Unökologischer ökologischer Landbau

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Das schlechte Abschneiden des Ökobauern bezüglich der Bodenqualität, beim Vergleich  mit Bodenqualität von konventionellen  “No Till”-Betrieben und  Gabe Browns Ranch, in Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung , ist offenbar kein Einzelfall sondern Indiz für ein sehr grundsätzliches Problem, wie der Experte für Bodengesundheit, Ray Archuleta, vom NRCS erklärt, der auch sehr viele Ökobetriebe besucht hat.

Mit “Ray Archuleta organic farming” findet google z.B.

The Drought Fighter von Todd Oppenheimer in Craftmanship, vom 15. Januar 2015. Es handelt sich zwar hauptsächlich um einen Artikel über Paul Kaiser und seine Singing Frogs Farm.  Der  Betrieb der Kaisers, den ich 2015 im November auch selber besichtigt habe,  ist ein  ein extrem  leistungsfähiger, sehr bemerkenswerter  Öko-Gartenbaubetrieb der ohne Bodenberarbeitung auskommt und der zeigt das Ökolandbau zumindest im Gartenbaumaßstab auch ohne Bodenbearbeitung auskommt. Der Artikel ist  insgesamt sehr empfehlenswert, weil die Singing Frogs Farm in Sachen Gartenbau derzeit zum Besten und Fortschrittlichsten in Sachen Ökologischer Gartenbau gehören dürfte was es gibt. Eben wie Paul Kaiser mir zum Schluss sagte:  Was sie hier gesehen haben ist auch das Resultat des Studiums von einigen tausend Artikeln und Büchern.

Hier geht es aber um das was Ray Archuleta ,  sozusagen als Sachverständiger in  Sachen Bodengesundheit,   vor dem Hintergrund seiner auf der Besichtigung  vieler Ökoloandbaubetriebe sagt:

“Auf einigen der großen Ökologischen Landbaubetriebe ist der Mutterboden schrecklich zerstört,”   sagte mir kürzlich Ray Archuleta, ein Agrawissenschaftler des  US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums. Der Grund den Archuleta angab ist fast kontraintuitiv: Während sie  die Chemikalien vermeiden,  greifen die  meisten Ökobauern  noch  auf  etwas zurück was  im Wesentlichen  künstliche  Kultivierungsmethoden  sind, die  größtenteils darauf beruhen   den Boden mit Scheiben und Spaten  (wohl auch  Pflügen,  Hacken, Fräsen usw.) aufzureißen, und dann bis zur nächsten Saison  liegen zu lassen,  wie es die  konventionellen Landwirte tun.

Eine andere Fundstelle ist  Dr. Mercolas   Interview mit  Ray  Archuleta und  sein Artikel dazu, vom  30.  August 2015 :

Zitat:

“Ich habe viele Biobauern (Organic producers) mit denen ich zusammenarbeite und ich liebe sie sehr.  Ich denke wir  müssen  müssen, wenn wir  ökologische  Landwirtschaft betreiben wollen  über  das hinausgehen was  wir heute unter Biobauern (oder  Ökologischem Landbau bzw.  organic Farm) verstehen  –  Ich bin überall im Land gewesen, wie auch in Kalifornien – einige von ihnen haben die am meisten kaputten Böden.  Es es ist nicht einfach Ökolandbau, es geht darüber hinaus ( er meint, wenn man wirklich ökologisch wirtschaften will reicht das was man bisher unter ökologischer Wirtschaftsweise, bzw. auf  English  “organic farming” versteht nicht aus).

Wir [vom NRCS] lehren die Leute wie man mehr so wie die Natur wirtschaftet und wie man die Bodenbearbeitung reduziert. Bodenberarbeitung kann genauso zerstörerisch sein wie chemischen Dünger und Pestizide. So weit, meine Brüder und Schwestern des Ökolandbaus. Ich denke der Schlüssel ist ihnen zu helfen und sie zu lehren wie sie die Bodenbearbeitung reduzieren können, mehr  Mulchbearbeitung ,  und mehr   Zwischen- und Deckfrüchte  (cover  crops) zu verwenden… Bio bedeutet, dass sie keine Chemikalien benutzen, und das ist gut so. Aber gesunder Boden erfordert mehr als das”

Soweit ich das beurteilen kann, ist die Lage in Deutschland ähnlich.  Intensive Bodenbearbeitung ist auch bei deutschen Ökobauern sehr weit verbreitet.

Kelberg den 22. September 2016

Christoph Becker

 

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