Der Turmbau zu Babel

Lesedauer 17 Minuten
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In  Biblical Series VIII: The Phenomenology of the Divine , von Position [16:00] bis [45:00], erklärt Prof. Jordan Peterson die Geschichte des Turmbaus zu Babel und deren Bedeutung für wichtige aktuelle Phänomene in Politik und Gesellschaft. Hier soll versucht werden, das Wesentliche davon wiederzugeben und etwas zu ergänzen und noch andere Aspekte hinzu zu fügen.

Inhaltsverzeichnis

Das Bibelzitat

Zunächst das Zitat der betreffenden Bibelstelle, die ich der Übersetzung von Hermann Menge entnommen habe, 1. Mose 11,1-9

1 Es hatte aber die ganze Erdbevölkerung eine einzige Sprache und einerlei Worte.  2 Als sie nun nach Osten hin zogen, fanden sie eine Tiefebene im Lande Sinear (= Babylonien) und blieben dort wohnen. 3 Da sagten sie zueinander: »Auf! Wir wollen Ziegel (oder: Backsteine) streichen und sie im Feuer hart brennen!« So dienten ihnen denn die Ziegel als Bausteine, und das Erdharz (oder: der Asphalt) diente ihnen als Mörtel. 4 Dann sagten sie: »Auf! Wir wollen uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis in den Himmel reichen soll, und wollen uns einen Namen (oder: ein Denkmal) schaffen, damit wir uns nicht über die ganze Erde hin zerstreuen!«  5 Da fuhr der HERR herab, um sich die Stadt und den Turm anzusehen, welche die Menschen erbauten (oder: erbaut hatten)6 Da sagte der HERR: »Fürwahr, sie sind ein einziges Volk und haben alle dieselbe Sprache, und dies ist erst der Anfang ihres Unternehmens: hinfort wird ihnen nichts mehr unausführbar sein, was sie sich vornehmen. 7 Auf! wir wollen hinabfahren und ihre Sprache dort verwirren, so daß keiner mehr die Sprache des andern versteht!« 8 So zerstreute sie denn der HERR von dort über die ganze Erde, so daß sie den Bau der Stadt aufgeben mußten. 9 Daher gab man der Stadt den Namen Babel (d.h. Verwirrung); denn dort hat der HERR die Sprache der ganzen Erdbevölkerung verwirrt und sie von dort über die ganze Erde zerstreut.

Eine kleine Ironie der Geschichte ist, dass mit dem “Erdharz” oder Asphalt ein Mineralölprodukt als Mörtel diente.

Jordan Peterson über den Turmbau zu Babel

In  Biblical Series VIII: The Phenomenology of the Divine , von Position [16:00] bis [45:00], erklärt Prof. Jordan Peterson die Geschichte des Turmbaus zu Babel aus seiner Sicht als Psychologe und Sozialwissenschaftler, der sich insbesondere auch sehr mit totalitären Systemen und mit sozialwissenschaftlichen Experimenten befasst hat.

Peterson nähert sich dem Thema des Turmbaus zu Babel aus verschiedenen Richtungen.  Er sagt selbst, dass es ein schwieriges Thema ist, über das er lange nachgedacht habe. Ich will hier versuchten, die einzelnen Gedanken dazu verständlich und übersichtlich wiederzugeben.

Grundannahme bei Lektüre der Bibel

Auch wenn man es zunächst nicht versteht oder ablehnt, ist die Grundannahme bei der Lektüre der Bibel zunächst, dass Gott recht hat, auch wenn das dem Leser nicht passt. Es gäbe in der Bibel zwar auch Beispiele, wo Menschen anderer Meinung waren als Gott und mit Ihm gestritten haben, grundasätzlich gilt aber zunächst, dass Gott recht hat und dass der Leser nachdenken und sich mit einem zu schnellen Urteil zurückhalten sollte.

“Das verlorene Paradies” von John Milton

Peterson geht zunächst auf das Gedicht Paradise Lost (dt. Das verlorene Paradies) von John Milton ein.  Dieses habe mit seiner Geschichte von der Rebellion Satans und seinem Höllensturz  einen erheblichen Einfluss auf das Christentum ausgeübt. In der Bibel finden sich als Hinweis auf diesen Höllensturz nur sehr kurze Passagen.  Das Ziel von Miltons Werk sei es gewesen, das menschliche Sein zu rechtfertigen und damit dem Nihilismus zu begegnen.

Peterson erwähnt kurz einen australischen Philosophen, auf den ihn ein Zuhörer aufmerksam gemacht habe und dessen Name er vergessen habe. Dieser Philosoph habe in seinem Buch im wesentlichen geschrieben, dass das menschliche Leben so korrupt und so mit Leiden durchdrungen sei, dass es besser wäre, wenn es es nie gegeben hätte.1

Der Mephisto in Goethes Faust sei in ähnlicher Weise ein Ausdruck der fundamentalen Abneigung Satans gegen die Schöpfung und gegen deren Fehler. Diese Fehlern und das von diesen produzierte Leid, seien so groß, dass es die Schöpfung besser nicht gäbe und man sie vielleicht besser zerstöre.

Die Kernaussagen von Petersons Ausführungen über John Miltons Das verlorene Paradies ist, dass der  Satan das Sinnbild einer rationalen, intellektuellen Figur sei, die sich von Gott losgesagt hat, weil sie glaubt, auf Grund ihres eigenen rationalen Geistes und ihrer hohen Intelligenz Gott nicht nötig zu haben und selbst stark und klug genug zu sein.

Der Satan sei hier eine Figur, wie man sie sonst mit dem Motiv des bösen Wissenschaftlers, des bösen Beraters des Königs, oder z.B. auch mit dem Scar in König der Löwen finde.

Die Idee, dass Satan, der den rationalen Verstand verkörpert, der glaubt  ohne Gott auskommen zu können, vor seinem Sturz der höchste Engel im Reich Gottes gewesen sei, sei eine psychologische Idee: Die Vorstellung, dass der mächtigste Teil der menschlichen Psyche der Intellekt sei,  der alle Bereiche der Menschheit und des Lebens selbst überrage und über diesen strahle.

Aber der menschliche Intellekt habe einen Fehler: Er neigt dazu, sich in seine eigenen Produktionen zu verlieben und anzunehmen, dass sie vollständig und absolut sind.

Solschenizyn habe, als er Archipel Gulag schrieb,  mit Bezug auf die totalitäre Ideologie die Warnung ausgesprochen, dass der Preis, den man für den Verkauf seiner von Gott gegebenen Seele an die Verführungen menschlicher Dogmen zahle, Sklaverei und Tod sei.

In Miltons Das verlorene Paradies entscheidet Satan, dass er ohne das Transzendente, das heißt ohne Gott auskommen kann. Das ist der Grund, warum er die Rebellion gegen Gott organisiert. Die unmittelbare Konsequenz daraus ist aus Miltons Perspektive, dass Satan sich in der Hölle befindet, sobald der denkt, dass das was er weiß, ausreicht und dass er das Transzendente nicht benötigt.

Peterson hat Miltons Das verlorene Paradies im Rahmen seines Studiums des Totalitarismus gelesen.  Manche, vor allem Dichter wie John Milton und Fjodor Dostojewski, aber auch Friedrich Nietzsche  seien sehr gut im Erkennen von Mustern und könnten über Jahrhunderte sehen, wie sie sich Muster wie eine Melodie einer Nation entwickeln. Nietzsche habe z.B. schon um 1860 vorhergesagt, dass der Kommunismus im 20. Jahrhundert Millionen Menschen töten würde.2

Milton, der in der Zeit des Anfang der Aufklärung der Entwicklung der modernen Wissenschaft und Technik gelebt habe, habe jedenfalls wohl erkannt, dass die Menschen durch die  Entwicklung von zunehmend erfolgreicherer Rationalität und Technologie Systeme entwickeln würden, die auf Gott verzichten und die vollständig rational und absolut total würden. Alles was diese Systeme berühren würden, würde aber nicht mehr von der Hölle zu unterscheiden sein.

Miltons Warnung, die er in seinem Gedicht verpackt hat ist, dass der rationale Verstand, der etwas produziert und dieses Produkt dann als etwas Absolutes anbetet,  unmittelbar Teil der Hölle wird.

Ein Denkfehler von Karl Marx und die Bankenrettung

Peterson stellt die rhetorische Frage, was die in John Miltons Das verlorene Paradies verpackten, oben erläuterten Einsichten über den Rationalen Verstand und seine Produkte mit der Wirtschaftskrise 2008 und der damals erfolgten “Bankenrettung” zu tun hätten.

Die Antwort ist, dass er lange über die damals im Zusammenhang mit dem Finanzsystem und den großen, vom Bankrott bedrohten Banken populäre Idee des “too big to fail” (dt. Zu groß um sie pleite gehen zu lassen) nachgedacht habe.

Eine Erkenntnis dabei sei gewesen, dass Karl Marx sich mit seiner Theorie der zunehmenden Akkumulation des Kapitals sehr grundlegend geirrt habe. Nach dieser Theorie wird immer mehr Kapital in der Hand von immer weniger Marktteilnehmern konzentriert.  Wie vieles was Marx gesagt habe, sei diese Theorie teilweise richtig. Aber eben nur teilweise. In der Realität sei es schon so, dass sich Kapital gemäß einer Pareto-Verteilung konzentriere. Das heißt im wesentlichen, dass schließlich ein relativ kleiner Teil der Bevölkerung den größten Teil des Kapitals und der Güter besitze. Das treffe aber zunächst nicht nur auf Geld zu, sondern auf alles was Menschen kreativ produzieren. Die Wirtschaftswissenschaftler nennen das in Anlehnung an das Gleichnis mit den drei Knechten im Matthäus-Evangelium (Matth.  25,14-29)  Matthäus-Effekt. (“Denn jedem, der da hat, wird noch hinzugegeben, so dass er Überfluss hat, wer aber nicht hat, dem auch noch das genommen werden, was er hat“).  Insofern hatte Marx recht.

Der Punkt auf den Peterson nun hinweist ist, dass es sich zunächst nicht nur um eine spezifische Eigenschaft kapitalistischer Systeme handelt, sondern um eine Eigenschaft, die wie ein Naturgesetz für  alle Systeme zutrifft, in denen kreativ produziert wird.  Man kann die Verteilung von Reichtum mit denselben physikalischen Gleichungen modellieren, die man für die Berechnung der Verteilung von Gasmolekülen im Vakuum verwendet. Jedenfalls folgt die sich herausbildende Verteilung von Reichtum grundlegenden Gesetzmäßigkeiten.

Es gibt aber Gegenbewegungen.  Wenn die Verteilung von Reichtum zu extrem wird, destabilisiert sich das System. Man braucht daher eine intelligente Diskussion zur Milderung der entstehenden Ungleichheiten.  Die besonders Erfolgreichen werden also vernünftigerweise schon aus Eigeninteresse zu extreme Ungleichheiten mildern. Mir fällt dazu z.B. die deutsche soziale Marktwirtschaft ein, die auch als Rheinischer Kapitalismus bekannt ist,  die man vor der Globalisierung in Deutschland hatte. Wahrscheinlich ist es für einen sozialen Kapitalismus wichtig, dass die Reichen und Erfolgreichen zu ein und derselben Volksgemeinschaft und Nation wie die Armen gehören. Das Ziel der Einführung und Förderung ethnischen und kultureller Vielfalt, also Mulitikulti und “Buntheit” kann man so als kaltblütige Angriffe auf die Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft sehen, weil man damit Reiche und Arme entfremdet und dazu auch noch neue Gruppen von Sündenböcken einführt. So gesehen wären dann CDU/CSU, SPD, Linke und Grüne willige Handlager eines gnadenlosen internationalen Raubtierkapitalismus, dessen Ziel es ist, Begrenzung und Milderung der Wohlstandsunterschiede, die man einst in Deutschland hatte, aufzuheben – und dessen Ziel es damit ist, dafür zu sorgen, dass Karl Marx in diesem Punkt am Ende doch recht bekommt.

Jordan Peterson weist aber auf noch ein Phänomen hin, wegen dem Karl Marx sich geirrt hat:

Die Verteilung des Reichtums bzw. des Kapitals entspricht zwar immer einer mehr oder weniger gut durch kluge Steuer, Wirtschafts und Sozialpolitik gedämpften Pareto-Verteilung.  Das heißt, die Größe der Gruppe, die über die Masse des Kapitals verfügt, bleibt gleich ABER, die Zusammensetzung dieser Gruppe ändert sich. Reiche und Erfolgreiche werden wieder arm und erfolglos und Arme steigen auf und werden erfolgreich und reich. Es sei wie Wasser, das durch einen Abfluss fließt und einen Strudel bildet. Der Strudel bleibt gleich, aber die Wassermolekühle sind immer wieder andere. Wer etwas älter ist und etwas nachdenkt, dem fallen eine ganze Reihe von Namen von einst großen Firmen und Superreichen ein, die gescheitert sind, während einem ebenfalls viele Namen von neuen großen Firmen und neuen Superreichen einfallen.

Abhängig von der Wirtschaftskultur ist die Verteilung unterschiedlich, aber die Gruppe des einen Prozent der Reichsten bleibt immer gleich groß während es innerhalb des obereren 1 % einige beträchtliche Veränderungen der Zusammensetzung gibt.

Einer der Gründe dafür ist, dass Dinge größer und größer und dann irgendwann zu groß werden und dann kollabieren.  Im Bezug auf die drohenden Bankenpleiten bei der Wirtschaftskrise 2008 hätten die Politiker daher  nach Jordan Peterson nicht sagen dürfen “too big to fail”,  sondern “so big, that they have to fail”. Auf Deutsch:  nicht “zu groß, um sie scheitern zu lassen”, sondern “so groß, dass sie scheitern müssen”.   Die Geschichte vom Turmbau zu Babel soll dies verdeutlichen.

Die Geschichte vom Turmbau zu Babel ist eine Warnung, die Expansion eines Systems so weit gehen zu lassen, dass sie alles umfasst. Es ist eine Warnung vor totalitären Systemen.

Die EU und andere Eine-Weltphantasien

Der Turmbau zu Babel war auch der Vorsatz, eine Struktur zu bauen, die “bis zum Himmel reicht” und die damit die Rolle Gottes ersetzen kann.  Es war die Idee, eine Struktur zu bauen, die den Unterschied zwischen Himmel und Erde aufheben kann, eine Struktur, die den Himmel selbst ersetzen kann.

Die Tatsache, dass das nicht funktioniert hat und dass Gott etwas dagegen hatte, ist ebenfalls außergewöhnlich interessant.

Peterson meint dann,  etwas was man aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts hätte lernen sollen, aber natürlich nicht gelernt habe, sei die Gefahr zu erkennen, die in totalitären, utopischen Visionen liege. Dostojewski habe darüber in seinem Buch Notizen aus dem Kellerloch geschrieben. Er habe im frühen 19. Jahrhundert herausgefunden, dass es etwas sehr Pathologisches in utopischen Visionen gäbe, das grundlegend menschenfeindlich sei. In Notizen aus dem Kellerloch zerstöre er die Idee von Utopien. Eine der Sachen, die er gesagt habe sei, “stellen Sie sich vor, dass das sozialistische Utopia realisiert wurde, und dass die Menschen nichts anderes mehr zu tun haben als zu essen, zu trinken und sich mit der Fortpflanzung der Art zu beschäftigen. Das erste, was die Menschen machen würden, wäre dann verrückt zu werden und das System zu zerstören. Einfach so, damit etwas Unerwartetes und Verrücktes passieren kann, weil menschliche Wesen keinen utopischen Komfort und keine utopische Gewissheit wollen, sondern Abenteuer, Chaos und Unsicherheit. Daher sei bereits die Idee einer Utopie menschenfeindlich. Menschen seien nicht für statische Utopias geschaffen. Wir sind für dynamischen Situationen gebaut, in denen Anforderungen an uns gestellt werden und in denen es ein optimales Maß an Ungewissheit gibt.

Wir wissen, was im 20. Jahrhundert durch die weite Verbreitung utopischer Ideen passiert ist. Was passiert ist, war Unglück in einem Ausmaß, dass es nie zu vor in der Geschichte der Menschheit gegeben hat.

Man hat mit der Geschichte vom Turmbau zu Babel jedenfalls sehr früh in er Bibel eine Warnung vor kollektiver Überheblichkeit.  Man hat damit auch einen Hinweis darauf, dass gut funktionierende Systeme eine vernünftige Größenordnung haben.

Peterson hatte in der Woche einen Artikel im Economist gelesen, in dem sich die Autoren sich über die Zunahme nationalistischer Bewegungen überall auf der Welt als Reaktion auf die Globalisierung wunderten.  Am meisten sei das wohl in der EU der Fall.  Aus der Sicht von Jordan Peterson ist das auch ein “Turm-zu-Babel-Phänomen” – vor allem im Bereich der EU. All diese Vielfalt unter dem Schirm der Einheit zusammenzubringen bedeute zugleich ein System zu schaffen, in dem die Spitze so weit von Boden entfernt ist, dass der Boden keine Verbindung zur Spitze hat.  Sozialsysteme müssen groß genug sein, um einen zu schützen, aber zugleich müssen sie so klein sein, dass man noch einen Platz in ihnen hat. Was in der EU passiere sei, dass die Entfernung zwischen dem normalen, typischen Bürger und der Bürokratie so groß geworden sei, dass sie destabilisierend wirke. Daher würden Menschen zurück zu nationalistischen Identitäten wollen, weil diese etwas wären wozu die Leute eine Beziehung haben können. Die Nationen hätten eine Geschichte und eine von den Bürgern gemeinsam geteilte Identität, der Sprache und der Tradition. Sie sei keine künstliche, abstrakte,  von der Obrigkeit übergestülpte Konstruktion. 3

Peterson unternimmt dann noch einen Ausflug in die Welt der mesopotamischen und  ägyptischen Gottheiten.  Offenbar hatten auch die alten  Ägypter schon heraus gefunden, dass nicht nur die Natur sondern auch ein zu viel an Bürokratie und menschlicher Organisationen  eine Gefahr für die Gesellschaft sind.

Das Scheitern großer sozialer Revolutionen

Ab [35:30] erwähnt Peterson, dass es einen Ruf nach Demut in Sachen sozialer Manipulation gebe. Zu den Dingen, die er als Sozialwissenschaftler gelernt habe, gehöre die Warnung, die er insbesondere auch von großen Sozialwissenschaftlern gelernt habe, dass man sehr vorsichtig im Bezug auf groß angelegte Experimente mit großen Systemen sein solle. Der Grund sei, dass die Wahrscheinlichkeit vernachlässigbar klein sei, dass ein Schema, das man sich ausgedacht und in einem großen Sozialsystem implementiere, dass zu dem beabsichtigten Ergebnis führe. Es würde etwas passieren, was man nicht beabsichtigt habe und, schlimmer noch, es würde [oft] das Gegenteil von dem bewirkt, was man ursprünglich beabsichtigt habe. Das mache Sinn, weil wenn man ein sehr komplexes System habe, und wenn dieses störe, sei die Wahrscheinlichkeit, dass man die Folgen der Störung vorhersagen könne, offensichtlich außergewöhnlich niedrig.

Wenn ein System funktioniert und man denkt, man würde es verstehen, weil es funktioniert und man denkt, es sei einfacher als es tatsächlich ist, dann führen Manipulationen an einem Modell, das man von dem System hat zu anderen Trugschlüssen. Die Veränderungen am System, die am Modell zu den beabsichtigten Ergebnissen führen bewirken dann, wenn man sie auf das wirkliche System überträgt, andere, unerwartete oder sogar dem beabsichtigten Ziel entgegengesetzte Ergebnisse.

Er, Peterson habe sich sehr mit dem Problem der Beeinflussung  von Sozialsystemen beschäftigt und viel darüber nachgedacht. Resultat seiner Überlegungen sei, dass man um erfolgreich Sozialsysteme zu ändern im Bereich seiner Kompetenz bleiben müsse. Das würde Demut erfordern. Das aber sei eine Tugend, die in unserer modernen Kultur nie gefördert werde. Es sei eine Tugend, über die man kaum sprechen könne. Aber Demut bedeute, dass man vielleicht nicht so gescheit ist wie man denkt. Und, dass man vorsichtig sein sollte.

Die Frage sei nun, gut, man sollte vorsichtig sein, aber man möchte trotzdem Gutes tun und einige positive Veränderungen bewirken. Wie können man vorsichtig sein und Gutes bewirken? Er würde sagen, man sollte nicht die Grenzen seiner Kompetenz verlassen. Man sollte klein anfangen. Man sollte mit Dingen beginnen, die man tatsächlich beeinflussen könne, die man tatsächlich verstehe und die man tatsächlich in Ordnung bringen könne.

Karl Jung habe gesagt, moderne Menschen würden Gott nicht sehen, weil sie nicht niedrig genug sehen. Das sei eine sehr interessante Phrase.

Eine der Ideen die er online vorschlage, sei, dass man seine Versuche, etwas in Ordnung zu bringen auf das begrenzen sollte, was man zur Hand hat. Da wären wahrscheinlich Dinge an einem selbst, die man in Ordnung bringen könne. Dinge, von denen man wisse, dass sie nicht in Ordnung seien, von denen man selbst der Meinung sei, dass sie nicht in Ordnung seien. Vielleicht seien das einige Dinge in der eigenen Familie, die man in Ordnung bringen könne, aber das würde schwierig.  Das Problem sei ,dass die Dinge zurückschlagen würden. Es sei schwierig, sich selbst in Ordnung zu bringen.  Es sei sehr schwierig seine Familie in Ordnung zu bringen. Warum zur Hölle, denke man, dass man die Welt in Ordnung bringen könne? Die Welt sei doch offensichtlich komplizierter als man selbst oder die eigene Familie. Wenn man mit seinen Versuchen, das eigene Haus in Ordnung zu bringen gescheitert sei – was  selbstverständlich der Fall sei – dann sollte es einen sehr argwöhnisch gegenüber dem machen, was man denkt, wenn man seine Pläne zur Ankündigung breit angelegter sozialer Revolutionen macht.

Nun es sei eine eigenartige Sache, denn so würde es nicht laufen. Es sei sehr viel wahrscheinlicher, dass Menschen ihre großartigen Pläne zur Ankündigung breit angelegter sozialer Revolutionen verkünden, als dass sie sich oder ihre Familie in Ordnung bringen. Peterson denkt, der Grund dafür sei, dass das System  sofort zurücktritt, wenn sich sich selbst oder ihre Familien in Ordnung bringen wollen. Wenn man dagegen seine Pläne für eine breit angelegte soziale Revolution verkünde, sei die Zeitverzögerung zwischen der Verkündung und dem Zurücktreten  so groß, dass sie nicht wahrnehmen würden, dass es irgendwelche Fehler gibt. Man könne daher eine längere Zeit davonkommen, ohne dass einem etwas auf die Füße falle. Es sei auch eine Einladung zur Überheblichkeit, weil man seine Pläne zu groß angelegten sozialen Revolutionen betrachten und dabei zurücktreten, sie betrachten und nicht vom Blitz getroffen werde, so dass man sich sagen könnte, “gut, ich könnte recht haben” – obwohl man sich sehr ernsthaft irrt. Man könnte denken “Gut – ich könnte recht haben” – wie wundervoll ist das, besonders weil man keinerlei Anstrengungen dafür unternehmen muss.

Peterson meint sehr grundsätzlich, dass dies das ist, was die Universitäten nun ihren  Studenten beibringen, und er meint, dass dies absolut erschreckend sei. Er denkt, dass es schrecklich gefährlich sei. Er meint dass, weil es nicht so einfach sei Dinge in Ordnung zu bringen, insbesondere wenn man ihnen nicht verbunden und verpflichtet ist.

Er denke, man weiß ob man einer Sache verbunden und verpflichtet ist, weil das, was man dann tue sei zuerst sein eigenes Leben in Ordnung zu bringen. Das sei genug, so wie er meint, dass im Neuen Testament ein Statement sei, dass es schwieriger sei sich selbst zu regieren als die Stadt zu regieren. Das sein nicht nur eine Metapher, es sei real, wie wie alle wissen, die sich selbst gegenüber Neujahrsversprechen über Veränderungen der Ernährung oder Vorhaben regelmäßig Sport zu treiben gemacht haben und die dann gemerkt habe wie schwierig es ist, die eigenen Impulse zu regeln und sich selbst zu kontrollieren und sich einer wohl strukturierten, aufmerksamen Struktur von Werten unterzuordnen.

Das sei ausserodentlich schwierig und daher würden die Leute es nicht tun, sondern abschweifen und Türme zu Babel bauen. Die Geschichte zeige, dass die Dinge unter ihrem eigenen Gewicht kollabieren und dass jeder seinen eigenen Weg geht.

Zerfall durch Vielfalt am Beispiel der LGBT-Gemeinschaft

Er denkt, er sieht, dass dies mit LGBT-Gemeinschaft passiert (Lesben-Schwule-Bisexuelle-Transgender). Eine Sache, die ihm aufgefallen sei, und die sehr interessant sei, sei – es ist keine wirkliche Gemeinschaft, sondern eine Gruppierung von Aussenseitern. Was man dabei über die Jahrzehnte bemerke sei, dass die Liste der Akronyme immer länger werde,  weil es wohl eine unendliche Anzahl Möglichkeiten, ein  Außenseiter zu sein, gebe. Wenn man erst einmal die Tür zur Konstruktion einer Gruppe öffnet, die dadurch charakterisiert ist, dass die Mitglieder sich nicht in die Gruppe einfügen, dann schafft man eine Kategorie die unendlich erweiterbar ist. Er wisse nicht, wie lang die Liste der Akronyme momentan sei, es hänge von der Liste ab, die man zu Rate zieht, aber er hat Listen mit 10 und mehr Akronymen gesehen. Eine Sache, die passiere sei, dass die Gemeinschaft beginnt sich intern zu fragmentieren, weil es keine Einheit gibt. Wenn man erst einmal eine ausreichende Vielfalt unter die beschützende Struktur eines einzigen Schutzschirms bringt, dann beginnt die Uneinheitlichkeit von innen heraus zu entstehen. Das ist seines Erachtens auch eine Manifestation derselben Geschichte – des Turmbaus zu Babel.

Soweit Jordan Pertersons Interpretationen der Geschichte vom Turmbau zu Babel.

Meine eigenen Überlegungen

Beim folgenden Abschnitt handelt es sich um meine eigenen Gedanken zum Thema Turmbau zu Babel.

Energie- und Komplexitätskosten der Einheit

Zunächst fällt mir auf, dass das erklärte Ziel des Turmbaus zu Babel darin besteht, ein Denkmal oder eben auch ein Symbol zu errichten, um die Einheit der Bevölkerung zu erhalten. Das Brennen der Ziegel und das Bauen selbst sind damit ein Aufwand an Energie und Arbeit, um die Einheit zu erhalten. Es sind Kosten, die als nötig erachtet werden, um die Komplexität der Gesellschaft zu erhalten. Gleichzeitig ist der Bau des Turmes nur durch die Einheit und die gemeinsame, einheitliche Sprache der Menschen möglich. Die Einheit der Gesellschaft gibt dieser also Möglichkeiten und Macht selbst “einen Turm dessen Spitze bis zum Himmel reicht” zu bauen.  Gott gefällt das nicht, weil er noch weiter gehende Machtdemonstrationen der Menschen befürchtet. Er zerstört daher die Einheit, indem ER hinab zu den Menschen fährt und ihre Sprachen verwirrt, so dass diese sich untereinander nicht mehr verstehen.

Ist nicht auch Deutschland schon viel zu groß?

Das zentrale Problem Deutschlands, das zu den beiden Weltkriegen im 20. Jahrhundert geführt hat war, dass die Kombination von Bevölkerungsgröße, Besonderheiten der Kultur und Tugenden UND der Verfügbarkeit und Nutzung großer Mengen billiger fossiler Energieträger eine Einigung Deutschlands mit Blick auf die Bedrohung durch benachbarten Großmächte Frankreich und Russland einerseits wünschbar, anderseits aber auch sehr gefährlich gemacht hat. Das große Problem des 1871 neu gegründeten deutschen Reiches war, dass es für die Fähigkeiten der Nachfolger des Trios aus Otto von Bismarck, Wilhelm dem I. und deren Generalstabschef Helmut v. Moltke, zu mächtig war und durch die Kombination aus Macht und geopolitischer Lage zu kompliziert war.  Man könnte es so sehen, dass Deutschland von der Regierungszeit von Kaiser Wilhelm II. bis zum Ende der Regierung Adolf Hitlers immer wieder versucht hat, die durch die Einheit gegebenen Möglichkeiten  dazu zu nutzen “Türme, die bis in den Himmel reichen” zu bauen. Das hat zu spektakulären Fehlschlägen geführt, die sich in Form der deutschen Kapitulationen von 11.11.1918 und vom 8./9.5.1945 und deren Folgewirkungen geäußert hat.

Andere Beispiele zu großer Reiche in Europa

Weitere Beispiele aus der europäischen Geschichte die zeigen, dass große Reiche und Staaten in Europa nicht die Stabilität und den dauerhaften Frieden bringen, den man sich von ihnen verspricht:

  • Der Zusammenbruch des napoleonischen Reiches
  • Der Zerfall des Reiches der Habsburger unter Karl V.
  • Der Zerfall des kalingischen Reiches nach dem Tod Karl des Großen
  • Der Zerfall des Römischen Reiches
  • Der Abfall britischen Kolonien in Nordamerika von England, und die daraus folgende Entstehung der USA
  • Der Zerfall des britischen Empires im 19. Jahrhundert,
  • Die Trennung  Norwegens von Dänemark und dann von Schweden
  • Der Zerfall der Sowjetunion
  • Der Zerfall Jugoslawiens.

Vor diesem ganzen Hintergrund ist es unverständlich, dass man als angebliche Lehre aus der Geschichte die Schaffung eines einigen Europas bzw. eines europäischen Superstaates fordert und erhebliche Mittel in dieses Projekt investiert.

Vor dem Hintergrund dieser vielen Fehlschläge verwundert der Enthusiamus, die viele im Bezug auf Europa und die EU haben, vor allem wenn man bedenkt, dass die von den Nationalstaaten verursachten Kriege bereits Symptome eines “Turmbau zu Babel”-Effektes waren.

Der Nutzen großer staatlicher Gebilde und Staatenbünde

Der Nutzen großer staatlicher Gebilde und Staatenbünde besteht im übrigen nur aus zweierlei:

  • Senkung der Produktionskosten für Massenproduktionen. Das macht aber nur Sinn, wenn und solange man genug billige Energie hat. DAS war für mich der wichtigste Grund für die Einigung und später für die Wiedervereinigung Deutschlands. Ein Problem dabei ist allerdings, wie ich schon in Nach dem Fortschritt zu zeigen versucht habe, dass eine Einheit von Wirtschaftsgebieten, die wirtschaftlich stärkeren Regionen und Standorte bevorzugt und ärmen Standorten durch Abwanderung und Verarmung schadet.  Man benötigt dann einen wirtschaftlichen Ausgleich, der nur innerhalb von durch Blutsverwandschaft definierten Gebieten ohne Hass möglich ist. Das ist der Grund, warum die EU abzulehnen ist und zwangsläufig scheitern wird. Ein zusätzlicher Grund für das Scheitern der EU wird sein, dass die für Massenproduktion und Belieferung überregionaler Märkte notwendige Energie zunehmenden knapper wird. Die EU wird damit die für ihre Erhaltung in Form von Energie und Geld erforderlichen Kosten immer weniger einbringen. Schließlich werden immer mehr Staaten die EU aufgeben müssen, weil man die knapper werdenden Mittel lokal dringender benötigt.
  • Steigerung der militärischen Stärke angesichts mächtiger Feinde. Das ist der Aspekt den Peter Turchin in seinem Buch Ultrasociety: How 10,000 Years of War Made Humans the Greatest Cooperators on Earth als den eigentlichen kulturevolutioinären Faktor für die Entstehung größerer menschlicher Gemeinschaften, Staaten und Religionen sieht. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass große Staaten und Staatensysteme zerfallen, wenn sie offensichtlich oder voraussichtlich den polizeilichen und militärischen Schutz, den man sich von ihnen erhoft, nicht mehr gewährleisten können.  Deutschland ist längst in dieser Richtung unterwegs. Weder Polizei noch Militär können in Deutschland die Bürger heute noch in einer Krise oder in einem Krieg wirklich schützen. Eine EU-Armee würde noch ineffizienter und noch weniger glaubwürdig sein, weil ihre Komplexitätskosten durch die damit einhergehende Sprachverwirrung noch größer wäre. Selbst die USA drohen zu zerfallen und sich zu balkanisieren, wie John M. Greer in seiem Roman Twilight’s Last Gleaming und James H. Kuntler in seiner World Made by Hand Romanreihe es für irgendwann in den nächsten 10 bis 15 Jahre annehmen. Ob Donald Trump diese Tendenz stoppen kann bleibt abzuwarten. In Europas Geschichte gibt es zudem genug Beispiele für zeitweise Allianzen von Streitkräften. Beide Weltkriege, der Krieg gegen das Frankreich Napoleons, der 30-jährige Krieg und die Kriege gegen die Türken liefern Beispiele für solche Allianzen.
Weitere Quellen zu Thema Energie- und Komplexitätskosten

An dieser Stelle, zum Thema Energie- und Komplexitätskosten der Einheit großer Staaten möchte ich auch auf folgende Artikel meiner Webseite hinweisen:

Falls sich jemand mehr für dieses Thema interessiert könnte auch das Buch Seeing Like a State: How Certain Schemes to Improve the Human Condition Have Failed von James C. Scott hilfreich sein. Prof. Tainter hatte einige Kapitel daraus in der Ankündigung von einem seiner Seminare als Pflichtlektüre angegeben. Es gibt im Internet auch eine kostenlose pdf-Version auf Libcom.org.  Tainter und Scott behandeln im Grunde beide auch Aspekte der “Turmbau zu Babel”-Geschichte. 

Fazit

Die Geschichte zum Turmbau zu Babel ist auf vielfältige Weise für Deutschland und Europa höchst aktuell.

Auf allen Ebenen und in allen in allen Bereichen der Gesellschaft könnte es hilfreich sein, über die verschiedenen Aspekte dieser Geschichte nachzudenken.

Der Turmbau zu Babel, war, wie alle seine Nachfolgeprojekte, eine Fehlinvestition. Der einzig mögliche Gewinn war die Einsicht, dass man das Projekt gar nicht erst hätte beginnen sollen, oder dass man dass Projekt so früh wie möglich hätte abbrechen sollen.

Als Gegengewicht zur Geschichte vom Turmbau zu Babel möchte ich zum Schluss auf meinen Blogbeitrag über Leopold Kohr, vom 27.  Juni 2016, hinweisen:  Leopold Kohr – Leben nach menschlichem Maß.

Kelberg, den 6. Oktober 2017

Christoph Becker

 


  1. Bei dem australischen Philosophen könnte es sich um Peter Singer handeln. Der Artikel Should This Be the Last Generation? in der New York Times vom 6. Juni 2010  lässt dies vermuten. Allerdings ist Singer dort noch eher optimistisch im Vergleich zu dem von ihm erwähnten südafrikanischen Philosophen  David Benatar.  Singer findet Benatars Buch mit dem bezeichnenden Titel Better Never to Have Been: The Harm of Coming into Existence allerdings gut.   

  2. Das hat im wesentlichen auch der Soziologe William Graham Sumner, z.B.  in seinem Essay  Witchcraft  , in dem er zunächst die Geschichte Hexenverfolgung beschrieben hat, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass die Bewegründe und Tendenzen weiterhin vorhanden sind, und dass damit zu rechnen sei, dass insbesondere die Sozialisten in Zukunft im Prinzip Hexenverfolgungen veranstalten würden, vor allem wenn die Ressourcen knapp würden. Die NationalSOZIALISTEN in Deutschland, mit ihrer Judenverfolgung und auch die Kommunisten in Russland mit der Verfolgung bestimmter Opfergruppen passen beide in dieses Raster.  

  3. Oh je. Jordan Peterson hat da wirklich sehr romantische Vorstellungen von dem, was heute noch Europas Nationalstaaten und Völker sind.  Deutschland und Frankreich sind auf dem Weg in eine Zukunft, die eine Mischung aus Jean Raspails Heerlager der Heiligen,  aus William R. Forstchens One Second After: Die Welt ohne Strom und aus dem von dem Zustand, den der Ethnologen Colin Turnbull in seinem Buch Das Volk ohne Liebe. Der Soziale Untergang der Ik beschrieben hat. Aber das alles ist nach über 70 Jahren extremem Überfluss und Frieden wohl auch einfach menschlich. Das heißt, wie schwarz die Zukunft wirklich ist, ist ungewiss. Am besten wird die Zukunft aber wenn man sie so schwarz wie möglich sieht und dann kaltblütig und entschlossen versucht das beste aus der Lage zu machen.  

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