Chlordioxid in der Praxis

Nachdem ich mich in Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien eher für die Grundlagen, Informationsquellen und Studien, auf denen man aufbauen könnte, interessiert habe, möchte ich hier mit praktischen Beispielen und Berechnungen zeigen, wie man Chlordioxid (ClO2) selber herstellen und und nutzen kann. Als Zahnarzt nutze ich ClO2 zur Desinfektion von Wasser, Schutzmasken und Raumluft, sowie zur Desinfektion von Wurzelkanälen. Für mich privat, also wenn ich selbst der Patient,  bin,  ist ClO2 inzwischen das Medikament der ersten Wahl, das ich bei Infektionskrankheiten wie Grippe und Erkältungskrankheiten nutze und ggf. auch bei einer Infektion mit dem Coronavirus nutze würde.

Zur Warnung und Information vorweg

Wenn jemand irgendetwas von dem, was ich im Folgenden beschrieben habe ausprobiert, tut er/sie das auf eigenen Gefahr und auf eigenen Verantwortung. Insbesondere möchte ich auf folgende Risiken und Probleme hinweisen:

  1. Mir könnten, Messfehler, Schreibfehler, Rechenfehler und Verständnisfehler unterlaufen sein.
  2. Bestimmte Sicherheitsmaßnahmen und Vorsichtsmaßnahmen können für  mich so selbstverständlich sein, dass ich sie nicht nicht erwähnt habe, obwohl deren Nichtbeachtung gravierende Folgen haben kann.
  3. Es ist immer damit zu rechnen, dass es im Einzelfall  gefährliche Situationen, Umstände und auch Missverständnisse, sowie medizinischen Risiken gibt, die entweder nicht erkennbar waren, oder die nur ein erfahrener Arzt bei einer persönlichen  Befragung und Untersuchung des Patienten erkennen kann.

Wenn ein Glasbehälter mit ClO2-Lösung zerbricht kann eine gefährlich hohe ClO2-Gaskonzentration im Raum entstehen.

Aus all diesen Gründen übernehme ich keine Haftung für das was passiert, wenn jemand, inspiriert durch meinen Artikel selber experimentiert. Auf jeden Fall empfehle ich sich auch andere Quellen zu Rate zu ziehen.

Wie ich Chlordioxid herstelle

Zur Herstellung von Chlordioxid gibt es verschiedene Verfahren. Ich verwende  Natriumchlorit (NaCO2) mit 25 % Salzsäure (HCl) mit 4 %, wie dies z.B. in den Büchern von Andreas Kalcker und auf seiner Internetseite andreaskalcker.com empfohlen wird.

Zunächst fülle ich ca. 420 ml mit per Umkehrosmose gereinigtem und demineralisiertem Trinkwasser in eine gläserne, 500 ml fassende Milchflasche mit Schraubverschluss. (( Diese Wassermenge werde ich in Zukunft etwas reduzieren, um die Konzentration der fertigen Lösung besser an meine neuen Teststreifen an zu passen, so dass ich ziemlich genau auf 250 ppm komme. Ich werde den Text hier dann entsprechend ändern. )),  (( Anstelle der Milchglasflasche habe ich bis vor Kurzem die kleinen 1/2-Liter Sprudelflaschen vom Lidl verwendet. Nachteil ist, dass das Plastik (PET) sich mit der Zeit etwas gelb verfärbt. Vorteil ist die wesentlich größere Sicherheit, etwa wenn die Flasche hinfällt oder wenn sich warum auch immer ein zu hoher Druck in der Flasche aufbaut. Chlordioxidgas kann nämlich explodieren, wenn die Konzentration zu hoch ist oder/und wenn es dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Wenn ich mit hohen Konzentrationen experimentieren wollte, oder wenn ich ausprobieren wollte was passiert, wenn ich eine Flasche mit ClO2-Lösung in die Sonne stelle, würde ich das mit so einer Plastikflasche probieren und außerdem natürlich auch auf eine gute Belüftung des Versuchsortes achten. ))

Dann fülle ich mit einer einfachen Plastikpipette  je 1 ml NaClO2 und HCL in ein normales, 160 mm langes Reagenzglas aus richtigem Laborglas (( “Reagenzgläser” aus Kunststoff, wie man sie teilweise sehr günstig bekommen kann verfärben sich gelb und bekommen Risse. )) .  In dem Reagenzglas bildet sich dann eine dunkel-bernsteinfarbene Flüssigkeit, aus der das gelbliche Chlordioxidgas emporsteigt.

Das Reagenzglas kommt dann in die Flasche und die Flasche wird am Besten in einen Kühlschrank gestellt.

Eine 500 ml Milchflasche mit Schraubverschluss und, gefüllt mit ca. 420 ml per Umkehrosmose gereinigtem Wasser . In dem Wasser schwimmt ein 160 mm langes Reagenzglas aus Laborglas. In das Reagenzglas wurden kurz vor der Aufnahme je 1 ml HCl (4 %) und NaClO2 (25 %) gefüllt. Wenn diese beiden jeweils  klaren Flüssigkeiten sich vermischen entsteht eine dunkel-bernsteinfarbene Flüssigkeit. Man sieht das gelbliche Chlordioxid-Gas im Reagenzglas aufsteigen.

Das Chlordioxidgas wird dann im Wasser gelöst, wodurch sich das Wasser gelb färbt.  Nach ca. 2 Tagen ist aus dem Wasser eine Chlordixidlösung, auch als CDL oder auf Englisch als  CDS (Chlorine Dioxide Solution) abgekürzt, entstanden. Wenn die Farbe dieser Lösung und die Farbe der Flüssigkeit im Reagenzglas gleich gelb ist, ist der Herstellungsprozess abgeschlossen.

Die fertige Chlordioxidlösung nach ca. 2 Tagen im Kühlschrank.

Die Konzentration der so hergestellten Chlordioxidlösung liegt bei mir zwischen ca. 150 bis 250 ppm. Für die meisten Anwendungen ist dies ausreichend. Aktuell arbeite ich dran die Wassermenge so zu reduzieren, dass ich auf ziemlich genau 250 ppm komme. Gegenüber der oft gezeigten oder auch empfohlenen Herstellung einer Lösung mit 0,3 %, bzw. mit 3000 ppm ist der Wirkungsgrad der Herstellung höher, wenn man eine geringere Konzentration anstrebt. Auch ist eine geringer Konzentration sicherer. Zur Messung der Konzentration komme ich weiter unten in einem anderen Abschnitt.

Die chinesische Luftfahrtbehörde CAAC, empfiehlt in dem auf der Internetseite der www.iata.org veröffentlichten Dokument mit dem Titel Preventing Spread of Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) – Guideline for Airport  die Verwendung einer Chlordioxid-Lösung mit 250 ppm als eines der Mittel der Wahl für die Sprühdesinfektion, die Oberflächendesinfektion und für die Desinfektion der Raumluft.

Die übliche Chlordixidlösung, mit 0,3 %, bzw. mit 3000 ppm  oder mehr, ist nur als Spülmittel für Wurzelkanalbehandlungen wirklich sinnvoll.  Eine derart konzentrierte Lösung stellt man am besten mehrstufig her, wie Andreas Kalcker es in seinem Buch “Gesundheit verboten – unheilbar war gestern” beschreibt. Konzentrationen über 3000 ppm können angeblich gefährlich sein.

Ein etwas ineffizienteres, aber extrem schnelles Verfahren zur Herstellung von Chlordioxidlösungen zeigt Jim Humble in MMS – How to make CDS – with Jim Humble ( youtu.be/jdauP-DCqac ). Man beachte dabei unbedingt auch die letzten Minuten, in denen er zeigt wie er den Arbeitsplatz mit zwei großen Ventilatoren, von denen einer in ein Fenster eingebaut ist, vor zu hohen Chlordioxidkonzentrationen schützt. Auch sollte man, wenn man ein derartiges Verfahren anwendet, unbedingt seine Empfehlungen zum Explosionsschutz  beachten.

Andereas Kalcker zeigt in seinem Buch “CDS/MMS – Heilung ist Möglich” auch ein weiterentwickeltes Verfahren bei dem das Chlordioxid, dass bei dem Verfahren von Jim Humbel nutzlos in die Umgebung entweicht aufgefangen und weiter verwendet wird. Für dieses Verfahren besorge ich mir gerade die nötigen Teile um des dann etwas modifiziert zur Herstellung größerer Mengen verwenden zu können.

Doch zurück zum meiner bisherigen Herstellungsmethode.

Die Flüssigkeit im Reagenzglas habe ich bisher verdünnt und dann weggeschüttet.  Um die den Wirkungsgrad insgesamt zu verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren, sammle ich ab sofort die Reste in einer Flasche. Mit den Resten, die ja noch immer ca. 200 bis 250 ppm enthalten, kann man, wenn die Menge groß genug ist, z.B. das Wasser für die Behandlungseinheiten auf die für diese wünschten 10 bis 20 ppm bringen, vorallem wenn man so ein Umlaufsytem zur CDL-Herstellung hat, wie Andreas Kalcker es beschreibt, und wenn man das Gas dabei gleich in die 10 Literkanister leitet.

Am Ende aber, wenn ein Maxiumum an ClO2 damit gewonnen wurde, sollten werde ich die Reste weiterhin weggeschütten, weil damit zu  rechnen ist, dass die Salzsäure und das Natriumchlorit gesundheitsschädliche Verunreinigungen enthalten können. Auch wird die chemische Reaktion nie ganz vollständig ablaufen, so dass diese Reste entweder Salzsäure oder Natriumchlorid, oder auch noch beides enthalten.

Das Wasser, in dem nun das Chlordioxidgas gelöst ist, ist aber nach allem was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, eine reine Chloridoxidlösung  – vorausgesetzt das Wasser,  die Flasche und die Außenseite des Reagenzglases waren wirklich sauber.

Aufbewahrung

Ich bewahre die fertige Chlordioxidlösung in fest verschlossenen Flaschen dunkel und kühl in einem Kühlschrank auf.

Die Chlordixodkonzentration der Lösung ist an der gelblichen Farbe zu erkennen. Ein lehrreiches kleines Experiment besteht darin etwas von dieser Lösung in einem Trinkglas offen in einem Raum stehen zu lassen. Die Gelbfärbung verschwindet nach einiger Zeit.

Messen und Berechnen

Teststreifen

Bisher habe ich zum Messen der Chlordioxid-Konzentration in wässrigen Lösungen nur Teststreifen verwenden können. Hierzu zunächst einige praktische Erfahrungen. Die Teststreifen für den Meßbereich von 0 bis 500 ppm, die ich vor ca. 15 Monaten von selfcontrolshop.com/collections/desinfektion/products/chlordioxid  gekauft hatte, haben zuletzt offenbar nicht mehr funktioniert. Ich hatte die Tüte mit den Streifen in der Schublade liegen, in der u.a. auch der Meßzylinder zum Abmessen der Chlordioxidlösung lag. Möglicherweise haben Spuren von Chlordioxidgas die Meßstreifen unbrauchbar gemacht. Auf der Verpackung stand nichts zur Haltbarkeit.

Meine neuen Meßstreifen für den Bereich von 0 bis 500 ppm habe ich auf der Webseite  chlordioxidteststreifen.de gekauft.  Ein interessanter Tipp aus der oben verlinkten Demonstration von Jim Humble ist, dass man die Streifen längs mit einer Schere teilen kann. Damit verdoppelt man die Anzahl der mit einer Packung möglichen Messungen.

Bevor ich diese neuen Streifen bekommen habe, hatte ich versucht, mit den für 0,1 bis 1,6 ppm ausgelegten Teststreifen vom Typ DK-DOX der Dr. Küke GmbH zu messen.  Diese Packung war auch vor ca. 15 Monaten erstmals geöffnet worden. Auf der Packung steht aber die Streifen seien bis 15.10.2020, also derzeit noch mehr als ein halbes Jahr, haltbar. Für die Messung mit diesen Streifen habe ich die Lösung entsprechend stark verdünnt. Meine so ermittelte ClO2-Konzentration betrug aber ca. 1100 bis 1400 ppm, für die selbe Lösung bei der ich jetzt mit den neuen Streifen einen Wert zwischen 150 und 250 ppm gemessen habe.

Chlordioxidausbeute pro ml HCL und NaClO2

Ein Liter Chlordioxidlösung mit 1000 ppm enthält 1000 mg ClO2. ppm bedeutet “parts per million”, bzw. Teile pro Million. Ein kg hat nämlich 1000 g zu je 1000 mg. 1000 * 1000 ist eine Million.

Wenn ich nun mit je 1 ml HCL und NaClO2  ein Lösung mit 200 ppm ClO2 in 420 ml Wasser erziele, wieviel mg ClO2 habe ich dann erzeugt?

200 mg / Liter * 0,420 Liter = 84 mg

Andreas Kalcker zeigt in seinem Buch “Gesundheit Verboten – Unheilbar war Gestern” auf S. 377 wie er mit den selben Grundstoffen wie ich, nämlich 4 %-iger Salzsäure und 25 %-igem Natriumchlorit nach dem selben Prinzip wie ich 250 ml Chlordioxidlösung herstellt. Er verwendet 2 mal je 5 ml, also pro Grundstoff 10 ml und erreicht damit eine Konzentration von 0,3 % bzw. von 3000 ppm. Pro Milliliter Grundstoff produziert er also ca. 75 mg ClO2.

Bei meinem Verfahren müsste die Ausbeute theoretisch etwas etwas höher als bei Andreas Kalcker sein, weil die Konzentration bei mir geringer ist.  Die von mir für meine Herstellung berechnete Ausbeute von 84 mg/ml Grundstoff ist daher realistisch.

Wasser für oralchirurgische Eingriffe

Wie und warum Chlordioxid im Kühlwasser

Der geringe, unregelmäßige Durchfluß,  die dünnen Leitungen und Stillstand der Strömung der über Nacht, die Wochenenden  und im Urlaub  führen dazu, dass sich die im Trinkwasser vorhandene Keime in den Leitungen der zahnärztlicher Behandlungseinheiten vermehren. Auch können möglicherweise in der Raumluft vorhandenen Mikroorganismen sich an den Austrittsöffnungen der Kühl- und Spraywasserleitungen niederlassen und sich vermehren.

In der Praxis hat sich das oft darin geäußert, dass der Spraynebel nach einigen Tagen Stillstand fies gerochen hat. Auch haben Proben mit Nährböden zum Züchten der Bakterien in der Vergangenheit gezeigt, dass das Trinkwasser und ganz besonders das Wasser der Behandlungseinheit Keime enthielt, auch wenn die Leitungen der Anlagen regelmäßig wie vorgeschrieben desinfiziert und durchgespült wurden.

Für die normale zahnärztliche Behandlung war und ist die das sicher ausreichend. Für oralchirurgische Eingriffe, bei denen das Kühlwasser in offene Knochenwunden gelangen kann sind die Anforderungen aber zurecht sehr viel höher. Früher habe ich für solche Eingriffe eine Implantatbohrmaschine mit sterilen Einwegleitungen aufstellen lassen müssen. Oder, alternativ dazu hat früher bei sehr kurzen, kleinen Eingriffen eine Helferin mit einer sterilen Einwegspritze und steriler Kochsalzlösung gekühlt. Das war ziemlich aufwendig und umständlich. Vor allem aber war es damit unmöglich sehr dünne, überlange Hartmetallfräser mit sehr hoher Drehzahl zu benutzen. Nach dem ich mehrmals bei einem sehr erfahrenen und extrem schnellen Implantologen assistiert und den Vorteil dieser kleine Hartmetallfräser kennen gelernt hatte, wollte ich diese auch einsetzen können, und das jederzeit, schnell und ohne lange Umrüstzeit.   Dazu aber brauchte ich perfekt keimfreies Kühlwasser für meine Turbinen. Auf der Suche nach einer Lösung habe ich dann das Thema Chlordioxid entdeckt.

Meine Behandlungseinheiten sind heute alle vollständig vom Trinkwassernetz getrennt. Alle nicht genutzten Abzweige, in denen sich Bakterien vermehren könnten habe ich entfernt. Jede Behandlungseinheit hat zwei Wasserflaschen  zwischen denen umgeschaltet werden kann, wenn eine Flasche leer geworden ist.  In diesen Flaschen habe ich jetzt per Umkehrosmose gereinigtes Wasser, das ca.  10 bis 20 ppm Chlordioxid enthält. Bei meinem neuen, oben gezeigten und erklärten Herstellungsverfahren ergibt  eine Flasche, wenn man sie in ein 10 Liter fassendes Kanister mit Wasser gibt, eine Chlordioxidlösung mit ca. 10 ppm.  Eigentlich sollte das reichen. Aber zwei Flaschen gehen auch. Wichtig ist meines Erachtens, dass das Spraywasser etwas nach Chlordioxid riecht und einen leichten Gelbton hat. Wenn das der Fall ist kann man sicher sein, dass das Wasser wirklich keimfrei ist. Neuerdings habe ich aber auch Chlordioxidteststreifen die 0 bis 10 ppm anzeigen.

10 bis 20 ppm entsprechen dem 20 bis 40-fache des für Trinkwasser zugelassenen Wertes von 0,5 ppm. Für den Einsatz als Kühlwasser ist diese Konzentration einerseits unbedenklich während sie anderseits eine Reserve bietet. Man bedenke, dass das Trinkwasser in vielen Gemeinden, und auch meiner Gemeinde schon länger mit Chlordioxid aufbereitet wird. Trotzdem gibt es das Problem mit den Bakterien in den an das Trinkwassernetz angeschlossenen Leitungen zahnärztlicher Behandlungseinheiten. Siehe dazu auch meinen Artikel Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien.  Ein Vorteil ist auch, dass der Spraynebel bei der Zahnsteinentfernung und beim Bohren mit Kühlwasser, sowie das Spray der Mehrfunktionsspritze nun nebenbei auch selbst desinfizierend sind.  Früher waren dies Viren- und Bakterienschleudern, mit denen Mikroorganismen aus dem Mund des Patienten in der Umgegend verteil wurden.  Darüber hinaus wird von dem Kühlwasser und Spraynebel jetzt auch etwas Chlordioxidgas freigesetzt, was Viren und Bakterien in der Raumluft, auch weit über den üblichen Sprayradius hinaus, unschädlich macht. Siehe dazu den Versuch mit den mit Grippe infizierten Mäusen, in Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien. Dieser Nebeneffekt des Kühlwasserzusatzes auf die Raumluft ist sicherlich gering und er ist unkontrolliert, aber es gibt ihn.

Der fiese Geruch des Spraynebels nach längeren Standzeiten kommt bei meinen Anlagen heute nicht mehr vor und die Heilung und Schmerzlosigkeit nach oralchirurgischen Eingriffen, bei denen diese kleinen, mit dem auch als Desinfektionsmittel wirkenden Kühlwasser gekühlten  Hartmetallfräser eingesetzt wurden ist sehr gut.

Als ich vor einiger Zeit das zuerst kommende Kühlwasser einer Behandlungseinheit, die längere Zeit gestanden hatte, gesammelt und darin die Chlordioxidkonzentration gemessen habe, war diese null. Das Chlordioxid entweicht also bei längerer Standzeit oder es wird verbraucht.  Man muss die Anlagen also schon weiter durchspülen und gelegentlich mit einem Teststreifen oder durch den Geruch des Wassers prüfen ob genug Chlordioxid vorhanden ist.

Die für  offizielle mikrobiologischen Untersuchung des Wassers der Turbine und der Mehrfunktionsspritze ergab jeweils in allen Punkten 0 Keime. Damit ist es zulässig oralchirurgische Eingriffe mit Hilfe einer mit Spray gekühlten Turbine  oder mit einem roten Winkelstück durch zu führen.  Insbesondere auch mit damit verwendbaren, dünnen, XXL-langen HM-Fräsern waren für mich eine große knochenschonende Verbesserung und Zeitersparnis bei Entfernung abgebrochener Wurzelspitzen.

Korrosion in der Anlage und an Instrumenten

Vor der Umstellung meiner Behandlungseinheiten auf die ständigen Zusatz von Chlordioxid habe ich einen Versuch gemacht um mögliche Korrosionschäden abschätzen zu können. Dazu habe ich verschiedene Bohrer und Wurzelkanalinstrument in meine konzentrierte Chlordioxdilösung gelegt, wobei ich bis vor kurzem immer je 2 ml HCL und NaClO2 in einer 500 ml PET-Flasche angesetzt habe. Meine Messung mit meinen damaligen Teststreifen hatte ca. 300 ppm ClO2 ergeben.

Einfache Stahlbohrer korrodierten stark. Die normalen Diamantschleifer und Wurzelkanalfeilen sind NICHT korrodiert. ((In meiner Studienzeit hatte ich übrigens einmal einige “rostfreie” zahnärztliche Instrumente für eine ganzes Wochenende in Natriumhypchlorid, also in echter “Chlorbleiche” liegen gelassen. Danach war das Wasser braun vom Rost und die Instrumente hatten tiefe Rostlöcher. Zum Teil waren die Schneiden der Instrumenten vollständig zerstört. ))

Anlässlich dieses Artikels habe ich  an meiner am meisten genutzten, luftgesteuerten Behandlungeinheit den wahrscheinlich aus rostfreiem Stahl gefertigten Steuerblock und ein aus Messing gefertigtes Steuerventil aufgeschraubt. Dort, wo nun mehr als 14 Monate Chlordioxidlösung mit 10 bis 25 ppm verbeigeströmt ist, sind die Metalloberflächen oxidiert, aber Korrosionsschäden konnte ich nicht erkennen.   Die Funktion der Anlagen ist auch nicht beeinträchtigt.

Mein selbstgebauter Munschutzdesinfektor

Weil durch die sich ausbreitende Coronavirusepidemie Verknappung die medizinischen Schutzmasken, wie sie für das Personal in Zahnarztpraxen bei der Behandlung aus Gründen des Arbeitsschutzes vorgeschrieben sind, knapp werden habe ich über einen mit Chlordixoidgas arbeitenden Mundschutzdesinfektor nachgdacht.

Mein Schutzmaskendesinfektor ist denkbar einfach aufgebaut, wie die folgenden Bilder zeigen. Er besteht aus einer Plastikbox mit Deckel, für 3,99 Euro, einem Trinkglas, einem kurzen Reagenzglas und zwei oder mehr aus Haken zum Aufhängen der Schutzmaske. Die Haken habe ich mir im Praxislabor aus Draht gebogen und an den Enden mit einem Schweißgerät abgerundet.

Die folgenden Bilder zeigen den ersten Versuch mit meinem Mundschutzdesinfektor. Bei diesem Versuch war das Trinkglas leer und diente nur als Halter für das Reagenzglas. Im Reagenzglas hatte ich nur je ein Tropfen NaClO2 und HCL gegeben. 

Eine Plastikbox mit Deckel und 7 Liter Inhalt. Der Mundschutz hängt an den Haken, die hier an den Stirnseiten der Plastikbox befestigt sind.

Eine Nahaufnahme des Tinkglases mit dem Reagenzglas. Das Trinkglas dient nur als Halter des Reagenzglases. In das Reganzglas wurde jeweils ein Tropfen Salzsäure (HCL) (4 % ) und Natriumchlorit (NaClO2) gegeben. Man sieht das aufsteigende leicht gelbe Chlordioxid-Gas

Wie ich inzwischen aus dem Artikel, A study of the properties of chlorine dioxide gas as a fumigant von Yasufumi Shirasaki, Ayumi Matsuura, Masashi Uekusa, Yoshihiro Ito, und Toshiaki Hayashi  ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4976244/ ) erschienen in   Exp Anim. 2016; 65(3): 303–310,  gelernt habe, sollte die Luft in dem Desinfektor feucht sein, weil das Chlordioxid dann sehr viel besser wirkt. Aus diesem Grund gebe ich jetzt immer etwas Wasser in das Trinkglas in dem das Reagenzglas steht. Auch könnte man darüber nachdenken, in der Box eine wässrige Chlordioxidlösung mit einem Ultraschallzerstäuber zu verteilen.

Der Mundschutz riecht nach dem Desinfektionsvorgang zunächst etwas eigenartig. Auch dazu könnten weitere Versuche und Ideen vielleicht eine Verbesserung bringen.

Zur Berechnung meines Desinfektors.

Ich hatte bei meinem ersten Versuch je einen Tropfen NaClO2 und HCl in dem Reagenzglas. Bei den verwendeten  Pipetten entspricht ein Milliliter 24 bis 26 Tropfen. Als Mittel nehme ich 25 Tropfen an.

Wenn man den selben Wirkungsgrad wie bei meiner Herstellung von Chlordioxidlösung unterstellt, dann würde je 1 Tropfen HCl und NaClO2 ca. 4 mg ClO2 ergeben.

In www.who.int/ipcs/publications/cicad/en/cicad37.pdf  habe ich auf Seite 6 gefunden, dass 1 ppm  in der Luft 2,8 mg/qbm Luft entspricht.

In meiner Box habe ich aber, wenn man unterstellt das sie dicht ist, 4 mg bei 0,007 qbm. Wenn ich 4 /2,8  *  1000 / 7 rechne komme ich auf 204 ppm. Im Versuch mit den mit Grippe infizierten Mäusen hatte man nur etwa 0,1 ppm ClO2 in der Atemluft.

Eigentlich sollten diese 204 ppm reichen, wenn man den Mundschutz in der arbeitsfreien Zeit in der Box lässt.

Angesichts der Lieferengpässe wegen der Coronavirusepidemie könnte es sinnvoll sein, diesen einfachen Mundschutzdesinfektor und das damit erzielbare Desinfektionsergebenis zu prüfen und dann ggf. zum Nachbau zu empfehlen.

Auch könnte man darüber nachdenken Schutzkleidung auf ähnliche Weise mit ClO2-Gas zu desinfizieren. Im Verlauf der Covid-19 Pandemie auftretenden Versorgungsengpässe können damit überwunden werden.

Was passiert mit der Raumluft, wenn man diesen Munschutzdesinfektor in einem geschlossenen Raum öffnet, oder wenn er etwas leckt?

Raumluftdesinfektion

Raumluftdesinfektion ist ein insbesondere bei von Viren verursachten Epidemien ein wichtiges Thema. Im Versuch mit den mit Grippeviren infizierten Mäusen, auf den ich in Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien hingewiesen habe, sind 7 von 10 Mäusen in der Kontrollgruppe gestorben, während 10 von 10 Mäusen in der Versuchsgruppe, bei der man der Atemluft 0,1 ppm Chlordioxid zugesetzt hatte, überlebt haben.

Die japanische Firma, deren Labor diesen Versuch mit den Mäusen durchgeführt hat, hat auch einen Versuch an einer Schule durchgeführt: Man hat in einem Klassenzimmern über 38 Tage eine geringe, für die Kinder unschädliche Menge ClO2 mit dem von der Firma herstellten Produkt CleverinGs freigesetzt und die Kranktage der Kinder notiert. Gegenüber den  4 % Kranktagen in der Vergleichsklasse  betrugen die Kranktage nur noch 1,5%.  Hauptgrund der Ausfälle  in der Vergleichsklasse waren Erkältung und Grippe. Das sie mehr als eine Halbierung.

Kann man diesen Effekt nicht ähnlich einfach wie mit dem oben gezeigten Mundschutzdesinfektor realisieren?

Beispielrechnung:

Ein Behandlungsraum oder Wartezimmer mit 15 qm Fläche und 2,5 m Höhe hat ein Raumvolumen von 15 * 2,5 = 37,5 qbm.

Wenn man, wie dort davon ausgeht, dass je 1 Tropfen NaClO2 und  HCL in einem Reganzglas ca. 4 mg ClO2 erzeugt, was ist dann die maximale ClO2-Konzentration in der Raumluft?

4 mg / 37,5 qbm =  ca. 0,11 mg / qbm

Um den Wert in ppm zu erhalten, muss man durch 2,8 teilen. Man erhält für diesen Raum bei dieser ClO2-Menge eine Konzentration von ca. 0,04 ppm .

Die OSHA ( Occupational Safety and Health Administration in den USA) nennt als kurzzeitige maximale Konzentration am Arbeitsplatz 0,3 ppm und bei längerer Einwirkung 0,1 ppm.   www.osha.gov/dts/sltc/methods/inorganic/id202/id202.html  bzw. in www.osha.gov/laws-regs/regulations/standardnumber/1926/1926.55AppA 0,1 ppm oder 0,3 mg/qbm.

Man könnte in dem als Beispiel verwendeten Raum mit gutem Gewissen je zwei Tropfen NaOCl und HCl in ein Reagenzglas geben und stehen lassen. Wenn sich Personen in dem Raum aufhalten würde das ClO2-Gas auch dann wirken, wenn die Luft ziemlich trocken ist. Die für die Wirkung wichtige Feuchtigkeit würde beim Atmen zugefügt.

Natürlich ergeben sich auch hier wieder viele Fragen und Ideen für weitere Untersuchungen, Messungen und Recherchen.

In der aktuellen Situation, in der sich das Coronavirus rasant ausbreitet, hat man aber alleine schon mit der hier gezeigten Möglichkeit der Raumluftdesinfektion eine wichtiges Werkzeug, um in Praxen, Krankenhäusern, Verwaltungen, Schulen, Kasernen, Bahnhöfen, Einkaufscentern usw. ab sofort sehr effizient gegenzusteuern.

Chlordioxid als  Mundspülmittel?

Man kann diese selbst Hergestellte Chlordioxidlösung auch als Mundspülmittel verwenden.

In der ersten Studie, die ich in www.freizahn.de/2020/02/mehrzweckwaffe-gegen-viren-und-bakterien/#mundspuelmittel_mundgeruch erwähnt habe, hat man mit 0,3 % (= 3000 ppm) gespült, was ich sehr viel finde. Die Wirkung sei ähnlich gut gewesen wie mit Chlohexidindigluconat 0,2 %.

Wenn ich selber ein  Mundspülmittel bräuchte, dann würde ich die wie oben erklärt, selbst hergestelle Chlordioxidlösung mit ca. 200 ppm nehmen, etwa 1 zu 10, also auf ca. 20 ppm verdünnen und damit spülen und gurgeln. Siehe hier auch den Nachtrag zum Thema Mundspülmittel.

Eine interessante Frage an dieser Stelle wäre, ob und wie weit man mit so einer Chlordioxidlösung die Wirkung einer Munddusche verbessern kann. Das Problem bei Mundduschen ist, dass sie zu schwach sind, um Biofilme zu entfernen. Chlordioxid wird aber, auch in niedriger Konzentration zur Entfernung von Biofilmen, in Anlagen der Getränkeindustrie, in Campingfahrzeugen und eben auch in zahnärztlichen Behandlungseinheiten verwendet. Wie weit das beim Einsatz mit einer Munddusche funktioniert, müsste man ausprobieren. Zumindest aber würde man mit dem Chlordioxid die Hygiene im Behälter und der Leitung der Munddusche verbessern.

Letztlich können alle Mundspülmittel aber (auch) der Mundschleimhaut schaden, je länger und je häufiger sie angewendet werden und je höher die Konzentration ist.  Siehe dazu auch den schon oben verlinkten Abschnitt über die Mundspülmittel, in meinem Artikel Mehrzweckwaffe gegen Vieren und Bakterien.

Als Mundspülung nach dem Setzen von Implantaten empfehle ich übrigens in den Tagen nach dem Einbringen der Implantate zweimal täglich den Mund mit Braunol (  Wässrige Povidon-Iod-Lösung ) zu spülen, das dazu 1 zu 1 mit Wasser verdünnt wird. Der Vergleich von Braunol mit Chlordioxid wäre auch interessant. Interessant wäre auch die Frage, ob und in welchen Konzentrationen beide Mittel z.B. zum Desinfizieren im Rahmen der Behandlung von Karies nützlich sein könnten.

Eine wirksame Therapie  bei Virusinfektionen

Das Grippeprotokoll aus dem Buch “Gesundheit Verboten – Unheilbar war gestern” von Andreas Kalcker habe ich im letzten Herbst selber mit verblüffendem Erfolg ausprobiert, als ich den Eindruck hatte, dass ich nun auch Grippe bekäme. Ich kenne auch andere die diese Therapie ausprobiert haben und über den schnellen Erfolg verblüfft waren.

Da nun, wie oben erwähnt, auch die chinesische Luftfahrbehörde Chlordioxid als eine der gegen das Coronavirus wirksames Desinfektionsmittel empfehlen, kann man davon ausgehen, dass von Andreas Kalcker empfohlene, und nicht nur von mir mit Erfolg getestete Grippeprotokoll auch bei einer Coronavirusinfektion hilft.

Es handelt sich um das “Protokol F” wie frequent, dass auch auf Kalckers Webseite beschrieben ist ( andreaskalcker.com/de/protokolle/ ) :

Protokoll F: Wie Frequent/Häufig, das alte CDS Virusprotokoll 115

1 Dosis: 1ml CDS alle 15 Minuten 1 Stunde und 45 Minuten lang mit acht Einnahmen = 8ml CDS in einem Liter Wasser. Man kann 8ml 0,3 %iges CDS in eine Flasche mit einem Liter Wasser (destilliertes oder Mineralwasser) geben, die Flasche in 8 gleiche Teile einteilen und diese mit Linien markieren, um alle fünfzehn Minuten bis zu einer Markierung zu trinken.

Mit 1 ml CDS meint er 1 ml Chlordioxidlösung mit 3000 ppm. Summer aller Einnahmen entsprechen 8 ml zu je 3 mg.  Die gesamte, über 1 Stunde und 45 Minuten verteil ein zu nehmenden Dosis beträgt also 24 mg. Wenn man die Lösung so herstellt, wie ich es oben beschrieben habe, und von einer erzielten Konzentration von ca. 200 ppm  ClO2 ausgeht, dann benötigt man 120 ml dieser Lösung, die man dann am besten mit ca. 900 ml Mineralwasser oder mit per Umkehrosmose gereinigtem Wasser verdünnt.

Man trinkt davon dann alle 15 Minuten jeweils ca. 125 ml.

Andreas Kalcker schreibt auf seiner Webseite, dass man  eine Stunde vorher und zwei Stunden nachher keine Medikamente und auch kein Essen zu sich nehmen sollte. Man soll die Lösung aber auch nicht auf nüchternen Magen trinken.

Bei Bedarf könne man dieses Anwendungsprotokoll nach einigen Stunden wiederholen.

Die Verteilung auf kleine Portionen und der zugleich leere Magen werden wohl auch dazu führen, dass sich die Lösung relativ schnell im Körper erwärmt. Durch die Erwärmung wird die Wasserlöslichkeit des Chlordioxids geringer. Man kann sich vorstellen, dass die schnellere Erwärmung und die Leere des Magens dazu beitragen, dass das Chlordioxid schnell über die Magenschleimhaut vom Körper aufgenommen wird. Ein Vorteil könne dann sein, dass nichts oder nur wenig in den Darm gelangt, wo es wegen seiner stark desinfizierenden Wirkung vielleicht eher schädlich für die Darmflora ist.

Wie Andreas Kalcker auf Youtube in Mythos und Realität: 01. Wird ClO2 durch Magensäure zerstört? ( youtu.be/0XGgAMAmckU ) zeigt wird die Chlordioxid-Konzentration durch die Magensäure NICHT verändert.

Das Virusprotokol habe ich jetzt noch einmal gestest, obwohl ich gesund bin. Dazu habe ich 130 ml meiner wie oben beschrieben hergestellten Chlordioxidlösung verwendet und zu einem Liter mit Gerolsteiner Sprudel verdünnt. Der Geschmack war völlig in Ordnung und ich konnte keinerlei Nebenwirkungen beobachten.

Beschaffung

Salzsäure und Natriumchlorit 25 % : Bieten verschiedene Händler z.B. über Amazon oder auch auf E-Bay an. Meine lokale Apotheke hat weder fertiges Chlordioxidlösung noch Natriumchlorit (25%)  vorrätig, noch noch können dies über Arzneimittelgroßhandel bestellt werden.

Wegen der sich zuspitzenden Covid-19 Pandemie und möglichen Versorgungsengpässen bei Desinfektionsmitteln, habe ich mir jetzt noch zwei Kanister mit je 10 Liter  Natriumchlorit 25% für insgesamt ca. 235 Euro bestellt.

Dazu kommen noch 5 Liter Normale Salzsäure die ich dann entsprechend Verdünne.

Für die Wasseraufbereitung per Umkehrosmose habe ich mir einen Bausatz und die dazugehörige Bauanleitung von www.lebendiges-trinkwasser.de .

Als Flasche hatte ich ursprünglich 1/2-Liter PET-Sprudelflaschen. Diese verfärben sich aber nach einiger Zeit. Die einen halben Liter fassenden Milchflaschen mit Schraubverschluss finde ich besser. Mit “Milchflasche 500 ml” findet man verschiedene Anbieter.

Pipetten: Man braucht für die  die verschiedenen Flüssigkeiten jeweils eine Pipette. Es gibt Pipetten auch über Amazon, Ebay und viele Shops. Die Pipetten sollten wenigstens 1 ml haben. Wenn man genau wissen will, wie viele Tropfen ein ml mit der jeweiligen Pipette hat, braucht man eine kleine Waage.

Für die Herstellung von größeren Mengen Chlordioxid nach dem Umlaufverfahren von Andreas Kalcker benötigt u.a. noch einen kleinen Aquariumkompressor Schläuche aus PE, Silikon oder Teflon.

Erfahrungsberichte und Empfehlungen im Internet

  • CDL gegen Erkältung, Grippe und Viren – In 48h wieder fit! + Anleitung ( youtu.be/ygVFf-AFYrs ). Man beachte dort auch die Links und die dort angebotene kostenlose Anleitung zum Thema Chlordioxid, DMSO und Coronavirus. Der junge Mann verkauft in seinem Webshop neben fertiger Chlordioxidlösung und DMSO auch Nahrungsergänzungsmittel. Vor irgendetwas muss er halt leben.  Was mir hier wichtig erscheint, ist, dass er für die Bevölkerung wertvolle Informationen, gerade auch im Zusammenhang mit Grippe und  der Covid-19 Epidemie liefert die unser Gesundheitsminister und andere mit Steuergeldern hochbezahlte “Experten” liefern sollten, aber  warum auch immer nicht liefern.
  • Corona, Grippe-Epidemie – was hilft? ( https://youtu.be/doHRi_8ifbc ) ab Pos. 22:16
  • Anwendung CDL MMS ( youtu.be/Fyt8qRPjh64 )  Die Aussagen zur Ernährung sind meines Erachtens falsch, aber die Erklärungen zum Thema CDL finde ich gut.

Schlußbemerkung

Das war nun  nur eine Momentaufnahme praktischer Versuche und Vorgehensweisen. Das Thema entwickelt sich weiter.

Ich hoffe, das die Wucht der Covid-19 Pandemie dazu führt, dass, wenn schon nicht in Deutschland, so doch vielleicht in einem anderen Land, die Interessen der Pharmaindustie dem Interesse der Bevölkerung untergeordnet werden und dass staatliche Stellen oder die Sanitätstruppe  die Anwendung von Chlordioxid als Medikament zur Behandlung von Viruserkrankungen durchsetzt.

Ich habe jetzt einen Mitarbeiter eines Krankenhauses meines Landkreises gefragt. Wir haben hier nur 12 Plätze zur Intensivpflege, die aber auch im Normalbetrieb oft alle benötigt werden. Der Landkreis hat über 60.000 Einwohner. Wenn nur 1000 Einwohner, als nur eine von 60,  gleichzeitig an Covid-19 erkranken dann werden 150 Patienten zusätzlich eine Intensivmedizinische Versorgung benötigen.  Will man diese Leute einfach alle sterben lassen. Und was passiert eigentlich mit den Flüchtlingen und Zugewanderten, und all denen die nicht genug Flüchtlinge und Zuwander bekommen konnten, wenn auch diese erkranken? Wenn wird man sterben lassen und wer wird einen der wenigen Intensivpflegeplätze bekommen? Was wird da an Hass und Zorn entstehen?  Will man sich das wirklich antun,  nur um die Interessen der Pharmaindustrie zu retten? Will man in Deutschland wirklich einfach untätig darauf warten, das Donald Trump ganz im Sinne seines Amtseides per Direktive einfach anordnet, dass die Anwendung von Chlordioxid schnellstmöglich nicht nur zu Desinfektion sondern auch als Medikament zur zum Einsatz zu bringen ist um die Covid-19 Pandemie zu stoppen?

Kelberg, den 11. März 2020

Christoph Becker

Nachträge (Stand 15.3.2020)

Mundspülmittel

Ich habe jetzt einmal versuchsweise die  200 ppm Chlordioxidlösung zum Mundspülen verwendet und ich habe diese dabei ca. eine Minute im Mund gehalten. Mich erinnerte das an das Wasser in einem stark gechlorten Hallenbad. Die Schleimhaut fühlt sich danach etwas ungewohnt an. 200 ppm oder gar noch mehr, scheint mir jedenfalls zu stark.

Bei der  mit medium Mineralwasser auf ca. 25 ppm verdünnte Chlordioxidlösung, von der ich heute abend ca. einen Liter in etwa viertelstündlichen Portionen von 125 ml zur Behandlung meiner beginnenden Erkältung oder Grippe verwendet habe, habe ich dagegen nichts besonderes gemerkt – ausser das die Erkältungs oder Grippe nachlässt. Der Geschmack war zudem nur unwesentlich anders als der des normalen Mineralwassers. 25 ppm sind aber schon 50 mal soviel wie für die Wasserdesinfektion zugelassen ist. Das sollte eigentlich als Mundspülmittel etwa in der Praxis vor einer Behandlung völlig ausreichen. Ein Vorteil dieser relativ geringen Konzentration ist, dass es keine Problem ist, wenn ein Patient das Mundspülmittel schluckt.

Weitere Selbstversuche mit ClO2 und DMSO

Nach dem meine Erkältung von Freitag (13.3.) auf Samstag wieder stärker geworden war, habe ich am Samstagmorgen zunächst noch etwas in dem DMSO-Handbuch von Dr. Hartmut Fischer gelesen. Siehe dazu auch meinen Nachtrag Das DMSO-Handbuch von Dr. Hartmut Fischer in Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien. Daraufhin habe ich dann am Samstag zweimal und am Sonntag einmal das oben erwähnte “Virusprotokoll”, ergänzt durch je 5 bis 7 Tropfen reines DMSO (Dimethylschwefeloxid) pro Glas, durchgeführt. Es ist mir sehr gut bekommen und die Erkältung ist eigentlich vollständig weg. Das heißt, nur Husten habe ich immer noch etwas, aber der löst sich, während ich früher, wenn ich einmal Husten hatte, diesen oft viele Monate hatte.

In einem anderen, mir persönlich bekannten Fall mit zunächst starker Erkältung wurde das “Virusprotokoll”  von Mittwoch letzter Woche bis Samstag, also an vier Tagen, mehrfach nur mit CDL durchgeführt. Auch hier war die Verträglichkeit sehr gut und die Erkältung ist verschwunden. Lediglich Husten ist noch etwas da, aber dieser ist drastisch geringer und erträglicher als bei früheren Erkältungen, bei denen kein  CDL angewendet wurde.

Man sollte die Verwendung von ClO2 und DMSO als Medikament in der Medizin dringend legalisieren und damit für Ärzte bei Patienten anwendbar machen, und man sollte  eine Raumluftdesinfektion mittels ClO2 in öffentlichen und vielleicht auch in privaten Räumen dringend anwenden, bevor es zu spät ist. Was “zu spät” bedeutet habe ich gerade in einem Bericht eines Italieners gelesen: https://threadreaderapp.com/thread/1238977743653687296.html.

Wenn man die vorhanden hier gezeigten Möglichkeiten nicht umgehend entschlossen nutzt und den Einsatz von ClO2 und DMSO als Medikament legalisiert, wird man auch hier in Deutschland in wenigen Wochen Zustände wie jetzt in der Lombardei haben, wo das Gesundheitssystem faktisch kollabiert ist.




Fake News von Correctiv

Die Webseite Correktiv.org, zu der ich auch den Artikel Die Faktendreher von „Correctiv“ auf  der www.tichyseinblick.de gefunden habe, verbreitet nun auch zum Coronavirus und zu Chlordioxid Falschmeldungen und in diesem Fall auch gesundheitsschädlichen, gefährlichen Unsinn.Ich beziehe mich hier auf den offenbar schon am 7.2.2020 geschriebenen, auf “Correctiv” veröffentlichten Artikel  Die Einnahme von Chlordioxid hilft nicht gegen das neue Coronavirus von Alice Echtermann. Frau Echtermann verbreitet mit diesem Artikel sehr  offensichtliche und meines Erachtens kriminelle, und irreführende Fake News. Zur Erklärung und als Hintergrund verweise ich hier zunächst auf meinen Artikel Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien.

Nur weil die  WHO, die FDA und andere Institutionen aus sehr verständlichen, wirtschaftspolitischen Gründen behaupten, es gäbe kein wirksames Mittel gegen das Coronavirus, muss das nicht wahr sein. Ob speziell auch das neue Coronavirus vom Typ Sars-CoV-2 mit Chlordioxid unschädlich gemacht werden kann, weiß ich nicht. Da Coronaviren und Grippeviren ähnlich geartet sind und durchweg sehr effektiv und schon mit geringen Chlordioxidkonzentrationen unschädlich gemacht werden, ist es aber extrem wahrscheinlich, dass auch das neue Sars-CoV-2 Virus schon mit geringen Chlordioxidkonzentrationen wirksam inaktiviert werden kann.

Chlordioxid ist jedenfalls ein sehr wirksames  Desinfektionsmittel (was auch der Artikel in Correctiv nicht bestreitet). Es hat dazu aber auch die Eigenschaft, dass es bei richtiger Dosierung und Anwendungsform gefahrlos getrunken, intravenös gegeben und auch eingeatmet werden kann. Wie jedes andere Medikament auch, ist es bei falscher Dosierung oder/und falscher Anwendung selbstverständlich gesundheitsschädlich oder auch tödlich.

Alkohol ist übrigens auch ein häufig verwendetes Desinfektionsmittel und man kann ihn, wie jeder weiß,  auch ganz gut und gefahrlos trinken, wenn die Dosis, die Konzentration und die Häufigkeit der Anwendung stimmen.

Wenn Ärzte z. B. im Rahmen einer Impfung oder um Blut abzunehmen die Haut desinfizieren, dann verwenden sie dazu oft Alkohol. Trotzdem lässt der Staat das Trinken von Alkohol und die Herstellung von speziell zum Trinken hergestelltem Alkohol sogar ausdrücklich zu und fördert diese. Man denke hier an Subventionen für den Weinbau und an die Alkoholsteuer. Auch ist Alkohol im Blut in Grenzen durchaus zulässig und verträglich. Oder warum gibt es für Alkohol Promillegrenzen und Bluttests?

Das Problem mit Chlordioxid ist, dass es schon lange bekannt ist und dass es daher dazu kein Patent gibt. Auch ist es wegen seiner vielen industriellen Anwendungen extrem billig herstellbar. Wie ich im Unterabschnitt “Die wirtschaftliche Seite” in meinem Artikel Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien gezeigt habe, würde die Behandlung eines an Grippe oder auch am Coronavirus Erkrankten ca. 1 Cent pro Patient und Tag kosten. Mit dem, was ich vor einigen Jahren noch für eine einzige Grippeschutzimpfung bezahlt habe, könnte man die Grippeerkrankung von vielen tausend Patienten mit Chlordioxid behandeln, oder man könnte damit auch sehr, sehr vielen Grippeerkrankungen vorbeugen. Diese finanzielle Seite, kombiniert mit der Abhängigkeit der Forschung an den Universitäten von Drittmitteln  (z.B. Industrieaufträgen) ist der Grund, warum Chlordioxid nicht als Medikament untersucht und untersucht wird.

Das Gesundheitswesen ist leider nicht nur so wie die Patienten und die Bevölkerung gerne sehen würden. Es ist vielmehr auch ein sehr großes und dabei oft ziemlich zynisches Geschäft mit Krankheiten. Chlordioxid ist nun aber bei richtiger Dosierung und Anwendung für die Gesundheit der Patienten sehr förderlich und unschädlich, während es genau dann für das Geschäft mit der Gesundheit extrem schädlich und gefährlich ist.

Die Webseite “Correctiv” wirbt damit, dass sie investigativ, unabhängig und gemeinnützig sei.  Sie sei das erste gemeinnützige Recherchezentrum im deutschsprachigen Raum. Sie  recherchiere langfristig zu Missständen in der Gesellschaft und fördere die Medienkompetenz.

Nein, das tut sie bzw. tut Correctiv nicht. Correctiv ist, wie das Beispiel Chlordioxid und auch die Erfahrung von Tichys Einblick zeigt, eine Quelle von irreführenden Falschmeldungen. Wenn der deutsche Staat noch funktionierte, würde er dieser Organisation die Gemeinnützigkeit aberkennen. “Correktiv” ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie verkommen der Journalismus in Deutschland heute oft ist.

Obwohl, es ist nicht so, dass früher alles gut war und dass heute alles schlechter ist. Wer Mark Twains Biographie und da die Erzählung von Mark Twains Zeit als Journalist im Wilden Westen kennt, weiß, dass es Fake News und irreführenden Journalismus auch schon im Wilden Westen gab – nur wurde der dann nicht als gemeinnützige Institution vom Staat gefördert und unterstützt, obwohl Mark Twain wirklich Talent hatte.

Kelberg, den 13.2.2020

Christoph Becker

 




Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien

In diesem Artikel möchte ich mich mit dem  im Lebensmittelbereich zugelassenen, weit verbreiteten Desinfektionsmittel Chlordioxid (ClO2) befassen.  Warum empfehlen viele dieses auch hier in meiner Gemeinde als Trinkwasserzusatz verwendete Mittel unter anderem auch als Medikament gegen Viruserkrankungen, während zum Beispiel Facebook,  Spiegel und einige andere es offensichtlich für ein gefährliches Gift halten? Ich habe zu dem Thema etwas recherchiert und nachgedacht.

Es kommt auf die Dosis und die Anwendung an

Ob etwas ein gefährliches Gift oder ein gutes Medikament ist, hängt immer von der Dosis, der Art der Anwendung und teilweise auch von der Konzentration ab. Ganz normale Aspirin Tabletten (ASS), verursachen zum Beispiel Verbrennungen der Mundschleimhaut wenn sie jemand neben einem schmerzenden Zahn in die Umschlagfalte legt und dort zergehen lässt, statt sie zu schlucken.

Auch Trinkwasser kann ein tödliches Gift sein

Das Trinken von [zuviel] Wasser kann eine Wasservergiftung verursachen. Ich habe dazu unter anderem www.medicalnewstoday.com/articles/318619.php#water-intoxication-  gefunden. Die möglichen Symptome sind demnach Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Blutdruck, Verwirrung, doppelt sehen,  Schwindel, Atembeschwerden, Muskelschwäche, Krämpfe und die Unfähigkeit Sinnesinformationen einzuordnen. Übermäßige Flüssigkeitsaufnahme führt zur einem zerebralen Ödem, das sich auf den Hirnstamm auswirkt und zu einer Dysfunktion des zentralen Nervensystems fährt. In schweren Fällen kann die Wasservergiftung zu epileptischen Anfällen, Gehirnschäden und dem Tod führen.

Wasser kann also auch bei guter Qualität sehr giftig sein. Sollte man deshalb vor dem Trinken von Wasser warnen und sollte man Facebook-Einträge die das Trinken von Wasser, z. B. als Mittel gegen Verdursten empfehlen, zensieren und löschen?

Das Beispiel Alkohol

Alkohol ist ein allgemein bekanntes Beispiel. Wenn man Chlordioxid für Wurzelkanalbehandlungen einsetzen und damit dieselbe gewebeauflösende Wirkung erzielen will wie mit dem ca. 5 %igem Natriumhypochlorid, das ich bisher für diesen Zweck  verwendet habe, dann benötigt man eine Konzentration von über 13.000 ppm (( https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20113788

J Endod. 2010 Feb;36(2):272-4. doi: 10.1016/j.joen.2009.10.027.

Comparison of organic tissue dissolution capacities of sodium hypochlorite and chlorine dioxide.
Cobankara FK1, Ozkan HB, Terlemez A. )) . Wenn ich für mich selbst, z. B. zur Behandlung einer Grippe, eine wässrige Chlordioxid-Lösung trinke, dann verdünne ich sie auf ca. 30 ppm.  Das ist weniger als 1/400 dessen, was bei einer Verwendung als “Bleichmittel” angebracht ist.

Wieviel Prozent mehr ist das Vierhundertfache? Das Doppelte sind 100 Prozent mehr. Das Zehnfache sind 1.000 Prozent mehr. Das Hundertfache sind 10.000 Prozent mehr. Das Vierhundertfache sind also 40.000 Prozent mehr. In Worten vierzigtausend Prozent.

Dazu ein Experiment mit Alkohol mit einem Liter.

Die Obergrenze sind 100 %iger Alkohol. Mehr Alkohol in einem Liter Flüssigkeit sind nicht möglich.  Verdünnen wir den Alkohol mit Wasser, so dass nur noch 400stel  Alkohol verbleibt. Dann haben wir Wasser mit 0,25 % Alkohol. Die absolute Alkoholmenge beträgt dann 2,5 g. Bitburger-Premium Pils hat einen Alkoholgehalt von 4,8 ( www.bitburger.de/premium-pils/ ) . Das ist bereits 19,2 mal mehr als 0,25 %. Man müsste also 19,2 Gläser von dem 0,25 % Alkohol enthaltendem Wasser trinken, um den Effekt von einem Glas dieses Bieres zu erzielen. Was passiert, wenn man nun ein ganzes Glas 100 %igen Alkohol trinkt, probiert man besser nicht aus.

Leute die den Zusammenhang zwischen Dosis, Konzentration  und pharmakologischer Wirkung nicht verstehen, sondern diese erst durch Fühlen möglichst gefahrlos lernen und erleben wollen, können das jedenfalls mit Wasser, Bier, Schnaps und reinem Alkohol aus der Apotheke vorsichtig testen.

Nebenwirkungen von Medikamenten und Methoden

Zum Thema Nebenwirkungen und  zu solchen Statements wie dem von MaiLab auf Youtube, die angeblich sogar einen Dr.-Titel in Chemie hat, dass in MMS Gift ist! Wirklich empfiehlt es sich, die Beipackzettel von zugelassenen Medikamenten zu lesen und auch einmal darüber nachzudenken, warum alle zivilisierten Staaten für medizinische Berufe, die Medikamente verschreiben, herstellen oder verkaufen dürfen, eine umfassende Ausbildung, Prüfungen und Fortbildungen vorschreiben: Medizin ist immer auch gefährlich. Erst durch Wissen, Können und Abwägen werden die Instrumente und das Vorgehen eines Chirurgen oder die Empfehlungen oder die Verordnungen eines Arztes für den Patienten im Durchschnitt eher nützlich als schädlich. Im Einzelfall kann aber selbst dann noch der Schaden für den Patienten größer sein als der Nutzen.

Medikamente sind immer auch gefährliche Gifte und das oft sogar schon in winzigen absoluten Mengen. Es kommt immer darauf an, dass die Dosis, die Konzentration, die Herstellung oder Zubereitung des Medikamentes und die Art der Anwendung nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne des Patienten erfolgt. Und trotzdem gibt es selbst bei der Anwendung von bei seit langem mit großem Erfolg erprobten Medikamenten gefährliche unwillkommene und manchmal aber auch willkommene Nebenwirkungen.

Dazu kommt dann auch noch, dass das medizinische und pharmakologische Wissen sich immer wieder ändert. Was man heute für gut hält,  wird man in einigen Jahren vielleicht als falsch ansehen, weil man heute dieses und jenes nicht bedacht oder auch einfach noch nicht gewusst hat.

Dazu kommen im Gesundheitswesen ganz klar auch wirtschaftliche Interessen. Was ist, wenn neues Wissen und Können sehr gute etablierte Einkommensquellen zu zerstören droht, während es zugleich die Lebensqualität, die Gesundheit und sogar den gefühlten Wohlstand der Gesamtbevölkerung erheblich verbessert?

An diese  grundlegenden Probleme und Zusammenhänge sollte man denken, wenn man ein Mittel wie Chlordioxid betrachtet und Stellungnahmen dazu hört oder liest.

Das Coronavirus im USA-Wahlkampf

Interessant ist der Fall, dass verschiedene gegen Donald Trump eingestellte amerikanischen Quellen, wie selbst die New York Times mit Verweis auf die FDA (Food and Drug Administration, amerik. Behörde für Lebensmittel und Arzneimittelsicherheit) behaupten, dass Chlordioxid faktisch ein Bleichmittel und daher schädlich und abzulehnen sei. Meines Erachtens ist das ein Hinweis darauf, dass diese Behörde ziemlich korrupt und von der Industrie gekauft ist. So unvorstellbar inkompetent, dass  sie die Zusammenhänge zwischen Dosis, Konzentration und Anwendung nicht kennt, kann sie gar nicht sein. Donald Trump könnte das Beispiel des Umgangs der FDA mit dem Thema Chlordioxid erfolgreich nutzen, um die Wahl im November zu gewinnen. Diese Beispiel zeigt nämlich die Berechtigung seines Wahlversprechens “um den Sumpf trocken zu legen” und die Interessen seiner Wähler zu vertreten.  Das Coronavirus, die pharmakologische Wirkung und der niedrige Preis von Chlordioxid könnten Donald Trump  helfen, auch die nächste Präsidentschaftswahl zu gewinnen.

Chlordioxid und das BfArM

Ähnlich wie die amerikansiche FDA warnt auch das deutsche Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte vor “MMS” (“Miracle Mineral Supplement“), weil von diesem das “giftige Chlordioxid-Gas” freigesetzt würde. Auch hier gilt, dass man davon ausgehen kann, dass die Beamten und die Leitung gerade dieser Behörde die Zusammenhänge von Dosis, Konzentration, Anwendungsweise, Herstellungsprozess und Wirkung  kennen und es ist unverständlich, dass allen Ernstes ganz allgemein und undifferenziert vor einem Stoff gewarnt wird, der  bei unsachgemäßer Anwendung Schäden verursachen kann, vor allem wenn der selbe Stoff dann zugleich auch noch in großem Stil und aus gutem Grund für die Qualitätssicherung des wichtigsten Lebensmittels, nämlich des Trinkwassers verwendet wird und – wenn man es richtig anwendet –  das wahrscheinlich mit Abstand beste Mittel gegen Pandemien verursachende Viren wie z. B.  das Coronavirus ist.

Von einer Behörde wie dem BfArM sollte man wirklich qualifizierte, seriöse und differenzierte Informationen im Interesse der Bevölkerung erwarten können.  Wenn eine solche Behörde ihren Aufgaben nicht nachkommt und stattdessen die Interessen mancher Industriezweige zum Schaden der Allgemeinheit vertritt, dann braucht man sie nicht mehr. Vor allem aber braucht man dann keine Beamten mehr.  Das Problem dabei ist nur, dass eine zivilisierte Gesellschaft nur überleben und ihren Wohlstand sichern kann, wenn ihre Institutionen im Sinne der Allgemeinheit funktionieren und wenn die Beamten ihre Arbeit in diesem Sinne gut machen.

Auch hier hoffe ich daher, dass das Coronavirus letztlich auch in der Bundesrepublik Deutschland zu positiven Veränderungen führt.

 Studien zu Chlordioxid

Ich habe mit verschiedenen Begriffen auf www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed

Schutz vor Infektionen und Allergien per Raumluft in Räumen

In der amerikansichen Medizindatenbank www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ habe ich zunächst eine ganze Reihe von Artikeln gefunden, die zeigen, dass eine sehr geringe Chlordioxidgaskonzentration  (<0,03 ppm), die deutlich unter der für Menschen als unbedenklich geltenden Grenze (0,1 ppm) liegt Viren und auch Bakterien inaktivieren oder zerstören.

Ein Beispiel ist der  in J Gen Virol. 2008 Jan;89(Pt 1):60-7 veröffentlichte Artikel Protective effect of low-concentration chlorine dioxide gas against influenza A virus infection  von Ogata N1, Shibata T. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18089729 ). Es handelte sich um einen Versuch mit Mäusen. Die Mäuse wurden mit dem Influenza A-Virus infiziert. Ein Teil der Mäuse wurde einer für Menschen zulässigen, sehr geringe Dosis eines ClO2-Aerosols ausgesetzt.  10 von 10 Mäusen die dem ClO2-Aerosol ausgesetzt waren überlebten, während in der Kontrollgruppe nur 3 von 10 überlebten. Fazit der Autoren: Zusammenfassend stellen wir fest, dass ClO2-gas sehr effektiv ist, um eine durch Tröpfcheninfektion (aerosol) übetragene  Grippeinfektion bei Mäusen zu verhindern.  Die Hülle der Viren wird durch eine ClO2-Konzentration zerstört, die deutlich unter dem für Menschen zulässigen Grenzwert liegt. ClO2-Gas könnte daher eine nützliche vorbeugende Maßnahme an  belebten Plätzen sein, mit der man sonst notwendige Evakuierungen verhindern kann.

Weil der Autor Ogata N an verschiedenen Studien zum Thema Chlordioxid beteiligt war, habe ich nach dem vollen Namen (Norio Ogata, MD and PhD, Taiko Pharmaceutical Co., Ltd. · Research Institute in Japan) gesucht. Dann habe ich nach der Webseite der Firma gesucht ( www.seirogan.co.jp/en/). Diese Firma hat offensichtlich intensiv Forschung betrieben und macht die Ergebnisse zugänglich (www.seirogan.co.jp/en/research_dev/ ).  Besonders interessant finde ich die Zusammenfassung und graphische Darstellung der wissenschaftlichen Daten der Chlordioxidexperimente der Firma: www.seirogan.co.jp/en/research_dev/eiseidata.html.

Mit einer geringen, für Menschen verträglichen Menge Chlordioxid in der Luft kann man demnach auch Allergene deaktiveren. Mit einer mittleren ClO2-Konzentration von 0,09 ppm reduzierte sich die allergene Wirksamkeit der Allergene um mehr als 60 %, wie die folgende Grafik von der Internetseite der Firma zeigt.

Allergic substances Validation Data
Quelle: Morino, H. and Shibata, T.: Clinical Allergy 30(1), 51-55(2010), hier aus www.seirogan.co.jp/en/research_dev/eiseidata.html kopiert.

Diese Daten zeigen, was mir schon eine sehr zu Allergien neigende Anwenderin von Chlordioxid berichtet hatte, nämlich dass das Chlordioxid offenbar gut gegen Allergien hilft.

Wirkung gegen Viren auf Oberflächen

Die auf www.seirogan.co.jp/en/research_dev/  veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen auch, dass niedrige Chlordioxidkonzentrationen auch sehr gut gegen Viren und Bakterien auf feuchten Oberflächen wirken. Ein Artikel dazu auf Pubmed ist: Lett Appl Microbiol. 2011 Dec;53(6):628-34. doi: 10.1111/j.1472-765X.2011.03156.x. Epub 2011 Oct 19.
Effect of low-concentration chlorine dioxide gas against bacteria and viruses on a glass surface in wet environments.
Morino H1, Fukuda T, Miura T, Shibata T. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21950421  )

Aus der Zusammenfassung:

Niedrige Konzentration von ClO2-Gas können nützlich sein, um das Risiko einer Infektion durch Viren und Bakterien auf nassen, harten Oberflächen in Räumen mit menschlichen Aktivitäten ohne nachteilige Effekte zu reduzieren.  Die Studie zeigte, dass Gram-positive und Gram-negative Bakterien, sowie Viren mit und ohne Hülle im feuchten Zustand inaktiviert wurden.

Grippe Viren in Trinkwasser

Die Studie Water Res. 2010 Apr;44(8):2473-86. doi: 10.1016/j.watres.2010.01.013. Epub 2010 Jan 25.
Assessment of the removal and inactivation of influenza viruses H5N1 and H1N1 by drinking water treatment.
Lénès D1, Deboosere N, Ménard-Szczebara F, Jossent J, Alexandre V, Machinal C, Vialette M. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20149404 )  sich mit der Frage beschäftigt, ob Grippeviren bei der Aufbereitung von Trinkwasser ausreichend gut deaktiviert werden.

Die Schlußfolgerung der Autoren ist, dass die Wasseraufbereitungsstrategien, die derzeit benutzt werden, um Oberflächenwasser aufzubereiten vollständig ausreichen, um Influenza A Viren zu entfernen oder/und zu inaktivieren. …… Von den chemischen Desinfektionsbehandlungen, nämlich Ozon, Chlor und Chlordioxid waren alle bei der Inaktivierung von H5N1 und H1N1 sehr effektiv.

Getestet wurden hier 0,3 bis 3 mg/Liter bei Einwirkzeiten von 5 bis 120 Minuten. Die deutsche Trinkwasserverordnung begrenzt die Chloridoxidkonzentration auf 0,4 mg/Liter. 0,15 bis 0,2 mg/Liter werden als ausreichend angesehen.

Wundheilung

Activated chlorine dioxide solution can be used as a biocompatible antiseptic wound irrigant.  von Valente JH, Jay GD, Zabbo CP, Reinert SE, Bertsch K. in Adv Skin Wound Care. 2014 Jan;27(1):13-9.  wurden insgesamt 175 Patienten mit unkomplizierten, weniger als 8 Stunden alten Hautverletzungen untersucht. Bei 86 wurden die Wunden nur mit Kochsalzlösung gespült. Bei 89 Patienten wurden die Wunden mit einer aktivierten Chlordioxid-Lösung, also faktisch mit eben jenem MMS gespült, vor dem die FDA, das BfArM und einige Youtuber, die New York Times  und Trumpgegner so warnen, weil es angeblich so gefährlich und ätzend ist. Die Wunden wurden nach 4 Monaten nach einem standardisierten Verfahren kontrolliert. Das Ergebnis: Chlordioxid scheint sicher und als antiseptische Wundspülung biologisch akzeptabel zu sein. Es beeinträchtigt das kosmetische Ergebnis nicht.

Eine offene, nicht verheilen wollende  Knochenwunde bei einem in Zusammenhang mit einer Krebstherapie mit Bisphosphonaten behandelten Patienten gehört zum schlimmsten und frustrierendstem, was ich mir als Zahnarzt vorstellen kann, auch wenn ich davon nur Bilder aus Fortbildungen kenne und es zum Glück noch nicht in der Praxis erlebt habe. Aber auch zu solchen Knochenwunden habe ich bei der Recherche zum Thema Chlordioxid einen Interessanten Artikel gefunden:

Open Dent J. 2011;5:163-7. doi: 10.2174/1874210601105010163. Epub 2011 Oct 21.  Closure of an open wound associated with bisphosphonate-related osteonecrosis of the jaw in a breast cancer patient. Soolari N1, Soolari A. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22135700 ):
Ich übersetze dazu hier das Abstrakt:
Hintergrund und Ziel: Viele Kliniken wollen keine Patienten mit einer Bisphosphonat-bezogenen Osteonekrose des Kiefers nach langandauernder Bisphosphonattherapie behandeln, weil ihnen das Behandlungsergebnis zu unsicher ist.
Material und Methoden: Die Patientin präsentierte sich mit  Schmerzen nach einer nicht verheilenden Läsion nach einer Weißheitszahnentfernung im rechten, hinteren Oberkiefer. Die Läsion hatte auf keinerlei konventionelle zahnärztliche Behandlung angesprochen.  Die Patientin hatte an Brustkrebs gelitten und zu ihrer Behandlung hatte mehrere Jahre lang eine Therapie mit Zometa (Zoledronic-Säure),  einem Bisphosphonat, gehört.
Ergebnisse: Die Patient stoppte die Einnahme von Zometa und führte eine Mundspülung mit einem phosphatgepufferten, 0,1 % Chlordioxid enthaltenden Mundspülmittel durch. Nach 5 Monaten wurden Veränderungen der Morphologie der Wunde festgestellt und das Weichgewebe hatte sich über der offenen Wunde geschlossen.
Schlußfolgerung: Beendigung der Bisphosphonat-Therapie und die Verwendung eines phosphatstabilisierten, 0,1 %  Chlordioxid enthaltenden Mundspülmittels verringerte die Schmerzen der Patientin und resultierte in der Schließung der Wunde mit Weichgewebe.
Mundspülmittel / Mundgeruch
Gen Dent. 2013 Jul;61(4):46-9. The effect of a mouthrinse containing chlorine dioxide in the clinical reduction of volatile sulfur compounds.  Soares LG1, Guaitolini RL, Weyne Sde C, Falabella ME, Tinoco EM, da Silva DG. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23823344 ):
Gegen Mundgeruch hilft ein Mundspülmittel mit 0,3 % Chlordioxid genauso gut wie 0,2 % Chlorhexidin (Abgekürzt auch CHX, der Wirkstoff der Standardmundspülmittel wie Chlorhexamed und ParoEx). Zwei andere Mundspülmittel mit anderen Wirkstoffen waren weniger wirksam.
Am J Dent. 2018 Dec;31(6):309-312. Efficacy of stabilized chlorine dioxide-based unflavored mouthwash in reducing oral malodor: An 8-week randomized controlled study.
Lee SS1, Suprono MS2, Stephens J2, Withers SA2, Li Y2. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30658377)
Klinische Relevanz nach Ansicht der Autoren: Die tägliche Verwendung von einem stabilisiertes Chlordixid enthaltenden, nicht mit Geschmacksstoffen versehenen Mundspülmittel ist eine  Ergänzung zum Zähneputzen mit einer Fluorzahnpasta und resultiert nach 3-wöchigem, zweimal täglicher Anwendung eine relevante Reduzierung des Mundgeruchs.
J Investig Clin Dent. 2018 May;9(2):e12309. doi: 10.1111/jicd.12309. Epub 2017 Dec 15. Genotoxicity of non-alcoholic mouth rinses: A micronucleus and nuclear abnormalities study with fluorescent microscopy. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29243408 )
Durbakula K1, Prabhu V2, Jose M2. Eine interessante Studie für jene die über sehr lange Zeit Mundspülmittel verwenden. Alle getesteten Mundspülmittel sind offenbar auf Dauer für die Schleimhautzellen schädlich. Das laut FDA und BfArM so gefährliche Chlordioxid ist aber weniger schädlich als das viel verwendete Chlorhexidindigluconat, von dem ich seinerzeit gelernt hatte, dass es harmlos ist. Insgesamt eine Studie, die bestätigt, dass eine gute mechanische Mundhygiene mit Zahnbürste, Zahnseide und/oder Interdentalbürsten nach wie vor die beste Lösung ist, wenn die Patienten geschickt genug sind.
Alles in allem ist Chlordioxid auch als Mundspülmittel verwendbar und trotz aller Warnungen der FDA und des BfArM keinesfalls schädlicher als andere zugelassene und sehr viel verwendete Mundspülmittel. Wenn man seine Zähne auch so gut genug gereinigt bekommt,  wenn man ein geringes Karies- und Parodontoserisiko hat und wenn Mundgeruch kein Problem ist, dann ist die dauerhafte Verwendung von Mundspülmitteln aber ganz allgemein nicht zu empfehlen, wie die Studie von Durbakula et. al. zeigt.
Wurzelkanalaufbereitung

Dieses Thema wäre einen eigenen Artikel für Zahnärzte wert, weil hier es hierzu sehr ins Detail gehende Studien gibt.

Wichtig erscheint mir hier, dass hoch konzentriertes Chlordioxid offensichtlich ein sehr wirksames Wurzelkanalspülmittel ist.

Acta Microbiol Immunol Hung. 2013 Jun;60(2):187-99. doi: 10.1556/AMicr.60.2013.2.9. In vitro efficacy of different irrigating solutions against polymicrobial human root canal bacterial biofilms.
Fráter M1, Braunitzer G, Urbán E, Bereczki L, Antal M, Nagy K. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23827750

Das hier verwendete 0,12 %, also 1200 ppm  ClO2 enthaltende Sodium Dental war erheblich schwächer als 5,25 % Natriumhypochlorid.

J Conserv Dent. 2014 Nov;17(6):541-5. doi: 10.4103/0972-0707.144590.  Comparative evaluation of human pulp tissue dissolution by different concentrations of chlorine dioxide, calcium hypochlorite and sodium hypochlorite: An in vitro study.
Taneja S1, Mishra N1, Malik S1. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25506141 )
Hier interessiert der für Wurzekanalbehandlungen wichtige gewebauflösende Effekt. Das echte Bleichmittel, NaOCl, also Natriumhypchlorid, war hier in beiden getesteten Konzentrationen (2,5 % und 5,25%) wirksamer als ClO2, das mit Konzentrationen von 5 und 13 Prozent, also mit 50.000 ppm und mit 130.000 ppm getestet wurde.
J Endod. 2010 Feb;36(2):272-4. doi: 10.1016/j.joen.2009.10.027. Comparison of organic tissue dissolution capacities of sodium hypochlorite and chlorine dioxide.
Cobankara FK1, Ozkan HB, Terlemez A. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20113788 ). 
In dieser Studie wurden u.a. 5,25 % NaOCl und 13,8 % ClO2 miteinander verglichen. Der gewebauflösende Effekt war hier bei beiden Mitteln etwa gleich.
Mein Fazit hier ist, dass ClO2 weniger gewebeauflösend, aber stärker mikrobiell wirkt als NaOCl.  Wenn die Kanäle schon gut geräumt sind, und das Pulpagewebe bereits aufgelöst ist, und man die Kanäle noch einmal spülen und desinfizieren will oder muss, dann ist es vermutlich besser und sicherer mit ClO2 statt mit NaOCl zu spülen.
Desinfektion zahnärztlicher Instrumente

Int J Prosthodont. 2013 Nov-Dec;26(6):541-4. doi: 10.11607/ijp.3465. Clinical evaluation of chlorine dioxide for disinfection of dental instruments. Watamoto T, Egusa H, Sawase T, Yatani H. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24179967 )

Ziel dieser Studie war die Effektivität der Desinfektion von gebrauchten zahnärztlichen Instrumenten mit Chlordioxid ( ClO2 ) zu bewerten. Intraoral verwendete zahnärztliche Mundspiegel wurden in 10 Minuten mit 0,02 % (=200 ppm) ClO2 10 Minuten lang im Ultraschallbad gereinigt. Dabei wurden alle Mikroorganismen vollständig entfernt. Auch Hepatitis C-Viren wurden vollständig entfernt. Dazu wurden Parodontalküretten nach der Behandlung von vier an Hepatitis C erkrankten Patienten mit der selben Prozedur gereinigt und untersucht. Die Schlußfolgerung der Autoren war, dass die Kombination von Chlordioxid und Ultraschallbad ein Alternative zur Verwendung von toxischeren  Desinfektionsmitteln wie Natriumhypochlorid und Glutaraldehyd ist.

Die Toxizität von Chlordioxid
Int J Environ Res Public Health. 2017 Mar 22;14(3). pii: E329. doi: 10.3390/ijerph14030329. Efficacy and Safety Evaluation of a Chlorine Dioxide Solution. Ma JW1,2, Huang BS3, Hsu CW4, Peng CW5, Cheng ML6, Kao JY7, Way TD8,9,10, Yin HC11, Wang SS12.
( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28327506 ). Voller Text in www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5369164/)
Der Artikel macht verständlich, warum es bei der Einnahme bzw. beim Trinken von  MMS, dem sogenannten “Miracle Mineral Supplement” Problem kommen kann: Die verwendeten Grundstoffe, nämlich üblicherweise heute 4 % Salzsäure und 25 % Natriumchlorit können Unreinheiten enthalten,  die zu verschiedenen gesundheitsschädlichen Nebenprodukten führen können.
Ansonsten wurden bei dieser Studie im Tierversuch Mäusen 90 Tage lang Wasser mit 0, 5, 10, 20 und 40 ppm ClO2 gegeben. Die Mäuse und deren Organe wurden dann auf verschiedene Weise umfassend untersucht. Dabei wurden keine Krankheitssymptome festgestellt. Die Schlussfolgerung war, dass zumindest für Mäuse Wasser mit 40 ppm gesundheitlich unbedenklich ist. Im Trinkwasser nach deutscher Trinkwasserverordnung zulässig sind 0,4 ppm, also ein hundertstel der für Mäuse unbedenklichen Konzentration.
Getestet wurde auch die  Anwendung einer Lösung von 50 ppm auf das Auge eines Kaninchens. Auch diese wurde gut vertragen.

Bei Mäusen wurde zudem über 24 Stunden ein Inhalationstest mit 10 und 20 ppm ClO2 durchgeführt. Auch dieser zeigte keine negativen Folgen. Die Autoren erwähnen aber auch die Studie

1970 Mar;31(3):97-106. [Effect of a weak concentration of chlorine dioxide on laboratory animals].
[Article in French]  Paulet GDesbrousses S. (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/5518885/bei der bereits bei Gaskonzentrationen von 2,5 ppm leichte Veränderungen festgestellt wurden. Die zulässige Obergrenze für die Atemluft von Menschen beträgt  0,1 ppm.

Der Unterschied von Chlordioxid (CDL) und MMS

MMS (“Miracle Mineral Supplement” oder “Master Mineral Solution”) entsteht wenn man Salzsäure oder Zitronensäure mit Natriumchlorit (NaClO2), nicht zu verwechseln Natriumchlord = NaCl = Kochsalz, vermischt. 

Wenn diese beiden Stoffe vermischt werden, entsteht insbesondere Chlordioxidgas. Dieses Gas ist wasserlöslich. Üblich war oder ist wohl oft auch noch, dass Leute z. B. je einen oder mehrere Tropfen NaClO2 und eine gleichgroße Menge Salz- oder Zitronensäure in ein Glas Wasser geben und dies dann trinken. Bei diesem Verfahren können unerwünschte, gesundheitsschädliche Nebenprodukte entstehen, die dann systembedingt ebenfalls getrunken werden.

Man kann aber auch das entstehende Chlordioxidgas ableiten und in Wasser lösen. Wie das geht zeigt z. B. Dr. Hartmut Fischer auf Youtube in Chlordioxidlösung sicher selbst herstellen ( https://youtu.be/JRpM9ysFyq8 ) und in Chlordioxid Lösung ( youtu.be/0koSEG2JNvI ). Wenn man dazu dann auch noch z.B. per Umkehrosmose gereinigtes, sehr sauberes Wasser verwendet, bekommt man offenbar eine saubere Chlordioxidlösung ohne die beim MMS möglicherweise schädlichen Nebenprodukte.

Warum nicht das Wasser im Menschen desinfizieren?

Bei der oben im Abschnitt Grippeviren im Trinkwasser erwähnten Studie wurden Konzentrationen von 0,3 bis 3 mg/Liter bei Einwirkzeiten von 5 bis 120 Minuten getestet. Die deutsche Trinkwasserverordnung begrenzt die Chloridoxidkonzentration 0,4 mg/Liter. 0,15 bis 0,2 mg/Liter werden als ausreichend angesehen. Wir wissen also, dass diese niedrigen ClO2-Konzentrationen gegen krank machende Viren und Bakterien sehr wirksam sind. Für menschliche Zellen und höhere Tiere sind diese geringen Konzentrationen nachgewiesener Maßen ungefährlich.

Wieviel ClO2 musste nun ein Mensch zu sich nehmen, um das Wasser in seinem Körper auf ein nach der Trinkwasserverordnung zulässiges ClO2 Niveau zu bringen und damit die schädlichen Viren und Bakterien im Körper zu inaktivieren?

Wenn ein Mensch von 80 kg einen Wasseranteil von 70 % hat, dann beträgt die Wassermenge 56 Liter. Wenn er 15 mg ClO2 trinkt,  und wenn man annimmt, das sich das ClO2 gleichmäßig im Körper verteilt, dann ergibt sich eine ClO2-Konzentration im Körper von ca. 0,27 mg/Liter. Ich kenne eine Frau, die schon seit gut einem Jahr täglich etwa 10 bis 15 mg ClO2 trinkt, weil sei den Eindruck hat, dass dies sich sehr positiv auf ihr Asthma auswirkt und weil sich z. B. früher oft hartnäckigen Husten schnell löst. Kombiniert mit einer vor allem aus Fleisch und Fett bestehenden Diät hat das dazu geführt, dass die objektive Messung der Lungenfunktion sich binnen eines Jahre auf über 130 Prozent verbessert hat.

Von einer anderen Frau mit vielen Gesundheitsproblemen weiß ich, dass sie bis zu ca. 30 mg ClO2 pro Tag trinkt und der Meinung ist, dass ich das sehr gut hilft.

Ich selbst habe im Herbst, als ich den Eindruck hatte, dass ich krank würde und eine Grippe bekäme, an einem Abend schätzungsweise etwa 20 mg ClO2 über wenige Stunden verteilt getrunken. Nächsten Tag war ich wieder völlig gesund.

Die wirtschaftliche Seite

Die Probleme mit dem ClO2 sind, dass es nur eine geringe Haltbarkeit hat. Man bereitet es am besten regelmäßig neu zu. Das größte Problem aber ist das Geld. Mit je 2 ml 25%igem Natriumchlorit und 4 %iger Salzsäure kann ich ungefähr 120 bis 130 mg ClO2 herstellen. Je ein Liter kosten beide zusammen ca. 30 Euro mit Versand. Das wären dann 500 Portionen zu je 120 mg =  60.000 mg. Wenn ich pro Person und Tag z.B. für die Behandlung oder Vorbeugung von Grippe 15 mg bräuchte, wären das 4000 Personentage für ca. 30 Euro = 3000 Cent, also weniger ein ein Cent pro Tag und Person. Bei 30 mg pro Person und Tag wären es immer noch 2000 Personentage und ca. 1,5 Cent pro Tag und Person.

Ich denke, damit ist sehr, sehr klar, warum gewisse Behörden, Journalisten und Influenzer Schauergeschichten über Chlordioxide erzählen und warum die Pharmaindustrie und die von dieser abhängigen Universitäten Chlordioxid wenn, dann höchstens als Zusatz zu teuren, patentierbaren Medikamenten erforschen.

Anderseits, habe ich aber gerade vorgerechnet, wie Staaten sehr preiswert  und effizient für Katastrophenfälle vorbeugen können. Auch für Staaten und Politiker, denen die Gesundheit der Bevölkerung mehr wert ist als die Gesundheit der Bilanzen der Pharmaindustrie haben mit Chlordioxid ein sehr interessantes Mittel.

Vor dem Hintergrund meiner anderen Artikel über die Entwicklung im Energiesektor und über die zwangsläufig sinkende Produktivität kann ein Mittel Chlordioxid den scheinbar zwangsläufigen Wohlstandsverlust der Unter- und Mittelschicht verringern, weil damit die Ausgaben im Gesundheitswesen reduziert werden können.

Chlordioxid in der Alternativmedizin

Es gibt eine ganze Menge Bücher, Videos und Webseiten zum Thema Chlordioxid und “MMS”.  Einen großen Teil dieser Bücher habe ich sogar.

Mein Gesamteindruck:  Da steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit drin. Man sollte dieses Chlordioxid besser untersuchen.

Nur werden die Pharmaindustrie und damit auch die auf Forschungsaufträge der Industrie angewiesenen Universitäten wohl kaum den Ast absägen auf dem sie sitzen, auch wenn man mit etwas Forschung noch soviel für die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung und für die weitere Bezahlbarkeit des Gesundheitswesens tun könnte.

Ich liste hier einige Links auf die mir besonderst interessant erscheinen:

Biophysiker Dr. Manfred Voss:

Medizinjournalist und Heilpraktiker Rainer  Taufertshoefer: www.rainer-taufertshoefer-medizinjournalist.de/Chlordioxid_MMS_CDS_CDL_CDI_Heilmittel

Andreas Kalcker andreaskalcker.com/de/ auch mit einer Suche nach “Andreas Klacker” vielfach auf Youtube zu finden.

Der Tierarzt Dirk Schrader auf Youtube. Beispiele:

und viele andere. Einfach suchen, wenn es interessiert.

Ein Fall für die zivilmilitärische Zusammenarbeit

Es gibt da aber auch noch die Bundeswehr mit der Sanitätstruppe und den ABC-Truppen. Die Bundeswehr könnte mit ihren technischen und medizinischen Möglichkeiten ohne weiteres die Grundlagen für den praktischen Einsatz von Chlordioxid im Katastrophenschutz und damit letztlich auch in der Medizin schaffen. Das Coronavirus könnte ein guter Anlass dazu sein. Und wenn die Bundeswehr es nicht tut, dann könnten es die Streitkräfte anderer Länder tun. Was wäre zu tun?

Forschungsbedarf

Anwendung von Chlordioxid-Gas in Räumen

Mit Räumen meine ich hier auch Flugzeuge, Busse, Hallen, Großraumbüros, Märkte usw.

Die Gundlagenforschung dazu habe ich weiter oben erwähnt. Was fehlt, sind Daten und Anleitungen für die Praxis. Wenn man eine entsprechend empfindliche und genaue chemische Analysetechnik hat, dann könnte man z. B. Tabellen, Richtwerte und Berechnungsgrundlagen für verschiedene Räume und Situationen erstellen. Die Erzeugung von Chlordioxidgas ist eine sehr einfache Sache. Man tut einfach ein gleiche Menge 4 % Salzsäure und 25 % Natriumchlorit in ein Reagenzglas oder in einen anderen Behälter und schon ensteht das Gas. Das Problem ist, dass man für eine sichere Anwendung entweder ständig die Konzentration in der Luft messen oder die benötigte Menge und den Verbrauch ausrechnen können müsste.   Die Bundeswehr sollte in der Lage sein entsprechende Versuche durchzuführen und darauf aufbauend praktische Anleitungen zu erarbeiten.

Eine wichtige Anwendung könnte übrigens auch die Schweinepest oder eine andere Tierseuche werden. Statt massenhaft Tiere zu keulen, könnte man unter anderem die Ställe mit einer geringen, aber dennoch ausreichend wirksamen Chlordioxid-Gasmenge fluten.

Ermittlung pharmakologischer Daten

Um Chlordioxid wirklich rational und gezielt anwenden zu können, bräuchte man zum Beispiel die Daten zur Entwicklung der Konzentration im Blut und im Gewebe des Patienten bei oraler und bei intravenöser Gabe. Die Bundeswehrkrankenhäuser sollten dazu in der Lage sein, entsprechende Messungen durchzuführen.

Behandlung von Infektionen und Krankheiten

Die Versorgung der Bevölkerung mit wirksamen Antibiotika ist schon heute wegen Lieferengpässen oder wegen der Resistenz der Keime oft schlecht oder unmöglich. Diese Situation kann sich durch und in Katastrophen noch verschärfen. Mit einer besseren Erforschung von Chlordioxid und einer darauf aufbauenden, rechtzeitigen Sammlung von Erfahrungen kann man diese Situationen entschärfen oder sogar verhindern.

Das Ganze ist in der Tat eine Aufgabe der zivilmilitärischen Zusammenarbeit, weil die zivile Seite mit Blick auf die Interessen der Pharmaindustrie nicht liefern kann.

Fazit

Mit Chlordioxid hat man eine sehr wirksame und dabei zugleich auch extrem preiswerte Mehrzweckwaffe für den Einsatz gegen pathogene Viren und Bakterien. Man müsste sie nur besser nutzen lernen. Das Problem dabei ist der zu geringe Preis bzw. die Bedrohung der Interessen der Pharmaindustrie.  Aus diesem Grunde schlage ich vor, dass sich die Streitkräfte mit den Möglichkeiten ihrer Sanitäts- und ABC-Abwehrtruppen der Sache annehmen, denn diese sind nicht dem Interesse der Industrie sondern der Gesellschaft als Ganzes verpflichtet, während sie anderseits sehr wohl die fachliche Kompetenz und die auch die Ausstattung haben, um praxistaugliche Konzepte für den Einsatz von Chlordioxid insbesondere auch bei Pandemien, Tierseuchen und in Not- und Kriegszeiten zur Praxisreife zu entwickeln, vorzubereiten und rechtzeitig zu erproben.

Kelberg, den 2. Februar 2020

Christoph Becker

Nachträge (letzte Aktualisierung 29.08.2022)

Chlordioxid wirkt auch gegen Anthrax

Appl Environ Microbiol. 2010 May; 76(10): 3343–3351.Published online 2010 Mar 19. Systematic Evaluation of the Efficacy of Chlorine Dioxide in Decontamination of Building Interior Surfaces Contaminated with Anthrax Spores.
Vipin K. Rastogi, Shawn P. Ryan, Lalena Wallace,† Lisa S. Smith,† Saumil S. Shah, and G. Blair Martin. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2869126/ ):

Chlordioxidgas wurde in Konzentrationen von 500 bis 3000 ppm mit Einwirkzeiten von 0,5 bis 12 Stunden gegen Anthrax-Sporen getestet. Es wirkt gut. Die Wirkung bzw. die notwendige Einwirkungsdauer und Konzentration hängt aber von der Materialoberfläche ab, auf der sich die Sporen befinden. Die Konzentration wirkte sich nur bei der Dekontamination von Betonklötzen (cinder block) aus. Bei anderen Materialien war also die niedrigere Konzentration ausreichend.

Subchoronische Toxizität von ClO2 in Wasser
J Environ Sci Health A Tox Hazard Subst Environ Eng. 2006;41(7):1347-53. Study on subchronic toxicity of chlorine dioxide and by-products in water. Qingdong X1, Guangming Z, Li W. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16854807 )
Die subchronische Toxizität einer Mischung von ClO2, CO2- und ClO3 in Wasser wurde bei Ratten getestet, die dazu einem 90 Tage dauerndem Futtertest unterzogen wurden. Die Gewichtszunahme, Futterverwertungseffizienz, Blut- und Serum Indizes, Leber/Körpergewicht und Nieren/Körpergewicht sowie die  histophatologische Überprüfung der Leber und der Nieren zeigten, dass eine Lösung von ClO2 und seinen Nebenprodukten ClO2- und ClO3- bei einer Konzentration von 553 mg/l (also 550 ppm) nicht toxisch war.
Resistenzen gegen Chlordioxid sind möglich

Postepy Hig Med Dosw (Online). 2015 Sep 20;69:1042-55.
[Disinfectants – bacterial cells interactions in the view of hygiene and public health].
[Article in Polish]
Książczyk M1, Krzyżewska E2, Futoma-Kołoch B1, Bugla-Płoskońska G1.

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26400890

Bei dieser Studie hat man Bakterien gefunden, die gegen Chlordioxid und auch gegen andere oxidierende Desinfektionsmittel resistent sind.

Das bedeutet, dass man mit dem Einsatz von Chlordioxid ähnlich vorsichtig sein sollte wie mit dem Einsatz von Antibiotika. Man sollte immer damit rechnen, dass man dabei resistente Mikroorganismen züchten kann. Von einem dauerhaften, leichtfertigen Einsatz,  wie er bei Antibiotika oft vorgekommen ist, sollte man daher möglichst absehen.

(Nachtrag 17.4.2020): Front Microbiol. 2017; 8: 1928.
Published online 2017 Oct 4. Cross-Resistance of UV- or Chlorine Dioxide-Resistant Echovirus 11 to Other Disinfectants von
Qingxia Zhong, Anna Carratalà, Rachele Ossola, Virginie Bachmann, and Tamar Kohn (www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5632658/ ). Demnach können Viren auch gegen Chlordioxid und andere Desinfektionsmittel resistent sein bzw. werden. Mit der Entwicklung von resistenten Viren ist vorallem dann zu rechnen, wenn man Wasser in einem Kreislauf immer wieder desinfiziert:

A potential new source of resistant viruses may be the increasing practice of direct potable reuse of wastewater. In these systems, waterborne viruses may remain in the “treatment-consumption-excretion-treatment” cycle, where they can become subjected to iterate disinfectant exposures and cause new infections. In such a setting, we should be conscious of the potential emergence of disinfection-resistant viruses, and evaluate the best approaches to control their occurrence.

In diesen Fällen nutzt man am besten verschiedene Desinfektionsmethoden parallel.

Wirkung von ClO2 auf die Gehirnentwicklung bei Ratten

J Toxicol Environ Health. 1990 Sep;31(1):29-44.
Effects of chlorine dioxide on the developing rat brain.
Toth GP1, Long RE, Mills TS, Smith MK..

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2213920

Diesem Versuch zur Folge sollte man damit rechnen, dass ClO2 bei einer Dosierung von 14 mg/kg Körpergewicht und Tag zumindest eine neurotoxische Wirkung auf sich entwickelnde Gehirne haben kann. 14 mg/kg Körpergewicht und Tag ist allerdings eine ziemlich hohe Dosis.

Desinfektion von Räumen, praktische Berechnung

Int J Environ Res Public Health. 2017 Mar; 14(3): 329.
Published online 2017 Mar 22. doi: 10.3390/ijerph14030329
PMCID: PMC5369164
PMID: 28327506
Efficacy and Safety Evaluation of a Chlorine Dioxide Solution
Jui-Wen Ma,1,2 Bin-Syuan Huang,1 Chu-Wei Hsu,1 Chun-Wei Peng,1 Ming-Long Cheng,1 Jung-Yie Kao,2 Tzong-Der Way,2,3,4 Hao-Chang Yin,1,* and Shan-Shue Wang5,*

www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5369164/

In diesem Artikel werden als nach US-amerikanischem Recht  zulässige Gaskonzentration an Arbeitsplätzen für ClO2  0,3 mg / m³ Raumluft angegeben. Kurzzeitig sind in den USA 0,83 mg / m³ erlaubt.

Bei einer Raumhöhe von 2,4 m wären demnach 0,72 mg / m² erlaubt. In einem Raum mit 15 m² Grundfälche  würde man demnach mit 10 mg ClO2 ungefähr die zulässige Arbeitsplatzkonzentration erreichen. Je nach Möbellierung und Raumnutzung, Lüftung usw. käme man auf andere Werte.

1 Liter mit 3000 ppm enthält 3000 mg ClO2. Ein ml mit 3000 ppm enthält 3 mg ClO2. Wenn man das oben im Text erwähnte Beispiel mit den Mäusen zugrunde legt, bei dem etwa 1/3 der zulässigen Konzentration eingesetzt wurde, dann müßte man bei einem Raum von ca. 20 Quadratmetern und  ca. 2,4 m Raumhöhe ca. 1 ml einer wässrigen Chlordioxid-Lösung mit 3000 ppm z.B. mit einem Ultraschallzerstäuber in der Raumluft verteilen, um z.B. Grippeviren und wahrscheinlich auch das Coronavirus zu deaktivieren, ohne dabei die den Raum nutzenden Menschen zu gefährden. Das heißt, man hätte dann noch eine Sicherheitsreserve.

Derselbe Artikel enthält aber auch Hinweise auf Gefahren durch Verunreinigungen der Grundstoffe, die zu unerwünschten, gesundheitsschädlichen Nebenprodukten führen können. Man bräuchte daher, aus Sicherheitsgründen für verschiedene Grundstoffkombinationen sorgfältige chemische Analysen des produzierten  ClO2  oder auch der Lösung, die man z. B. mit einem Ultraschallzerstäuber in der Luft verteilt.

Zu den aktuellen Fake News auf “Correktiv”

Die Webseite correctiv.org  verbreitet mit ihrem Artikel  Die Einnahme von Chlordioxid hilft nicht gegen das neue Coronavirus von Alice Echtermann, vom 7.2.2020 ziemlich offensichtliche und meines Erachtens kriminelle, irreführende Fake News. Nur weil die  WHO (aus sehr verständlichen, wirtschaftspolitischen Gründen) behauptet, es gäbe kein wirksames Mittel gegen das Coronavirus, muss das nicht wahr sein.

Chlordioxid ist ein sehr wirksames  Desinfektionsmittel, das bei richtiger Dosierung und Anwendungsform gefahrlos getrunken, intravenös gegeben und auch eingeatmet werden kann. Wie jedes andere Medikament auch ist es bei falscher Dosierung oder/und falscher Anwendung selbstverständlich gesundheitsschädlich oder auch tödlich.

Alkohol ist übrigens auch ein Desinfektionsmittel und man kann ihn, wie jeder weiß,  auch ganz gut und gefahrlos trinken, wenn die Dosis und die Konzentration stimmt. Der Staat lässt das Trinken von Alkohol und die Herstellung von speziell zum Trinken hergestelltem Alkohol sogar ausdrücklich zu und fördert diese. Man denke an Subventionen für den Weinbau und an Alkoholsteuer. Auch ist Alkohol im Blut in Grenzen durchaus zulässig und verträglich. Oder warum gibt es für Alkohol Promillegrenzen und Bluttests?

CICAD 37 ( Chlorine Dioxide) der WHO

CICAD bedeutet Concise International Chemical Assessment Document (dt.: Kurzgefasstes Dokument zur chemischen Einschätzung und Beurteilung)  Die Weltgesundheitsorganisation hat solche CICADs für eine ganze Reihe von Chemikalien veröffentlicht. Der zentale Link ist www.who.int/ipcs/publications/cicad/en/. Der Link auf die pdf-Version des Chlordioxid betreffenden CICAD 37 ist: www.who.int/ipcs/publications/cicad/en/cicad37.pdf.  Dieses Dokument gibt einen guten Überblick über die chemischen und physikalischen Eigenschaften und über die üblichen Verwendungen von Chlordioxid. Es geht auch auf Risiken und Grenzwerte bei der Verwendung von Chlordioxid am Arbeitsplatz und auf die messtechnischen Nachweise ein. Demnach gibt es bisher keine Möglichkeit, die Konzentration von Chlordioxid im Blut zu messen. Auch die Messung der Konzentration in der Luft gelingt nur indirekt, nur zeitverzögert und nur in bestimmten Grenzen.

Interessant fand ich insbesondere auch die Daten zur Wasserlöslichkeit, zum Siedepunkt und zur Arbeitssicherheit. Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Lektüre, wenn man ClO2 wozu auch immer anwenden möchte.

Die Autoren sind eine unabhängige Expertengruppe, die  das Radar der Pharmalobby wohl nicht erfasst hatte.  Zugleich zeigt dieses Dokumente aber auch, dass Chlordioxid, wie eigentlich alles im Leben und ganz besonders auch in der Medizin, auch gefährlich ist, wenn man es vorsätzlich oder  aus Unwissenheit oder Dummheit missbraucht.

Vital Oxide zur Grippeprävention in Schulen

Ermuntert durch die, vermutlich zur Relativierung und Verniedlichung des Coronavirus-Problem gedachten Meldungen über die vielen Grippefälle und Grippetoten in Deutschland, habe ich auch auf Google  “Chlorine dioxide flu” (dt. “Chlordioxid Grippe”) aufgesucht und dabei unter anderem den Artikel “WINNING THE BATTLE AGAINST COLD AND FLU IN THE SCHOOLS” vom 15. Juli 2019, auf der Webseite der Firma VitalOxide.com gefunden. Der Hauptbestandteil von VitalOxide ist Chlordioxid. Das Mittel wird offenbar mit einem Zerstäuber angewendet, der für eine elektrostatische Aufladung sorgt, so dass die Tröpfchen des Chlordioxidnebels sich besser auf Oberflächen binden. Der hier beworbene Einsatz ist die Desinfektion der Luft und der Flächen in Schulen. Das Mittel  ist gegen alle möglichen krankmachenden Viren und Bakterien wirksam, während es für Menschen völlig ungefährlich und von der amerikanischen Umweltschutzorganisation EPA zugelassen sei usw..  Wenn man auf google “Vital Oxide” eingibt,  erscheint zumindest derzeit bei mir ein Link der Firma mit der Überschrift “Vital Oxide Kills 99.999 % of Viruses

Eine Hypothese zur Selektivität von ClO2

Eine interessante und für die Anwendung in der Medizin wichtige Frage ist, warum Chlordioxid für Bakterien und Viren schon in Konzentrationen tödlich ist, in denen es für die Zellen von Säugetieren (und damit auch für Menschen) völlig harmlos ist.

Eine Studie die sich mit dieser Frage befasst hat ist PLoS One. 2013 Nov 5;8(11):e79157. doi: 10.1371/journal.pone.0079157. eCollection 2013. Chlorine dioxide is a size-selective antimicrobial agent. Von
Noszticzius Z, Wittmann M, Kály-Kullai K, Beregvári Z, Kiss I, Rosivall L, Szegedi J.. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24223899 )

Aus der Schlussfolgerung der Autoren: Die Selektivität von ClO2 zwischen Menschen und Bakterien hat ihre Ursache NICHT in der unterschiedlichen Biochemie, SONDERN in der unterschiedlichen Größe [der Zellen].

Meine Schlussfolgerung aus dieser Studie ist, dass möglicherweise wirklich nur eine kurzfristige, zeitlich begrenzte Anwendung von Chlordioxid für Menschen wirklich unschädlich ist. Bei einer längeren Einwirkung oder auch bei hohen Konzentrationen  ist damit zu rechnen, dass das Chlordioxid auch die Zellen höherer Säugetiere beschädigt. Das passt auch zu der im Folgenden erwähnten Studie über die Langzeitwirkung,

Langzeitwirkung von Chlordioxid auf Ratten

J Environ Pathol Toxicol Oncol. 1985 Sep-Oct;6(1):105-13.
Toxicity of chlorine dioxide in drinking water. von
Abdel-Rahman MS, Couri D, Bull RJ.. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4067828 ) . Zitat aus der Zusammenfassung dieser Studie:

Untersucht wurde die Toxicität von ClO2 (0, 1, 10, 100,  1000) mg/l) und seiner Metaboliten …. im Trinkwasser von Ratten. .. …. Nach 2, 4 und 6 Monaten wurden keine signifikanten hematologischen Veränderungen bei den behandelten Ratten, im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt. Jedoch war nach 9 Monaten die Zahl der roten Blutköperchen, das Hematokrit und Hemoglobin in allen behandelten Gruppen gesunken. ….. Die Behandlung mit Cl-Verbindungen reduzierte das Köpergewicht aller Ratten nach einer Behandlungsdauer von 10 bis 11 Monaten.

Einige weitere deutschsprachige Infos zum Thema
Weiterer Artikel und Produkte von Taiko Pharmaceutical

Die Forschung der Firma Taiko Pharmaceutica zum Thema ClO2 und deren Webseite www.seirogan.co.jp/en/ habe ich schon weiter oben erwähnt. Jetzt habe ich auch deren in The Open Antimicrobial Agents Journal, 2010, 2, 71-78 veröffentlichten Artikel Antiviral Effect of Chlorine Dioxide against Influenza Virus and Its
Application for Infection Control von Takanori Miura and Takashi Shibata gelesen ( benthamopen.com/contents/pdf/TOANTIMJ/TOANTIMJ-2-71.pdf ) und die Produkte der Firma angesehen, auf die in diesem Artikel hingewiesen wird. Der Artikel ist wichtig und sehr interessant, wenn man gegen Grippe und die aktuelle Coronaviruspandemie effizient etwas unternehmen möchte. Die Firma stellt unter anderem Geräte  her, mit denen man eine niedrige ClO2-Gaskonzentration Räumen bis 200 qm, also z. B. in Büros und Geschäften und in Räumen bis 16000 qm, also z. B. in Flughäfen, Messehallen usw. erzielen kann. Die wissenschaftliche Grundlage dahinter ist die oben erwähnte Studie mit den mit Grippe infizierten Mäusen.

Dir Firma stellt auch in Wasser gelöstes Chlordioxid  her. Ein interessanter Versuch aus dem Artikel: Man hat in einem Klassenzimmern über 38 Tage eine geringe, für die Kinder unschädliche Menge ClO2 mit dem von der Firma herstellten Produkt CleverinGs freigesetzt und die Kranktage der Kinder notiert. Gegenüber den  4 % Kranktagen in der Vergleichsklasse  betrugen die Kranktage nur noch 1,5%.  Hauptgrund der Ausfälle  in der Vergleichsklasse waren Erkältung und Grippe.

Interessant fand ich hier noch einmal, dass 2,19 mg ClO2 / Liter Coronaviren sicher abtöten. Ein Mann hat im Mittel 5,4 Liter Blut. Eine Infusion mit 11,8 mg ClO2 würde alle Coronaviren im Blut abtöten. Ich will hier nicht sagen, dass man so etwas einfach so versuchen sollte, weil es dabei auch zu Abfallprodukten kommt, die unerwartete, gefährliche Nebenwirkungen haben könnten, aber man könnte vorsichtige Versuche in dieser Richtung erst an Tieren und dann auch an Menschen unternehmen. Angesichts der vielen Toten jedes Jahr durch Grippe und jetzt auch durch das Coronavirus könnte es zumindest für die betroffenen Patienten hilfreich sein, wenn es zu solchen Versuchen verlässliche Daten gäbe.

Der Artikel zitiert auch die im J Environ Pathol Toxicol. 1979 Dec;3(1-2):421-30 veröffentlichte Studie  Chlorine dioxide metabolism in rat von Abdel-Rahman MS, Couri D, Jones JD . Bei dieser Studie habe man Ratten  radioaktives Wasser mit radioaktiv markiertem ClO2 zum Trinken, also oral, gegeben. Nach 2 Stunden wurde die maximale Konzentration des radioaktiven Chlors im Blutplasma erreicht. Nach 72 Stunden war 30 % der Radioaktivität durch den Urin abgeführt.  Bei diesem Versuch konnte aber nur der Weg und die Verteilung der radioaktiven Chloratome beobachtet werden. Wann und in welchem Umfang die Verbindung zwischen den radioaktiven Chloratomen und den Sauerstoffatomen gelöst wurde, konnte man offensichtlich nicht sehen. Allerdings habe ich diese Studie nicht selbst gelesen, sondern nur die Zusammenfassung und das Zitat.  (Anmerkung am 28.2.20: Hier ist irgendwie ein Fehler unterlaufen den genau zu untersuchen mir momentan die Zeit fehlt. Ein Leser meines Artikels Fake News von Corretiv hat mich jedenfalls jetzt auf die Studie J Environ Pathol Toxicol Oncol. 1985 Sep-Oct;6(1):97-103. The kinetics of chlorite and chlorate in rats. von Abdel-Rahman MS, Couri D, Bull RJ.   www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4067839  hingewiesen. Vielleicht sollte man sich die vollständigen Artikel von Abdel-Rahman besorgen, wenn einen das Thema ClO2-Metabolismus bei Ratten interessiert. Wichtig ist hier zu zunächst sich zu merken, dass Abdel-Rahman und Mitarbeiter zu diesem Thema über mehrere Jahre mehrere Artikel veröffentlicht haben. )

Was ist mit dem Mikrobiom?

Vor einige Zeit habe ich einen Festvortrag anlässlich einer einer zahnärztlichen Fortbildung gehört, bei dem es um das Mikrobiom des Menschen ging. Demnach brauchen wir zum Leben und zur Erhaltung unserer Gesundheit jede Menge Mikroorganismen. Offenbar gibt es nicht nur Bakterien, sondern auch jede  Menge Viren, die für den Menschen nützlich und seiner Gesundheit dienlich sind.

Ein anderer Blickwinkel ist der Erklärung der amerikanischen Bodenmikrobiologin Dr. Elaine Ingham, die in ihrem Kurs erklärt, dass die Gesundheit der Pflanzen auch dadurch gewährleistet wird, dass die gesamte Pflanze mit einer Schicht von für die Pflanzen nützlichen Mikroben bedeckt und so gegen das Eindringen von krank machenden Erregern geschützt ist. Mit Agrarchemikalien und Bodenbearbeitung behindert oder verhindert man im Grund die Bildung dieser Schutzschicht aus Mikroorganismen.

Bei Wiederkäuern werden wiederum im Pansen und bei anderen Pflanzenfressern in deren im Vergleich zum Menschen relativ sehr großen Dickdarm für den Menschen unverdauliche, nicht nutzbare, aber dennoch sehr energiehaltige Pflanzenbestandteile von Bakterien in von dem Tier benötigte Fettsäuren umgewandelt.

Insgesamt dürfte es auch vor diesem Hintergrund sinnvoll und nützlich sein,  die kurz-, mittel- und längerfristige Wirkung und die Wirkung verschiedener Konzentrationen und Mengen von Chlordioxid zu untersuchen und dieses Mittel – wie jede Medizin und jedes chirurgischen Werkzeug – vorsichtig und erst nach Abwägung der bekannten und der möglichen Vor- und Nachteile einzusetzen.

Das Buch Three Seconds Until Midnight

Gestern (24.2.2020) Abend habe ich mir das sehr aktuelle Interview von Pandemic! Coronavirus Is Out of Control In China von Simone Gao mit Steve Bannon auf Youtube angesehen.   Bannon empfiehlt in diesem insgesamt sehr empfehlenswerten Interview unbedingt das Buch Three Seconds Until Midnight von von Steven Hatfill, Robert Coullahan und John Walsh, das ich mir dann auch gleich als Kindle-Ausgabe gekauft habe. Es wird etwas dauern, bis ich es gelesen habe und bis ich das Thema Chlordioxid in diesem Rahmen einordnen kann. Die Buchbesprechungen zeigen aber, dass es sich in der Tat um ein exzellentes, umfassendes Werk zum Thema Epidemien und Pandemien handelt. Wenn irgendjemand meinen Artikel hier mit Blick auf das sich aktuell ausbreitenden Coronavirus (COVID-19) liest und sich wirklich schlau machen möchte, dürfte es sinnvoll sein, dieses Buch, wenn man es noch nicht kennt, zu lesen.  

Daten der OSHA zu Chlordioxid

Wie ich jetzt bei der Berechnung und Konstruktion meines Atemschutzmaskendesinfektors gesehen habe, gibt die OSHA (Occupational Safety and Health Administration ) , das US-amerikanische Äquivalent zur deutschen Gewerbeaufsicht und vielleicht auch zur Berufsgenossenschaft, gibt auf ihrer Webseite ( www.osha.gov/dts/sltc/methods/inorganic/id202/id202.html ) zulässige Grenzwerte und Erfahrungswerte für Chlordioxid in der Atemluft, sowie ein Verfahren zur Messung der Chlordioxidkonzentration an.

Die chinesische Luftfahrtbehörde empfiehlt die Verwendung von ClO2 als Mittel gegen das Coronavirus

Auf der Internetseite der www.iata.org habe ich nun die Version 2 eines pfd-Dokuments der chinesischen Luftfahrtbehörde mit dem Titel Preventing Spread of Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) – Guideline for Airport gefunden. Darin eine Chlordioxid-Lösung mit 250 ppm als eines der Mittel der Wahl zur Sprühdesinfektion, zur Oberflächendesinfektion und für die Desinfektion der Raumluft empfohlen.

Ein Artikel von Jordan Sather

Wenn man mit “Chlorine Dioxide Trump” sucht, findet man einige Hinweise der amerikanischen “Qualitätspresse” in denen der Jonathan  Sather  erwähnt wird. Sather hat als Reaktion auf die Hetze und die Lügen der “Qualitätsmedien” einen wie ich meine sehr guten Blogartikel zum Thema Chlordioxid geschrieben, den ich hier verlinken möchte: www.jordansather.com/blog/thetruthaboutmms

Chlordioxid wirkt auch gegen MRSA

MRSA  steht für Methicillin resistenter Staphylococcus aureus, umgangssprachlich vereinfacht als Krankenhauskeime bekannt. Mit einer Suche nach  MRSA  und Chlordioxid  habe ich unter anderem den sehr empfehlenswerten Kommentar “…..ist wirklich nicht giftig” ( youtu.be/gQ63hQBV3sA ) von Johann Biacsics angesehen, sowie die folgenden Artikel gefunden:

Dazu empfehlen sich  dann andere Artikel zum Thema MRSA, wie:

Jetzt wird mit Corvid-19 der Preis der dieser Mischung aus Ignoranz, Dummheit und Gier noch einmal richtig heftig in die Höhe getrieben, wie Gail Tverbergs neuster Artikel ourfiniteworld.com/2020/03/11/it-is-easy-to-overdo-covid-19-quarantines/ noch einmal gut erklärt.

Das DMSO-Handbuch von Dr. Hartmut Fischer

Zur Optimierung der Behandlung von Husten und besonders auch mit Blick auf die Behandlung von Covid-19 Erkrankten habe ich jetzt noch einmal etwas in dem DMSO-Handbuch von Dr. Hartmut Fischer ( www.pranatu.de/dr.-fischer.html ) gelesen.

Dr. Fischer erklärt in dem Buch nicht nur das, wie und warum man Chlordioxidlösungen auch als Infusion anwenden kann, und das dies in ohne Komplikationen funktioniert und sehr gute Ergebnisse liefert. Er erklärt auch wie diese Infusionen sicher hergestellt werden können, bzw. dass er dies in seinen auch Workshops zeigt.

Für die Beherrschung der Coronavirus-Pandemie sind in seinem Buch speziell auch die Abschnitte Infektionskrankheiten (im allgemeinen) und Atemwegsinfektionen interessant und wichtig. Insbesondere bei Atemwegsinfektionen die auch die Lunge betreffen empfiehlt er den Einsatz von Chlordoxid-Lösungen  mit DMSO (Dimethylschwefeloxid) zu kombinieren. DMSO verbessert den Transport von anderen Stoffen durch das Gewebe. Das Chlordioxid kann mit Hilfe des DMSO in Gebiete vordringen, die für es sonst nicht erreichbar sind.

Wenn man die aktuelle Wirtschaftskrise meistern will könnten diese Dinge entscheidend sein. Man bedenke, dass die aktuelle “Gesundheitspolitik” mit ihr Beschränkung auf die Möglichkeiten und Methoden des Mittelalters die Ausbreitung des Virus nur verzögert. Mit Chlordioxid und DMSO hat man aber moderne, äußerst effiziente und wirtschaftliche Mittel, mit denen man Quarantäne und andere für die Wirtschaft katastrophale Maßnahmen der jetzt von der Politik favorisiertenden  Medizin des Mittelalters überflüssig machen kann, zumal beides Stoffe fast sofort in ausreichenden Mengen verfügbar und zudem extrem preiswert sind.

Nachtrag wg Einheitenwirrwar

Ein Kommentar zu dem obigen Artikel hat mich daran erinnert, dass ich die verschiedenen CDL-Bücher, und Empfehlungen im Internet wegen der verwendeten Einheiten auch verwirrend fand. Deshalb hier ein Versuch einer einfachen Erklärung:

Die übliche, z.B. im Internet angebotene Chlordioxidlösung enthält 0,3 % ClO2. Das entspricht 3000 ppm.

Ein Liter dieser Lösung enthält dann 3000 mg ClO2. Ein Milliliter dieser Lösung enthält 3 mg ClO2.

Tropfengröße und damit auch die Anzahl der Tropfen pro Milliliter, hängt unter anderem auch von der Größe und Form der Öffnung der Pipette ab. Teilweise hängt sie auch von der Haltung der Pipette ab.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann entsprechen bei Andreas Kalcker 25 Tropfen einem Milliliter. Viele gehen aber auch davon aus, das  20 Tropfen/ml sind.  Die Angabe “x Tropfen” setzt daher voraus, dass die Tropfvorrichtung feststeht (wie bei Fertigarzneimitteln), oder dass zusätzlich angegeben wird, von wieviel Tropfen pro Milliliter ausgegangen wurde.

Man sollte aber mit der Pipette, die man verwenden möchte einen Versuch machen.  Ich mache soetwas mit einer kleinen elektronische Waagen für Schießpulver, Gold  usw., wie man sie inzwischen schon ab ca. 10 Euro bekommen kann. Die Waagen haben eine Tarafunktion und man kann mit Ihnen auf 0,01 Gram genau wiegen. Wiegefehler gefährlich werden können, sollte man sich auch Prüfgewichte besorgen um die Waage überprüfen zu können. Um fest zu stellen wieviele Tropfen ein Milliliter sind, stellt man ein kleines Gefäß auf die Wage, setzt die Waage mit der Tarafunktion auf Null und gibt dann Tropfen in das Gefäß, bis die Waage 1,0 g anzeigt. Es kann sich lohnen den Versuch einige Male zu wiederholen, um einen Eindruck von der Wiederholbarkeit der Messung zu bekommen.

Studien über Chlordioxid aus Taiwan

Ein Artikel für das auffallend erfolgreiche Management der Coronaviruskrise in Taiwan auf achgut.de ( www.achgut.com/artikel/corona_von_taiwan_lernen ) hat mich daran erinnert, dass ich bei den Recherchen zu obigem Artikel auf einige Studien aus Taiwan gefunden hatte, die den praktischen Einsatz von Chlordioxid in öffentlichen Räumen zum Thema hatten. Ich hatte diese nicht erwähnt, und möchte das nun hier nachholen:

  • Environ Monit Assess. 2018 Jun 1;190(7):371. doi: 10.1007/s10661-018-6723-2.
    Improvement of indoor air quality in pet shop using gaseous chlorine dioxide.
    Lu MC, Huang DJ, Hsu CS, Liang CK, Chen GM. (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29858706)
  • Environ Monit Assess. 2015 Feb;187(2):17. doi: 10.1007/s10661-014-4235-2. Epub 2015 Jan 28.
    Disinfection of indoor air microorganisms in stack room of university library using gaseous chlorine dioxide.
    Hsu CS, Lu MC, Huang DJ. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25626564 )
  • J Air Waste Manag Assoc. 2013 Jul;63(7):796-805.
    Disinfection efficiency of chlorine dioxide gas in student cafeterias in Taiwan.  Hsu CS1, Huang DJ. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23926849 )
  • Environ Monit Assess. 2012 Jan;184(2):741-7. doi: 10.1007/s10661-011-1998-6. Epub 2011 Apr 1.
    Application of chlorine dioxide for disinfection of student health centers.  Hsu CS1, Lu MC, Huang DJ, ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21452077  )

Das ist nur eine Auswahl der insgesamt derzeit 25 Stellen die  mit “chlorine dioxide taiwan”, zu finden sind. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass die Erfolge im Umgang mit Covid-19 man in Taiwan auch darauf beruhen, dass auch gezielt Chlordioxid zum Infektionsschutz in öffentlichen Räumen einsetzt, anstatt sich wie in Deutschland mit Empfehlungen wie  “Händewaschen” und “Abstand halten” und, weil das nicht gereicht hat, jetzt mit  “alle Schulen und Kindergärten schließen” zu begnügen.

Gesundheitsministerium der USA über Chlordioxid

Die Behörde für toxische Substanzen und Krankheitsregistrierung des amerikanischen Gesundheitsministeriums (U.S. DEPARTMENT OF HEALTH AND HUMAN SERVICES Public Health Service Agency for Toxic Substances and Disease Registry) hat 2004 in 191-seitiges Papier mit über  das toxikologische Profil von Chlordioxid und Chlorit veröffentlicht, dass ich hier hochgeladen habe: TOXICOLOGICAL-PROFILE-FOR-CHLORINE-DIOXIDE-AND-CHLORITE-1.

Wichtige  Schlussfolgerungen und Infos:

  • Man sollte der Raumluft nur dann Chlordioxid zusetzen wenn akute Infektionsgefahr besteht. Die Obergrenze dabei sollte 0,1 ppm, bzw. 0,28 mg/qbm nicht überschreiten. Die Aufenthaltsdauer sollte dann unter 40 Stunden/Woche betragen. Das Ziel Viren in der Luft abzufangen auf dem Weg von einer Person zur anderen zu deaktivieren.
  • Bei einer oralen Aufnahme einer wässrigen ClO2-Lösung liegt die bei Tierversuchen ermittelte niedrigste Schwelle ab der unerwünschte Nebenwirkungen auftreten liegt bei ca. 5 mg/kg/Tag.  Bei 60 kg wären das 300 mg und bei 80 kg wären es 400 mg. Ein Durchgang mit dem Virusprotokol nach Andreas Kalcker, wie ich es in Chlordioxid in der Praxis beschrieben habe, entspricht ca. 25 mg. Bei zwei Durchgängen am Tag, wie ich es in den letzten 8 Tagen an 3 Tagen ohne jede Nebenwirkung im Selbstversuch ausprobiert habe, kommt man ca. 50 mg/Tag. Die Sicherheitsmarge ist also groß.
  • Todesfällen durch die Einnahme von Chlordioxid in wässriger Lösung sind nicht bekannt. Es gibt nur einen Bericht über einen Arbeitsunfall bei dem ein Arbeiter gestorben ist, nach dem er in einem Großen Tank über einen unbekannten Zeitraum  Luft mit 19 ppm ClO2 eingeatmet hat.
  • Bei einem misslungenen Selbstmordversuch hat jemand 10 g Natriumchlorit in 100 g Wasser aufgelöst und getrunken. Das hat zu Übelkeit, Bauchkrämpfen und einigen anderen Nebenwirkungen geführt. Das entspricht 40 ml einer 25 % NaClO2 Lösung, die in diesem Fall offenbar in einem Zug getrunken wurden.
Andreas Kalcker zum Thema Coronavirus

Andreas Kalcker hat jetzt auf seiner Webseite eine eigene Seite zum Thema Coronavirus veröffentlicht:

Ich hatte und habe ein Problem mit Andreas Kalcker, weil er Amalgamfüllungen für giftig hält und meint, man solle sie sich entfernen lassen. Aus meiner Sicht ist das gefährlicher, unwissenschaftlicher Böldsinn.

Anderseits habe ich mir in den letzten Tagen die ersten beiden der drei DVDs der insgesamt 8-stündigen Diskussion von Andreas Kalcker und Ali Erhan aus dem Jahr 2018 angehört ( mms-seminar.com/neue-mms-cds-dvd-mit-andreas-kalcker-erhaeltlich/ ).  Im großen und ganzen argumentiert Andreas Kalcker für meine Begriffe gut. Dazu kommt, dass er sich offenbar schon über 10 Jahre mit dem Thema Chlordioxid beschäftigt hat und dass er dabei auch sehr viel Erfahrung und Wissen gesammelt hat, dass unsere Gesellschaft jetzt, angesichts der Maßnahmen und Aussichten wegen der Covid-19-Pandemie sehr hilfreich sein können.

Besonders interessant mit Blick auch Covid-19 finde ich, dass Andreas Kalcker bei der Diskussion auf der DVD als auch in dem Verlinkten pdf-Dokument seiner Seite über das Coronavirus Messprotokolle zeigt, die verschiedene Blutgaswerte vor und nach der Gabe von ClO2 zeigen. Für mich sieht es so aus, dass der Sauerstoffpartialdruck in allen Fällen durch die Gabe von ClO2 merklich angestiegen ist.  Es wäre interessant zu erfahren was ein Arzt, der diese Protokolle insgesamt auswerten kann,  zu den Veränderungen meint. Für mich als Laie in diesem Bereich sieht es jedenfalls so aus, als würde eine Gabe von ClO2 die Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes erheblich verbessern. Vor dem Hintergrund der Probleme mit Covid-19 könnte das wichtig sein, um die Belastung der Intensivstationen in den den Krankenhäusern zu reduzieren.

Nachtrag 18.4.2020: Habe mich inzwischen etwas mit dem Thema Sauerstoffpartialdruck im Blut befasst. Ergebnis: Die von Andreas Kalcker in seinem Artikel gezeigte und beschriebene Steigerung des Sauerstoffpartialdrucks ist nicht aussagekräftig, weil nur der Gasdruck in venösem Blut gemessen wurde. Der Sauerstoffteildruck im venösen Blut könnte theoretisch auch dann gestiegen sein, wenn wichtige Sauerstoffverbraucher durch die Gabe des ClO2 ausfallen wären. Was er zeigt ist nämlich, dass, warum auch immer, mehr Sauerstoff vom Körper zurück in Richtung Lunge fließt.  Das kann ein gutes Zeichen sein, muss es aber nicht. Man bräuchte jedenfalls auch eine zeitgleiche Messung des von der Lunge kommenden, ateriellen oder Kapilarblutes.

Die Kulturstudiosendung ‘Corona – Die ignorierte Lösung’

Am 22.3.2020 gab es auf dem Youtubekanal “Kulturstudio” eine sehr interessante, fast 2 1/2-stündige Diskussion mit dem Titel “Corona – Die ignorierte Lösung” ( https://youtu.be/XaCBJzWoy3s ) zum Thema Coronaviruspandemie, offiziell eingesetzte Medikamente und Chlordioxid.

Alternativen zu ClO2 von Dr. Hartmut Fischer

Heute habe ich den Rundbrief vom März 2020, von dem schon oben wegen seinem “DMSO-Handbuch” erwähnten Dr. Hartmut Fischer bekommen. Er hat darin, und wie ich jetzt gesehen habe auch auf seiner Facebookseite www.facebook.com/PraxisinstitutNaturmedizin/, mit Blick auch das Coronavirus und andere Infektionskrankheiten noch ganz andere Vorschläge zur Vorbeugung und Behandlung. Eine Möglichkeiten zur Vorbeugung sind demnach das Verdampfen von kleinen Mengen 3 %  H2O2 mit einem Aromaverdampfer in den Räumen. Faktisch geht es auch dabei darum wichtige Teile der Viren zu oxidieren und diese so unschädlich zu machen. Ein anderer Vorschlag von ihm ist auf 1 % verdünntes H2O2 als Spay in den Mund-/Rachenraum zu bringen um  die dort angekommen Viren zu oxidieren. Darüber hinaus hat er weitere Vorschläge zur Behandlung mit DMSO und Einjährigem Beifuß. Es erscheint mir jedenfalls nützlich seinen Rundbrief zu abonnieren und sich vielleicht auch sonst einmal anzusehen was er an Alternativen anbietet.

Industrieinfos und Werbung zu Chlordioxid

Ich liste hier einige Links, die ich bei verschiedenen Suchen zum Thema Chlordioxid gefunden habe. Es handelt sich um Informationen zu industriellen Anwendungen und zur Wasseraufbereitung, die zum Verständnis der Wirkung von Chlordioxid hilfreich sein können:

Erste klinische Studie mit Chlordioxid zu Covid-19

Der amerikanische Blogger Jordan Sather hat am 18.4.2020 auf Facebook darauf hingewiesen, dass in der Datenbank der amerikanischen Regierung  über klinische Versuche nun eine klinische Studie eingetragen ist, bei der untersucht wird ob und wie weit in Wasser gelöstes Chlordioxid zur Behandlund von Covid-19 geeignet ist:

BREAKING: A foundation in Colombia started clinical trials 4 days ago using CHLORINE DIOXIDE on patients with…

Gepostet von Jordan Sather am Samstag, 18. April 2020

Ein Forschungsvorhaben ungarischer Universitäten

Eine Leser hat mich auf den auf Researchgate in voller Länge, auch als pdf-Datei verfügbaren Artikel Can chlorine dioxide prevent the spreading of coronavirus or other viral infections? Medical hypotheses aus Physiology International, vom März oder April 2020 aufmerksam gemacht. Die Autoren gehören zur Universität für Technology und Wirtschaft in Budapest und zur Semmelweis-Universität in Budapest. Sie erklären anhand der vorhandenen Literatur, dass, wie und warum Chlordioxid zur Deaktivierung von Viren in der Raum- und Atemluft und auch zur Prävention von Virusinfektionen durch Gurgeln mit in Wasser gelöstem Chlordioxid eingesetzt werden kann. Ziel des Artikels ist die Bewerbung um Forschungsmittel.  Vielleicht rettet wenigstens Ungarn, vielleicht sogar mit einem Auftrag der Regierung Orban, die Ehre der universitären Wissenschaften in Europa in der Corona-Krise.

Praktische Beispiele eines Intensivpflegers

Auf Youtube habe ich einen interessanten Kanal eines amerikanischen Intensivpflegers gefunden der einige praktische Anwendungen von Chlordioxid demonstriert und der zugleich praktischen Erfahrungen sowohl von sich selbst als auch von einem Bekannten berichtet.

Ein unerträglicher Medienskandal

Auf der Seite von Rainer Taufertshöfer habe ich jetzt dessen Artikel  www.rainer-taufertshoefer-medizinjournalist.de/medienskandal-mms-therapie-chlordioxid vom 13. Mai 2018 gelesen. Im Grunde ist die Coronavirus-Pandemie schon damals durch die “Qualitätsmedien” vorbereitet worden. Ohne die Korruption und Verkommenheit unserer “Qualitätsmedien”, unserer Behörden und Universitäten hätte dieses Virus aus China fast nichts bewirkt.  Man hätte schon lange gelernt Chlordioxid richtig zu nutzen. Man hätte wahrscheinlich viele zigtausend Todesfälle durch mulitresistente Keime, Grippeviren und jetzt auch durch Sars-CoV-2 verhindert und man hätte diesen extremen, angeblich nur aus Sorge um die Gesundheit in kauf genommenen Schaden für die Wirtschaft vermieden. So gesehen ist Covid-19 eine gerechte Strafe für die Verkommenheit unserer staatlichen Institutionen, unserer Universitäten und unserer “Qualitätsmedien”.

Dabei hätte es völlig ausgereicht, wenn wenigstens die mit den Zwangsbeiträgen der Bevölkerung sehr gut finanzierten, öffentlich rechtlichen Medien den ihnen ursprünglich vom Gesetzgeber zugedachten Auftrag erfüllt und sorgfältig recherchiert hätten. Stattdessen fungieren sie nur noch als dummdreiste Propagandaschleudern und damit auch als Kollapsbeschleuniger. Das ging gut, solange für jeden Unsinn scheinbar genug Geld da war.  Der Preis für die Anti-Chlordioxid-Propaganda wird nun aber am Ende wohl doch zu hoch werden, zumal durch die Folgen der Pandemie jetzt auch die Ölindustrie schneller in die Knie gezwungen wird, als ich es noch beim Schreiben von Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters gedacht habe.

Eine Studie über Mundspülmittel

In einer im Oktober 2020 veröffentlichten Studie wurden Chlordioxid mit 250 ppm, H2O2  mit 3 % und CHX mit 0,2 % Prozent mit Blick auf die zytotoxische Wirkung verglichen.  https://link.springer.com/article/10.1007/s00784-020-03618-5

Zitat: Während die Wirkstoffe von Mundspülungen (H2O2, CHX), die bei der Endodontie- oder Parodontitis-Behandlung eingesetzt werden, eine schwerwiegende toxische Wirkung auf PDLSCs haben, ist das neuartige hyperreine ClO2 weniger toxisch und bietet eine Umgebung, die die Regeneration der Zahnstruktur während desinfizierender Eingriffe begünstigt.

Leider wurde die Povidon-Iod-Lösung  (Braunol), hier nicht verglichen.

Vor dem Hintergrund dass eine schwache Chlordioxidlösung von z.B. 100 ppm gut verträglich ist, nicht bleichend wirkt und auch sonst keine Flecken z.B. auf der Kleidung verursacht, während sie, wie diese Studie gezeigt hat, im Gegensatz zu CHX nicht zytotoxisch ist, erscheint mir die Chlordioxidlölsung derzeit als desinfizierendes Mundspülmitteln nach oralchirugischen Eingriffen die besten Lösung zu sein. Siehe dazu auch das Beispiel mit mit der nicht verheilen wollenden offenen Knochenwunde nach einer Biphosponat-Therapie weiter oben im Text.

Eine Studie zur Wirksamkeit von CDL gegen Covid-19

Ende März 2021 ist nun eine multizentrische klinische Studie zur Wirksamkeit von Chlordioxid-Lösung gegen Covid-19 veröffentlicht worden: www.hilarispublisher.com/open-access/determination-of-the-effectiveness-of-chlorine-dioxide-in-the-treatment-of-covid-19.pdf

Die Doku The Universal Antidote

Am 1. Februar 2021 wurde mit “The Universal Antidote” eine sehr gute Dokumentation zum Thema Chlordioxid veröffentlicht.  Inzwischen wurde diese Doku auch deutsch synchronisiert. Ich habe dieser meines Erachtens sehr guten Doku den Artikel Das universelle Gegenmittel gewidmet.  In diesem Artikel habe ich auch meine anderen Artikel zum Thema Chlordioxid aufgelistet und verlinkt.

Weitere Updates zum Thema (Nachtrag 29.8.2022)

In letzter Zeit habe ich Updates und neuere Links zum Thema immer in  Chlordioxidupdates nachgetragen. Ziemlich umfassend aber inzwischen kostenpflichtig für insgesamt 69 € erhältlich, sind auch die über 40 Interviews auf im Ramen der https://paradigma-konferenz.com.

 

 

 




Die Angst vor dem Klimawandel sinnvoll nutzen

Der Glaube an den Klimawandel und dessen angebliche Hauptursachen, die sogenannten Treibhausgase, ist dabei, den Wohlstand und die Überlebenschancen der westlichen Industriegesellschaften in einer ohnehin schwierigen und gefährlichen Zeit unnötig zu verringern. Wie könnte man den Schaden begrenzen und die von diesem Glauben freigesetzten Kräfte produktiv zur Verbesserung der Zukunftschancen nutzen?

Vorbemerkung

Es ist hier völlig egal, ob es überhaupt einen Klimawandel gibt oder/und ob die von Menschen verursachten CO2-Emissionen überhaupt eine Rolle spielen.

Wichtig ist, dass die Politik und große Teile der Bevölkerung die CO2-Emissionen für gefährlich halten und dass die beabsichtigten Gegenmaßnahmen sich unnötig auf Produktivität und damit auch auf den Wohlstand der Gesellschaft auswirken, wie ich in Zum Thema CO2-Bepreisung zu erklären versucht habe.

Die Angst vor den CO2-Emissionen sinnvoll nutzen

Man könnte, um es vorwegzunehmen, jährlich die gesamten CO2-Emissionen der BRD  im Jahre 2017, nämlich 907 Millionen Tonnen, auf der in Deutschland verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzfläche (182.178 qkm) durch intelligentes Landmanagement, einlagern. Man müsste dazu ca. 50 Tonnen CO2, bzw. 13,6 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr aus der Atmosphäre entnehmen und im Boden einlagern.

Der  in der Landwirtschaft nachgewiesene, mögliche Spitzenwert liegt heute wesentlich höher.

Dass dies so ist, wusste ich schon länger und habe es auch schon wiederholt auf www. freizahn.de beschrieben.

In der ersten Lektion des neuen Grundkurses von Dr. Elaine Ingham, (www.soilfoodweb.com/courses-and-training) wird als Referenz und weitere Lektüre die folgende Quelle empfohlen:
Dr. David C. Johnson: Soil Microbes: Their Powerful Influence in Agroecosystems, New Mexico State
University, Institute for Sustainable Agricultural Research (ISAR), at
https://d28lcup14p4e72.cloudfront.net/233103/4204167/10.1.1.735.4098.pdf .

Nach der Lektüre dieses Dokuments habe ich mir auf Youtube auch so ziemlich alles von diesem Dr. David C. Johnson angesehen.

Eines der für Landwirte fachlich extrem interessanten Details ist, dass die Produktion von Biomasse, also das Pflanzenwachstum, NICHT mit der Menge N, P, K und auch nicht mit der organischen Masse korreliert, sondern mit dem Verhältnis von Bodenpilzen zu Bakterien (Fungi/Bacteria). Die Bodenpilze und auch die ebenfalls wichtigen Bakterien reduziert und zerstört man aber durch die übliche Bodenbearbeitung sowie auch durch den Einsatz von Mineraldünger und anderen Agrarchemikalien.

Das Wichtigste für den Klimaschutz, egal ob man nun dran glaubt oder nicht, ist meines Erachtens die folgende Grafik über die Kohlenstoffspeicherung auf  der Farm von Gabe Brown:

Quelle: SOLUTIONS BENEATH OUR FEET – David C Johnson’s presentation part 1 ( https://youtu.be/XlB4QSEMzdg )

Danach können durch intelligentes Management bis zu 24,5 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar im Boden sequestriert werden. Das entspricht  gut 89 Tonnen CO2-Squestrierung pro Hektar. Wenn man diesen Wert auf der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschland erreichen würde, dann würde man ca. 1,6 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entnehmen und im Boden in Form von Kohlenstoff einlagern. Die jährlichen CO2-Emissionen Deutschlands betrugen 2017  etwa 907 Millionen Tonnen. Bei optimalem Landmanagement und Nutzung der gesamten landwirtschaftlichen Fläche könnte Deutschland also ungefähr das 1,7-fache seiner CO2-Emissionen des Jahres 2017  im Boden speichern. Deutschland wäre dann dank  intelligenter, gut gemanagter Landwirtschaft trotz seiner hohen KFZ-Dichte und trotz seiner Kohle und Braunkohlekraftwerke eine CO2-Senke. Die deutsche Realität sieht derzeit allerdings anders aus. Die Landwirtschaft selbst dürfte insgesamt eher eine CO2-Quelle sein. Eine Einlagerung von CO2 im Boden findet eher nicht statt, weil grundlegende Prinzipien und Einsichten nicht genutzt werden.

Den Betrieb von Gabe Brown, zu dem die oben gezeigte Grafik gehört, ist ein Großbetrieb auf den ich schon in  Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung und Mögliche Erträge im Biolandbau hingewiesen hatte. Ich hatte dort auch einige Daten zu diesem Betrieb aufgelistet.

Auf ein anderes wichtiges Beispiel aus der Praxis habe ich in meinem Artikel Abschlussvortrag der Grassfed Exchange 2016  hinweisen. Dort hatte ich von einem Versuch berichtet, bei dem mit minimalem Aufwand auf ca. 400 ha, in ca. 5 Jahren 208  bzw. 264 Tonnen CO2 pro Hektar im Boden eingelagert wurden. Das wären 41 bis 52 Tonnen CO2 pro Jahr.  Wenn man in der deutschen Landwirtschaft   ca. 50 Tonnen pro Hektar und Jahr einlagern würde, dann könnte man, wie oben schon erwähnt, die deutschen Kohlekraftwerke, die Braunkohlekraftwerke, das gesamte Verkehrswesen und die Heizung der Häuser so wie im Jahr 2017 weiter mit fossilen Energieträgern betreiben und hätte trotzdem eine CO2-neutrale Wirtschaft.

Wenn man bedenkt, dass stattdessen in Deutschland alleine 124 Euro/Tonne an  CO2-Vermeidungskosten für die Windenergie und und bei  Solaranlagen sogar 846 Euro/Tonne ausgegeben werden (( https://www.ffe.de/themen-und-methoden/ressourcen-und-klimaschutz/70-co2-vermeidungskosten-erneuerbarer-energietechnologien )) ….  Also irgendwie haben dieser  Rezo Ja lol ey mit seiner “Zerstörung der CDU” und Dr. Markus Krall in Megacrash voraus: Banksystem 2020 am Stress-to-Break Punkt ( youtu.be/dku7LfketuQ ) mit Blick auf die Qualität unserer Volksparteien schon recht.

Aber auch die Grünen sind kein bisschen besser. Siehe dazu auch meinen Artikel Anmerkungen zu einer grünen Wahlkampfveranstaltung für Landwirte.

Zu erwähnen wäre dann noch, dass bei dem im  Abschlussvortrag der Grassfed Exchange 2016  vorgestellten Versuch die Wasseraufnahmerate von 12,7  Liter pro Stunde auf über 254 Liter pro Stunde gesteigert wurde, was eine enorme Verminderung des Hochwasserrisikos bei gleichzeitiger Verbesserung der Dürreresistenz und des lokalen Wasserhaushaltes bedeutet hat. Der Betrieb von Gabe Brown hat ähnliche Verbesserungen erreicht, wie ich schon in Starkregen und Sturzfluten geschrieben habe.  Zitat von dort über die Farm von Gabe Brown:

Er erwähnt dann, dass 1991, als er den Betrieb  übernommen habe, eine Wasserinfiltrationsrate von 1/2 Zoll pro Stunde, das sind 12,5 Liter pro Quadratmeter und Stunde, gemessen wurden. 2016 wurden 8 Zoll, das entspricht 203 Liter pro Quadratmeter und Stunde, gemessen. Einen Starkregen mit 8 Zoll pro Stunde habe er noch nicht erlebt.

Durch die höhere Wasserspeicherkapazität können auch lokale Temperaturschwankungen im Sinne von www.rainforclimate.com ausgeglichen werden. Das heißt, Regenwasser fließt selbst bei Starkregenereignissen nicht mehr ab, sondern wird im Gelände gespeichert. Wenn dann wieder die Sonne scheint, verdunstet dieses Wasser. Das entzieht der Umgebung Wärme. Der Wasserdampf steigt in die Höhe, wo er kondensiert und dabei die beim Verdampfen aufgenommene Wärme wieder abgibt. Vor allem dann, wenn man im Boden genug Bakterien hat, die die Tropfenbildung verbessern, fällt er dann oft wieder lokal als Regen auf die Erde und erhöht so die Niederschlagsmenge.

Man hat so einen Wärmefahrstuhl, der das Klima in Bodennähe abkühlt und angenehmer macht, während man gleichzeitig die Niederschlagsmenge steigert. Das wiederum steigert auch die Fruchtbarkeit des Bodens, was wiederum die Aufnahme von Kohlendioxid und die Einlagerung von Kohlenstoff im Boden  steigert.

Die bei der Fotosynthese gewonnene Energie wird im Übrigen zu ca. 1/3 als Zuckerverbindung über die Wurzeln der Pflanzen im Boden abgeben. Diese durch Photosynthese gewonnene Energie wird in der konventionellen Landwirtschaft nur mangelhaft oder nicht genutzt.

In einer optimalen, nachhaltigen, die Möglichkeiten der Natur nutzenden  Landwirtschaft, wird diese Energie aber als Energiequelle für Bakterien und Bodenpilze genutzt, die damit dann auch die von den Pflanzen benötigten Nährstoffe – die konventionelle Bauern teuer zukaufen – aus den mineralischen Bodenbestandteilen herauslösen.

Wenn diese Bakterien und Pilze dann teilweise von Amöben, Nematoden und anderen Mikroorganismen gefressen werden, werden die in den Bakterien und Pilzen gespeicherten Nährstoffe in einer für die Pflanzen brauchbaren Form freigesetzt. Auf diese Weise kann ein das Bodenleben und die Natur geschickt nutzender Landwirt auf Mineraldünger verzichten und trotzdem sehr gute Ernten erzielen.

Anzumerken ist auch noch, dass die Pflanzenvielfalt in beiden Beispielen drastisch zu genommen hat. Die Vergrößerung der Pflanzenvielfalt ist auch eine der grundlegenden Voraussetzungen für das Gelingen.  Auch die Vielfalt und Masse der Insekten und der Wildbestand haben zugenommen. Gabe Brown erwähnt an einer Stelle, dass er den Wildbestand am Anfang leider nicht gemessen habe, aber gefühlt sei er um das hundertfache gestiegen.

In  SOLUTIONS BENEATH OUR FEET, Panel Discussion – Part 2 ( youtu.be/nvtT39J59fo ) war der Konsens der Experten aus Wissenschaft und Praxis, dass die Sequestrierung von  Kohlenstoff mit Hilfe von Pflanzen im Prinzip unbegrenzt ist. Die Schichten eingelagerten Kohlenstoffs können immer dicker werden, was durch die teilweise sehr großen Mutterbodenschichten in den Präriegebieten bewiesen ist.

Insbesondere die australische Bodenmikrobiologin Dr. Christine Jones weist darauf hin, dass die Nährstoffgehalte der Lebensmittel seit dem 2. Weltkrieg erheblich gesunken seien (Nährstoffgehalt der Lebensmittel sinkt seit dem 2. Weltkrieg). Die Vermutung, dass eine Zunahme der Erträge über einen Verdünnungseffekt  das Sinken der Nährstoffgehalte verursacht habe, sei nicht zutreffend. Die Nährstoffgehalte sind bei Landwirten und Gärtnern, die auf Böden mit gesundem Bodenleben  gleich große oder größere Erträge erzielen, als heute bei konventioneller Bewirtschaftung üblich sind, ähnlich hoch wie früher. Das passt auch zu dem, was ich in den Kursen von Dr. Elaine Ingham gelernt habe, nämlich dass die Pflanzen bei einem gesunden Bodenleben alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Menge erhalten. Was für Nährstoffmangel sorgt, ist die Reduzierung oder Zerstörung des Bodenlebens.

Die durch ein gesundes Bodenleben wieder erreichbaren, höheren Nährstoffgehalte würden voraussichtlich die Kosten im Gesundheitswesen erheblich senken.

In einer zynischen, auf Wirtschaftswachstum um jeden Preis fixierten Gesellschaft ist das alles sicher eher schädlich und unattraktiv.  Ich möchte aber zu bedenken geben, dass die deutsche Wirtschaft schon heute die typischen Symptome zu hoher Produktionskosten der Energie zeigt, nämlich zunehmende Einkommensungleichheit, sinkende Produktivität und sinkende Reallöhne vor allem in den mittleren und unteren Lohngruppen.

Wie die durch “Energiewende”, bzw. durch den “Klimaschutz” schon erfolgten und weiter zu erwartenden Verteuerungen der Energie wirken, habe ich unter anderem in Zum Thema CO2-Bepreisung zu zeigen versucht.  Wenn die Analysen von Dr. Markus Krall zutreffen, dann wird die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft ohnehin schon in weniger als 2 Jahren in eine schwere Krise geraten (siehe Megacrash voraus: Banksystem 2020 am Stress-to-Break Punkt  ( youtu.be/dku7LfketuQ )).

In dem das Klimathema behandelnden und auch Kritiker der CO2-These zu Wort kommen lassenden, niederländisch-deutsch-englischen Film The Uncertainty Has Settled (youtu.be/GuoxLggqI_g ) mit deutschen Untertiteln, von  Marijn Poels , den ich mir neulich angesehen habe, gibt der alte Niederländer, mit dem sich der Regisseur unterhält, zu bedenken, dass Deutschland heute 70 % der benötigten Nahrungsmittel importiert. Er erzählt dann auch, wie die deutschen Städter in der Notzeit nach dem 2. Weltkrieg auf dem Land bei den Bauern Wertsachen gegen Nahrungsmittel getauscht hätten. Er berichtet u.a. von einer Frau, die einem Bauern eine Halskette für einen Sack Kartoffeln angeboten habe. Der Bauer habe ihr aber nur einen halben Sack für die Kette geben wollen und sie sei in ihrer Not darauf eingegangen. Einige Jahre später habe der Bauer für die  Halskette von einem Juwelier 800.000 DM bekommen. Heute aber hätten die Bauern in Deutschland in einer Notzeit in der Regel keine Nahrungsmittel mehr an zu bieten, während die Lebensmittelgeschäfte oft schon nach einem Tag nicht mehr genug Lebensmittel hätten, wenn der Nachschub ausfalle. Dafür würden in Deutschland jetzt 140 ha Ackerland für eine einzige Biogasanlage verbraucht, und Deutschland habe über 8000 solcher Anlagen.

Auf den Film The Uncertainty Has Settled  hatte mich übrigens Jörg Rehmann, der Produzent des ebenfalls sehr beeindruckenden Films End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert, aufmerksam gemacht, nachdem ich ihm wegen seines Films geschrieben hatte. End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert zeigt sehr gut die bitteren Folgen  und den Wahnsinn der “Energiewende”. Es ist schon ziemlich unerträglich, wenn man vor diesem Hintergrund bedenkt, wie einfach, preiswert und vorteilhaft man im Grunde durch eine Optimierung der Landwirtschaft sehr viel mehr hätte erreichen können.

Völlig unabhängig davon, was die Zukunft wirklich bringt, wäre es jedenfalls in hohem Maße vernünftig und wünschenswert, die vorgeschlagenen Maßnahmen zur C02-Sequesterierung und zur Verbesserung der Bodenqualität, des Hochwasserschutzes und der Biodiversität möglichst zügig zumindest in Beispielbetrieben umzusetzen und vor dem Hintergrund der lokalen Gegebenheiten zu optimieren.

Kelberg, den 11. Juni 2019

Christoph Becker

 




Gesund abnehmen – auch ohne Sport und Hunger

Nach Infos und Gedanken zur Fleischdiät habe ich weiter recherchiert und dann auf eine weitestgehend kohlenhydratfreie, vor allem aus Fleisch, Fisch, tierischen Fetten und Eiern und Haselnüssen bestehende Diät umgestellt, die ich nun über 3 Monate getestet habe. 

Warnhinweis

Aus juristischen Gründen möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Artikel lediglich die Erfahrung von mir als Privatperson und allgemeine Informationen, Hinweise auf weitere Informationsquellen, Zitate, Meinungen und Literaturhinweise enthält. Das heißt, dieser Artikel ersetzt keinen auf die individuelle Situation und Verfassung des Patienten begründeten ärztlichen Rat. Wer seine Ernährungsweise grundlegend verändert oder eine Diät ausprobiert, tut das in eigener Verantwortung und sollte das vorsichtig und vor allem vorsichtig beobachtend tun und sich vorher gut informieren. Unsicherheiten, etwa bei bestehenden Krankheiten und auch; wenn regelmäßig Medikamente eingenommen oder gespritzt werden, ist es sinnvoll, vor einer Diät den Rat von einem oder auch von verschiedenen Ärzten einzuholen. Bei Zweifeln sollte man eine Umstellung der Ernährung langsam, in kleinen Schritten vornehmen.

Eigene Erfahrung

Morgens fängt der Tag jetzt nicht wie früher mehr mit Obst und Müsli, sondern in der Regel mit aus 3 oder besser 4 Eiern und Butter bereitetem Rührei an.

Mittags gibt es so gut wie immer Rindfleisch. Zwei Steaks oder auch gebratenes Gulasch (ist billiger als Steaks), oder/und Fisch mit Butter, oder Gehacktes mit Ei. Mein Verbrauch an Fleisch und auch an Butter ist gegenüber früher extrem gestiegen.

Darüber hinaus gibt es Haselnüsse und Schweizer Käse.

Bei den Getränken habe ich fast nichts verändert. Ich trinke weiterhin  normales Leitungswasser, ein Gemisch aus  Kaffee und Zichorie mit Milch oder Backkakao mit Wasser und Milch. Als Milch habe ich jetzt aber keine 1,5% H-Milch, sondern solche mit 3,5 oder 3,8 % Fettgehalt. Mit  Beginn der neuen Diät habe ich  schon seit einiger Zeit das übliche Gläschen Wein oder Likör am Abend  allerdings weggelassen (bis auf eine Flasche Wein über einige Tage verteilt zum Jahreswechsel).

Abgenommen habe ich ca. 6 kg. Das Gewicht blieb nach anfangs schneller Abnahme längere Zeit konstant oder stieg auch mal wieder, aber jetzt fällt es wieder langsam. Mein BMI ist mit jetzt 26 immer noch zu hoch, aber es ist jetzt absehbar, dass er ganz gemütlich und ohne Hunger in den normalen Bereich kommt. Mit mehr Wasser anstatt Kakao  oder Kaffee mit viel Milch als Getränk, und mit mehr Sport wären es sicher etliche Kilogramm mehr gewesen.

Zu sozialen Anlässen habe ich auch schon mal normal in einem Restaurant gegessen (einmal Wildschwein Gulasch mit Kartoffeln und Rotkohl und zweimal eine Pizza), zweimal habe ich auch ein Stück Kuchen und über Weihnachten und Neujahr auch etwas Schokolade gegessen. Einige Male gab es auch ein Stück Ananas oder ein paar Stücke Kakis.

Getreideprodukte, Obst und Gemüse esse ich ansonsten nicht mehr.  Dabei habe ich früher sehr viel Brot, Müsli und oft auch Kuchen gegessen.

Das Beste an dieser Diät ist für mich, dass man sich einfach besser fühlt und leistungsfähiger ist. Die leichten morgendlichen Depressionen, die mich oft meine Arbeit als Zahnarzt haben hassen lassen – bis das helle Licht der Praxis wirkte, sind verschwunden.

Alte und auch sehr alte “Baustellen” wurden und werden auf einmal abgearbeitet und die Arbeit als Zahnarzt macht endlich richtig Freude.  Beruflich habe ich eine ganze Reihe von Investitionen und Verbesserungen realisiert, bzw. in Auftrag gegeben.

Meine Frau hat diese Diät nach anfänglichem Zögern und weniger extrem auch probiert und ist ebenfalls vom Ergebnis sehr angenehm überrascht.  Abnehmen ohne Hunger und sich rundherum wohlfühlen.

Das passt alles auch zu den Berichten anderer deutscher Quellen:

Die Berichte von Steelmovr auf Youtube

Neben dem amerikanischen Videoblogger Michaelnthony auf Youtube mit How Meat Healed Me (Zero Carb Carnivore Diet) ( youtu.be/BjFs71pKstw ), waren die Berichte auf dem deutschen Videoblog von “Steelmovr” für mich ein entscheidender letzter Grund, es mit dieser Diät auch selbst zu probieren.  Hier sein derzeit letzter Beitrag:  Carnivore | Fleisch Diät || Woche 10 + Coach Burak Video ( youtu.be/gd6aYpGlwEM ), der mir aus heutiger Sicht als Startpunkt besonders gut geeignet scheint, da er dort einen Überblick und Rückblick bietet.  Er verlinkt dort auch einen Erfahrungsbericht von dem Fitnesstrainer Coach Burak, der für 30 Tage eine Fleischdiät getestet hat:  30 Tage (fast) nur Fleisch! 1. Fazityoutu.be/dKgjLeFSfSQ ).

Deutsche Quellen zur Banting Diät

William Banting (de.wikipedia.org/wiki/William_Banting ) der wohlhabende englische Sargschreiner, der auch den Sarg für den Sieger von Waterloo, Herzog Wellington, geliefert hat, hatte nach einer langen Odyssee mit vielen für ihn nutzlosen Empfehlungen seiner Ärzte zur Gewichtsreduzierung schließlich einen Arzt gefunden, der ihm einen Verzicht auf Kohlenhydrate vorschlug. Man begann damals gerade damit, Kohlenhydrate in der Nahrung feststellen zu können deren Rolle zu verstehen.

Bei William Banting war die kohlenhydratarme Ernährung  sehr erfolgreich und er hat dann auch einen Bericht über seine Diät veröffentlicht. Sein “Offener Brief über die Korpulenz – an das gesamte Publikum gerichtet” ist im Internet auch in deutscher Sprache  verfügbar:

www.archive.org/stream/korpulenzihreurs00voge#page/n13/mode/2up

Auf Barry Groves  leider sehr reaktionsträgen Webseite gibt es auch eine deutsche Übersetzung von einem Vortrag Groves über Banting:  William Banting – Verfasser des ersten Buches über kohlenhydratarme Ernährung  ( www.second-opinions.co.uk/banting-deutsch.html#.XC-g2FzQiV4 ). Überhaupt gibt es auf Barry Groves eine ganze Reihe von professionell von der Diplom-Dolmetscherin Ruth Kritzner ins Deutsche übersetzten Artikeln von Barry Groves zum Thema Ernährung: www.second-opinions.co.uk/deutsches-register.html

Bei der Suche nach deutschen Quellen zum Thema “Banting Diät” habe ich auch das lchf-institut ( www.lchf-institut.de ) gefunden. Es handelt sich dabei um eine Initiative und ein Online-Institut einer Journalistin aus Berlin, die selbst mit einer sehr kohlenhydratarmen, viel Fett beinhaltenden Ernährung sehr gute Erfahrungen gemacht hat und die diese Ernährungsform nun über ihr Institut und einen dazu gehörenden Blog, Video und eine Facebookseite propagiert. Ein Teil ihrer Angebote sind kostenpflichtig.

Für mich waren die frei zugänglichen Informationsangebote des Ichf-Institute nicht so interessant, weil ich das durch Lektüre von Barry Groves Büchern bereits wusste. Anderseits werden dort  in dem ersten Webinar, dessen Link man bei einer unverbindlichen Anmeldung bekommt, auch einige deutschsprachige Bücher zum Thema angezeigt.

Für mich interessanter war die Übersetzung eines Interviews mit dem südafrikanischen Professor Tim Noakes, auf der Webseite des lchf-institutes:  www.lchf-institut.de/lchf-interview-prof-tim-noakes.  Nach der Lektüre dieser Übersetzung eines Interviews habe ich etwas zum Thema Tim Noake gesucht, gelesen und auf youtube angehört:

Professor Tim Noakes und die Noakes-Stiftung

Tim Noakes, ist emeritierter Professer der Sportmedizin ( en.wikipedia.org/wiki/Tim_Noakes ) der Universität Kapstadt mit dem Spezialgebiet Sportphysiologie. Er war als junger Arzt, Langstreckenläufer und später auch als Professor zunächst von den üblichen Empfehlungen für eine “gesunde Ernährung” überzeugt, weil diese halt allgemein akzeptiert schienen. Aufgewachsen war er allerdings mit einer sehr fleischhaltigen Diät. Sein Vater hatte Diabetes Typ 2 und hat, wie Prof. Noakes heute sagt, letztlich durch die Behandlung der Diabetes unter anderem beide Beine und seinen Verstand verloren und konnte bei seinem Tod auch nicht mehr mit seinem Sohn sprechen.

Prof. Noakes litt trotz seiner intensiven sportlichen Aktivitäten unter Insulinresistenz und auch bei ihm wurde schließlich eine Starke Tendenz zu Diabetes vom Typ 2 festgestellt. Ein mit über 120 wissenschaftlichen Studien begründetes Buch über die Atkinsdiät hat ihn dann nachdenklich gemacht die Lehre von dem, was als “gesunde Ernährung” gepredigt wird, hinterfragen und in Frage stellen lassen.

Er hat verschiedene Bücher zu dem Thema veröffentlicht:

Auf Youtube habe ich mir von Prof. Noakes bisher die folgenden Beiträge angehört:

  • Ep 10: Prof Tim Noakes says we don’t need carbs or even… vegetablesyoutu.be/Eg0OpnHY3nI )
  • Challenging conventional dietary guidelines by Prof Tim Noakes | PHC Conference 2018youtu.be/0Es9G2qSna8 ) Hier geht es hauptsächlich um einen Prozess mit der Südafrikanischen Ärztevereinigung wegen einer seiner Äußerungen auf Twitter,, den er schließlich in zweiter Instanz klar gewonnen hat.
  • Tim Noakes – How to influence your health (https://youtu.be/Mj3LxoWrGAc) Das ist ein im Mai 2014 in englischer Sprache in Schweden gehaltener Vortrag mit schwedischen Untertiteln. Für Ärzte oder Ernährungsberater ist dieser Vortrag meines Erachtens ein sehr guter Einstieg.

Auf Vimeo habe ich Prof Tim Noakes – the uncut interview  zum Film Cerealkillers  ( vimeo.com/136374130 ) gefunden. Einige besonders bemerkenswerte Informationen aus diesem Interview:

  • Fett macht dünn! Die meisten glauben, dass Fett zu essen dick macht. Er nennt das Lipophobie. Die Realität sei aber, je mehr Fett man esse, je dünner werde man.  Bei Barry Groves habe ich dazu eine einleuchtenden Erklärung gefunden: Fett in der Nahrung signalisiert dem menschlichen Körper, dass Winter und Jagdzeit ist. In der Steinzeit waren dann vor allem Tiere im Winterschlaf oder in Winterruhe zu erlegen. Für den Mensch hieß es, dass er besser aktiv und maximal fit ist und außerdem war es  für den Menschen im Winter wegen der Kälte nützlich, sich zu bewegen, wobei die Muskeln Wärme produzieren.
  • Alzheimer und Ernährung. Alzheimer sei wahrscheinlich eine Art Diabetes Typ 3. Das menschliche Gehirn könne mit zunehmendem Alter immer schlechter Glukose, also Blutzucker als Energiequelle nutzen. Es bräuchte mehr Fette bzw. Ketone. Wenn es diese wegen einer kohlenhydratreichen Diät nicht bekommen würde, sei das Gehirn zunehmend unterversorgt.
  • Bei ihm und vielen anderen Ausdauersportlern habe bei der üblichen an Kohlenhydraten reichen Ernährung, die Leistung nach einiger Zeit immer weiter abgenommen. Ursache sei vermutlich eine Mangelerscheinung gewesen. Mit einer kohlenhydratarmen, sehr fettreichen Ernährung sei die Leistungsfähigkeit wieder gestiegen. Es sei gewesen, als ob er zwanzig Jahre jünger gewesen sei. Er berichtet auch von einem 49 Jahre alten Sportler, der mit seiner sehr fettreichen Diät bei  einem bekannten Langstreckenlauf in den USA gegen junge Athleten der Spitzenklasse, die sich aber wohl von einer kohlenhydratreichen Kost ernährt hätten, gewonnen habe.
  • Getreide, vor allem Weizen und Mais sind für viele ungesund. Bei Gesundheitsproblemen sei es sinnvoll, darauf zu verzichten und zu sehen was sich tut. Der Name des Films, zu dem das Interview aufgenommen wurde ist “Cerealkillers Movie”, also  Getreidetöterfilm oder vielleicht auch Müslitöterfilm.  
  • Sport ist NICHT zum Abnehmen geeignet. Es sei eher so, dass man wenn man fett ist, nicht gut Sport treiben kann (Tim Noakes ist Sportmediziner!). Man würde, wenn man Übergewicht hat, besser erst mit einer fettreichen, kohlenhydratarmen Diät abnehmen und DANN erst anfangen zu trainieren und Sport zu treiben. Bei der Bundeswehr würde man also z.B. am Besten erst die neuen Rekruten zum Theorieunterricht und leichten praktischen Übungen schicken und dabei mit einer sehr fettreichen Diät ohne Hunger abnehmen lassen und dann würde man erst mit körperlich belastenderen Übungen und Sport beginnen. Barry Groves sieht das mit dem Sport ähnlich.
  • Diabetikern würde meist erzählt, sie müssten Kohlenhydrate zu sich nehmen, weil sonst ihr Gehirn schaden nehmen würde. Das Gegenteil sei wahr. Ein wichtiger Punkt bei der Behandlung von Diabetes sei das Interesse der Industrie am Verkauf von Insulin, womit sehr viel verdient würde. Ich habe daraufhin etwas recherchiert und z.B. www.diabetes-ratgeber.net/Ernaehrung gefunden. Dort seht tatsächlich, “etwa 45 bis 60 Prozent der täglich benötigten Energiemenge in Form von Kohlenhydraten zu sich zu nehmen. Fette sollten nicht mehr als 35 Prozent des Tagesbedarfs ausmachen“. Nach allem, was ich bisher herausfinden konnte ist solch eine Empfehlung für die Pharmaindustrie und den Rest des “Gesundheitswesens” sicher sehr gesund, weil Wirtschaftswachstum und Gewinne sichernd, aber aus Sicht der Patienten ist solch eine Empfehlung im Grunde nicht hilfreich.

Prof. Noakes hat auch für einigen Wirbel gesorgt, weil er meinte, dass die üblichen Ernährungsempfehlungen unserer Zeit in späteren Zeiten als Genozid, also als Völkermord, gesehen werden. Ich übersetze dazu den entsprechenden Abschnitt aus Times Live ( www.timeslive.co.za/news/south-africa/2017-10-16-noakes-calls-traditional-food-pyramid-genocide/ ):

Die meisten nationalen Ernährungsempfehlungen werben für den Verzehr großer Mengen Obst und Gemüse, geringer Mengen gesättigter Fette, mäßiger Mengen Fleisch und vieler Portionen Kohlenhydrate.

Die Empfehlungen, die Noakes als “Vergleichbar mit Völkermord” bezeichnet, werben dafür, täglich 8 Gläser Wasser, 3-4 Portionen Obst pro Tag, 6-11 Portionen nicht verfeinerter Kohlenhydrate, 2-3 Portionen Milchprodukte und ein Minimum an Fetten zu sich zu nehmen.

Diese krasse, politisch nicht korrekte Äußerung kam bei einigen nicht gut an, aber sie entspricht durchaus auch dem Eindruck, den man zum Beispiel beim Lesen von Barry Groves Büchern  Natural Health and Weight Loss und Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill gewinnt. Die üblichen Empfehlungen für eine “gesunde Ernährung” sind gefährlicher, massenhaft das Leben verkürzende und die Lebensqualität ruinierende, aber für gewisse Berufsstände und Industrien wirtschaftlich sehr erfreuliche Irreführungen der Bevölkerung. 

Die Noakes Stiftung (thenoakesfoundation.org)

Auf der Webseite der Noakes Foundation findet man jede Menge Informationen. Für 650 Dollar wird dort und auf nutrition-network.org zudem ein Professional Training in LCHF/Ketogenic Nutrition & Treatment angeboten: nutrition-network.org/professional-training-in-lchf-keto-nutrition-and-treatment/  Ich denke, das ist sehr interessant und ich habe mich daher für diese Fortbildung angemeldet.

Bei einer  Suche mit “Noakes foundation” findet man auf Youtube viele weitere Filme.

Beitrag zur ganzheitlichen Kieferorthopädie

Da “ganzheitliche” Zahnmedizin und Kieferorthopädie offenbar gefragt ist, wie ich gerade aus einer Werbeanzeige einer großen Praxis erfahre, möchte ich von jetzt an auch hin und wieder dazu schreiben. Ich fange mit ganzheitlicher Kieferorthopädie an:

Von der Lektüre in einer älteren Ausgabe von Orthodontics: Current Principles and Techniques von habe ich unter anderem in Erinnerung behalten, dass kieferorthopädische Fehlstellungen  von Zähnen offenbar eine Zivilisationskrankheit sind. Bei Naturvölkern kämen diese nicht vor. In Barry Groves Natural Health and Weight Loss habe ich nun im Appendix A, Diseases helped or prevented by the Natural Health and Weight Loss way of eating nun neben Krankheiten wie Akne, Alzheimer, Arthritis, Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS), Krebs, Depressionen, Koronaren Herzerkrankungen und vielen, vielen anderen auch – Zahnengstand und Zahnfehlstellungen, also die Anlässe für kieferorthopädische Behandlungen gefunden. Zitat:

Zahnengstand und Zahnfehlstellungen: Kohlenhydratreiche Diät, Zucker und Stärke. Die Fehlentwicklung des Kiefers und Gesichtsbereiches, einschließlich der Zahnbögen ist ein Wachstumsproblem, das vor der Geburt durch die Ernährung der werdenden Mutter bestimmt wird. Die Verengung des Gesichtes und der Zahnbögen gab es bei den primitiven Rassen nicht, aber man findet sie bereits in der ersten Generation der Kinder, nachdem deren Eltern die Nahrungsmittel der modernen weißen Zivilisation übernommen haben.      

Der Nutzen kieferorthopädischer Behandlungen ist aktuell übrigens ein Thema in den deutschen Medien (z.B. www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-01/kieferorthopaedie-zahnspangen-medizinischer-nutzen-nicht-belegt-gutachten-gesundheitsministerium ). Professor Robert Varnarsdall, einer der Authoren von Orthodontics: Current Principles and Techniques habe ich in einem Vortrag zum Thema Kiefer- und Gesichtsschmerzen und Kieferorthopädie,  übrigens schon vor rund 20 Jahren sagen hören, dass kieferorthopädische Behandlungen mit Blick auf das Vorkommen späterer Kiefer- und Gesichtsschmerzen nutzlos seien. Diese Meinung vertrat auch der auf Kiefer- und Gesichtschmerzen spezialisierte Professor Jeffrey Okeson ( jeffokeson.net ), durch den ich den Zusammenhang  von zwischen scheinbar unerklärlichen Zahnschmerzen  und Muskelverspannungen und deren Behandlung kennengelernt habe. Als einzigen medizinischen Nutzen kieferothopäischer Behandlungen hatte Prof. Robert Varnarsdall damals angeführt, dass man damit die Breitenverhältnisse der Kiefer und damit die Abstützung der Zähne optimieren und damit das Vorkommen von Parodontose unwahrscheinlicher machen könne. Als Negativbeispiel, wie man dieses Ziel nicht erreicht, hatte er dann aber ausgerechnet einen in Deutschland behandelten Fall gezeigt. Ein Zahnarzt aus dem mit einigen hundert Zuhörern gefüllten Saal meinte bei den Fragen und Antworten, dann noch, dass Parodontose doch auch durch eine gute Mundhygiene verhindert würde. Die Antwort von Professor Varnarsdall darauf war, “Aber viele haben keine gute Mundhygiene”.

An diesem Punkt möchte ich dann noch auf meinen Artikel Infos und Gedanken zur Fleischdiät hinweisen. Wie Prof. Jordan Peterson in dem dort erwähnten Interview mit Joe Rogan erwähnt, hat die Umstellung auf  Fleischdiät offensichtlich auch dazu geführt, dass seine Parodontose verschwunden ist.

Durch die Beschäftigung mit dem Thema Wasseraufbereitung habe ich in den letzten Zeit aber auch noch die auch in der Naturheilkunde verwendeten Mittel Chlordioxidlösung ( CDL ) und Dimethylschwefeloxid (DMSO) kennengelernt, mit denen unter anderem angeblich auch die Behandlung von Parodontose sehr unterstützt werden kann.

Dschingis Khans Geheimnis

Den Artikel Dschingis Khan: Sein Geheimnis von Dr. Ulrich Strunz, auf www.strunz.com hatte ich auf der Suche nach Artikeln über die Diät der Mongolen gefunden. Die Mongolen und die anderen zentralasiatischen Reitervölker, wie etwa die Hunnen, sind wegen ihrer militärischen Erfolge in vorindustriellen Zeiten bekannt.  Die militärische Erfolge dieser Reitervölker lassen auf überlegene körperliche und geistige Fitness schließen. Sie sind daher ein zuverlässiger historischer Beweis für die Qualität der Diät dieser, keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht betreibenden Völker, die sich hauptsächlich von Fleisch und im Sommer auch von Milchprodukten wie Käse und Jogurt ernährt haben.

Das Beispiel der Massai und Eskimos

Barry Grove erwähnt in Natural Health and Weight Loss  das Beispiel der Massai und der Eskimos. Zitat:

Eine Studie der Doktoren W.S. McClellan und E.F. Du Bois fand, dass die Eskimos in Baffin Island und Grönland, die von einer Diät lebten, die fast vollständig aus Fleisch und Fisch bestand, und die keine Stärke oder zuckerhaltige Nahrung aßen, fast vollständig frei von allen Krankheiten waren. Bei den in Labrador lebenden Eskimos war das nicht der Fall. Diese waren “zivilisiert” worden und lebten von konservierten Lebensmitteln, getrockneten Kartoffeln, Mehl, Essen aus Konserven und Getreideprodukten. Dies Gruppen von Eskimos litt reichlich unter den Krankheiten der “Zivilisation”.

Ein Vergleich zwischen dem Stamm der  Massai in Ostafrika, die in der Nachbarschaft der Kikuyu lebten, zeigte ein ähnliches Muster. Die Massai waren als sie noch ausschließlich Fleischesser waren und nur von Fleisch, Blut und der Milch ihrer Rinder lebten, groß, gesund, langlebig und schlank. Die Kikuyu, als sie noch rein vegetarisch lebten, waren dagegen klein, krank, früh versterbend und  dickbäuchig. Während der Mitte des 20. Jahrhunderts begannen die Kikuyu Fleisch zu essen – und ihre Gesundheit verbesserte sich. Seit 1960 veränderte sich die Diät der Massai ebenfalls – aber in die entgegengesetzte Richtung.  Sie aßen nun weniger Blut und Milch und ersetzten diese mit Mais und Bohnen. Ihre Gesundheit verschlechterte sich.

Viele Entdecker bemerkten, dass die Menschen die Völker, die sie “Wilde” nannten exzellente Zähne hatten, und dass zivilisierte Menschen schreckliche Zähne hatten.  Dr. Weston A Price, einem Zahnarzt schien es, dass wir außerordentlich töricht sind, indem wir uns darauf konzentrieren herauszufinden, warum unsere Zähne so schlecht sind, ohne jemals darüber nachzuforschen warum die Zähne der “Wilden” so gut sind. Er begab sich zur Suche nach Fakten auf eine 10-jährige Weltreise. Was er herausfand war, dass jeder Stamm der mit der Westlichen Zivilisation in Kontakt gekommen war, nicht nur schlechtere Zähne hatte als die, die diesen Kontakt nicht  hatten, sondern dass sie alle eine allgemein schlechtere Gesundheit hatten. Es gab keine Ausnahme. Eine “zivilisierte” kohlenhydratbasierte Diät ist inhärent ungesund.

Pemmikan – Eine erprobte, gesunde, extrem haltbare Ernährung für Soldaten, Expeditionen und Katastrophenfälle

In Kapitel 4, Learning from History, seines Buches  Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill , geht Barry Groves ausführlich auf das Thema Pemmikan ein. Mir war Pemmikan (de.wikipedia.org/wiki/Pemmikan) aus verschiedenen Büchern meiner Jugendzeit noch als Reiseproviant von Indianern und Trappern in Erinnerung, aber ich hatte nie weiter darüber nachgedacht.

Pemmikan wird aus getrocknetem Fleisch und tierischem Fett hergestellt. Dabei wird das getrocknete Fleisch fein zerkleinert und die Fleischteile werden offenbar vollständig in Fett eingebettet. Bei der klassischen Zubereitung sind die Bestandteile wirklich nur Fett und Fleisch. Zumindest dieses auf klassische Weise zubereitete Pemmikan ist über 20 Jahr haltbar. Es ist nachweislich eine vollwertige Ernährung, mit der Menschen auch bei sehr schwerer Arbeit Monate lang gesund und leistungsfähig geblieben sind.  Gleichzeitig bietet dieses Fleisch-Fett-Gemisch ein Maximum an für Menschen als Nahrung verwertbarer Energie pro Volumen und Gewichtseinheit.

Zu diesem Abschnitt über Pemmikan, habe ich mir als Ergänzung auf Youtube 6th Army’s Rations at Stalingradyoutu.be/occOOTk6OKY ) angesehen, wo die Hungerkatastrophe der 6. Armee und auch der Zivilbevölkerung und der in deutsche Gefangenschaft geratenen sowjetischen Soldaten plastisch geschildert wird. Was wäre gewesen, wenn die deutschen Soldaten, und auch die Sowjets bei Stalingrad große Mengen rechtzeitig hergestelltes und über 20 Jahre lagerfähiges Pemmikan gehabt hätten? Das gilt übrigens auch für die Belagerung von Leningrad.

Es könnte mit Blick auf künftige Kriege und Katastrophen extrem hilfreich sein, wenn man das, was heute über hoch fetthaltige Ernährung bekannt ist nutzen und große Mengen klassisches Pemmikan herstellen und dezentral einlagern würde.

Wann ist eine Nahrung vollwertig?

Eine Nahrung ist vollwertig, wenn sie alle Nährstoffe und die nötige Energie enthält, die der Körper benötigt. Es ist eigentlich logisch und leicht einzusehen, dass der Verzehr von Säugetieren für Säugetiere eine vollwertige Ernährung ist, wenn diese Säugetiere wie im Falle des Menschen, von der Natur grundsätzlich für den Verzehr von Fleisch, tierischem Fett  und Blut ausgerüstet ist.

Einseitig und nicht vollwertig in diesem Sinne kann für den Menschen nur eine vegetarische oder vegane Ernährung sein, weil nicht jede pflanzliche Nahrungsquelle alle Nährstoffe enthält die für den Aufbau eines Säugetiers nötig sind. Das ist jetzt sicher etwas vereinfacht gedacht, aber es erklärt, warum eine nur aus Fleisch und tierischen Fetten bestehende Ernährung funktioniert und die Gesundheit und Fitness erhält, während eine vegetarische oder gar vegane Ernährung oft krank macht und die Leitungsfähigkeit schwächt.

Für welche Ernährung wir entwickelt wurden

In Dr. Barry Groves / Homo Carnivorus: What We Are Designed to Eat / Carnivore Diet / Ketogenic Diet ( youtu.be/X2qdyKxU0YU ), erklärt Dr. Barry Groves sehr gut und einleuchtend, dass der Mensch in erster Linie ein Fleischfresser ist. Das im Vergleich zur Körpergröße sehr große menschliche Gehirn hätte ohne eine vorwiegend aus Fleisch und tierische Fetten bestehende Nahrung nicht entstehen können. Der Verdauungstrakt des Menschen ist für eine pflanzliche Ernährung nicht ausgelegt. Wie Barry Groves zeigt, nehmen alle Säugetiere letztlich die Masse der von ihnen benötigten Energie in Form von Fetten auf, auch wenn das auf den ersten Blick anders zu sein scheint. Wiederkäuer befördern nämlich das Gras zunächst in ihren Pansen, wo es von Mikroorganismen aufbereitet wird. Die Wiederkäuer befördern diese Masse aus Mikroben und Nahrungsresten dann beim Wiederkäuen in ihre anderen Mägen, wo die eigentliche Verdauung stattfindet. Man kann auch sagen, eine Kuh lebt nicht von Gras, sondern sie frisst vor allem Bakterien, die sie im Pansen züchtet. Diese Bakterien produzieren auch Fette. Im Prinzip hat eine Kuh also ihren eigenen Viehzuchtbetrieb mit nachgeordnetem Fleischverarbeitungsbetrieb im Bauch. Die ganze Fabrikanlage beschickt sie mit Gras.

Bei den vorwiegend Blätter fressenden Gorillas und bei den auch nur Gras fressenden Pferden ist im hinteren Teil  des Verdauungstraktes  eine ähnliche Kombination aus Viehzuchtbetrieb und Fleischfabrik nachgeschaltet, die das Tier mit den nötigen Fetten versorgt.

Die Raubtiere  und auch die Menschen haben diese Möglichkeit nicht. Der Mensch hat keinen Pansen und auch sein Dickdarm und Blinddarm ist ziemlich kurz und klein.  Die dem Menschen in Sachen Verdauung wohl einigermaßen ähnlichen Schweine fressen als Wildschweine nicht nur Rehkitze, Mäuse, Eier von Bodenbrütern usw., sondern auch Würmer und Schnecken. Das Bedürfnis der Wildschweine, tierisches Eiweiß und tierische Fette zu sich zu nehmen ist letztlich die Ursache für die verbreiteten Wildschäden auf den Wiesen. Bei ihrer Suche nach Würmern, Schnecken usw. reißen die Wildschweine die Grasnarbe auf.

Mythos Cholesterin

Wie Prof. Tim Noakes in seinem Vortrag im Mai 2014 in Schweden  erklärt, hängt die Entwicklung der Häufigkeit von Herzkrankheiten wahrscheinlich in erster Linie mit der Entwicklung des Zigarettenkonsums zusammen, der insbesondere durch die beiden Weltkriege stark zugenommen hatte. Er zeigte dazu die folgenden Grafik:

Quelle: Vortrag von Prof. Tim Noakes in Schweden, 2014, auf Youtube: “Tim Noakes – How to influence your health” ( https://youtu.be/Mj3LxoWrGAc ) . Wie man sieht korreliert die Häufigkeit von Herzerkrankungen mit dem Zigarettenkonsum, der insbesondere durch die beiden Weltkrieg gesteigert wurde.

Cholesterin ist, wie Prof. Tim Noakes und auch der britische Ernährungswissenschaftler Dr. Barry Groves erklärt haben, ein für den Körper und damit auch für Gesundheit sehr wichtig biologischer Baustein, ohne den wir nicht leben können.

Aus Barry Groves Buch Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill , übersetze ich hier die Aufzählung der Funktionen des Cholesterins:

  • Körperzellen werden ständig abgebaut und ersetzt. Offensichtliche Beispiele sind Fingernägel, Haare und Hautzellen, aber fast alle Körperzellen einer Person werden im Laufe des Lebens viele Male ersetzt. Cholesterin ist für diesen Prozess ein wesentlicher Baustein.

  • Wenn Sie die Cholesterinaufnahme radikal so weit reduzieren, dass nicht mehr genug Cholesterin für die Reparatur und den Aufbau von Gewebe vorhanden ist, dann wird das Zellwachstum unterbrochen.

  • Cholesterin ist überall im Körper für die Erhaltung der Integrität und Durchlässigkeit der  Zellmembranen lebenswichtig. Es notwendig dafür, dass Nährstoffe in die Zellen gelangen können und dass Abfallstoffe die Zellen verlassen können.

  • Es wird ebenfalls im Gehirn und in Nervenzellen gefunden, wo es essentiell für die Signalübertragung und die Gehirnfunktion ist.

  • Es ist sowohl bei Männern als bei Frauen essentiell für die Aufrechterhaltung einer normalen Produktion der Sexualhormone.

  • Es ist essentiell für die richtige Funktion des Immunsystems.

  • Es wird in Verbindung mit der Sonne auf der Haut verwendet, um Vitamin D3 zu produzieren.

  • Es wird verwendet, um Gallenflüssigkeit zu produzieren, die für die richtige Verdauung von Fetten und für die Befreiung des Körpers von Abfallprodukten essentiell ist.

  • Cholesterin ist so wichtig, dass praktisch jede Körperzelle es selbst herstellen kann.

Nach Groves ist es auch so, dass der Körper täglich viele Male mehr Cholesterin benötigt, als er aus der Nahrung aufnehmen kann. Eine Senkung des Cholsterinspiegels  führe daher nur zu einer Steigerung der köpereigenen Cholsterinproduktion. Bei einer Steigerung der Cholesterinaufnahme aus der Nahrung sinke die Chloesterinproduktion ungefähr entsprechend.  Jedenfalls macht es demnach keinen Sinn, cholesterinarme Kost zu essen oder Cholesterinsenker zu nehmen.

Prof. Tim Noakes erklärt das in dem Film The Cereal Killers  ( www.cerealkillersmovie.com) ähnlich, ergänzt aber um ein wichtiges Detail: Die Versuchsperson, um deren vierwöchiges Experiment mit einer fettreichen, sehr kohlenhydratarmen Ernährung sich der Film dreht, hat bei der Blutuntersuchung am Ende aber einen nach den normalen Normen viel zu hohen LdL-Wert. Daraufhin wird eine weitere Blutuntersuchung durchgeführt, bei der auch die Partikelgröße der LdL ermittelt wird. Wie eine Animation und dann auch Prof. Noakes in dem Film erklären, muss man für eine Bewertung des LdL-Wertes  auch die Partikelgröße kennen. Kleine LdL-Partikel, könnten in der Tat in die Blutgefäßwände eindringen und die gefürchteten Schäden anrichten. Diese kleinen Partikel kommen aber eher bei einer hohlenhydratreichen Ernährung vor. Bei einer hauptsächlichen auf Fleisch, Eiern und tierischen Fetten beruhenden Ernährung, wie bei der Versuchsperson in dem Film, sind die LdL-Partikel groß und für die Gefäßwände unschädlich. Prof. Noakes erklärt der Versuchsperson in dem Film, dass sie wegen der festgestellten LdL-Werte zu Hause in Dublin sicher einen Cholesterinsenker verschrieben bekäme. Das sei hier aber unangebracht. Die LdL-Partikel wären sehr groß und damit unschädlich. Die Blutwerte seien daher als ideal anzusehen.

Unter den von Frau Ruth Kritzner ins Deutsche übertragenen Artikeln auf Barry Groves Webseite findet sich auch Mythos Cholesterin ( www.second-opinions.co.uk/mythos-cholesterin-1.html#.XDIE-VzQiV4 ). Ich habe diese nur überflogen, weil ich das Thema aus beiden Büchern von Barry Groves kenne. Soweit ich sehen konnte, handelt es sich um eine gute Zusammenfassung dessen, was er auch in seinen Büchern zum Thema Herzerkrankungen und Cholesterin geschrieben hat.

Militärische und wirtschaftliche Bedeutung

Wenn man zum Beispiel in Barry Groves Buch Natural Health and Weight Loss den Anhang A Diseases helped or prevented by the Natural Health and Weight Loss way of eating die lange Liste der physischen und psychischen Krankheiten und die zugehörigen Erklärungen liest, wird schnell deutlich, dass die irreführenden Empfehlungen zu einer “gesunden Ernährung”, wie sie aktuell z.B. auch noch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und von den Medien propagiert werden, für das Militär, aber auch für andere große, auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter angewiesene Arbeitgeber und Behörden sehr nachteilig sind. Für die Umsätze der Pharma- und Gesundheitsindustrie ist das alles auch nur bei sehr kurzsichtiger, naiver Betrachtung vorteilhaft, weil diese letztlich, auf länger Sicht, von der Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Gesellschaft abhängen. An einer kollabierten, zerfallenen Gesellschaft werden auch die Aktionäre und Vorstände von Firmen Pharmafirmen wie Bayer keinen Spaß mehr haben.

Für die Bundeswehr könnte eine kohlenhydratarme, hoch fetthaltige Ernährung unter anderem folgenden Vorteile haben:

  • Mehr taugliche Bewerber. Man könnte außerdem, eigentlich zu dicke oder sonst wie nicht fitte Bewerber durch eine entsprechende Diät bei der Bundeswehr fit machen.
  • Weniger Ausfälle durch verschiedene physische und psychische Krankheiten
  • Bessere physische und psychische Fitness und Ausdauer der Soldaten
  • Höhere Leistungsfähigkeit und Fitness insbesondere auch bei älteren Soldaten.

Wenn der Sanitätsdienst sich mit diesem Thema intensiv beschäftigen würde, könnte er die Kampfkraft der Streitkräfte und die gesamtgesellschaftliche Effizienz, Widerstandskraft und Zukunftsfähigkeit deutlich verbessern.

Ein guter Start könnten die beiden Filme

  • Cereal Killers Movie und
  • Running on Fat

sein, die man auf www.cerealkillersmovie.com zum Downloaden kaufen kann. Nachdem ich mit diesem Artikel eigentlich schon fertig war, habe ich mir diese beiden, jeweils ca. eine Stunde langen Filme gekauft und angesehen. Es handelt sich um meines Erachtens gut gemachte Dokumentationen mit verschiedenen Athleten, Sportärzten und Wissenschaftlern. Der wissenschaftliche Hintergrund und die Vorteile einer hoch fetthaltigen Diät wird, ebenso wie die Wirkung und die Nachteile einer kohlenhydratreichen Ernährung gut erklärt.

Insbesondere auch mit Blick auf die Frauen in der Bundeswehr könnte das in dem Film “Running on Fat” gezeigte und erklärte Experiment des Ehepaars Meredith Loring und Sami Inkinen sein, die gemeinsam mit einen Ruderboot von San Francisco nach Hawaii gerudert sind, um zu demonstrieren, welche Ausdauerleistung mit einer Fettdiät möglich ist. Die Webseite der beiden zu dieser Tour ist www.fatchancerow.org.

Mit Blick auf die Fitness der alternden Reserve der Bundeswehr vielleicht ganz interessant ist das ebenfalls in dem Film “Running on Fat” gezeigte und erläuterte Beispiel des Südafrikanischen Kardiologen Dr. Otto Thaning, der 2014 im Alter von 73 Jahren als bisher ältester Mensch den Englischen Kanal durchschwommen hat.  Das erstaunliche bei bei den Beispielen dieser extremen Ausdauersportler ist, dass sie dank Fettdiät ohne die eigentlich zu erwartende Erschöpfung und Beschwerden waren.

Der Mensch als oberstes aller Raubtiere

Eine der unerwarteten Einsichten, die ich durch Dr. Elaine Inghams Onlinekurse im Sommer 2018 gelernt habe (Siehe Weiterer Bericht von Elaine Inghams Kursen )war, dass der Mensch letztlich das oberste Raubtier ist, dessen Aufgabe darin besteht, jenes Netzwerk des Lebens zu kontrollieren und zu optimieren, auch wenn der Mensch in der folgenden Grafik nicht eingezeichnet ist.

Das Boden-Nahrungs-Netzwerk. Diese Grafik  wird aber auch in frei verfügbaren Vorträgen auf Youtube gezeigt (z.B. youtu.be/PMikVOrE7LI?t=16m35s ). Der Mensch ist jedenfalls Teil dieses Netzwerkes des Fressens und Gefressenwerdens. Die Pflanzen geben rund ein Drittel ihrer durch Photosynthese gewonnen Energie als zuckerhaltige Exsudate im Boden ab.  Davon leben dann Bakterien und Bodenpilze, die sich mit Hilfe der von den Pflanzen gelieferten Energie vermehren und die mit dieser Energie aus dem Boden Nährstoffe lösen, die für die Pflanzen nicht zugänglich sind. Die Pflanzen können diese Nährstoffe aber nur nutzen, wenn es genug andere Lebewesen, wie z.B. Pilze oder Bakterien fressende Nematoden, Flagellen und Amöben gibt. Erst die Ausscheidungen dieser die Pilze und Bakterien fressenden  und damit auch tötenden, Organismen enthalten die Nährstoffe, die die Pflanzen benötigen, in einer für die Pflanzen brauchbaren Form. Schließlich ist ein sehr komplexes Netzwerk des Fressens und Gefressenwerdens notwendig, um das Wachstum der Pflanzen und damit auch die Ernährung von Veganern und Vegetariern zu ermöglichen. Der Mensch ist unter anderem als Jäger, Landwirt und Tierhalter  ein wichtiges Element in diesem Komplexem Netzwerk – zumindest kann er das sein, wie ich Artikeln wie Ganzheitliches Weidemanagement, Wirksamer Klimaschutz ist Gemeinde- und Ländersache und vielen anderen zu zeigen versucht habe.

Man kann also auch gesund und mit gutem Gewissen ohne Hunger abnehmen und sich von Fleisch, Fisch, tierischem Fett, Eiern und Milchprodukten ernähren.

Schlußbemerkung

Ich sehe diesen Artikel als eine Sammlung von Denkanstößen und von Quellen für weitere Informationen. Das Thema Ernährung ist wieder ein Bereich, in dem das Vertrauen in die Wissenschaft, die Politik und  die Qualität der Institutionen unserer Gesellschaft erschüttert und vielleicht auch zerstört wird. Anderseits habe ich hier vielleicht aber auch zeigen können, dass die Wissenschaft in Kombination mit der Meinungsfreiheit und der Freiheit von Forschung und Lehre trotz allem auch wieder zu neuen Wegen und Lösungen führt. Es ist bitter zu sehen, was durch Irrtümer, Denkfehler, Geldgier und politische Korrektheit an Elend, Krankheit und frühem  Tod verursacht wurde. Wahrscheinlich würde auch meine mit nur 56 Jahren verstorbene Mutter noch leben, wenn sie gewusst hätte, was ich hier über Ernährung und Diät zusammengetragen habe.

Kelberg, den 6. Januar 2019

Christoph Becker




Infos und Gedanken zur Fleischdiät

Eine ausschließlich aus Fleisch, Wasser und etwas Salz bestehende Diät ist wider Erwarten, entgegen der landläufigen Expertenmeinungen nicht nur möglich, sondern sie ist zumindest in manchen Fällen sogar ein sehr wirksames Heilmittel bei schweren Autoimmunerkrankungen, sowie bei Depressionen, Angstzuständen, Diabetes und sogar bei Parodontose und Schnarchen. Vor allem kann man mit einer reinen Fleischdiät offenbar auch gut abnehmen und zugleich die körperliche und intellektuelle Fitness steigern, mit allen Vorteilen die dies u.a. für die Gesundheit und und die Lebensqualität hat. 

Das Interview von Joe Rogan mit Dr. Jordan Peterson

Der laut New York Times vom 25. Januar 2018 als derzeit einflussreichster,  öffentlich auftretender Intellektueller geltende kanadische Psychiater und Prof. Dr. Jordan Peterson, überraschte mich mit  einer am 2.7.2018 veröffentlichten Aussage, dass er sich seit über 2 Monaten nur noch von Fleisch ernähre. Er fügt in dem Interview dann noch hinzu, dass er außerdem seit ungefähr einem Jahr, nur von Fleisch und etwas Grünem, sowie seit ca. 2 Jahren von einen kohlenhydratarmen Diät lebe.

Hier der Link auf das inzwischen über 290-tausend mal aufgerufene Interview auf Youtube: Jordan Peterson – The Carnivore Diet Changed My Life! – Joe Rogan Podcast

Peterson hat mit der Diät gut abgenommen und seine Gesundheit drastisch verbessert.

Der treibende Hintergrund für Petersons Diätversuche und den Verzicht auf Grünzeug waren die Erfahrungen seiner Tochter, die an einer schweren Autoimmunkrankheit litt. Schwerpunkt war Arthritis. Petersons Tochter Mikhaila hatte 40 betroffene Gelenke und sie hat mit 15 bzw. 16 Jahren ein künstliches Hüftgelenk und einen künstlichen Fußknöchel bekommen. Sie sei faktisch zwei Jahre auf 2 gebrochenen Beinen herum gehumpelt und das sei nur ein kleiner Teil ihrer gesundheitlichen Problemen gewesen. Seine Tochter sei nun gesund und habe ein Baby. Alle Symptome ihrer Autoimmunkrankheiten seinen verschwunden. Einziges Gesundheitsproblem sei derzeit, dass der künstlichen Fußknöchel ersetzt werden müsse, ansonsten strotze sie nun vor Gesundheit.

Ein anderes Problem seiner Tochter Mikhaila seien ernste Depressionen gewesen wegen denen sie mindestens alle 6 Stunden Ritalin habe nehmen müssen. Depressionen und Autoimmunkrankheiten seien in seiner Familie ein häufig vorkommendes Problem.

Petersons Frau hatte seit langem den Verdacht, dass ein Ernährungsproblem die Ursache sein könnte. Seine Tochter hatte als Kind, wenn sie Organgen oder Erdbeeren gegessen hat, juckende Hautrötungen (Rash). Später,  als sich bei seiner Tochter die Arthritis entwickelte, habe diese einen Schub bekommen, wenn sie Orangen gegessen habe.

Vor fünf Jahren, bei der Examensvorbereitung an der Universität, habe seine Tochter ernste Hautproblemen bekommen. Stress sei eine Möglichkeit gewesen, aber ihr sei auch aufgefallen dass sie zugleich ihre Ernährung mehr auf Butterbrote und Teilchen (Bagels) umgestellt habe. Sie habe daher zunächst auf eine glutenfreie Diät umgestellt. Das habe einen bemerkenswerten Effekt gehabt. Dann habe sie ihre Diät radikal auf nur noch Huhn und Brokkoli  umgestellt.  Daraufhin hätten ihre Symptome eins nach dem anderen nachgelassen. Sie habe auch länger wach sein können und schließlich seien ihre Depressionen verschwunden.

Peterson habe seit seinen 13. Lebensjahr selber an Depressionen gelitten. Diese seien sehr schwer gewesen und er habe sie auf vielfache Weisen behandelt. Teilweise sei die Behandlung ziemlich erfolgreich gewesen. Aber es sei ein ständiger Kampf gewesen. Sein Vater und der Vater seines Vaters hätten ebenfalls an diesen Depressionen gelitten. Seine Frau habe Autoimunprobleme.

Was Petersons Tochter dazu gebracht habe, von Brokkoli und Huhn ganz auf Fleisch um zu stellen?

Seine Tochter habe weiter experimentiert und die Folgen von Diätveränderungen beobachtet.  Sie habe zwei Jahre gebraucht um herauszufinden, dass sie nur Rindfleisch und Grünzeug essen könne und dann habe sich schließlich herausgefunden, dass sie am besten nur Rindfleisch essen sollte.

Vor zwei Jahren habe seine Tochter ihn überredet es auch mit dieser Diät (zunächst nur Grünes und Rindfleisch) zu versuchen. Er habe zwar keine Arthritis gehabt, aber doch viele ihrer anderen Probleme.  Er habe Sodbrennen gehabt und er habe ziemlich viel geschnarcht. Er habe in der ersten Woche aufgehört zu schnarchen. Er sei nun morgens richtig wach geworden, was vorher nie der Fall gewesen sei und habe gleich einen klaren Kopf gehabt. Früher habe er eine Stunde gebraucht um wach zu werden.

Er habe 96 kg gewogen, bei einer Größe von 1,86 m.

Dann habe er im ersten Monat mit der neuen Diät 3,5 kg abgenommen. Dabei habe er davor ein ganzes Jahr eine zuckerfreie Diät gehabt und nicht abgenommen.

Er habe nun 7 Monate hintereinander jeden Monat 3,5 kg abgenommen. Er sei wieder auf das Gewicht gekommen, das er mit 26 gehabt habe. Seine Schuppenflechte sei verschwunden. Auch habe er Glaskörpertrübungen in seinem rechten Auge gehabt, die verschwunden seien. Er habe aber weiter Probleme mit Depressionen bzw. Gemütstörungen gehabt. Diese seien nach der Änderung der Diät sogar nicht mehr so zu regulieren gewesen wie vorher.  Es sei ihm physisch immer besser gegangen, aber psychisch habe er weiter zum Teil heftige Probleme gehabt.

Seine Tochter habe ihm dann geraten kein Grünzeug mehr zu essen. Er habe erst nicht gewollt. Er habe Gurken, Salat, Brokoli, Huhn und Rindfleisch gegessen und nun solle er nur noch Fleisch essen?  Sie habe gemeint er solle es einen Monat lang versuchen. Er habe es versucht.

Nach einer Woche seien seine morgendlichen psychischen Probleme um 25 % geringer gewesen. Nach zwei Wochen um 75 %.  Es sei ihm jeden Tag besser gegangen und es gehe im jetzt wahrscheinlich besser als jemals zuvor. Dabei habe er seit über einem Jahr keine Antidepressiva mehr genommen und er wiege nun 73,5 kg.  Seine Muskulatur nehme zu. Er treibe etwas Sport, aber nicht viel.  Er schlafe nun nachts 6 Stunden und sei dann gleich richtig wach. Wenn er Nickerchen von einer viertel Stunde halte sei er gleich wach, während er früher eine Stunde gebraucht habe, um richtig wach zu werden.

Das coolste aber sei, dass er seit seinem 25. Lebensjahr Parodontose (gum disease)  gehabt habe.  Er habe deswegen kleinere chirurgischen Eingriffe (seiner Beschreibung nach wohl geschlossene Parodontosbehandlungen ) über sich ergehen lassen, um die Parodontose in Schach zu halten. Nun aber sei sie verschwunden, wie ihm sein Zahnarzt bei der letzten Untersuchung erklärt habe. Er habe keine Entzündung des Zahnfleischs mehr. Die Zahnfleischentzündungen seien aber mit Herzkrankheiten assoziiert. Daraus sei zu folgern, dass systemisch Entzündungen durch diese Diät verschwinden.

Er habe über 22,5 kg abgenommen, es sei nicht mehr annähernd so hungrig wie er es zu sein pflegte. Sein Appetit sei wahrscheinlich um 70 % gesunken. Er habe keine Blutzuckerregulierungsprobleme bekommen, er benötige wesentlich weniger Schlaf und er wird morgens gut wach. Es hat keine Angstgefühle und keine Depressionen mehr. Er hat keine Schuppenflechte mehr. An den Seiten seiner Beine hatte er früher ein Taubheitsgefühl, was er jetzt nicht mehr hat.  Intellektuell ist er derzeit sicherlich in seiner bestmöglichen Form. Er ist körperlich stärker und kann besser schwimmen und seine Parodontose ist verschwunden.

Er nimmt keine Vitamine oder andere Nahrungsergänzungsmittel. Er isst nur Rindfleisch mit Salz und trinkt dazu Wasser.

Als der Interviewer meint, dass er viel Gemüse esse und keine Gesundheitsprobleme habe, antwortet Peterson, dass er niemandem seine Diät empfehle.  Aber auf seine Tourneen kämen viele, viele Menschen zu ihm, die sagen würden, dass sie den Blog seiner Tochter verfolgen würden und z.B. 45 kg abgenommen hätten, oder einer 90 kg in 6 Monaten, oder neulich eine 70 jährige Frau, die in einem Monat 6,8 kg abgenommen hätte.

Es sei etwas falsch mit unserer Ernährung. Wir würden viel zu viele Kohlenhydrate essen.  Aber, er sei kein Ernährungsexperte.

Was Peterson und auch seine Tochter bemerkt hätten ist, dass sie bis zu einem Monat ernste Probleme haben, wenn sie in bestimmter Richtung von der Diät abweichen. Z.B. hätte er durch Sulfide enthaltenden Apfelmost lange anhaltenden Probleme bekommen.

Peterson sagt er verstehe die Zusammenhänge nicht gut. Sie seien ihm mysteriös. Aber als seine Tochter klein war und Arthritis entwickelt habe, habe er die wissenschaftliche Literatur darüber durchsucht. Das einzig sichere Ergebnis sei gewesen, dass Arthritis bei Patienten, die fasten verschwinde. Aber wenn sie wieder essen würden käme die Arthritis zurück. Das lasse den Schluss zu, dass die Diät eine Rolle spiele, da unwahrscheinlich sei, dass die Patienten auf alle Nahrungsmittel gleich reagieren.  Aber es könnte sein, dass manche Patienten auf fast alles negativ reagieren. Zwischen “alles” und “fast alles” sei der Unterschied aber sehr groß.

Eine spekulative These für die nun relativ großen Probleme, die Peterson nun bei kleinen Abweichungen von seiner Diät hat, ist, dass Fett nicht nur als Energiespeicher, sondern auch als Puffer für toxische Nahrungsbestandteile diene. Da er  nun kaum noch Fett habe, fehle dieser Puffer. Diese Annahme sei aber wissenschaftlich nicht gesichert.

Wie wohl ein Blogbeitrag von Petersons Tochter zeigt, hat ein Arzt erfolgreich eine Diabetis vom Typ 1 mit einer Fleischdiät behandelt. Typ 1 ist die schon früh auftretende, tägliche Insulinspritzung erfordernde Diabetes, was den Erfolg der Diät besonders eindrucksvoll macht.

Peterson ist sich des anekdotischen Charakters seiner Erfahrung und auch anderer Berichte zu dieser Diät bewusst. Aber er sieht auch die grundsätzlichen Schwierigkeiten aller medizinischen Studien über Diäten, Nahrungsmittel und deren Wirkung.  Man kann z.B. keine wissenschaftlich wirklich zuverlässigen Studien über die Wirkung von Fleisch in der Ernährung durchführen, weil man unmöglich alle Faktoren kontrollieren kann. Leute die Fleisch essen, essen z.B. in der Regel auch noch viele andere Sachen. Aus den üblichen korrelierenden Studien über Ernährungsgewohnheiten könne man daher z.B. nicht auf die Wirkung der Fleischdiät schließen. Oder anders ausgedrückt, die üblichen Schlussfolgerungen der Ernährungsberater sind wissenschaftlich betrachtet auch nicht so gut gesichert wie allgemein angenommen und geglaubt wird.

Als es darum geht, ob Peterson mit dieser einseitigen Fleischdiät vielleicht nicht doch Mangelerscheinungen bekommen könnte, wendet er ein, dass es Beispiele für das Funktionieren dieser Diät geben: Die Eskimos. Die Diät der Massai wäre einigen  Modifikationen im Wesentlichen auch eine Fleischdiät. Zum Thema Massai-Diät findet sich einiges in deutscher Sprache per Google.

Auf Reisen nimmt Peterson Beef Jerky, ein amerikanisches Trockenfleisch mit und nutzt wenn möglich Unterkünfte, wo er kochen kann. Sein Beef Jerky macht er sich selber: Er hat einen Rindfleischdehydrierer und salzt das Fleisch lediglich.

Ob Peterson die Diät für immer fortsetzen möchte? Das möchte er nicht wirklich. Aber Änderungen wird er nur sehr, sehr, sehr, sehr vorsichtig vornehmen. Nächstens möchte er mit Pilzen experimentieren.

Sowohl Joe Rogan, der Interviewer, als auch Jordan Peterson halten es für selbstverständlich, dass diese Fleischdiät nicht für alle gut ist. Was für den einen gesund ist, kann für andere krank machend und schädlich sein. Jordan Peterson, seiner Frau und seiner Tochter hat diese Fleischdiät aber sehr geholfen. Die Tochter sei nun gesund und brauche und keine Medikamente, dabei habe sie viele zum Teil sehr heftige Medikamente wie Methotrexat, Enbel und Ritalin nehmen müssen, die zum Teil sehr negative Nebenwirkungen verursacht hätten.

Joe Rogans Interview mit Mikhaila Peterson

Hier ein Link auf ein am 30. August 2018 veröffentlichtes Interview mit der Tochter von Jordan Peterson, ebenfalls mit Joe Rogans als Interviewer:

Joe Rogan – Carnivore Diet Fixed Mikhaila Peterson’s Arthritis

Mikhaila Peterson erzählt in diesem Interview, wie sie mit Diäten experimentiert hat und wie sie allmählich zu ihrer heutigen Fleischdiät gefunden hat.

Der Blog Don’t Eat That von Mikhaila Peterson: mikhailapeterson.com

Weitere Interviews von Joe Rogan zur Fleischdiät

Fleischdiät auf bei Biohackers Lab

Eine Suche mit “biohackers lab carnivore diet” auf youtube führt zu einer Reihe von interessanten Interviews und Berichten von einem Selbstversuch.

Ich habe mir zunächst das Interview mit Kelly Hogan angesehen. Kelly Hogan war mit 117 kg sehr übergewichtig und sie hatte jede Menge Gesundheitsproblem. Sie berichtet, wie sie über Versuche mit verschiedenen Diäten schließlich zur Fleischdiät kam und damit dann gesund wurde, insgesamt 59 kg abgenommen und drei gesunde Kinder bekommen hat.

Auf Biohackerslab.com finden sich einige interessante Intverviews und Anleitungen zum Thema Fleischdiät:

Beeindruckt hat mich zunächst das Interview mit

https://www.biohackerslab.com/all-meat-diet-plan/

https://www.biohackerslab.com/carnivore-training-system-review/

Dr. Georgia Ede

Georgia Ede ist  Ärztin und Psychiater. Sie betreibt die Internetseite www.diagnosisdiet.com .  Georgia Ede ist vor allem interessant, weil sie Studien und  “Experten” mit wissenschaftlichen Argumenten demontiert, die behaupten, dass Fleisch der Gesundheit schade.  Aufmerksam geworden war ich durch ihren Vortrag Vortrag WHO Says Meat Causes Cancer? by Georgia Ede,

Ihr neuster Artikel, vom 5. September 2018,  Latest Low-Carb Study: All Politics, No Science demontiert die am 1. September 2018 veröffentlichte Studie Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis und zeigt, das diese Studie, die Angst vor Fleischkonsum machen soll,  unwissenschaftlich ist und eher ein Beispiel für politisch korrekte Propaganda ist.

Nachtrag: Sehr interessant von Georgia Ede ist auch der Vertrag “Our Descent into Madness – Modern Diets and the Global Mental Health Crisis” (dt. Unser Abstieg in den Wahnsinn – Moderne Ernährung un die globale Krise der geistigen Gesundheit”). Eine Version des Vortrags ist jetzt auch mit deutschen Untertiteln auf youtube verfügbar: https://youtu.be/TXlVfwJ6RQU

Eskimos und Wikinger auf Grönland

Jared Diamond beschreibt in einem Kapitel seines Buches  Kollaps: Warum Gesellschaften überleben oder untergehen die Besiedlung und das Ende der Besiedlung  Grönlands durch die Wikinger. Danach hatte ich in Erinnerung, dass die Wikinger u.a. durch die für die Landwirtschaft ungünstigen Folgen der kleinen Eiszeit zeitweise offenbar ziemlich extrem unter Hunger gelitten haben und aus Grönland verschwunden sind,  während die nur Fleisch und Fisch essenden Eskimos sich halten konnten. Auf  de.wikipedia.org/wiki/Grænlendingar habe ich dazu gerade auch noch den Wikipedia-Artikel zu den Wikingern auf Grönland gelesen. Die Realität ist auch hier wohl etwas komplex und nur teilweise bekannt. Vor allem haben die Wikinger auf Grönland sich demnach auch in den Zeiten, als ihre Landwirtschaft noch funktionierte hauptsächlich von Fleisch und tierischen Produkten ernährt. Getreide und Brot waren demnach auf Grönland Luxusgüter, die wenn überhaupt nur für besonders Wohlhabende verfügbar waren. Die Wikingersiedlungen bestanden aber etwa 500 Jahre. Der Verweis auf die Thule-Kultur, die die Wikinger verdrängt hat, oder von der die Wikinger, wie Jared Diamond meint, halt nicht genug gelernt haben, um zu überleben, führt zu de.wikipedia.org/wiki/Inuit-Kultur#Thule-Kultur_(1000_bis_1800). Nicht nur im Bezug auf die Ernährung interessantes Zitat aus diesem Artikel in die Inuit:

Diese Großfamilien setzten sich ihrerseits aus den eigentlichen, Großeltern, Eltern und Kinder umfassenden Familien zusammen. Eine derart solidargemeinschaftliche Gesellschaftsstruktur, die den einzelnen Familien autarkes Handeln zubilligte, trug in Zeiten verminderten Nahrungsangebots wesentlich dazu bei, die Überlebenschancen zu erhöhen. Sie versetzte die Inuit in die Lage, Land- und Meeressäugetiere, Vögel und Fische aller Größen zu erlegen – von der 20 Kilogramm schweren Robbe bis zum 50 Tonnen wiegenden Grönlandwal, vom Niederwild bis zum Eis- und Grizzlybären.

Die Jagdbeute lieferte eine ausgewogene Ernährung ……

Dagegen spielten pflanzliche Rohstoffe nur eine untergeordnete Rolle

Wir sehen und finden, was wir glauben

Bevor ich zur Darstellung der Fleischdiät im deutschen Fernsehen und in anderen deutschen Medien komme, erscheint es sinnvoll auf ein grundlegendes Problem der Wissenschaft und des Journalismus hinzuweisen: Wissenschaft und “Experten” sind NICHT so objektiv, wie viele glauben. Der Moralpsychologe Jonathan Haidt zeigt in seinem Buch The Righteous Mind: Why Good People are Divided by Politics and Religion nicht nur, warum Linke und Rechte vieles derart unterschiedlich sehen. Er zeigt vielmehr auch, dass die Ergebnisse und Auswertung von wissenschaftlichen Studien durch die persönlichen Überzeugungen und den Glauben der Wissenschaftler beeinflusst werden. Im Grunde versucht jeder, mehr oder weniger unbewusst zu sehen und zu beweisen, was er/sie glaubt und sehen möchte. In der Wissenschaft und auch beim Journalismus kann man z.B. durch die Art der Fragestellung die Ergebnisse beeinflussen. Wenn man das weiß, kann man versuchen, dieses Wahrnehmungsproblem zu berücksichtigen. Die Frage ist dann aber auch noch, warum jemand wozu motiviert ist. Journalisten und Wissenschaftler, die eine Familie zu versorgen oder auch nur einen gewissen Lebensstandard erhalten oder erreichen wollen, sind halt oft auch von “äußeren Umständen” abhängig, die ein Bekanntwerden bestimmter Wahrheiten verhindern möchten. Sie müssen berichten und “beweisen”, was politisch korrekt ist, und sie müssen lächerlich machen und abwerten, was ihren Auftraggebern nicht passt. Sie sind Söldner, nach dem Motto “wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe”.

Ein kluge, resiliente, krisenfeste und überlebensfähige Gesellschaft wird genügend Freiräume und Möglichkeiten schaffen und erhalten, um auch politisch unkorrekte Meinungen und Entdeckungen zuzulassen und neutral zu untersuchen und zu diskutieren und sie wird sich dann an den Fakten orientieren.

Die Fleischdiät in deutschen Fernsehen

Was gehen unsere Volkserzieher vom deutschen “Qualitätsfernsehen”,  mit diesem neuen, politisch völlig unkorrekten, so gar nicht zur links-grünen Ideologie passenden Trend um?

Seit 13. September 2019 gibt es dazu auf Pro7 einen Beitrag: www.prosieben.de/tv/galileo/videos/287-fleisch-diaet-kann-das-wirklich-gesund-sein-clip

Bemerkenswert ist, dass Pro7 verschweigt, dass dieser Shawn mit vollem Namen Dr. Shawn Baker heißt, von Beruf selbst Arzt ist und sich nach seiner Karriere als Chirurg und leitender Orthopäde bei der amerikanischen Luftwaffe, intensiv mit dem Thema Ernährung befasst hat. Insofern ist der Beitrag auf Pro7 auch ein Lehrstück für die “Qualität”, bzw. für die Informationsverkürzung und die Manipulationsversuche des deutschen Fernsehens im Sinne der politischen Korrektheit. Wie der Fall von Jordan Petersons durch die Fleischdiät offenbar geheilte Parodontitis zeigt, kann die Fleischdiät auch chronische Entzündungsprobleme beheben und damit im Gegensatz zur Meinung von Pro7/Galileo für das Herz-Kreislaufsystem durchaus vorteilhaft sein.

Dr. Shawn Baker – Webseiten und Interview

Zu dem im Beitrag von Pro7/Galileo vorgestellten “Shawn” hier etwas weitergehende Daten:

Seine Webseiten:

In der Beschreibung zu seinem voraussichtlich Ende Februar 2019 in den USA  erscheinendem Buch The Carnivore Diet heißt es auf Amazon.de u.a.:

Shawn Baker ist zeit seines Lebens ein Multisport-Spitzensportler. Er ist auch Doktor der Medizin und hat als Truppenarzt der amerikanischen Luftwaffe in Afghanistan gedient, wo er als Chirurg für Kriegsverletzungen und als Cheforthopäde eingesetzt war.  Sein Schwerpunkt in den letzten Jahren war die Nutzung der Ernährung als Werkzeug für die Gesundheit, Leistung und das allgemeine Wohlbefinden.

Interviews mit Dr. Shawn Baker über die Fleischdiät

Auf Youtube hat Shawn Baker einen eigenen Videokanal:   www.youtube.com/channel/UC5apkKkeZQXRSDbqSalG8CQ  mit  über 100 Videoclips.

Erschütternd und wichtig ist hier insbesondere auch seine Erklärung zu seiner Karriere und Approbation als Arzt:

Andere deutsche Internetquellen

Abgesehen vom oben erwähnten Fernsehclip fand ich insbesondere die folgenden beiden Quellen:

  • Auf DocCheck vom 16.8.2018:  Die „Fleisch-Diät“: Unsinn oder Well Done?  Für ein Ärzte-Portal ziemlich schwach. Das Resüme “wer sich vernünftig ernährt und regelmäßig ernährt braucht keine riskanten Experimente” ist gleich mehrfach unpassend. Die Beispiele der Petersons und anderer Anhänger der Fleischdiät zeigen doch gerade, dass “vernünftige Ernährung” eben durchaus auch eine reine Fleischdiät sein kann und dass manchmal nur mit riskanten Experimenten herausgefunden werden kann, was tatsächlich im aktuellen Fall eine vernünftige Ernährung ist. Die befragte Ernährungswissenschaftlerin bleibt allgemein und hat sich mit der Fleischdiät wohl nicht wirklich befasst. Schließlich hätte ich hier, auch den Hinweis erwartet, dass es durchaus historische Beispiele wie die Eskimos gibt, die zeigen, dass solche Fleischdiäten tatsächlich auch über lange Zeit funktionieren.
  • Auf http://www.homeopathy.at, von Dr. Helmut Retzek, vom 27. 7. 2018: Disruptive Innovation: Carnivorismus als Gesundheitsprinzip? Diesen Artikel fand ich ganz gut. Der Autor hat sich umfassend informiert und ist neuen Wegen und Entdeckungen gegenüber aufgeschlossen und versucht, diese und deren Hintergründe zu verstehen und zu erklären. Zum einen findet man hier auch eine deutsche Zusammenfassung eines Interviews mit Mikhaela Peterson und zum anderen werden auch mögliche Hintergründe für die Erfolge der Fleischdiät erklärt.

Sonstige englischsprachige Blogs und Webseiten

Eine gute Nachricht für das Klima, die Böden und das Gesundheitswesen

Die Fleischdiät scheint wirklich zu funktionieren und in vielen Fällen einen Versuch wert zu sein. Besonders interessant finde ich, dass damit sonst nur schwer oder nicht heilbare Autoimunkrankheiten sowie Schnarchen, Parodontose und Glaskörpertrübungen geheilt werden können (was auf keinen Fall bedeutet, dass eine Fleischdiät die einzig mögliche Therapie ist).  Autoimmunkrankheiten sind nicht nur Arthritis, sondern zumindest einige Formen von Asthma, schwere Parodontose bei Jugendlichen und  Kollagenosen.  Die Fleischdiät kann somit eine sehr hochwertige und zugleich ziemlich preiswerte Medizin sein.

Da man mit der Fleischdiät auch gut abnehmen kann, können damit viele durch Übergewicht verursachte Krankheiten vermieden oder geheilt werden.

Damit die Fleischdiät funktioniert und weder der Gesundheit noch der Umwelt schadet, sollte man sich aber Gedanken über die Methode und Qualität der Fleischproduktion machen.

Noch etwas unter dem Eindruck der riesigen gepflügten oder geeggten, oft staubender Getreidefelder, die ich Anfang September auf meiner Reise nach Lettland und Litauen und vorher auch in Deutschland gesehen habe, und auch unter dem Eindruck, was ich davor gerade über die die Zusammenhänge von Wasserhaushalt und Klimaerwärmung gelernt habe, sehe ich die Fleischdiät als große Chance zur Verbesserung der Böden und des Klimas.

Intensive, intelligent gemanagte Weidehaltung von Rinder und anderen Wiederkäuern habe ich in Deutschland und anderen Teilen Europas bisher noch nicht bewusst gesehen, obwohl ich danach gesucht habe.

Ich für meinen Teil würde so eine Diät nur machen wollen, wenn ich dafür Fleisch von Rindern bekommen kann, die ausschließlich mit Hilfe intelligent und adaptiv gemanagter Weidehaltung gefüttert wurden. Fleisch von mit Kraftfutter gefütterten Rindern würde ich für reine Fleischdiät nicht haben wollen. Ebenso würde ich kein Fleisch von Rindern wollen, die irgendwelche Medikamente bekommen haben.

Die Amerikaner nennen das Rindfleisch, das ich für eine solche Diät nur akzeptieren würde “Grass finished beef”.  Derart produziertes Rindfleisch ist in hohem Maße klimafreundlich und für die Entwicklung und Erhaltung der Bodenqualität vorteilhaft.

In diesem Zusammenhang wichtige Artikel auf freizahn.de sind z.B.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal den TED-Talk von Allan Savory mit deutschen Untertiteln einbinden:

Speziell zum Klima möchte ich hier auf den Artikel WASSER: DAS FEHLENDE PUZZLESTÜCK ZUR LÖSUNG DES KLIMAWANDELS? hinweisen. Weitere Informationen in Englischer Sprache finden sich insbesondere auf www.rainforclimate.com/en/science-behind  sowie in den Präsentation des australischen Mikrobiologen und Klimatologen Walter Jehne. Zu letzterem auf Youtube mit “Walter Jehne” suchen. Interessant ist hier dann vielleicht auch mein Artikel

Letzterer zeigt an einem praktischen Beispiel, wie mit Hilfe von Rindern auf einfache und sehr wirtschaftliche Weise die Wasserspeicherkapazität, die Sequestrierung von Kohlenstoff und die Artenvielfalt und zugleich auch die Fleischproduktion auf bisher meist nicht für möglich gehaltene Weise gesteigert werden kann.

Mit Hilfe von intelligent eingesetzten Rinderherden kann man jedenfalls die Landwirtschaft, einschließlich Getreideanbau, sehr viel klimafreundlicher und nachhaltiger machen als bisher.  Man kann damit die kleinen Wasserkreisläufe restaurieren, man kann damit die Klimaerwärmung stoppen, man kann damit die Menge und Qualität des verfügbaren Trinkwassers steigern und man kann damit sogar politische und militärische Konflikte verhindern oder dämpfen.

Fazit

Die offensichtlichen Erfolge und Vorteile der Fleischdiät, nicht nur zum Abnehmen, sondern auch als Mittel zur Heilung und Vorbeugung verschiedener, zum Teil sehr schwerer, beeinträchtigender Krankheiten, aber auch als Lifestyle, passen ideal zu den Vorteilen, die eine intelligente, gut gemanagte Haltung von Rindern und Schafen für das Klima hat.

Für diejenigen, die das alles für Unsinn halten, möchte ich zum Schluss auf meine Artikel  Sichtweisen und Paradigmenwechsel und Verfälschung der Wahrnehmung durch Gruppenzwang hinweisen.

Was ich selber mache

Nachdem ich mit dem Artikel soweit fertig war, habe ich mir auf Youtube den Vortrag GFE 2016 – Dr. Joseph Mercola “A Healthy Society” angehört, etwas dazu recherchiert und mir dann zunächst die Bücher Gesunde Fette – Der optimale Kraftstoff für Ihren Körper (Orginaltitel: Fat for Fuel) von Joseph Mercola und Böses Gemüse – Wie gesunde Nahrungsmittel uns krank machen. Lektine – die versteckte Gefahr im Essen  (Orginaltitel: The Plant Paradox) Steven R. Gundry bestellt. Mercola und Gundry sind beide sehr erfahrene Ärzte die, einen besonderen Schwerpunkt auf die Ernährung legen. Ich bin gespannt. In seinem Vortrag bei der GFE 2016 hatte Mercola auch drauf hingewiesen und einige Literatur präsentiert (( Tripping Over the Truth: How the Metabolic Theory of Cancer is Overturning One of Medicine’s Most Entrenched Paradigms von Travis Christofferson und Cancer as a Metabolic Disease: On the Origin, Management, and Prevention of Cancer von Thomas Seyfried.  Mit den Namen “Travis Christofferson” und “Thomas Seyfried” findet man auf Youtube einiges )) , wonach die Ursache von Krebs nicht, wie allgemein angenommen durch genetische Defekte, sondern als Folge von Stoffwechselproblemen entsteht. Ganz zu Anfang brachte er zudem ein Beispiel über die Ernährung von Kühen (er sprach schließlich vor Rinderhaltern): Gras fressende Kühe könnten 35 bis 40 Jahre alt werden. Mit Getreide gefütterte aber nur ca. 8 Jahre. Der zentrale physiologische Unterschied in der Ernährung:  Die nur Gras fressenden Rinder leben faktisch von einer sehr fettreichen Diät, da das Gras im Pansen durch Bakterien vor allem in Fette umgewandelt würde. In der Tat fressen Wiederkäuer nur auf den ersten Blick Pflanzen. Genauer betrachtet fressen sie Bakterien, die sie in ihrem Pansen mit Pflanzen füttern und züchten, und die sie dann in ihren anderen Mägen verspeisen.  Die mit Getreide gefütterten Rinder leben dagegen von einer sehr kohlenhydratreichen Diät. Wenn man länger leben und gesund bleiben wolle, solle man von den Kühen lernen und eine kohlenhydratarme, fettreiche Diät bevorzugen.

Eine reine Fleischdiät ist eine kohlenhydatfreie Diät – im Englischen wird sie daher oft auch als Zerocarb-Diet bezeichnet. Gesund bleibt oder wird man damit auch nur, wenn man genügend tierisches Fett isst, wie vor allem auch Kelly Hogan in ihrem Interview auf Biohackers-Lab.com erklärt.

Jedenfalls warte ich nun erst einmal auf die beiden oben erwähnten Bücher von Mercola und Gundry und sehe mir deren Argumentation und  Diätvorschläge an. Dann entscheide ich mich für eine Diät, wobei ich mir durchaus eine nur aus Fleisch, Fisch und Eiern bestehenden Diät vorstellen kann. Schon jetzt ist sehr sicher, dass mein bisher sehr niedriger Fleischkonsum sehr drastisch steigen wird, während mein bisher sehr hoher Konsum an Getreide und Getreideprodukten drastisch schrumpfen wird. Wegen des Klimas habe ich dabei ein sehr gutes Gewissen und das, weil ich mich gut informiert habe.

Kelberg, den 21. September 2018

Christoph Becker

Nachträge

Nachtrag vom 23.9.2019

Anfang Januar 2019 habe ich unter dem Titel Gesund abnehmen – auch ohne Sport und Hunger eine Fortsetzung und Erweiterung von Infos- und Gedanken zur Fleischdiät veröffentlicht.

Inzwischen habe u.a. auch das Buch “The Fat of the Land” von Vilhjalmur Stefansson,  vollständig gelesen und ich habe mir den größten Teil der Vorträge des Kurspaketes  Professional Training in LCHF/Ketogenic Nutrition & Treatment angehört und die zugehörigen Anlagen durchgelesen. Meine Vorräte an Müsli und Biobrotgetreide habe ich seit fast einem Jahr nicht mehr angerührt und werde sie wohl den Hühnern meines Bruders verfüttern.

Mein Verbrauch an Fleisch ist mit wahrscheinlich ca. 140  kg pro Jahr heute mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt, der bei nur 60 kg pro Person und Jahr liegt. Früher habe ich dagegen eher selten Fleisch gegessen. Mein Verbrauch an Eiern ist mit mehr als 1460 Stück pro Jahr mehr als 6 mal höher als der Bundesdurchschnitt von 235 Eiern pro Person und Jahr. Früher habe ich in einer Woche wohl eher weniger Eier gegessen als heute an einem Tag. Butter, Käse und Haselnüsse brauch ich wohl auch weit mehr als der Durchschnitt. Daber ist mein gesamter Verbrauch an Getreideprodukten heute in einem ganzen Jahr wohl geringer als früher in 3 Tagen bis maximal einer Woche.  Manchmal gehen wir halt doch noch auswärts essen und es gab im Sommer bei Ausflügen auch mal ein Eis oder ein Stück Kuchen. Aber diese Kohlenhydratexzesse früherer Jahre gibt es nicht mehr.

Bringt es was für die Gesundheit? Ich denke ja. Im Juli habe ich wegen der Bundeswehr bei einem Kardiologen ein Leistungs-EKG machen müssen. Dabei  war meine Kraft und Kondition wohl erstaunlich gut. Der Widerstand des Ergometers musste jedenfalls ziemlich weit hochgedreht werden, damit ich überhaupt ausreichend belastet wurde. Meine Frau war kürzlich bei ihrem Lungenfacharzt und der meinte ob sie eine Frischzellenkur gemacht hätte. Ihr Lungenleistung habe sich seit dem letzten Besuch vor einem Jahr auf 137 % verbessert.

Einige meiner Patienten, die das Prinzip der kohlenhydratharmen Ernährung verstanden haben, haben auch sehr gut abgenommen und fühlen sich besser.

Prof. Peer Ederers Artikel “Populäre Fleischirrtümer”

Wie ich etwas verspätet, am 20.2.2020 gesehen habe hat Prof. Dr. Peer Ederer auf achgut.de im August 2019 eine fünfteilige Artikelserie mit dem Titel “Populäre Fleischirrtümer veröffentlicht, die ich sehr gut finde, auch wenn ich in einigen Punkten anderer Meinung bin: www.achgut.com/artikel/populaere_fleischirrtuemer_1_falschalarm_krebs 

Nachtrag 29.06.2022
Barry Gove, Für welcher Ernährung wir designed sind.

Homo Carnivorus What We Are Designed to Eat ( https://youtu.be/qn5zdWucv6I ) Sehr interessant fand ich auch sein  Buch “Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill”

Tim Noakes, Urspünge der menschelichen Diät

 

 

 




Mehr Zahnschmerzen und weniger Wohlstand durch DSGVO

Der Kollaps durch zunehmende Komplexitätskosten schreitet weiter voran. Die zunehmende Komplexität wird nun auch für mehr Zahnschmerzen, Zahnverluste und eine Verschlechterung der zahnärztlichen Versorgung sorgen. Das ist eine absehbaren Nebenwirkung der neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).  Das ist nur ein Beispiel von mehreren, mit denen ich hier zeigen möchte, dass der Kollaps, wie ihn Prof. Joseph Tainters Theorie vom Kollaps komplexer Gesellschaften voraussagt, in der BRD zunehmend fortschreitet.

Der Wurzelspitze-Blog schließt

Auf dem bisher vielleicht besten, auch öffentlich und damit auch für Patienten und Politiker einsehbaren deutschsprachigen  Internetblog zum Thema Wurzelkanalbehandlungen, wurzelspitze.wordpress.com, wurde am 22. Mai 2018 folgender Artikel veröffentlicht:

Nach 9,5 Jahren und exakt 2298 zahnmedizinischen Fachbeiträgen, fast 7000 Kommentaren der Leser, mit teilweise über 80.000 Klicks pro Monat und bis zu einer dreiviertelmillion Aufrufe unserer Seite pro Jahr geht WURZELSPITZE zum 25. Mai 2018 vom Netz.

Grund dafür ist die neue europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), ein Bürokratieungetüm von über 260 Seiten Gesetzestext. An dem vermutlich über viele Jahre mit großer Manpower und riesigem finanziellem Aufwand - bezahlt durch uns, die Bürger der EU - gearbeitet wurde, dass aber so viele Fragen ungeklärt und offen lässt, dass es uns hier bei WURZELSPITZE im Moment ratsam erscheint, diese Seite vorübergehend oder auch dauerhaft - das wird die Entwicklung der nächsten Zeit zeigen - vom Netz zu nehmen.

WURZELSPITZE hat niemals intentionell irgendwelche Daten von Irgendjemandem erhoben. Wofür auch. Um also mit Herbert Grönemeyer zu sprechen: "Was soll das ???"

Schon jetzt ist abzusehen, daß die Intention des Gesetzes, nämlich den Bürger vor kommerziellen Datenerhebungen und vor Missbrauch von Firmen und Konzernen zu schützen, ins Leere laufen wird. Dafür wird eine neue Welle von Abmahnungen auf Privatleute, Geschäftsleute, Gesellschaften und Vereine zurollen und die Kolateralschäden, wie zum Beispiel das Ende der von zahnmedizinischen Kollegen wie Patienten gleichermaßen hoch geschätzten Wissensvermittlung via Internet werden schon jetzt sichtbar.

Die neue europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) kostet anderseits auf jeden Fall sehr viel für Geld und Zeit für Fortbildungen und Verwaltungsaufwendungen. Das alles fördert das Wirtschaftswachstum und viele finden das grundsätzlich gut. Aber es reduziert gleichzeitig auch den Wohlstand der Gesellschaft als ganzes. Wie das obige Beispiel vom Wurzelspitze-Blog zeigt, wird der Datenschutz nämlich indirekt jede Menge Zahnschmerzen verursachen, die Qualität der zahnmedizinischen Versorgung reduzieren und Zähne kosten, weil eine wichtige Plattform für Informationen und Erfahrungsaustausch wegfällt.

Die Abschaltung des Wurzelpitze-Blogs ist offenbar kein Einzelfall Zum Thema Abschaltung von Internetblogs wegen des Datenschutzes wurde jedenfalls am 24. Mai 2018 auf Luisman’s Blog mit dem Titel Das Große Blogsterben ein Artikel veröffentlicht, wonach wohl noch viel mehr Internetblogs abgeschaltet werden.

Einführung der Telematikinfrastruktur

Seit einigen Monaten wird in der Zahnmedizin der Onlineabgleich der elektronischen Versichertenkarten eingeführt. Damit wird es dann möglich, dass bei jedem Arzt- oder Zahnarztbesuch die Versichertendaten beim Einlesen der Karte über das Internet mit einem zentralen Computer abgeglichen werden.   Sinn der Übung ist wohl, dass die Kassen damit Karten über das Internet sperren können und das so hier und da ein Missbrauch verhindert werden kann. Der Preis dieser zusätzlichen Komplexität dürfte allerdings weit höher als der Nutzen sein.

Dazu einige Links:

Auch der Aufbau und die Einführung dieser  Telematikinfrastruktur  hat schon sehr viel Geld und Zeit gekostet und wird noch sehr, sehr viel mehr kosten, ohne dass es einen nennenswerten Vorteil für die Patienten und die Praxen gibt. Auf einer Fortbildung die ich zu diesem Thema besucht habe, hieß es, man könne das nicht mehr stoppen, weil schon zu viel Geld dafür ausgegeben worden sei. Meines Erachtens ein Fall von Concord-Effekt oder Eskalierendem Commitment.

Obwohl, es geht auch um das Wirtschaftswachstum und jeden Preis. bzw. auf Kosten des Wohlstandes der Allgemeinheit. Aber auch  Verkehrsunfällen, Ladendiebstähle und die meisten Verbrechen sind gut für das Wirtschaftswachstum, auch wenn sie letztlich den Wohlstand der Bevölkerung reduzieren.

Zahnärzte, die den Blödsinn mit der Telematikinfrastruktur nicht mitmachen wollen bekommen ab Anfang 2019  ein oder zwei Prozent Honorar abgezogen oder sie müssen ihre Praxis für Kassenpatienten schließen.

Die Patienten, bzw. die Bevölkerung wird den Blödsinn der  Telematikinfrastruktur und seine Folgen bezahlen müssen und sie wird auch damit ebenfalls ein Stück Wohlstand verlieren.

Die Kassenmeldungen zum Monatsende

Um ein einziges Mal eine Monatsrate für die Renten- und Krankenversicherung mehr auf dem Konto zu haben, hat der Gesetzgeber von 2005 auf 2006 die Melde und Zahlungstermine für Sozialversicherungsbeiträge umgestellt. Das war und ist mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden, für den es keine direkte Vergütung gibt, und die letztlich auch den Wohlstand reduziert.

Für Mitarbeiter die nach Stunden bezahlt werden und auch für Mitarbeiter die Fahrtkostenzuschüsse bekommen ergibt sich damit jeden Monat ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand, der extrem ärgerlich ist.

Mit “Beitragsfälligkeit 2005 2006” findet man zu diesem Thema verschiedene Artikel. Meine Erachtens war diese Umstellung  bereits ein Anzeichen für einen allmählich beginnenden Kollaps des deutschen Sozialstaates ist.

Missbrauch des Asylrechtes und Grenzöffnung 2015

Der Missbrauch des Asylrechtes durch verschiedene, sich damit auf Kosten der Allgemeinheit bereichernde Interessengruppen und die Öffnung der deutschen Grenzen, die faktisch eine wichtiger Schritt zur antisozialen Maximierung der Plünderung des deutschen Sozialstaates und zur antigrünen  Vergrößerung des ökologischen Fußabdruckes Deutschlands war, sind auch ein Schritte in Richtung Kollaps. Siehe dazu u.a. meine Artikel

Der Kollaps kommt jedenfalls Schritt für Schritt näher oder besser ausgedrückt, er kommt zunächst schrittweise. Noch sorgt er nur für mehr Zahnschmerzen und Zahnverluste, für mehr Verwaltungsaufwand und auch dafür das insbesondere die Frauen dank oder auch Trotz der zunehmenden Feminisierung der Politik und Gesellschaft immer mehr Angst haben sich im öffentlichen Raum zu bewegen.  Der Kollaps wird aber weiter fortschreiten und seine Schritte werden größere werden, wie ich in Artikeln wie

zu zeigen versucht habe.

Zu den absehbaren Folgen, siehe insbesondere auch Karl Marx und die Energiesklaven und US-Militärwerbung: BRD verliert fast 50 Millionen Einwohner bis 2025. Die Grundannahme hinter dieser Prognose über die Reduzierung der Bevölkerung der BRD ist NICHT einmal ein Krieg, sondern einfach nur ein wirtschaftlicher  Kollaps, ähnlich dem in ehemaligen Sowjetunion oder eben auch dem in Deutschland nach den 1. und 2. Weltkrieg. Das Problem ist, dass die Fallhöhe in Deutschland heute extrem hoch und die Vorbereitung der Gesellschaft extrem schlecht ist. Die aus der neuen Datenschutzgrundverordnung der EU resultierende Abschaltung von Internetblogs könnte den Kollaps und die daraus resultierenden Schäden erheblich beschleunigen und verschlimmern.

Zum Abschluss, als Versuch einer alternativen Antwort auf die Frage nach dem Grund für diese neue EU-Vorschrift: Was ist ein Intellectual Yet Idiot (IYI) nach Taleb? und als Erheiterung:  Passierschein A38 – Das Haus das Verrückte macht – Asterix erobert Rom.

Kelberg, den 24. Mai 2018

Christoph Becker




Nährstoffgehalt der Lebensmittel sinkt seit dem 2. Weltkrieg

Seit den 30er Jahren gibt es Messungen der Nährstoffgehalte vieler Lebensmittel, u.a. durch das britische Landwirtschaftsministerium, die eine erschreckende Tendenz zeigen und die viele Krankheiten und Beschwerden  zumindest teilweise erklären. Es gibt aber auch in der Praxis erprobte wissenschaftliche Erkenntnisse, mit denen dieser Trend umgekehrt werden kann und mit denen Landwirte und Gärtner sehr viel Geld sparen können.

Im Folgenden habe ich den für das Thema Nährstoffrückgang in Lebensmitteln, Ursachen, Gegenmaßnahmen und Düngemittel relevanten Teil des Vortrages der australischen Wissenschaftlerin Dr. Christine Jones, teilweise übersetzt und  teilweise zusammengefasst. Auch habe ich (fast)  alle mir relevant erscheinenden Folien übersetzt.

Die übersetzten Teile sind durch kursiv kenntlich gemacht.

Die Folien sind gerahmt und dadurch als solche erkennbar.

Der Vortrag wurde im Sommer 2015 im Rahmen der “Fuller Field School” gehalten. Auch die anderen Vorträge dort sind, finde ich sehr empfehlenswert. Frau Christine Jones wird von Gabe Brown,  in dessen Vortrag als eine überragende Kapazität in Sachen Bodengesundheit gelobt und empfohlen. Gabe Brown selbst dürfte einer der besten Farmer sein, wenn es um moderne, zukunftsorientierte und wirtschaftlich erfolgreiche Landwirtschaft in größerem Stil geht. Auf ihn und seine Farm hatte ich u.a. in Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung und in Bodenerosion durch Starkregen in Weinbergen hingewiesen.

Ich denke, Gabe Browns Einschätzung und Empfehlung des Vortrages von Dr. Christine Jones kann man uneingeschränkt zustimmen. Ihre Webseite ist: www.amazingcarbon.com

Der Link auf das Original des Vortrages bei Vimeo:

Dr. Christine JonesPart 1_ “Soil Carbon_ the Mycorrhizal Connection.” 2015 Fuller Field School.

Ab hier zu dem Vortrag, wobei ich bei Minute 20 beginne. Was nicht eingerahmt oder kursiv ist, ist eine Zusammenfassung oder ein Kommentar von mir.

[20:07]

Bei der Landwirtschaft geht es hauptsächlich um

Lebensmittel.

Aber da läuft etwas fundamental falsch.

 

[20:10]

Der Nährwert der heutigen Lebensmittel ist niedriger als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Geschichte.

 

[20:16,5]

Man müsste zweimal so viel Fleisch, 3 mal soviel Obst und 4 bis 5 mal soviel Gemüse essen, um dieselbe Menge Mineralien zu sich zu nehmen, wie in denselben Lebensmitteln im Jahre 1940 enthalten war.

Es gibt dazu eine ganze Menge Daten. Im Folgenden werden Daten aus dem Vereinigten Königreich gezeigt. Der Artikel, aus dem die Daten entnommen wurden, zeigt auch was diese Nährstoffe für die menschliche Gesundheit bedeuten.

[20:39]

Sinken der Mineralgehalte in Gemüsen von 1940 – 1991

Durchschnittswerte von 27 Gemüsesorten …

  • Kupfer (Cu)  minus 76 %
  • Kalzium (Ca)  minus  46 %
  • Eisen (Fe) minus 27 %
  • Magnesium (Mg) minus 24 %
  • Kalium (K) minus 16 %

Quelle: David Thomas ‘A study on the mineral depletion of the foods available to us as a nation over the period 1940 – 1991’. Nutrition and Health 2003; 17: 85 – 115

Der Artikel von David Thomas ist kostenlos als pdf-Datei verfügbar:

www.mineralresourcesint.co.uk/pdf/mineral_deplet.pdf

[23:13,9]

Sinken des Mineralgehaltes in Fleisch von 1940 – 1991

Mittelwert von 10 Sorten Fleisch

  • Kupfer (Cu) minus 24 %
  • Kalzium (Ca) minus 41 %
  • Eisen (Fe) minus 54 %
  • Magnesium (Mg) minus 10 %
  • Kalium (K) minus 16 %

Quelle: David Thomas ‘A study on the mineral depletion of the foods available to us as a nation over the period 1940 – 1991’. Nutrition and Health 2003; 17: 85 – 115

Suchen mit “Spurenelemente Mangel” und “Mineralstoffmangel” listen verschiedene Seiten mit Informationen zu Krankheiten und Beschwerden. Dabei ist zu bedenken, dass das Wissen in der Medizin auch heute zwar groß, aber dennoch unvollständig und hier und da sicher auch falsch ist. Als sicher ist aber davon auszugehen, dass die verschiedenen Spurenelemente und Mineralien für die Gesundheit  eine große Rolle spielen. Als sicher kann auch gelten, dass verschiedene Personen unterschiedlich empfindlich auf Mangelerscheinungen reagieren und dass Krankheiten und Beschwerden zugrunde liegende Mangelerscheinungen nicht immer (oder oft nicht?) als solche erkannt werden. Jedenfalls kann man als sicher ansehen, dass eine allgemeine Verschlechterung der der Nährstoffgehalte der Nahrung sich negativ auf die Gesundheit vieler Menschen auswirkt. Viele “unerklärliche” oder “zufällig” auftretende Krankheiten, Beschwerden und Mangelerscheinungen dürften vor diesem Hintergrund auf die Verschlechterung der Qualität der Lebensmittel zurückzuführen sein.

[23:52]

Doppelschlag

Rückgang des Nährstoffgehaltes ist mit einer Zunahme chemischer Rückstände verbunden ……

Sie berichtet dann von einer amerikanischen Studie mit Schulkindern, bei der man die Kinder eine Woche lang genau hat aufschreiben lassen, was sie gegessen haben. Am Ende der Woche hat man eine Blutprobe bei den Kindern entnommen. Die Kinder, die in dieser Woche das meiste Obst und das meiste Gemüse gegessen hatten, hatten die meisten chemischen Rückstände im Blut.

Der Apfel anstelle von Zuckerzeug in der Schulverpflegung ist damit für die allgemeine Gesundheit durchaus nicht so gut wie die meisten denken. An dieser Stelle muss ich allerdings an den Vortrag des damals führenden belgischen Toxikologen  denken, den dieser während meiner Studienzeit in Belgien über Lebensmittel gehalten hat. Aus diesem Vortrag habe ich hauptsächlich fogende Information mitgenommen:

  1. Äpfel, von denen man nicht ganz sicher weiß, ob sie mit irgendwelchen Chemikalien gespritzt wurden, sollte man unbedingt vor dem Verzehr schälen.
  2. Apfelsinen, die in Belgien auf den Markt kommen sind immer chemisch behandelt und sollten daher immer  geschält werden.
  3. Obst und Gemüse von “Biobauern” hatte  damals (ca 1981), warum auch immer, bei toxikologischen Untersuchungen in Belgien, oft keinesfalls besser abgeschnitten als solches aus dem Supermarkt.

[25:21]

Wie ist es möglich, dass wir in der “konventionellen Landwirtschaft” mehr und mehr chemische Dünger einsetzen und immer weniger Nährstoffe in unseren Lebensmitteln haben?

(Im Orginal heißt es “anlaysis fertilizer”. Das bezieht sich offenbar auf sogenannten NPK-Dünger. Wobei N für Stickstoff, P für Phosphat und K für Kalium steht.)

[25:39,5]

Die offizielle Erklärung ist der “Verdünnungseffekt”.

Das heißt, wenn der Ertrag (oder die Fruchtgröße) steigt, dann sinkt theoretisch der Mineralstoffanteil.

[26:15,8]

Aber wir sehen bei hoch ertragreichen Ernten in biologisch aktivem Boden  NICHT dieselben Rückgänge der Nährstoffgehalte.

Stattdessen sehen wir das Gegenteil.

Bei biologisch aktivem Böden findet man keinen Rückgang der Nährstoffinhalte und die Produkte schmecken phantastisch.

Damit hat John Denver mit seinem Loblied auf die im eigenen Garten selbst angebauten Tomaten,   Home Grown Tomatoes , wohl recht – sofern man die weiter unten erklärten Prinzipien beachtet.

[26:50,9]

Wissenschaftler haben ein Problem zu erklären, warum die Eiweißgehalte in Getreide fallen,  während sich die Menge des pro Flächeneinheit verbrauchten Stickstoffdüngers in den letzten Jahrzehnten vervielfacht hat ….

Es gibt Gebiete wo man, wenn man Weideland umpflügt und dort erst mal Getreide anbaut, Proteingehalte von 18 bis 19 % erzielt und dann, obwohl man sehr viel Stickstoffdünger einsetzt, große Schwierigkeit hat, einen Eiweißgehalt von mehr als 10 % zu erzielen.

Der Stickstoff kommt einfach nicht in die Pflanzen.

85 bis 90 % der Nährstoffe gelangen über Mikroorganismen, wie über eine Brücke, in die Wurzeln der Pflanzen.  Wenn diese Mikrobenbrücke nicht oder nicht in ausreichendem Maße gegeben ist,  dann können die im Boden vorhandenen Nährstoffe nicht in die Pflanzen gelangen.

[27:48,9]

…. und warum die Gehalte an Kalzium und Eisen in den Lebensmitteln deutlich gefallen sind – während diese Mineralien in den meisten Böden im Überfluss vorhanden sind, ( obwohl sie in der Abwesenheit mikrobieller Vermittler nicht zwingend verfügbar sind).

Bei dieser Gelegenheit erklärt sie, dass die Leute fast überall auf der Welt, wo sie hinkomme sagen würden, dass sie Kalk ausbringen müssten, weil das einen wichtigen Effekt auf das Wachstum der Pflanzen und die Bodengesundheit habe. In Wahrheit seien Kalzium und Eisen aber weltweit in fast allen Böden im Überfluss vorhanden.

Man könne sogar Kalzium-Mangel auf Böden feststellen, die sich aus Kalkstein gebildet haben, wenn der Boden nicht biologisch aktiv ist.

Kalkmangel sei also keine Frage des Vorhandenseins von Kalzium sondern eine Frage der biologischen Aktivtät.

[29:00,7]

Verdünnung und Erschöpfung sind NICHT der Grund.

Das Problem ist, dass die Pflanzen nicht länger in der Lage sind, die Mineralien und Spurenelemente, die sie benötigen aufzunehmen.

Warum ist das so??

Also Verdünnung ist nicht der Grund, Erschöpfung ist nicht der Grund. Es gibt reichlich Mineralien in ihrem Boden. Die Pflanzen sind nur nicht mehr in der Lage, diese aufzunehmen. Warum ist das so?

[29:20,7]

Um diese Frage zu beantworten müssen wir erst fragen …..

“was ist Mutterboden?”

Die offizielle Definition von Mutterboden lautet:

[29:31]

Was ist Mutterboden?

Mutterboden ist verwittertes Gestein (Sand, Lehm, Ton) das mit Pflanzenwurzeln in Kontakt war oder ist.

Also warum sind Pflanzenwurzeln wichtig?

[29:37,6]

Warum Pflanzenwurzeln?

[29:40]

Grüne Pflanzen nehmen Sonnenlicht und Kohlendioxid (CO2)  auf …

….. und verwandeln verwitterte Gesteinsmineralien in Mutterboden.

Wenn wir irgendwo auf der Welt sehen, dass es keine grünen Pflanzen gibt, dann ist es dort zu heiß, zu trocken, zu kalt oder zu was immer.

Es wird dann dort kein Mutterboden sein. Es wird irgend eine Art verwittertes Gesteinsmaterial dort sein.

Beispiele Sahara oder Gebirge oberhalb der Vegetationsgrenze.

Und man sieht diese ebenfalls in Landwirtschaftlichen Betrieben.

Wie viele Systeme auf der ganzen Welt haben Sommerbrache? Ich sehe immer noch Sommerbrache in einigen Teilen der USA und Kanadas. Noch immer ist der Boden den ganzen Sommer blank.

Denn wo es keine Pflanzen gibt, verschlechtert sich der Boden.

Auf der anderen Seite ist es so, dass je mehr Pflanzen wir haben und je länger wir Pflanzen haben, je mehr gesunden Boden können wir aufbauen. Es funktioniert in beide Richtungen. Sie nehmen die Pflanze heraus und verlieren Mutterboden. Sie nehmen Pflanzenvielfalt weg, der Boden verschlechtert sich. Sie tun mehr Pflanzen hinein, der Boden verbessert sich. Mehr Pflanzenvielfalt und längere Perioden mit Pflanzenbedeckung. Also das ist es, was grüne Pflanzen tun.

[31:01,8]

Fruchtbarer Boden ist ein Produkt aus Photosynthese und mikrobieller Aktivität (Resynthese)

Photosynthese alleine ist nicht genug.

[31:10,4]

Es ist die Photosynthese und nicht der Mutterboden, die die  Basis für die Pyramide des Lebens bildet

Die Photosynthese grüner Pflanzen, mit dem für deren Funktion benötigen Licht, Wasser und CO2 produziert die energiereichen Verbindungen, die an den Wurzeln an Mikroben abgeben werden, die Nährstoffe lösen und in eine zur Aufnahmen durch die Wurzeln der Pflanzen geeignete Form bringen. Wurzeln und Mikroorganismen bilden den Mutterboden.

Wenn man die Photosynthese halbiert, etwa in dem man den Boden während der Hälfte der Vegetationsperiode blank liegen lässt, dann halbiert sich auch die zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit verfügbare Leistung.

Das Wort Photosnysthese hat zwei Teile. Photo = Licht, und Synthese = Zusammensetzen. Grundsätzlich bedeutet das ‘Leben aus Licht machen’.

[32:08]

Photo: Licht

Synthese: zusammensetzen

Photosynsthese:

‘Leben aus Licht machen’

Ohne Leben kann man keinen guten aggregierten Boden haben.

Unglücherweise übersieht man das heutzutage. Vor 1940, als man mit den Aufzeichungen für diese Tabellen der Nährstoffgehalte der Lebenmittel begann, wurde die  Wichtigkeit des Bodenlebens klar erkannt.

Vor 1940, wurde die Wichtigkeit des Bodenlebens klar erkannt.

 

[32:28.9]

In den 1890er Jahren beschäftigten sich Wissenschaftler mit der Erforschung der Mycorrhiza (Pilzwurzeln) und frei lebender, Stickstoff fixierender Bakterien.

Weil das so lange her ist, fehlt es der [modernen] Literatur.

[32:48,3]

Diese Mikroorganismen sind beide pflanzenabhängig. In der Tat sind die meisten Mikroben im Mutterboden pflanzenabhängig. Sie bekommen ihre Nahrungsmittel von den Pflanzen.

 

[32:54,6]

“Es kann ohne Mutterboden kein Leben geben und keinen Mutterboden ohne Leben; sie haben sich zusammen entwickelt.” (Charles E. Kellogg, USDA Yearbook of Agriculture, 1938)

Kein Mutterboden ohne Leben. Ich denke das ist der wichtige Punkt.

Also, wir müssen soviel Leben wie möglich in den den Mutterboden bekommen. Und das schließt auch ein, dass wir unsere Grass fressenden Tiere dazu einsetzen. – worauf wir in den nächsten beiden Tagen näher eingehen.

[22:15,2]

Nach dem 2. Weltkrieg verließen wir uns auf Chemikalien und vergaßen, dass Mutterböden leben müssen, damit sie effektiv funktionieren können.

Nach dem 2. Weltkrieg verließen wir und auf Chemikalien und vergaßen, dass Mutterböden leben müssen, damit sie effektiv funktionieren können.

Daraus resultierte sehr vereinfacht das Schema, das man in vielen Lehrbüchern über Mütterböden sieht: Die Basis ist der Mutterboden, in dem Pflanzen wachsen von denen sich Tiere ernähren. (Folie der vereinfachten Pyramide an [33:35.4]

Das ist es, was man den Studenten an den Universitäten erzählt: ‘Man hat einen Boden und was immer das für eine Sorte ist, man hat ihn für immer, weil man Böden nicht verändern kann’.

Wie oft habe ich insbesondere von Boden-Physiologen gehört:  Dass der Boden durch den Typ bestimmt und dass man den nicht ändern kann, dass man die Bodenstruktur (Texture) nicht ändern kann – sagen sie, man kann den Bodenhorizont nicht ändern – sagen sie. Wir haben sehr, sehr schnelle Veränderungen in all diesen Punkten gesehen.

Weil wir dieses Konstrukt haben, gehen wir dann, wenn etwas nicht so funktioniert wie wir es gerne hätten, hin und fügen etwas [Dünger, Kalk, Herbizide, Pestizide] hinzu, um es zu reparieren.

[34:22,8]

Wenn Feldfrüchte und Weiden nicht die Leistung erbringen, die wir gerne hätten,

….. dann wünschen wir etwas hinzuzugeben, um den Mutterboden zu reparieren.

Also was tun wir?  Wir nehmen eine Bodenprobe und schicken sie in ein Labor. Da wird der Boden Chemikalien ausgesetzt, die er nie zuvor in seinem Leben gesehen hat. Und der ganze Bodentest hat nichts damit zu tun, wie der Mutterboden funktioniert. Und dann kommt dabei eine Zahl heraus, die sagt ‘Sie müssen soundsoviel Stickstoff oder soundsoviel Phosphor, oder Kalzium oder was auch immer ausbringen, damit Ihr Boden funktioniert.’ Aber die Chemikalien, die man für solche Tests benutzt, sind nicht die Chemikalien, die Pflanzen nutzen. Die Chemikalien, die wir benutzen, um aus dem Boden Mineralien zu extrahieren sind nicht die, die die Mikroben benutzen. Also welche Relevanz hat ein Bodentest zu irgend etwas, was biologisch in ihrem Mutterboden vor sich geht? Das kann nicht sehr viel sein. Der Bodentest wurde im Wesentlichen dazu entworfen, Ihnen etwas zu verkaufen. Und wenn sie das auf ihren Boden aufbringen, machen sie alles nur schlimmer.

[35:14.2]

Aber …..

85 – 90 %  der Nährstoffaufnahme der Pflanzen ist mikrobiell vermittelt.

Aber, was das Labor Ihnen nicht gesagt hat, ist dass 85 – 90 % der Nährstoffaufnahme des Bodens von Mikroben vermittelt wird. Mit anderen Worten, selbst wenn sie Sachen auf den Boden aufbringen, müssen die immer noch durch Mikroben gehen, damit die Pflanzen die aufnehmen können.

Wenn wir uns die zwei am häufigsten aufgebrachen Nährstoffe ansehen, über die wir morgen mehr sprechen können, …. das sind Stickstoff, von dem maximal 10 bis 40 % von dem, was Sie aufbringen von den Pflanzen aufgenommen wird. Mit anderen Worten, 60 bis 90 % werden nicht aufgenommen. 60 bis 90% des Stickstoffs, den Sie ausbringen wird nie von Pflanzen aufgenommen. Wo geht er hin? Er verflüchtigt sich oder er leckt durch ins Grundwasser oder fließt in ein Gewässer. Endet in einem Grundwasserleiter. An wie vielen Orten in den USA kann man heute das Wasser nicht mehr trinken? An einer wachsenden Anzahl Orten kann man das Wasser nicht mehr trinken, weil es wegen der Nitrate giftig ist, die durchgesickert sind.

Und wenn wir uns Phosphor ansehen, ist die Situation wahrscheinlich sogar noch schlimmer, was die von den Pflanzen aufgenommene Menge angeht. Maximal 10 bis 15 % des Phosphors, den man ausbringt wird im Jahr der Ausbringung aufgenommen.  Das bedeutet, dass zwischen 85 und 90 % nicht aufgenommen werden. Wo geht das hin? Wenn man Mutterboden durch Erosion verliert, landet das in den Flüssen und verursacht Algenblühen usw.. Aber selbst, wenn man keinen Boden durch Erosion verliert, wird er an die anderen Mineralien im Boden gebunden, weil Phosphor ein sehr reaktives Element ist. Er bleibt nicht einfach als Phosphor  im Boden. Manchmal ist er innerhalb von Stunden entweder als Kalziumphosphat, oder Aluminiumphosphat oder Eisenphosphat gebunden. Wenn er erst einmal in dieser Form gebunden ist, ist er für Pflanzen vollständig unverfügbar. Sie können ihn nicht zurück bekommen. Aber ist  etwas in dem Boden was diesen so gebundenen Phosphor zurückgewinnen kann? …. Phosphatase. Also Bakterien können Phosphor aus Kalziumposphat oder Eisenphosphat oder Aluminiumphosphat leicht gewinnen. Und raten Sie, was Bakterien ebenfalls tun können. Sie können Stickstoff binden. Es gibt tausende von Bakterien, die Stickstoff fixieren können.  ….

Nicht nur die mit Leguminosen verbundenen Bakterien können Stickstoff fixieren.  Diese kann man leicht im Labor züchten. Mit den heute verfügbaren, hochentwickelten biochemischen Techniken, mit denen man sehen kann, was im Boden ist, hat man herausgefunden, dass es tausende Bakterien gibt die Stickstoff fixieren können. Die meisten davon kann man nicht im Labor züchten und studieren, aber man kann sehen, dass sie die  DNA haben um Stickstoff zu fixieren.

Vorausgesetzt wir unterstützen die Photosynthese genug und sorgen für genug Pflanzenvielfalt, dann können die Pflanzen alles an Stickstoff und Phosphat aus dem Boden bekommen.

Die produktivsten Ökosysteme der Welt hatten niemanden, der dort Stickstoffdünger ausgebracht hat.

Zusammenfassung

Die Entwicklung der Landwirtschaft nach dem 2. Weltkrieg ist ein ökologisches und gesundheitspolitisches Desaster. Die Vorstellung vom immer währenden Fortschritt und insbesondere auch vom angeblichen Fortschritt unsere Zivilisation seit 1940 ist damit im wichtigsten Bereich, nämlich der Nahrungsmittelversorgung, sehr grundlegend falsch.

Der Rückgang der Nährstoffgehalte der Lebensmittel und auch die Umwelt- und Gesundheitsschäden durch Düngemittel (insbesondere Nitrate und Phosphate), Pestizide und Pflanzenschutzmittel seit 1945 waren und sind weitgehend vermeidbar.

Es ist grundsätzlich möglich, die Qualität und die Nährstoffgehalte der Lebensmittel binnen weniger Jahre wieder auf das Niveau von vor 1945 zu verbessern. Dabei können die Umweltbelastung durch Düngemittel, insbesondere auch die Entstehung klimaschädlicher Gase durch die Stickstoffdüngung weitgehend beseitigt werden.

Übersetzung/Zusammenfassung/Kommentar

P.S.: Man beachte auch den kurz vor diesem Artikel frei geschalteten Blogbeitrag Gleicher Boden, verschiedenes Management über ein praktische Beispiel aus dem 2. Teil der Präsentation von Frau Dr. Christine Jones.

Kelberg, den 6. Juni 2017

Christoph Becker

 




Zahnärztliche Kulturunterschiede

Auf der Internetseite der Europäischen Zahnärztevereinigung ( Council of European Dentists ) gibt es das sogenannte EU-Manual, mit dessen Hilfe ich die folgende Tabelle zusammengestellt habe, um einen Eindruck von der Situation in den jeweiligen Ländern zu bekommen.

Mich hatte neben dem Anteil der Zahnlosen und dem Anteil der  Kinder mit gesunden  Gebissen, insbesondere auch die Zahl der Zahntechniker und der zahnmedizinischen Fachangestellten pro Zahnarzt in den  jeweiligen Ländern  sowie  der Vergleich mit  Deutschland interessiert.

Der deutsche Durchschnittszahnarzt hat nach dieser Tabelle 2,64 Helferinnen und versorgt 0,85 Zahntechniker mit Arbeit. Er hat damit 13,63 mal so viele Helferinnen wie ein belgischer Durchschnittszahnarzt, der nur 0,19 Helferinnen beschäftigt.  In Dänemark und Norwegen kommen nur 0,85 bzw. 0,80 Zahnarzthelferinnen auf einen Zahnarzt. Deutschland hat von allen aufgelisteten Ländern auch mit  weitem Abstand die meisten Zahntechniker pro Zahnarzt. Die Zahl der Zahntechniker pro Zahnarzt ist in Deutschland 3,93 mal größer als in Dänemark und sogar 5,45 mal größer als in Norwegen, aber auch 4,37 mal so groß wie in GB und immer noch mehr als doppelt so groß wie in Frankreich.  In  keinem der aufgelisteten  Länder beschäftigt die Zahnmedizin pro Zahnarzt und auch pro Kopf der Bevölkerung mehr Hilfspersonal als in Deutschland.

Zahntechnikerdichte

Aus den Daten des EU-Manuals lässt sich auch die Zahntechnikerdichte in den einzelnen Ländern und deren Relation zu der in Deutschland berechnen. Diese Berechnung ergab, dass Deutschland 2,4 mal so viele Zahntechniker pro Einwohner hat wie die Niederlande. Im Vergleich zu Norwegen, wo weniger als  halb so viele  Menschen wie in Deutschland im Alter  von 65 und mehr  zahnlos sind (und wo es keine  zahnärztliche Gebührenordnungen gibt und wo Erwachsene die zahnärztlichen Behandlung komplett selbst bezahlen müssen),  hat  Deutschland sogar  5,19 mal so viele Zahntechniker.  Im Vergleich zu   GB hatte Deutschland sogar  7,28 mal so viele Zahntechniker pro Einwohner.  Deutschland ist ein Land mit extrem vielen Zahntechnikern –  und man  kann davon ausgehen, dass diese  im Wesentlichen alle ziemlich fleißig sind  und  qualitativ gut und viel  arbeiten und dass deren Produktivität ebenfalls eher höher als in den anderen EU-Ländern ist.  Da die Anfertigung von Zahnersatz nicht nur teuer, sondern für die Patienten oft auch mit Schmerzen und Unannehmlichkeiten und Nebenwirkungen verbunden ist, sollte man sich fragen, was da in Deutschland falsch gelaufen ist und ob und wie man das ändern könnte.

Die effektive Leistung der Zahnmedizin in Deutschland ist jedenfalls keineswegs besonders gut. In Norwegen und Frankreich sind deutlich weniger der über 65-jährigen zahnlos und in Dänemark und in den Niederlanden ist der Prozentsatz der 12-jährigen mit naturgesunden Gebissen etwas höher als in Deutschland.

 

Land D DK N NL B GB F
BSP [€] ((Bruttosozialprodukt)) 29773 28996 41886 31976 29170 28158 27177
GesundhAusg [%/BSP] 11,3 11,1 9,4 11,4 10,6 9,4 11,6
DMFT0-12 [%] ((  Prozentsatz der 12-jährigen bei denen kein Zahn kariös ist, fehlt,  oder gefüllt ist. Also  der Prozentsatz der  12-Jährigen mit Naturgesunden Gebissen. )) 70,1 72 54 73 40 62 56
Zahnlose  >=65 [%] 23 27 13,3 53 45 36 16
ZA-Dichte [Einw./Zahnarzt] 1163 1086 1107 1914 1434 1936 1582
Frauenanteil ZÄ [%] 43 58 47 35 48 45 40
AnzZahnärzte(aktiv) 69236 5161 4576 8773 7777 33000 41505
AnzZT 58000 1100 703 5000 2250 6323 16500
ZT-Dichte [Einw./ZT] 1388 5095 7206 3358 4957 10104 3979
ZT-Dichte, D im Vergl zu … 1,00 3,67 5,19 2,42 3,57 7,28 2,87
AnzZFA ((ZFA = Zahnmedizinische Fachangestellte (früher Zahnarzthelferinnen) einschließlich Rezeptionistinnen und Verwaltungshelferinnen)) 182000 4400 3671 19000 1500 50700 20136
AnzDH ((DH = Dentalhygieniker )) 550 800 902 3200 0 6374 0
KlinischeZT ((KlinischeZT = Zahntechniker die selbstständig Patienten behandeln dürfen. )) 0 565 0 370 0 251 0
ZT/ZA 0,84 0,21 0,15 0,57 0,29 0,19 0,40
ZT/ZA,  D im Vergl zu … 1,00 3,93 5,45 1,47 2,90 4,37 2,11
ZFA/ZA 2,63 0,85 0,80 2,17 0,19 1,54 0,49
ZFA/ZA,  D im Vergl zu … 1,00 3,08 3,28 1,21 13,63 1,71 5,42

Der erst spontane Kommentar meines Personals zu den Zahlen lautete: Wie machen die  in den anderen europäischen Ländern denn das  mit der Hygiene? Eine andere Frage wäre, wie Zahnärzte in den anderen Länder das mit der Verwaltung machen.

Insgesamt fällt auf, dass in Deutschland in der Zahnmedizin trotz der relativ hohen Zahnarztdichte sehr viel mehr Hilfspersonal als in anderen Ländern beschäftigt wird, ohne dass damit in Deutschland besonders gute Ergebnisse erzielt werden. Eine Schlussfolgerung für unvoreingenommene Betrachter der oben stehenden Tabelle kann sein, dass die Zahnärzte in Deutschland durch eine irre Bürokratie behindert und/oder vom System zu aus Sicht des Patientennutzens ineffizienten oder sogar schädlichen Leistungen motiviert werden.

Bürokratie im zahnärztlichen Bereich in Deutschland

Die für die Abrechnung zahnärztlicher und zahntechnischer Leistungen in Deutschland maßgeblichen Nachschlagwerke sind die des Asgard-Verlages. Ich liste hier

Bereich Titel Anz Seiten
zahnärztliche Kassenleistungen

DER Kommentar BEMA

4406
 zahnärztliche Privatleistungen

DER Kommentar GOZ

 3094
zahntechnische Kassenleistungen, bei Regelversorung

Die Abrechnung zahntechnischer Leistungen nach BEL II-2014

544
zahntechnische Privatleistungen, auch für Kassenpatienten bei gleich- oder andersartiger Versorung

BEB Zahntechnik – Kommentar mit Anwendungsbeispielen und Vergleich zur BEB‘97

752
Gesamte Seitenzahl der oben gelisteten zahnärztlichen und zahntechnischen Abrechungsinformationen des Asgard-Veralges 8796

In meiner Praxis habe ich außerdem noch die Abrechnungsinformationen des DAISY-Verlages, weil diese für das Personal oft übersichtlicher sind als die dafür grundlegenderen und maßgeblicheren des Asgard-Verlages. Dazu habe ich noch die Kalkulationssoftware von Synadoc im Einsatz.

Es versteht sich von selbst, dass es jede Menge, zum Teil sehr teure und natürlich auch Zeit kostende  Fortbildungsveranstaltungen für die Abrechnung zahnärztlicher und zahntechnischer Leistungen gibt. Auch werden  jede Menge Sachbearbeiter, Programmierer, hoch bezahlte Bürokraten und auch Anwälte und Richter mit all diesen Abrechnungsvorschriften beschäftigt. Trotz dieses enormen bürokratischen Aufwandes bilden die Abrechnungsvorschriften die zahnmedizinische und zahntechnischen Realitäten ungenau ab. Als Folge davon kommt es in Deutschland immer wieder dazu, dass eine für  die Patienten  sinnvolle  Behandlung unterbleibt oder dass aus Sicht des Patienten unsinnige oder sogar schädliche Behandlungen vorgenommen werden, weil die eigentlich gut gemeinten Vorschriften es faktisch belohnen. Ein sehr interessantes Buch, zu dem man vor diesem Hintergrund auch ein zahnmedizinisch/zahntechnisches Kapitel schreiben könnte, ist Seeing Like a State: How Certain Schemes to Improve the Human Condition Have Failed   (dt.: Mit den Augen des Staates: Wie bestimmte Schemen  zur Verbesserung der  Lebensverhältnisse  versagt haben) von James Scott. Scott zeigt, wie und warum Staaten versuchen Menschen und Aspekte des Lebens,  zählbar und kontrollierbar zu machen und wie und warum sie damit immer wieder scheitern.

Zu den oben erwähnten Abrechnungsvorschriften,  kommt eine noch größerer Vorschriftenmenge in Sachen Qualitätssicherung, Hygiene usw. , die in den letzten 30 Jahren immer weiter gewachsen ist. Hierzu würde ich gerne einmal  glaubwürdige Untersuchungen sehen, die zeigen, ob und wenn ja, in welchem Ausmaß, Menschen in Deutschland durch all diese immer umfassenderen Vorschriften weniger erkranken oder sterben als früher, und dazu würde ich gerne auch Vergleiche mit anderen Ländern sehen.  Und dann würde ich gerne ganzheitliche, langfristige Bewertungen unserer Vorschriften sehen, die unter anderem auch den Einfluss dieser Vorschriften auf den  ökologischen Fußabdruck Deutschlands berücksichtigen. Jede Vergrößerung des ökologischen Fußabdrucks Deutschlands beeinträchtigt das Leben in späteren Zeiten und in anderen Ländern. Eine weitere Frage ist, wie diese Vorschriften und der Versuch sie zu erfüllen, die Überlebensfähigkeit und Lebensqualität der  Bevölkerung  bei Katastrophen und   in Kriegen beinflußt.

Es sollte immer kritisch und umfassend geprüft werden, was eine Vorschrift oder Verordnung wem wirklich nützt und was sie kurz-, mittel- und langfristig für Schäden und Kosten verursacht.

Mich erinnert das ganze immer wieder an Prof. Joseph Tainters Ausführungen zum Kollaps komplexer Gesellschaften.

Tainter zeigt, u.a. dass die Kosten für die weitere Steigerung der Komplexität ab einem bestimmten Punkt deren Nutzen übersteigen und dass eine Gesellschaft dann instabil wird und kollabiert, wenn sie dieses Problem ignoriert und  versucht,  ihre Komplexität  weiter zu steigern.

Zahnärztliche Abrechnung in Norwegen

Das zahnärztliche Abrechnungswesen in Norwegen zeigt, wie man es anders machen kann. In Norwegen gibt es keine Gebührenordnung für Zahnärzte. Jede Praxis kann offenbar selbst festlegen was sie  für was haben möchte. Erwachsene bezahlen ihre Zahnärztlichen Behandlungen offenbar fast immer selbst und haben auch keine Versicherung – so wie man in Deutschland ja auch keine Versicherung für Reparaturen des Autos und der Heizung hat. Es gibt aber die Internetseite  hvakostertannlegen.no, auf Deutsch “waskostenzahnärzte”.   Dort  kann  jeder  für ausgewählte Behandlungen die Preise der verschiedenen Praxen sehen und vergleichen.  Die  Praxen haben in der Regel eine  eigene Internetseite, auf der sie unter anderem eine einfache, kompakte Preisliste   zeigen. Hier als  willkürliches Beispiel die Preisliste der   Abelgården Tannklinikk AS in Trondheim. Die geben 20 verschiedene Preise für Leistungspaktete an.  Z.B.  “Untersuchung mit Hygienezuschlag,  2  Röntgenbildern und  einfacher Reinigung”.   Schon als dritte Preisangabe steht dort ein Zeithonorar (hier ca 176 € pro Stunde).

Der bürokratische Wasserkopf, den sich Deutschland auf Kosten seiner Bevölkerung für die Abrechnung und Bezuschussung zahnärztlicher Leistungen leistet, entfällt in Norwegen. Zusätzlich haben die Norweger, wie oben in der Tabelle zusehen, im Alter  von  65 und mehr Jahren doppelt so oft noch eigene Zähne wie die Deutschen, und sie beschäftigen mit ihren Zähnen mehr als fünf-mal weniger Zahntechniker pro Einwohner als die Deutschen und sie haben mehr als dreimal weniger Zahnarzthelferinnen pro Zahnarzt als deutsche  Zahnärzte, bei nur knapp größerer Zahnarztdichte.

Insgesamt gibt es in der zahnmedizinischen Versorgung in Europa, trotz aller Gleichschaltungsbemühungen nach wie vor erhebliche Kulturunterschiede.

Da man hier in Deutschland neuerdings so oft, so lautstark und so penetrant nach Bereicherung durch fremde Kulturen lechzt und offenbar nicht genug davon bekommen kann,  während man anderseits über Fachkräftemangel klagt,   möchte ich hier vorschlagen,   zumindest für die Abrechnung zahnärztlicher und zahntechnischer Leistungen, das  drastisch einfachere und flexiblere norwegischen System zu übernehmen und alle Versicherungen, Zusatzversicherungen, Beihilfen und Gebührenordnungen zahnärztliche und zahntechnische Leistungen bei Erwachsenen abzuschaffen.

Kelberg, den  13. Juli 2016

Christoph Becker

 




Zahnzusatzversicherungen

Patienten fragen mich oft, was ich als Zahnarzt von einer Zahnzusatzversicherung halte.  Die kurze Antwort: Nichts. Die längere Antwort und Begründung:

Der Sinn einer Versicherung aus der Sicht eines vernünftigen Einzelnen besteht darin, zufällig und selten auftretende , im Schadensfall für den Einzelnen katastrophale Schäden finanziell abzusichern. Ein klassisches Beispiel für eine sinnvolle Versicherung ist die Versicherung von Häusern gegen Feuer.

Die Versicherung ist dabei ein Dienstleistungsunternehmen, das von einer Vielzahl von Versicherten Prämien einsammelt und damit dann den wenigen, die das Pech haben, dass ihr Haus abbrennt, den finanziellen Schaden zu ersetzen. Eine Versicherung ist also ein Unternehmen, das Geld einsammelt und dann an diejenigen, bei denen ein versicherter Schaden aufgetreten ist UND an die Vertreter, Mitarbeiter, Direktoren, Aufsichtsräte und Aktionäre der Versicherung UND an die Versicherungsbetrüger UND via Versicherungssteuer auch den Staat umverteilt. Im zahnärztlichen Bereich bezahlen die um ihre Zahngesundheit bemühten Versicherten dann außerdem die Schäden, die unnötig bei jenen entstehen, die sich weniger oder nicht um die Erhaltung ihrer Zahngesundheit bemühen, etwa auch, weil sie ja versichert sind.

Der gesunde Menschenverstand sollte also jedem sagen, dass eine Versicherung in der Regel grundsätzlich deutlich weniger Geld für Versicherungsschäden an ehrliche, um Schadensvermeidung oder Minimierung bemühte Versicherte auszahlt, als sie an Versicherungsprämien von den Versicherten kassiert.

Vernünftigerweise wird man daher nur Versicherungen abschließen, um sich gegen Schäden zu versichern, die

  • selten sind UND
  • zufällig bzw. im Einzelfall nicht vorhersehbar sind UND
  • im Schadensfall so groß sind, dass man sie nicht selber bezahlen kann UND
  • deren Bezahlung nicht aufschiebbar ist

Eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen ist meines Erachtens vor diesem Hintergrund unvernünftig, weil

  1.  Schäden an Zähnen eher häufig und zumindest für erfahrene Zahnärzte absehbar sind und daher ganz sicher nicht zufällig auftreten.
  2. Wenn ein Schaden an Zähnen auftritt, dann kann dieser in aller Regel AUCH einfach und preiswert behoben werden. Auf teure oder gar sehr teure zahnärztliche Behandlungen kann man problemlos verzichten oder man kann sie “einfach so” oder mit Hilfe sehr preiswerter provisorischer Lösungen nahezu beliebig aufschieben. Das heißt man kann für eine zahnärztliche Behandlung auch sparen.

Zahnzusatzversicherungen und überhaupt die Versicherung von Zahnersatz und teuren zahnärztlichen Behandlungen schaden meines Erachtens nur den Versicherten und Patienten.

Es sollte zu denken geben, dass in solchen an sich sehr sozialen und wohlhabenden Ländern wie Norwegen und Dänemark der Zahnersatz von den Patienten komplett selber bezahlt werden muss und auch nicht an Gebührenordnungen gebunden ist. Das heißt, der ganze bürokratische Aufwand für Antragstellung, Erstellung, Überarbeitung, Ausnutzung und Überwachung der Gebührenordnung und der anhand dieser erstellten Rechnungen, mit alle den damit beschäftigten Beamten, Funktionären, Versicherungen und Sachbearbeitern wird in diesen Ländern eingespart.

29. März 2015

Christoph Becker