Erdgas weniger klimafreundlich als angenommen

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Mother Jones hat am 8. 9.2014 einen Artikel mit der Überschrift “Schlechte Nachrichten für Obama: Fracking könnte schlimmer sein als das Verbrennen von Kohle” veröffentlich. Demnach ist das durch Fracking geförderte Erdgas, aber auch anderes Erdgas, wesentlich klimaschädlicher als bisher in der öffentlichen Diskussion angenommen.Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan  (der Methangehalt schwankt zwischen 85% bei dem in den Niederlanden und in Norddeutschland geförderten Gas bis zu 98% bei dem aus Russland kommenden Erdgas). Der Treibhauseffekt von Methan wurde bisher als ca. 25 mal so stark wie der von CO2 angesehen. Inzwischen geht man aber davon aus, dass der Treibhauseffekt von Methan 86 mal so groß ist wie der von CO2, jeweils bezogen auf ein Molekül des jeweiligen Gases.  Während der Effekt von CO2 aber 100 Jahre oder mehr anhalten kann wir wird Methan allerdings relativ schneller abgebaut als CO2.

Das in dem Artikel behandelte Hauptprobelm mit dem Erdgas sind Lekagen, also Undichtigkeiten.  Es ist z.B. nicht möglich oder zumindest sehr schwierig Bohrlöcher wirklich gasdicht abzuschließen.  Auch beim Transport kann es zu Undichtigkeiten bzw. zum ungewollten Entweichen von Erdgas kommen. Insgesamt rechnet man das ca. 5% des Ergases entweichen bevor es verbrannt wird.

Zu dem gerade auf Hochtouren laufenden Anstrengungen durch Fracking gewonnes Gas in den USA zu verflüssige und dann in andere Länder zu verschiffe, hier ein Zitat aus dem Artikel:

Wenn Sie Erdgas zum herunterkühlen und wiedererwärmen um es zu verschiffen vervielfältigen sich die Undichtigkeiten. Eine in diesem Frühjahr durchgeführte Studie des Energieministeriums hat – sogar mit Undichtigkeitsraten die wie wir nun wissen viel zu konservativ waren – herausgefunden, das das Verschiffen von Erdgas nach China und das Verbrennen des Gases anstelle von Kohle keine Verbesserung für das Klima bedeuten würde.

Insgesamt ist Erdgas damit keineswegs “klimafreundlich”, schon garnicht, wenn man es per Fracking gewinnt oder sogar per Schiff für viel Geld aus den USA kommen läßt.

Kelberg, den 27. September 2014

Christoph Becker

 

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