Als Ungedienter Reservist werden

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Bei der Durchsicht meines E-Maileingangsordners „Reservisten“, habe ich gerade den Mailanhang  „Flyer Ungediente – LaKdo RP“ entdeckt.

Die Bewerbungsfrist ist zwar gerade gestern, am 28.2.2018, abgelaufen, aber ich lade den Flyer trotzdem hoch, weil er zeigt, dass und wie sich Bürger, die warum auch immer, keinen Wehrdienst geleistet haben, sich mit relativ geringem zeitlichem Aufwand (ca. 25 Tage verteilt über zwei Jahre) militärisch ausbilden lassen können. Diese Ausbildung entspricht einer abgespeckten Grundausbildung beim Wehrdienst. Darüber hinaus bieten die Revistenverbände eine Vielzahl von Fortbildungen, Übungen und  Übungsmärschen an.

Den Reservistenverbänden angeschlossen sind auch sogenannte RAGs-Schießsport (RAG steht für Reservistenarbeitsgmeinschaft). Diese RAGs ermöglichen regelmäßiges Schießtraining und auch Wettkämpfe auf Bundeswehrschießständen. Wer mindestens ein Jahr regelmäßig an solchen Übungen teilgenommen hat, kann zivile Sportwaffen wie z.B. Pistolen, Revolver, Repetiergewehre und auch Selbstladebüchsen erwerben und damit auf allen zivilen Schießständen, die für die jeweiligen Waffen zugelassen sind, üben.

Mit anderen Worten, der deutsche Staat ermöglicht seinen Bürgern sehr wohl, sich auf lokaler Ebene wehrhaft zu machen und damit zur Landesverteidigung und zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Sicherheit in Katastrophenfällen und auch in einem Krieg beizutragen.

Wenn sehr viele Bürger diese Angebote und Möglichkeiten der Bundeswehr nutzen würden, dann könnte dies auch den Frieden sicherer machen, weil potentielle Angreifer vielleicht abgeschreckt würden.

Ein weiterer wirtschaftlicher Aspekt: Man bedenke, dass die heute so gut wie völlig fehlende Verteidigungsfähigkeit Deutschland nicht nur einen Krieg wahrscheinlich macht, sondern vor allem auch dazu führen kann, dass Deutschland viele wirkliche Fachleute verliert, weil z.B. die Russen in Zukunft nicht nur Öl, Erdgas und Wirtschaftswachstum haben werden,  wenn Deutschland wegen zunehmendem Energiemangel verarmt ( Der aufziehende Sturm am Ölhimmel ) . Die Russen können ihren Bürgern vielmehr und vor allem durch ihre beeindruckenden Streitkräfte Sicherheit bieten, die Deutschland und seine Verbündeten heute nicht mehr bieten können.  Die Deutschen werden den Trend zur Abwanderung wirklicher Fachkräften nach Russland und in andere Staaten des ehemaligen Ostblocks aus diesen Gründen nicht verhindern können. Aber, sie könnten diesen Trend zumindest dämpfen indem sie die Landesverteidigung durch zahlreiches Engagement in den Reservistenverbänden und durch Nutzung der neuen Möglichkeiten für Ungediente verbessern.

Wenn Deutschland scheitert, dann sind nicht nur „die in Berlin“, oder „die Politiker“ schuld, sondern auch die Bevölkerung. Ein Grund, warum die Bevölkerung dann mit schuld ist, ist, dass zu viele  die Chancen und Möglichkeiten, die die Politiker der Bevölkerung sehr wohl gegeben haben, nicht genutzt haben.

Weiter Links zu diesem Thema „Als Ungedienter Soldat der Reserve werden und aktiv etwas für die Sicherheit des Landes tun„:

Kelberg, den 1. März 2018

Christoph Becker

 

 

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Ulli
Ulli
1. März 2018 23:09

Eine Schweiz wird aus unserem Land so nicht. Eine Bundeswehr, die zur Zeit zur Schleusung im Mittelmeer und zur Destablisierung auf der ganzen Welt eingesetzt wird, dürfte wohl kaum die richtige Adresse sein, wenn es um die Verteidigung des Landes geht. Der heimatnahe Einsatz dürfte dann angeordnet werden, wenn es zu spät ein wird.

3Westbach51
3Westbach51
2. März 2018 10:32
Reply to  Ulli

Eine Schweiz wird aus unserem Land so nicht.

Mir ging es hier vor allem darum zu zeigen, dass die Deutschen grundsätzlich die Möglichkeit hätten sich vor zu bereiten. Es könnte z.B. in jedem Dorf und in jedem Stadtteil mindestens eine Reservistenkameradschaft geben, die jede Menge aktive Mitglieder hat und die im Ernstfall lokal gemeinsam mit den Bürgermeistern, der Feuerwehr, der Polizei und den eventuell vorhandenen Standortkommandanten die Sicherheit aufrecht erhält oder wieder herstellt.
Dass es dazu nicht kommen wird ist mir inzwischen klar, genauso wie ich mich damit abgefunden habe, dass die Hungersnöte und deren Nebeneffekten, die im 21. Jahrhunderts, die die Bevölkerung hier dezimieren werden, nicht verhindert werden können. Aber auch daran werden nicht nur die Politiker sondern auch die Bevölkerung selber schuld sein. Die Leute engagieren sich und bejubeln die Steigerung der Bevölkerungsdichte und der Komplexitätskosten ihres im Grunde bereits, mit Blick auf das Ende des Ölzeitalters, extrem überbevölkerten und unter entschieden zu hohen Komplexitätskosten (= Energiekosten = Energieaufwand) leidenden Landes und tun nichts um die absehbaren Katastrophen ab zu wenden. Im Gegenteil, durch ihre Wahlentscheidungen und durch das was sie tun oder auch nicht tun, tun sie alles um die Katastrophen zu verschlimmern.
Wichtig ist mir bei alledem die Feststellung, dass die deutsche Bevölkerung an ihrem Schicksal selber schuld sein wird. Die von der Mehrheit gewählten PolitikerInnen und Parteien werden auch, aber eben nicht nur, schuld am Schicksal Deutschlands und der Deutschen sein. Das so zu sehen und begründen zu können, könnte in Zukunft wichtig werden.

Zum Thema Schweiz und Militär ein paar Zahlen:
Ich habe gerade einmal mit „Schweizer Militär Gewehr“ gegoogelt: https://de.wikipedia.org/wiki/SIG_550
Die Schweizer Armee hat also alleine von dieser Waffe 450.000 Exemplare gekauft. Zusätzlich wurden von der Zivilen Variante alleine in der Schweiz 33.000 Stück (für/von Frauen und Wehrdienstuntauglichen?) verkauft, womit die Schweiz über mehr als 483.000 Waffen dieses Typs verfügt.
Die zivilen Varianten der Sturmgewehre können nicht auf Feuerstoss oder Dauerfeuer umgestellt werden, vielmehr muss für jeden Schuss der Abzug betätigt und wieder losgelassen werden, was aber im Verteidigungsfall kein Nachteil sondern eher ein Vorteil ist, weil es zum sparsamen Umgang mit der dann wohl knappen Munition anhält.
Eine Suche mit „G36 Nachfolger Anzahl“ ergab, dass die Bundeswehr 120.000 Gewehre zum Ersatz des G36 anschaffen will. Alleine die Schweizer haben damit mehr als 4 mal soviel moderne, halbautomatische Gewehre, wie die BW an G36-Nachfolger bekommen wird.

Ulli
Ulli
2. März 2018 14:54
Reply to  3Westbach51

Zustimmung. Es geht nur lokal. Das sieht der Staat nicht gern. Schon eine Gruppe, die gemeinsam Ravioli hortet, gerät unter Verdacht die staaliche Ordnung zerstören zu wollen. Dabei ist es die Politik, die im Begriff ist, die staatliche Ordnung zu zerstören. Das scheint die Mehrheit nicht fassen zu können. Lösungen können deshalb nur individuelle Lösungen sein.

Harry
Harry
6. März 2018 9:45

Danke für diese Information Herr Becker!
Ich selbst habe den Kriegsdienst seinerzeit verweigert, da ich die Gelegenheit bekommen habe, direkt nach meiner Ausbildung übernommen zu werden. Monate später wäre dies nicht mehr sicher gewesen, daher entschied ich mich statt dessen 7 Jahre lange beim THW Ersatz zu leisten. Beruflich war das eine gute Entscheidung, die THW-Ortsgruppe war jedoch eine einzige Chaosbude 🙂 Aber gut…

Jedenfalls glaube ich auch an eine sich tendenziell verschlechternde Sicherheitslage für Deutschland/Europa. Theoretisch sowohl von innen als auch von außen denkbar. Daher finde ich die Idee, sich zumindest ganz rudimentäre militärische Fähigkeiten aneignen zu können, wirklich sehr sinnvoll. Das kann natürlich niemals eine gescheite Ausbildung ersetzen, aber z.B. um im Krisenfall in der Heimat eingesetzt zu werden, um Sicherheit/Ordnung zu gewährleisten bzw. zu unterstützen, könnte das ein denkbarer Weg sein.
I.P. könnten ja auf diese 20 Tage-Ausbildung noch weiter Folgen, Jahr für Jahr eben etwas dazu lernen.
Wichtig wäre natürlich, dass man dies tatsächlich neben seinem normalen Job usw. machen kann. Es gibt ja auch die gesetzliche Möglichkeit für 5 Tage Bildungsurlaub pro Jahr. Dann wäre es sinnvoll, diese Art von Ausbildung dafür verwenden zu können. Dann könnte man vielleicht noch 3, 4 Urlaubstage opfern und wenn es dann noch ein paar Wochenenden im Jahr sind, kommt man immerhin schon auf ein paar Stunden/Jahr.

Ich bin gespannt, ob sich diese Initiative durchsetzt. Bisher scheint das eher in Bayern/Baden-Württemberg schon aktiv zu sein. Ich komme aus NRW und werden jetzt mal Kontakt zur Landesgruppe aufnehmen.

3Westbach51
3Westbach51
12. April 2018 19:32