Auf der Webseite der FAZ fand ich am 5.5.2019 den Kommentar KAMPF GEGEN CO2-AUSSTOSS: Die Zeit des „Dagegen“ ist vorbei von Konrad Schuller. Danach sind sich alle etablierten Parteien nun darüber einig, dass CO2-Ausstoß entweder durch eine CO2-Steuer oder durch CO2-Zertifikate zusätzlich belastet werden soll. Ich möchte hier daher auf ein Problem und auf Zusammenhänge aufmerksam machen, die unsere “Eliten” offenbar übersehen:
Inhaltsverzeichnis
Wirkung des Energiepreises beim Kühemelken
Die folgenden beiden Grafiken über den Energieeinsatz und die Auswirkung von Energiepreissteigerungen beim Melken von Kühen hat Nate Hagens in verschiedenen seiner Vorträge verwendet. Sie zeigen auf einfache, (hoffentlich) verständliche Weise, was passiert, wenn man den Preis der Energie erhöht. In beiden Grafiken werden die folgenden drei Melkverfahren verglichen:
- Melken von Hand. Der Melker generiert eine Kaufkraft von 5 US-Dollar pro Stunde. Er benötigt 30 Minuten pro Kuh. Die dabei vom Melker in Form von Muskelarbeit aufgewendete mechanische Energie wurde bei diesem Beispiel gleich 1 gesetzt.
- Melken mit halbautomatischem Melkstand: Der Melker generiert ca. 18 US-Dollar Kaufkraft pro Stunde. Der mechanische Energieaufwand ist 180 mal so groß wie beim Melken von Hand.
- Melken mit vollautomatischem Melkstand: Der Melker generiert mit 25 Dollar fünf mal soviel Kaufkraft wie beim Melken von Hand. Pro Kuh sind nur noch 1 bis 3 Minuten menschliche Arbeitszeit nötig. Der mechanische Energieaufwand ist aber 400 mal so groß wie beim Melken von Hand sowie mehr als doppelt so groß wie beim Melken mit einer einfacheren, halbautomatischen Melkanlage.
Bei der generierten Kaufkraft handelt es sich um den Betrag, aus dem sich der Lohn des Arbeiters und der Gewinn des Unternehmers zusammensetzen. Wenn man große Mengen sehr billiger Energie zur Verfügung hat, dann kann man damit also, durch Einsatz von Maschinen, die Produktion eines Arbeiters vervielfachen.
Was passiert, wenn der Energiepreis steigt?
Die nächste Grafik zeigt, was in dem oben beschriebenen Beispiel mit den drei Melkverfahren aus betriebswirtschaftlicher Sicht passiert, wenn der Energiepreis steigt.
Wenn sich der Energiepreis von 5 US-Dollar Cent / KWh auf 10 Cent verdoppelt oder auf 15 Cent verdreifacht, bleibt der wirtschaftliche Ertrag des Melkens von Hand weiterhin bei 5 Dollar pro Stunde.
Eine Verdopplung des Energiepreises auf 10 Cent / KWh senkt den Ertrag der halbautomatischen Anlage etwas. Bei der Anlage, mit der bei dem niedrigen Energiepreis von 5 Cent, der mit 25 Dollar höchste Ertrag pro Stunde erzielt wurde, wird nun aber nur noch ein Ertrag von ca. 4 Dollar pro Stunde erzielt. Die Verdoppelung des Energiepreises führt in diesem Beispiel also bereits dazu, dass die teure vollautomatische Melkanlage für den Melker und den Unternehmer zusammen weniger einbringt als das keine Investitionen in Maschinen kostende Melken von Hand.
Die Verdreifachung des Energiepreises, auf für heutige deutsche Verhältnisse noch immer sehr günstige 15 Cent / KWh führt in diesem Beispiel dazu, dass das Melken mit der energieaufwendigen, vollautomatischen Maschine pro Stunden einen Verlust von c.a 17 Dollar verursacht.
Dieses Beispiel mit den drei Methoden des Kühemelkens kann man auch ganz allgemein auf die Wirtschaft anwenden, um zu verstehen und abschätzen zu lernen, wie sich Energiepreisveränderungen auswirken.
Wie Nate Hagens erwähnt, werden heute weltweit ca. 99,5 % aller Arbeit durch externe, meist fossile Energieträger erledigt. Auf das Konto menschlicher Muskelkraft geht nach Hagens nur mickriges halbes Prozent. Vor diesem Hintergrund ist es sehr sinnvoll über die möglichen Auswirkungen von Energiepreissteigerungen auf die Wirtschaftsleistung und auch auf die Entwicklung des Wohlstandes und des sozialen Friedens gründlich nach zu denken und die mutwillige Herbeiführung von Preissteigerungen am Energiemarkt sorgfältig ab zu wägen.
Energiepreis und Einkommensungleichheit
Wie man an dem obigen Beispiel mit den drei Methoden des Kühemelkens sehen kann, wirken sich Steigerungen des Energiepreises sehr unterschiedlich aus.
Es gibt viele Tätigkeiten, wie z.B. die eines Arztes, Ingenieurs, Rechtsanwaltes, Geschäftsmannes, Bankiers oder Politikers, die vergleichsweise nur sehr wenig externe Energie benötigen. Ganz allgemein kann man sagen, dass bei Tätigkeiten, die besondere Begabungen oder schwierige und lange Ausbildungen erfordern, der Anteil der aktuellen Energiekosten sehr gering sein. Auf die Einkommen aus diesen Tätigkeiten werden Energiepreissteigerungen sich daher zunächst nicht oder nur sehr unwesentlich bemerkbar machen. Es kann sogar sein, dass bestimmte durch besonderes Wissen und Können definierten Tätigkeiten die Einkommen bei steigenden Energiepreisen besonders schnell ansteigen. Die allgemeinen Folgen steigender Energiepreise können nämlich den Wert von bestimmtem Wissen und Können steigern, wenn damit die Folgen der allgemeinen Produktivitätsrückgänge kompensiert oder gedämpft werden können – oder wenn die Produktivität trotz steigender Energiekosten durch intelligente Problemlösungen hier und da sogar verbessert werden kann.
Die durch steigende Energiepreise zunächst nicht betroffenen oder sogar besser gestellten Berufe und Personen werden aber irgendwann dann doch negativ von den Energiepreissteigerungen getroffen. Wenn die Energiepreise steigen und dadurch die Kaufkraft der Massen sinkt, sinkt nämlich auch die Nachfrage und es kommt schließlich auch zu sozialen Unruhen oder auch zu Krieg.
Historische Entwicklungen
Pro-Kopf-Einkommen von 1800 bis 2015
Die folgenden Grafik zeigt die Entwicklung des Pro-Kopf-Einkommens in den USA von 1800 bis 2015.
Wie in der Grafik angegeben, stieg das Pro-Kopf-Einkommen in dieser Zeit in den USA um das 24,6-fache. Das globale Pro-Kopf-Einkommen stieg in dieser Zeit um das 13,7-fache. Das Pro-Kopf-Einkommen in den USA war 2015 sogar 49 mal höher als globale Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 1800.
Relativer Aufwand der Energieproduktion
Die folgende Grafik hatte ich schon mehrfach an anderer Stelle verwendet. Sie zeigt den relativen Anteil des Aufwandes für die Energieproduktion am Bruttosozialprodukt Englands von 1500 bis 2000. England war die erste Industriemacht. Abgesehen von der enormen Steigerung der Produktivität im Energiesektor im 16. Jahrhundert und den teilweise heftigen kurzzeitigen Schwankungen fällt auf, dass der Anteil des Aufwandes für die Energieproduktion in England von ca. 1840 an ziemlich gleichmäßig bis zum Ende des 20. Jahrhunderts von zuerst noch gut 20 % auf deutlich unter 5 % gefallen ist.
Energie und globales Wirtschaftswachstum
Die folgenden Grafik von Gail Tverberg (ourfiniteworld.com) zeigt den klaren Zusammenhang zwischen globalem Bruttosozialprodukt und Energieverbrauch.
Wenn man in Deutschland und einigen anderen Staaten zu anderen Ergebnissen kommt, dann liegt das vielleicht auch daran, dass energieintensive Produktionen in andere Länder verlagert worden sind. Das Beispiel mit den drei Melkverfahren ist auch hier wieder für das Verständnis wichtig: Durch Auslagerung einer Produktion in ein Land mit geringeren Arbeitskosten kann man zunächst trotz steigender Energiekosten noch Gewinne machen. Problematisch wird das, wenn die durch die Auslagerung entstehenden Transportkosten durch weitere Energiepreissteigerungen und Umweltschutzauflagen weiter steigen oder wenn die für den Transport notwendigen Treibstoffe knapper werden.
Die auf den ersten Blick vielleicht nicht nachvollziehbare Diskussion um die Dieselfahrverbote in Deutschland macht schon Sinn, wenn man bedenkt, dass es in Wirklichkeit wohl darum geht, dass die Grundstoffe für die Herstellung von Diesel und dem damit verwandten Kerosin, für die Luftfahrt allmählich knapp werden (Diesel und Fracking ). Auch wird die Seeschifffahrt ab 2020 wegen neuer Umweltschutzauflagen vermehrt besseren Dieseltreibstoff nachfragen und jeden Fall erheblich mehr für Treibstoff ausgeben müssen ( Wie die neuen Kraftstoffregularien die gesamte Schifffahrt verändern ). Energiepreissteigerungen werden damit auch aus dieser Richtung Druck die Wirtschaft ausüben und den Wohlstand und damit auch den Energieverbrauch der Massen reduzieren.
Europas schrumpfende Energieproduktion
Die obige Grafik zeigt die Energieproduktion und den Energieverbrauch in der EU. Wie man sieht, kann die europäische Energieproduktion kaum die Hälfte des Energieverbrauchs decken. Der Rest muss importiert werden. Dabei kann man als sicher ansehen, dass es sich bei allen Energieimporten um fossile Energieträger handelt. Atomkraft (hellblau) und “andere erneuerbare”, also hauptsächlich Wind- und Solarstrom, decken nur einen kleinen Teil des Gesamtverbrauchs. In Deutschland soll der Anteil des Atomstroms bald gegen null gehen. Auch zeigt die Grafik,, dass die Produktion fossiler Energieträger in Europa seit ca. 20 Jahren sinkt.
Falls sich ein Leser nun fragt, was angesichts der in der EU sinkenden Energieproduktion mit der Energieproduktion in den für die EU relevanten Lieferländern tut, empfehle ich die leider nur in Englischer Sprache erschienene Analyse von Michael Dittmar, die ich in Der aufziehende Sturm am Ölhimmel vorgestellt habe. Daraus hier noch einmal einige Grafiken:
Zunächst die voraussichtliche Entwicklung der Ölversorgung Europas bis 2035:
Dazu aus meinem Artikel über Dr. Dittmars Analyse: Das zu erwartende Hauptproblem Europas ist neben der geringen und dazu auch noch sinkenden Eigenproduktion das voraussichtlich schnelle Sinken der aus Russland, Westsibirien, Kasachstan und Aserbaidschan kommenden Importe. Ein Ausweichen auf Importe aus anderen Regionen wird in der Praxis so gut wie nicht möglich sein, wie die anderen Grafiken zeigen. Zunächst nun aber die Grafik für die für Europa und vor allem Deutschlands Öllieferanten besonders wichtigen Staaten der ehemaligen UdSSR.
Und hier die Grafik über Russland und die anderen wichtigsten Lieferländer Deutschlands:
Die Russen und die anderen Länder im Osten werden ihre Ölexporte nach Deutschland und in den Rest der EU drosseln müssen, weil die Liefermengen ihrer Ölfelder nachlassen, während zugleich der Energieverbrauch für die Energieproduktion und auch für die von dieser zu versorgende Heimische Wirtschaft wachsen wird.
Was bringen zusätzliche Abgaben auf CO2?
Zusätzliche Abgaben auf CO2-Emissionen bedeuten zunächst, dass die Energie verteuert wird, ohne dass die Energieproduzenten damit höhere Preise erzielen. So gesehen wirken zusätzliche Abgaben auf die CO2-Emissionen wie eine zusätzliche Verteuerung der Förderung von Gas, Öl und Kohle.
Da die fossilen Energieträger aber den mit sehr weitem Abstand größten Teil des gesamten Energieverbrauchs ausmachen, werden zusätzliche Abgaben auf CO2-Emissionen die Produktivität und den Wohlstand reduzieren, wie ich das mit dem Beispiel vom Kühemelken zu erklären versucht habe.
Wenn man die über die zusätzlichen CO2-Abgaben generierten Einnahmen an die ärmeren Teile der Bevölkerung verteilt, wird das diesen nichts nützen, weil vorher das Angebot an Waren und Dienstleistungen und auch die Produktivität gerade auch dieser Teile der Bevölkerung durch die zusätzlichen CO2-Abgaben reduziert wurde. Man betrachte auch dazu das Beispiel mit den drei Methoden des Kühemelkens.
Steigerung der Komplexität durch CO2-Bepreisung
Eine Bepreisung der CO2-Emissionen führt zu einer Steigerung der Komplexität und damit auch der Komplexitätskosten der Gesellschaft. Zu diesem Thema siehe Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen und Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter. Kann und will man sich das wirklich leisten, angesichts der in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts insbesondere auch aus deutscher und westeuropäischer Sicht zu erwartenden Veränderungen am Energiemarkt?
China und Indien, die Elefanten im Energieraum
Beim Thema CO2-Emissionen sollte man insbesondere auch an China und Indien denken. Auf Achgut.com ist dazu heute, am 11.5.2019, eine sehr interessanter Artikel von Heinz Horeis erschienen: Die Halluzination vom Klima-Verbündeten China.
Zusammenfassung
Wirtschaftsleistung und Energieverbrauch sind in der Praxis, wenn man die Weltwirtschaft als Ganzes betrachtet, linear von einander abhängig. Der Energieverbrauch steigt und fällt ziemlich linear mit der Wirtschaftsleistung.
Wenn man konkrete Einzelfälle, wie die drei verschiedenen Systeme zum Kühemelken betrachtet, dann kann das Verhältnis von Geld und Energie für Überraschungen sorgen: Der Einsatz eines Melkautomaten, der 400 mal soviel mechanische Energie verbraucht wie das Melken von Hand führt bei einem bestimmten, niedrigen Energiepreis von 5 Cent /KWh im obigen Beispiel “nur” zu einer Verfünffachung des Ertrages. Bei einer Verdoppelung des Energiepreises auf 10 Cent ist der Ertrag des Melkens mit dieser teuren Maschine aber bereits geringer als beim keine Investitionen erfordernden Melken von Hand. Bei einer Verdreifachung des Energiepreises auf, für heutige deutsche Verhältnisse immer noch niedrige, 15 Cent / KWh ist der teure Melkautomat des obigen Beispiels nur noch Schrott, weil sein Betrieb pro Stunde mehr Verlust verursacht, wie beim Melken von Hand in 3 Stunden an Ertrag erwirtschaftet werden kann.
Die zur Zeit in Deutschland diskutierte CO2-Bepreisung und auch die von der “Energiewende” verursachten Energiepreissteigerungen werden ähnlich wirken wie eine Energiepreissteigerung in dem Beispiel mit den drei Melkmethoden: Sie senken die Produktivität der Wirtschaft und damit auch die Kaufkraft der Bevölkerung. Eine Umverteilung der Einnahmen aus einer CO2-Bepreisung kann diesen Effekt nicht verhindern.
Die in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu erwartenden Entwicklungen am Energiemarkt werden voraussichtlich zu einer massiven Schrumpfung der Wirtschaft in Deutschland und auch in den meisten anderen EU-Staaten führen. Dabei werden auch die CO2-Emissionen entsprechend sinken. Die politische Diskussion würde sich besser auf die Suche nach Lösungen der wirklichen Probleme fokussieren, anstatt zum Beispiel mit einer CO2-Bepreisung die Zukunftschancen Deutschlands und Europas weiter zu ruinieren.
Auf www.freizahn.de kann man es übrigens auch eine ganze Reihe Problemlösungen zum Thema Klimaschutz finden. Als Einstieg könnte Wirksamer Klimaschutz ist Gemeinde- und Ländersache oder auch Anmerkungen zu einer grünen Wahlkampfveranstaltung für Landwirte dienen.
Kelberg, den 11. Mai 2019
Christoph Becker
Vor drei Jahren löschte KNMI irrtümlich/vorsätzlich einen großen Teil der historischen Hitzewellen (in der Zeit von 1901 bis 1951) aus den Büchern. Zu diesem Schluss kommt ein Team von vier unabhängigen Forschern im Bericht Das Rätsel der verlorenen Hitzewellen. Die Forscher bezeichnen die extremen Temperaturkorrekturen von 1,9 ° C, die KNMI an heißen bis sehr heißen Tagen (28 ° C oder höher) anwendet, als „unhaltbar“.
…
„Diese Behauptung gilt jedoch erst nach den Temperaturkorrekturen (im Jargon als Homogenisierung bezeichnet), die das KNMI im Jahr 2016 implementiert hat. Vor den Korrekturen fanden 23 Wärmewellen im Zeitraum 1901-1951 statt, im Vergleich zu 19 Wärmewellen im erheblich längeren Zeitraum 1951-2018, so dass in der Vergangenheit häufiger Wärmewellen auftraten. Aufgrund der Temperaturkorrekturen des KNMI verschwanden jedoch 16 der 23 „alten“ Hitzewellen und die Verteilung wurde im Zeitraum 1901-1951 zu 7 Hitzewellen, verglichen mit 19 im Zeitraum seit 1951.“
https://www.destaatvanhet-klimaat.nl/2019/03/07/persbericht-historische-hittegolven-ten-onrechte-geschrapt-door-het-knmi/
So gehen Ideologen vor!
Das passt zum Bild, das in Kapitel 16, “The Communism Behind Environmentalism” in “How the Specter of Communism Is Ruling Our World” gezeichnet wird, das ich mir derzeit als Hörbuch reinziehe. Hier der Link auf die Playlist des Hörbuches auf Youtube: https://www.youtube.com/playlist?list=PLy8cKt2lGZibkm7PQo6mh5kH4gIBz-h-4 . Hinter dem Buch stecken chinesische Gegner der Kommunistischen Partei Chinas, die aber ein sehr umfassendes, sehr aktuelles, gerade auch die Probleme und Degeneration des Westens (einschließlich Genderquatsch, Feminisumus, Political Correctness und Klimahysterie) gut erklärendes Bild zeichnen.
Die offizielle “Klimawissenschaft” und das IPCC haben danach mit Wissenschaft wohl nicht mehr viel zu tun.
Der lineare Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und Wirtschaftsleistung kann schlechterdings nicht geleugnet werden. Das ist Makroökonomie. Wir werden also auch in Zukunft Monstermengen an Energie benötigen.
Was wir aber nicht brauchen, ist die heute daran gekoppelte CO2 Vermehrung in der Atmosphäre. Beispiel: Deutsche Braunkohle. Warum scheuen alle Verantwortlichen das einfache Verbieten der Stinkermeiler wie der Teufel das Weihwasser? Weil sie so speibillig ist. Auf dem Weltmarkt kostet eine Tonne Braunkohle zwischen 10 und 12 Euro. Können Sie gerne nachprüfen. Mit abgeschriebenen Kraftwerken kommen dabei Gestehungskosten von Strom um die 1 Cent pro KWh raus. Da kann keine Wind- und Sonnenenergie gegen halten, egal wie effizient.
Genau deswegen braucht es CO2 Steuern, denn die trifft die Braun- und Steinkohle am härtesten.
Noch ein Argument: Wenn die CO2 dreckigsten Energieträger erheblich teurer werden, verlagert sich der Verbrauch automatisch. Dann bekommen neue Ideen wie z.B. Wasserstoffwirtschaft, solare Methanolproduktion etc. überhaupt eine Chance, auf den Markt zu kommen. In der gegenwärtigen rock bottom low price Ära für Brennbares aus der Erde ist das ausgeschlossen.
Die CO2-Emissionen können wir äußerst preiswert und effizient via Landwirtschaft im Boden einlagern. Wenn man nur 25 bis 40 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche weltweit entsprechend bewirtschaftet kann man die gesamten anthropogenen CO2-Emissionen im Boden versenken. Selbst die relativ kleine Fläche der BRD hätte z.B. 2017 ausgereicht um die gesamten anthropogenen CO2-Emissionen der BRD als Kohlenstoff im Boden ein zu lagern (Siehe dazu http://www.freizahn.de/2019/06/die-angst-vor-dem-klimawandel-sinnvoll-nutzen/ ). Nebeneffekt wären u.a. dass man damit richtig heftig im Gesundheitswesen sparen könnte. Mit einer Umstellung auf Fleischdiät, die bei entsprechendem Weidemanagement auch zur Klimarettung beitragen würde, könnte man sogar Zahnmedizin zu über 95 % überflüssig machen – was dann wieder sehr viel CO2-Verbrauch für Fahrten zu Zahnarztterminen und spätestens dann unsinnigen professionellen Zahnreinigungen überflüssig machen würde. Für das Klima spielt das CO2, ebenso wie das Methan von Weiderindern, entgegen den Behauptungen der Propaganda, zwar so gut wie keine Rolle, aber wenn man es als Kohlenstoff per Landwirtschaft im Boden einlagern würde, würde man damit auch die lokalen Wasserkreisläufe regenerieren (siehe http://www.freizahn.de/2018/11/wirksamer-klimaschutz-ist-gemeinde-und-laendersache/ und http://www.rainforclimate.com ) und das würde dann wirklich das Klima verbessern.
Vor diesem Hintergrund sollten wir die Braunkohle weiter nutzen, solange wir sie preiswert nutzen können. Die fossilen Energieträger gehen unserer Gesellschaft sowie sehr viel schneller aus als die meisten denken. Siehe z.B. http://www.freizahn.de/2016/10/erschoepfung-das-schicksal-des-oelzeitalters/ . Mit der Verfügbarkeit billiger fossiler Energieträger verschwindet übrigens auch Fähigkeit der Gesellschaft “erneuerbare” Energieträger zu nutzen. Die “erneuerbaren” sind eine Spielerei. Man kann damit keine keine moderne Gesellschaft betreiben. Ein Beispiel dazu, das auch mich erschrocken hat war die Meldung, dass selbst abgeschriebene, 20 Jahre alte Windkraftanlagen ohne Förderung nicht mehr rentabel weiter betrieben werden können und deshalb verschrottet werden müssen. Faktisch haben wir damit also das Land mit Energievernichtern verunstaltet, die wir uns nur leisten konnten weil wir billige fossile Energieträger wie eben auch die Braunkohle hatten. Mit Wasserstoff aus Windkraft oder Photovoltaik wird es nur noch schlimmer.
Für mich ist das Paradoxon, daß abgeschriebene BKW mit Kosten für den Energieträger den Strom billiger produzieren als abgeschriebene WKA nach Ablauf der Förderung, und das ohne Kosten für den Energieträger. Da die BKW von ihren Erträgen auch die Personal- und Wartungskosten zu tragen haben, folgt doch eigentlich, daß die Wartungskosten bei WKA pro erzeugter kWh die von BKW deutlich übersteigen.
Mit freundlichem Gruß
@Lost,
so paradox finde ich das nicht. Die Braunkohlekraftwerke sind echte Energiequellen. Das heißt, sie tragen tatsächlich zum Wohlstand der Gesellschaft bei. Die Windkraftwerke und auch die Photovoltaik-Anlagen sind dagegen, wie die Notwendigkeit der staatlichen Förderung zeigt, faktisch eine Rückkehr der Idee vom Perpetum Mobile. Sie produzieren zwar Energie, aber insgesamt benötigen sie mehr Energie als sie liefern. Bei den “Erneuerbaren” ist das schwieriger zu erkennen als beim klassischen Perpetum Mobile, aber man sieht es an den betriebswirtschaftlichen Daten, wenn man sich klar macht, dass Geld letzten Endes eine Form von Geld ist.
Betreiber echter Energiequellen benötigen keine staatlichen Subventionen, sondern sie erwirtschaften Gewinne und können damit kräftig Steuern zahlen.
Eine Energieproduktion die ein Verlustgeschäft ist, oder die nur mit Subventionen betrieben werden kann, kann aus militärischen Gründen sinnvoll sein aber eine Gesellschaft, die auf Dauer funktionieren und weiterbestehen will, muss zwingend Energiequellen haben, die sehr viel mehr einbringen als sie kosten.
Richtig ist, dass wir Monstermengen Energie brauchen. Der Denkfehler der Argumentation (übrigens auch der Mainstreampresse und Regierung) liegt darin, dass man glaubt, andere saubere Energieformen können das ersetzen. Aber nur die fossilen Brennstoffe sind jetzt noch energetisch in Bezug auf Energieaufwand einigermassen produktiv. Wenn man mehr Energie verbraucht (macht zB. die konventionelle Landwirtschaft), um Energie herzustellen (energy return on invested energy) ist Ende und da sind wir bald und mit Co2 Steuer noch schneller. Einigermassen gute Wirkungsgrade hat Solarthermie, aber die Wärme kriegt man eben nicht einfach zu Strom gemacht und wenn (Stirlingmotor) ist der Wirkungsgrad und die Energieausbeute so niedrig. Temperatur zu Gas ???
Ausserdem ist der CO2 Anstieg Folge (Freisetzung aus den Ozeanen) und nicht Ursache der Erderwärmung. CO2 Steuer ist Blödsinn. Die Temperaturen hängen von der Sonneneinstrahlung ab, die Klimamodelle arbeiten eben mit der solaren Konstante, die aber nicht konstant ist. …
..zu kurz gesprungen…
D wird weiterhin das Armenhaus in Europa…