Einige Fakten zu Energiewende und Klimaschutz

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Zwei neue Vorträge von Prof. Hans-Werner Sinn und das ZENAPA-Projekt in der Vulkaneifel haben mich dazu veranlasst, wieder einmal etwas mehr über die Energiewende nachzudenken.

Der Artikel ist über mehrere Tage entstanden. Die Recherche war eine phantastische Reise. Ich habe immer mehr gefunden. Eigentlich wäre das folgende mehr als genug Stoff für eine Vielzahl von Artikeln. Meine Zeit ist aber begrenzt und ich denke, dass diejenigen, die das Thema interessiert, durch das automatisch hergestellte Inhaltsverzeichnis mit Sprungadressen zurecht kommen.

Inhaltsverzeichnis

Die Energiewende kommt – Die Frage ist nur wie.

Es wird aus verschiedenen Gründen zwingend eine Energiewende geben. Die Frage ist nur, welche Bevölkerungsdichte und welche Lebensqualität nach Abschluss der Energiewende in Europa noch möglich sein werden. Die heute weit verbreitete Erwartung, dass sich die Bevölkerungsdichte und die Lebensqualität in Deutschland halten oder sogar noch steigern lassen, wird in jedem Fall bitter enttäuscht werden.

Was denen nicht klar ist, ist dass es nicht einfach um “Energie” oder gar nur um “Strom” geht, sondern um

  • die Energiedichte,
  • die Energieverfügbarkeit und die Möglichkeit der Energiespeicherung,
  • den Energieaufwand für die Energieproduktion selbst,
  • den Anteil der Energieproduktion am Bruttosozialprodukt
  • die Abhängigkeit der Innovationsfähigkeit vom Energieangebot
  • die nachlassende Effizienz von Forschung und Entwicklung, was einen immer höheren Energie, Kosten und Personalaufwand erfordert, während die Fähigkeit sich diesen Aufwand leisten zu können sinkt.
Die Entwicklung in England seit dem Jahr 1500

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Anteils der Kosten der nicht häuslichen Energieproduktion am Bruttoszialprodukt in England von der fast ausschließlich mit erneuerbaren Energieträgern, also mit Sonnenenergie, Wind und Wasserkraft betriebenen Gesellschaft um 1500, bis zur hauptsächlich mit fossilen Energieträgern betriebenen Gesellschaft im Jahr 2000.

Nicht häusliche Energieaufwendungen, relativ zum Bruttosozialprodukt, in England von 1500 bis 2000.
Quelle: Kapitel 4, “Depletion vs. innovation The fundamental question of sustainability” von Joseph A. Tainter, Deborah Strumsky, Temis G. Taylor, Michelle Arnold, and José Lobo in
Physical Limits to Economic Growth: Perspectives of Economic, Social, and Complexity Science (Routledge Studies in Ecological Economics) (S. 71).

Dazu nun eine Tabelle der Steinkohleförderung in England, dann eine Grafik über die Entwicklung der Energiekosten pro Tonne Öl-Äquivalent und dann die Entwicklung der Patentzahlen in England:

Quelle: http://www.ipp.mpg.de/ippcms/de/pr/veranstaltungen/oeffentlich/archiv/prometheus/doc2000/bartels.pdf
Energiekosten pro Tonne Öl-Äquivalent in Pfund Sterling (2000), in England von 1500 bis 2000.
Quelle: Kapitel 4, “Depletion vs. innovation The fundamental question of sustainability” von Joseph A. Tainter, Deborah Strumsky, Temis G. Taylor, Michelle Arnold, and José Lobo in
Physical Limits to Economic Growth: Perspectives of Economic, Social, and Complexity Science (Routledge Studies in Ecological Economics) (S. 73).
Anerkannte Patente in England von 1660 bis 1800.
Quelle: Kapitel 4, “Depletion vs. innovation The fundamental question of sustainability” von Joseph A. Tainter, Deborah Strumsky, Temis G. Taylor, Michelle Arnold, and José Lobo in
Physical Limits to Economic Growth: Perspectives of Economic, Social, and Complexity Science (Routledge Studies in Ecological Economics) (S. 71).

Die Daten legen den Schluss nahe, dass die Innovationsfähigkeit der Gesellschaft von der verfügbaren Energie abhängt.

Menschliche Gesellschaften waren fast immer, und in Europa bis ins Mittelalter zu 100 % mit erneuerbaren Energien betrieben. Die Innovationsleistung dieser Gesellschaften in Sinne von Erfindungen pro Jahr und Kopf der Bevölkerung war sehr gering und der Anteil der Energieproduktion am Bruttosozialprodukt betrug in der Regel ca. 90 % und in schlechten Jahren 100 %.

Erfindungsreichtum hängt, wie Tainter und Kollegen zeigen, zunächst davon ab, dass eine Gesellschaft nur einen möglichst kleinen Anteil des Bruttosozialproduktes für die Energieproduktion benötigt und somit viel Kapital und Zeit für Erfindungen, Bildung und andere Kulturleistungen hat. Eine Gesellschaft, die mehr und mehr für  ihre Energieproduktion aufwendet, verliert daher voraussichtlich zunehmend an Innovationskraft.

Sinkende Effizienz der Erfinder

Wie Tainter und Kollegen in dem gleichen, 4. Kapitel von Physical Limits to Economic Growth: Perspectives of Economic, Social, and Complexity Science zeigen und erklären, lässt die Effizienz der Innovationsanstrengungen alleine dadurch dramatisch nach, dass die einfachen, leichten Erfindungen zuerst gemacht werden. Sie zitieren als Beispiel eine Studie von Jacob Schmookler, wonach in der Industrie das Personal für die Forschung von 1930 bis 1954 um das 5,6-fache zunahm, während die Zahl der Patente in der selben Zeitperiode nur um 23 % stieg. Die folgende Grafik ist nur eine von vielen ähnlichen, die Tainter und Kollegen zeigen. Sie zeigt die Entwicklung der Zahl der Erfindungen pro Erfinder von 1974 bis 2012:

Erfindungen pro Erfinder im Energiesektor von 1974 – 2012.
Quelle: Kapitel 4, “Depletion vs. innovation The fundamental question of sustainability” von Joseph A. Tainter, Deborah Strumsky, Temis G. Taylor, Michelle Arnold, and José Lobo in
Physical Limits to Economic Growth: Perspectives of Economic, Social, and Complexity Science (Routledge Studies in Ecological Economics) (S. 83).

Die Entwicklung ist in praktisch allen anderen Bereiche ähnlich. Man beachte zu diesem Thema auch den Vortrag von Vaclav Smil Energy Revolution? More like a Crawl, auf den ich schon in Bill Gates, Vaclav Smil und mehr hingewiesen hatte. Wie Vaclav Smil erklärt, stammen die großen Erfindungen im Energiesektor fast alle aus der Zeit des 19. Jahrhunderts. Der Fortschritt im Energiesektor ist mehr ein Kriechen als eine Revolution.

Selbst wenn eine Gesellschaft reichlich hochwertige und zugleich billige Energie hat, sinkt die Effizienz vor Forschung und Entwicklung. Nach der Lektüre des Buches Drilling Down: The Gulf Oil Debacle and Our Energy Dilemma von Tainter und Patzek, hatte ich mich in Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen bereits mit dem Thema beschäftigt.

 Die Energiewende als Ersatzreligion

Wie Prof. Hans-Werner Sinn etwa ab Minute 9 in der Disskussion zu seinem Vortrag Wie viel Zappelstrom verträgt das Netz? Bemerkungen zur deutschen Energiewende erklärt, ist die Diskussion zur Deutschen Energiewende nicht mehr rational, sondern hat einen quasireligiösen Charakter bekommen. Für ihn sind seine Windflügel Sakralbauten einer neuen Zeit. Der Sonnen- und der Windegott würden bei uns den christlichen Gott ersetzen, an den wir nicht mehr so recht glauben würden. Das entspricht im Wesentlichen dem, was John Michael Greer über den Glauben an den Gott des Fortschrittes schreibt und sagt. In meinem Artikel Nach dem Fortschritt, über Greers Buch After Progress: Reason and Religion at the End of the Industrial Age habe ich mehr dazu geschrieben. Auf das Buch aufmerksam geworden war ich durch das Interview von John M. Greer mit Chris Martenson, dass ich unter dem Titel Der Gott des technischen Fortschritts könnte tot sein ins Deutsche übersetzt habe. 

In dem Interview mit dem amerikanischen Soziologen William Catton, das ich in Ökologisches Überschwingen – Interview mit Prof. William Catton ins Deutsche übersetzt habe, erklärt Catton das von Prof. Sinn angesprochene Problem im Abschnitt Cargoismus.

Besonders schön erkennen kann man diesen religiösen Charakter meines Erachtens bei Claudia Kemfert, Franz Alt und auch bei Angela Merkel (vor allem auch dank ihres “Wir schaffen das”), die auf mich eher wie Priester dieser neuen Religion wirken.

Es macht jedenfalls Sinn, sich bei der Diskussion über die Energiewende und den “Fortschritt” darüber im klaren zu sein, dass man es faktisch mit einer Religion zu tun hat. Mit Kritik an der Energiewende, wie z.B. Prof. Sinn sie liefert, und wie ich das hier auch versuche, handelt man faktisch wie der die heilige Donar-Eiche fällende Bonifatius, mit dem Unterschied, dass Bonifatius seinen deutschen Zeitgenossen eine bessere Religion zu bieten hatte und dass er deshalb erfolgreich war.

Man kann und sollte Religion in Sachen Energiewende aber vielleicht besser als ein Rauschmittel sehen, mit dem man ähnlich wie mit Alkohol die Wahrnehmung der Realität nur für eine gewisse Zeit ausblenden oder verschönern kann. Besser war und ist meines Erachtens die Realität kaltblütig und umfassend zu analysieren und echte Problemlösungen zu suchen.

Diese Vorrede erscheint mir sinnvoll, weil die folgenden Fakten zeigen, dass die deutsche Energiewende wirklich nichts weiter ist als ein extrem teurer, die Umwelt unnötig belastender Rausch, durch den alles nur noch viel schlimmer wird und der unnötig Ressourcen kostet.

Die jahreszeitlichen Schwankungen

Wie Prof. Hans-Werner Sinn in seinem sehr empfehlenswerten Vortrag Wie viel Zappelstrom verträgt das Netz? Bemerkungen zur deutschen Energiewende, am 18. Dezember 2017 gut erklärt hat, ist das Hauptproblem der Sonnen- und Windstromerzeugung die jahreszeitliche Schwankung:

Quelle: Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 18.12.2017 ( https://youtu.be/xzXAZad3TcE )

Die in den Medien immer wieder propagierten Ideen, Vorschläge und Projekte zur Stromspeicherung beziehen sich durchweg nur auf die täglichen Schwankungen. Diese kann man in der Tat sehr gut mit etwas Aufwand ausgleichen. Aber selbst wenn es gelänge, den Strombedarf für eine Woche oder gar für einen ganzen Monat zu speichern würde,  das nur 11 % des Speichervolumens ausmachen, das man für eine vollständige Umstellung auf Wind- und Sonnenstrom benötigen würde.

Wie Prof. Sinn dann auch gezeigt hat, könnte man bei Nutzung aller theoretisch in Europa realisierbaren Speicherkapazitäten maximal nur ungefähr die Hälfte der heutigen Stromversorgung mit Sonne und Wind realisieren.

Eine Umstellung auf Elektromobilität würde die benötigten Speicherkapazitäten steigern und nicht etwa, wie manche meinen, verringern. Es sei denn, man würde den Verkehr in weiten Teilen des Jahres still legen.

Strom  – weniger als ein Viertel des Bedarfs

Strom machte 2014 nur 22,2 Prozent des gesamten deutschen Primärenergiebedarfs aus, wie die folgende Grafik aus Prof. Sinns Vortrag vom 18.12.2018 zeigt:

Quelle: Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 18.12.2017 ( https://youtu.be/xzXAZad3TcE )

Zu dieser Grafik passen auch die Diagramme des Umweltbundesamtes, die ich schon in Energietrend in Deutschland seit 1990 eingebunden hatte.

An dieser Stelle möchte ich zusätzlich eine Grafik zur Entwicklung des Mineralölverbrauchs in Deutschland von 2007 bis 2017 , jeweils in den ersten 3. Quartalen zeigen:

Quelle: https://ag-energiebilanzen.de/index.php?article_id=29&fileName=oel_q1-q3_2017.pdf

Der Ölverbrauch steigt also seit 2015 wieder Jahr für Jahr deutlich an.  Von einer Energiewende ist beim Öl ist in der Praxis nichts zu sehen. Zu bedenken ist auch, dass die Herstellung, Montage, Wartung, Reparatur und Entsorgung von Anlagen zur Produktion von Solar- und Windstrom ohne die Verwendung von Mineralölprodukten und anderen fossilen Energieträgern bisher nicht möglich ist.

Die Landwirtschaft erfordert ebenfalls große Mengen an Mineralölprodukten und anderen fossilen Energieträgern. Dabei ist nicht nur an Treibstoffe und Schmiermittel zu denken, sondern auch an die Produktion von Stahl, Kunststoffen, Pestiziden, Herbiziden und vor allem auch Düngemitteln. Ohne mit per Haber-Bosch-Verfahren, heute meist aus Erdgas hergestelltem Kunstdünger, würde man rund die Hälfte der heutigen Weltbevölkerung nicht mehr ernähren können. Zu letzterem siehe den Artikel aus der Ernährung aus der Pipeline, FAZ-Serie Race to Feed the World von Jahn Grossarth.

Wasserstoff, Methanspeicher usw.?

Prof. Sinn behandelt auch diese Themen in seinem Vortrag.

Ein wesentliches Problem bei diesen Methoden sind der geringe Wirkungsgrad und die hohen Kosten. Beim Wirkungsgrad ist vielen das Prinzip des Carnot-Prozesses nicht klar. Immer wenn man mit einer Wärmekraftmaschine mechanische Energie erzeugen will, hat man es mit diesem Prozess zu tun, der den Wirkungsgrad der Maschine selbst im besten Fall gnadenlos von der Temperaturdifferenz abhängig macht. Die folgende Grafik zeigt den Zusammenhang:

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Prozess
0°C entsprechen 273 K. Die 373 K der roten Linie entsprechen 100°C beim Gasaustritt.

Man benötigt also eine möglichst hohe Temperatur am Anfang und einen möglichst niedrige Austrittstemperatur.

Ein anderes Problem ist, dass der Gesamtwirkungsgrad das Produkt der einzelnen Wirkungsgrade ist.

Schließlich sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es bei der Energieversorgung eines großen Industrielandes mit 80 Millionen Einwohnern nicht um ein kleines Laborprojekt handelt. Es geht um wirklich sehr große Mengen und Dimensionen und es geht um extrem viel Kapital, das in bestehenden Anlagen gebunden ist und um extrem viel Kapital, das in neue Anlagen investiert werden müsste. Dieses zu investierende Kapital muss man erst einmal haben. Damit man dieses Kapital hat, braucht man eine sehr hohe Produktivität und damit man die hat braucht man sehr viel sehr hochwertige und zugleich auch billige Energie, von der ein großer Teil in Form von Erdölprodukten verfügbar sein sollte.

Schwere Lastkraftwagen mit Batterie?

Alice Friedemann, die Autorin von When Trucks Stop Running: Energy and the Future of Transportation hat am 17. November 2017 auf ihrem Blog energyskeptic.com den Artikel Given the laws of physics, can the Tesla Semi really go 500 miles, and what will the price be? veröffentlicht.

Aus diesem Artikel habe ich folgende Tabelle übersetzt:

Grundlage war ein großer amerikanischer Sattelschlepper.

Reichweite (km) Batterie kWh erforderlich Kosten des Batterieblocks  bei €130-$171 per kWh Batteriegewicht in kg Max Nutzlast in Tonnen (metrisch)
 482 1,000 €130 – 210.000   8.200 7,7
965 2,000 €261 – 343.000 16.000 5
1448 3,100 €409 – 531.000 24.500 0

Tabelle 1. Vollständig elektischer Sattelschlepper (Truck) Daten aus Figure 2 von Sripad, S.; Viswanathan, V. 2017. Performance metrics required of next-generation batteries to make a practical electric semi truck.  ACS Energy Letters 2: 1669-1673..   Ein amerikanischer Dieseltruck hat eine maximale Nutzlast von 21,3 Tonnen.  Die Maximale Nutzlast (Gewicht der Ladung) erhält man, indem man das zulässige Maximalgewicht von 36,3 Tonnen, minus Batteriegewicht, minus Minus Leergewicht des Trucks ohne Motor (15,9 Tonnen) errechnet.

Alice Friedemann hat mit short Tons (907 kg) gerechnet, was ich in metrische Tonnen (1000 kg) umgerechnet habe.

Amerikanische Dieseltrucks haben eine Reichweite mit einer Tankfüllung von bis zu 2900 km.

Man braucht also eine Batterie für ca. eine halbe Million Euro, mit einem Gewicht von 24,5 Tonnen, um mit einem auf amerikanischen Truck mit Elektromotor wenigstens halb so weit fahren zu können wie mit einem Dieseltruck. Dabei hat man dann eine Nutzlast von 0 kg. D.h., der Truck ist dann voll damit beschäftigt seine teure Batterie durch die Lande zu fahren.

Die obigen Daten dürften auch mit Blick auf die Landwirtschaft interessant sein. Zum Dieselverbrauch in der Landwirtschaft habe ich folgende Aufstellung gefunden: oekl.at/wp-content/uploads/gems/KLRW2012Kraftstoffverbrauch.pdf.

Danach benötigt man alleine für das noch immer weit verbreitete Pflügen der Felder je nach Boden 15 bis 40 Liter Diesel pro Hektar.

Für Mais rechnet man insgesamt ca. 100 Liter Diesel pro Hektar und Jahr. Eine Wiese mähen und Silorundballen pressen scheint ca.  25 Liter Diesel pro Hektar zu erfordern. Wobei das alles nur sehr ungenaue Werte sind, die aber eine ungefähre Ahnung davon geben, was die Landwirtschaft benötigt.

Besonders amüsiert mich dabei ein Biobauer, den ich schon mehrfach dabei beobachtet habe, wie er mit seinem etliche Tonnen schweren Allrad-Traktor die Bioeier bei seinen Hühnern holen fährt, die er problemlos auch mit einem Handwagen oder Fahrradanhänger holen könnte.

Deutsche sparen Energie für Donald Trumps USA

Ein überraschendes, aber gut nachvollziehbares Detail von Prof. Hans Werner Sinns Vortrag How to Fight Climate Change: economic and technical challenges am 22. Januar 2018 in London war folgende Feststellung: Die deutschen und europäischen Bemühungen zur Energieeinsparung und zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes führen dazu, dass der Weltmarktpreis für fossile Energieträger niedrig gehalten werden, so dass unter anderem die Amerikaner und Chinesen für  fossile Energie weniger bezahlen und mehr verbrauchen können. Wenn die Deutschen ihre Häuser besser isolieren und weniger Energie verbrauchen, weil der Strom in Deutschland viel teurer als woanders ist, dann trägt das also nichts zum Weltklima bei. Im Gegenteil. Was Deutschland einspart wird andernorts verbraucht UND der ehrhebliche, für die Planung, Durchführung und Kontrolle der Energie-Sparmaßnahmen in Deutschland erforderliche Verbrauch fossiler Energie und anderer Rohstoffe belastet das Klima und die Umwelt zusätzlich.

Mit anderen Worten, wenn die Deutschen ihre Häuser nicht isolieren und insgesamt mehr Energie verbrauchen würden, dann wären die Weltmarktpreise höher. Die Chinesen, Inder und Amerikaner müssten für ihre Energie und Rohstoffe dann mehr bezahlen und würden folglich weniger verbrauchen. Ich frage mich, ob diese Einsicht die deutschen Gutmenschen dazu veranlasst hat, Millionen meist ungebildeter “Fachkräfte” nach Deutschland zu locken, um den Deutschen Sozialstaat höher zu belasten und vor allem auch, um den Energie- und Ressourcenbrauch Deutschlands auf vielfältige Weise zu steigern und damit letztlich den sozialen Zusammenhalt und die Krisenbewältigungsfähigkeit Deutschlands nachhaltig zu zerstören.

Das grüne Paradox

Ein anderer Effekt “grüner” Politik, den H.-W. Sinn “grünes Paradox” nennt, besteht darin, dass die Produzenten fossiler Energieträger wegen der Ankündigungen und Pläne der “grünen” Politik künftige Absatzeinbrüche befürchten und deshalb versuchen, in der Gegenwart ihre Förderung zu steigern, was zu niedrigeren Preisen führt, was zu steigendem Verbrauch (und mehr CO2-Ausstoß) bei den Verbrauchern führt. Wegen der pro Einheit niedrigeren Einnahmen müssen die Förderländern anderseits versuchen, ihre Produktion weiter zu steigern.

Der globale CO2-Ausstoss steigt trotzdem

Der CO2-Aussstoß Deutschlands und Westeuropas fällt nach Aussage von Prof. Sinn, wobei er die folgende Grafik zeigt.

Quelle: LSE Events | Hans-Werner Sinn | How to Fight Climate Change: economic and technical challenges ( https://youtu.be/s6M56x4c99I )

Der globale CO2-Ausstoß steigt aber, wie er mit der folgenden Grafik zeigt. Wirksam senken kann man den CO2-Ausstoß danach nur mit einer Wirtschaftskrise. Die einfachste und preiswerteste Reduzierung des globalen CO2-Ausstoßes und damit auch die effizienteste Methode um den Klimawandel auf zu halbieren ist meines Erachtens ein gezielt herbeigeführter, lange andauernder Zusammenbruch der Strom- und Treibstoffversorgung der wichtigsten Bevölkerungszentren und des globalen Handels. Es muss nicht zwingend ein offener Weltkrieg werden.

Quelle: LSE Events | Hans-Werner Sinn | How to Fight Climate Change: economic and technical challenges ( https://youtu.be/s6M56x4c99I )

Es ist spielt keine Rolle, dass die Deutschen und Europäer Energie sparen. Global steigter der Verbrauch fossiler Energieträger und die CO2-Produktion.  Ein Minderverbrauch Europas senkt höchstens die Energiepreise für Amerikaner und Chinesen und steigert deren Verbrauch.

Was den CO2-Ausstoß bisher wirklich gesenkt hat, sind lediglich schwere Wirtschaftskrisen.  Wenn als ich das gesehen habe, habe ich an Roscoe Bartletts Vortrag zum Thema Peak Oil gedacht, denn dieser als Abgeordneter im Amerikanischen Kongress viele Male gehalten hat. Bartlett erzählte an einer Stelle von einer Chinareise, die er als amerikanischer Abgeordneter unternommen habe. Es habe ihn sehr beeindruckt, dass die Chinesen über 100 Jahre vorausplanen, während die Amerikaner nur sehr kurzfristig planen würden. Wenn die Chinesen wirklich weit voraus planen und zugleich das Klimaproblem ernst nehmen, könnten sie meines Erachtens auf die Idee kommen, den globalen CO2-Ausstoß durch einen Weltkrieg oder durch eine extreme Wirtschaftskrise radikal zu reduzieren, wenn die chinesische Führung und genug Chinesen das überleben können. Es könnte hilfreich sein, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen und sich darauf vorzubereiten.  Roscoe Bartlett hatte ich den ersten Artikel auf www.freizahn.de gewidmet: Der Abgeordnete der vom Netz ging.

Pumpspeicherkraftwerke

Die Absurdität und Irrationalität der deutschen Energiewende wird auch deutlich, wenn man den Abschnitt über die Pumpspeicherwerke in Prof. Sinns Münchener Vortrag anhört. Deutschland hat heute 35 Pumpspeicherkraftwerke mit einer Kapazität von 0,038 TWh (Therawattstunden).

Quelle: Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 18.12.2017 ( https://youtu.be/xzXAZad3TcE )

Man bräuchte, wie die folgende Grafik zeigt,  aber eine Kapazität von ca. 7 TWh, was ca. 6395 Pumpspeicherkraftwerken entsprechen würde, wenn man nur die 21,2 Prozent des deutschen Primärenergiebedarfs mit Wind- und Sonnenstrom abdecken wollte, die 2014 auf die Stromversorgung entfielen.

Quelle: Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 18.12.2017 ( https://youtu.be/xzXAZad3TcE )

In ganz Westeuropa (einschließlich Skandinavien) könnte man aber nur Pumpspeicherkraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt 2,618 TWh bauen.

Quelle: Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 18.12.2017 ( https://youtu.be/xzXAZad3TcE )

Was Prof. Sinn dabei noch nicht erwähnt und diskutiert hat, ist, dass für den Bau  von Pumpspeicherkraftwerken direkt und indirekt sehr große Mengen fossile Brennstoffe erforderlich sind (Diesel für Transport, Bau- und Erdarbeiten, Stahl, Beton usw.). Außerdem halten solche Kraftwerke nicht ewig und sie müssen gewartet und hin und wieder sehr aufwendig repariert und überholt werden, wofür man ebenfalls fossile Energieträger  benötigt. Das alles gilt auch für die Stromleitungen, die für Verbindung zwischen diesen Kraftwerke und den Verbrauchern nötig sind.

Elektroautos als Energiespeicher?

Quelle: Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 18.12.2017 ( https://youtu.be/xzXAZad3TcE )

Bis 2020 will die Bundesregierung die Zahl der Elektroautos auf 1 Million steigern. Bis 2030 auf 6 Millionen.

Wenn man die Akkus von Elektroautos als Stromspeicher verwenden wollte, um die Schwankungen beim Solar- und Windstrom auszugleichen, dann bräuchte man mehrere hundert Millionen Elektroautos in Deutschland.

Die großen Probleme mit den Elektroautos sind, abgesehen vom Preis und von der Frage, wie man woher die nötigen Rohstoffe für die Motoren, Leitungen und Batterien in den nötigen Mengen bekommen will:

  • Die Batterien der Elektroautos können die jahreszeitlichen Schwankungen beim Solar- und Windstrom nicht ausgleichen. Oder soll man sich teure Elektroautos hinstellen, um mit diesen meist nur im Spätsommer und Herbst zu fahren?
  • Elektroautos brauchen im Winter wegen der Heizung mehr Energie. Genau dann hat man aber weniger erneuerbare Energien.
  • Elektroautos kosten zusätzlich Strom. Der Anteil der Stromproduktion am Primärenergieverbrauch würde also steigen. Es ist aber schon jetzt so, dass, wie Prof. Sinn zeigt, maximal die Hälfte des heutigen Strombedarfs mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann.

Der Traum von der Elektromobilität wird sich mit Hilfe erneuerbarer Energiequellen also nicht im großen Stil so realisieren lassen, wie die meisten sich das vorstellen. Null-Emissions-Zonen, wie sie z.B. die ZENAPA-Projekte anstreben, dann hat man nur die folgenden Alternativen: Zu Fuß gehen und Lastentransport z.B. mit Chinesischen Schubkarren oder Handwagen, Pferd zum Reiten und vor allem auch Pferde- und Kuh oder Ochsengespanne, wie sie auch Hitlers Wehrmacht mangels Treibstoff viel und vor allem auch am Ende des 2. Weltkrieges eingesetzt hat ( Blut für Öl ). Dazu Segelschiffe und auf den Binnengewässern auch von Treidelpferden oder von Menschen gezogene Schiffe.  Der materielle Lebensstandard nach der realen Energiewende dürfte dem im  kollabierten Deutschland im Frühjahr 1945 entsprechen oder wenn es friedlicher abläuft, dem was James Howard Kunstler in seinen Romanen der World Made by Hand -Reihe beschreibt. Eine andere wahrscheinliche Entwicklungen beschreibt John Michael Greer in Dark Age America. In meinen Artikel In der Folge der Industriegesellschaft habe ich einen Teil dieses Buches übersetzt. Ein Zitat aus dieser Übersetzung:

Man rechne diese Muster zusammen, folge ihnen über die üblichen ein bis drei Jahrhunderte der Abwärtsspirale und man hat das Standardbild einer Gesellschaft in einem dunklen Zeitalter: eine größtenteils verwüstete ländliche Gegend mit kleinen verstreuten Dörfern, wo selbst versorgende Bauern, die verarmt sind und nicht lesen und schreiben können, kämpfen, um die Fruchtbarkeit zurück in den ausgelaugten Mutterboden zu bringen. Ihre Regierung besteht aus der persönlichen Machtausübung lokaler Kriegsherren, die im Tausch für den Schutz vor Plünderern ihren Teil der jährlichen Ernte fordern,  und die eine raue Rechtsprechung im Schatten jedes passenden Baumes anwenden. Ihre Literatur besteht aus Gedichten, liebevoll erinnert und gesungen zu den Klängen eines einfachen Saiteninstruments, die an die großen Taten der charismatischen Führer eines verschwundenen Zeitalters erinnern, und diese selben Gedichte beinhalten alles, was sie über ihre Geschichte wissen. Ihr Gesundheitswesen besteht aus Kräutern, ein wenig rauer Chirurgie und Zaubersprüchen, die sie schlau zwecks Ausbeutung des Plazeboeffektes nutzen. Ihre Wissenschaft – nun ich überlasse das der Fantasie der Leser.

Deutschlands Stromexporte sind Müllexporte

Man liest immer wieder, dass Deutschland wegen seiner vielen Wind- und Solarkraftwerke Strom exportiert. Das wird so dargestellt und von den meisten wohl so empfunden, als wären diese Exporte etwas Gutes und Vorteilhaftes, auf das die Deutschen stolz sein könnten. Die Wahrheit sieht aber, wie Prof. Sinn erklärt, anders aus. Für diese Exporte muss Deutschland nämlich bezahlen, weil keiner den überflüssigen deutschen Strom wirklich haben will – außer wenn die Deutschen für diese Stromexporte, ordentlich bezahlen. Es handelt sich faktisch mehr eine Art Müllexport. Warum das so ist, zeigt die folgende Grafik:

Quelle: Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 18.12.2017 ( https://youtu.be/xzXAZad3TcE )

Die folgende Grafik zeigt, wie die Situation gewesen wäre, wenn die Kapazität zur Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom 2014 “nur” doppelt so groß gewesen wäre. Man bedenke, dass der Anteil des Wind- und Sonnenstroms an der gesamten Primärenergieerzeugung 2014 nur 3,5 Prozent betrug. Eine Verdoppelung hätte nur etwas mehr als dem Atomstromanteil entsprochen, der damals bei 3,4 Prozent des Primärenergiebedarfs lag.

Quelle: Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 18.12.2017 ( https://youtu.be/xzXAZad3TcE )

In den rot markierten Bereichen überstieg die Produktion von Wind- und Sonnenstrom den deutschen Strombedarf, bzw. hätte ihn überstiegen. Man kann diese Überproduktion aber nicht einfach wegwerfen, es sei denn mit einem “gigantischen Tauchsieder in der Elbe”, wie Prof. Sinn erläutert. Das heißt, Gasturbinen, Dieselmotoren und Wasserkraftwerke kann man schon sehr schnell regeln oder auch stoppen. Wasserkraftwerke gibt es in Deutschland nur wenige. Gasturbinen haben eine relativ hohe Gasaustrittstemperatur, weshalb der Wirkungsgrad relativ niedrig ist (siehe die Grafik und Erklärung zum Carnot-Prozess weiter oben). Hohe Wirkungsgrade kann man mit Gasturbinen nur erreichen, wenn man deren Abgaswärme nutzen kann. Aber die entsteht dann eben auch nur wenn die Turbine tatsächlich läuft. Dieselmotoren erfordern Diesel, der ohnehin schon ziemlich knapp ist. Einen erstaunlichen Artikel zum Thema Diesel fand ich in Kjell Alekletts Blog. Demnach fehlten in Europa schon 2012 immerhin 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Diesel und Prof. Aleklett hat schon damals PKW-Käufern wegen der absehbaren Dieselknappheit empfohlen, lieber Benziner als Diesel-PKWs zu kaufen ( Threat of diesel rationing in Europe ). Statt den Leuten rechtzeitig die Wahrheit zu sagen, hat man nun Dieselfahrverbote wegen angeblicher Umwelt und Gesundheitsrisiken entwickelt.

Um die Stabilität des Stromnetzes nicht zu gefährden, muss der überschüssige Strom jedenfalls irgendwo hin und zwar sehr schnell.  In Grenzen kann man konventionelle Kraftwerke dazu herunterregeln oder sogar ganz stoppen. Man kann auch Wind- und Solarkraftwerke abschalten, aber nach dem Erneuerbare Energiegesetz müssen deren Betreiber offenbar auch dann für ihre Produktion den vorgeschriebenen, hochsubventionierten Preis bekommen, wenn der Strom vernichtet oder gegen Gebühr ins Ausland geleitet werden muss. Ein Artikel zu diesem Thema ist www.energiezukunft.eu/netze/netzausbau/nachbarn-wollen-keinen-deutschen-strom-gn103432/.  

Meine Seefahrtzeit und meine Erfahrung mit großen Dampfkesseln war relativ kurz und liegt mehr als 35 Jahre zurück. Die großen Motoren konnte man im Notfall schon sehr schnell stoppen und auch die Turbinenanlagen waren notfalls schnell zu stoppen. Aber das Anfahren dieser großen Anlagen war ein zeitaufwendiger, viele Stunden dauernder Prozess. Dabei waren diese großen Schiffsantriebe im Vergleich zu großen Kraftwerken noch ziemlich klein. Eine Zahl, die ich mir gut gemerkt habe, war, dass die großen Dampfkessel bei Vollast pro Stunde mehr als das Vierfache ihres Wasserinhaltes an Dampf produzierten und dass ein Stocken oder Fehlen des zum Energieabtransport nötigen Wasserflusses in den im Bereich der Flammen liegenden Rohre in kurzer Zeit zur Zerstörung des Kessel führen würde. Man muss solche Anlagen vorsichtig über viele Stunden auf Betriebstemperatur bringen. Kühlwasser und Schmierölkreisläufe müssen lange vor dem Starten laufen, um die Anlage auf Betriebstemperatur zu bringen usw.. Bei Kohlekraftwerken kann man zudem sicher nicht einfach so mal eben den Verbrennungsprozess an- und abschalten, sondern muss z.B. erst einmal die schon im Verbrennungsraum befindliche Kohle verbrennen lassen und man muss die dabei entstehende Wärme abführen.  Wenn man solche großen Kraftwerke Tage, Wochen und Monate im Standby Betrieb und damit auch auf Betriebstemperatur halten will, dann kostet das nicht nur Personal und Abschreibung, sondern auch Energie.

Gasturbinen kann man zwar sehr schnell hochfahren, aber ihr Wirkungsgrad ist wie gesagt schlecht. Bei saisonalen Schwankungen oder bei absehbaren, Wetterabhängigen Schwankungen wird man also auch trägere, aber effizientere Kohlekraftwerke oder andere mit Dampfkesseln arbeitende Systeme verwenden. Das steigert den Bedarf an Kraftwerksreserven. Durch die “erneuerbaren” Energien braucht man  mit Sicherheit zusätzliche Kraftwerksreserven und der ganze Regelprozess dürfte um einiges unübersichtlicher und schwieriger und unberechenbarer sein. Das steigert insgesamt die Komplexität der Stromversorgung, was wiederum eine Steigerung der Kosten und des Energieaufwandes und auch der Fragilität des gesamten Systems bedeutet, womit man wieder bei der Theorie vom Kollaps komplexer Gesellschaften landet und auch bei Nassim Talebs Schwarzen Schwänen, dem Truthahn und dem Drachenkönig landet:

 

Die gesicherte Energie bei Wind- und Sonnenstrom

Bei Sonnenstrom beträgt die gesicherte Energiemenge lokal genau 0 % der installierten Energie. Nur wenn man ein globales Stromnetz aufbauen würde, könnte man dieses Problem beheben, weil die Sonne immer irgendwo auf der Erde scheint. Der Aufwand, der Bau und Betrieb eines solchen Stromnetzes,  wäre aber extrem und seine Störanfälligkeit wäre hoch.

Für die Windenergie bietet auch in Deutschland ein kleine garantierte, d.h., in 99,5 % der Zeit mindestens verfügbare Leistung, wie die folgende Grafik zeigt:

Quelle: Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn vom 18.12.2017 ( https://youtu.be/xzXAZad3TcE )Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Energiewendekritische Blog von Eberhard Wagner. Dessen Artikel Windenergie-Analyse 2006-2017 habe ich die folgende Grafik entnommen. Diese Grafik zeigt die Entwicklung der Windenergie in Deutschland von 2006 bis 2017 und dabei die installierte Leistung, die tatsächlich in einem Monat  erreichtemaximale Leistung  und die erreichte minimale Leistung, die man auch als die garantierte Leistung sehen kann. Besonders bemerkenswert ist, dass die gesicherte Leistung sich über die ganzen Jahre so gut wie nicht verändert hat.

Quelle: https://klauseberhardwagner.wordpress.com/2018/01/12/windenergie-analyse-2006-2017/

Zwei weitere kritische Stimmen zur Energiewende

Auf der Suche nach kritischen Stimmen zur Energiewende habe ich auf Youtube noch die folgenden beiden Vorträge gefunden, die ich beide gut fand:

Das Pariser Klimaschutzabkommen

Während ich an der der obigen Zusammenstellung gearbeitet habe, habe ich auch auf Kjell Aleklett’s Energy Mix den Artikel über das Pariser Klimaschutzsabkommen gefunden, aus dem ich in Erstaunliches zum Pariser Klimaschutzabkommen einige Abschnitt übersetzt habe. Das Pariser Klimaschutzabkommen sieht demnach offenbar vor, dass sich der Energieverbrauch im Laufe des 21. Jahrhunderts ungefähr verdoppelt und dass sich die Atomenergienutzung ungefähr verfünffacht. Der Klimaschutz soll dabei offenbar darin bestehen, dass man mehr als die Hälfte des produzierten Kohlendioxides großtechnisch aus der Luft entfernt und unterirdisch einlagert. Mich erinnert das an den Größenwahn und Realitätsverlust Adolf Hitlers gegen Ende des 2. Weltkrieges, als er Armeen kommandiert und ihnen Truppenbewegungen und  Gegenangriffe befohlen hat, die es nicht mehr gab bzw. weil ganz einfach die Mittel und da vor allem die Mineralölprodukte fehlten, die sie gebraucht hätten.  Der Film Der Untergang passt meines Erachtens gut. Auf Youtube habe ich mir gerade einige Szenen von  Hitler Die letzten 10 Tage (Historiendrama, Vorgänger von “Der Untergang” ) | MIT ALEX GUINNESS angesehen und dann  Der Untergang – beste Szene.  Das Schreckliche ist, dass die Geschichte sich wohl leider, wenn auch auf etwas anderes Weise, wiederholt.

Henryk Broder und Hans-Werner Sinn über die Flüchtlingskrise

Als ich auf Youtube nach dem Film Der Untergang gesucht habe, wurde mir auch empfohlen Henryk M. Broder zum ‘Problem’ “Merkel & Flüchtlinge & Islam & dem Untergang Europas” – 18.12.2016

Zeitnah dazu angesehen habe ich mir auch  Hans Werner Sinn ERKLÄRT die neue Völkerwanderung HINTERGRUNDWISSEN vom März 2016. Die folgende Grafik habe ich diesem Vortrag entnommen:

Quelle: Die neue Völkerwanderung. Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts, 1. März 2016, ifo Institut, https://youtu.be/JW8_OPr9JLU

Der Wanderungssaldo der deutschstämmigen Bevölkerung ist in Gelb eingetragen. Wie man sieht, ist dieser seit 2006,  also seit Beginn der Regierung Merkel, negativ. Wie Prof. Sinn erwähnt, handelt es sich bei den auswandernden Deutschen hauptsächlich um Hochqualifizierte. Man beachte dazu auch Gunnar Heinsohns Meinung zu den Folgen der Flüchtlingskrise: Prof. Gunnar Heinsohn- Eine düstere Prognose für Europas Zukunft. Danach wird die Flüchtlingskrise und die deutsche Willkommenskultur dazu führen, dass vermehrt hochqualifizierte Deutsche das Land verlassen, weil sie die Kosten für die Zuwanderung und das “Gutsein” der Deutschen nicht mehr mit tragen wollen.

Die Flüchtlingskrise und die Zuwanderung sind auch eine Folge des naiven deutschen Fortschrittsglauben und des Glaubens an das Gelingen der Energiewende. Wenn der Regierung und der deutschen Bevölkerung klar gewesen wäre, dass die Energiewende kläglich scheitert und dass Deutschlands Industrie und der materielle Wohlstand massiv Schrumpfen werden, dann hätte man die Flüchtlinge und Zuwanderer nicht ins Land gelassen. Nun senken diese aber auf vielfältig Weise die Chancen Deutschlands.

Der Ölpreis als Energiewendebeschleuniger

Ich möchte hier auf zwei Artikel der Versicherungsmathematikerin und Bloggerin Gail Tverberg und auf ein neues Essay von Richard Heinberg hinweisen:

Die meines Erachtens wichtigste Information dieser Artikel ist, dass der Preis des Öl zu einer von den meisten wohl unerwarteten Beschleunigung der Energiewende führt:

Ich versuche das hier kurz zu erklären:

Die normale Idee von einem funktionierenden Energiemarkt ist, dass steigende Produktionskosten zu höheren Preisen führen, was zu neuen Erfindungen und Angeboten und damit dann wieder zu sinkenden Preisen führt.

Dieses Marktmodell funktioniert aber bei den fossilen Energieträgern, allen voran dem Öl nicht wie erwartet.

Der Grund ist, dass Öl und die anderen fossilen Energieträger von extremer Wichtigkeit für die Produktivität der Konsumenten ist. D.h., nur wenn die Arbeit, Angestellten und Volkswirtschaften genug billiges Öl haben, können sie genug Waren und Dienstleistungen herstellen, um sich Öl usw., bzw. die daraus hergestellen Produkte zu kaufen.

Wenn die zur Erhaltung und Steigerung der Produktivität nötigen fossilen Energieträger zu teuer werden, reicht die Produktivität nicht mehr aus und die betreffenden Marktteilnehmer müssen sich verschulden und/oder sie müssen ihren Verbrauch senken.

Die Förderung von Öl und der anderen fossilen Energieträger wird nun aber immer schwieriger und teurer. Es wird (besser ist!) der Punkt überschritten, von dem an die Produktionskosten größer sind als der Preis, den sich eine zunehmende Zahl Marktteilnehmer leisten kann. Dadurch sinkt die Nachfrage,  es kommt zu einem Überangebot (zu dem für viele zu hohen Preis) und der Preis sinkt unter das Niveau, das viele Produzenten brauchen, um die nötigen Investitionen tätigen zu können. Die Investitionen sinken (tatsächlich sind in den letzten Jahren wohl eigentlich nötige Investition von ca. 1 Billion Dollar in die Suche und Erschließung von Ölfeldern unterblieben).  Das führt schließlich zu Preissteigerungen, die aber immer mehr Marktteilnehmer sich nicht leisten können, weshalb die Nachfrage wieder sinkt, so dass es scheinbar wieder zu einem Überangebot kommt.

Die Wirtschaft befindet sich damit in einem Teufelskreis bzw. in einer Abwärtsspirale, aus der es keine Entkommen mehr gibt, es sei denn man würde eine Energiequelle finden, die besser als Öl ist. Das eine solche Energiequelle gefunden wird ist derzeit sehr unwahrscheinlich. Sonnen- und Windstrom sind ganz sicher keine brauchbare Energiequelle, um eine moderne Industriegesellschaft weiter betreiben zu können. Sonnen- und Windstrom sind wesentlich teuer als Öl, Gas und Kohle und ihr Wert ist zugleich drastisch geringer.  Sonnen- und Windstrom sind letztlich nur teure Spielerreien reicher Gesellschaften. Deutschland wird dabei wohl darüber zu Fall kommen und kollabieren, weil die Exporte wegbrechen werden. Griechenland ist nur einer der ersten größeren Kunden, die  nur noch nach dem Motto “Herr Ober das Geld bitte, wir möchten zahlen” deutsche Waren und Leistungen kaufen können.

Politischer Rechtsruck Sinken der Nettoenergie

Meine Erklärung für politische Rechtsdrifts ist die Verknappung der Ressourcen. Wenn (wieder) immer mehr Energie für die Produktion oder Beschaffung der nötigen Energie aufgewendet werden muss, dann werden immer mehr Leute rechts wählen und sich von linken und (angeblich) grünen Umverteilungs- und “Gerechtigkeits”-Idealen verabschieden.

Auch Phänomene wie Rasse, Volk, lokale Kultur und Geschlechterrollen, kann man als Formen des sparsam Umgangs mit Ressourcen, bzw. als Produkte von Notzeiten erklären.

Rechte und konservative Politik ist, wenn man sie nüchtern betrachtet, eine Politik, die von knappen Ressourcen ausgeht und der es darum geht, die Ressourcen der eigenen Wähler und ethnischen Gruppe zu sichern.

Linke und interessanter Weise auch die angeblich grüne Politik sind eine Politik, die faktisch von unbegrenzten Ressourcen ausgeht. Sofern sie nicht von unbegrenzten Ressourcen ausgeht, möchte linke oder moderne grüne Politik Kämpfe um Ressourcen vermeiden, indem sie vorgibt, allen gleiche Anteile zukommen zu lassen. Linke und komischer Weise auch die heutigen Grünen sind damit Produkte einer Zeit des Überflusses und der billigen fossilen Energie. Wenn es anders wäre, wären die Linken und vorallem die Grünen entschiedene Gegner der Zuwanderung und der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen gewesen (siehe auch Für ein wirklich grünes Asyl- und Einwanderungsrecht)

Es ist verständlich, dass das noch reiche Deutschland noch ziemlich links-grün ist, während wesentlich ärmere Länder wie Ungarn und Polen eher klar rechts wählen.

Wenn Deutschland in den nächsten Jahren die Exporte wegen der zunehmenden Verknappung der fossilen Energieträger und dem ebenfalls zu erwartenden Scheitern der “Energiewende” wegbrechen, und wenn damit der deutsche Sozialstaat und auch der Wohlstand und die Sicherheit der Mehrheit der Wähler verloren geht, dann dann wird man auch in Deutschland eine Rechtsruck erleben, der durchaus auch wie jetzt in Ungarn zu 2/3 Mehrheiten führen kann, die dann auch die Verfassung ändern oder komplet ersetzen können.

Das Deutschland der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts war übrigens auch ein Deutschland, in dem Energie und andere Ressourcen durch den verlorenen 1. Weltkrieg, den daraus resultierenden Versailler Vertrag und durch die Weltwirtschaftskrise knapp waren. Es war eine Situation wie man sie nach dem offensichtlich werden des Scheiterns der deutschen Energiewende bei gleichzeitig zu erwartender Verknappung am Ölmarkt wieder erleben wird.

Andere Artikel dazu auf www.freizahn.de sind z.B.:

Vor diesem Hintergrund kann man auch einen Zerfall der EU und möglicherweise sogar einen Zerfall des deutschen Nationalstaates voraussagen. Die EU und auch die Bundesrepublik sind komplexe Strukturen, die letztlich entstanden sind, weil man genug billige fossile Energieträger hatte. Diese komplexen Konstrukte haben sehr hohe Komplexitätskosten, die man zwangsläufig abwerfen wird,  wenn die Ressourcen, wie zu erwarten, knapper werden.

Das Schönauer Stromseminar 2017

Auf der Suche nach Argumenten von Energiewendebeführwortern habe ich auf Youtube die Vorträge beim Schönauer Stromseminar 2017 gefunden. Ich habe mir fast alle Vorträge angehört. Die folgenden beiden fand ich besonders bemerkenswert:

Dr. Joachim Nitsch: Wie muss die Energiewende für einen wirksamen Klimaschutz verlaufen?

Joachim Nitsch ist einer der führenden echten Wissenschaftler hinter der Energiewende. Vor 40 Jahren, als junger Ingenieur, der das damalige deutsche Grundgesetz und die damalige deutsche Gesellschaft noch verteidigens- und erhaltenswert fand, hätte mich Herr Nitsch mit seinem Vortrag sicherlich begeistert. Jetzt habe ich eher nach Hinweisen auf Schwächen seines Konzeptes gesucht. Meine Notizen während des Vortrages auf Youtube:

  • Nitsch sagt ganz klar: Ohne erhebliche Verringerung des Energieverbrauchs kann die Energiewende nicht gelingen. Die Leute werden also ärmer werden und der Sozialstaat wird kollabieren.
  • Die Komplexität der Energieversorgung muss steigen. Die Gründe: mehr Effizienz, Sektorkopplung, Vernetzung. Was Nitsch dabei nicht sagt: Komplexität kostet zusätzliche Energie (siehe Tainter). Mehr Effizienz bedeutet zudem automatisch weniger Resilienz und mehr Fragilität. Das System und damit auch die Gesellschaft wird verwundbarer. Das System und mit ihm die Gesellschaft wird bei Störungen oder Angriffen eher kollabieren.
  • Das Jevons’ Paradoxon scheint er nicht zu kennen. Dieses führt regelmäßig dazu, dass Effizienzgewinne den Verbrauch eines Rohstoffes nicht etwa senken, sondern steigern. Ein modernes Beispiels sind die Autos. Die Motoren sind sparsamer und besser geworden. Aber das hat nicht zu sparsameren Autos geführt, sondern eher zur Verbreitung der schweren, PS-starken SUVs
Dr. Fritz Vorholz: Verkehrswende

Zu alledem möchte ich hier noch einmal auf die oben eingebundene Grafik zu den saisonalen Schwankungen von Wind- und Sonnenstrom hinweisen.

Zu bedenken ist auch, dass eine Steigerung des Aufwandes für Energie, Energiewende und Mobilitätswende die für andere Bereiche des Lebens verfügbaren Mittel reduziert. Mit anderen Worten, die Deutschen werden sehr viel ärmer werden.

Prof. Dr. Niko Paech: Klimaschutz als Frage des Lebensstils

Diese beiden Vorträge fand ich grundsätzlich ausgesprochen gut und anregend. Es war soweit ich mich erinnern kann das erste Mal, dass ich in Deutschland jemanden öffentlich derart Klartext habe reden hören.

Diskussion: Wie werden wir wirtschaften?

Veranstaltung im Rahmen der Reihe “Zurück oder Zukunft? Wie wir in Dresden leben wollen”. Mit einem Vortrag und einer Diskussion mit Prof. Dr. Niko Paech.

Zum Hintergrund habe ich den folgenden offenen Brief gefunden: www.transition-initiativen.de/offener-brief-zur-nichtberufung-von-niko-paech-der-uni-oldenburg

So gut ich Prof. Paechs Ideen und Vorschläge grundsätzlich finde, so sehr bezweifle ich zugleich, dass sie in einer multikulturellen, multiethnischen Gesellschaft wie der heutigen deutschen Gesellschaft umsetzbar sein könnten.  Siehe dazu auch Deutschlands Wagnis und Gefährdung und die dort verlinkten anderen Texte von Frank Salter, sowie Warum Religion? 

Schluss

Als Schluss möchte ich hier den Schluß von Richard Heinerbergs oben verlinkten Essay Juggling Live Hand Grenades  (dt Jonglieren mit scharfen Handgranaten) übersetzen:

Es gibt eine kleine Hüttenindustrie mit Webseiten und Kommentatoren, die die Zeichen des anstehenden Zusammenbruchs aufzeichnen und die Hypothesen über verschiedene mögliche zukünftige Kollapsverläufe aufstellen. Anstrengungen in diesem Sinne können praktischen Nutzen für jene haben, die hoffen dem Schlimmsten dieser Katastrophe zu entfliehen –  die wahrscheinlich lange und ungleichmäßig sein wird – und vielleicht sogar Leben zu verbessern in dem sie die Resilienz von Gemeinschaften verbessern.  Viele der Kollapsisaner jedoch schwelgen zugegebener Maßenin  einer krankhaften Faszination, die für sie von dem größten Zugunglück der Geschichte ausgeht. In vielen meiner Schriften habe ich mein Bestes getan, um diese morbide Faszination zu vermeiden und mich auf praktische Nützlichkeit zu konzentrieren. Aber manchmal ist es hilfreich, einen Schritt zurückzutreten und das alles zu genießen. Es ist eine ziemlich große Show.

In dem Sinne. Die Show ist wirklich großartig, aber sie ist weder Ziel noch Zweck. Das Leben geht auch nach einem  Kollaps weiter, und es war und ist das Ziel die “World Made By Hand“, d.h. die Welt während und nach dem Kollaps, etwas zivilisierter und lebenswerter werden zu lassen, als sie es sein wird, wenn man nichts tut. Wobei ich bei aller Kälte des Blicks glaube, dass man nie sicher sein kann, ob man nicht doch einmal wieder in Zukunft zurück auf diese Erde geschickt wird und dabei leicht das Opfer seiner eigenen Taten und Unterlassungen in diesem jetzigen Leben werden kann.

Kelberg, 9. April 2018

Christoph Becker

 

 

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Berndt
Berndt
12. April 2018 21:19

Hallo Christoph, ich bin auf derselben Reise wie du und im wesentlichen zu denselben Ergebnissen gekommen.
-Ein dickes Lob für die Zusammenstellung. Ich weiss, wieviel Zeitaufwand es bedeutet , eine solchen Artikel zu verfassen.
-Turchin und Tainter – früher hielt ich Geschichte für langweilig, aber deren Modelle und Aussagen erlauben einen Blick in die Zukunft.
-Prof. Sinn habe ich bisher immer für einen Verfechter des BAU gehalten, aber ich werde mir seine Vorträge mal ansehen.
-Das eine Energiewende möglich ist, die unseren Lebensstandard erhält, ist ausgeschlossen. Aber nach dem Ende der fossilen Brennstoffe (und bei Öl ist sehr bald Schluss) bleiben nur noch Erneuerbare Energien.
-Die Zukunft wird in der Nähe dessen liegen, was Jack Alpert beschreibt. http://www.skil.org//position_papers_folder/TourlectureSKILconcepts.html

Grete
Grete
12. April 2018 22:09

Christoph,

danke für die klasse Zusammenfassung.

Ich höre die Vorträge von Nico Paech immer wieder gerne.
Schön wie er den “deutschen Weg des Wahnsinns” aufzeigt indem wir immer mehr Technik einsetzen
mit dem Ziel Klimaschützer Nr.1 zu werden, uns einbilden moralisch den anderen überlegen zu sein,
aber am vorgegebenen Ziel grandios scheitern.

Mit der Rettung des Klimas und der CO2 Einsparung klappt es aber wenn wir die Systeme an die Wand fahren –
siehe Energieverbrauch nach DDR- Zusammenbruch und Lehmann- Finanzkrise.
Bei dem uns drohenden Szenario ist das aktuelle deutsche Motto “Wir schaffen das” ernst zu nehmen.

Manchmal wünschte ich ich wäre ein Tier und würde einfach das Leben auf dem Planeten geniessen.
Ohne Bewusstsein für die Zeit.

MJ
MJ
13. April 2018 13:51

Sehr gut recherchierter Artikel, der auf eines der zentralen Probleme unserer Gesellschaft hinweist: Die Abhängigkeit von billiger Energie mit ausreichend hoher Dichte. Wir (als Gesellschaft) sind so sehr an das Vorhandensein von leicht verfügbarer Energie gewöhnt, dass wir uns gar nicht vorstellen können, wie man ohne leben kann.
Dass dies keineswegs immer so war, ist beispielsweise hier nachzulesen:

http://energieinnovation.blogspot.be/2017/12/eine-kurze-geschichte-der-kohle.html

Und genauso wie es eine Geschichte VOR den fossilen Brennstoff gab, wird es auch eine solche NACH denselben geben. Das Leben in der Periode danach dürfte viele Ähnlichkeiten mit der Periode davor haben.