig vorbereitet, wohl eher nicht nur das von vor 100 Jahren, sondern das von vor 1500 Jahren, nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches, bei einer Gesamtbevölkerung von unter dem Stand am Ende des 30-jährigen Krieges. Es wird dabei nicht danach gefragt werden ob die Leute das wollen und gut finden. Sie werden von der brutalen Kraft der Realität gezwungen werden.
Unmöglich? Man denke sich einmal die Mineralölprodukte, mit diesen das Transportwesen und die zuverlässige Stromversorgung und damit auch die gesamte Chemieindustrie und den sozialen Frieden weg. Was bleibt dann noch von Deutschland übrig? Deutschland ist eine mit fossiler Energie extrem aufgepumpte Bevölkerungs- und Wohlstandsblase. Die Deutschen leben wie auf einem Luftballon, der seit 200 Jahren mit Hilfe fossiler Energieträger immer weiter aufgepumpt wurde und wird. Dieser Luftballon wird platzen, oder die Luft wird mehr oder weniger schnell entweichen, wenn der großen Luftpumpe die fossile Energie ausgeht. Dabei wird die im Sinne von William Graham Sumners Essay Earth Hunger ( https://www.freizahn.de/2016/04/landhunger/ ) verfügbare Fläche wieder schrumpfen. Viele werden dabei einfach fortfliegen, viele, von Hunger und Gewalt angetrieben ins Jenseits und einige ins Ausland. Es werden aber auch Menschen übrig bleiben.
Man stelle sich vor, man ist einer von den Überlebenden. Wäre es dann nicht schön, wenn die Böden gut und gesund wären und wenn es dann trotz des dann kaputten Internets über all im Land auch ein paar Überlebende gäbe, die wissen wie man auch ohne Kunstdünger und all die anderen dann nicht mehr erhältlichen Agrarchemikalien und auch ohne die schweren, dann nicht mehr funktionierenden, Landmaschinen, gute Erträge erzielen und Ernteausfälle durch Pflanzenkrankheiten vermeiden kann.
Für alle die meinen, dass interessiere sie nicht – sie wollten einfach nur jetzt ihren Spaß haben, gibt es folgende Argumentation:
Wer wirklich Spaß am Leben haben und behalten will, sollte vernünftigerweise versuchen gesund zubleiben und möglichst wenig Zeit und Geld im Bereich des Gesundheitswesens auf zu wenden. Das gelingt besser mit gesundem Trinkwasser und gesunden, nährstoffhaltigen Nahrungsmitteln. Das aber aber gibt es nur wenn die Landwirtschaft umgestellt wird. Siehe dazu auch die Punkte “Warum hat die grüne Revolution funktioniert?” und “Warum die Nährstoffgehalte seit dem 2. Weltkrieg sinken” in https://www.freizahn.de/2018/06/erster-eindruck-von-elaine-inghams-kursen/
.
So gesehen arbeiten heute viele im Gesundheitswesen, weil die Landwirtschaft mit ihren dank Agrarchemie nährstoffarmen Lebensmitteln vielen die Gesundheit ruiniert. Auch dass kann man wollen (was ich dann schon ziemlich zynisch und abartig finde), muss es aber nicht.
Sehr geehrter Herr Becker,
ich hatte ja geschrieben das ich mir die Zustände bei einem Ausfall der Logistikketten nicht ausmalen will, ich kann es aber sehr wohl.
Natürlich wäre es im Fall der Fälle gut, ein funktionierendes Backupsystem zur Nahrungsmittelerzeugung zu haben. Es wird nur nicht für 80 Mio. ausreichen.
Da Sie auch schon etwas zur Deagel Liste geschrieben haben. Für Deutschland werden jetzt 28 Mio. Bewohner prognostiziert, bei 600 Mio. BIP.
Bei den Zahlen kommen wir bezüglich der alternativen Nahrungsmittelproduktion wieder in den Bereich des möglichen.
Aber wie gesagt. Ich will es mir nicht vorstellen. Was wieder nicht heißt das ich es ignoriere.
@Teide,
wenn man “nur” 6 Millionen Tote durch vorausschauende Agrarpolitik vermeiden könnte, wäre das immerhin soviel wie der gesamte Holocaust gekostet hat. Man könnte vielleicht ganz locker sehr viel mehr schaffen.
Dazu kommen die offenbar ziemlich hohen Gesundheitsschäden durch zu geringe oder unausgewogene Nährstoffgehalte in der Nahrung. Man könnte so gesehen vielleicht auch noch ein paar Millionen Krebserkrankungen und andere ziemlich unangenehme Sachen einsparen. Vor diesen Hintergründen kommt mir übrigens die Übernahme von Monsanto durch Bayer wie ein listiger Versuch des Teufels vor, mit dem das deutsche Gutmenschenland BRD dabei ist die Nazis ziemlich heftig zu toppen. Will man das wirklich?
Ich bin einfach mal gespannt wie alles weitergeht.