Alternative Ölpreismechanik

Eine weit verbreitete Vorstellung der Ölpreismechanik und auch der Peak-Oil-Problematik ist, dass der übliche Marktmechanismus von Angebot und Nachfrage auch beim Öl funktioniert und dass der Markt alles gut regelt. Es gibt Hinweise dafür, dass die Preisbildung beim Öl komplizierter ist, weil sie eine wesentliche Grundlage der Produktivität und damit auch der Zahlungsfähigkeit der Abnehmerseite ist.

Beim Ölpreis muss man die Abnehmerseite und die Anbieterseite betrachten.

Der Ölpreis aus Sicht der Ölabnehmer

Für die Abnehmerseite ist Öl die wichtigste Quelle der Produktivität. Ohne Öl sinkt die Produktivität der Abnehmerseite auf ein vorindustrielles Niveau zurück und sie kann keine für Ölanbieter attraktiven Gegenwerte mehr produzieren. Die Anbieterseite kann dann nur noch weiter Öl verbrauchen und wirtschaften, indem sie sich verschuldet. Schulden bedeuten vor diesem Hintergrund, dass man hofft, dass die Energiepreise in Zukunft sinken, oder dass man hofft, dass die Produktivität “irgendwie” in Zukunft doch noch gesteigert werden kann.

Der Ölpreis, von dem an die Produktivität auf der Abnehmerseite zu  sinken beginnt, liegt wahrscheinlich bei ungefähr 20 Dollar pro Barrel (ourfiniteworld.com/2018/03/13/our-latest-oil-predicament/ ).  Aktuell beträgt der Ölpreis mit 67 USD mehr als das Dreifache. Ich kann mich an einen Artikel im Wirtschaftsteil der FAZ in den 90er Jahren erinnern, in dem der Autor meinte, dass ein Ölpreis von 40 USD oder mehr für die Wirtschaft untragbar wäre.

Tatsächlich sind unter anderem die südeuropäischen Länder mit dem heutigen Ölpreis überfordert und nicht mehr in der Lage, ihre Handelsbilanz auszugleichen und ihre Schulden zu begleichen.

Man kann zwar argumentieren, dass Deutschland sich die derzeitigen Energiepreise noch leisten kann – wie das “Wir schaffen das” zur Flüchtlingskrise nahelegt. Deutschland ist aber durch seine  hochentwickelte Industrie und seine exportlastige Wirtschaft  darauf angewiesen, dass es genug Kunden gibt, die sich die Produkte der deutschen Industrie tatsächlich leisten können – und die diese auch bezahlen. Ein Wirtschaften und Konsumieren nach dem Motto “Herr Ober das Geld bitte – wir möchten zahlen”, wie im Fall Griechenland, kann sich auch Deutschland nur sehr begrenzt leisten, vor allem wenn klar ist, dass die Abnehmer deutscher Waren wegen der Entwicklung am Energiemarkt ihre Produktivität nie mehr werden steigern können.

Die Geschichte des Untergangs des 3. Reiches ist ein gutes historischen Beispiel dafür, dass Wille, positives Denken im Sinne von “Wir schaffen das”, Wissen, Können, weltweit führende Technologie, Selbstbewußtsein und eine gute Organisation am Ende völlig wertlos sind und den Untergang nicht verhindern können, wenn die nötige Energie in Form von Öl nicht mehr in genügender Menge beschafft werden kann. Meine Übersetzung Blut für Öl und die dort in meinem Kommentar nachträglich aufgeführten weiteren Quellen zeigen das meines Erachtens ganz gut.

Der Ölpreis aus Sicht der Ölanbieter

Aus Sicht der Ölanbieter muss der Ölpreis im Durchschnitt größer sein als die Kosten für die Suche, Erschließung, Förderung und Vermarktung des Öls. Dabei ist zu beachten, dass zu diesen Kosten auch Sozialkosten und andere Kosten zur Aufrechterhaltung eines stabilen und friedlichen, die Ölproduktion und Lieferung zulassenden Umfeldes gehören.

Das Problem der Ölindustrie ist, dass die Kosten der Ölproduktion immer höher werden. Wie die folgenden beiden Grafiken zeigen, die ich schon in Grafiken zum Thema Öl verwendet habe, stieg die Ölproduktion bis 1974 ziemlich schnell. Danach aber fiel sie zeitweise, stieg dann langsam und blieb von 2004 bis 2011 (wo die Grafik endet) ungefähr konstant.  Die Investitionen in die Ölproduktion stiegen aber von 2000 bis 2013 im Schnitt um fast 11 % pro Jahr.

Nach dem Sinken der Ölpreise brachen allerdings auch die Investitionen der Industrie ein:

Quelle: http://energyfuse.org/oil-gas-industry-dealing-unprecedented-decline-investment/

Wie unter anderem Gail Tverberg in  (ourfiniteworld.com/2018/03/13/our-latest-oil-predicament/ ) und Chris Martenson www.peakprosperity.com/podcast/113680/art-berman-not-future-remains-all-about-oil erklären, um nur zwei Beispiele zu nennen, haben die US-Frackingfirmen bis heute keine Gewinne gemacht, sondern nur Schulden gemacht, und das selbst als der Ölpreis bei über 100 USD lag. Manches davon erkläre ich mir dadurch, dass man vielleicht lieber weiter investiert hat, als Gewinne einzustreichen. Insgesamt sieht es aber schon danach aus, dass die am Markt erzielbaren Preise für die Ölindustrie zu niedrig sind.

Peak Cheap Oil als Dilemma der Ölpreise

Statt von Peak Oil redet man heute besser von Peak Cheap Oil. Man meint damit den Zeitpunkt, seit dem es kein “billiges” Öl mehr gibt. Man kann das auch als den Anfang des Dilemmas der Ölpreise sehen. Oder eben als den Zeitpunkt, von dem an der Ölpreis entweder für die Produzenten zu niedrig oder eine wachsende Zahl von Abnehmern zu hoch ist.

Das Problem ist nun, dass die Abnehmer des Öls das Öl als Energieträger  zur Erhaltung und Steigerung ihrer Produktivität brauchen. Je weniger sie sich das Öl leisten können, desto mehr sinkt ihre Produktivität und damit auch ihr Ölverbrauch. Immer mehr ursprüngliche Abnehmer von Öl geraten in eine Abwärtsspirale und müssen ihren Ölverbrauch weiter senken, was ihre Produktivität und damit auch wieder ihre Fähigkeit, Öl zu bezahlen, sinken lässt. Zuerst sind nur die Armen, schlecht Ausgebildeten betroffen, deren Produktivität ohnehin sehr gering war, aber dann erfasst die Abwärtsspirale immer mehr auch besser aufgestellte Gesellschaften und Personen.

Das Schmelzen des Kapitals

Zinsen, Kredite und die Renten- und Pensionsversprechen, aber auch der Glaube an die Möglichkeit einer den aktuellen Wohlstand und die aktuelle Bevölkerungsdichte mindestens erhaltenden Energiewende sind an die Erwartung geknüpft, dass man die Produktivität der Bevölkerung steigern oder zumindest erhalten kann. Wenn aber die Produktivität sinkt, weil das für ihre Erhaltung oder gar Steigerung unverzichtbare Erdöl knapper oder zu teuer wird, dann schrumpft auch das verfügbare Kapital und die für die Zukunft gemachten Zahlungsversprechen können nicht mehr eingehalten werden.

Das Zerfallen komplexer Strukturen

Wenn die Produktivität der Gesellschaft sinkt, weil das zur Erhaltung oder Steigerung der Produktivität erforderliche Öl knapper oder teurer wird, dann sinkt auch die Fähigkeit komplexe Strukturen und Organisationen zu erhalten oder gar zu vergrößern.

Beispiele sind die EU und Möglicherweise auch die multikulturelle, multiethnische Gesellschaft, die man gerade in Deutschland und anderswo im Westen zu etablieren versucht.

Politische Folgen und Aussichten

Zunehmender Energiemangel wird linken, internationalistischen und feministischen Ideologien die Grundlage entziehen und zu konservativen Mustern früherer Jahrhunderte führen, weil diese bei einem niedrigen Energie- und Produktivitätsniveau mehr Sicherheit und Lebensqualität versprechen.

Diese Entwicklung ist zwangsläufig. Niemand kann diese Entwicklung an sich aufhalten. Die Politik kann und wird aber, ob sie will oder nicht, auf allen Ebenen, von den kleinen Dorfgemeinden bis hin zur Staatsführung sehr maßgeblich beeinflussen wie gut oder schrecklich und schlecht der Weg in die Zukunft sein wird und sie wird auch stark beeinflussen, wie viele am Ende mit welcher Lebensqualität noch in Deutschland und in anderen Ländern Europas leben werden.

Kelberg, den 4. April 2018

Christoph Becker




Erstaunliches zum Pariser Klimaschutzabkommen

Der für seine Forschungen zum Thema Energie und Peak-Oil bekannte, emeritierte schwedische Prof. Kjell Aleklett hat auf seinem Internetblog Aleklett’s Energy Mix am 7. April 2017, also vor der Kündigung des Klimaschutzabkommens durch die US-Regierung unter Donald Trump am 1. Juni 2017, einen Artikel mit dem erstaunlichen Titel The Paris Agreement requires more fossil energy than the world’s reserves (dt. Das Pariser Klimaschutzabkommen erfordert mehr fossile Energie als die Erde Reserven hat) veröffentlicht.

Ich übersetze hier einige Abschnitte aus Prof. Alekletts Artikel:

Das Pariser Klimaschutzabkommen erfordert, dass wir unsere durch das Verbrennen von Öl, Kohle und Erdgas entstehenden Kohlendioxidemissionen reduzieren. Es fordert auch, dass das Kohlendioxid, das wir produzieren eingefangen und unterirdisch gelagert wird. In dem Abkommen wird der Kohlenstoff, der eingefangen und unterirdisch gelagert wird als “negative Emissionen” bezeichnet. Bei der  Technik, die im Abkommen in erster Linie genannt wird, handelt es sich um  Carbon Capture and Storage (CCS), auf deutsch auch CO2-Sequestrierung genannt. Zusätzlich zur Sequestrierung des aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern stammenden Kohlendioxids sollen wir auch das Kohlendioxid sequestrieren, das aus der Nutzung der Bioenergie stammt (BECCS).

Eine wichtige Basis des Pariser Abkommens war die Akzeptanz des RCP2.6-Szenarios durch das  Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC, der UN. Dieses Szenario erlaubt künftiges Wirtschaftswachstum, indem es mehr als eine Verdoppelung des  Energieverbrauchs bis 2100 erlaubt, während wir gleichzeitig unsere Emissionen reduzieren. Die Verwendung fossiler Brennstoffe wird nicht sinken. Vielmehr sollen wir durch  negative Emissionsstrategien  die Kohlendioxidemissionen reduzieren. Die Mengen des unterirdisch zu lagernden Kohlendioxides wurden nicht genauer beschrieben.

Wenn die weitgehend nicht erprobte CCS-Technik versagt, dann werden wir 2050 eine von zwei Alternativen haben: Entweder haben wir es nicht geschafft, die Kohlendioxid-Emissionen so zu reduzieren, dass ein globaler Temperaturanstieg von 2° C vermieden werden kann, oder aber wir haben nicht genug Energie für das Wirtschaftswachstum für eine Welt mit 10 Milliarden Bewohnern.

…..

Wenigen ist klar, dass das RCP2.6 Szenarium, das die Grundlage für das Pariser Abkommen bildet, für das Jahr 2100 von einem höheren Verbrauch fossiler Energieträger ausgeht als dem, den wir heute haben.

….

In van Vurrens RCP2.6-Artikel steigt die Energieverbrauchsrate bis zum Ende des Jahrhunderts, wobei sie sich gegenüber heute verdoppelt. Vielen werden erstaunt sein zu erfahren, dass dies bedeutet, dass der Verbrauch fossiler Brennstoffe in diesem Jahrhundert weiter steigt und dass ebenfalls erwartet wird, dass sich die Nutzung der Atomenergie verfünffacht. Es sind die Technologien der “Negativen Emission”, die es erlauben sollen den Verbrauch fossiler Energieträger zu steigern, während die tatsächlichen Kohlendioxidemissionen fallen.

Das Diagramm hier zeigt die Zusammenfassungen der Verwendung fossiler Energieträger nach dem RCP2.6-Szenarium. Die Reduzierung der Ölproduktion entspricht dem, was wir in unserem Buch [auf Schwedisch] ‘Eine ölsüchtige Welt’ als möglich projiziert haben. Diese Reduzierung bedeutet, dass der Übergang zu alternativen Treibstoffen für unsere Motorfahrzeuge ein Muss ist.  Die globale Kohleproduktion hat nun ein Plateau erreicht und es wird erwartet, dass sie in  Zukunft fällt. Die bedeutet, dass die Zunahme der Verwendung fossiler Energie, die das RCP2.6-Szenarium vorstellt unrealistisch ist.  Die globale Erdgasproduktion so auszuweiten, wie es das Diagram zeigt, ist ebenfalls unrealistisch.

Das RCP2.6-Szenarium erfordert, dass wir soviel Kohle fördern wie irgend möglich, aber dass wir ebenfalls das beim Verbrennen dieser Kohle produzierte Kohlendioxid einfangen und in unterirdische Lager pumpen. Das bedeutet, dass die Anlage zur Kohlendioxidsequestrierung, die Vattenfall in Deutschland installiert hat, vollständig im Sinne des von Schweden in Paris unterzeichneten Abkommens ist. Wenn Präsident Trump die Kohleförderung untertützt und dazu die Kohlendioxidsequestrierung (CCS), dann ist das auch im Rahmen des Pariser Abkommens.

Quelle: https://aleklett.wordpress.com/2017/04/07/the-paris-agreement-requires-more-fossil-energy-than-the-worlds-reserves/
CSS steht für Carbon Capture and Storage. Gemeint ist die Einlagerung von CO2 im Boden.

Wie die obige Grafik zeigt, sieht das Pariser Klimaschutzabkommen also vor, weit mehr als die Hälfte der globalen CO2-Emissionen großtechnisch einzufangen, zu verflüssigen und unterirdisch ein zu lagern.

Interessant dazu ist nun der Vortrag, den Prof. Hans-Werner Sinn am 22. Januar 2018 an der London School of Economics gehalten hat: LSE Events | Hans-Werner Sinn | How to Fight Climate Change: economic and technical challenges. Etwa ab Minute 57 geht er dort kurz auf das Thema CO2-Sequestrierung ein und erklärt, dass und warum die Spreichermöglichkeiten sehr begrenzt sind: Bei der Verbrennung von Kohlenstoff werden an das Kohlenstoffatom zwei aus der Luft stammende Sauerstoffatome angelagert. Dadurch vergrößert sich das Volumen ungefähr um das Fünffache, selbst wenn man das Kohlendioxid verflüssigt. Selbst wenn man alle durch die Nutzung fossiler Energieträger geräumten unterirdischen Lagerstätten zur Speicherung von verflüssigtem Kohlendioxid nutzen würde, würden diese nicht ausreichen.

Das Pariser Klimaschutzabkommen macht auf mich vor diesen Hintergründen insgesamt den Eindruck einer listigen und zugleich aber auch erschreckend naiven Marketingaktion der Industrielobby, die damit extrem teure  und dazu auch noch unausgereifte großtechnischen Anlagen zur CO2-Sequestrierung an naive Politiker, Steuerzahler und Verbraucher verkaufen möchte.

Die einzige erprobte und tatsächlich funktionierende und auch wirtschaftlich machbare Form der CO2-Sequestrierung, die im großen Stil möglich wäre, ist übrigens die Umwandlung des Kohlendioxides aus der Luft in pflanzliche Biomasse und mit dieser dann die Steigerung des Kohlenstoffgehaltes der Böden. Artikel dazu auf www.freizahn.de sind unter anderem

Die Kosten dieser Verfahren sind drastisch geringer, und es ließen sich damit auch noch gesunde Nahrungsmittel (( siehe auch meinen Artikel Nährstoffgehalt der Lebensmittel sinkt seit dem 2. Weltkrieg )), Hochwasserschutz und vieles mehr auf einmal produzieren. Der “Nachteil” dieser Methoden wäre allerdings, dass die Industrie damit fast nichts verdienen kann.

Es gibt zwar, wie die Vorträge von Paul Kaiser von der Singing Frogs Farm  zeigen,  eine Grenze der für die Landwirtschaft sinnvollen  Kohlenstoffeinlagerung im Mutterboden die bei etwa 10 % liegt, aber der Mutterboden ist letztlich 3-dimensional. Das heißt,  wenn es  hauptsächlich um die Kohlendioxid-Sequestrierung geht , dann wird man leicht Wege finden, um die Dicke der Mutterbodenschicht zu steigern. Auch ist in Humus gespeicherter Kohlenstoff wesentlich leichter und kostengünstiger zu lagern als flüssiges oder feste Kohlendioxid.

Prof. Kjell Alekletts Schlussfolgerung, dass man besser mehr in alternative Energien investieren sollte, sind vor dem Hintergrund der Daten und Fakten aus  Prof. Sinns  Vortrag LSE Events | Hans-Werner Sinn | How to Fight Climate Change: economic and technical challenges, den er am 22. Januar 2018 an der London School of Economics gehalten hat, und vor allem auch vor dem Hintergrund seines deutschsprachigen Vortrages  Wie viel Zappelstrom verträgt das Netz? Bemerkungen zur deutschen Energiewende, den er am 18. Dezember 2017 in München gehalten hat, nicht haltbar.

Das gilt auch für die Suche nach alternativen Kraftstoffen für das Verkehrswesen.

Die Kündigung des Pariser Klimaschutzabkommens durch die amerikanische Regierung unter Donald Trump ist vor diesem Hintergründen verständlich und ein Zeichen der Vernunft und Berechenbarkeit Trumps.  Kritikwürdig und beunruhigend ist dagegen die Unterstützung dieses Abkommens, insbesondere auch durch die deutsche und französische Regierung.

Kelberg, den 6. April 2018

Christoph Becker

 

 

 

 

 

 

 




Die Armee des Islam

Auf The Burning Platform ist am 19. März 2018 ein Artikel mit der Überschrift  God Be With Them ‘ARMY OF ISLAM’ WOULD BE WORLD’S BIGGEST MILITARY  – Turkey hints at forming 5-million-strong alliance against Israel (dt: Gott mit Ihnen – ‘Armee des Islam’ wäre die größte Militärmacht der Welt – Türkische Anspielungen auf die Bildung einer 5 Millionen Mann starken Allianz gegen Israel) erschienen.

Die folgende bildliche Darstellung habe ich dem am 8. März 2018 veröffentlichten Artikel Turkish Newspaper Close To President Erdogan Calls To Form Joint Islamic Army To Fight Israel  auf der Internetseite des Middle Eastern Media Research Institute (MEMRI) entnommen,  entnommen, auf den sich der Autor auf The Burning Platform bezieht:

Eine bildliche Darstellung der ‘Armee des Islam’ gegen Israel, veröffentlicht in der türkischen Zeitung Yeni Safak (courtesy MEMRI = Middle East Media Research Institute )  Der Link auf den ursprünglichen Artikel: https://www.memri.org/reports/turkish-newspaper-close-president-erdogan-calls-form-joint-islamic-army-fight-israel

Mir fehlt die Zeit den bzw. die Artikel zu übersetzen oder eine umfassender Inhaltsangabe zu schreiben. Offiziere der Bundeswehr und viele andere werden die Artikel aber auch auf Englisch lesen können. Falls jemand eine Übersetzung anfertigt und ins Internet stellt bitte ich darum mich zu informieren. Ich werde dann hier den Link auf die Übersetzung einfügen.

Im Wesentlichen geht es wohl darum, dass man  von türkischer Seite, unter Führung der Türkei, versuchen möchte die 57 Staaten der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) mit dem Ziel eines gemeinsamen Krieges gegen Israel zu verbünden.

Beachtenswert fand ich vor allem auch folgendes

In dem Bericht wird Israel als der Vorposten des neuen Kreuzzuges beschrieben und als Dolch im Herzen des Islam, sowie als die Augen, Ohren und Fäuste der christlichen Welt.

Was spräche bei dieser Sichtweise dagegen die vereinten islamischen Streitkräfte, nach einer Vernichtung Israels, zur Eroberung des christlichen Europas in Marsch zu setzen? Der pensionierte Oberstleutnant der USAF, Albert Clark, hat schon 1988 in seinem Roman The Price of Peace so einen Angriff auf Europa geschildert. Europa wurde in diesem Kriegsspiel in weiten Teilen zerstört, obwohl die Verteidigungsfähigkeit Europas damals drastisch besser war als heute.

Die muslimischen Staaten haben fast alle einen relativ hohen oder sogar einen sehr hohen Kriegsindex nach Prof. Gunnar Heinsohn, auf den ich schon in Rette sich wer kann hingewiesen hatte. Hier noch einmal die schon dort verwendete Tabelle von Prof. Heinsohn:

Quelle: Prof. Dr. Gunnar Heinsohn. Z.B. sein Vortrag auf Youtube: Gunnar Heinsohn – Unbewaffnete übernehmen Europa ( https://youtu.be/RlIuLeCAIgg )

Dazu kommen massive ökologische Probleme ( Ausbreitung der Wüsten, Erosion bzw. Verschlechterung der Bodenqualität und sinkende Grundwasserspiegel, wie die folgenden Weltkarten aus meinen Artikeln Weltweite Verschlechterung der Bodenqualität  und Weltbevölkerung, Wasser und Wintergemüse zeigen:

Quelle: http://www.grida.no/graphicslib/detail/degraded-soils_c4c4

Quelle: https://whyfiles.org/131fresh_water/2.html

Dazu empfiehlt sich das Essay Earth Hunger von William Graham Sumner, auf das ich in Grundlagen der Westlichen Werte hingewiesen hatte und von dem ich den größten Teil der heute noch aktuellen Abschnitte in Landhunger übersetzt habe.

Ein weiteres Problem ist die absehbare Erschöpfung der wirtschaftlich nutzbaren Ölvorkommen. Siehe dazu meine Artikel Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters, Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen und Grafiken zum Thema Öl.  Ein in von vielen Wirtschaftswissenschaftlern übersehener Effekt ist dabei, dass die Ölpreis durch die Steigerung des Aufwandes für die Förderung paradoxer Weise nicht wie erwartet steigen, sondern eher sinken oder auf einem für die Produzenten zu niedrigen Niveau verharren. Der Grund ist, dass durch den steigenden Energieaufwand für die Energieproduktion zwangsläufig die zur Erhaltung und Steigerung der Produktivität in den anderen Bereichen erforderliche Energie knapper wird, was zu sinkenden Einkommen führt.

Alles diese Faktoren und auch die steigenden Komplexitätskosten bzw. der sinkende Ertrag von Komplexitätssteigerungen und auch von Forschung und Entwicklung ( siehe u.a. meine Übersetzung des Interviews für den Kollaps komplexer Gesellschaften mit Joseph Tainter) erhöhen zusammen mit der zunehmenden Schwäche des Westens und vor allem auch Europas in den muslimischen Ländern die Motivation tatsächlich Krieg zu führen.

Die türkischen Überlegungen und Phantasien von einer gemeinsamen Islamischen Armee sind daher keinesfalls verrückt. Verrückt ist da schon eher die Vorstellung, Russland würde Europa bedrohen und der Islam gehöre zu Deutschland und Europa. Russland hat nach der Tabelle von Prof. Heinsohn einen viel zu niedrigen Kriegsindex um als Angreifer in Frage zu kommen. Die Gefahr kommt stattdessen aus demografischen und ökologischen Gründen den muslimischen Ländern, die inzwischen zudem auch die nötigen modernen Waffen und via Pakistan auch Atomwaffen haben.

Wenn es den muslimischen Staaten tatsächlich gelingen sollte, die von den Türken vorgeschlagen Allianz zu bilden und  Israel militärisch aus zu schalten, dann wird es – außer einem große Teile Deutschlands und Europas vernichtenden  Atomwaffeneinsatz  – nichts mehr geben, was eine Eroberung Europas und insbesondere auch Deutschlands durch die islamischen Staaten verhindern kann. Die so genannten europäischen Werte und auch das deutsche Grundgesetz werden sich selbst und das was sie schützen und erhalten sollten, am Ende vernichten. Was und wer am Ende alles wirklich effektiv verfassungsfeindlich war, wird im Nachhinein erstaunlich sein und voraussichtlich sehr von dem abweichen, was man heute im Allgemeinen für die Wahrheit hält.

Die Deutschen und andere europäische Völker können zudem nur hoffen, dass Israel mit seinen Streitkräften und seinen Atomwaffen die Muslime in Schach hält und notfalls besiegt. Wenn Israel fällt wird nämlich beim heutigen Stand der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und anderer Staaten Europas, auch Europa fallen.

Siehe zu diesem Artikel auch die folgenden Artikel auf meiner Webseite:

Kelberg, den 19. März 2018

Nachtrag am 12.4.2018:

Auf der Internetseite der Jungen Freiheit erschien heute,  der folgende Artikel:

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/ditib-moschee-laesst-kinder-in-kampfanzuegen-aufmarschieren/#comment-588434

Christoph Becker

 




Frauenquoten oder Fraueninteressen?

Der Artikel SPD und CDU denken über Frauenquote im Wahlrecht nach auf der Internetseite der Jungen Freiheit von 9.  März 2018 war für mich ein Anlass um noch einmal über den Sinn und Unsinn von Frauenquoten und über die Wirkung hoher Frauenanteile in der Politik nach zu denken.

Für was  wollen SPD und CDU wirklich stehen?

  • Wollen die im kurz-, mittel- und langfristigen Interessen der Masse der Frauen und vielleicht sogar der Männer, die sie gewählt haben und in Zukunft wählen sollen vertreten?
  • Oder wollen wirklich weiter das Volk mit ihren populistisch-feministisch-postmodernistischen Parolen verführen und zu Lasten der großen Mehrheit ihrer Wählerinnen und Wähler die kurzfristigen Machtinteressen einer winzigen Klientel von Frauen und Männern durchsetzen und damit die ohnehin schon schlechten Zukunftsaussichten Deutschlands weiter dramatisch verschlechtern?

Geschlechtsspezifische Spezialisierung im Tierreich

Es gibt Tiere, bei denen das Geschlecht tatsächlich keine Rolle spielt, bzw. die einfach mal so weiblich oder männlich sind. Das sind aber meistens wirbellose Tiere wie Regenwürmer, Landschnecken und Nesseltiere ( de.wikipedia.org/wiki/Hermaphroditismus ).

In der Gruppe der Säugetiere, zu denen die Menschen gehören, gibt es sehr ausgeprägte biologische Geschlechtsunterschiede. Es gibt diese weil sie sich in vielen Millionen Jahren bewährt haben.

Einige historische Fakten zu den Geschlechtsunterschieden beim Menschen

Soweit bekannt sind alle Gründungen von Reichen und Staaten das Produkt von Männern.  Frauen haben dabei mit Sicherheit immer eine sehr wichtige Rolle gespielt, aber sie haben das als Mütter, Ehefrauen und Geliebte ( siehe auch das Buch  Muttersöhne von Volker Elis Pilgrim).

So gut wie alle großen Unternehmen wurden, auch in den letzten Jahrzehnten als die Frauen auf jeden Falle alle Möglichkeiten und Rechte hatten es den Männern gleich zu tun,  praktisch ausschließlich von Männern gegründet und aufgebaut. Auch hier haben Frauen wieder als Mütter, Ehefrauen und Geliebte wichtige Rollen gespielt.

So gut wie alle große Wissenschaftlichen Entdeckungen und so gut wie alle wichtigen Erfindungen wurden von Männern gemacht.  Frauen spielen dabei in der Regel wenn überhaupt dann fast nur als Teammitglieder eine Rolle.

Ist das jetzt schlecht für die Frauen? Hätte man nach jeder Entdeckung, Erfindung, Staatsgründung und Gründung eines erfolgreichen Unternehmens aus Gründen der Geschlechtergerechtigkeit erst warten sollen bis eine oder mehrere Frauen etwas Vergleichbares geschaffen haben?

Hätte man nach dem ersten Formel 1 Sieg von Michael Schumacher nicht aus Gründen der Geschlechtergerechtigkeit erst warten müssen, bis auch eine deutsche Frau bei so einem Rennen gewinnt, bevor er zum nächsten Sieg hätte starten dürfen? Immerhin können Frauen doch auch gut Autofahren und es hindert sie nichts und niemand daran Formel 1 – Pilotin zu werden.

Was wäre wenn man nach jedem militärischen Sieg erst einmal die Männer abgerüstet und die Heerführer durch Frauen ersetzt und gewartet hätte bis die Frauen einen vergleichbaren Sieg errungen hätten?

Wo wäre die Menschheit dann und was hätte diese “Geschlechtergerechtigkeit” den Frauen gebracht, in deren Interesse dies angeblich nach Meinung der heutigen SPD, CDU, Grünen und  Linken gewesen wäre? Der Lebensstandart und die Lebenserwartung der Frauen wären dann heute – dank Geschlechtergerechtigkeit – drastisch geringer.

Deutschland und auch die meisten anderen Staaten Europas stehen vor dem wahrscheinlich gefährlichsten und am Ende verlustreichsten und grauenhaftesten Jahrzehnt ihrer Geschichte.

Siehe dazu zum Beispiel

und viele andere.

Würde es vor diesem Hintergrund nicht im Sinne der Wähler und ganz sicher auch der Frauen sein, wenn die Führungspositionen und auch die für die Suche nach Problemlösungen wichtigsten Positionen  mit den besten Leuten besetzen würde? Was dass nicht wichtiger als “Geschlechtergerechtigkeit”?

Einige biologische Besonderheiten von Männern.

Warum lässt man es beim Sport wohl zu, dass Frauen und Männer getrennt an treten? Warum sind SPD, CDU, Grüne und Linke nicht dafür, dass bei sportlichen Wettkämpfen in allen Disziplinen Männer und Frauen unter gleichen Bedingungen antreten und das deutsche Mannschaften bei internationalen  Wettkämpfen nur noch mit zu gleichen teilen Männern und Frauen besetzt antreten, auch wenn andere Staaten reine Männermannschaften schicken? Die Antwort ist klar, nämlich man tut das nicht, weil Frauen dann in den meisten Sportarten nie einen Sieg erringen würden und weil gemischtgeschlechtliche Mannschaften gegen reine Männermannschaften meistens chancenlos wären.

Aber dann, wenn es um Leben und Tod geht, in dem ultimativen Wettkampf, in dem keine Regeln mehr gilt, nämlich beim Militär bzw. im Krieg, plant Deutschland – von Frauen geführt!!! – gemischtgeschlechtliche Mannschaften in den Wettkampf zu schicken.

Geschlechterunterschiede im Kopf

Männer habe im Mittel ein größeres Gehirn und deutlich mehr Gehirnzellen als Frauen. Gehirnforscher die das erwähnen, beeilen sich dann aber, um keinen Anstoß zu erwecken,  zu betonen, dass sich das nicht wirklich auf die Intelligenz und die geistige Leistungsfähigkeit auswirke.

Ein interessanter, natürlich politischer korrekter Artikel dazu ist: Männliches Gehirn ≠ weibliches Gehirn in der NZZ vom 27. 10 . 2017.

Besonders amüsiert hat mich dabei der folgende Abschnitt
Auf jeden Fall seien grosse Gehirne nicht besser als kleine. Sonst müssten Männer intelligenter sein als Frauen, und das sei nicht der Fall. Wie der Grössenunterschied beim Gehirn zustande kommt, ist dagegen ungeklärt. Mit der Körpergrösse hat es offenbar wenig zu tun, denn diese korreliert nicht gut mit der Hirngrösse, wie Jäncke und Kollegen 1998 zeigten.

Wenn das alles wirklich so ist und wenn satte 100 g mehr Hirnmasse, die Männer im Mittel mehr haben als Frauen, keine Rolle spielen, dann müssten Affen, Esel, Hühner, Mäuse und Spatzen genauso intelligent sein wie Menschen. Oder anders herum: Weil das menschliche Gehirn wegen seiner Größe sehr viel Energie verbraucht und zudem das Leben der Frauen bei der Geburt gefährdet, könnt die Natur doch auf den Luxus diese großen Gehirns verzichtet haben und die Menschen alle mit einem kleinen Spatzengehirn versehen und diese “einfach irgendwie” besser verschaltet haben. Während beim Menschen die Größe des Kopfes das Problem bei der Geburt ist, ist es z.B. beim Kühen, dank des kleineren Gehirns, eher der Schulterbereich.

Warum war die Evolution politisch derart inkorrekt und frauenfeindlich, dass sie bei Frauen kleinere Gehirnen vorgesehen hat als bei Männern? Und  ist das wirklich frauenfeindlich oder nicht sogar gerade auch in Interesse der Frauen so?

Meine Hypothese

Meine, durch die Geschichte und die Realität gut gestützte  Hypothese  ist, dass Männer im Durchschnitt trotz des größeren Gehirns zwar genauso intelligent sind wie durchschnittliche Frauen.  ABER, Gehirngröße und damit auch die Anzahl der Nervenzellen sind nur ein Teil der Geschichte. Zur Funktionsfähigkeit des Gehirns gehört auch die Verschaltung und Verbindung der Nervenzellen. Bei Männern hat die Natur mehr Masse zum Spielen zur Verfügung. D.h., die Natur kann in verschiedene Richtungen Versuche machen. Das Ergebnis ist, dass Männer in den allen extremen Bereichen, im Guten wie im Schlechten, wesentlich häufiger vertreten sind als Frauen. Anders ausgedrückt, der Männeranteil wird bei den Verrückten und Schwachsinnigen, ebenso wie der Männeranteil bei den Genies und Spitzenbegabungen sehr viel höher sein als der Frauenanteil. Die größere Hirnmasse und die damit verbundene größere Anzahl Nervenenden sogen im Guten wie im Schlechten für extremere Möglichkeiten.

Aus Sicht der Evolution ist das eine gute Sache, weil Frauen nur relativ wenige Kinder bekommen können und sich lange und intensiv um diese kümmern müssen. Es macht dabei aus Sicht der Evolution Sinn, dass möglichst viele Frauen normal intelligent sind.

Ebenfalls macht es aus Sicht der Evolution Sinn, mit dem Gehirn der Männer zu “spielen” und diese dazu mit wesentlich größeren Gehirnen aus zu statten als die Frauen. Durch einen einzigen genialen Mann können die Überlebenschancen ganzer Stämme und Völker drastisch verbessert werden. Wenn dafür hundert Männer schwachsinnig oder verrückt sind weil die Experimente der Natur in die falsche Richtung gingen  ist das kein Problem, weil ein Mann durchaus viele Frauen von diesen sehr viele Kinder haben kann.

Fazit für kluge Wählerinnen und Wähler

Das Fazit für kluge Wählerinnen und auch für Männer die auch am Interesse ihrer Frauen und Töchter interessiert sind, ist:

Wählt keine Parteien und PolitikerInnen, die Frauenquoten fordern oder eingeführt haben, sondern wählt Parteien die versuchen die besten Männer zu finden und auf zu stellen. Es geht in einer vernünftigen Gesellschaft und Demokratie nicht um Geschlechtergerechtigkeit, sondern darum,  die besten, genialsten und gewissenhaftesten Mitglieder der Gesellschaft zu finden zu fördern und  Präsident, Kanzler, Minister, Abgeordnete, Generäle, Offiziere und Professoren werden zu lassen.  Es geht dabei darum, das größte Wohl der größten Zahl zu realisieren.  Es geht darum die knapper werdenden Ressourcen und Möglichkeiten genial zu nutzen und gefährliche Entwicklungen zu erkennen und zu dämpfen.

Die sprichwörtliche Kassiererin im Supermarkt hat nichts davon, wenn die Hälfte der Minister, Abgeordneten, Professoren und Vorstandsvorsitzenden Frauen sind und wenn damit wie die Geschichte und Statistik zeigt, die besten Männer sich irgendwo ruhige Plätzchen sichern und der Geschlechtergerechtigkeit sei dank nicht das tun was sie tun könnten und in einer vernünftigeren Gesellschaft auch tun würden.

Auch wenn die sprichwörtliche Kassiererin im Supermarkt, oder auch die Rentnerin die sich bei einer Tafel anstellt, nur einen kleinen Abschnitt der Geschichte überblickt könnte es ihr zunehmend klar werden, dass eine Zunahme des Frauenanteils in der Politik und in Führungspostionen in Wirtschaft, Verwaltung, Justiz und Wissenschaft für die Masse der Frauen weniger Sicherheit weniger Wohlstand bedeutet.

Es waren Männer, die mit ihren Erfindungen, ihren Unternehmen und auch mit ihrer Politik den Frauen Freiheit und Wohlstand gebracht haben. Ist wohl nicht nur Zufall, dass das alles mit der Zunahme des Frauenanteils  in der Regierung und in den Parlamenten wieder zerrinnt. Die Verfügbarkeit billiger fossiler Energie spielt bei alledem eine wichtige Rolle. Man kann aber in jedem Fall sagen, dass es durchweg Männer waren, die die Chancen und Möglichkeiten ihrer Zeit gesehen und eben auch zum Vorteil der Masse der Frauen genutzt haben. Will man diesen Effekt wirklich in Zeiten des Abstiegs und der Gefahr, in denen Genialität und Spitzenbegabungen wichtiger als jemals wäre, einer irren “Geschlechtergerechtigkeit” opfern?  Ja, man will, wie die Zusammensetzung der neuen Bundesregierung und der Eingangs erwähnte und verlinkte Artikel über das Nachdenken von SPD und CDU über eine Frauenquote im Wahlrecht klar und deutlich zeigen.

Andere Artikel auf meiner Webseite zu diesem Thema siehe: www.freizahn.de/category/postmodernismus/feminismus/

Die Antwort auf die Frage in der Überschrift ist, dass Frauenquoten nicht im Interesse der Mehrheit der Frauen  sind. Die Interessen der  Mehrheit der Frauen werden am besten durch Parteien und Politiker vertreten, die Frauenquoten ablehnen und die dafür sind, dass die Führungspositionen in der Gesellschaft von denen besetzt werden, die am besten für die jeweilige Aufgabe geeignet sind.

DAS war und ist auch der tiefere Sinn der Demokratie: Fehlbesetzungen von Führungspositionen unblutig rückgängig machen und immer wieder versuchen die  am besten für die jeweilige Aufgabe Geeigneten ein zu setzen.

Kelberg, den 10. März 2018

Christoph Becker




Energie und der Wohlstand der Nationen

Heute, am 5. März 2018, habe ich mir auf Peakprosperity.com das Interview von Chris Martenson mit Charles Hall, Dr. Charles Hall: The Laws Of Nature Trump Economics  – It’s all about Energy Retrun On Energy Invested (EROEI) (dt.: Dr. Charles Hall: Die Naturgesetze triumphieren über die Wirtschaft – Es dreht sich alles um das Verhältnis des Energieertrages zu den für dessen Erzielung notwendigen Energieinvestitionen)  angehört. 

Charles Hall erklärt zunächst gut verständlich, dass Prinzip des EROEI (= Energy Return on Energy invested = Verhältnis von Energieertrag zum Energieaufwand). Danach dreht sich das Interview um Zusammenhänge von Wirtschaft, Energie und EROEI. Dabei wird u.a. auch auf Themen wie Fracking und China eingegangen. Hall hat mit verschiedenen chinesischen Wissenschaftlern zusammengearbeitet und meint, dass die Chinesen die Energieproblematik deutlich klarer sehen als die meisten Amerikaner. Die Chinesen der chinesischen Petroleum Universität in Peking, die 2017 die Studie zum chinesischen Peak Oil veröffentlicht haben, waren früher wohl auch Studenten  oder/und  Mitarbeiter von Hall. Ein Artikel über diese Studie ist www.alternet.org/world/chinas-oil-production-about-peak  von Nafeez Ahmed. Hier der Link auf die pdf-Version der chinesischen Studie mit dem Titel  The evolution and present status of the study on peak oil in China:  web.cup.edu.cn/peakoil/document/20090601090525139177.pdf.

Nafeez Ahmed und sein Buch Failing States, Collapsing Systems: BioPhysical Triggers of Political Violence erwähnt Hall in dem Interview beiläufig am Rande, als er erklärt, dass und wie eine sinkende Netto-Energieproduktion in zuvor, in Zeiten reichlich verfügbarer billiger Energie, friedlichen multiethnischen Gesellschaften zu Gewaltexzessen und Bürgerkriegen führen kann. Ein Aspekt über den und dessen Folgen alle Parteien im energetisch fast ausgelutschten, vor dem wirtschaftlichen Abstieg oder Absturz stehenden Deutschland  meines Erachtens noch nicht erkannt haben.

Dem Interview ist zu entnehmen, dass China bis 2030 seine Ölimporte verdoppeln wird – sofern es das nötige Öl auf dem Weltmarkt auftreiben kann. Wie Martenson anmerkt, habe diese Studie in den Medien nicht die Aufmerksam erhalten, die sie verdient hätte.

Hall erklärt im Interview auch, dass und warum die Wirtschaftswissenschaften auf Sand gebaut sind: Sie ignorieren naturwissenschaftliche Grundlagen und glauben stattdessen, der Markt und der Preis würde schon alles richten. Das kam mir mit Blick auf das Interview mit Michael Dittmar bekannt vor, auf das ich in Der aufziehende Sturm am Ölhimmel hingewiesen hatte und das dort verlinkt ist.

Martenson bemerkt dazu unter anderem, dass wir längst keinen funktionierenden Markt und keine faire Preisbildung mehr haben, weil die Zentralbanken die Märkte durch die Flutung mit billigem Geld manipulieren.

Hall erzählt im Interview auch, dass und wie er mit Pedro A. Pireto  Buch Spain’s Photovoltaic Revolution: The Energy Return on Investment geschrieben hat, bzw. wie sie die zugehörige Studie durchgeführt haben. Der EROEI für die Photovoltaikanlagen in Spanien liegt demnach nur etwas über zwei. Das ist selbst im sonnenreichen Spanien entschieden zu wenig, um damit eine Zivilisation zu betreiben. Wie Hall anmerkt, gibt es eine weitere Studie über Photovoltaikanlagen im nördlicheren Europa, die gezeigt habe, dass dort (also auch in Deutschland) die Photovoltaikanlagen deutlich mehr Energie verbrauchen als sie produzieren (( Es handelt sich offenbar um den Artikel Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation von Ferrucio Ferroni und Robert Hopkirk, die wie Hall im Interview sagt, einen EROEI von nur 0,82 Errechnet haben. )) . Diese per Gesetz in Deutschland kräftig bezuschussten Anlagen beschleunigen also faktisch nur den Absturz unserer Gesellschaft und sie steigern auch die Umweltbelastung und Klimaschädlichkeit unserer Gesellschaft.  Ein Fehler, den Befürworter der Photovoltaikanlagen machen würden sei, dass sie viele Energieaufwendungen, die zur Herstellung und zum Betrieb dieser Anlagen notwendig sind, übersehen und nicht einrechnen. 

Hall merkt auch an, dass immer mehr Menschen die Zusammenhänge  von Energie und Wirtschaft erkennen und dass sich zunehmend auch Wirtschaftswissenschaftler dafür interessieren würden.

Hall weißt darauf hin, dass die neue, 2. Auflage des Buches  Energy and the Wealth of Nations: An Introduction to Biophysical Economics, das er zusammen mit Kent Klitgaard geschrieben hat, gerade erscheine. Das Buch wird auf der Webseite von Amazon bereits angeboten, ist dort derzeit (5.3.18 abends) noch nicht auf Lager. Der Versuch, die Kindle-Version zu kaufen, führt zu der alten 1. Auflage von 2012. Man sollte momentan also noch etwas warten, bzw. sollte aufpassen, dass man keinen Ladenhüter kauft. Die neue Auflage wurde um verschiedene Kapitel wie z.B. Fracking erweitert, wie der Springer-Verlag auf der Seite zu dem  Buch  schreibt .

Insgesamt ist dieses Interview von Chris Martenson mit Charles Hall wieder einmal ein Hinweis darauf, dass es sich vielleicht lohnen könnte, wenn die deutschen Wähler, Parteimitglieder ALLER Parteien und auch die Politiker ALLER Parteien sich mehr und gründlicher mit der brutalen Realität der biophysikalischen Wirtschaft und der Energieproblematik beschäftigen würden und wenn sie sich dabei weniger als bisher von zwar verständlichem, aber zugleich gefährlichem Wunschdenken verführen lassen würden.

Kelberg, den 5. März 2018

Christoph Becker

 




Als Ungedienter Reservist werden

Bei der Durchsicht meines E-Maileingangsordners “Reservisten”, habe ich gerade den Mailanhang  “Flyer Ungediente – LaKdo RP” entdeckt.

Die Bewerbungsfrist ist zwar gerade gestern, am 28.2.2018, abgelaufen, aber ich lade den Flyer trotzdem hoch, weil er zeigt, dass und wie sich Bürger, die warum auch immer, keinen Wehrdienst geleistet haben, sich mit relativ geringem zeitlichem Aufwand (ca. 25 Tage verteilt über zwei Jahre) militärisch ausbilden lassen können. Diese Ausbildung entspricht einer abgespeckten Grundausbildung beim Wehrdienst. Darüber hinaus bieten die Revistenverbände eine Vielzahl von Fortbildungen, Übungen und  Übungsmärschen an.

Den Reservistenverbänden angeschlossen sind auch sogenannte RAGs-Schießsport (RAG steht für Reservistenarbeitsgmeinschaft). Diese RAGs ermöglichen regelmäßiges Schießtraining und auch Wettkämpfe auf Bundeswehrschießständen. Wer mindestens ein Jahr regelmäßig an solchen Übungen teilgenommen hat, kann zivile Sportwaffen wie z.B. Pistolen, Revolver, Repetiergewehre und auch Selbstladebüchsen erwerben und damit auf allen zivilen Schießständen, die für die jeweiligen Waffen zugelassen sind, üben.

Mit anderen Worten, der deutsche Staat ermöglicht seinen Bürgern sehr wohl, sich auf lokaler Ebene wehrhaft zu machen und damit zur Landesverteidigung und zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Sicherheit in Katastrophenfällen und auch in einem Krieg beizutragen.

Wenn sehr viele Bürger diese Angebote und Möglichkeiten der Bundeswehr nutzen würden, dann könnte dies auch den Frieden sicherer machen, weil potentielle Angreifer vielleicht abgeschreckt würden.

Ein weiterer wirtschaftlicher Aspekt: Man bedenke, dass die heute so gut wie völlig fehlende Verteidigungsfähigkeit Deutschland nicht nur einen Krieg wahrscheinlich macht, sondern vor allem auch dazu führen kann, dass Deutschland viele wirkliche Fachleute verliert, weil z.B. die Russen in Zukunft nicht nur Öl, Erdgas und Wirtschaftswachstum haben werden,  wenn Deutschland wegen zunehmendem Energiemangel verarmt ( Der aufziehende Sturm am Ölhimmel ) . Die Russen können ihren Bürgern vielmehr und vor allem durch ihre beeindruckenden Streitkräfte Sicherheit bieten, die Deutschland und seine Verbündeten heute nicht mehr bieten können.  Die Deutschen werden den Trend zur Abwanderung wirklicher Fachkräften nach Russland und in andere Staaten des ehemaligen Ostblocks aus diesen Gründen nicht verhindern können. Aber, sie könnten diesen Trend zumindest dämpfen indem sie die Landesverteidigung durch zahlreiches Engagement in den Reservistenverbänden und durch Nutzung der neuen Möglichkeiten für Ungediente verbessern.

Wenn Deutschland scheitert, dann sind nicht nur “die in Berlin”, oder “die Politiker” schuld, sondern auch die Bevölkerung. Ein Grund, warum die Bevölkerung dann mit schuld ist, ist, dass zu viele  die Chancen und Möglichkeiten, die die Politiker der Bevölkerung sehr wohl gegeben haben, nicht genutzt haben.

Weiter Links zu diesem Thema “Als Ungedienter Soldat der Reserve werden und aktiv etwas für die Sicherheit des Landes tun“:

Kelberg, den 1. März 2018

Christoph Becker

 

 




Diesel und Fracking

Der Ruf nach Dieselfahrverboten für PKWs könnten, wie die folgenden Daten und Fakten zeigen, auch noch ganz andere Hintergründe haben als die Gesundheit und den Umweltschutz.In Elektroautos und fröhliches Autofahren hatte ich unter anderem bereits folgende Aussage von Dmitry Orlov übersetzt, zu der ich hier weiter unten weitere Fakten und Daten liefere:

Dmitry Orlov: Ich übernehme das. O. k., bei den Autos geht es hier nicht wirklich um Technologie, es geht sehr viel um Mineralölchemie. Wenn man ein Fass Rohöl in einer Raffinerie verarbeitet, fallen 50 % davon als Benzin an, ein kleiner Anteil, vielleicht 10 % fällt als Teer (oder Asphalt) an. Daher muss man einen Weg finden, das Benzin und den Teer zu verkaufen. Wenn das nicht gelingt, geht der Preis für die wirklich wertvollen Bestandteile des Rohöls,  nämlich Kerosin, Diesel und was man sonst noch in der chemischen Industrie benötigt, nach oben und die ganze Wirtschaft macht keinen Sinn mehr. Bei Autos geht es also nicht um Transport, sondern darum, die Leute dazu zu bringen Benzin zu kaufen. Wenn Elektroautos genügend populär werden, werden sie genug von der Mineralölinfrastruktur, die auf Diesel und Flugbenzin angewiesen ist, zerstören, so dass dieser Teil der Wirtschaft versagt.

Zunächst einmal habe ich hier den als pdf-Dokument verfügbaren Bericht “Mineralölverbrauch in Deutschland – 1. – 3. Quartal 2017” der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen verlinkt.

Zwei Grafiken aus diesem Bericht, die zum Nachdenken anregen sollten. Die erste der beiden Grafiken verbanne ich in die Fußnote, weil sie hier nicht hingehört. Sie zeigt, dass die Mineralölimporte Deutschlands seit 2007 gestiegen sind, und dass sie insbesondere seit 2015 kontinuierlich steigen. Das hätte in dem Artikel Der aufziehende Sturm am Ölhimmel erwähnt werden müssen, auf den ich dazu hier noch einmal hinweise und den ich entsprechend per Nachtrag nachbessere. ((

Quelle: https://ag-energiebilanzen.de/index.php?article_id=29&fileName=oel_q1-q3_2017.pdf

))

Die nächste Grafik zeigt, dass der Benzinverbrauch von 2006 bis 2017 insgesamt gefallen ist, wobei er in 2017 aber wieder leicht angestiegen ist. Der Dieselverbrauch in Deutschland ist von 2006 bis 2017 in jedem Jahr gestiegen. Quelle: https://ag-energiebilanzen.de/index.php?article_id=29&fileName=oel_q1-q3_2017.pdf

Mit Blick auf das oben wiedergegebene Zitat Dmitry Orlovs sind also zunehmende Schwierigkeiten und Sorgen aus Sicht der Mineralölindustrie zu erwarten, über die man vielleicht nicht öffentlich diskutieren möchte und die man lieber unter dem Deckmäntelchen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes behandeln möchte.

Dazu kommt nun ein Problem der amerikanischen Frackingindustrie, auf das der amerikanische Ölexperte Art Berman  in KunstlerCast 299 — What Happened to Peak Oil? — a Chat with Art Berman und in MacroVoices Crude Oil Special Double Header hinweist:

85 % des in den USA per Fracking geförderten Öls sind “Ultraleichte Kondensate”, aus denen nur minderwertiges Benzin mit niedriger Oktanzahl aber kein Diesel und kein Kerosin hergestellt werden kann. Die Oktanzahl des daraus hergestellten Benzins kann mit etwas Aufwand gesteigert werden, aber die Herstellung von Diesel aus diesen Kondensaten ist nicht möglich. Davon abgesehen sind Raffinerien, die diese leichten Kondensate verarbeiten können knapp und die Industrie ziert sich, entsprechende neue Raffinerien zu bauen, weil sie bei solchen großen Investitionen über 30 bis 50 Jahre kalkuliert, was beim  per Facking gewonnen Schieferöl aber nicht besonders sinnvoll erscheint. Das ist auch der Grund, warum die USA Röhöl exportieren während sie gleichzeitig große Mengen importieren.

Vor diesen Hintergründen ist es verständlich, dass man inzwischen die Verbreitung von Dieselmotoren im PKW-Bereich reduzieren möchte, obwohl diese auf den ersten Blick wegen ihres systembedingt niedrigeren Verbrauchs vorteilhafter und umweltfreundlicher erscheinen.

Kelberg, den 27. Februar 2018

Christoph Becker




Besser als Tafeln

Nachdem ich in Der Sinn der Tafeln gezeigt habe, dass diese letztlich nur eine verwerfliche Huldigung der Götzen unserer Konsumgesellschaft sind, möchte ich hier zeigen, wie die für die Tafeln aufgewendeten Mittel und Energien im Sinne christlicher Nächstenliebe besser genutzt werden könnten.

Wenn man die Tafeln nicht nur zynisch als Mittel zur Steigerung der Steuereinnahmen sieht, verbleiben folgende Probleme, die man mit den Tafeln lösen wollte:

  1. Überschüssige Lebensmittel sinnvoll nutzen.
  2. Etwas für arme Leute tun.
  3. Überschüssige Zeit und Hilfsbereitschaft sinnvoll einsetzen.

Überschüssige Lebensmittel sinnvoll nutzen

Wie Joel Salatin in einem seiner Vorträge im Rahmen des Salatin Semesters erklärt – und wie man es früher in Deutschland auch getan hat -, sollte man Essensreste vorzugsweise an Hühner, oder auch an Schweine verfüttern. Vor allem Hühner können, wie Joel Salatin erklärt, gut lokal gehalten werden, so dass man den Energieaufwand und Umweltbelastungen für Fahrten spart.

Ein zusätzlicher Vorteil wäre, dass man damit dann in Form der Hühner und ggf. auch Schweine eine lokal verfügbare, ergänzende Lebensmittelreserve für den Fall hätte, dass  die Lebensmittelversorgung warum auch immer ganz oder teilweise ausfällt. Ein Ausfall der industriellen Landwirtschaft und der technischen Infrastruktur der heutigen Nahrungsmittelversorgung irgendwann in den nächsten fünf bis zehn Jahren ist erschreckend wahrscheinlich und würde beim heutigen Stand der Dinge binnen weniger Monate den größten Teil der Bevölkerung durch Hunger vernichten. Wenn es dazu kommt, dann nicht, weil es ein unvermeidbares Schicksal war, sondern weil man heute verantwortungslos gehandelt hat und naiv war. Siehe dazu auch meinen Artikel Gedanken zum Film Bauer unser.

Nachhaltige, krisenfeste Gärten anlegen

Gemeinden, Firmen und Privatpersonen könnten Land und Mittel zur Verfügung und die Helfer der Tafeln und andere könnten zusammen mit den “Bedürftigen” (die fast alle viel Zeit und oft keine sinnvolle Beschäftigung haben) zum Beispiel Gärten nach dem Buch How to Grow More Vegetables, (and Fruits, Nuts, Berries, Grains, and Other Crops) Than You Ever Thought Possible on Less Land with Less Water Than You Can Imagine (dt.: Wie man mehr Gemüse, (und Obst, Nüsse,  Beeren, Getreide und andere Ernten) auf weniger Land und mit weniger Wasser wachsen lassen kann als Sie für möglich gehalten haben) von John Jeavons anlegen und betreiben. Zum Garten nach John Jeavons gehört auch ein Kompost. Eines der Erfolgsrezepte der Methode von John Jeavons ist übrigens, dass rund 70 Prozent oder mehr der ganzen Photosyntheseleistung des Gartens NICHT für die Lebensmittelproduktion,  sondern für die Versorgung des für die Bodenfruchtbarkeit essentiellen Bodenlebens verwendet wird. Ein großer Teil davon geht über den Kompost. Ein Problem durch überschüssige Lebensmittel, die man nicht durch die Verfütterung an Hühner oder Schweine zu frischen, proteinhaltigen Lebensmitteln veredeln kann oder will gibt es dabei nicht: Was nicht gebraucht wird, wird kompostiert. Man könnte auch sagen, es wir den Kleinlebewesen und Mikroorganismen des Bodenlebens gespendet, die für die Bodenfruchtbarkeit und damit für das Leben und Überleben der Menschen in einer Welt ohne große Mengen billiger, fossiler Energie unerlässlich sind.  Die Erde dankt es mit reichlicher Ernte.

Eine kurze deutschsprachige Einführung in die Methode von John Jeavons (kann das Buch und den Kurs aber nicht ersetzen) findet man auf: www.growbiointensive.org/Self_Teaching.html.  Dort Ein Gartenhandbuch in Deutsch herunterladen.

Ein Startpunkt zur Information kann auch eine Suche auf Youtube mit  “John Jeavons” sein. Hier eine Einführung auf Youtube:

oder, das war mein Startpunkt, sich auf Youtube den Vortrag  John Jeavons | Talks at Google anhören.

Haltbarmachung und Lagerung von Lebensmitteln

Zusätzlich zur Anlage der Gärten könnte/sollte man auch Lehrgänge und Möglichkeiten zur Konservierung und Lagerung der geernteten Lebensmittel organisieren.

Hasel- und Walnüsse sowie Kastanien

Eine weitere, zusätzlich zu den Gärten in Erwägung zu ziehende Möglichkeit könnte das Züchten und Anpflanzen von Hasennusssträuchern und Walnussbäumen sein. Damit würde man lokal, also verbrauchernah und umweltschonend, eine hochwertige Nahrungsmittelproduktion und teilweise auch eine Bioenergieproduktion aufbauen, die auch dann noch funktioniert wenn die industrielle Landwirtschaft komplett aus fällt.

Literatur (Beispiele):

Die heute mit den Tafeln und dergleichen Beschäftigten, aber auch Gemeinden, Firmen und auch die oft Land besitzenden Kirchen könnten überall in Deutschland wirklich sehr viel im Sinne wirklicher christlicher Nächstenliebe tun um Hunger und Not in diesem Land zu mindern und wirklich Bedürftigen zu helfen, wenn sie z.B. meine oben gemachten Vorschläge umsetzen würden, statt den Götzen des Konsums zu dienen und diesen die Zukunft und am Ende auch das Leben gerade auch der ärmsten in diesem Land zu opfern.

Kelberg, den 25. Februar 2018

Christoph Becker




Der Sinn der Tafeln

Der Wirbel um die Essener Tafel  ( Essener Tafel nimmt nur noch Deutsche auf und Sozialministerin Barley kritisiert Essener Tafel ) ist ein Grund,  etwas kritisch über die Tafeln nachzudenken.  Die Tafeln sind meines Erachtens nämlich nicht das gute Werk, als das sie dargestellt und von der Mehrheit gesehen werden.

Der deutsche Sozialstaat versorgt alle Bedürftigen, von einigen deutschen Obdachlosen vielleicht abgesehen, mehr als ausreichend mit Geld und damit letztlich auch mit Lebensmitteln. Vor diesem Hintergrund sind die Tafeln meines Erachtens nichts weiter als ein verwerfliches, umweltschädliches, zynisches  Instrument zur Steigerung der Steuereinnahmen und zur Verpestung der Umwelt.

Warum?

Wenn die “Bedürftigen” sich für ihr Geld Lebensmittel kaufen würden, die sie nun per Tafel kostenlos bekommen, dann würden sie mit dem dafür aufgewendeten Teil ihres Budgets nur 7 Prozent Mehrwertsteuer zahlen.

Dank der Tafeln, bezahlen die “Bedürftigen” aber für ihren durch die Tafeln frei gesetzten Konsum in der Regel 19 Prozent Mehrwertsteuer.

Dieser anderweitige Konsum verschmutzt und schädigt in der Regel die Umwelt zusätzlich.

Faktisch steigern die Tafeln im Übrigen die Attraktivität Deutschlands für “Flüchtlinge”, weil sie in erster Linie deren Kaufkraft für den Erwerb von Konsumgütern und Dienstleistungen steigern. Damit tragen die Tafeln zur Beschleunigung des Zusammenbruchs des deutschen Sozialstaates bei.

Wenn unser Staat kollabiert und die Lebensmittelversorgung irgendwann in den nächsten Jahren wirklich kollabiert, und wenn dann die Leute tatsächlich hungern, dann werden die Tafeln erheblich dazu beigetragen haben, dass der Krampf um die dann noch verfügbaren, dann wirklich knappen Lebensmittel härter, grausamer und tödlicher wird, weil Dank der Tafeln noch mehr “Flüchtlinge” ins Land gelockt wurden.

Aus all diesen Gründen sollte man nichts für Tafeln spenden und diese auch sonst nicht unterstützen.

Davon abgesehen ist es wohl wirklich so, dass vor allem ältere deutsche Frauen und deutsche Behinderte, die sich auch gerne etwas bei der Tafel holen würden, sich wegen der nicht deutschen “Berechtigten” nicht mehr trauen, dort hin zu gehen.

Nachtrag:

Zu diesem Artikel habe ich etwas später eine Fortsetzung mit dem Titel Besser als Tafeln geschrieben, in dem ich Alternativen vorgeschlagen habe.

Kelberg, den 24. Februar 2018

Christoph Becker




Daten zur Entwicklung der Lebenserwartung

Was gibt es an statistischen Daten über negative Entwicklungen der Lebenserwartung und was kann man daraus lernen?

Anlass zu diesem Artikel war der Einwand, dass meine Annahme, dass die Lebenserwartung in Deutschland in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts sinken wird, im Gegensatz zu dem stehe, “was die Statistiker und viele wissenschaftliche Studien” zeigen.

Die Daten der Weltbank

Zunächst habe ich einige Graphen zur Entwicklung von Lebenserwartungen gesucht, die fallende Lebenserwartungen zeigen. Die beste Quelle die ich gefunden habe war   Life expectancy at birthdata.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN ). Länder zu denen ich Grafiken mit im Zeitraum von 1960 bis 2015, also in “unserer” Zeit, zeitweise fallender Lebenserwartung gefunden habe sind unter anderem Russland, Ukraine, Südafrika, Zimbabwe und Ruanda.

Entwicklung der Lebenserwartung in Russland

Quelle: https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN

Wie man sieht, sank die Lebenserwartung der Russen nach dem Zusammenbruch der UdSSR zunächst heftig.  Dazu habe ich auf Wikipedia etwas zur russischen Geschichte nachgelesen:

1991/92 gab es eine Rubelkrise. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) lag 1993 um 12 % unter dem von 1992 und um 29 % unter dem von 1991. Die Industrieproduktion war 1993 um 31,3 %, die Konsumgüterproduktion um 24,8 % und die Nahrungsmittelproduktion um 27,3 % niedriger als 1991. Im Oktober 1993 waren 2.400 Produktionsbetriebe vorübergehend stillgelegt, im Februar 1994 4.280. Wegen Nichtzahlung von Löhnen und Gehältern kam es zu gesamtwirtschaftlich folgenschweren Streiks, z. B. in den Kohlerevieren.

Die Inflation war jahrelang hoch und große Teile der Bevölkerung verarmten. 1998 rutschte das Land in die Zahlungsunfähigkeit

Putin wurde übrigens im Jahr 2000 erstmals russischer Präsident.

Entwicklung der Lebenserwartung in der Ukraine

https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN

Entwicklung der Lebenserwartung in Südafrika

https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN

Zur Geschichte Südafrikas aus  de.wikipedia.org/wiki/Südafrika:

nach der Wahl Frederik Willem de Klerks, der zunächst als Verfechter der Apartheid galt, zum Staatspräsidenten im Jahr 1989 signalisierte dieser Reformen, die den Anfang vom Ende der Apartheidpolitik setzten. In seiner Aufsehen erregenden Rede zur Parlamentseröffnung am 2. Februar 1990 kündigte de Klerk an, das Verbot von ANC, PAC, SACP sowie anderer verbotener Gruppen aufzuheben und in ernsthafte Verhandlungen einzutreten. Bereits einige Tage später wurde Nelson Mandela freigelassen. Regierung und ANC verhandelten über einen friedlichen Übergang zur Demokratie und eine neue Verfassung. Ein Allparteien-Kongress bereitete ab 1991 eine Konstituierende Nationalversammlung vor. Der Group Areas Act, die Land Acts sowie der Population Registration Act wurden ersatzlos gestrichen.

Offenbar sank die Lebenserwartung in Südafrika nach dem Ende der Apartheid fast 15 Jahre lang. Warum die Lebenserwartung ab 2005 wieder so relativ schnell angestiegen ist, ist mir momentan nicht klar. Deutlich ist aber auf jeden Fall, dass die Lebenserwartung unter dem weißen Apartheidsregime gestiegen ist, während sie nach dessen Ende zunächst für 15 Jahre sank. Als Ursache könnten neben AIDS  wirtschaftliches Chaos und Verschlechterungen der Verwaltung in Frage kommen.

Erstaunlich ist, dass bei  de.wikipedia.org/wiki/Südafrika eine Grafik zur Bevölkerungsentwicklung gezeigt wird, die angeblich von der UN-Abteilung für Bevölkerung  www.un.org/en/development/desa/population/ stammt und in der die Lebenserwartung kontinuierlich gestiegen und zu keinem Zeitpunkt gefallen ist.  Die von mir hier wiedergegebenen Grafiken sind alle von der Weltbank. Vielleicht möchte man bei UNO aus Gründen der politischen Korrektheit vertuschen, dass das Ende der Apartheid insgesamt für die Menschen in Südafrika bei weitem nicht so vorteilhaft war wie man sich das erhofft hatte. Letzteres zeigt auch das Beispiel von Rhodesien bzw. Simbabwe, wo die “Befreiung” von der Herrschaft der Weißen die Lebenserwartung der Bevölkerung zunächst offenbar deutlich verringert hat:

Entwicklung der Lebenserwartung in Simbabwe

https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN

Zimbabwe ging 1985, nach einem 15-jährigen Bürgerkrieg, aus dem von Weißen regierten Rhodesien hervor. Bürgerkrieg und die Regierung der Weißen haben die  Steigerung der Lebenserwartung offenbar nicht behindert. Warum die Lebenserwartung nach 2002 wieder so steil angestiegen ist, ist mir nicht klar.

Auf de.wikipedia.org/wiki/Simbabwe fand ich folgendes:

Das einst starke Bevölkerungswachstum ist seit der Jahrtausendwende aufgrund der extremen wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes und der AIDS-Epidemie stark gesunken. Dabei spielte auch Abwanderung eine Rolle. Bis zu drei Millionen Simbabwer sollen illegal nach Südafrika ausgewandert sein.[11] In keinem Land der Welt ist die Lebenserwartung innerhalb so kurzer Zeit derart stark zurückgegangen: in weniger als einem Jahrzehnt von 55 auf 44 Jahre. Die Lebenserwartung stieg jedoch bis 2013 wieder auf 60 Jahre.

Entwicklung der Lebenserwartung in Ruanda

https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN

Hier ist überraschend, dass der Rückgang der Lebenserwartung bereits vor 1985 einsetzt. Der Völkermord in Ruanda findet in der Zeit von April bis Juni 1994 statt. Der Völkermord war also nur der Endpunkt und nicht der Grund eines fast 15 Jahre langen Trends sinkender Lebenswartung. Nach dem Völkermord stieg die Lebenserwartung der Bevölkerung wieder rasant an. Es kann aber auch sein, dass ich die Grafik falsch verstanden habe und dass die Lebenserwartung für die vor dem Völkermord geborenen Menschen in Ruanda NACH dem Völkermord berechnet wurde. Das folgenden Zitat legt aber den Schluss nahe, dass es in der Tat auch in Jahren vor 1994 die Lebenserwartung reduzierende Probleme gab.

Zitat aus de.wikipedia.org/wiki/Ruanda:

Wegen struktureller Probleme, einer hohen Bevölkerungsdichte und Konflikten zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi – die im Völkermord an den Tutsi 1994 gipfelten – zählte das Land zu den ärmsten in Afrika. In den letzten Jahren waren starke wirtschaftliche Fortschritte zu verzeichnen, die unter anderem durch die Ausbeutung von Rohstoffen in den östlichen Kongoprovinzen erzielt werden.

Lebenserwartung in den USA in den 20er und 30er Jahren

Auf der Suche, wie sich die Wirtschaftskrise in den USA auf die Lebenserwartung ausgewirkt hat fand ich völlig unerwartete Ergebnisse:

Dem Artikel Life and death during the Great Depressionwww.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2765209/  ) kann man entnehmen, dass die Lebenserwartung und die Gesundheit in den 20er und 30er Jahren in den USA während der Wirtschaftkrisen besser wurden und in Zeiten der Hochkonjunktur schlechter wurden. Ein mögliche Erklärung ist, dass bei Hochkonjunktur mehr Arbeitsunfälle und mehr Gesundheitsschäden durch Stress und schwere Arbeit vorkamen.

In den Zeiten der Rezession stieg nur die Selbstmordrate an, was aber insgesamt nicht so ins Gewicht gefallen sei.

Man beachte dabei aber, dass die Menschen in den USA damals eine andere Beziehung zur Landwirtschaft und zum Gartenbau hatten als heute. Auch war Nahrungsmittelproduktion und Verteilung wohl bei weitem nicht so von Technik, fossilen Energieträgern und einer intakten, hochkomplexen Wirtschaft abhängig wie heute.

Die Frage ist auch, wie sich die ethnischen und kulturellen Unterschiede zwischen den USA in der Zeit von 1920 bis 1940  zu den Bevölkerungen in den anderen oben erwähnten Beispielen verhalten hat.

Wie aber wäre das heute? Was könnte man von den Amerikanern jener Zeit lernen?

Frühere historische Daten

Ungarn 1241 im Mongolensturm

de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Ungarns )

Im Jahr 1241 verwüsteten die Mongolen unter Batu Khan nach ihrem Sieg in der Schlacht bei Muhi das Land und töteten etwa die Hälfte der Einwohner, so dass König Béla IV. (1235–1270) wieder viele deutsche Einwanderer ins entvölkerte Land holen musste, die hauptsächlich in Siebenbürgen (siehe Siebenbürger Sachsen) und in der heutigen Slowakei angesiedelt wurden.

30-jähriger Krieg

www.dreissigjähriger-krieg.de/opfer.html:

Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass etwa 40 % der Landbevölkerung, innerhalb der Kriegszeit, ihr Leben ließ. Neben den direkten Gräueltaten des Krieges waren vor allem Hunger und Seuchen für das Massensterben verantwortlich. In den Städten wird der Verlust an Menschen etwas niedriger geschätzt und lag wohl zwischen 20 und 30 %. ….

Zu den großen Kriegsverlierern lassen sich die Pfalz, Mecklenburg, Pommern, sowie Teile Württembergs und Thüringens zählen. Hier wurden etwa 50 – 70 % der Bevölkerung dahingerafft. Einen traurigen Platz nimmt auch Magdeburg ein, dass in Folge seiner Zerstörung (Magdeburger Hochzeit) praktisch fast alle Einwohner verlor.

Das Römische Reich

Theorien über den Untergang des Römischen Imperiums von Karlheinz Winkler ist dazu ein gut lesbarer, interessanter Artikel. Zwei Zitate daraus:

Die Warenströme zwischen Stadt und Land versiegten. Die Stadtbevölkerungen verließen ihre Siedlungen. Dies war natürlich ein langer Prozess, aber im frühen Mittelalter waren ja zum Schluss viele Großstädte wie Köln und Trier, zeitweilig überhaupt nicht bewohnt und Rom selbst auf ein kleines Dorf zusammengeschrumpft.

Vielfach versank allerdings das gesamte Land in Chaos, große Ländereien blieben unkultiviert, die Bevölkerungszahl schrumpfte erheblich, viele Städte waren verlassen und wurden von der Wildnis überwuchert.

In einem Vortrag über Untersuchungen vorn Maarsedimenten in der Eifel  hat der Geologe Heiko Brunk (  www.volksfreund.de/region/gerolstein/geologe-spricht-ueber-maarsedimente-als-zeugen-der-geschichte_aid-5916735 ) erwähnt, dass man an den Pollen in den Maarsedimenten deutlich erkennen könne, wie die Kulturlandschaft in der Eifel gegen Ende der Römerzeit aufgegeben wurde und verwilderte.

Der Untergang der Titanic

Das Schicksal der Titanic ( de.wikipedia.org/wiki/RMS_Titanic ) und ihrer Passagiere und Besatzung ist ein gutes Beispiel für

Die Pest in Europa

Die Pest, siehe de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Tod hat in weiten Teilen Europas (aber nicht überall!)  die Bevölkerung stark reduziert.

Die Geschichte der Rentiere auf St. Matthew-Island

Dazu ein Blogbeitrag und ein Komik:

rasteredpov.blogspot.de/2011/02/die-rentiere-von-st-matthews.html

www.stuartmcmillen.com/de/comic/die-insel-st-matthew/

Zum Beispiel der Rentiere auf der St. Matthew-Insel kann es ganz interessant sein, sich die Animation zum Wachstum der Weltbevölkerung anzusehen, die ich in Weltbevölkerung, Wasser und Wintergemüse eingebunden habe. Dazu habe ich dort eine Übersetzung des gesprochenen Textes und der Beschriftung angefertigt. In Weltbevölkerung, Flugzeuge, Schiffe und die chinesische Schubkarre hatte ich eine andere Version verlinkt. In diesem Artikel hatte ich auch schon auf Rentiere auf der St. Matthew-Insel hingewiesen und auch eine ähnliche Geschichte mit Kaninchen in einem Jagdrevier geschildert.

Was hätten die  Statistiker jeweils vorhergesagt?

Vor den Ereignissen angeforderte wissenschaftliche Untersuchungen und Statistiken, die die Daten und Entwicklungen der Vergangenheit fortschreiben, hätten bei allen der oben aufgeführten Einbrüchen der Bevölkerungszahlen und der Lebenserwartung zu krassen Fehleinschätzungen der Zukunft geführt. Die Zukunft kann man NICHT einfach durch Fortschreibung der Entwicklungen jüngeren Vergangenheit vorhersagen. Die nächsten zwanzig Jahre sind vor allem in Zeiten wie der unseren ganz sicher NICHT so wie die letzten 20 Jahre. Chris Martenson erklärt sich in der zwar schon etwas älteren, aber dafür auch auf Deutsch verfügbaren Version seines Crash Course ( www.peakprosperity.com/crashcourse/deutsch ) sehr gut. Ich habe auch auf www.freizahn.de auch versucht zu zeigen, dass die Einfache Fortschreibung der jüngeren Vergangenheit zu sehr bösen Überraschungen und schweren Enttäuschungen führen wird.

Die Daten der Deagel-Liste vor diesem Hintergrund

Die Daten der Deagel-Liste, auf die ich in US-Militärwerbung: BRD verliert fast 50 Millionen Einwohner bis 2025 hingewiesen hatte beruhen letztlich, wie die Autoren in der Anmerkung schreiben, auf der Auswertung vieler Statistiken und der Annahme, dass ein wirtschaftlicher Kollaps wie der in den Staaten auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR nach 1990 in den westlichen Industriestaaten um ein Vielfaches schlimmer wäre als früher zur Sowjetunion gehörenden  Staaten.

Fazit

Die verblüffendste, am wenigsten erwartete Feststellung bei der Recherche für diesen Artikel war, dass die Daten der USA für die Zeit von 1920 bis 1940 zeigen, dass weniger Wirtschaftswachstum oder auch eine Wirtschaftskrise und der damit sinkende materielle Lebensstandart,  für die Lebenserwartung und Gesundheit insgesamt sogar vorteilhaft sein können – auch wenn die Selbstmordrate in solchen Zeiten zunimmt.

Die Daten der Staaten der ehemaligen Sowjetunion und die Daten einiger afrikanischer Staaten und der Zusammenbuch des weströmischen Reiches zeigen aber auch, dass ein wirtschaftlicher Kollaps und auch  multiethnische Konflikte die Lebenserwartung deutlich reduzieren können.

Die historische Daten zeigen, dass sehr drastische Bevölkerungsrückgänge möglich sind. Solche Katastrophen mit Hinweis auf die Statistik und Erfahrung der letzten Jahre oder Jahrzehnte vor der Katastrophe auszuschließen oder auch nur für extrem unwahrscheinlich zu halten, kann letztlich dazu führen, dass solche Katastrophen überhaupt erst möglich werden  oder es kann die Folgen der Katastrophe verschlimmern.

Schließlich haben wir es bei großen aber relativ seltenen Katastrophen mit einem psychologischen Problem zu tun, das als archetypische Geschichte bereits in der Bibel im Alten Testament in Form der Geschichte von Noah und der Arche erzählt wird. Der kanadische Psychologieprofessor Jordan Peterson hat das in seinem Vortrag Biblical Series VII: Walking with God: Noah and the Flood im Sommer 2017 ganz gut erklärt.

Kelberg, den 24. Februar 2018

Christoph Becker




Rette sich wer kann

Auf der Suche nach einem Link zu einer Kopie der in der Ausgabe Januar 2018,  des Compact-Magazins auf S. 16-17 abgebildeten, im folgenden wiedergegebenen Europakarte mit dem Titel “Europa unterm Halbmond” habe ich einige interessante andere Links gefunden. 

Europa unterm Halbmond – die Karte

Zunächst die Karte, wegen der ich gesucht hatte. Das Compact-Magazin möge mir verzeihen und ich empfehle sehr, deren Original-Heft als pdf-Datei oder in Papierform zu kaufen, weil darin weitere sehr interessante Artikel zu diesem und anderen Themen zu finden sind:

Seite 16-17 aus der Ausgabe Januar 2018, des Compact-Magazins. Link auf das Original-Magazin: https://www.compact-shop.de/shop/compact-magazin/compact-magazin-januar-2018/

Wie man sieht, gibt es in Europa einen von Estland bis Kroatien und Rumänien reichenden Gürtel, in dem die Islamisierung verschwindend gering ist und voraussichtlich auch bleiben wird.

Zu der obigen Karte passt auch der Bericht des israelischen Journalisten Zvi Jecheskeli, der als syrischer Flüchtling getarnt in Deutschland recherchiert hat. Ein Bericht dazu wurde am 16. Februar 2018 unter anderem auf der Internetseite in der Jungen Freiheit veröffentlicht:  Islamisierung – Eine stille Eroberung.

Türkische Eroberungsphantasien und die BW

Auf der Suche nach einem anderen Link auf die obige Karte habe ich den folgenden Artikel mit Videobeitrag bei Epoche Times vom 17. August 2017 gefunden: „Könnten Europa in drei Tagen erobern“ – Türkische Zeitung propagiert Invasion im Westen, Danach schwelgen manche Türken schon ernsthaft in der Vorstellung, Deutschland mal eben in einem Blitzkrieg militärisch zu erobern. Dieser Artikel der Epoche Times ist sehr lesens- und hörenswert.

Einige Zitate:

Die Erdogan-nahe türkische Tageszeitung „Yeni Söz“ druckte am 2. August als Aufmacher eine Europakarte, farbig markiert, mit dem Titel: „Wenn wir heute früh anfangen, könnten wir Europa in drei Tagen erobern“. Dabei bezog sich die Tageszeitung auf den StratFor-Gründer George Friedmann.

….

Die Eroberungsträume und Gewaltandrohungen kommen nicht aus dem Nichts. Der türkische Präsident Erdogan hatte vor dem G20-Gipfel eine ähnliche Rhetorik angewandt. „Deutschland begeht Selbstmord“, meinte er, als ihm untersagt wurde, auf deutschem Boden aufzutreten.

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„Yeni Söz“ behauptete nun: „Friedman sagte, die Türken könnten Deutschland an einem Nachmittag und Frankreich, wenn sie überhaupt den Mut haben zu kämpfen, in einer Stunde besiegen.“ [Anm. d. Red.: Friedman hatte in der Vergangenheit lediglich gesagt, dass er die Türkei für den militärisch stärksten Akteur in Europa hält. Vergangenes Jahr bezeichnete er die Türkei als eine aufstrebende Supermacht, berichtete Turkish Minute.]

„Friedman liegt falsch.“, so der Artikel weiter. „Wenn man dem internationalen Forschungsinstitut Gallup glaubt, das gefragt hat, ob die Menschen für ihr Land kämpfen würden, haben die Europäer die weißen Fahnen schon jetzt ausgepackt, falls es zum Krieg kommt.“ Deutschland würde von seinen Bürgern im Stich gelassen. Am nächsten Tag könne man dann Italien hinzufügen.

Die türkische Zeitung bezog sich dabei auf eine Umfrage von vor zwei Jahren, in der 18 Prozent der befragten Deutschen sagten, dass sie bereit seien, für ihr Land zu kämpfen. Bei den Briten waren dies 27 Prozent, bei den Franzosen 29 Prozent.

Die 18 % der Deutschen, die überhaupt nur noch bereit wären Deutschland zu verteidigen, entsprechen ungefähr dem Prozentsatz derjenigen, die AfD, NPD und Republikaner gewählt haben. Die Mehrheit ist jedenfalls ganz offensichtlich dafür, Deutschland bei einem Angriff kampflos aufzugeben und zu kapitulieren.

Die Türken spinnen also keineswegs, was zusätzlich auch die folgenden Nachrichten und Artikel über den traurigen Zustand der Bundeswehr zeigen:

  • Die Welt am 20.1.2018: Wehrbeauftragter hält Bundeswehr für „derzeit nicht einsetzbar“.
  • Die Welt am 16.2.2018: “Dann schlage ich die Auflösung der Bundeswehr vor”.
  • Reuters, 8. Juli 2016: INSIGHT – Leere Munitionsdepots gefährden Einsatzfähigkeit der Truppe. Zitate: Der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels prangert das Problem offen an. “Der frühere Nato-Standard war Gefechtsmunition für 30 Tage. Wir sind jetzt eher bei zwei Tagen”, kritisiert der SPD-Politiker, der schon seit Jahren hohle Strukturen bei Personal und Material beklagt.  …..  “Wir werden am Ende 146 Eurofighter haben und dafür 150 Lenkflugkörper Meteor”, sagt Bartels. “Im Moment verfügt die Luftwaffe, solange der Meteor noch nicht da ist, ich glaube über 86 weit reichende AMRAAM-Raketen für etwa 120 Eurofighter. Das geht in Richtung symbolische Bewaffnung.”
    …. Benötige die Bundeswehr etwa 120-Millimeter-Großkalibermunition, wie sie der Kampfpanzer Leopard 2 verschießt, oder Mittelkalibermunition von 20 oder 30 Millimetern für die Schützenpanzer Marder und Puma, müsse das Unternehmen teils deutlich mehr als ein Jahr vorher Bescheid wissen.
    Die müssten also nach vielleicht 2 Tagen Krieg den Gegner um mehr als ein Jahr Frieden und dazu natürlich auch um einen intakten Welthandel bitten, um Munition zum Weiterkämpfen bekommen zu können. Der nächste Angriff der Türken auf Europa wird daher wohl erst an der Nordsee und nicht mehr bei Wien enden – es sei denn, man setzt ganz real eine größere Menge Atomwaffen ein.
    Nachtrag: Siehe hier auch meinen Artikel Die Armee des Islam vom  19. März 2018.
Weitere Probleme der Bundeswehr hatte ich schon in Einige Probleme der Bundeswehr erwähnt.
Speziell zur Türkei siehe auch das Interview  Max Otte: Darum kollabiert die Börse in Trumps erster Amtszeit // Mission Money auf Youtube. Bei [14:53] erklärt Otte darin, dass die Türkei so gut wie pleite ist. Ferner siehe meinen Artikel Der aufziehende Sturm am Ölhimmel, in dem ich die zweiteilige Analyse von Michael Dittmar über die Prognose der Produktion und des Verbrauch von Erdöl bis 2035. Dittmar weißt in Teil 2 darauf hin, das die Türkei oder Ägypten versuchen könnten sich mit den früher zum osmanischen Reich gehörenden muslimischen Staaten am Persischen Golf zu verbünden und deren Öloexportkapazität zu nutzen um im Nahen Osten eine neue, große Wirtschaftsregion auf zu bauen, was dann die am Weltmarkt für Europa und andere Regionen verfügbaren erhältlichen Ölmengen empfindlich reduzieren könnte.

Kriegsindex nach Gunnar Heinsohn

 Die folgende Tabelle mit dem Kriegsindex nach Gunnar Heinsohn (siehe auch seinen Vortrag  Gunnar Heinsohn – Kriegsindex – Unbewaffnete übernehmen Europa vom Juni 2017, auf Youtube) zeigt, dass für Deutschland wohl kaum aus Russland, sondern eher aus Richtung Türkei, Naher Osten und Afrika Gefahr droht. Siehe dazu auch das Interview auf RussiaToday, von Sophie Shevardneze mit dem ehemaligen amerikanischen Verteidigungsminister William Perry vom 16. Februar 2018: Trump’s threats of pre-emptive strike give Pyongyang motivation to strike first – ex-US Defense Sec.  Nach Ansicht von Perry könnte es höchstens durch Missverständnisse oder menschliches Versagen zu einem Krieg zwischen den USA und Russland kommen. Ich sehe auch nicht, warum es zu einem Krieg zwischen Russland und den USA  kommen sollte, bzw. wer ausser China und Muslimen ein Interesse an einem solchen Krieg haben sollte.  Das Risiko eines Krieges mit einem mit den sunnitisch-muslimischen Staaten, also auch mit der Türkei, verbündeten China ist dagegen wohl leider sehr hoch. Siehe dazu z.B. auch

Hier nun Grunnar Heinsohns Kriegsindex-Tabelle:

Quelle: Prof. Dr. Gunnar Heinsohn

Ich vermisse an der obigen Tabelle, dass den folgenden Variablen und Fakten Rechnung getragen wird:

  • Der Kriegsindex nach Heinsohn ist zu statisch, bzw. simplistisch. Das Zahlen-Verhältnis der jungen Männer zur Vätergeneration müsste um Faktoren für verfügbare Landmenge, die verfügbare Technologie und die Zugänglichkeit und Verfügbarkeit von Rohstoff- und Energievorräte erweitert werden. Mit diesen entstehen oder verschwinden attraktive Plätze für die nachwachsenden jungen Männer.  Die Welt, und da ganz besonders auch der Nahe Osten, befindet sich in einer Phase, in der die Ressourcen und damit auch die Plätze für die nachwachsenden junge Männer knapper werden. Der amerikanische Soziologe William Graham Sumner hatte das in seinem Essay  Earth-Hunger or the Philosophy of Landgrabbing  (dt. Landhunger oder die Philosophie des Land Grabbing)  besser erklärt. Siehe dazu meinen Artikel Landhunger.
  • Wenn man einen Kriegsindex wie den von Gunnar Heinsohn entwickelt, dann sollte man ergänzend dazu auch einen Kriegsindex entwickeln, durch den die Einladung oder Provokation zum Krieg ausgedrückt wird, die durch fehlende Kriegsbereitschaft, zu große Friedfertigkeit, Unfähigkeit, Attraktivität als Ziel von Angriffskriegen usw. gegeben ist. Man müsste dann die Kriegsindizes verschiedener Staaten zusammen sehen und könnte daraus auf die Kriegsgefahr schließen. Die Daten von Prof. Heinsohns Kriegsindex könnten dabei für Angreifer und Angegriffene nur ein Teilaspekt sein.  Deutschland, hat, wenn man so einen vollständigeren Kriegsindex betrachtet, inzwischen ein sehr hohes Potenzial zur Provokation eines Angriffskrieges. Die Verteidigungspolitik der Bundesregierung und auch Parteien wie die Linken und die Grünen könnte man damit dann als verfassungsfeindlich einstufen.

Kollaps durch steigende Komplexitätskosten

Bei alledem scheint so gut wie niemand die Gefahr eines Zusammenbruchs durch die ständig zunehmenden Komplexitätskosten zu sehen. Siehe dazu

Wohin man auch sieht, mit wem man sich auch immer unterhält, die zunehmende Komplexität und deren immer drückendere Kosten unserer Gesellschaft ist in allen Berufen und Sektoren zu spüren. Die Gefahr, die davon ausgeht scheint unseren europäischen  und deutschen Politikern völlig unbekannt zu sein. Jedenfalls wird zumindest in Deutschland alles getan, um die Komplexitätskosten immer weiter zu steigern. Die Auslegung und Diskussion des Asylrechts mit all ihren die Komplexitätskosten der Gesellschaft in vielen Bereichen steigernden Folgen ist dabei nur ein Beispiel von vielen. Die neue Düngemittelverordnung in der Landwirtschaft und Online-Überprüfung der Versichertenkarten im Gesundheitswesen sind weitere Beispiele.

Tatsächlich geht ein großer Teil des Wirtschaftswachstums seit einiger Zeit wohl eher nur noch auf das Konto von Komplexitätssteigerungen und von anderen Maßnahmen zur Reduzierung der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Das heißt, die Politik steigert das Wirtschaftswachstum mit Maßnahmen, die den Kollaps beschleunigen.

Die Energieproblematik

Zu alledem kommt, dass die Energieproblematik offensichtlich verdrängt und ignoriert wird. Weder den Politikern noch der Bevölkerung scheint klar zu sein, was die Statistiken zum Energieverbrauch wirklich aussagen – nämlich, dass unsere Wirtschaft in den nächsten Jahren und Jahrzehnten real massiv schrumpfen wird.

Siehe dazu u.a. meine Blogartikel Blut für ÖlGrafiken zum Thema Öl und Über den Finanz-Tsunami.

Sehr aktuell zum Thema Energie ist der zweiteilige Artikel von Dr. Michael Dittmar:

 

Andere Blogs und Webseiten mit vielen Artikeln zum Thema Energie:

Dazu kommt dann die Landwirtschaft und mit dieser die Nahrungsmittelversorgung, die heute beide extrem, wie nie zuvor in der Geschichte,  von der Verfügbarkeit billiger fossiler und damit nicht nachwachsender Energie und von dem Funktionieren komplexer technischer Systeme abhängig sind. Gleichzeitig zerstört die Landwirtschaft aber im großen Stil die Mutterböden dieser Erde, wie die Karte in Weltweite Verschlechterung der Bodenqualität zeigt – wie man auch bei Fahrten durch Deutschland beobachten kann.

Gepflügte Felder und Bauern, die ihre Kühe an 5 von 12 Monaten oder sogar das ganze Jahr über im Stall halten und die das nötige Futter natürlich durch extremen Maschineneinsatz produzieren findet man überall. Nachhaltig, klimaschonend und krisenfest geht anders.

Nicht klar ist den deutschen Politiker und Wählern wohl auch, dass die heute in Deutschland vorhandene Bevölkerungsdichte um ein Vielfaches zu groß ist, wenn man sich die fossilen Energieträger wegdenkt und sich überlegt, dass und wie in Zukunft z.B. mit Holz und anderer Biomasse geheizt und gebaut werden müsste.

Während die nötigen Nahrungsmittel bei rechtzeitiger Umstellung der Landwirtschaft vielleicht noch produzierbar wären, ist die Produktion der nötigen Mengen an Heizmaterial und  Konstruktionsholz wohl unmöglich. Dabei ist noch zu bedenken, dass all die tollen neuen Isolierungen und Baumaterialien der Häuser bei der Produktion, Verarbeitung und Entsorgung jede Menge billige fossile Energieträger erfordern. Auch ist es so, dass die Haltbarkeit der modernen energiesparenden Häuser und der in diesen verwendeten Technik ziemlich begrenzt ist und ausserdem vom Funktionieren der Stromversorgung und des Verkehrswesens abhängig ist. Die Stromversorgung und das Verkehrswesen sind dabei nach wie vor in hohem Maße von fossilen Energieträgern abhängig.

Gleichzeitig werden die Versprechen und Verpflichtungen des Sozialstaates, der Pensionskassen usw. immer größer.

Die für Deutschland und andere westliche Staaten sehr finstere Prognose der sogenannten Deagel-Liste, auf die ich in US-Militärwerbung: BRD verliert fast 50 Millionen Einwohner bis 2025 hingewiesen hatte, ist damit wohl sehr realistisch. Das erfreuliche an der ganzen Geschichte ist, dass die Muslime und die Türken damit wohl ähnlich wenig dauerhafte Freude und Nutzen von der Eroberung Deutschlands und Westeuropas haben werden, wie Tilly und seine katholische Liga von der Eroberung Magdeburgs im Mai 1631. Eine sehr sehenswerte Doku zu diesem denkwürdigen Ereignis ist 1631 Das Massaker von Magdeburg – Doku deutsch über das Massaker von Magdeburg. Die Doku lässt ahnen, wie schnell und total ein stolzes, reiches, sich für unverwüstlich haltendes Gemeinwesen in kürzester Zeit zerstört und ruiniert werden kann.

Rette sich wer kann. Aber wohin? hatte eine Leserin des Artikels  Drei Viertel von Berlins Drittkläßlern können nicht richtig schreiben geschrieben, was mich zu diesem Blogartikel hier motiviert hat. Ich hatte unter anderem in Strategie des Austauschs versucht, eine Antwort auf die Frage nach dem Wohin zu finden: Russland könnte für viele eine gute Lösung sein. Dafür spricht auch die Prognose der Deagel-Liste. Während dort für Deutschland und andere westliche Ländern ein radikales Schrumpfen der Bevölkerungsgröße und der Kaufkraft vorhergesagt wird, wird Russland ein Bevölkerungswachstum und ein kräftiger Anstieg der Kaufkraft prophezeit. Die Russen werden danach 2025 sehr viel wohlhabender sein als die dann noch in Deutschland lebenden Deutschen. Die baltischen Staaten und Polen sind für Auswanderer vielleicht auch Alternativen. Allerdings vielleicht eher nur in Einzelfällen. Für die Meisten wird es aber keine Fluchtmöglichkeit geben. Die für die Meisten beste Lösung wäre der Versuch, sich mit der  Realität abzufinden und lokal gemeinsam mit anderen brauchbare Problemlösungen zu suchen. Das ist im Grunde auch der Rat von Nate Hagens, den dieser in seinem sehr guten, neuen Vortrag gibt, den er im Januar 2018 an der König Abdullah Universität in Saudi Arabien gehalten hat: WEP2018 TV: Energy, Money and Technology – From the Lens of the Superorganism: Im aktuellen Beruf gut weiter arbeiten, aber daneben die Fähigkeiten entwickeln, die am Tag X nötig und nützlich sein werden. Für die, die nicht nach Osteuropa fliehen und sich dort nützlich machen können oder wollen, bleibt nur sich lokal Gleichgesinnte zu suchen (Nat Hagens: “Choose your Tribe” = Wähle deinen Stamm, bzw. die Leute, mit denen Du deine Zeit vertreibst) , nach Möglichkeiten zu suchen die eigenen Fähigkeit im Bezug auf das, was kommt zu verbessern. Einsame Prepper werden dabei besser Russisch oder eine andere osteuropäische Sprache lernen und sich irgendwo in Sibirien oder in einer dünnbesiedelten Gegend im  Osten Europas niederlassen. Aber auch dort gibt es böse Buben.

Zwei sehr gute Bücher zum Schluss, die beide leider nur auf Englisch verfügbar sind:

Zu bedenken sind z.B. auch folgende Fakten:

  • Renten- und Pensionszahlungen aus Deutschland und anderen westlichen Staaten werden versiegen. Besitzansprüche und Ansprüche gegen Sozialstaaten werden annulliert oder entwertet werden. Der Grund ist, dass die Staaten, Banken, großen Unternehmen und Versicherungen sich auf Leistungen in der Zukunft eingelassen haben, die sie nicht werden halten können. Vermeintlich wohlhabende Rentner, Pensionäre und Aktionäre könnten böse Überraschungen erleben, wenn sie sich ins Ausland absetzen. Die für diese Gruppe beste Strategie könnte in vielen Fällen eher eine Investition in deutsche Dörfer und deren Überlebensfähigkeit sein.
  • Gold, andere Edelmetalle und heute hochpreisige Wertgegenstände ziehen in Krisenzeiten Kriminelle an und können ihren Besitzen und deren Angehörigen ein ziemlich grauenhaftes Ende bescheren.
  • Land und Immobilien können in vielen Gegenden völlig wertlos werden oder enteignet werden. Vor allem Immobilienvermögen in den Städten dürfte davon betroffen werden.
  • Waffen sind ein sehr heikles Thema.  Der Nutzen und die Wirksamkeit von Waffen hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab. Wenn, wie heute in Deutschland, die Gesellschaft als gesamtes versagt und aufgibt, und ihre organisierte Wehrhaftigkeit verloren hat, dann können Einzelne das nicht kompensieren, indem sie sich bewaffnen. Einzelne  fliehen dann besser und unterstellen sich dem Schutz wehrhafter Völker und Kriegsherren, wie z.B. den Russen unter Putin.  Man beachte aber dazu die Geschichte. Die Geschichte der Juden, die Geschichte verschiedener Minderheiten in Polen und die Geschichte von Polen als Ganzes, die Geschichte der Deutschen in Russland und auch die Geschichte der kleinen baltischen Völker ergibt ebenso wie die deutsche Geschichte kein durchweg eindeutiges Bild. Für intelligente, mobile, geschickte und qualifizierte Einzelpersonen, die bereit und in der Lage sind sich zu integrieren, gibt es wahrscheinlich immer sehr gute Möglichkeiten bei anderen, wehrhaften Völkern unterzukommen.  Peter Turchins Buch Ultrasociety: How 10,000 Years of War Made Humans the Greatest Cooperators on Earth  ist hier eine gute Ergänzung. Kultur, Zivilisation und auch Religion waren und sind in erster Linie Mittel zur Steigerung der Kampfkraft und Wehrhaftigkeit einer Bevölkerung. In Deutschland werden sie heute dagegen – mit Zustimmung einer sehr breiten der Mehrheit der Wähler(!)  sehr erfolgreich zu deren Zerstörung verwendet.

Für meisten Deutschen gibt es realistisch betrachtet wohl nur die Möglichkeit, die Realität zu verdrängen mit allen Folgen, die das haben wird, oder sich lokal zusammenzutun und gemeinsam zu  versuchen, Sicherheit, Nahrungsmittelsicherheit und auch die Versorgung mit grundlegenden Dienstleistungen zu sichern.

Freizahn.de war der Versuch, angeregt durch James Howard Kunstlers  Sachbücher  The Long Emergency: Surviving the End of Oil, Climate Change, and Other Converging Catastrophes of the Twenty-First Century und Too Much Magic: Wishful Thinking, Technology, and the Fate of the Nation, sowie durch seine Romane der World Made by Hand -Reihe, nach für die Eifel und auch für Deutschland insgesamt mit Blick auf die Zukunft brauchbaren Ideen, Wegen und Möglichkeiten zu suchen, um den Weg in die Zukunft und die Zukunft möglichst gut werden zu lassen.  

Ich habe viel mehr gefunden als ich zu finden erwartet habe. Insofern hat es sich sehr gelohnt. Der Bevölkerung hier in der Eifel, für die ich es ursprünglich gesucht habe, und auch Deutschland als Ganzes, wird es aber wohl eher nichts nützen. Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung kommt der Begriff Ernährungssicherheit nicht vor. Überhaupt macht der Koalitionsvertrag der neuen Regierung auf mich den Eindruck, dass die großen Gefahren und Probleme der nächsten Jahre nicht bekannt sind oder bewusst ignoriert werden.

Deshalb, “Rette sich wer kann!”

Wir leben zugleich aber in einer sehr spannenden, hoch interessanten Zeit. Die Zukunft wird drastisch anders werden als die meisten denken, aber gerade das macht das Leben heute so interessant und eröffnet auch viele interessante Möglichkeiten. Ein exzellentes Buch dazu ist Prosper!: How to Prepare for the Future and Create a World Worth Inheriting von Chris Martenson und Adam Taggert. Ich übersetze zum Abschluss hier die Buchbeschreibung von amazon.de:

Die nächsten 20 Jahre werden vollständig anders sein als die letzten  20 Jahre. Die derzeitigen Trends sind trostlos: Schwaches Wirtschaftswachstum, zu große Schulden, sinkende Einkommen für die unteren 99%, eine gefährliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Umweltzerstörungen – um nur einige wenige zu nennen. Viele von uns haben verständlicherweise das Gefühl der Resignation und haben sich mit einem sinkenden Lebensstandard in den kommenden Jahren abgefunden. Bestenfalls. Aber was, wenn wir Ihnen sagen, dass es spezifische, erreichbare Schritte gibt, die Sie heute unternehmen können, um Ihre Verwundbarkeit diesen Trends gegenüber zu begrenzen und die Ihnen helfen: Reicher und mit größerem Sinn zu leben, gesünder zu leben, von anderen mehr geschätzt zu werden, glücklicher zu sein. Sicherer vor Schäden, das ist genau das, was dieses Buch bietet: Eine Blaupause, um ihr Schicksal unter Kontrolle  zu bringen und zu verbessern. Es skizziert praktische, umsetzbare Investitionen Ihrer Zeit und Ressourcen, die Ihnen mehr mehr Erfolg und Freude am Leben und verschaffen, was auch immer die Zukunft bringen wird. In diesem Buch erklären Martenson und Taggert die Trends die höchstwahrscheinlich Ihr Leben in den nächsten 20 Jahren formen werden – und warum die Entwicklung von Resilienz  (de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie) ) Ihnen die besten Chance  zum Gedeihen gibt, auch wenn die Gesellschaft unter diesen Veränderungen die diese Trends bringen  leidet.

Wo ich das gerade übersetzt und noch einmal gelesen habe, möchte ich auch auf ein kürzlich erschienenes Buch hinweisen, das ich  erst vor wenigen Tagen bekommen und noch nicht gelesen habe: 12 Rules for Life: An Antidote to Chaos von Jordan Peterson.  Ein Buch von 448 Seiten, an dem Jordan Peterson viele Monate gefeilt hat, kann man nicht in gut 15 Minuten erklären. Gunnar Kaiser hat aber dennoch auf Youtube in deutscher Sprache versucht, das Wesentliche wiederzugeben:

Nachdem ich mit dem Artikel fertig war, hatte gerade die Junge Freiheit die folgende Dokumentation ins Netz gestellt:

Zu dem dort erwähnten Spiegel-Zitat “Mehr Waffen mehr Tote” hier der Link auf die in der Doku der Jungen Freiheit erwähnte Studie  WOULD BANNING FIREARMS REDUCE
MURDER AND SUICIDE?  (dt.: Würde ein Verbot von Schußwaffen die Mordrate und die Selbstmordrate reduzieren ) von Don B. Kates  und Gary Mauser:  www.law.harvard.edu/students/orgs/jlpp/Vol30_No2_KatesMauseronline.pdf. Ich hatte diese Studie schon vor einiger Zeit gelesen und sehr interessant gefunden. Die Meinung, dass ein Mehr an legalen  Schußwaffen zu mehr  Morden- und Selbstmorden führt ist falsch.

Mit “Frauendemo Kandel” findet man auf Youtube neben der Rede der einen Frau aus der Doku der Jungen Freiheit auch noch andere Reden.

Rette sich wer kann! Oder mit Bob Dylan: The Times They are a Changingyoutu.be/TlPV4wtZ6HE

Kelberg, den 21. Februar 2018

Christoph Becker

 

 

 




Schwarmtiermodus und die Lust am Bösen

Gab es auch vor Beginn der Zivilisation, vor 10.000 Jahren totale Kriege und Massaker? Kann es sein, dass Grausamkeit und das Böse im Menschen evolutionäre Vorteile bieten?

Daniel Quinn vertritt in seinen Romanen Ismael, The Story of B und My Ismael (deutsche Version Ismaels Geheimnis, die Meinung, dass Kriege vor Beginn der durch “totalitäre Landwirtschaft” geprägten Zivilisation vor ca. 10.000 Jahren eher harmlos waren. Aufgabe des Krieges  und der Krieger sei in der Zeit der Jäger und Sammler in erster Linie das Aufzeigen und Erhalten der kulturellen und ethnischen Grenzen und nicht die Vernichtung oder die  Unterwerfung und Versklavung der Nachbarvölker gewesen. Der evolutionäre Sinn kriegerischer Aktionen sei damit faktisch die Aufrechterhaltung der ethnischen und kulturellen Vielfalt gewesen, was die Überlebensfähigkeit der Menschheit als Ganzes verbessert habe, weil damit z.B. bei Klimaveränderungen und großen Kulturkatastrophen die Wahrscheinlichkeit höher gewesen sei, dass irgendwelche Menschengruppen überleben.

Waren die prähistorischen Zeiten also eher idyllisch friedlich, bzw. waren die Kriege in diesen Zeiten wirklich eher harmlos?

Die Lust am Bösen

Eugen Sorg hat, angeregt durch die Ereignisse im jugoslawischen Bürgerkrieg, das Phänomen untersucht, dass ganz normale Menschen zu extrem grausamen Tätern werden können. In seinem Buch Die Lust am Bösen: Warum Gewalt nicht heilbar ist, hat er seine Beobachtungen und Schlußfolgerungen beschrieben.  Offenbar ist es so, dass etwa 30 % der Männer dazu bereit und in der Lage sind, sich aktiv an extremen Gewaltexzessen, wie Massenmorden, Massenvergewaltigungen usw. zu beteiligen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Extreme Gewalt auszuüben ist für diese dann offenbar sehr lustvoll.

Gibt es soetwas auch im Tiereich?

Mir fallen dazu zunächst Geschichten vom Fuchs im Hühnerstall und von in geschlossene Gehege eingebrochenen Wölfen ein, die wie im Rausch maßlos töten. Einige Links zum Thema Fuchs im Hühnerstall: www.rhein-zeitung.de/region/lokales/altenkirchen-betzdorf_artikel,-fuchs-wuetet-in-huehnerstall-25-tiere-tot-_arid,425153.htmlwww.tageszeitung.it/2017/08/10/fuchs-im-huehnerstall/ , www.mz-web.de/landkreis-mansfeld-suedharz/huehnermord-nicht-versicherbar-fuchs-richtet-massaker-in-rottleberoeder-stall-an-28245706. Mir hat vor einiger Zeit jemand von einem Fall in der Eifel erzählt, bei dem der Fuchs weit über 100 Hühner getötet hat.

Ähnliches kann man bei Wölfen beobachten, wie die folgenden Links zeigen: www.morgenpost.de/brandenburg/article210630677/Wolf-toetet-in-einer-Nacht-30-Schafe.htmlwww.agrarheute.com/tier/wolf-reisst-40-schafe-trotz-elektrozaun-521067.

Die Füchse und Wölfe töten in diesen Fällen offensichtlich wie im Rausch, weil sie die Gelegenheit zum Töten haben und nicht mehr zur Nahrungsbeschaffung.

Beispiele für von Menschen verübte Massaker und Massenmorde:

Mit Suchbegriffen wie “Gewaltexzesse”, “Massaker”, vielleicht noch mit “Kongo” oder anderen Ländernamen kombiniert, findet man auf Youtube und und Google jede Menge weitere Beispiele.

Beim Thema Lust an Gewalt und Krieg gehören die Wikinger und die Berserker einfach dazu. Eine schöne Doku dazu: Krieger der Vergangenheit – Die Wikinger von Byzanz HD Dokumentation. Die Doku behandelt vor allem die Geschichte der Warägergarde und deren erstaunliche Kombination aus extremer Brutalität, Lust an der Gewalt und Genialität, die unter Harald dem Harten, dem späteren norwegischen König Harald III. mit der Eroberung Siziliens ihren Gipfel erreichte.

Hinweise auf vorhistorische Gewaltexzesse

Peter Turchin beschreibt in seinem Buch Ultrasociety: How 10,000 Years of War Made Humans the Greatest Cooperators on Earth (dt: Ultragesellschaft: Wie 10.000 Jahre Krieg die Menschen zu den größten Kooperateuren der Welt gemacht haben). In Kapitel 2, Destructive Creation, zitiert und erwähnt Turchin  eine ganze Reihe Beispiele, die zeigen, dass prähistorische Gesellschaften so gar nicht dem Bild vom friedlichen, harmlosen Wilden entsprachen. Ein Beispiel, das er erwähnt, ist das Crow Creek Massaker in Süd Dakota (en.wikipedia.org/wiki/Crow_Creek_massacre ), bei dem um 1350 n.Chr, also lange vor Ankunft der Weißen, alle, mindestens aber 486 Dorfbewohner umgebracht wurden.  Generell kann man auf Grund der Analyse von Skelettfunden aus prähistorischen Zeiten sagen, dass die Wahrscheinlichkeit durch Mord oder Krieg zu sterben in prähistorischen Zeiten sehr hoch war.

Turchins These ist, dass menschliche Gesellschaften nach innen friedlicher, gewaltfreier und zivilisierter geworden sind, weil sie auf diese Weise gegenüber von aussen kommenden Feinden wehrhafter wurden. Kultur, Zivilisation, der Zusammenschluss von Stämmen zu Nationen  und selbst die großen Religionen sind demnach Antworten auf militärische Bedrohungen und Innovationen.  Zugleich wurde mit ihnen auch die Fähigkeit zur Gewaltanwendung und auch zur Durchführung von Massakern maximiert.  Die Menschen wurden also innerhalb ihrer Gruppen friedlicher und zivilisierter, um effizienter gegen äussere Feinde Krieg führen zu können.

Entwicklungen, die diesen Prozess beschleunigt haben, waren der Getreideanbau und das Sesshaftwerden, weil damit Vorräte gebildet wurden, die es gegen Plünderung zu schützen galt. Auch wurde durch die Entwicklung der Landwirtschaft die Mobilität der Menschen geringer. Wenn man im Frühjahr ein Feld bestellt, dann möchte man es im Herbst abernten. Man ist also an den Ort gebunden.

Anderseits entwickelten und perfektionierten die Hirtenvölker in Zentralasien die Fähigkeit, auf Pferden zu reiten und diese schließlich auch nur mit den Beinen zu steuern, so daß die Hände für den Waffeneinsatz und vor allem auch zum Bogenschießen genutzt werden konnten.

Die hohe Beweglichkeit und die zunehmende Kampfkraft der berittenen zentralasiatischen Hirtenvölker führten zur Notwendigkeit größerer und besserer Koordination und Zusammenarbeit der sesshaften Völker. Die großen Religionen sieht Turchin dabei als ein Werkzeug, mit dem schließlich über  ethnische Grenzen hinweg Zusammenarbeit zum Zwecke der besseren Verteidigung möglich wurde.

Gewalt, Gewaltexzesse und Massaker gab es jedenfalls schon in vorhistorischen Zeiten. Zivilisation, Kultur und Religion waren lediglich Mittel, um sich besser gegen die Gewalt feindlicher Gruppen verteidigen zu können.

Bei insgesamt knappen Ressourcen waren Gewaltexzesse und Massaker nützlich, um auf Kosten anderer, feindlicher Gruppen expandieren und deren Lebensraum und Ressourcen erobern zu können.  Exteme Gewalt und Massaker waren sicherlich auch nützlich, wenn es darum ging, zahlenmäßig überlegene, aber aktuell unterlegene Gegner zu dezimieren und damit besser unterwerfen und beherschen zu können. Tamerlan bzw. Timur Lenk  könnte man hier als Beispiel  sehen.

Der Mensch als Schwarmtier

Der Moralpsychologe Jonathan Haidt vertritt in seinem Buch The Righteous Mind: Why Good People are Divided by Politics and Religion unter anderem die These, dass der Mensch zu 90 % Schimpanse (hier als Synonym für Individualist verstanden) und zu 10 % ein Schwarmtier (wie die Bienen) sei. Er erläutert das unter anderem am Beispiel von Mannschaftssportarten, bei denen die Fans mit “ihrer” Mannschaft fiebern, diese anfeuern und ggf.  deren Sieg feiern. Diesen Schwarmtiereffekt konnte und kann man aber nicht nur bei Sportveranstaltungen beobachten. Militär, Kriegsführung, Parteiveranstaltungen, Paraden, Betroffenheitskundgebungen, Demostrationen und Protestmärsche, wozu auch immer können ebenfalls Beispiele dafür sein. Gottesdienste können auch diesen Effekt haben. Vielleicht sind Gottesdienste, vorall auch bei der katholischen Kirche, mit ihren gemeinsamen Riten, Formen und Gesängen eine besonders gut entwickelte, zivilisierte und friedliche Form zum Ausleben und Erleben des Schwarmtiermodus.

Menschen können, wenn sie in diesem Schwarmtiermodus sind, anders handeln als im in ihrem üblichen, egoistischen Schimpansenmodus. Sie tun im Schwarmtiermodus Dinge, die sie zu anderen Zeiten vielleicht albern, verrückt oder auch verbrecherisch finden. Ohne die Nutzung von diesen Schwarmtiermodus kann man wohl kein Land gegen äussere Feinde verteidigen und auch keinen Sozialstaat erhalten. Dieser Schwarmtiermodus hat sich im Laufe der Evolution offenbar bewährt. Er kann aber auch Massaker und Gewaltexzesse ermöglichen und verschlimmern.

Was Menschen zivilisiert und friedlich macht

Wie Peter Turchin zeigt, macht die Furcht vor Krieg und Gewalt die Menschen zivilisiert und friedlich. Das heißt, was zu innergesellschaftlichem Zusammenhalt und Frieden führt ist die Furcht andernfalls das Opfer äußerer Feinde zu werden.  Der innergesellschaftliche Zusammenhalt und Frieden ermöglicht es die Mittel und Fähigkeiten der eigenen Gesellschaft zu schonen und zu konzentrieren um so besser verhindern zu können, dass die eigene Gesellschaft (und man selber) das Opfer von Massakern, Plünderungen usw. wird.

Ein interessantes Problem das Turchin dazu an einem Beispiel erläutert ist das Trittbrettfahrerproblem:

Angenommen man ist Mitglied eines friedlichen Stammen von tausend Kriegern. Von der anderen Seite des Flusses kommt nun ein anderer Stamm der einfach Lust am Kriegführen, Plündern, Vergewaltigen und Morden hat. Der eigene Stamm hat nur die Wahl, zu kämpfen oder unterzugehen. Die Abwehrschlacht wird voraussichtlich 20 % der Krieger des eigenen Stammes das Leben  kosten. Wenn man sich als einzelner vor der Teilnahme an der Abwehrschlacht drückt und dafür keine Strafe befürchten muss, etwa weil man eine besonders gute Ausrede hat, dann senkt man damit das eigene Risiko zu sterben von 20 % auf 0 %, während man die Wahrscheinlichkeit vom Sieg der eigenen Leute zu profitieren maximiert, während die Kampfkraft der eigenen Truppe bei 1000 Kriegern, von denen nur einer ein Drückeberger ist, nur um vernachlässigbare 0,1 % sinkt.  Drückeberger- und Schmarotzertum kann so gesehen also sehr attraktiv sein. Aber was ist, wenn alle so denken und einfach im Bett bleiben? Dann kommt der Feind am nächsten Morgen und holt alle zur Massenhinrichtung ab. Die Lust am Bösen kann sich dann austoben.

Dass erst Furcht vor extremer Gewalt, Gewaltexzessen und Massakern, bzw. die Erfahrung eines Krieges mit einem sich erfolgreich und extremer Gewalt wehrendem Gegner die Menschen wirklich friedlich macht, zeigt das Phänomen der Generationsdynamik bzw. das Phänomen der von Neil Howe und William Strauss beschriebenen vier Wendungen. Siehe dazu z.B. Neil Howe über Steve Bannons Weltsicht. Mit zunehmdem zeitlichen Abstand zum letzten großen Krieg oder zur letzten Katastrophe verlieren die Menschen das Gefühl für das Tragische und entwickeln wieder den Leichtsinn und den Übermut, der sie in den nächsten großen Krieg bzw. in die nächste große Katastrophe verwickelt.

Was hilft gegen die Lust am Bösen, Gewaltexzesse und Krieg?

Am besten hilft die glaubwürdige Drohung mit Gewalt. Man muss alles tun, um glaubwürdig zu versichern, dass man zu exzessiver Gegengewalt fähig und bereit ist und dass es daher keine Lust am Bösen geben wird. Man muss allen potentiellen Massenmördern, Folterknechten, Massenvergewaltigern und Angreifern klar machen, dass sie keine Chance haben und dass der Versuch sie tötet oder zu mindestens ihre Gesundheit ruiniert. Dazu braucht man gut bewaffnete, glaubwürdige Krieger.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass zur Vorbereitung des Holocausts die Entwaffnung der Juden gehörte:  de.wikipedia.org/wiki/Entwaffnung_der_deutschen_Juden .  Wenn man Massaker und Gewaltexzesse beabsichtigt entwaffnet man die Opfer vernünftiger Weise vorher.

Können die Lust am Bösen und Massaker im Sinne der Evolution nützlich sein?

Wenn die Opfer sich nicht wehren können oder wollen und wenn deren Unterwerfung und Versklavung keinen Vorteil bietet, dann kann deren Vernichtung für das Volk der Täter (und dessen Gene!) die verfügbare Ressourcenbasis verbessern. Mitleid und Schonung der Opfer im Sinne des Egoismus der Gene (Dawkins Das egoistische Gen) macht Sinn, wenn man die potentiellen Opfer als Verstärkung im Krieg gegen mächtige, weitere Gegner gebrauchen kann oder aber wenn die potentiellen Opfer eben keine Opfer sondern gefährliche Gegner sind, die man besser in Frieden lässt.

Wie passt das zum  Homer-Dixonschen Würfel?

In Dehumanisierung und Empathie hatte ich bereits die folgende Grafik aus einem Vortrag über Humansierung und Empathie von Prof. Homer-Dixon gezeigt und deutsch beschriftet:

Wie passt dieser Würfel z.B. zu dem oben anführten Beispielen von Massakern und können wir für unsere Zeit davon ableiten?

Eigentlich ging z.B. bei dem Massaker in der Schlucht von Babi Jar und auch bei den Ereignissen in Nanking von außen betrachtet ziemlich gut organisiert und ordentlich zu.  Die strukturelle Einschränkung der Täter durch die deutschen bzw. die japanische Streitkräfte und Behörden kann man als hoch ansehen. Die einzelnen hätten sicher bewusst daneben schießen, sich zurückhalten oder im Falle der Mitglieder der deutschen Erschießungskommandos auch den Befehl verweigern bzw. sich versetzen lassen können. Insgesamt war die strukturelle Einschränkung jedenfalls hoch – aber war sie es wirklich? Nach dem Würfel von Homer-Dixon musste sie nämlich maximal niedrig gewesen sein.  Meine Interpretation: Die Opfer haben wegen ihrer fehlenden Fähigkeit sich zu wehren den Tätern keine Grenzen setzen können. “Strukturelle Einschränkung” im Sinne des Würfels von Homer-Dixon bedeutet daher, dass die Opfer oder eine diese schützende Organisation den Tätern klare Grenzen setzen können und wollen. Man könnte hier sagen, dass es Homer-Dixon “nur” um Dehumanisierung und Empathie ging. ABER, mich lässt das an die Zeremonien zum  Tod und zur Beisetzung von Manfred von Richthofen durch die Briten im 1. Weltkrieg denken. Zitat:

Manfred von Richthofen starb am 21st April 1918, nachdem er von alliierten Streitkräften abgeschossen wurde – unklar bleibt, ob durch einen Jagdflieger oder durch eine Soldaten im Schützengraben. Sein Flugzeug stürzte im australischen Sektor der Westfront ab. Ein britischer Pilot flog ins deutsche Frontgebiet und warf über dem Feldflugplatz von Cappy eine Nachricht von Richthofens Tod ab. Er wurde von britischer Seite mit militärischen Ehren beigesetzt.

Richthofen wurde auch von seinen Gegnern als Mensch und Held geachtet, obwohl er ihnen erheblich geschadet hat.  Er war ein großer und tapferer Krieger, den auch seine Gegner achteten. Man könnte von hier ausgehend auch argumentieren, dass die europäische Friedensordnung nach dem 2. Weltkrieg wesentlich darauf beruhte, dass die europäischen Völker durch die beiden Weltkriege gegenseitig gelernt und verinnerlicht hatten, die Helden der anderen zu respektieren und zu fürchten und dass dies die Struktur geliefert hat, die Europa auf die “Friedensebene” gehievt hat.  Dieser Respekt ist aber heute durch die Feminisierung und das postmodernistische Gutmenschentum des Westens und seiner Instituionen bei den potentiellen Gegnern Deutschlands und Westeuropas eher nicht mehr vorhanden. Verachtung des Westens, seiner Kultur und seiner Vertreter ist heute wohl eher üblich, wie der Artikel mit Videobeitrag zeigt, den ich bei Epoche Times vom 17. August 2017 gefunden habe: „Könnten Europa in drei Tagen erobern“ – Türkische Zeitung propagiert Invasion im Westen, Danach schwelgen manche Türken schon ernsthaft in der Vorstellung, Deutschland mal eben in einem Blitzkrieg militärisch zu erobern. Dazu passend auch 24-Oct-17 World View — Xi Jinping’s ‘Socialism with Chinese characteristics’ is identical to Hitler’s National Socialism.

Die andere, ggf. zu Dehumanisierung und Krieg führende Variable in Homer-Dixons Würfel ist Gerechtigkeit <> Ungerechtigkeit. Hierzu sind insbesondere die folgenden Artikel von Gail Tverberg interessant:  Nine Reasons Why Globalization Can’t Be Permanent (dt.: Neu Gründe warum die Globalisierung nicht von Dauer sei kann ) und  Why we have a wage inequality problem.  Weil Öl und andere Rohstoffe immer schwieriger zu produzieren und damit teurer werden, werden die Einkommen immer ungleichmäßiger verteilt. Auch führt die Globalisierung zu immer größerer Einkommensungleichheit in den Ländern. Dazu kommt in einem Land wie Deutschland die Migration in die Sozialsysteme. Diese würden wegen der Entwicklung am Energiemarkt so oder so zerbrechen, aber durch die Zuwanderung und die Folgen der Globalisierung werden sie schneller zerbrechen. Das erzeugt Gefühle der Ungerechtigkeit und des Hasses.  Das führt zur Dehumanisierung. Vielleicht kann man aber durch die Zuwanderung ethnisch und kulturell leicht erkennbare und definierbare Gruppen von Syndenböcken schaffen, und damit Klassenhass und den zu erwartenden Zorn der kleinen Leute auf die “Eliten” ablenken.

Schließlich ist da die grausige Wahrheit, dass Massaker, ebenso wie Vertreibung  und ethnische Säuberungen bei Verknappung von wichtigen Ressourcen diese Verknappung pro Kopf gerechnet mildern oder aufhalten können.

 Fazit

Der Mensch handelt offenbar nicht so zuverlässig blutrünstig wie ein Fuchs im Hühnerstall oder wie Wolf in einer Schafsherde, aber er kann so handeln. Das heißt, auch der Fuchs oder Wolf wird die Hühner bzw. Schafe in Ruhe lassen, wenn er eine Konfrontation mit einem Krieger oder Jäger befürchtet.

Tatsächlich kann es im Sinne der Evolution bei knappen  Ressourcen sehr vorteilhaft sein, andere  Menschengruppen physisch zu vernichten – vorausgesetzt die potentiellen Opfer können oder wollen sich nicht erfolgreich wehren. 

Eine wichtige Voraussetzung ist die Wehrlosigkeit der Opfer.  Die Lust am Bösen, die Neigung zu Gewaltexzessen und zu Massakern war schon in vorhistorischen Zeiten vorteilhaft. Wenn es anders wäre, würden nicht so viele Menschen sich an so etwas beteiligen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.

Das Mittel der Wahl gegen Massaker, Massenvergewaltigungen, Völkermorde usw. ist die Bereitschaft und Fähigkeit der potentiellen Opfer sich entschlossen und effizient zu verteidigen.  Noch besser, aber nicht immer möglich ist es sicher, den potentiellen Tätern zu zeigen, dass und wie sie ein friedliches und erfülltes Leben führen können, ohne gewaltätig und mörderisch zu werden. Aber auch dann kann man sich nie sicher sein und vernünftiger Weise immer wachsam und gut gerüstet sein und sich als Gesellschaft nicht so zur Lachnummer machen, wie Deutschland das derzeit mit seiner faktisch nicht mehr einsatzbereiten  Bundeswehr tut.

Das Risiko, dass es in Deutschland und anderen Teilen Westeuropas in Zukunft zu Massakern und zu Orgien des Bösen kommt, ist hoch. Die Gründe: Verknappung der Ressourcen, Wehrlosigkeit der Bevölkerungen, ethnische und kulturelle Vielfalt, erhebliche Überbevölkerung, wenn man die zu erwartende Verknappung der wichtigsten Ressource, nämlich des Erdöls von voraussichtlich 5 % pro Jahr ab 2020 bedenkt, für das nüchtern betrachtet kein Ersatz in Sicht ist, und das auch für Nahrungsmittelproduktion und Verteilung von entscheidender Bedeutung ist.

 Kelberg, den 20. Februar 2018

Christoph Becker

 

 

 




Der aufziehende Sturm am Ölhimmel

Dr. Michael Dittmar, ein Physiker am Institut für Astro- und Teilchenphysik an der ETH-Zürich, hat ein ziemlich geniales Modell zur Prognose der Produktion und des zum Verbrauch verfügbaren Mineralöls entwickelt. Das Modell zeigt, dass und warum die für die westeuropäischen OECD-Staaten verfügbare Ölmenge ab ca. 2020, also bereits vor der nächsten Bundestagswahl, um ca. 5 % jährlich sinken wird.

Einleitung und erster Teil der Analyse von Michael Dittmar

Das Modell wurde in zwei Teilen veröffentlicht:

  1. Regional Oil Extraction and Consumption: A simple production model for the next 35 years Part I.
  2. A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption,

Beide Linkadressen verweisen auf eine Seite der Bibliothek der Conell University, wo jeweils eine Kurzbeschreibung und Zusammenfassung des Artikels, sowie ein Link zum Download des im pdf-Format zu finden ist.

Persönlich aufmerksam geworden bin ich auf diese Arbeit durch den am 7. Februar 2018 veröffentlichten Artikel By 2020 it may be clear to everyone that oil decline has begun von Alice Friedemann.

In deutscher Sprache konnte ich dazu bisher den am 14. Februar 2018 von Andreas van de Kamp veröffentlichten Artikel  Der europäische Öl-Crash bis 2035, gerechnet nach d. Dittmar-Modell  finden.

Grundlage des Modells von Michael Dittmar ist zunächst die Beobachtung, dass die Plateau-Phase und das anschließende Sinken der Fördermengen für die drei Föderregionen Europa inklusive Norwegen, Mexiko und Indonesien grundsätzlich sehr ähnlich sind. Er hat zur Analyse  die Kurven in der Zeitachse etwas verschoben und überlagert, wie die folgende Grafik zeigt:

Bild 1: Erdölförderkurven für drei Länder und Regionen mit sinkenden Fördermengen. Die Daten sind für für die jeweilige Spitzenproduktion normalisiert (den Durchschnitt der Jahre in der Nähe des Vordermaximums). Das Jahr der maximalen Förderung für Mexiko und Indonesien war 2006 bzw. 1999.Deren Daten sind auf der Zeitachse verschoben sodass das Jahr der maximalen Förderung mit dem Jahr der maximalen Förderung in Westeuropa (2002) übereinstimmt. Die. 4. Kurve ist die Vorhersage des Modells, wobei angenommen wird dass das Plateau damit endet das die jährliche Produktion 3 % jährlich in den folgenden 5 Jahren und danach 6 % jährlich zurückgeht.

Der Bezugspunkt ist jeweils das Ende der Plateauphase, d. h. der Zeitpunkt, von dem an die Produktion fällt.

Bild 2: Die konventionellen Erdölproduktionsdaten von 2000-2014 (durchgezogene Linien) und die modellierte künftige Produktion bis zum Jahr 2050 (gepunktete Linien), für alle Öl produzierenden Regionen und Kontinente außerhalb des Nahen Ostens.

Die Daten für das Schieferöl bzw. für per Fracking produziertes Öl sind in der obigen Grafik nicht enthalten.

Bild 3: Daten für die weltweite konventionelle Erdölproduktion, unkonventionelle Ölproduktion und Produktion von Öl äquivalenten, für die Jahre 2000-2014 und Projektionen von 2020-2050 entsprechend den Schlüsseln an der Oberseite der Grafik.

Die Daten der EIA und der IEA sind derart viel positiver, weil diese Institution sich, wie Dittmar ausführt, eher von bedarfsgesteuertem, wirtschaftlichem Wunschdenken als von harten Fakten leiten lässt. Die IEA geht z.B. von der Entdeckung  von noch unbekannten Ölfeldern aus, obwohl die Welt ziemlich gut erkundet ist und obwohl die Entdeckung neuer Ölfelder stark zurück gegangen ist wie auch die folgende Grafik aus Grafiken zum Thema Öl zeigt: Die IEA und EIA gehen auch davon aus, dass die Wirtschaft Ölpreise ermöglicht, die es der Ölindustrie erlauben die  nötigen Investitionen für immer schwieriger zu findende und zu erschließende Ölfelder auf zu bringen.  Die Berechnungen von Dittmar und Laherrère gehen dagegen von einer Analyse der Ressourcen, also der Ölvorkommen, aus. Den Unterschied zwischen der  Berechung von Dittmar und der von Laherrère rührt daher, dass Laherrère bei den Ländern am Persischen Golf ein Wachstum der Fördermengen  annimmt,  welches Dittmar für unrealistisch hält.

Hier nun die Übersetzung der Zusammenfassung des ersten Teils des Artikels von M. Dittmar:

In diesem Papier haben wir einen neuen Ansatz zur Modellierung der künftigen Ölproduktion in verschiedenen Regionen der Erde präsentiert. Dieser neue Ansatz basiert auf den in den letzten Jahren beobachteten Trends der konventionellem und unkonventionellen Ölförderung.

Indem wir die gut dokumentierten Produktionsrückgänge in Westeuropa, Indonesien und Mexiko analysiert haben haben wir herausgefunden, dass die beobachteten Produktionsrückgänge beim Erdöl in diesen Regionen mit einer sehr einfachen Funktion beschrieben werden können. Sobald keine signifikanten, neuen Ölfelder zu Produktion hinzugefügt werden, wird die Produktion aufhören zu wachsen. Das dann erreichte Produktionsplateau kann vielleicht für mehrere Jahre gehalten werden. Die Länge des möglichen Plateaus der Produktion hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört die Fähigkeit, das zusätzliche Öl noch unerschlossener Felder profitabel zu exportieren. Für Regionen, die ihre Produktion schnell gesteigert haben, nehmen wir an, dass die Plateauproduktion nur ca. 5 Jahre gehalten werden kann. Danach fällt die Produktion um ca. 3 % pro Jahr für eine Periode von 5 Jahren, gefolgt von einem terminalen Rückgang von 6 % pro Jahr.

Durch Anwendung dieses Modells für alle ölproduzierenden Regionen des Planeten kann eine Vorhersage der künftigen regionalen Ölversorgung realisiert werden. Wir nehmen an, dass nur die OPEC Staaten des Nahen Ostens ihre derzeitige Produktion während der nächsten Dekaden aufrecht erhalten können. Für alle anderen Regionen sagen wir voraus, dass die Ölproduktion in den nächsten paar Jahren anfangen wird zu sinken. Wissend, dass insbesondere das globale Seetransport gestützte System durch die Geographie des Planeten begrenzt ist, erscheint es realistisch, dass die Menschen in Ländern ohne signifikante eigene Ölreserven, wie viele Länder in Westeuropa und Japan, mit dem unvermeidbaren Rückgang der Erhältlichkeit von Öl – und damit mit einem weniger ölbasierten Lebensstil – in den nächsten Jahren konfrontiert werden.

Soweit zum ersten, einschließlich Literaturangaben 25 Seiten langen, sich mit der Produktion befassenden Teil.

Verbemerkungen zum 2. Teil

Aus deutscher Perspektive ist vor allem der erst seit Ende 2017 im Internet verfügbare zweite Teil A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption interessant, der sich mit dem Verbrauch beschäftigt.

Die Entwicklung Kraftstoffverbrauchs in der BRD seit 1995

Für die westeuropäischen OECD-Staaten wird danach die verfügbare Erdölmenge bereits ab 2020 um ca. 5 % pro Kopf und Jahr zurückgehen. Was das bedeuten wird, ahnt man, wenn man sich die Tabelle mit dem Kraftstoffbedarf in der BRD ansieht, die ich auf der Internetseite des Umweltbundesamtes gefunden habe (zum Vergrößern bitte die Tabelle anklicken.):

Tabelle des Kraftstoffverbrauchs in Deutschland von 1995 bis 2015. Quelle www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/kraftstoffe

Wie man der Tabelle über den Kraftstoffverbrauch entnehmen kann, ist dieser beim Güterverkehr in den 20 Jahren von 1995 bis 2015 um 19 % gestiegen. Der Verbrauch für den PKW-Verkehr ist von 1995 bis 2002 so gut wie nicht und von 2002 bis 2015 um insgesamt nur 4 % gesunken.  Ein Grund für das Sinken beim PKW-Verkehr dürfte der vermehrte Einsatz von Dieselmotoren gewesen sein, der nun wegen des angeblichen Dieselskandals wohl rückgängig gemacht wird. Der Gesamtverbrauch für den Straßenverkehr in Deutschland ist in den 20 Jahren von 1995 bis 2015 um 2 % gestiegen. Alles Gerede der Politik über Klimaschutz, Umweltschutz und Energieeinsparung passt nicht zu der Verbrauchsentwicklung in den letzten Jahrzehnten – und es passt auch nicht zu dem in den nächsten Jahren zu erwartenden Rückgang der für Westeuropa auf dem Weltmarkt verfügbaren Rohlmengen.

In diesem Zusammenhang ist auch folgende ZDF-Nachricht vom 22. Dezember 2017 interessant:  Deutliches Absatzplus – Ölverbrauch in Deutschland steigt.  …. Der Ölverbrauch in Deutschland ist in diesem Jahr um drei Prozent auf 106,6 Millionen Tonnen gestiegen. Das teilte der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) mit. Grund für das Absatzplus sei die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft. ..

Auf der Suche mit “Deutschland Klimaziel verfehlt” fand ich  z.B. auf der Webseite des Handelsblatts den Artikel „Deutschland lässt sich gehen“ vom 24.1.2018. Zitat:

Die Klimaziele der EU für 2020 und 2030 sind unterteilt in Klimaziele für den Emissionshandel (ETS), der den Energiebereich und große Industrieanlagen abdeckt, und die Sektoren außerhalb des Emissionshandels – Non-ETS genannt. Dazu gehören die Bereiche Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft sowie Abfall und Kleingewerbe. In diesen Sektoren muss Deutschland laut europäischer Verpflichtungen seine Emissionen bis 2020 um 14 Prozent im Vergleich zu 2005 senken. 2016 waren jedoch erst sechs Prozent Minderung erreicht, schreibt der „Tagesspiegel“.

Max Ottes Prognose: Kollaps der Börse bis 2021

Schließlich habe ich mir dazu auch noch Max Otte: Darum kollabiert die Börse in Trumps erster Amtszeit // Mission Money auf Youtube angesehen. Max Otte meint, dass die Situation schlimmer ist als 2008 und dass der Crash noch in der derzeitigen Amtszeit von Donald Trump (und damit auch von Angela Merkel!) kommt. Der Grund ist NICHT Donald Trump. Otte hat zwar auch Probleme mit Trump, ist aber sehr froh, dass Donald Trump und nicht Frau Clinton die Wahl gewonnen hat. Insgesamt ist das Interview mit Max Otte aus verschiedenen Gründen sehr empfehlenswert, weil er erfrischend rational, vernünftig und informiert wirkt.

Die Türkei steht vor dem Bankrott

Bemerkenswert fand ich vor allem auch Ottes Meinung, dass die Türkei vor dem Bankrott steht [14:53]. Das sollte man mit Blick auf andere Informationen in Erinnerung behalten. Siehe dazu auch meinen Artikel Rette sich wer kann, der zusammen mit diesem hier freigeschaltet wird.

Das Interview mit Michael Dittmar bei Simplifyd

Im Zusammenhang mit der Lektüre von Dr. Michael Dittmars Analyse zur Ölversorgung habe ich mir auch beide Teile des bisher leider so gut wie nicht beachteten Interviews Ep. 2 – Dr. Michael Dittmar talks energy crisis, Big Oil and “nonsense data” – Part 1 | Simplifyd und Ep. 2 – Dr. Michael Dittmar talks nuclear fusion and sustainable living – Part 2 | Simplifyd angehört. Vor allem der 2. Teil des Interviews hat es in sich. Kurz gefasst:

  • Der Fusionsreaktor wird nicht funktionieren und er wird uns daher nicht retten.
  • Die sich für  führend haltenden Staaten machen Politik nicht auf der Basis von naturwissenschaftlichen Fakten (wie man annehmen sollte), sondern auf der Basis von Wunschdenken und Magie.  John M. Greer würde sich mit seiner These von der Religion des Fortschritts bestätigt fühlen ( Nach dem Fortschritt ). Die Folgen werden entsprechend sein. James Howard Kunstler, der unter anderem das Buch Too Much Magic: Wishful Thinking, Technology, and the Fate of the Nation geschrieben hat, würde sich ebenfalls in seiner Analyse bestätigt fühlen.
  • Man sollte bedenken, dass die Menschheit die meiste Zeit ihrer Geschichte ohne Strom und fossile Energieträger gelebt hat und dass es uns nicht gäbe, wenn die Leute damals alle unglücklich gewesen wären und Selbstmord begangen hätten.

Der zweite Teil von Michael Dittmars Analyse

Nun zu  A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption .

Ich übersetze hier zunächst das Abstact, also die Zusammenfassung am Anfang des zweiten Teils:

In Teil 1 dieser Analyse wurden die eindrucksvollen Ähnlichkeiten der sinkenden Ölproduktion in der Nordsee, in Indonesien und in Mexiko genutzt, um das künftige Maximum der jährlichen Ölproduktion in allen größeren Ländern und Regionen der Welt von 2015 bis 2050 zu modellieren.

In Teil 2, werden die Ölexport- und Verbrauchsmuster, die sich in den vergangenen Jahrzehnten herausgebildet haben kombiniert mit den Konsequenzen der Voraussage der Produktionsrückgänge in der regionalen Ölproduktion, die in der Analyse in Teil 1 entwickelt wurden. Die Resultate sind eine quantitative Voraussage des maximal möglichen Verbrauchs in den jeweiligen Regionen in den nächsten 20 Jahren.

Die Voraussage zeigt, dass verschiedene der größeren Öl verbrauchenden und importierenden Länder und Regionen mit den wirtschaftlichen Konsequenzen konfrontiert werden, die mit dem bereits 2020 erfolgenden, unerwartet frühen Einsetzen der globalen Ölversorgungskrise verbunden sind.

Insbesondere wird in für die folgenden paar Jahre eine Reduzierung des durchschnittlichen pro-Kopf-Öl-Verbrauches von ca. 5 % pro Jahr für die meisten OECD-Länder in Westeuropa vorhergesagt. Für alle anderen Öl importierenden Länder und Regionen wird eine etwas geringere Reduzierung, um ca. 2-3 % pro Jahr vorhergesagt. Die Konsequenzen der vorhergesagten Öl-Versorgungskrise  passen überhaupt nicht zu den  weiter-wie-bisher-Annahmen und den ewiges Wachstum vorhersagenden Annahmen über die Produktion und den Verbrauch von Öl.

Daran anschließend möchte hier drei  Grafiken aus  A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption wiedergeben und kurz kommentieren:

Übersetzung der englischen Begriffe in den Grafiken

  • Production = Produktion
  • Consumption = Verbrauch
  • FSU = Former Soviet Union = frühere UdSSR, hier Russland, Kasachstan und Aserbaidschan
  • IEA = International Energy Agency
  • EIA = Energy Information Agency
Westeuropa

Part 2 – Figur 6: Die gesamten Öläquivalente der Produktion, des Verbrauchs und der Importe für Westeuropa. Die modellierte Produktion folgt den Annahmen dieser Analyse und dem Szenario der “Neuen Politik” (NP) des IEA Welt Engerie Ausblicks 2016 (WEO 2016). Sie ist durch die gepunktete Linien für 2015 to 2035 dargestellt.

Wie die Grafik zeigt, wird der Rückgang der am Weltmarkt  für Westeuropa und Deutschland verfügbaren Importe um 2020 voraussichtlich schon voll im Gang sein.

Das zu erwartende Hauptproblem Europas ist neben der geringen und dazu auch noch sinkenden Eigenproduktion das voraussichtlich schnelle Sinken der aus Russland, Westsibirien, Kasachstan und Aserbaidschan kommenden Importe.  Ein Ausweichen auf Importe aus anderen Regionen wird in der Praxis so gut wie nicht möglich sein, wie die anderen Grafiken zeigen. Zunächst nun aber die Grafik für die für Europa und vor allem Deutschland Öllieferanten besonders wichtigen Staaten der ehemaligen UdSSR.

Russland und andere Staaten der ehemaligen UdSSR

Dr. Michael Dittmar:  A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption , Figure 3

Wie man sieht, kommt die ressourcenorientierte Analyse von Michael Dittmar hier zu drastisch schlechteren Ergebnissen als die eher an wirtschaftlichem Wunschdenken orientierte Prognose der IEA. Nach dem Modell von Dittmar werden diese für Deutschland und andere EU-Staaten heute wichtigsten Exporteure ihre Exporte in den nächsten 10 bis 15 Jahren drastisch reduzieren und ab 2030 kaum noch Öl exportieren. Dabei ist durchaus vorstellbar, dass vor allem Russland gerade wegen dieser Perspektive verstärkt qualifizierte Einwanderer, Investoren und Unternehmen aus Europa anzieht und damit seinen Eigenverbrauch mehr als erwartet steigert, und zugleich mit Blick auf die Zukunft seine Exporte schneller als erwartet drosselt, um mehr Öl für die Zukunft zu haben. Die deutsche Flüchtlingspolitik und  das allgemeine Versagen der deutschen Politik könnte dabei beschleunigend wirken. Michael Dittmar stellt in seiner Analyse die retorische Frage ob Westeuropa diese Importverluste anderweitig kompensieren könne. Sehen wir und dazu die anderen Regionen an:

Nordamerika

Dr. Michael Dittmar:  A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption , Figure 7

Wie man sieht, werden die Produktion, der Verbrauch und die Importe in Nordamerika nach der Prognose von M. Dittmar fallen. Netto-Ölexporte aus Nordamerika sind nicht vorgesehen und wird es auch nicht geben. Dies deckt sich mit anderen Analysen. Siehe dazu z.B. auch das Interview von Chris Martenson mit dem texanischen Ölexperten Art Berman vom 23. 1. 2018:  Art Berman: Like It Or Not, The Future Remains All About Oil  – And competition for it is heating up.

Südamerika

Quelle:Dr. Michael Dittmar:  A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption , Figure 4

Produktion, Verbrauch und Exporte werden auch in Südamerika fallen. Die Exporte von dort werden bereits um 2020 gegen Null gehen.

Afrika

Quelle: Dr. Michael Dittmar:  A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption , Figure 5

Afrikas Exporte werden den nächsten 10 Jahren erheblich fallen. Der Verbrauch in Afrika wird nach der Schätzung von M. Dittmar noch etwa bis 2030 etwas ansteigen und dann auch dort fallen. Denken wir daran, dass die deutsche Bundeskanzlerin, Frau Angela Merkel, auf der Sicherheitskonferenz 2017 in München faktisch noch großartig dazu aufgerufen hat, den Energieverbrauch auch in Afrika zu steigern: Zitat aus meinem Artikel Ölfunde, Ölverbrauch und Wirtschaft vom 4. Juli 2017:

Vor diesen Hintergründen und den Klimaproblemen möchte ich  auf die Rede von Frau Merkel am 2. Tag der Münchener Sicherheitskonferenz hinweisen ab Minute 19:30 . Demnach möchte sie also auch in Afrika den Energieverbrauch und damit natürlich auch den Mineralölverbrauch in Zukunft massiv steigern, um die Fluchtursachen zu beseitigen.

Asien OHNE China und Indien

Quelle: Dr. Michael Dittmar:  A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption , Figure 9

Richtiges Wirtschaftswachstum wird es damit auch für Japan, Korea, Taiwan und Singapur nicht mehr geben, und Exporte nach Europa gibt es von dort ganz sicher auch nicht.

China und Indien

Quelle: Dr. Michael Dittmar:  A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption , Figure 8. Wenn es so kommt, wie es das Modell von Michael Dittmar zeigt, dann werden in Indien und China schon bald viele Hoffnungen, Träume und Erwartungen zerstört und man sollte ab Anfang der 20er Jahre mit Unruhen und auch mit Krieg rechnen.  Das deckt sich mit anderen Analysen, wie z.B. der von John Xenakis und Steve Bannon. Siehe dazu z.B.  Neues aus dem Nahen und Fernen Osten  und Die Besorgnis der Mainstreammedien über Steve Bannon.

Naher Osten

Quelle: Dr. Michael Dittmar:  A Regional Oil Extraction and Consumption Model. Part II: Predicting the declines in regional oil consumption , Figure 2

Der Nahe Osten ist die einzige Region auf dieser Welt, deren Exporte nach dem Modell von Michael Dittmar nach 2020 bis mindestens 2040 ungefähr gleich bleiben. Wie Dittmar anmerkt, können Kriege, Bürgerkriege und Revolutionen das aber sehr schnell ändern. Auch könnte, wie er ebenfalls zu bedenken gibt Ägypten und/oder die Türkei versuchen, sich mit den Arabern zu verbünden und gemeinsam mit diesen eine neuen große Wirtschaftszone im Nahen auf bauen, die den Eigenverbrauch dieser Zone drastisch steigert und damit die Exporte reduziert.

Auch ist zu bedenken, dass heute ca. 80 % aller Exporte aus dem Nahen Osten nach Asien gehen. Wie alleine die weiter oben stehende Grafik über die Entwicklung der Produktion und des  Verbauchs in China zeigen, wird es wohl notgedrungen Krieg geben, wenn man versuchen würde, die Exporte aus dem Nahen Osten verstärkt nach Europa umzulenken, um z.B. die sinkenden Exporte aus den Staaten der ehemaligen UdSSR nach Europa zu kompensieren.

Die Abhängigkeit der Landwirtschaft vom Öl

Deutsche Landwirte rechnen heute mit einem durchschnittlichen Kraftstoffbedarf von ca. 100 Liter Diesel pro Hektar. Das entspricht umgerechnet ca. 1300 bis 1400 Pferdestunden.  Dazu kommt, was an Mineralöl und anderen fossilen Energieträgern für die Produktion von Düngern, Pestizide, Herbizide usw. verbraucht wird. Ferner benötigt die Landwirtschaft indirekt Diesel und Energie für den Transport und die Verteilung ihrer Produkte, für Serviceleistungen, Reparaturen und auch für die Herstellung von Maschinen.

Die Landwirtschaft und die Verteilung von Nahrungsmitteln in Deutschland und anderen hochentwickelten Teilen der Welt ist heute von der Verfügbarkeit bezahlbarer Mineralölprodukte abhängig.

Einfluss auf die Globalisierung

Wie Gail Tverberg in ihrem Artikel Nine Reasons Why Globalization Can’t Be Permanent vom 31. Januar 2018 erklärt, ist der Ölpreis für die Produzenten zunehmend zu niedrig und für die Konsumenten zunehmend zu hoch. Das führt zu zunehmenden Einkommensunterschieden, weil die Löhne  für einfache Arbeiten durch die (energieintensive, von der Verfügbarkeit billigen Öls abhängige) Globalisierung und und die steigenden Energiekosten sinken. Das wiederum führt dazu, dass viele weniger kaufen und auch weniger Energie verbrauchen können. Das führt zu Überangeboten am Energiemarkt was wiederum zu für die Produzenten zu niedrigen bzw. ruinösen Ölpreisen führt. Das alles wird Nationalismus, soziale Unruhen und den Zerfall der Sozialstaaten fördern. Manche Staaten könnten versuchen, mit Hilfe von Krieg innenpolitische Probleme zu überspielen oder ihre Energieversorgung auf Kosten anderer Staaten zu verbessern.

Die erneuerbaren Energien, auf die so viele Deutschen hoffen, werden nicht liefern können, was von ihnen erwartet wird.  Der Lebensstandard in Deutschland wird drastisch sinken, womit insbesondere die so sehr begrüßte kulturelle und ethnische Vielfalt ihre negativen Seiten zeigen und der Sozialstaat zerfallen wird. Die Hoffnungen der allermeisten Zuwanderer werden ebenso bitter enttäuscht werden, wie die Hoffnungen deutscher Rentner, Pensionäre und Sparer.

Russland wird voraussichtlich das vorrangige Ziel deutscher Auswanderer werden, weil es das Land mit den mit weitem Abstand meisten Ressourcen in Europa sein wird, während es gleichzeitig ein die Sicherheit und Grenzen garantierendes Militär hat. Andere Staaten des ehemaligen Ostblocks werden für den einen oder anderen vielleicht auch interessant sein. Deutsche  Rentner und Pensionäre werden aber besser nicht auswandern, weil absehbar ist, dass der deutsche Staat in den nächsten Jahren wegen des Sinkens der verfügbaren Ölmengen bankrott gehen wird, weshalb dann keine Pensionen und Renten mehr aus Deutschland überwiesen werden. Die “reichen” deutschen Rentner und Pensionäre würden dann in der Fremde zu mittellosen Bettlern.

Die Wirtschaftskrise der 30er Jahre als Vorbild

Wie Gail Tverberg in ihrem Artikel The Depression of the 1930s Was an Energy Crisis vom 19. Dezember 2017 erklärt, kann man die große Wirtschaftskrise in den 20 und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts auch als Folge der sinkenden Kohleproduktion, vor allem in England, sehen. Der Höhepunkt der englischen Kohleproduktion wurde 1913 erreicht. Für Deutschland ist das Bild nicht ganz so klar, aber insgesamt war das rasante Wachstum der deutschen Kohleproduktion ebenfalls mit dem Beginn des 1. Weltkriegs zu Ende, auch wenn im 2. Weltkrieg und in den 50er Jahren noch einmal höhere Fördermengen erzielt wurden. Frau Tverberg hat jede Menge Grafiken in ihrem zwar langen, aber empfehlenswerten Artikel.

Wenn Gail Tverberg recht hat, werden die nächsten Jahre in vielem sehr ähnlich, wie die große Wirtschaftskrise der 20er und 30er Jahre werden. Nur sind die Kreditschulden der Staaten schon jetzt extrem hoch und das Ölzeitalter liegt nicht vor, sondern eher hinter uns. Das heißt, aus dieser Wirtschaftskrise wird es eher keinen Ausweg mehr geben. John M. Geer würde sagen, wir sind halt auf dem Weg in ein dunkles Zeitalter ( In der Folge der industriellen Zivilisation ). In einer Diskussion über sein dort vorgestelltes Buch Dark Age America: Climate Change, Cultural Collapse, and the Hard Future Ahead (John Michael Greer – Legalize Freedom episodes 206 & 207) meinte Greer auf die Frage nach seiner Meinung zum Flüchtlingsproblem in Europa übrigens, dass die Europäer sich werden überlegen müssen, wieviele Menschen sie in Zukunft überhaupt noch ernähren können. Ich denke das ist der eigentliche Kern des Problems.

Zunehmende Einkommensungleichheit als Indiz steigender Energiekosten

Ein Schwerpunkt bei Gail Tverberg ist die Meinung, dass Wirtschaftswachstum die Verfügbarkeit billiger Energie erfordert, weil diese als Verstärker der Arbeitskraft der einfachen Leute dient und diesen dann wiederum die nötige Kaufkraft liefert, die die Wirtschaft wachsen lässt.

Man stelle sich vor, was ein LKW-Fahrer,  Landwirt oder Baggerfahrer heute mit Hilfe von billigem Diesel alles leisten kann. Wenn der Diesel immer teurer wird oder immer schwieriger zu bekommen ist, dann wird schließlich der LKW-Fahrer,  der  Landwirt und der Baggerfahrer vergleichsweise nur noch sehr, sehr wenig leisten können. Sein Einkommen und seine Fähigkeit Waren und Dienstleistungen zu kaufen wird sinken und schließlich fast ganz verschwinden. Die Reichen werden immer reicher und die einfachen  Leute und der Mittelstand werden ärmer. Der diesbezügliche Trend ist ein Indiz für die Zunahme der realen Energiekosten.

Wenn das Geld sich immer mehr in den Händen einiger Superreicher konzentriert, wie das heute der Fall ist, dann wirkt es anders. Superreiche investieren mehr geben relativ weniger für Konsum aus als einfache Arbeiter und Angehörige der Mittelschicht.

Die Konzentration der Einkommen bei den Reichen, bzw. die zunehmende Einkommensungleichheit, die von der Globalisierung und von der der sinkenden Verfügbarkeit von billiger Energie gefördert wird, schwächt letztlich die Wirtschaft, weil sie die Kaufkraft der kleine Leute verringert. Mal eben ein paar Millionen Flüchtlinge ins Land holen und per Sozialstaat auf Kredit mit Kaufkraft auszustatten kompensiert das zwar eine Weile, aber wenn die Hauptenergie dann tatsächlich real knapper wird, dann werden die Probleme nicht kleiner, sondern größer.

Abwanderung junger Leistungsträger als zusätzliches Problem

Ein Brandsatz, den man sich damit dann ins Land geholt hat, ist dann auch die von Gunnar Heinsohn prophezeite Abwanderung der technisch-wissenschaftlichen und unternehmerischen Eliten, die einfach nicht einsehen wollen, warum sie für das Gutmenschentum ihrer Politiker arbeiten und bezahlen sollen (siehe  Eine düstere Prognose für Europas Zukunft.Gunnar Heinsohn auf Youtube). Gunnar Heinsohn hat allerdings, ebenso wie Max Otte das Energieproblem mit seinen Auswirkungen, wo wie es z.B. Michael Dittmar und Gail Tverberg in ihren Analysen sehen, noch nicht auf dem Radar.

Nachtrag: Entwicklung der deutschen Mineralölimporte 2006 – 2017. Die folgenden Grafik habe ich erst bei der Recherche für meinen neueren Artikel Diesel und Fracking entdeckt. Wie man sieht, steigen die deutschen  Mineralimporte im Mittel  seit 2007 und ganz klar auch seit 2015:

Quelle: https://ag-energiebilanzen.de/index.php?article_id=29&fileName=oel_q1-q3_2017.pdfKelberg, den 21. Februar 2018

Christoph Becker