Neues vom Nahen und Fernen Osten

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Auf der Webseite www.generaldynamics.com von John Xenakis fand ich Anfang   März 2015 einige bemerkenswerte Meldungen über den Nahen und Fernen Osten.

Hier einige Auszüge:

7.  März-2015 Türkei, Saudi Arabien und andere  und einige andere Staaten des Golfrates sowie Pakistan versuchen, gegen den Iran gerichtete  “Sunnitische Einheit” zu bilden.

Die Treffen werden zweifellos die früheren Übereinkommen bestätigen, die dafür sorgen, dass Pakistan an Saudi Arabien Atomwaffen und atomwaffenfähige Raketen liefern wird, falls der Iran Atomwaffen entwickelt.

Es wird in weiten Teilen des  Mittleren Ostens geglaubt, dass Barack Obama mit dem Iran einen Vertrag unterzeichnen wird, der die Entwicklung von Atomwaffen erlauben wird, was besonders für Saudi Arabien bedrohlich ist.

Xenakis schreibt dann weiter:

Langjährige Leser [von www.generaldynamics.com] sind sich bewußt, dass ich [John Xenakis] bereits vor 10 Jahren auf der Basis einer generationsdynamischen Analyse vorhergesagt habe, dass China, Pakistan und die sunnitisch-muslimischen Staaten in dem kommenden Zusammenstoß der Zivilisationen die Feinde von Indien, Russland, Israel und dem Westen sein werden. Diese Vorhersage war vollständig vernünftig auf einer Generationsanalyse basiert, die ich verschiedene Male erläutert habe, aber trotzdem erschien diese Vorhersage vor 10 Jahren phantastisch. Daher ist es ziemlich  überraschend diese Vorhersage mehr und mehr, Schritt für Schritt  in Erfüllung gehen zu sehen.

Wie auch immer, die Rolle Ägyptens in diesem Arrangement muss noch bestimmt werden. Neuere Trends zeigen, dass Ägypten eher mit dem Westen verbündet sein wird als mit den sunnitischen Golf-Staaten, aber es ist ebenso möglich, dass Ägypten sich in gegenseitig bekriegende Fraktionen aufspaltet.

5. März 2015  China erhöht seine Militärausgaben weiter mit zweistelligem Prozentsatz. ….

Die Zunahmen dienen wahrscheinlich der Steigerung der Kampfkraft der Marine mittels Anti-U-Boot-Schiffen und Flugzeugträgern um Chinas Strategie zu unterstützen, seine militärische Macht zu nutzen, um Territorien im östlichen und südlichen Chinesischen Meer zu annektieren, die historisch lange zu anderen Ländern gehört haben……..

Aber China hat sein Militär über Jahre weiter rasant mit verschiedenen Waffen und Raketensystemen ausgebaut, die keinen anderen Zweck haben als einen präventiven Angriff auf amerikanische Flugzeugträger, amerikanische Militärbasen und amerikanische Städte.  Generational Dynamics (Generationsdynamik)  sagt voraus, dass China die Ausführung eines präventiven nuklearen Großangriffs auf die Vereinigten Staaten vorbereitet.

8.2.2015 US-Marine sagt China hat nun mehr Angriffs-U-Boote als die USA.

Wenn man sich  das Inverview mit Prof. William R. Catton durchliest bzw. anhört und sich dessen Buch Bottleneck : Humanity’s Impending Impasse (English Edition) durchliest, und dazu vielleicht auch noch von When the Rivers Run Dry: Water–The Defining Crisis of the Twenty-first Century von Fred Pearce sowie Söhne und Weltmacht: Terror im Aufstieg und Fall der Nationen von Gunnar Heinsohn und dann auch noch die extreme Verwundbarkeit moderner Industriestaaten für gezielte Angriffe auf deren Infrastruktur bedenkt, dann ist es in der Tat gut denkbar, dass in China längst an einem Erstschlag gegen die USA und Europa gearbeitet wird UND, dass in Europa dann nicht nur das Licht ausgeht, weil die Stromversorgung und die Elektronik nicht mehr funktionieren, sondern dass dann auch sehr bald aus Südosten – und vielleicht auch wieder aus Südwesten, muslimische Heerscharen in Europa einfallen, denen wir dann, anders als in den Zeiten von Karl Martell und Prinz Eugen vielleicht nicht mehr standhalten können.

Man bedenke, dass Saudi Arabien heute nach den USA und China den größten Verteidigungshaushalt in der Welt hat, und dass es mehr als dreimal so viele schwere deutsche Kampfpanzer in Deutschland bestellen wollte wie Deutschland in Zukunft selbst haben wird.  Man studiere und addiere vielleicht auch einmal die Truppenstärken und die Ausrüstungen mit schweren Waffen, die eine sunnitische Allianz im Hinterhof Europas aufbieten kann.

Selbst wenn China im nächsten Weltkrieg eine halbe Milliarde Menschen verlieren und dafür aber den Westen vernichten würde, würde es den Krieg gewonnen haben und hätte die Kontrolle über die nun einmal endlichen und zugleich zur Neige gehenden Rohstoffe und Umweltkapazitäten dieser Welt.  Als die Liste der Kriege und antropenen Disaster auf der englischen Wikipedia-Seite noch nach nach Opferzahl in Relation zur jeweiligen Weltbevölkerung sortierbar war,  belegte China mit seinen Revolten und inneren Konflikten der letzten 2200 Jahre, etliche vordere Plätze. Der ehemalige US-Kongressabgeorndet Dr. Roscoe Bartlett, erwähnte in einer seiner Reden über Peak Oil, Eindrücke von seinem Besuch in China, wonach die Chinesen, anders als der Westen sehr weit vorausplanen. Und er äußerte  auch mehrfach die Meinung, dass der Tag kommen wird, an dem die Chinesen sagen werden “Hey, das Öl dieser Welt gehört uns. Wir haben noch so und so viele hundert Millionen Menschen, die auch die Segnungen eines westlichen Lebensstandarts aus dem Fernsehn kennen, die ihn noch nicht haben aber auch genießen wollen.

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deedl
12. Mai 2015 8:11

Die Analyse ist zu sehr von westlichem Denken der Zeit vor dem globalen Peak geprägt. Der Westen ist es seit 500 Jahren gewohnt, in der Welt herumzufahren, und sich dort Ressourcen zu holen. In Zeiten wachsender Wirtschaft und reichlicher Ressourcen ist der Grenznutzen einer solchen Aktion immer positiv. Über positives Wirtschaftswachstum und Zeit rechnet sich jede Intervention irgendwann.
Machiavelli schrieb, man solle eine Provinz nur besetzen, wenn die erwarteten Steuern über den Besatzungskosten liegen. Der Westen hat verlernt, diese Berechnung anzustellen, sondern greift aus Prinzip ein.

Die Chinesen sind nicht dumm und werden nicht für ein bisschen Öl in Aktionismus verfallen. In einer Welt schwindender Ressourcen um diese zu kämpfen hat aus vielen Gründen eine negativen Grenznutzen. Zunächst zögert man durch Zugang zu den letzten endlichen Rohstoffen den Umstieg auf nachhaltiges Wirtschaften heraus, kann ihn aber nicht umgehen. Jede Ressource, die in den Kampf um endliche Rohstoffe gesteckt wird, fehlt aber für den Umstieg auf eine nachhaltige Wirtschaft. Desweiteren fehlt das Wirtschaftswachstum, um entstandene Kosten später wieder hereinzuholen.

Ich glaube bei dieser Analyse spielt auch ein bisschen amerikanisches Unbehagen mit. Die größte Nation der Erde, deren Selbstbild seit Jahrzehnten durch Hollywood geprägt wird, kann sich nicht einfach nicht vorstellen, durch ökologische und ökonomische Zwänge sang- und klanglos zu einer Mittelmacht zu schrumpfen. Lieber stirbt sie mit viel Tamtam in einem dritten Weltkrieg, weil das ein Untergang ist, den sie für ihre Größe für angemessen hält.

Man darf bei amerikanischen Analysen der Weltlage nicht vergessen, dass diese durch eine amerikanische Brille erfolgt, welche wir selbst aufgrund unserer politischen und kulturellen Nähe auch nicht wahrnehmen, sondern für Klarsicht halten.