Gordischer Knoten 2.0

Lesedauer 6 Minuten
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Auf www.limitstogrowth.de erschien am 20. September der Artikel Summer Academy des Club of Rome (Gastbeitrag) und dazu in einem eigenen Fenster die unten stehende Grafik, mit einem Link auf den schon 2009 erschienen Artikel „Revisiting Limits to Growth After Peak Oil“ von von Charles Hall und John Day.

Der Artikel von Hall und Day zeigt, dass die Simulation in dem 1972 erschienen Buch Die Grenzen des Wachstums bisher verblüffend genau eingetroffen sind. Der Artikel geht auf die Kritik an den im Buch gezeigten Simulationen und auf Ursachen von Fehlinterpretationen ein.

Von den Kritikern der Grenzen des Wachstums übersehen wurde offensichtlich insbesondere:

  • Die Simulation zeigt, dass bis einige Jahre nach dem Jahr 2000 keine ernsten Problem zu erwarten sind. Die Ressourcen werden zwar messbar knapper (siehe auch Grafiken zum Thema Öl), aber die Lebensqualität, Wohlstand und Nahrungsmittelproduktion steigen noch. Krisen bzw. starke Einbrüche sind erst um 2020 und etwas später zu erwarten.
  • Durch die reichliche und lange Zeit zunehmende Verfügbarkeit von genügend preiswertem Öl und anderen fossilen Energieträgern konnte man in der Landwirtschaft und in anderen Bereichen die Produktion steigern und Probleme vermeiden.

Jedenfalls haben Hall und Day nun die Zeitskala eingefügt. Man erkennt gut, dass es nach dieser Simulation den nächsten Jahren verschiedene negative Entwicklungen geben dürfte. Insbesondere der Einbruch der Industrieproduktion und der Dienstleistungen pro Kopf würde das Deutschland sehr heftig treffen. Dies passt zur Prognose von George Friedman1, der Deutschland in den nächsten Jahren den Abstieg in die Bedeutungslosigkeit vorhergesagt hat und auch zu Nate Hagens Präsentation.

Die Farben, Messgröße und Übersetzung der Linien in der Grafik:

  • blau = ressources: Ressourcen, Rohstoffe, also Öl, Erze usw.
  • braun = births: Geburtenrate
  • hellbraun = population: Bevölkerungsgröße
  • schwarz = deaths: Todesrate
  • lila = food per capita: Nahrungsmittel pro Kopf
  • orange = services per capita: Dienstleistungen pro Kopf
  • grau = industrial output: Industrieproduktion
  • grün = pollution: Umweltverschmutzung
Quelle: http://www.esf.edu/efb/hall/2009-05Hall0327.pdf
Grafik aus dem Artikel “Revisiting the Limits to Growth
After Peak Oil” von Charles A. S. Hall and John W. Day, Jr.

Der Autor des Gastbeitrages Summer Academy des Club of Rome, vom 20. September 2017 auf   www.limitstogrowth.de sieht, wie er schreibt, keine Lösung.  Ich sehe dagegen schon sehr gute, eigentlich selbstverständliche Lösungen und ich denke auch, dass in verschiedenen Generalstäben längst intensiv daran gearbeitet wird. In Anlehnung an die Problemlösungsstrategie von Alexander dem Großen könnte das Problem und die Lösung mit “Gordischer Knoten 2.0” bezeichnen.

Zum Gordischen Knoten zitiere ich hier aus dem zugehörigen Wikipedia-Eintrag:

Der Sage nach prophezeite ein Orakel, dass derjenige die Herrschaft über Asien erringen werde, der den Gordischen Knoten lösen könne. Viele kluge und starke Männer versuchten sich an dieser Aufgabe, aber keinem gelang es. Plutarch und Quintus Curtius Rufus beschreiben, dass im Frühjahr 333 v. Chr. Alexander der Große auf seinem Zug Richtung Persien diesen Knoten einfach mit seinem Schwert durchschlagen und damit seinen Siegeszug durch Asien eingeläutet habe.[2]

Es existiert noch eine andere Überlieferungsvariante von Arrian, der sich auf den Alexander begleitenden Aristobulos von Kassandreia beruft, dem zufolge Alexander den Knoten durch Schläue gelöst haben soll. Es heißt, er habe erkannt, dass er nur den Deichselnagel herauszuziehen brauche, damit er das Joch wegziehen könne.

Zu  dieser zweiten Variante, “den Splint ziehen” fällt mir als passendes Analog “den Industriegesellschaften den Strom abstellen oder/und die Handelswege blockieren” ein.  Die erste Variante mit dem Schwert, wäre ein mehr oder weniger offener, großer Krieg. In jedem Fall sind die Probleme dieser Welt ohne weiteres für solche Personen lösbar, die keine Hemmungen haben, Gewalt und Krieg einzusetzen, um ihrem Volk und seinen Verbündeten, oder eben auch den unter dem Banner ihrer Religion vereinigten Völker auf Kosten des Restes der Menschheit Vorteile, neuen, zusätzlichen Lebensraum und Zugang zu den verbleibenden Ressourcen der Rede zu verschaffen.

Mit anderen Worten, die Ideen und der Geist der Nazis werden wahrscheinlich geradezu zwangsläufig wiederkommen und sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr erfolgreich die Probleme des 21. Jahrhunderts lösen. Die Muttersprache der Täter wird ganz sicher nicht Deutsch sein und sie werden auch nicht von Europäern abstammen. Die Deutschen und die anderen Völker Europas werden auf der Seite der kaltblütig eingeplanten Opfer sein und sie haben nur die Wahl sich freiwillig unterwerfen, versklaven oder sogar vernichten zu lassen oder zu kämpfen, um vielleicht doch noch zu überleben und um vielleicht doch noch das eine oder andere ihrer Kultur und ihrer Werte der Menschheit zu erhalten und in die Zukunft zu retten.

Es wird den Deutschen und den anderen Europäern nicht das Geringste nützen, sich darüber zu empören oder zu versuchen, diese finsteren Zukunftsaussichten lächerlich zu machen und nicht ernst zu nehmen. Im Gegenteil. Sie werden ihren Untergang damit nur wahrscheinlicher und unausweichlicher machen.

Man wird sehen, dass der Soziologe und Ökologe William Catton sehr recht hatte, als er in seinem bereits 1982 erschienenen Buch Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change schrieb, dass man die Taten der Nazis besser als das gesehen hätte, was sie wirklich waren: Ein schreckliches Vorspiel zur Warnung vor dem, was im 21. Jahrhunderts in richtig großem Stil auf die Menschheit zukommt, wenn man wie das nun geschehen ist, die Warnungen bezüglich der Grenzen des Wachstums, der Endlichkeit der Ressourcen und der Umweltbelastbarkeit zu lange ignoriert.

Der Glaube und Aufrufe, die Probleme der Menschheit gemeinsam lösen zu können kommen nur von Schwächlingen, Feiglingen und Frauen, die entweder nicht bereit oder nicht in der Lage sind zu kämpfen und Krieg zu führen. Es reicht aber wenn einige wenige starke, große Männer und Völker bereit sind, dem Beispiel Alexander des Großen folgend die scheinbar unlösbaren Probleme der Menschheit durch Gewalt und Krieg zu lösen.

Wie ich schon in meinem Blogbeitrag Gedanken zum Film Bauer Unser geschrieben hatte, sind unter anderem die Europäer schon seit Jahrzehnten emsig damit beschäftigt, ihre Länder unter anderem per Industrialisierung der Landwirtschaft in große, komfortable Vernichtungslager zu verwandeln, bei denen dann am Ende nur noch jemand resolut die Stromversorgung oder/und ein paar Handelsrouten abschalten muss, um binnen weniger Monate ohne weitere Anstrengungen mehr als 90 % der Bevölkerung zu vernichten.

Um ehrlich zu sein, sehe ich nicht mehr, dass und wie Deutschland und Europa überhaupt noch Krieg führen könnten. Das Problem ist, dass wir die Nationen und Völker in Europa faktisch aufgelöst und durch einen undefinierbaren multikulturellen Eintopf von Individualisten ersetzt haben. Was sollte man warum in Deutschland oder Europa noch verteidigen? Aus der Sicht eines Individuums ist die Teilnahme an einem Krieg auf Grund einer ganz einfachen mathematischen Logik völlig idiotisch, wie Peter Turchin in Ultrasociety: How 10,000 Years of War Made Humans the Greatest Cooperators on Earth zeigt: Die Teilnahme an einem Kriegszug ist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, das eigene Leben oder die eigene Gesundheit zu verlieren, verbunden. Wer sich vor der Teilnahme an dem Kriegszug  drückt, kann damit diese Wahrscheinlichkeit auf null absenken. “Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin”, ist aus Sicht der Individuen das Einzig vernünftige – solange es genug Deppen gibt, die das nicht so sehen und die in den Krieg ziehen und dabei in Kauf nehmen, ihre Gesundheit oder ihr Leben zu verlieren.  Wenn alle rational handeln und zu Hause bleiben, kann das aber, wie die Geschichte zeigt, dazu führen, dass irgendwann morgens die Feinde kommen und alle diese vernünftigen Leute zu Massenhinrichtung abholen, der keiner mehr entkommen kann.

In einer überbevölkerten Welt mit sinkenden Ressourcen und sinkender Umweltbelastbarkeit ist es sehr wahrscheinlich, dass fehlende Kampfbereitschaft einer Gesellschaft zu deren vollständiger Vernichtung durch zum Krieg fähige und bereite Gegner führt. Für wirklich gut qualifizierte und begabte Männer und für schöne Frauen bietet sich aber dennoch fast immer mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf der Seite der Gegner die Möglichkeit ein gutes Auskommen zu finden und ein angenehmes Leben führen zu können. Das war seit der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70  die Strategie der meisten Juden. Einzig und allein krasser Rassismus bzw. extremer völkischer Nationalismus auf Seite des Gegners kann diese Aussicht zu Schanden machen, wie die Nazis am Beispiel der Juden demonstriert haben. Bemerkenswert war dabei auch, dass selbst mehr als 100 Jahre, mehrere Generationen übergreifende, perfekte Integration die Juden nicht sicher geschützt hat, wie ich im Abschnitt  Mein jüdischer UrUrUr-Großvater und die Integration in Über Antifa, Rassismus und Waldbrände gezeigt habe.

Fazit ist für mich jedenfalls, dass die scheinbar unlösbaren Probleme des 21. Jahrhunderts mit Gewalt und Krieg sehr wohl lösbar sind und dass sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann in den nächsten 5 bis 15 Jahren auch mit diesen Mitteln gelöst werden. Sicher ist auch, dass Deutschland und andere Staaten Westeuropas dieses Mal zu den Opfern von Angriffskriegen und Völkermordabsichten gehören werden. Unklar ist für mich, ob Deutschland und die anderen Staaten Westeuropas ihren  Untergang und ihre Vernichtung  wirklich praktisch kampflos und wehrlos hinnehmen wollen oder nicht. Ist es wirklich unklar? Einzig und allein bei den Wählern der Rechtsparteien wie AfD, NPD und Front National kann man sicher sein, dass sie überleben wollen. In Deutschland sind das weniger als 15 Prozent der Bevölkerung. Das ist so wenig, dass man diesen Leuten nur empfehlen kann, auszuwandern und den Rest der Deutschen ihrem  Schicksal zu überlassen. Dabei ist daran zu erinnern, dass Deutschland heute fast keine Bodenschätze und da insbesondere fast keine eigenen Vorkommen an wirtschaftlich nutzbaren fossilen Energieträgern mehr hat.  Ob mit oder ohne Krieg, der ökologische Fußabdruck und die Größe der Bevölkerung Deutschlands muss und wird in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts ziemlich heftig schrumpfen. Die Zeit diese Schrumpfung sanft und erträglich zu bewirken ist vorbei. Für qualifizierte junge Deutsche und ganz sicher auch für Russlanddeutsche, die sich schlau machen und nachdenken kann es eigentlich nur heißen “Nichts wie weg hier aus Deutschland, so lange man noch weg kann”.

Besonders für Russlanddeutsche habe ich da ein interessantes Konzept, wie ich in Strategie des Austauschs und Mein Brief an Putin angedeutet habe.

Kelberg, den 30. September 2017

Christoph Becker

 


  1. Epoch-Times am 19. Januar 2016:  „Deutschlands Abstieg in Bedeutungslosigkeit“ hat begonnen – erklärt US-Politologe  

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Kate
Kate
3. Oktober 2017 20:31

Vieles, was Sie schreiben ist (leider) wahr. Allerdings habe ich ein paar Anmerkungen zu den potentiellen Kriegen:

– Es gibt ein Sprichwort, dass die Generale sich immer auf den vergangenen Krieg vorbereiten. Man soll diesen Fehler nicht machen. Wenn es einen Krieg in Zukunft geben sollte, wird er gewiss ganz anders ausschauen als die Kriege im 20. Jahrhundert.
Die Kriegsführung entspricht immer auch der Wirtschaftsart des jeweiligen Jahrhunderts. Im 20 Jahrhundert haben wir einen Massenzugang zu den Rohstoffen erlebt, Massenindustrialisierung und dementsprechend das Aufkommen des Nationalismus und Massenmobilisation. Das 21 Jahrhundert is geprägt von Aufstieg der Maschinen, Robotern (Digitaliserung) und Deindustrialisierung. Drohneneinsatz eröffnet ganz andere Kriegsführungsmöglichkeiten. Demenstprechend wird sich Kriegsführung ändern.
Ich persönlich halte die hybriden Kriege für die plausibelste Variante. Die Staaten, die z.B. Bevölkerunsgwachstum haben werden leicht zu destabiliseren sein. Aber auch Staate wie z.B. Ukraine erleben derzeit dieses Szenario. Daraus folgt, dass Staaten, die relativ homogen sind und starkes Humankapital (Skills) haben, die größte Überlebensschancen haben.
Einen dritten Weltkrieg wird es (meiner Meinung nach) nicht geben.
-Dazu gehört auch die Feststellung, dass Reichtum und Wohlstand nicht gleich zu setzten sind. Ansonsten wäre z.B. Nigeria ein sehr erfolgreicher Staat. Wie gesagt, ist Humankapital mindestens genauso wichtig wie Rohstoffe. Deswegen würde ich Deutschland nicht unbedingt abschreiben. Deutschland ist gut kommunal organisiert. Ich schätze ein ,dass man die Bevölkerung in Deutschland schnell umorganisert bekommt auf eine sparsame Wirtschaftsweise. In vielen Ländern gibt es keinen komunalen Zusamenhalt deswegen wird Katastrophenversorgung viel schlechter Funktionieren als in Deutschland.

– Man soll die Bevölkerunsdichte nicht überschätzen. Auch im zweiten Weltkrieg würde man nach dieser Theorie, besser in weniger dicht besiedelten Regionen überleben. Dies war aber nicht der Fall (oder sehr häufig) nicht. Meine Familie lebte in verschiedenen Gebieten in Europa zur Zeiten des Krieges und von dem was meine Großeltern erlebt haben, die schlimmsten und brutalsten ethnischen Säuberungen ereigneten sich in den am wenigsten dicht besiedelten Regionen. Vor allem sollte man Bergregionen meiden. Die Hirten-völker sind immer die brutalsten.

Die Beste Strategie, finde ich, ist mobil bleiben und anpassungsfähig. Vor allem wichtig ist zu erkennen, wann es an der Zeit ist das Gebiet zu verlassen.

3Westbach51
3Westbach51
3. Oktober 2017 23:28
Reply to  Kate

@Kate

Die Beste Strategie, finde ich, ist mobil bleiben und anpassungsfähig. Vor allem wichtig ist zu erkennen, wann es an der Zeit ist das Gebiet zu verlassen.

Das stimmt.
Man bräuchte aber Jahre um die Nahrungsmittelproduktion und die Landesverteidiung um zu stellen und für das was kommt zu optimieren. Im Bezug auf Deutschland habe ich in diesen Dingen resigniert. Der Bevölkerung und der politischen und militärischen Führung fehlt das nötige Problembewußtsein und falls es vorhanden sein sollte, der Wille und der Mut etwas zu tun.
Siehe meine Blogbeiträge Gedanken zum Film Bauer, Operation Troja und EMP-Bedrohung- Anhörung im US Kongress.

Peter Arnold
Peter Arnold
5. Oktober 2017 10:57

:
dass Deutschland heute fast keine Bodenschätze und da insbesondere fast keine eigenen Vorkommen an wirtschaftlich nutzbaren fossilen Energieträgern mehr hat.”

Das kann ich nur unterstreichen:

Bis 1998 lief – über Jahrzehnte – ein Milliarden DM/€ (vom Stromverbraucher bezahlt) umfassendes staatlich initiiertes Steinkohle Verstromungsprogramm der Deutschen Steinkohle. Die Förderkosten der Deutschen Steinkohle lagen ja über Jahrzehnte um 400 % über den Kosten entsprechender Importkohle.
Die Begründung waren einerseits die Arbeitsplätze an der Ruhr und andererseits die Notwendigkeit einer nationalen Kohlereserve. Mit der Begründung, dass im geeinten Europa eine nationale Kohlereserve nicht mehr notwendig wäre, wurde die Deutsche Kohleförderung völlig aufgegeben. Die letzte Zeche wird in 2018 geschlossen und die einheimischen Kohlevorräte sind faktisch zerstört, da alle stillgelegten Kohlegruben absaufen bzw, bereits abgesoffen sind und praktisch nicht mehr reaktiviert werden können.

Bereits 1998 war ich der Meinung, dass diese politische Entscheidung ein für die Zukunft Deutschlands essentieller und nicht mehr gut zu machender Fehler war: in wenigen Jahren anstehendes faktisches Ende des Ölzeitalters (obwohl sehr viel Öl im Boden bleibt) und ohne Ersatz der entfallenden Energie auch nur im niedrigen Prozentbereich, da Solarstrom und Windstrom in Deutschland durch den Bau bereits mehr fossile Energie verbraucht haben (egal ob in Deutschland oder in China), als selbst bei einer technisch hohen 30-jährigen Nutzungsdauer durch diese “Kraftwerke” je wieder erspart wird.

Damit bleibt uns in Deutschland als Rohstoff nur das, was wir zwischen unseren Ohren haben. Bei der über die vergangenen Jahrzehnte stattgefundenen faktischen weitgehenden Zerstörung des Bildungssystems (wer sehr viel Geld und Beziehungen hat, kann in Privatschulen nach wie vor beste Bildung geniessen), fallen wir auch hier gewaltig zurück. Viel haben wir wirklich nicht mehr, um die anstehenden Riesenprobleme mit Erfolg zu meistern.
Da hilft auch nicht der Sinn entlehrte Slogan: Wir “können!!!!” es schaffen.

Rette sich wer sich noch retten kann….

3Westbach51
3Westbach51
5. Oktober 2017 12:57
Reply to  Peter Arnold

@Arnold,
in der Tat. Der Morgentau-Plan wird faktisch Realität: Deutschland wird im Großen und Ganzen ein reiner Agrarstaat werden, wobei die Landwirtschaft eben nicht mehr industrialisiert, sondern mangels Öl und Strom eher mit mittelalterlicher Technik wird betrieben werden müssen. Die einzigen “Bodenschätze” sind am Ende (maximal in zwei oder drei Jahrzehnten, vielleicht aber schon in viel weniger als 10 Jahren) der Mutterboden, die Wälder, das gemäßigte Klima und die relativ guten, relativ gut verteilten Niederschläge.
Zwischen den Ohren können die Deutschen auch nicht mehr viel haben, sonst würden Sie vor dem Hintergrund der realen Zukunftsaussichten eine völlig andere Politik wählen und betreiben.
Der Lebensstandard und die Größe der verbleibenden Bevölkerung wird ganz entscheidend von der Bodenqualität, von Intelligenz und Raffinesse der Betriebsmittel, Werkzeuge und Methoden der Land- und Forstwirtschaft, sowie von der Art und Qualität der Pflanzen abhängen. Wenn man sich über die Gutmenschen und die Flüchtlingspolitik ärgert kann man sich mit dem Blick auf diese Zukunft seine gute Laune mit dann allerdings eher grimmig-teuflischem Humor bewahren: Die “Flüchtlinge” und ihre Nachkommen und auch die Gutmenschen werden sich nichts mehr wünschen als Schlepper, die sie nach Afrika, Afghanistan, Syrien oder sonst wo hin bringen – aber womit wollen die die Schlepper bezahlen? Auch werden die gescheiteren dann feststellen, dass man es leider versäumt hat die Chancen zur Verbesserung der Böden, der Landwirtschaft und des Klimas und damit auch der Tragfähigkeit der Zielländer der dann aus Europa Flüchtenden, rechtzeitig zu verbessern. Die meisten aber werden sich dumpf und fatalistisch wundern, Sündenböcke suchen, die Sau raus lassen und Merkel & Co verfluchen (Obwohl Merkel & Co doch, wie die Wahlergebnisse immer wieder eindrucksvoll bestätigt haben, nur getan haben was die Mehrheit wollte). Europa ohne Öl und ohne Vorbereitung auf die Zukunft wird eine finstere, kalte, ungemütliche Gegend.

Peter Arnold
Peter Arnold
19. Oktober 2017 17:29

Einführung zum Buch “The limits to growth” Second Edition

“I do not wish to seem overdramatic , but I can only conclude from the information that is available to me as Secretary General, that the Members of the United Nations have perhaps ten years left in which to subordinate their ancient quarrels and launch a global partnership to curb the arms race , to improve the human environment, to defuse the population explosion, and to supply the required momentum to development efforts. If such a global partnership is not forged within the next decade, then I very much fear that the problems I have mentioned will have reached such staggering proportions that they will be beyond our capacity to control”

U THANT, 1969

In der Zwischenzeit sind wir im Jahr 2017: Die vom „Club of Rome“ damals gemachten Aussagen von 1970 bis 2100 – über die anstehenden Grenzen des Wachstums auf einer begrenzten Erde bei einem zwingend notwendigen und System bedingten inhärenten exponentiellen Wachstums, sind grundsätzlich durch die reale Entwicklung bestätigt worden.

Tatsächlich wurde aber nicht der geringste Ansatz gemacht, den global regierenden Wahnsinn zu beenden. Im Gegenteil, das Tempo wurde noch extrem beschleunigt auf dem Weg in den Abgrund der Menschheit.

Welche Schlußfolgerungen wurden schon 1970 (Seite 183) gezogen:

“Man possesses, for a small moment in his history, the most powerful combination of knowledge, tools and resources the world has ever known….long term goal, that can guide mankind to the equilibrium society and the human will achieve that goal. Without such a goal and a commitment to it, short-term concerns will generate the exponential growth that drives the world system toward the limits of the earth and ultimate collapse.”

Das Wetterleuchten und die Vorbeben des anstehenden Geschehens sind bereits zu sehen und deutlich zu spüren.

— 
Grundgesetz Artikel 5 Absatz 1 und 3
(1) „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“

  Carpe Diem!
Was auch immer das dominierende “Böse” unseres einzigartigen und wunderbaren Globus mit uns vor hat:
                    Bleiben wir menschlich und anständig!

whatever the ruling evil on our unique, precious and most wonderfull planete plans and will do with us,
let’s stay decent and human

Kate
Kate
20. Oktober 2017 11:58

Mich würde noch interessieren, was sie zu der Landwirtschaftsmethode Aquaponic/Hydroponic sagen? Wäre das nicht eine Alternative?

Hier ein Link zu einem interessanten Artikel über Niederlande und die Landwirtschaft dort:
https://www.nationalgeographic.com/magazine/2017/09/holland-agriculture-sustainable-farming/

3Westbach51
3Westbach51
20. Oktober 2017 19:11
Reply to  Kate

@Kate,
danke für den Link. Der Artikel über die niederländischen high-tech-Landwirtschaft ist sehr interessant. Sicher kann man von den Niederländern viel Brauchbares lernen.
ABER
Zum richtigen Einsortieren habe ich meine Tabellenkalkulation gestartet und google mit “grow biointensive potatoes yield” suchen lassen (weil ich John Jeavons Buch gerade nicht zur hand habe). Per Google fand ich : https://homeplaceearth.wordpress.com/2014/03/11/how-much-to-grow/
Danach liegt der Ertrag für Kartoffeln in den USA bei 84,2 Pfund/100 Quadratfuß. Die Erträge mit der ohne High-Tech, Chemikalien und Maschinen auskommenden Biointensive-Methode werden mit 100 / 200 / 780 angegeben. Das sind die Erträge in Pfund/100 Quadratfuß. Die erste Zahl ist dabei der von Anfängern erzielbare Ertrag. Die zweite Zahl ist der Ertrag den man mit der Growbiointensive-Methode nach einigen Jahren im Mittel erreichen kann wenn man die Böden mit dieser Methode verbessert. Die dritte Zahl ist der mit der Growbiontensive Methode erreichbare Spitzenertrag.
Der am Anfang des Artikels über die niederländische high-tech-Landwirtschaft erwähnte Bauer erreicht mit seiner niederländischen Supertechnik einen Ertrag von 20 Tonnen Kartoffeln pro acre. Als globaler Durchnittswert werden 9 Tonnen pro acre angegeben.
Hier die Ergebnisse meiner Umrechnung:
9 Tonnen/acre = 45,5 Pfund/100 Quadratfuß
20 Tonnen/arce = 101 Pfund/100 Quadratfuß
Der niederländische Bauer erzielt also mit seiner teuren, extrem hochgezüchteten Technik, mit all ihren Nachteilen, Risiken, Infrastrukturabhängigkeiten und versteckten Energie- und Rohstoffkosten gerade mal den Ertrag, den ein Anfänger mit der weltweit mit einfachsten Mitteln anwendbaren Growbiointensive-Methode von John Jeavons erzielt. Mit etwas Erfahrung und Bodenverbesserung erreicht man mit der der Growbiointensive Methode im Mittel pro Flächeneinehit einen doppelt so hohen Ertrag wie die Niederländer mit ihrer hochgezüchteten, am ersten Tag eine modernen Krieges voraussichtlich für immer oder zumindest für Monate oder Jahre ausfallenden Supertechnik.
Ein richtiger Growbiointensive-Profi kann nach einigen Jahren pro Flächeneinheit mit seinen einfachen, primitiven Handgeräten mehr als das Siebenfache eines niederländischen high-tech-Landwirtes produzieren.
Was mir bei dem Lesen des Artikels über die niederländische Landwirtschaft auch einfiel war der Artikel jenes anonymen niederländischen Blogger, den ich in erwähnt und zitiert habe. Die Niederlande sind nach Meinung dieses Bloggers ein Gebiet in dem die Überlebenschancen bei einem Kollaps der Industriegesellschaft sehr gering sind.

Es ist ganz bestimmt so, dass die Niederländer jede Menge gut Ideen haben und das man von denen und deren Wissenschaft viel lernen kann. Aber insgesamt ist deren Landwirtschaft viel zu abhängig von einer zuverlässig funktionierenden technischen Infrastruktur, von Energieimporten, Industrieprodukten und Maschinen.
Ich würde eher vorschlagen die vielen nach Deutschland und Europa geflüchteten jungen und auch die nicht so jungen Männer und deren Familien mit Saatgut und einfachen Handgeräten aus zu rüsten und dann nach Afrika und in den Orient zu schicken und den denen dort zu zeigen wie sie sich dort selbst ernähren und dabei zugleich die Böden, das Wasser und das Klima verbessern können. Low-Tech kombiniert mit gründlicher, solider Wissenschaft ist sehr wahrscheinlich das, was in der Landwirtschaft und im Gartenbau am meisten Zukunft hat. Das G-BIACK ( http://www.g-biack.org )ist ein Beispiel dafür wie man in der 3. Welt wirklich etwas Sinnvolles tun kann.

Peter Arnold
Peter Arnold
21. Oktober 2017 13:27

@GB:
Danke für die rasche und dennoch fundierte Antwort!!!

@kate:
Mangels eigenem Wissen und Erfahrung, sehe ich mich nicht in der Lage, hierzu fundiert Stellung zu nehmen.

Ganz Allgemein kann ich deshalb nur sagen:
Es ist wohl ein Verfahren, das innerhalb des gegebenen Systems (Vergütungssystem, Zuschüsse, versteckte Quersubvention durch Inanspruchnahme der durch billige fossile Energieträger geschaffenen Infrastruktur usw. usw.) möglicherweise einen gewissen Erfolg aufweisen kann (ob zu recht oder zu unrecht und ob längerfristig, auch ohne nicht sofort sichtbare Quersubventionen durch das “System” … ich weiß es nicht). Der menschliche Erfindergeist kann vieles … ob Aquaponics aber mehr darstellt, als eine kleinere „Spielverlängerung“ für das System „westlicher Kapitalismus“… ich kann und will es nicht beurteilen.

Nachdem was ich von Dritter Seite dazu gehört habe, sind Zweifel angebracht, ob es in der Lage ist zur Nahrungsversorgung der Menschheit nach dem anstehenden Ende des Ölzeitalters global und in größerem Umfang beizutragen. Aber das kann und wird erst die Zukunft zeigen, vielleicht schon in wenigen Jahrzehnten.

Nachdem ich schon vor über 50 Jahren die Euphorie über die Lösung aller Energieprobleme durch das “EVA Prinzip” (Wasserstoff) hautnah mit erlebt habe
Brennstoffzellen sind galvanische Zellen. Zusammen mit einem Oxidationsmittel (z. B. Luft) wandeln sie die chemische Energie eines Brennstofflieferanten (z. B. Benzin, Wasserstoff) direkt in elektrische Energie um und betreiben damit einen Elektromotor. Dadurch erreichen sie einen besseren Wirkungsgrad als Verbrennungsmotoren, weshalb die Entwicklung der Brennstoffzelle in den letzten 35 Jahren von Forschung, Wirtschaft und Industrie stark vorangetrieben wurde.
bin ich sehr vorsichtig und skeptisch geworden. Die Probleme sind dabei (ausser bei der schon zig Milliarden ergebnislos verschlingenden Fusionsforschung), nie technischer Art, sondern die Problematikist, z.B. Wasserstoff über die ganze Kette mit einem EREOI von deutlich über 1 in notwendig großem Umfang zu produzieren, sowie die ganze dazu notwendige Infrastruktur aufzubauen.

Es ist in der Zwischenzeit eine Legion von Hoffnungen geboren worden, die letztlich alle zerstoben sind. Wir können derzeit nur hoffen, dass es mit „Aquaponics“ diesmal aber ganz anders ist.

Bemühen Sie zum Thema vielleicht auch einmal die Suchfunktion im „Gelben Forum“, mit guten Diskussionsbeiträgen wie beispielsweise:

Aquaponics
verfasst von Waldläufer , 20.08.2014, 00:06
> Aquaponics ist super. Geht, sogar im kalten Klima.

Eigentlich fasziniert mich die Idee sehr, ehrlich und ich würde mir wünschen, es wäre so einfach. Ich kann das aber so, wie es gezeigt wird, nicht glauben. (Genauso wie ich S.H.`s Permakultur für eine Riesen-Schaumschlägerei halte. Aber das ist noch ein anderes Thema.)

Ich habe einen kleinen Tümpel in der Wiese, mit `ner Quelle und hatte da schon mal die Idee, zu vergrößern und ein paar Karpfen oder Schleien, irgendwas was nur sauerstoffarmes Wasser braucht, reinzusetzen. Als ich mir die Inhaltsstoffe des Futters durchgelesen habe, das ich hätte kaufen können, habe ich es gelassen. Und Futter nur aus dem Ökosystem Teich wäre nicht gegangen, da ist nicht so viel Platz; das gibt der umgebende Boden nicht her(wasserdurchlässig).

> Siehe diesen inspirierenden 3-Minuten-Film:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=JOaS5OtIsbs

> Er nutzt die Abwärme vom Kompost in seinen Treibhäusern (damit habe ich
> auch gute Erfahrungen gemacht),

Wie viel Kompost oder wie viel Biomasse braucht man für welche zu erwärmende Fläche und für welchen Zeitraum?
Tilapias brauchen etwa 25 Grad …
Ich mag nicht glauben, dass die Energie/ Wärme ausreicht.
Oder, wie ist so eine Anlage gebaut, dass sie so viel Wärme bringt? Gute Tipps interessieren mich sehr!!

Ich kenne aus einem Heftchen ein Projekt: Hühner und auch deren Mist erwärmen ein Gewächshaus….Nur, das gibt auch nur ein paar Grad Wärme…Das kann nie im Leben reichen, minus 20 Grad im Winter auszugleichen.

> …züchtet Würmer für Kompost und als
> Fischfutter, das ganze Jahr über. Es gibt auch Videos, in denen Berge von
> Schnee vor seinen Gewächshäusern liegen.

Wieviele Kilo Würmer braucht er pro Tag und kann er soviele überhaupt “produzieren”?
Was füttert er den Jungfischen? Große Kompostwürmer…?
Das ist mein Hauptkritikpunkt, denn ich denke, er wird größtenteils Fertigfutter füttern. Wenn nicht, nehme ich mein oben Geschriebenes zurück.

> Alles was es braucht ist ein Mann mit einer Vision und Energie.

Vor allem braucht man genügend Startkapital und eine Absatzmöglichkeit, die genug Geld einbringt. Um zum Beispiel einen Kohlrabi für 29 Cent (sind die Preise im Supermarkt z.Z.) zu produzieren…das geht selbst im Freiland nicht.

> Nicht nur
> erzeugt er Nahrung, wobei das Gemüse eher noch mehr bringt als die Fische,
sondern beschäftigt auch allerhand Leute aus den Problemvierteln der
> Stadt, die so für sich selbst sorgen können und wieder einen Sinn im
> Leben bekommen.
>
> Und weg kommen von Junk-Food, womit die Gesundheit der Leute gefördert
> wird, die sich sonst nichts gesunden zu essen leisten könnten.

Das finde ich auch sehr gut. Nur, ich kann nicht glauben, das das Projekt so funktioniert. Irgendwie muss es da Geldgeber geben. (Spenden?)

> Was da zu bemängeln ist (vom Waldläufer) als Industriefisch verstehe ich
> nicht so richtig. Wir müssen akzeptieren, dass nicht die gesamte
> Stadtbevölkerung zweimal in der Woche in die Wildnis fahren kann, um sich
> dort wilden Fisch zu angeln.

Wieso setzt man einen Tropenfisch in gemäßigtem Klima in eine Art Aquarium, wobei deutlich mehr Wärmeenergie für die Haltung notwendig ist, als bei heimischen Fischen? Die Fische werden unter Glas gehalten. (Aquarienfische bekommen extra Beleuchtung mit einem abgestimmten Lichtspektrum.) Reicht das gefilterte Licht zur Gesunderhaltung der Fische aus?

Nein, so eine Haltung hat für mich schon was von industriemäßiger Produktion, ähnlich wie Broilerhaltung.

Wobei jetzt noch die Ausgangsfrage offen ist: Wie sieht es mit den Omega 3 Fettsäuren aus im Vergleich zu Wildfängen oder Seefisch?

> Es gibt auch in Deutschland solche Anlagen, allerdings keine mit einem
> solchen Macher – daran hapert das ganze dann und die ich kenne, dümpeln
> traurig vor sich hin.

Ich glaube nicht, dass das eine Frage des “Machers” ist.

Ich denke, der Grund ist, dass das ganze Gefüge mit der Vergütung der Produktion von Lebensmitteln falsch ist. Die Subventionen, die die Bauern erhalten, machen sie zu Sklaven. Gleichzeitiger Weise wird die kleinbäuerliche Landwirtschaft damit zerstört. Es wird jeglicher Anreiz genommen, selber Gemüse anzubauen oder ein paar Hühner zu halten. Ich wohne sehr ländlich. Früher gab es hier in jedem Haushalt frisch produzierte Lebensmittel: Gemüse, Obst, Karnickel, Hühner(-eier) und auch paar Ziegen. Und heute? Jeder sagt: es lohnt nicht mehr. Zum einen ist es die Schneckenplage, die sehr großen Schaden anrichtet und `nen Karnickel selber füttern kostet doch mehr, als wenn man ihn geschlachtet im Laden kauft.

Wie gesagt, ich glaube nicht an die Tragfähigkeit eines solchen Konzept`s.
Wohnen Sie in D.? Ich denke nicht…

Ende des Zitats von Waldläufer

ein erholsames Wochenende und Danke für den interessanten Hinweis.

Peter Arnold

Kate
Kate
23. Oktober 2017 20:30

@Christph Becker
@Peter Arnold

Vielen Dank für Ihre interessanten Beiträge.
Ich habe von dieser Methode nur über die Medien erfahren. Ich dachte nur es wäre vielleicht was für den Nahen Osten und generell die Staaten mit großen Wüstengebieten. Von dem was ich gelesen habe, ist Australien Vorreiter auf diesem Gebiet.

Grete
Grete
3. November 2017 21:28

Interessanter Beitrag von Baldur aus dem Weltenwendeforum:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=36608

“Wieso sollte sich ein Grosskonflikt zweier Gegnergruppen im kältesten, emotionslosesten Landstrich des Globus, ausgerechnet in Nord-/Mitteleuropa ereignen?

Der Mensch ist extrem friedlich, bis auf die bewussten Ausreisser, bei denen sozialisations- oder genbedingt etwas falsch verdrahtet wurde.

Woher also Bürgerkrieg? Woher sollte die treibende Energie kommen, die sich gegen die erste Bürgerpflicht des Gehorsams und der duldenden Ruhe gegen Alles und Jedes auflehnt?
Der Teutsche bückt sich eher mit heruntergelassenen Hosen und spreizt brav devot die Backen willig zum Empfang der vermeintlichen Beglückung, neuerdings politisch korrekt Erlebnis genannt.

Erstmals hätten wir jedoch in den westlichen Staaten einen fremden, importierten Bevölkerungsanteil, der in der Jugend im Geiste nicht entsprechend befriedet, also umerzogen und verblödet wurde.

Ja, jetzt wäre irgendwann möglich, was in Jahrhunderten zuvor nicht möglich war.
Obwohl es in den Herkunftsländern ohne äussere Einflussnahme ja auch total friedlich wäre. Die einen schwingen sich zu lokalen Herrschern auf, die anderen dulden, zahlen, und kuschen.

Aber was wäre die Folge, wenn sich diese externen Protagonisten durchsetzten?

Ein Gesellschaftsmodell fremder, völlig inkompatibler Prägung.

Würden die, die schon länger hier wohnen, das akzeptieren?

Fraglos, ja, natürlich, es ist ja älternätivlöös.

Dann haben die Handelnden und Duldenden auch nichts anderes verdient, als die Folgen der eigenen (Un-) Beteiligung auszulöffeln.

1780 war Napoleon unvorstellbar.
1900 war eine Weimarer Republik unvorstellbar.
1933 war eine Frankfurter Schule und die Ehe für alle unvorstellbar.
1960 waren offene Grenzen bei vollem Sozistützebezug unvorstellbar, obwohl das Anwerbeabkommen schon die Grundlagen für die heutige Situaton bereitete.
1990 war eine volle Eurohaftung für Pleitestaaten unvorstellbar.
2000 war ein Negativzins unvorstellbar, wie seit 5000 Jahren oder so.
Alles haben wir innert kürzester Zeit “errungen”.
*****************************************************************
Und wenn man die Nachrichten der letzten Tage Revue passieren läßt wie die über die Zustände der Berliner Polizei, den Schiessereien in DK und SE, die totale Verblödung derjenigen die unsere Regierung stellen wollen, Marktstammdatenregister, WDRforyou, die Heuchelei über das Reformationsfest, angeblich 500 000 nicht registrierte “Schutzsuchende” in D, alles auch vor 20, 30 Jahren unvorstellbar.

The helping Hand will be cut off: https://goo.gl/images/9XXjFS

3Westbach51
3Westbach51
4. November 2017 13:29
Reply to  Grete

Zu der Liste der “unmöglichen” Ereignissen fällt mir insbesondere noch ein

  • der Untergang der Titanic
  • Die russischen Revolutionen von 1917 und das Ende der Romanows. Der Zar hätte den 1. Weltkrieg durchaus verhindern können
  • Der Verlauf und das Scheitern letztlich ALLER kommunistisch/sozialistischen und faschistischen Revolutionen des 20. Jahrhunderts
  • Der Verlauf des 2. Weltkrieges: Erst die schnelle Niederlage der Polen, die vorher wohl noch davon geträumt hatten nach Berlin zu marschieren, und die den Krieg offenbar auch bis zuletzt unbedingt wollten (siehe z.B. den Vortrag von Schulze-Rohnhoff in https://www.freizahn.de/2017/08/wie-journalismus-funktioniert/ ), um sich dann in der größten Katastrophe ihrer Geschichte wieder zu finden. Dann im Mai 1940 der überraschende, schnelle Sieg der eigentlich klar unterlegenen Deutschen über die Franzosen und Engländer im Westen, die sich beim Versailler Vertrag so große Mühe gegeben hatten Deutschland schwach und klein zu halten. Und dann die totale Niederlage Deutschlands im Mai 1945, die im Sommer 1940 wohl niemand für möglich gehalten hat.
  • Der Untergang des britischen Weltreiches. Letztlich haben die britischen Eliten sich im 20. Jahrhundert ähnlich katastrophal verkalkuliert wie die russischen, deutschen und französischen Eliten.
  • Zum Thema Bürgerkrieg, Revolutionen und Geduld der Bevölkerung:
    Der letztlich alles entscheidende Faktor ist die Ernährungslage. Der Anteil der Einkommen der einfachen Bevölkerung für Lebensmittel ist zu Zeit sehr niedrig und die Verfügbarkeit von Lebensmitteln ist sehr gut. Außerdem wird die Volksbespaßung u.a. durch Fernsehen, Filme und Videospiele sehr gut sichergestellt.
    Dass Masse der Bevölkerung sich ruhig verhält, wundert mich daher nicht. Die werden aber wie zu allen Zeiten reagieren und die Eliten brutal auswechseln, wenn die Lebensmittel knapp und teuer werden. Dass die Regierung für “Brot und Spiele” sorgen muss, wenn sie Ruhe habe will ist keine Besonderheit der Römerzeit, sonder gilt auch heute noch.
    Was mich beunruhigt, sind die heutigen Eliten. Die sind offenbar nicht besser als ihre Vorgänger. Das ist sehr schade und traurig, denn das verfügbare Wissen und die zu erwartenden Schäden und Katastrophen sind sehr viel größer als früher. Den Eliten scheint nicht wirklich klar zu sein, wie sehr wodurch ihre Fähigkeit weiter für genügend “Brot und Spiele” zu sorgen gefährdet ist.
    Das von “Baltur” in seinem Beitrag im Weltenforum erwähnte Bestreben der Eliten, mit Verschärfungen der Waffengesetze Revolutionen und Unruhen zu verhindern ist naiv. Wie John M. Greer mehrfach angemerkt hat, werden die meisten Aufstände von den in der Bevölkerung verwurzelten, bewaffneten Kräften des Staates getragen. Also von Polizei und Militär. Versuche diese durch schlechte Bewaffnung, niedrigere Aufnahmehürden und durch die Aufnahme von Bewerbern viele Kulturen und Ethnien zu bändigen wird nicht gelingen – im Gegenteil. Man handelt sich damit lediglich eine zusätzliche Schwächung und Disziplinlosigkeit ein die das Risiko von Bürgerkriegen steigert, und die spätestens im nächsten großen Konflikt mit fremden Mächten zur Katastrophe und zum Untergang der derzeit herrschenden Eliten führt.

    3Westbach51
    3Westbach51
    4. November 2017 20:59

    Die Grafik in dem Artikel habe ich nun einmal vergrößert, mit dem Lineal nachgemessen und etwas gerechnet.
    Das Ergebnis:
    Der Punkt an dem die Graphen für Nahrungsmittel pro Kopf (food per capita) und Industrieproduktion pro Kopf (industrial output per capita) ihren Höhepunkt überschritten haben und schnell zu fallen beginnen, und der Tiefpunkt des Graphen für die Todesfälle (deaths) liegen am Ende des Jahres 2017.
    Das heißt nicht, dass die Welt untergeht. Aber es heißt, dass die Zeit des Überflusses und des dumpfen “wir schaffen dass” nun wohl so gut wie vorbei ist. Das passt zu den Grafiken zum Thema Öl: https://www.freizahn.de/2017/09/grafiken-zum-thema-oel/ .

    Ert
    Ert
    4. November 2017 22:36
    Reply to  3Westbach51

    Meadows hat immer betont das die Kurven nur die Systemdynamik andeuten, aber keine Jahreszahlen ablesbar sind. In der originalen LtG Studie gab es deswegen auch nicht die Jahreszahlen die dann andere dazu”kosmetikt” haben.

    Es ist jedoch mehr als Plausibel das wir bis 2030 ganz, ganz viele Probleme haben können – momentan kommen einfach zu viele Systeme und Dynamiken auf einmal hoch….

    Spannend auch: Äußerst interessant war auch ein von der EU finanziertes Computermodell, welches ähnlich dem vom Club of Rome ist. Wir durften in Gruppen dieses Computermodell mit Zukunftsprognosen bis 2050 füttern (Bevölkerungswachstum, Wachstum erneuerbarer Energien, Abfall in der Ölförderung…). Das Ergebnis war fast schon erschreckend. Nicht einmal die optimistische der 3 Gruppen konnte ein tragbares Ergebnis erzielen. Es braucht zwar noch ungefähr 2 Jahre bis das Computermodell fertig ist und die Ergebnisse veröffentlicht werden aber der Vorgeschmack war nicht sehr aufbauend (hier mehr dazu).http://www.peak-oil.com/2017/09/summer-academy-des-club-of-rome-gastbeitrag/

    LG
    Ert

    3Westbach51
    3Westbach51
    5. November 2017 0:53
    Reply to  Ert

    Dass die Kurven nicht exakt die Wirklichkeit wiedergeben ist klar. Ich fand es nur passend, dass ich auf 16,94 Jahre ab 2000 kam, also auf Ende 2017. Das war schlechter als das was ich intuitiv geschätzt hatte. Psychologisch/pädagogisch wichtig und richtig ist dabei meines Erachtens die Nachricht, dass keine Zeit mehr zu verlieren ist, wenn man im Bereich der Nahrungsmittelversorgung zumindest das Schlimmste verhindern will. Man braucht im Bereich Landwirtschaft und Gartenbau nämlich mindestens 5 Jahre, besser sind aber 10 und mehr Jahre, wenn man die Böden verbessern und die Versorgung nachhaltig und einigermaßen krisenfest machen will. Wenn man wartet bis die Nahrungsmittel knapp und die Probleme für alle unübersehbar werden, geht die Welt zwar auch nicht unter, aber es wird dann sehr, sehr hässliche Szenen und eine durch Hunger und Gewalt verursachte Reduktion der Bevölkerung geben, die durch rechtzeitiges, vorausschauendes Handeln vielleicht noch ganz oder teilweise verhindert werden können.

    ert
    ert
    5. November 2017 11:12

    vorausschauendes Handeln vielleicht noch ganz oder teilweise verhindert werden können.

    Leider ist in dem heutigen System ein ‘vorausschauendes Handeln’ nicht wirtschaftlich bzw. senkt meist die unmittelbare bzw. kurzfristige Rendite.

    Wenn ich mir alleine nur die ‘Einwanderungspolitik’ der Treuhandverwaltung anschaue dann gruselt es mir. Da ist nichts mit vorausschauend, genau wie bei der Energiepolitik (EE-Wahn mit Ökoanstrich), der Industriepolitik (Kfz-Zentrierung), der Außenpolitik (Arbeiten gegen unsere Nachbarn – insb. die östlichen), der Informationsfreiheit (Man kann seine Meinung auch in China frei äußern – nur muss man dann auch mit den immer drakonisch werdenden Konsequenzen leben – wenn es eben nicht die Regierungsmeinung ist).

    Ich sehe auf allen Ebenen nichts gutes – und denen die was ändern wollen wird noch schwer gemacht. Chris & Rebecca Martenson berichteten so in Ihrem letzten Podcast davon, das Sie eine kleine Siedlung von “Tiny Houses” bauen wollten – ist gescheitert an den Bauauflagen.

    Weiß nicht wie das in D aussehen würde.. könnte mit ähnliches vorstellen. Also das etwas günstiges zu bauen kaum noch möglich ist. Will das System ja auch nicht – weil wenn kleiner, dann weniger Schulden, weniger Wachstum, etc. pp.

    3Westbach51
    3Westbach51
    6. November 2017 20:42
    Reply to  ert

    Was dem Einzelnen als wirtschaftlich und rentabel gilt, ist letztlich auch eine Frage der Weltanschauung und der Religion.
    Was ist, wenn es doch so etwas wie ein göttliches Gericht und Reinkarnationen gibt? Was also, wenn man in späteren Jahrzehnten oder Jahrhunderten auf diese Erde zurück muss um mit den Folgen des heutigen Handelns oder Unterlassens konfrontiert zu werden? Die Umschreibung dessen was rentabel und wirtschaftlich ist, ist dann eine völlig andere.
    Wäre die westlichen Zivilisation und die Leistungsfähigkeit die sie hat, ohne den Glauben an einen möglicherweise rächenden Gott und sein Gericht überhaupt möglich gewesen? Der Glaube, dass man durch aktives Handeln und Streben in seinem realen Leben seine Zukunft nach dem irdischen Tod beeinflussen kann war sehr wichtig. Luthers Aktivitäten waren dabei in dem Sinn wichtig, dass er gegen die Meinung vorgegangen ist, man könne sich gute Plätze im Himmel, bzw. Freisprüche beim Göttlichen Gericht, per Ablasshandel einfach kaufen.

    Auch sonst ist die Antwort auf die Frage was jeweils Gut und Böse ist vor allem auch eine Frage der Sichtweise und des Standpunktes. Ich kann mir zu allem was in der Geschichte passiert ist und was heute auf der Welt passiert, verschiedene Standpunkte vorstellen, und damit alles wahlweise als gut, als böse oder als eine Mischung aus beidem sehen. Der Glaube an einen mit ausreichender Wahrscheinlichkeit existierenden zwar allmächtigen und übernatürlichen, aber nach einem Plan handelnden Gott und ein das Mittel der Reinkarnation nutzendes göttliches Gericht kann dabei aber helfen, die Sichtweisen und Standpunkte zu sortieren und zu wählen.

    Die idiotische Einwanderungs-, Asyl-, Energie-, Agrar-, Aussen-, Sicherheits-, Bildungs- und Industriepolitik Deutschlands kann z.B. durchaus positive Auswirkungen auf andere Länder haben, in dem sie diesen Ländern eine sehr nützliche und hochwertige Zuwanderung aus Deutschland und Westeuropa beschert, die bei einer verantwortungsvollen und vernünftigen deutschen Politik nie möglich wäre. Grunnar Heinsohn hat dazu seine Meinung gerade am 5.11.17 auf FAZ-Online in ZUKUNFT DER JUGEND : Deutschland überfordert seine kostbaren Talente beschrieben. Ich hatte entsprechend in Strategie des Austauschs meine Meinung dazu erklärt.

    Grete
    Grete
    7. November 2017 22:31

    http://www.moonofalabama.org/2017/11/saudi-purge.html#more

    Interessanter Bericht zu der Lage in KSA.
    Und in den Kommentaren viele Infos wer mit wem verbandelt ist… Gruselig.
    Diewirtschaftliche Lage in KSA ist nicht gut, die Konfiszierung der Milliarden $ der nun unter Arrest stehenden Tele der Saudi-Familie hilft wahrscheinlich nur kurzzeitig bei den Finanzierungslücken. Es ist wie schon andernorts zu lesen war
    zu erwarten dass KSA in ca. 2020 das ÖL ausgeht.

    Peter Arnold
    Peter Arnold
    8. November 2017 10:52

    @Grete: Danke!

    Insbesondere nach den Kommentaren ahnt man, dass gerade jetzt hinter dem Vorhang wohl Gigantisches abläuft und dies schon morgen die Welt wie wir sie heute noch kennen, völlig verändern kann, von einer Sekunde auf die andere. Wir leben ohnehin “im Tal der völlig Ahnungslosen”, wobei auch “wir” wohl keine!!!!!!!!! Ahnung davon haben, was tatsächlich gespielt wird und wer auf welcher Seite steht.

    Besonders beunruhigend dabei für mich, dass dieses Land nur disponibler Spielball der Großen ist. Ich vermute zudem stark, dass zudem “unser Führungspersonal” mit dem ganzen intellektuell und mental heillos überfordert ist, eben einfach nur Befehlsempfänger und Statisten mit geliehener Macht über uns “Bürgen” und wohl langsam selbst stark unter Druck stehend. Das läßt ebenfalls nichts gutes erwarten.

    Ergänzung:
    Auch hier gibt es zu diesen Geschehnissen einige sehr beunruhigende Beiträge:

    http://www.informationclearinghouse.info/

    Kate
    Kate
    8. November 2017 13:24

    Ganzer Mittlerer Osten wird demnächst in Flammen aufgehen wegen der Überbevölkerung dort. Saudi Arabien und Egypten sind tickende Zeitbomben. Da die Ölprese wieder steigen, werden auch Lebensmittelpreise steigen und das wird zu neuen Unruhen in diesen Gebieten führen.
    Egypten wächst pro Jahr um 3 Milionen Menschen. Agrarland ist vielleicht für 8 Millionen Menschen insgesamt vorhanden. Im Moment ist Russland der größte Lieferant der Getreide an Egypten.
    Wenn in Mittleren Osten die “Population Bomb” aufgeht werden die Schockwellen bis nach Europa reichen. Es wird die Frage sein, wie wir darauf reagieren.

    Ich bin mir nicht sicher, ob die Grenzen der EU überhaupt zu verteidigen sind. Wenn sich Millionen Egpter auf den Weg machen.
    Ich gehe davon aus, dass die Situation ähnlich wie derzeit in Jemen verlaufen wird. Anschwellender Bürgerkrieg mit steigenden Epidemie (Cholera). Für Europa könnte es demenstprechend problematischer werden Ausbrüche der Epidemien einzudämmen. Davon warnt bereits auf globaler Ebene inzwischen WHO. Es könnte auch eine neue Pandemie ausbrechen.
    Zudem könnte ein neuer Ebola Asubruch schwieriger zu kontrolleieren sein, wenn immer mehr Regionen sich in den Bürgerkriegen befinden.

    Richard
    Richard
    9. November 2017 19:50

    @Kate:
    Solange ich auf dieser Welt bin, rund 40 Jahre, steht der Nahe Osten bereits in Flammen. In Vollbrand, genauer gesagt.

    Der Ölpreis wird aller Voraussicht nach nicht steigen, sondern sinken, und damit auch der Lebensstandard aller (ETP-Modell der Hills Group vergessen?). Vor allem unserer. Das ist ein viel naheliegenderes Problem, als ein paar Millionen Afrikaner, die vielleicht irgendwann mal irgendwohin wollen (die Fremden-Panik bitte bei den PI-Nachrichten und beim Eichelburg lassen, danke!).

    Nahrungsmittel sind – noch – genug für alle da. Solange Überschüsse weltweit proaktiv der Vernichtung zugeführt werden können, mache ich mir wenig Sorgen.
    Russland ist der größte Weizenproduzent weltweit, und die Ressourcen sind nicht annähernd ausgeschöpft (da geht noch mehr). Eine positive Folge der Klimaerwärmung, Kohlendioxid und feuchtwarmes Wetter ist bestens für alle Pflanzen (deswegen heißt das ja auch Treibhaus und so). Eine neue Weizen-Turbosorte wurde in RUS auch eben gezüchtet.
    China entwickelt in Salzwasser wachsende Reissorten.
    Es tut sich viel auf dem Sektor. Ernährungslage der Menschheit derzeit besser als in den letzten 2000 Jahren, schätze ich. (Dank des momentanen Klimaoptimums eben).

    Ich würde jetzt deswegen nicht in Panik verfallen. Das sollten wir dem Kopp-Verlag und der Bild überlassen. Ernähren kann man wahrscheinlich 20 Milliarden Menschen problemlos – allerdings nicht mit Steaks, sondern vegetarisch/vegan. Solange man noch 7 kg Getreide, Silage, Sojaextraktionsschrot udgl. für die Erzeugung von 1 kg Fleisch aufwenden kann, ist noch viel Luft nach oben bei der Ernährungslage. Alleine auf den Anbaugebieten für Biogas könnte man vermutlich halb Deutschland mit Feldfrüchten versorgen.

    Es wird viel Panik auf allen Seiten geschürt (Interessenspolitik, v.a. finanzieller Art!), und gegessen wird NICHTS so heiß wie es gekocht wird.

    Man kann sich wegen allem verrückt machen, muss es aber nicht.

    3Westbach51
    3Westbach51
    9. November 2017 23:38
    Reply to  Richard

    @Richard,
    mich erinnert dieser Optimismus an die Frau Weiß in dem Film HOLOCAUST – Die Geschichte der Familie Weiss – Teil 1: Die hereinbrechende Dunkelheit (1935 – 1940) (https://youtu.be/Drdvz_zhdw4 ), vor allem ab Minute 18.
    Mich erinnert dieser Optimismus auch an die Rehe und Wildschweine, die ich geschossen habe. Sie fühlten sich bis zu ihrem letzten Moment alle sicher. Andernfalls wären sie rechtzeitig weggelaufen.
    Mich erinnert das alles auch an die Patienten, die wohl über mich gelacht haben und die zumindest nicht auf mich gehört haben, obwohl ihr Karies oder/und Parodontitisrisiko hoch war, als ich ihnen erklärt habe, wie sie Schäden an ihren Zähnen und Zahnhalteapparaten verhindern oder deren Verschlimmerung aufhalten können.
    Optimismus ist die Ursache der meisten schweren Unfälle und wohl auch der meisten von Menschen ausgelösten Katastrophen der Menschheitsgeschichte.
    Optimismus ist in der Regel auch die Ursache des Scheiterns gescheiterter Feldzüge und Unternehmen.

    Was die Nahrung angeht. Ich möchte weder auf Fleisch noch aus Fisch verzichten.

    Das Problem mit der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelproduktion und Verteilung ist, nicht deren aktuelle Leistungsfähigkeit, sondern deren Fragilität, bzw. deren Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und von einer funktionierenden globalen Infrastruktur.
    Dazu kommt die weltweite Verschlechterung der Bodenqualität und das Sinken der Grundwasserspiegel in wichtigen Getreideanbaugebieten.
    Die Weltkarte in https://www.freizahn.de/2015/04/weltweite-verschlechterung-der-bodenqualitaet/ zeigt keine Gebiete in denen sich die Bodenqualität verbessert. Es gibt nur die Kategorie “sehr verschlechterte Böden”, “verschlechterte Böden”, “stabile Böden” und “vegetationslos”. Die stabilen Böden befinden sich fast nur in Gebieten in denen keine oder kaum Landwirtschaft betrieben wird.
    Dazu kommen noch die Wasserprobleme, etwa in Form sinkender Grundwasserspiegel in wichtigen Anbaugebieten.
    Ein Risiko sind zudem Hitzewellen ( https://www.freizahn.de/2017/05/wie-unwahrscheinliches-wahrscheinlich-werden-kann/ ) wie die im Sommer 2010 in Russland. Für Getreide gibt es wie Prof. Thomas Homer-Dixon erwähnt, Temperaturen, deren Überscheiten in der richtigen Zeit zu einem sehr weitgehenden Ausfall der Ernte führt. Das Risiko, dass eine Hitzewelle zur falschen Zeit am falschen Ort zuschlägt und zu Versorgungsengpässen führt ist offenbar sehr real.

    Ganz interessant war heute (9. Nov. 2017) auch John Xenakis Blogbeitrag über die Entwicklung im Fernen Osten:
    http://www.generationaldynamics.com/pg/ww2010.weblog.htm#e171109

    Richard
    Richard
    13. November 2017 19:24
    Reply to  3Westbach51


    Ohne die Einwände im Detail zu beantworten:
    Das Problem bei dir scheint zu sein, dass du immer überlegst, “was alles passieren könnte”.
    Klar KANN alles passieren, MUSS es aber nicht. Du kannst dir sorgen wegen Peak-Oil und Dürrezeiten machen und Atombombenanschläge in Frankfurt vom IS. Ob dieses Verhalten dir auch nur eine Minute deines Lebens verlängert – oder deine aktuelle Lebensqualität verbessert – stelle ich mal in den Raum.

    Du kannst auch nachher vor die Haustür treten und dir KÖNNTE ein 10 kg schwerer Urinklotz eines Passagierfliegers auf den Kopf fallen, und dich erschlagen. Es KANN passieren, MUSS aber nicht. Schaust du nun immer in der Zukunft ängstlich nach oben, um Ausschau nach einem Eisklotz zu halten?

    Wer ständig nur – wie Casti, Eichelburg oder Marc Faber – auf die negativen, potenziellen Ereignisse blickt, hat offensichtlich erhebliche psychische Probleme. Ich frage mich immer, woher solche Leute ihr Lusterleben nehmen, und warum sie dann überhaupt noch leben. Das Lusterleben findet i.d.R. im Jetzt statt, und nicht im Auswalzen von Szenarien die irgendwann in zehn oder fünfzehn Jahren eintreten. Wovor habt ihr Angst? Vor eurem Tod?

    Warum das Leiden nicht gleich abkürzen, mit einem Gang auf den Speicher und einem guten Seil?

    Du wirst den Lauf der Dinge nicht aufhalten, es passiert, was passieren muss.

    Man kann auch eine X-beliebige Zeitung und ein Boulevardblatt von 1984 aufschlagen:

    “Weltkrieg im Nahen Osten” – “Ölengpass – werden wir sterben?” – “Jetzt gehen die endlichen Vorräte endlich zuende!” (Herbert Gruhl) – “ATOMGEFAHR – warum wir dieses Jahrzehnt nicht überleben” – TERROR – JETZT AUCH BEI UNS! – KLIMAFORSCHER SAGT NEUE EISZEIT VORAUS! – KLIMAFORSCHER: ‘Die Erde wird 2015 ein Wüstenplanet!’ – Urwald bis 2000 komplett gerodet! – Hungersnot im Sudan – Überschwemmungen in China – Massaker in XY – usw. usf.

    Welches Schreckensszenario ist bisher eingetreten, welches “prognostiziert” wurde?

    Hätte man jetzt 33 Jahre in Angst und Schrecken leben sollen?

    Ja, kann man machen. Ob es sinnvoll ist, sei dahingestellt.

    Wie sieht denn deine PRAKTISCHE Vorsorge gegenüber diesen Szenarien aus? – Oder handelt es sich nur um fatalistisches Lamento, dass “alles zu Ende geht”?
    Ja, es geht zu Ende. Na und? Das ist die Natur der Dinge. Wir werden geboren, leben, und sterben. Und das war es. Und zwischen Geburt und Tod sollten wir soviel Lust wie möglich empfinden. Wenn die Unlust überwiegt und Hoffnung erlischt: dann ist ein Sprung von der Brücke die bessere Alternative (das Leid zu beenden).

    Es ist genauso wie mit der Börse: die Pessimisten jammern dauernd vom Crash – und tun aus Angst etwas zu verlieren: NICHTS. Der schlaue Investor sagt: “Zwar gibt es irgendwann einen Crash, ich schaue, dass ich mir in der Zwischenzeit noch was herausziehe und die Gewinne maximiere solange es geht.”

    PS: Natürlich waren die Feldherren optimistisch. Meinst du, ein Pessimist wäre überhaupt zum Feldherrn aufgestiegen? Nachher zu behaupten: “Die Schlacht wurde wegen Optimismus verloren” ist natürlich ein besonders schlauer Spruch, der aber einfach sinnlos ist. Das ist ein No-Brainer von Besserwissern. Jemand in so einer Situation MUSS Optimist sein, auch auf die Gefahr, dass er eine Schlacht oder einen Krieg verliert. Er handelt so, weil er so handeln muss, sonst kann er es gleich lassen. Das sind Grundlagen der Verhaltenspsychologie. Er kann auch nicht einmal Superoptimist und dann zwei Tage später Ultrapessimist sein. Solche Leute sind reif für die Klapsmühle und medikamentöse Behandlungen….

    3Westbach51
    3Westbach51
    13. November 2017 21:33
    Reply to  Richard

    Um ehrlich zu sein, die Aussicht auf den Untergang unserer westlichen Zivilisation macht das Leben für mich überhaupt erst erträglich. Es ist mir ein großes Vergnügen und sehr befriedigend, gelernt zu haben, dass Deutschland und der Rest Westeuropas wohl noch zu meinen Lebzeiten einen Krieg erleben und im Chaos versinken werden. Und das alles ohne, dass ich mich dazu anstrengen und etwas dazu beitragen müsste. Also ich genieße die die Aussicht auf den Untergang. Genauso wie der Vater meines Vaters den Untergang des 3. Reiches genossen hat.
    Es geht mir mit unserer Gesellschaft wie mit Karies und Parodontitis. Das Motto meiner Praxis war und ist eigentlich nüchtern betrachtet Zahnärzte überflüssig zu machen und den Leuten zu zeigen, wie man Karies und Parodontitis in den allermeisten Fällen sehr sicher und vollständig vermeiden oder stoppen kann. Aber ich profitiere natürlich auch davon, dass das die meisten nie ernst genommen haben. Ich habe durchaus meine Freude an meiner Arbeit als Zahnarzt und damit an den den Folgen von Karies und Parodontitis. Momentan feile ich sogar an der ultimativen Lösung für die großen Optimisten, also für jene, die Mundhygiene und zahngesunde Ernährung für Böldsinn gehalten haben: Alles raus und mit sagenhafter, von mir noch vor 2 Jahren nicht für möglich gehaltener Geschwindigkeit, 18 oder mehr Implantate ohne den bisher oft für nötig gehaltenen, aufwendigen Knochenaufbau einschrauben, und dann in nur etwa drei Tagen festen oder quasifesten Zahnersatz einsetzen und das alles sehr gewinnbringend, meist schmerzlos und für sehr viel weniger Geld als meine Konkurrenz verlangt. D.h., ich feile da gerade an Verbesserungen, eben weil ich gerne vorsichtshalber schwarz sehe, und am Finden von Problemlösungen meinen Spaß habe.
    Und auch sonst, in Sachen Landwirtschaft ziehe ich mir gerade rein was ich über ganzheitliches Landmanagment finden und lernen kann. Auch das macht mir einen riesen Spaß und auch dafür sehe ich geniale, sehr gewinnbringende Anwendungsmöglichkeiten.
    Ich bin Pessimist weil es Spaß macht. Das was mich an unserer Gesellschaft maßlos ärgert sehe ich kraft meines pessimistischen Vorstellungsvermögen von ganz alleine verschwinden. Ich bin halt Revolutionär und sehe, dass ich mir die Mühe und das Risiko eines Revolutionärs sparen kann.
    Ich kann mich auf die kleinen eher ungefährlichen Revolutionen konzentrieren, bei denen die Revolution eher nicht ihre Kinder frisst und mit denen man in Frieden alt werden und vielleicht sogar die richtigen, schrecklichen Revolutionen und Kriege aus sicherer Entfernung sehen kann.
    Meine praktische Vorsorge? Gestern abend, auf einem Spaziergang, hätte ich ein oder mehr Wildschweine erlegen können, an die ich mich bis auf unter 40 Meter herangepirscht habe. Leider hatte ich keinen Begehungsschein und somit auch keine Waffe dabei. Für die betroffenen Wildschweine hat sich ihr Optimismus also mal wieder gelohnt und es ist ihnen nichts passiert. Auch dieser Aspekt der Vorsorge macht durchaus Spass.
    Ebenso die Waffenausbildung für die Reservisten bei der BW und die regelmäßigen Übungsschießen.
    Das Üben des Feuerlöschens und das Training mit den Rettungsbooten auf See war trotz des ernsten Hintergrundes auch immer ein interessantes Erlebnis.
    Schreckenszenarien sind kein Grund in Angst und Schrecken zu leben. Sie sind vielmehr wichtig um Spaß am Leben zu haben. Sie liefern die Probleme nach deren Lösung zu suchen Spass macht. Sie sind Lieferanten von Lebensfreude.
    Es ist wie Jordan Peterson mit einem Zitat von Dostojewski verdeutlicht. Der Mensch ist nicht für ein Paradies geschaffen. Eine friedliche, satte Welt macht unzufrieden. Der Mensch braucht Herausforderungen um glücklich zu sein. Katastrophenszenarien sind solche Herausforderungen. Es kommt vielleicht darauf an, wie gut das Problemlösungsvermögen eines Menschen entwickelt ist. Und es kommt vielleicht auch darauf an an jeder Situation die guten Seiten zu finden und sehen.

    Grete
    Grete
    13. November 2017 23:13
    Reply to  3Westbach51

    Christoph, danke für das großartige Statement.

    Spaß am Leben kann nicht nur Party, Konsum, Urlaub und Faulheit bedeuten.
    Auch an persönlicher Arbeit an sich selbst kann man unglaublich viel Spass empfinden.
    Und dadurch das Leben wertschätzen.
    Sich nicht nur durch äußere Zwänge durchs Leben treiben lassen sondern aktiv dran zu arbeiten.
    Und Ausgleich finden.
    Ich genieße es meine freie Zeit zur Wissensaneignung zu nutzen, um Vorträge zu hören, Bücher zu lesen, Blogs zu lesen, zur Wissensaneignung zu nutzen, raus in die Natur, – trotz Vollzeitjob.
    Was für eine Entwicklung gegenüber der Vorinternet-Zeit! Den ungleich größeren Zugang zu vielen Themen der mir vorher oft verwehrt war.

    Und für mich gilt ich kann es tun, muss es aber nicht. Das empfinde ich als Luxus. Die ganze Selbstversklavung im Freizeitbereich hat mich noch nie groß interessiert.

    Heute habe ich mir den euen Vortrag von Rainer Mausfeld angehört:

    https://www.youtube.com/watch?v=aK1eUnfcK4Q

    Sehr gute Aufarbeitung der Aktvitäten der Machtelite und deren Instrumenten und Techniken seit hunderten von Jahren. Und wo wir heute stehen. Gruselig.
    Letztendlich gesellschaftlicher Total- Bankrott. Einfach erschütternd wo wir hingekomen sind.
    Spannend nur wie wir da heil wieder rauskommen.

    3Westbach51
    3Westbach51
    14. November 2017 10:15
    Reply to  Grete

    Eben.
    Dazu drei Quellen zum Thema Glücklichsein.
    1. Aus einem Vortrag von Gerald Hüther, an den ich mir mehrfach auf langen Autofahrten angehört habe: Der Mensch ist glücklich wenn er jeden Tag etwas über sich selbst hinaus wächst. Man muss sich anstrengen müssen. Die gesteckten Ziele müssen erreichbar sein, aber sie dürfen nicht zu leicht erreicht werden. Hüther bringt dann auch noch das Beispiel von der Hirngröße der Hausesel und der von diesen abstammenden verwilderten Esel, wozu man in Südamerika eine Untersuchung durchgeführt habe. Die regelmäßig gefütterten, im Stall stehenden Hausesel mit ihrem geregelten Lebenslauf und ihrer sicheren Nahrungsmittelversorgung haben ein wesentlich kleineres Gehirn als die dem Überlebenskampf ausgesetzten, von den Hauseseln abstammenden Wildesel.
    2. Bertrand Russells Buch über das Glück. Wahrscheinlich war es Eroberung des Glücks: Neue Wege zu einer besseren Lebensgestaltung dass ich in der Zeit meines Ingenieurstudiums gelesen habe. Russell meint dort, dass er nur zwei wirklich glückliche Menschen kennen gelernt habe. Seinen Gärtner, der immer mit der Jagd nach den Kaninchen in seinem Garten beschäftigt gewesen sei und einen Wissenschaftler der mit seiner Arbeit, also der Jagd nach Einsicht in die Funktion der Dinge und nach der Wahrheit, beschäftigt gewesen sei.
    3. Jordan Petersons Zitat von Dostojewski über die Verrücktheit des Ziels totalitärer kommunistischer Ideologien, dass sich in Dostojewskis Zeit, im 19. Jahrhundert herauskristallisierte. Es geht ungefähr so: Wenn der Mensch in ein irdisch-materiellen Paradies leben würde, in dem er genug zu essen und zu trinken hätte und in dem seine Einzige Beschäftigung darin bestünde sich mit der Fortpflanzung seiner Art zu beschäftigen (also mit Sex), dann würde er irrational handeln und dieses Paradies zerstören. Der Mensch brauche ein gewisses Maß an Chaos. Ein glückliches Leben findet man einer gut austarierten Grenze zwischen Ordnung und Chaos.
    Die totalitären Regime, egal ob kommunistisch, sozialistisch, links, oder faschistisch, nationalsozialistisch, rechts streben alle letztlich für Menschen unerträgliches, unbekömmliches Maß an Ordnung und intellektueller Unterforderung an.
    4. Speziell für Frauen haben Jordan Peterson und vor allem auch Camille Paglia eine Menge interessantes zu sagen.
    Hier ein Link auf ein Gespräch von Peterson mit Paglia: https://youtu.be/v-hIVnmUdXM
    Camille Paglia erzählt z.B. auch von den Frauen aus ihrer Kindheit, die mit ihrem Leben sehr wohl glücklich und zufrieden waren. Bertrand Russel hatte da im Bezug auf die Frauen wohl eine andere Auswahl kennen gelernt.

    Und dann sind da noch die Effekte in Noahs Fluch, der Turmbau-zu-Babel Effekt, die Effektes des Postmodernismus und was die aktuellen Versionen der “westlichen Werte” und der aktuelle materielle Überfluss sonst noch generieren.

    Die Volksbespassung mit Fernsehserien, Freizeitparks, SUVs für gute Asphaltstrassen, Pauschlreisen usw. sind genauso wie wie Verneinung realer Probleme und Gefahren, sowie wie unangepasster Optimimus, vielleicht allesamt Ausdruck einer gewissen Hilflosigkeit und Angst vor der Freiheit und dem Nachdenken – oder eben von einer Hauseselmentalität im Sinne von Gerald Hüthers Vortrag.
    Eine durchaus typische Reaktion auf den Hinweis, dass unsere gesamte Stromversorgung zerstört werden könnte ist z.B. “das ist so schrecklich, da denkt man lieber nicht dran”. Von den Recherchen zu meinem Blogbeitrag https://www.freizahn.de/2015/03/ein-bundestagsbuero-zum-thema-stromausfall/ ist mir noch in Erinnerung, dass selbst dieses Bundestagsbüro es vorzog die gedankliche Simulation nach einigen Tagen einfach ab zu brechen und richtige Kriege sowieso aus zu klammern.
    Ebenso hier in der Eifel. Hier hat man z.B. den Ausfall von zwei großen Transformatoren simuliert, aber eben nicht mehr. Dass am ersten Tag eines modernen Kriegs in Deutschland fast nichts mehr funktionieren wird, wird einfach ausgeblendet, weil man dann zu viel nachdenken müsste.
    Aber dafür werden dann die Nachkommen der Überlebenden später in ihren Sagen und Märchen an den Lagerfeuern und an den Herden ihrer einfachen Hütten, das Thema auf ihre Weise behandeln. Wobei ich hoffe, dass die dann später zumindest auch etwas von dem wissen und nutzen werden, was ich über einfache Möglichkeiten zur Gesunderhaltung und damit auch Erhaltung der Schmerzfreiheit ihrer Gebisse und zum Landmanagement gefunden habe.

    Kate
    Kate
    13. November 2017 20:59

    @Richard, allerdings ist es auch so, dass viele dieser Doom-Prognosen sich nicht erfüllen, denn die Menschen als Folge der Warnungen gewisse Änderungen in der sozialen Struktur einführen. Deswegen ist es schwierig ein Prognostiker in Sozialwissenschaften zu sein und z.B. Entwicklungen auf den Finanzmärkten vorherzusagen.

    Z.b. wenn Vereinte Nationen Hungerkatastrophe ausrufen, dann schaffen die Geldgeber diese durch Lieferung der Hilfsgüter zu lindern.

    Allerdings z.B. der arabische Frühling der letzten Jahre (in Syrien und Egypten) . Dieser “Frühling” war eigentlich eine Hungerrevolte. Sie können sich die Weizenpreise um diese Zeit angucken. Sie sind damals explodiert, da in Russland Waldbrände ausgebrochen sind. (Die Waldbrände in Russland waren so schlimm weil die Russsen schlechte Waldwirtschaft (Monokulturen) betrieben haben). Wenn Sie z.B. also ein syrischer Bürger mit dem Doomer-Mindset in 2009 wären und sich umgucken würden, hätten sie festgestellt, dass es aufgrund starker Fertilitätsraten nicht mehr lange gut geht. Wenn sie damals auswandern würden, wäre Ihnen der ganze Hungerkrieg “Revolution” erspart geblieben. Die syrische Regierung hat es damals erkannt und versuchte Familienplanung einzuführen. Es hat aber nicht geklappt. Ähnlich versuchte die Burmesische Regierung die Rohingya dazu zu bewegen 2 Kind Politik umzusetzen. Das hat auch nicht geklappt. Die Folgen sehen sie jetzt an den Grenzen zu Bangladesh.
    Was ich damit sagen möchte. Dieser Doom ist längst da. Wenn wir aber rechtzeitig reagieren und einen Staat haben, der durchsetzungsfähig ist, können wir noch das Schicksal abwenden. Das heißt aber nicht, dass es diese Gefahr nicht gab.
    Auch Chinas 1 Kind Politik ist so ein Beispiel. Stellen Sie sich mal vor die CHinesen hätten es nicht eingeführt. Weil die Chinesen aber den Doom erkannt haben, haben sie vorausschauend gehandelt. Das schaffen allerdings eben nicht alle Länder.