Warum bald Krieg?

Laut einer am 16.10.2018 veröffentlichten Studie der Military Times Nach einer Umfrage der Military Times glauben 46 % der US-Soldaten, dass die USA im nächsten Jahr in einen großen Krieg mit China oder Russland gezogen werden. Bei einer ähnlichen Umfrage vor einem Jahr waren es nur 5 %. Warum und inwieweit ist diese Meinungsänderung berechtigt und wieweit betrifft das Deutschland?

Mögliche ökologische Hintergründe

Klimawandel und Treibhausgasemissionen

Am 8.10. 2018 ging eine dringende Warnung des Weltklimarates durch die Medien. Zitat aus https://www.tagesschau.de/wirtschaft/klimarat-ipcc-101.html :

Die Risiken der Erderwärmung lassen sich nach Ansicht des Weltklimarats IPCC durch die Begrenzung auf 1,5 Grad einigermaßen einschränken. …Die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert rasche, weitreichende und beispiellose Veränderungen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft.

weather.com/de-DE/wissen/klima/news/2018-10-08-15-grad-erwaermung-weltklimarat-schlagt-alarm:

Der globale Ausstoß etwa von Kohlendioxid (CO2) müsste nach dem IPCC-Bericht für das 1,5-Grad-Ziel von 2010 bis 2030 um 45 Prozent fallen und im Jahr 2050 Null erreichen.

Die folgenden Grafik zeigt die Entwicklung der  Treibhausgasemissionen Deutschlands seit 1990. Dabei ist zu berücksichtigen, dass anfangs die veralteten Anlagen der DDR noch in Betrieb waren. Seit etwa 2010 fallen die deutschen Emissionen kaum noch und seit 2015 sind sie so gut wie gleichbleibend.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen Deutschlands seit 1990. Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland#textpart-1

Die deutsche Energiewende wird zwangsläufig scheitern, wie ich u.a. in Einige Fakten zu Energiewende und Klimaschutz zu zeigen versucht habe.  Die Politik Deutschlands läuft heute faktisch in einer Vielzahl von Bereichen auf eine mutwillige Steigerung der  Treibhausgasemissionen und der Verschwendung von Ressourcen hinaus.  Die millionenfache Zuwanderung und Aufnahme von Menschen aus Ländern mit geringerem Ressourcenverbrauch und geringeren Treibhausgasemissionen ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, dass der Klimaschutz von den etablierten Parteien der BRD nicht ernst genommen wird.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Treibhausgasemissionen der USA.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen der USA seit 1990. Quelle: https://www.epa.gov/ghgemissions/sources-greenhouse-gas-emissions. Bei den obigen Grafiken ist zu bedenken, dass die USA in sehr viel höherem Maße als Deutschland selbst Energie produzieren. Die Energieproduktion selbst führt aber zu immer stärker zunehmenden Treibhausgasemissionen, weil die Produktion energieaufwendiger und schwieriger wird. Siehe dazu auch meinen Artikel Erschöpfung: Das Schicksal des Ölzeitalters. Weil Deutschland seine fossilen Energieträger weitgehend und wegen des Kohleausstiegs auch zunehmend aus dem Ausland importiert, müsste man die Treibhausgasemissionen Deutschlands nach oben korrigieren. Das heißt, man  müsste auch die Treibhausgasemissionen als “deutsche Treibhausgasemissionen” bezeichnen und berücksichtigen, die durch deutsche Importe und als Folge der deutschen Politik und Wirtschaft global entstehen. Wenn man das tun würde, würde man sehen, dass Deutschlands Treibhausgasemissionen weiter steigen.

Die Entwicklung der fossilen Energiequellen

Die folgende Grafik aus dem Buch  Energy and the Wealth of Nations, 2. Auflg., von Charles Hall und Kent Klitgaard gibt eine Idee von der Verfügbarkeit der wertvollsten fossilen Energieform, dem Erdöl.

Bild 7.13, Seite 179, aus “Energy and the Wealth of Nations”, 2. Auflg., von Charles Hall und Kent Klitgaard.
Prinzipielle Sicht der Relation des Wirtschaftlichen Konzeptes von Hall und Klitgaard und der Hubbert Kurve für den gesamten Ölverbrauch. Die meisten wirtschaftswissenschaftlichen Konzepte wurden während einer Periode steigender Energienutzung entwickelt. Sie könnten in der aktuellen Zeit des Peak Oil (schwankender Energieverbrauch im Bereich des Maximums der Kurve) Probleme mit der Erklärung der wirtschaftlichen Ereignisse haben. Wie werden sie sich in der Zeit zurückgehender Energieverfügbarkeit bewähren?

In Der aufziehende Sturm am Ölhimmel habe ich auf das Modell und die Berechnungen des in der Schweiz arbeitenden deutschen Physikers Dr. Michael Dittmar hingewiesen. Die Grafiken und Berechnungen von Dr. Dittmar zeigen, dass die Erwartungen bezüglich der künftigen Energieversorgung fast überall auf der Welt bitter enttäuscht werden. Die Grafiken in Der aufziehende Sturm am Ölhimmel zeigen gut die zu erwartenden Probleme Europas und auch Chinas und anderer Staaten.

Ein Zitat aus William Cattons Buch Overshoot

Ich übersetze hier etwas aus William R. Cattons’ schon 1982 erschienenen, leider nicht ins Deutsche übersetzen Buches Overshoot – The Ecological Basis of Revolutionary Change (dt. Überschießen: Die ökologische Basis Revolutionärer Veränderungen). Dieses Buch hätte spätestens seit 1990 in Politikerkreisen mehr Beachtung finden müssen.  (( Das Buch ist inzwischen auch kostenlos als pdf-Datei verfügbar:  monoskop.org/File:Catton_Jr_William_R_Overshoot_The_Ecological_Basis_of_Revolutionary_Change.pdf )) In Teil 3, Siege and the Avoidance of Truth (dt.: Belagerung und die Vermeidung der Wahrheit) Kapitel 5, The End of Exuberance (dt.: Das Ende des Überflusses), ab Seite 77 schrieb Catton

Die Umstände verstehen
Solange wir nicht lernen, die unideologischen Ursachen des Zeitalters des Überflusses und dessen Endes zu sehen, können wir unsere veränderte Zukunft nicht verstehen. Für den Überfluss und die Freiheit gab es ökologischen Voraussetzungen. Diese Voraussetzungen sind nicht mehr gegeben. Ohne sie können ihre sozialen Vorteile unmöglich erhalten werden, zumindest nicht in dem Ausmaß, das zu erwarten wir uns angewöhnt haben.

Der Rest der Welt kann nicht länger erwarten, einen so hohen Lebensstandard zu erreichen wie ihn so viele in Amerika inzwischen gewohnt sind. Selbst da, wo ein hoher Grad Wohlstand erreicht wurde, ist dieser in Gefahr. Soweit demokratische und politische Strukturen durch die überschüssige Tragfähigkeit der Neuen Welt genährt wurden,  bedroht die zunehmende Abhängigkeit der Menschheit vom Abbau endlicher Ressourcen und eine damit kommende Zeit des Tragfähigkeitsdefizits die Freiheit. (Anmerk. Übers: William Catton bezieht sich hier auf das Essay Earth Hunger and the Philosophie of Landgrabbging von William G. Sumner, auf das er später zurückkommt, und von dem ich die für die heutige Zeit wesentlichsten Teile in meinen Blogbeitrag Landhunger übersetzt habe. Es empfiehlt sich sehr, dieses zum Verstehen der Geschichte und Zukunft  der politischen Entwicklungen essentielle Essay aus dem Jahre 1896 zu lesen und zu verstehen.)

Die konventionelle, vorökologische Interpretation der Geschichte, neigt dazu, die Natur unserer Zwangslage zu verschleiern. Lassen Sie uns aus dem mehr offenbarenden Blickwinkel, der in den ersten vier Kapiteln dieses Buches (Overshoot) entwickelt wurde, nun die Entstehung des großartigen amerikanischen Traumes untersuchen, seine ökologische Basis feststellen und dann anfangen, die Konsequenzen zu ermitteln, die aus dem Verschwinden der ökologischen Basis folgen.

Im selben Kapitel, ab Seite 85, im Abschnitt Archieving Chaos (dt. Chaos erzielen), geht Catton auf die Charter der Vereinten Nationen ein und erklärt, dass und warum diese an sich gut gemeinte Idee sich als Vorspiel zu globaler Anomie , also globaler Gesetzlosigkeit , erweisen wird.

Die Chinesen denken auch langfristig

Meinen Blog www.freizahn. de habe ich mit mit einem Artikel über den ehemaligen Kongressabgeordneten Roscoe Bartlett begonnen: Der Abgeordnete der vom Netz ging.  Roscoe Bartlett war als Abgeordneter auch in China. In einer Rede erwähnt er dazu, dass die Chinesen, anders als die Amerikaner, 100 Jahre vorausplanen und denken. Wie Bartlett an anderer Stelle auch erwähnt hat, rüsten die Chinesen auch militärisch auf, um ihre künftige Energieversorgung zu sichern.

Auf die Initiative desselben Roscoe Bartlett geht auch die EMP-Kommission des Kongresses und damit auch deren Bericht zurück.

Aus Chinas Sicht die Punkte verbinden

Nehmen wir an, dass die chinesische Regierung die Warnungen des Weltklimarates ernst nimmt. Der Artikel Klimawandel:Die Erderwärmung? Hat’s doch schon immer gegeben! vom 20.10.2018, von Otto Wöhrbach, auf der Internetseite der ZEIT zeigt, dass diese Annahme durchaus vernünftig und realistisch ist.

 Nehmen wir auch an, dass die chinesische Regierung die “Erfolge” der deutschen Klimaschutzpolitik und die allen Klimaschutzzielen entgegenwirkende deutsche und europäische Asyl- und Zuwanderungspolitik ebenso kennt und beobachtet hat, wie die den Klimaschutzzielen ebenso entgegenwirkende Steigerung der Komplexitätskosten durch die deutsche und europäische Politik.

Nehmen wir weiter an, dass die Chinesische Regierung sich umfassend mit dem Themen Peak Oil, Peak Coal usw. befasst hat und die verschiedenen englischsprachigen Artikel, Bücher und Webseiten zum Thema Energie kennt, auf die ich im Laufe der Zeit auf www.freizahn.de hingewiesen habe. Interessant und sicher auch den Chinesen bekannt, sind hier vor allem die in Der aufziehende Sturm am Ölhimmel gezeigten Grafiken aus der englischsprachigen Arbeit von Dr. Michael Dittmar.

Nehmen wir auch an, dass die Chinesen wissen, wie verwundbar und mangelhaft auf Katastrophen vorbereitet die Gesellschaft und die Nahrungsmittelversorgung in Deutschland und in anderen westlichen Industrieländern ist. Auf www.freizahn.de siehe dazu z.B.  Gedanken zum Film Bauer unser und Weitere Literatur zum Thema EMP.  Vor allem die Romane One Second After: Die Welt ohne Strom, von William R. Forstchen und SS18: The Satan Legacy von Patrick Lowrie sind sehr inspirierend. Roscoe Bartlett hatte diese beiden  Romane bei einer sicherheitspolitischen Diskussion der Heritage Foundation sehr empfohlen, obwohl er sonst keine Romane lese. Beide Romane sind keineswegs zufällig etwa ein Jahr nach dem Bericht der EMP-Komission erschienen. Die Autoren beider Romane haben die Berichte der EMP-Kommission ausgewertet und darauf ihre Romane aufgebaut.  Sie zeigen beide in Romanform die Folgen eines EMP-Angriffs auf die USA. In den Romanen erfolgen die Angriffe mit Mittelstreckenraketen von Handelsschiffen aus. Die erzielte Reduzierung der Treibhausgasemissionen der USA wird dabei nicht ausdrücklich erwähnt, aber die Folgen der Angriffe lassen den Schluss zu, dass die klimaschädlichen Emissionen und der Ressourcenverbrauch einer so getroffenen Industriegesellschaft auf einen kleinen Bruchteil schrumpfen wird.

Ein EMP-Angriff auf Nordamerika und Europa wäre aber nur eine von mehreren Möglichkeiten, um die Treibhausgasemissionen und den Verbrauch von fossilen Energieträgern und anderen Ressourcen durch die betroffenen Staaten schnell und effizient sehr drastisch zu senken.

Insgesamt dürfte die Herbeiführung eines völligen Zusammenbruchs der Wirtschaft und damit auch der Nahrungsmittelversorgung und der Bevölkerungen der westlichen Industriestaaten aus chinesischer Sicht, mit Blick auf den Klimawandel und die noch verbleibenden Ressourcen dieser Erde alternativlos sein – zumindest wenn und solange sich der Zusammenbruch leicht und ausreichend folgenlos für die eigene Bevölkerung realisieren lässt.

Während Deutschland und andere EU-Staaten nicht nur völlig unvorbereitet, ahnungslos und wehrlos sind,  scheint man in den USA eine Menge sehr beunruhigende Informationen zu haben, die sich schließlich auch auf die Einschätzung der Kriegsgefahr durch die Soldaten auswirken.

Hier die Artikel und Links, die ich zu der Umfrage der Military Times finden konnte:

Die Kündigung des INF-Vertrages

Der inzwischen von Donald Trump angekündigte Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag ergänzt das Bild. Mit dem von Gorbatschov und Reagan unterzeichneten INF-Vertrag hatten die USA und die UdSSR auf Atomraketen mit 500 bis 5500 km Reichweite verzichtet.  Meine Überlegung dazu war und ist, dass die  entsprechenden Raketentypen in einem realen Krieg mit China für die USA, aber auch für Russland sehr nützlich sein werden. Am 22.10.2018 erschien der Webseite von The National Interest der Artikel  Why America Leaving the INF Treaty is China’s New Nightmare von Natan Levine. Er erklärt, dass und warum die USA die vom INF-Vertrag verbotenen Mittelstreckenraketen benötigen. Mit solchen Mittelstreckenraketen, die z.B. in Japan und anderen Staaten in der Nähe Chinas stationiert werden können,  können die Verluste und Risiken der amerikanischen Streitkräfte in einem Krieg mit China erheblich reduziert werden.  Das Argument, dass die Amerikaner schon jetzt genug seegestützte Waffensysteme hätten und daher solche Mittelstreckenraketen nicht bräuchten zieht nicht. China könnte und würde die sehr teuren Flottenverbände mit Mittelstreckenraketen angreifen und gefährden. Die Amerikaner möchten ihre Flottenverbände aus verständlichen Gründen schonen. Mit landgestützten, in verschiedenen ostasiatischen Staaten stationierten Mittelstreckenraketen könnten die Amerikaner die Chinesen sehr viel kostengünstiger und personalschonender in Schach halten. Der Artikel erklärt auch, dass und warum amerikanische Mittelstreckenraketen in Ostasien das Risiko einer nuklearen Eskalation reduzieren und daher stabilisierend wirken werden.

Die Umbenennung des US-Pazifikkommandos

Am 19.06.2018 erschien auf The Nation der Artikel The United States Is Pushing Toward War With China – The decision to change the name of US forces in the Pacific is more than symbolic—it’s a threat von Michael T. Klare. Der amerikanische Verteidigungsminister James Mattis hat demnach am 30. Mai 2018 das Flottenkommando US Pacific Command (PACOM) in Indo-Pacific Command (INDOPACOM) umbenennen lassen. Ziel und Ausdruck dieses, auf den ersten Blick nur symbolischen und formalen Aktes ist, dass die amerikafreundlichen Staaten im Bereich des  Pazifik und des Indischen Ozeans in eine gemeinsame Strategie gegen China und dessen “One Belt, One Road Strategie” eingebunden werden. Insbesondere geht es darum, das mit China verfeindete Indien mehr an die USA zu binden und in deren gegen die Expansion Chinas gerichtete Allianz ein zu binden.

Könnte man das Kriegsrisiko reduzieren?

Je mehr ich darüber nachdenke, je weniger glaube ich, dass man das Kriegsrisiko noch senken kann. Man kann den großen Krieg vielleicht etwas verschieben und man kann sehr sicher die Schäden und Verluste und negativen Folgen reduzieren. Ich bin mir aber inzwischen sehr sicher, dass man in Deutschland eher nichts von dem tun wird, was zu tun nötig wäre.

Soweit das Ziel eines großen Krieges die schelle und nachhaltige Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Kriegsgegner ist, um die Klimaerwärmung zu stoppen bzw. um die ohne Klimaerwärmung möglichen Treibhausgasemissionen der eigenen Seite zu steigern, sehe ich schon eine brauchbare Strategie zur Reduzierung des Kriegsrisikos:

Die Bedeutung der Treibhausgasemissionen herunterspielen

Man kann überzeugend zeigen, dass die Wirkung der Treibhausgasemissionen maßlos überbewertet wird – womit ein Krieg zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Gegenseite an Sinn und Dringlichkeit verliert.

Gleichzeitig kann und sollte man überzeugend zeigen, dass und wie die Klimaerwärmung durch eine Regeneration und Optimierung der lokalen Wasserkreisläufe sehr wirksam aufgehalten werden kann. Dabei wäre auch zu zeigen, dass diese Herangehensweise zugleich auch zu einer massiven Kohlenstoffsequestrierung führt, mit der auf längere Sicht auch die Treibhausgaskonzentration der Atmosphäre gesenkt wird. Ebenfalls wäre zu zeigen, dass damit auch die Ausbreitung von Wüsten verhindert und oft auch rückgängig gemacht werden kann, so dass man damit “neuen Lebensraum” schaffen und globale Spannungen abbauen kann.

Ein Krieg zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Gegenseite würde die Möglichkeiten zu Realisierung einer wirksamen Bekämpfung der Klimaerwärmung per Restauration der lokalen Wasserkreisläufe stark reduzieren.

Die Restauration der lokalen Wasserkreisläufe ist besser

Wie der australische Mikrobiologe und Klimatologe Walter Jehne in seinem Vortrag The Soil Carbon Sponge, Climate Solutions and Healthy Water Cycles  ( youtu.be/123y7jDdbfY ) erklärt hat, wirkt sich die Zunahme des Treibhausgas  CO2 zwar schon aus, ABER, die Wirkung ist vergleichsweise sehr gering. Die Wärmedynamik des Planeten wird zu 95 % von Wasser getrieben. CO2 macht insgesamt nur 4 % aus, und davon macht die vom Menschen verursachte CO2-Emission wiederum nur einen kleinen Teil aus. Ein Problem mit Versuchen, das Klima über eine Reduzierung der CO2-Emissionen zu beeinflussen ist, dass in den Ozeanen ca. 38.000 Gigatonnen Kohlenstoffe gelöst sind. Die jährliche CO2-Emission der Menschheit beträgt aber nur ca. 4 Gigatonnen. Wenn man diese relativ kleine  Menge reduziert, werden die Ozeane als Verzögerungspuffer wirken, so dass sich die Reduzierung der CO2-Emissionen lange Zeit kaum auswirkt.

Wenn man die Klimaerwärmung wirklich erfolgreich stoppen oder umkehren will, muss man das über den Wasserhaushalt tun. In Tschechien gibt es eine Gruppe um den Wasserbauingenieur  Michal Kravcik, die das Problem sehr gut erklären und überzeugende Lösungsvorschläge ausgearbeitet und erprobt haben. Literatur und Webinare dazu gibt es auf der Internetseite www.rainforclimate.com.

Das Prinzip ist, dass man das vom Meer kommende Niederschlagswasser NICHT wie heute meist üblich, schnellstmöglich zurück ins Meer fließen lässt, sondern lokal speichert und über per Verdunstung lokal wieder in die Atmosphäre abgibt. Bei der Verdunstung wird die Verdampfungswärme aufgenommen. Der Wasserdampf steigt dann in die Höhe. In mehr oder weniger großer Höhe kondensiert der Wasserdampf wieder und gibt die Verdampfungswärme dabei ab. Die Verdampfungswärme wird dann zurück ins Weltall abgestrahlt. Das in der Höhe zu Wolken kondensierte Wasser bildet zusätzlich eine Sonnenstrahlung abhaltende und damit kühlende Schicht. Idealerweise wird das Wasser aus diesen lokal entstandenen Wolken als Regen wieder lokal auf die Erde fallen.

Statt das Wasser möglichst schnell und vollständig über Kanalisation, Bäche und Flüsse wieder ins Meer zu leiten, versucht man es also lokal zu speichern und damit zunächst einen Wärmeenergiefahrstuhl zu realisieren, der die Wärme aus der Bodennähe in die Höhe transportiert und dort ins Weltall abgibt, und dabei erzeugt man gleichzeitig noch eine Strahlungswärme abhaltende Schicht per Wolkenbildung.

Das lokalen Speichern des Niederschlagswassers und das wieder zur Verdunstung Freigeben des Wassers kann auf verschiedene Weise erfolgen:

Bei versiegelten Böden (Dächer, Straßen, Parkplätze usw.) muss man das Wasser in Behältern oder mit Staudämmen sammeln.

Bei land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen, Rasenflächen und Parks kann und sollte man die Wasserspeicherkapazität der Böden durch Optimierung des Bodenlebens und des zur Ernährung und zur Instandhaltung des Bodenlebens nötigen Bewuchses vergrößern. Auf diese Weise lagert man auch immer mehr Kohlenstoff im Boden ein, wobei dieser Kohlenstoff aus dem CO2 der Luft entnommen wird. Mit dem Kohlenstoffgehalt des Bodens steigt dann auch die Wasseraufnahmekapazität und die Fruchtbarkeit des Bodens.

Auf www.freizahn.de habe ich dazu eine ganze Reihe Artikel, wie z.B.:

Kann man damit wirklich die Kriegsgefahr reduzieren? Zunächst hatte ich gedacht, ja man kann, aber inzwischen glaube ich das nicht mehr, weil es letztlich nicht nur um das Klima, sondern auch um den Zugriff auf die noch vorhandenen fossilen Energieträger geht. Auch hat China eine ausreichend große Bevölkerung, um nahezu beliebig “neuen Lebensraum” zu besiedeln. Man könnte aber vielleicht etwas Zeit gewinnen und diese auch nutzen, um die derzeit so gut wie vollständig fehlende Resilienz und Verteidigungsfähigkeit zu verbessern.

Sicher ist aber, dass man bei Kriegen nie wirklich sicher sein kann, wie sie verlaufen und wie sie am Ende ausgehen.

Ist Russland wirklich eine Gefahr für den Westen?

Was als sehr sicher angesehen werden kann ist, dass Russland für den Westen keine Gefahr darstellt. Die Russen haben noch fossile Energie und Rohstoffe, wenn der Rest Europas diese schon lange nicht mehr hat. Russland hat auch mehr als genug land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen. Es gibt in Europa nichts mehr, was zu erobern sich für Russland lohnen würde. Der letzte Schatz der Länder des westlichen Europas werden Wissenschaftler, Ingenieure, Handwerker und andere Fachkräfte sein. Aber die, die für Russland brauchbar sind, werden freiwillig versuchen nach Russland auszuwandern, weil Russland noch Energie und Rohstoffe hat, und weil wenn nicht ein Weltkrieg, dann doch der Multikulturalismus, die Massenzuwanderung, der Postmodernismus und die Asylpolitik  etc. die Kulturen, die innere Sicherheit und die gesellschaftliche Attraktivität der westlichen Länder Europas zerstört haben wird.

Für die USA sind die Russen auch keine wirkliche Gefahr, solange die USA nicht auf die Idee kommen, Russland anzugreifen. Russlands Bevölkerung ist im Verhältnis zur Landfläche und zu den verfügbaren Bodenschätzen viel zu klein. Russland könnte aber für die USA vielleicht ein am Ende entscheidender Bündnispartner in einem Krieg mit China werden.

Ein Ausweg für Polen und die baltischen Staaten

Wegen des zu erwartenden Zusammenbruchs und Bedeutungsverlustes Deutschlands und der anderen Staaten Westeuropas (siehe auch Der aufziehende Sturm am Ölhimmel), und möglicherweise auch der USA , wird es für die baltischen Staaten und Polen vorteilhaft sein, sich mit Russland auf kluge Weise zu arrangieren. Für diese Länder wäre es am Besten, sie würden zwar einerseits in eine gute, robuste, defensive Heimatverteidigung investieren, anderseits aber versuchen, aus Sicht der Russen attraktive Wirtschaftspartner zu sein, bzw. zu werden, die für die Russen interessante Güter und Dienstleistungen produzieren, für die ihnen die Russen gerne genug Rohstoffe und Energie liefern. Dabei müssten diese Ländern den Russen klar vermitteln, dass die Freiheit dieser kleinen Länder deren Leistungsfähigkeit und damit auch den Nutzen für Russland steigert, bzw. dass eine Eroberung  durch Russland den Russen sehr viel mehr schaden als nützen würde.

Eine große Chance für Polen und die baltischen Länder, aber auch für Russland, dürfte der zu erwartende Kollaps in Kombination mit den Folgen des westlichen Multikulturalismus in Deutschland und anderen westeuropäischer Länder werden.  Einerseits werden viele der in den Westen abgewanderten Bürger der osteuropäischen Länder zurück in ihre Heimat wollen. Anderseits werden viele “richtige” Deutsche, Franzosen, Briten usw. versuchen, sich und ihre Familien vor dem zunehmenden Chaos Westeuropas zu retten und in Osteuropa eine neue Heimat zu finden.

Was wird aus Deutschland?

Was aus Deutschland wird, ist meines Erachtens sehr unsicher. Sicher ist nur, dass Deutschland seinen Wohlstand und seine Bedeutung verlieren wird. Bedenken sollte man auch, dass die Entstehung der deutschen Nation im 19. Jahrhunderts vielleicht nur ein Nebenprodukt der durch die deutschen Steinkohlevorkommen mögliche Industrialisierung war. Das heißt, ohne diese fossilen Energiequellen, nach dem Ende des Industriezeitalters, wird Deutschland wohl wieder in Kleinstaaten zerfallen. Die Bundesrepublik Deutschland und auch die EU sind meines Erachtens komplexe Strukturen, deren hohe Komplexitätskosten sich nach dem, mit dem Endes des Ölzeitalters wohl verbundenen Endes des Industriezeitalters sich nicht mehr lohnen.

Die Bevölkerung Deutschlands wird kleiner werden müssen. Ohne große Mengen fossiler Energie und ohne Importe ist die Fläche Deutschlands für die heutige Bevölkerung entschieden zu klein. Beim notwendigen Schrumpfen der Bevölkerung wird es wohl sehr schreckliche Ereignisse geben, die man lieber nicht miterleben möchte. Die technischen Fortschritte, die die Menschen heute in Deutschland als Rettung erwarten wird es aus grundsätzlichen Gründen nicht geben können: Die Produktivität der Forschung und technischen Entwicklungen nimmt wegen der mit der Zeit zunehmenden Komplexität immer weiter ab. Der Energiebedarf, bzw. die Kosten für neue Entwicklungen und Entdeckungen steigen damit immer weiter, bis sie sich nicht mehr lohnen oder nicht mehr bezahlt werden können. Joseph Tainter hat zu diesem Phänomen sehr interessante Studien durchgeführt.

Wenn ich heute hier in der Eifel über Land fahre und mich umsehe, sehe ich allerdings sehr, sehr viele Möglichkeiten und Chancen, die Produktivität, Fruchtbarkeit des Landes und natürlich auch die Funktionsfähigkeit der kleinen Wasserkreisläufe zu steigern. Dass in oder nach einem Krieg oder einem Wirtschaftskollaps die nötige Kombination aus Wissen, Zeit und Ressourcen noch vorhanden sein werden, bezweifle ich aber. Es besteht die Gefahr, dass Deutschland und damit auch hier die Eifel dann, wie früher schon einmal, nach dem Untergang des römischen Reiches, in einem dunklen Zeitalter versinkt, wie es John Michael Greer in Dark Age America beschreibt. Zu diesem Buch hatte ich den Artikel In der Folge der industriellen Zivilisation geschrieben, in dem ich einige Abschnitte aus Greers Buch übersetzt habe. Hier eine Kostprobe:

Man rechne diese Muster zusammen, folge ihnen über die üblichen ein bis drei Jahrhunderte der Abwärtsspirale und man hat das Standardbild einer Gesellschaft in einem dunklen Zeitalter: eine größtenteils verwüstete ländliche Gegend mit kleinen verstreuten Dörfern wo selbst versorgende Bauern, die verarmt sind und nicht lesen und schreiben können, kämpfen, um die Fruchtbarkeit zurück in den ausgelaugten Mutterboden zu bringen. Ihre Regierung besteht aus der persönlichen Machtausübung lokaler Kriegsherren, die im Tausch für den Schutz vor Plünderern ihren Teil der jährlichen Ernte fordern,  und die eine raue Rechtsprechung im Schatten jedes passenden Baumes anwenden. Ihre Literatur besteht aus Gedichten, liebevoll erinnert und gesungen zu den Klängen eines einfachen Saiteninstruments, die an die großen Taten der charismatischen Führer eines verschwundenen Zeitalters erinnern, und diese selben Gedichte beinhalten alles, was sie über ihre Geschichte wissen. Ihr Gesundheitswesen besteht aus Kräutern, ein wenig rauer Chirurgie und Zaubersprüchen, die sie schlau zwecks Ausbeutung des Placeboeffektes nutzen. Ihre Wissenschaft – nun ich überlasse das der Fantasie der Leser.

Kann man verhindern, dass Deutschland und hier die Eifel wieder derart tief sinken? Theoretisch ganz klar ja, praktisch glaube ich es nicht mehr.

Ernährung und Kriegsgefahr

Die Ernährung wirkt sich auf verschiedene Weise auf das Kriegsrisiko aus:

  1. Wenn die Nahrungsmittelproduktion und Versorgung, wie heute in Deutschland, aus Sicht eines Angreifers mit relativ geringem Aufwand zum Kollabieren gebracht werden kann, dann steigert das die Kriegsgefahr sehr. Der Grund ist, dass dann mit geringem Aufwand ein Territorium erobert und weitgehend entvölkert werden kann, so dass ein Angreifer es mit geringen Verlusten als neuen Lebensraum gewinnen kann. So gesehen kann man die Agrarpolitik der BRD als Einladung zu einem Angriffskrieg und damit faktisch als grundgesetzwidrig ansehen.  Ziel des Grundgesetzes ist nämlich, Angriffskriege zu verhindern. Eine wirklich grundgesetzkonforme Agrarpolitik wird dafür sorgen, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sehr resilient ist und weder durch Katastrophen noch durch Kriege ernsthaft unterbrochen werden kann. Man wird dazu eine dezentrale, lokale Nahrungsmittelproduktion aufbauen müssen, die auch ohne Industrieprodukte zuverlässig funktioniert. Eine solche grundgesetzkonforme Agarpolitik ist praktisch möglich – man muss sie nur wollen.
  2. Die Ernährung kann das Kriegsrisiko steigern, wenn ihre Qualität die Leistungsfähigkeit der Gehirne der Bevölkerung und auch der Führungsschichten ernsthaft beeinträchtigt. Dazu eine eigener Abschnitt:
Die Folgen von zunehmendem Fleischverzicht

Mir ihrem rasant zunehmenden Fleischverzicht essen sich die Deutschen möglicherweise um ihren Verstand und das steigert das Kriegsrisiko:

  • Dr. Georgia Ede – ‘Our Descent into Madness: Modern Diets and the Global Mental Health Crisis’youtu.be/TXlVfwJ6RQU )
  • Dr. Barry Groves / Homo Carnivorus: What We Are Designed to Eat / Carnivore Diet / Ketogenic Dietyoutu.be/X2qdyKxU0YU )

Übrigens waren Adolf Hitler, sein Stellvertreter Rudolf Heß und  Heinrich Himmler ( Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei sowie Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums (ab 1939), später auch Reichsinnenminister (ab 1943) und Befehlshaber des Ersatzheeres (ab 1944)) praktizierende Vegetarier. Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels hat zumindest den Fleischkonsum als “Perversion des modernen Menschen” bezeichnet.  Quelle: www.achgut.com/artikel/arier_und_vegetarier1

Es ist durchaus möglich, dass der Untergang des 3. Reiches und die vielen Fehlentwicklungen und Fehlentscheidungen in der BRD mit dem Verzicht auf Fleisch zu tun haben.

Dr. Peter Ballerstedt – ‘Ruminant Reality: Diet, Human Health and the Environment’youtu.be/cRmwobXCc4c ) (dt.: Wiederkäuferrealität: Diät, menschliche Gesundheit und die Umwelt) etwa bei Minute 11: “Wir Menschen entwickelten uns nicht, um Fleisch zu essen, wir entwickelten uns weil wir Fleisch essen”.

Siehe auch meinen Artikel Infos und Gedanken zur Fleischdiät. Die dort empfohlenen Bücher von Gundry und Mercola finde ich nicht empfehlenswert. Was ich dagegen sehr gut finde, sind die Bücher Natural Health and Weight Loss und Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill von Barry Groves. Barry Groves Webseite ist www.second-opinions.co.uk . Dort gibt es auch eine Unterseite mit deutschen Übersetzungen verschiedener seiner Artikel: www.second-opinions.co.uk/deutsches-register.html. Im Grunde könnte man wohl einen sehr großen Teil des Gesundheitswesens, einschließlich des größten Teils der Zahnmedizin einsparen, wenn sich alle gesund ernähren würden. Z.B. ist Diabetes 2 wohl vollständig und ziemlich einfach per Ernährung heilbar.

Man bedenke auch, was alleine durch das Gesundheitswesen an Energie verbraucht und an Treibhausgasen und anderen Umweltbelastungen produziert wird. Dazu kommen noch die vielen Schmerzen und Behinderungen, die ebenfalls durch per Ernährung vermeidbare Erkrankungen vermieden werden könnten.

Es ging hier aber um die Gehirnfunktion. Das Gehirn ist ein hochempfindliches Körperteil, dessen Funktion selbstverständlich von der Qualität der Ernährung abhängt. Wie Barry Groves in seinem oben erwähnten Vortrag herleitet und erklärt, war die Verfügbarkeit von reichlich Fleisch wohl die Voraussetzung für die Entwicklung des vergleichsweise sehr großen und leistungsfähigen Gehirns des Menschen. Fleischverzicht lässt das Gehirn schrumpfen und führt zu mentalen Problemen.  Eine Gesellschaft die Fleischverzicht propagiert und praktiziert zerstört ihre Überlebensfähigkeit, ihre Konkurrenzfähigkeit und sicher auch ihre Fähigkeit, große Probleme wie die Klimaerwärmung, das Sinken der Verfügbarkeit fossiler Energieträger und die daraus resultierenden Kriegsgefahren zu meistern.

Meine eigene Diät besteht seit jetzt schon über vier Wochen fast nur noch aus Fleisch, Fisch, Eiern, Butter, Schweizer Käse, Haselnüsse und Wasser, Milch, Kaffee mit Zichorie und gelegentlich auch Kakao. Das Übergewicht reduziert sich pro Woche um gut ein Kilogramm. Das Verblüffendste aber ist die positive mentale Wirkung. Getreideprodukte, die ich früher sehr viel gegessen habe, esse ich überhaupt nicht mehr.  Gemüse und Obst auch fast nicht mehr.

Der Kampf gegen Rechts

Ich habe jetzt wochenlang immer wieder an einem Artikel über die “ökologischen Hintergründe des Rechtstrends” geschrieben. Manches davon habe ich hier verwendet. Grundgedanke war, dass die Linken meinen, dass von allem für alle Zeiten genug da ist und dass Mangel durch Verwaltung und Umverteilung behoben werden kann. “Rechts” ist dann die Einsicht, dass nicht für alle genug da ist und dass es Verteilungskämpfe geben kann und auch geben wird. “Kampf gegen Rechts” ist dann ein Kampf gegen die Einsicht, dass wir in einer begrenzten Welt mit begrenzten Ressourcen leben. Manchmal meine ich auch, dass der “Kampf gegen Rechts” ein religiöses Ritual ist, mit dem versucht werden soll, die längst toten Götter des Technischen Fortschritts zu beschwören.

Mit diesem Artikel über den drohenden großen Krieg habe ich nun aber noch eine andere Dimension des “Kampfes gegen Rechts” gefunden: Es sieht ganz danach aus, dass China im 21. Jahrhundert die Rolle spielen wird, die Nazideutschland im 20. Jahrhundert gespielt habt. John Xenakis, der den Blog www.generationaldynamics.com betreibt hat diese Ansicht öfters geäußert.

Das Konzept der Nettoenergie und die Nazis

Nettoenergie ist die Energie, die bei bei der Energieproduktion nach Abzug der für die Energieproduktion selbst nötigen Energie noch übrig bleibt.

Der Erfolg und die Ursache des Aufstiegs der Nazis ist meines Erachtens das Resultat einer Verknappung der Nettoenergie, als Folge des verlorenen 1. Weltkrieges. Zunächst hatte England schon 1913 den Höhepunkt der Kohleförderung erreicht und auch in Deutschland wurde die Kohleförderung immer schwieriger und energieaufwendiger. Dazu kam nun, dass die Siegermächte von 1918 mit ihren Auflagen die zur Generierung von Wohlstand noch verbleibende Nettoenergie der Deutschen weiter verknappt haben. Zunächst konnte Deutschland das scheinbar teilweise durch Kredite amerikanischer Banken ausgeglichen werden, aber nach der Wirtschaftskrise von 1929 funktionierte das nicht mehr. Es fehlte damit zunehmend die Energie mit der man Arbeiter dazu befähigen konnte, ausreichend hohe Löhne zu erwirtschaften. Es erscheint mir wichtig das zu verstehen, weil dadurch auch die zunehmenden Probleme unserer Zeit besser verständlich werden. Die aktuelle deutsche Energiewende, die beabsichtigte Umstellung auf Elektrofahrzeuge und die Forderungen nach Energiesparmaßnahmen, aber auch die Masseneinwanderung nach Deutschland und auch die aufwendigen Versuche, die EU und den Euro zu “retten” sind Reduzierungen der pro Kopf verfügbaren Nettoenergie.

Hitlers Versprechen und Programm war faktische eine Steigerung der den Deutschen pro Kopf zur Verfügung stehenden Nettoenergie. Umgesetzt haben die Nazis dieses Programm  zunächst  auf Kosten von Minderheiten und schließlich auch auf Kosten anderer Länder.

Die erst 1941, nach dem Überfall auf die UdSSR beginnenden Massenmorde waren dann, wie Christian Gerlach in seinem Buch  Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg zeigt, faktisch Raubmorde mit dem Ziel, die Ernährung der deutschen Bevölkerung zu stabilisieren und eine Hungersnot, ähnlich der im ersten Weltkrieg zu vermeiden. Eine Frage die ich mir stelle, wenn Menschen die Nazis wegen dieser Verbrechen verurteilen ist, wie eben diese sich für moralisch den Nazis so weit überlegen fühlenden Menschen verhalten werden, wenn sie selbst mit der brutalen Realität konfrontiert werden, dass die verfügbaren Lebensmittel nicht mehr für alle reichen. Was passiert in der BRD, wenn die Nahrungsmittel z.B. nach einem wie oder von wem auch immer verursachten Kollaps der Wirtschaft und der elektrischen Infrastruktur nur noch für jeden zweiten oder sogar wie in dem Roman One Second After: Die Welt ohne Strom, nur noch für jeden zehnten reichen? Eine Gutmenschin, die beim Büffet aber selbstverständlich Nachschlag geholt hat, hat mir auf diese Frage die verblüffende Antwort gegeben, “dann verhungern wir eben alle gemeinsam”. Historische Berichte von entsprechenden Hungersnöten lassen eher vermuten, dass zumindest die am Ende zu den Überlebenden zählenden deutlich andere Ansichten haben werden. Vor allen in multiethnischen, multikulturellen Gesellschaften werden  die Hemmungen und Sicherungen der Zivilisation bei einer Verknappung von Energie und vor allem von Nahrungsmitteln ziemlich schnell fallen. 

Heute aktuelle und zu erwartende  Nettoenergieverluste

Vor dem Hintergrund, dass der Nationalsozialismus in Deutschland, und auch der Faschismus in anderen Staaten als Folge der gesunkenen Nettoenergie, bzw. als Versuch, Nettoenergieverluste auf Kosten von Minderheiten und anderen Staaten auszugleichen, gesehen werden kann, möchte ich hier aktuelle und zu erwartende Ursachen von Nettoenergieverlusten aufzählen:

  •  Steigerung der Komplexitätskosten der Gesellschaft über den Punkt hinaus, von dem an die Steigerung der Komplexität mehr Energie kostet, als mit ihr eingespart oder gewonnen wird.
  • Sinken der Effizienz von Forschung und Entwicklung. Das ist eine unvermeidbare, natürliche Tendenz, deren Folgen oft unterschätzt werden. Forschung und Entwicklung kosten damit immer mehr Nettoenergie, während sie pro aufgewendeter Energieeinheit immer weniger einbringen.
  • Zunehmende Erschöpfung der Lagerstädten fossiler Energieträger und anderer nicht erneuerbarer Rohstoffe. Ein sehr gutes, praktisches Beispiel ist die Steinkohle in Deutschland und England. Zunächst war diese sehr einfach und preiswert zu fördern – was die industrielle Revolution und die gesellschaftliche Entwicklung überhaupt erst möglich gemacht hat. Heute gibt es in England und Deutschland zwar noch große Kohlevorkommen, aber sie können nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden. Der Energieaufwand für die Nutzung ist zu hoch. Beim Öl, dem heute wichtigsten fossilen Energieträger, wird im globalen Mittel wahrscheinlich schon in 12 oder weniger Jahren der Punkt überschritten, von dem für die Energieproduktion mehr Energie aufgewendet werden muss, als produziert werden kann. Siehe dazu meinen Artikel Erschöpfung: Das Schicksal des Ölzeitalters.  Wenn für die Energieproduktion mehr Energie aufgewendet werden muss als produziert wird, ist die Nettoenergie bereits negativ.
  • Ob die deutsche Energiewende insgesamt überhaupt einen positiven Beitrag zur Nettoenergie liefert oder ob sie nicht sogar die Nettoenergie Deutschlands reduziert ist unklar. Auf jeden Fall wird die Umstellung auf “erneuerbare Energien” einen dramatischen Rückgang der pro Kopf verfügbaren Nettoenergie mit sich bringen. Siehe auch Einige Fakten zur Energiewende und zum Klimaschutz.
  • Die Praxis des deutschen Asylrechts und die Zuwanderung und der Umbau der deutschen Gesellschaft zu einer Multiethnischen, “bunten” Gesellschaft sind nüchtern betrachtet erhebliche Steigerungen der Komplexitätskosten und Nettoenergieverluste aus Sicht der deutschstämmigen Bevölkerung – auch wenn einzelne Gruppen und Personen damit für sich, auf Kosten der Allgemeinheit, hohe oder auch sehr hohe Nettoenergiegewinne realisieren können.
  • Die EU und andere große Organisationen reduzieren die verfügbare Nettoenergie. Gleichen sie diese Verluste aus? Auch hier gilt wohl, dass sich diese Organisationen für einzelne Personen oder Gruppen (noch) sicher sehr lohnen. Aber wegen der insgesamt knapper werdenden Nettoenergie wird der Kreis der Nutznießer rasant kleiner. Organisationen wie die EU und selbst ein vereinter Flickenteppich wie die Bundesrepublik Deutschland machen nur Sinn, wenn und solange durch sie die verfügbare Nettoenergie der lokalen Bevölkerung insgesamt gesteigert wird. Organisationen, die auf Dauer mehr Energie kosten als sie einbringen oder einsparen, werden zerfallen – wenn man es nicht vorzieht sie rechtzeitig friedlich und geordnet aufzulösen.
  • CO2-Besteuerungen und andere Steuern auf Energie.
  • Technologische Klimaschutzmaßnahmen. Hinter dem Pariser Klimaschutzabkommen verbirgt sich offenbar die Absicht, gigantische Geschäfte mit “negativen Emissionen” zu machen. Dabei geht es darum, auf die eine oder andere Weise der Atmosphäre Kohlendioxid zu entziehen. Was dazu an technologischen Lösungen entwickelt und propagiert wird, hat mich erstaunt. Dazu ein eigener Abschnitt:
Möglichkeiten zur Einlagerung von Kohlenstoff

Ein sehr aktueller, am 16.10.2018 veröffentlichter, umfassender und auf viele andere Artikel und Links verweisender Artikel dazu ist Carbon Capture: What We Don’t Talk About When We Talk About Climate Change von Daniel Ross. Ich habe diesen und viel der dort verlinkten Artikel gelesen. Mein Eindruck ist, dass sich im Westen offenbar kaum jemand der sozialen Sprengkraft bewusst ist, die in den Nettoenergieverlusten schlummert, die alle diese Techniken mit sich bringen würden. Ein großer Krieg, der einen erheblichen Teil der am meisten Treihausgase produzierenden Gesellschaften schnell und effizient abschaltet wird bei diesen technologischen Klimaschutzmaßnahmen natürlich nicht bedacht. Gelohnt hat sich die Lektüre aber, denn ich bin damit auf den EASAC-Report: Negative emission technologies: What role in meeting Paris Agreement targets? gestoßen. Es handelt sich dabei um einen Bericht wissenschaftlicher Berater der EU. Im Teil Annex “Land managment” wird dort das Thema Kohlenstoffspeicherung im Boden mit Hilfe von Landmangement behandelt. Man nennt so etwas auch “regenerative Landwirtschaft”. Was die EU-Berater da schreiben, passt nicht zu den Informationen, die ich habe. Die Speicherkapazität der Böden wird z.B. mit 0,07 bis 0,7 tCO2-Äquivalent pro Jahr und ha angegeben. In meinen Artikel Der Abschlußvortrag der Grassfed Exchange 2016 habe ich die Resultate eines praktischen Versuches auf 400 ha Fläche vorgestellt, bei dem offenbar gut 40 bis 50 Tonnen CO2 pro ha und Jahr durch intelligentes, sehr kostengünstiges  Weidemanagment im Boden gespeichert werden konnten. Mit Blick auf die mikrobiologischen Hintergründe, die ich durch Elaine Inghams Kurs kennengelernt habe ( Erster Eindruck von Elaine Inghams Kursen und  Weiterer Bericht von Elaine Inghams Kursen ), müsste es zudem möglich sein, die Einlagerung von Kohlenstoff im Boden beliebig fortzusetzen, während der Bericht der EU-Berater davon ausgeht, dass man nur ca. 20 Jahre lang Kohlenstoff einlagern kann.  Mit einer intelligenten Kombination aus Weidemanagement, Mikrobiologie und höherem Fleischkonsum könnte man mit den heute verfügbaren Mitteln mehr als genug CO2 aus der Luft entfernen. Das wäre auch eine Möglichkeit, mit aktivem Klimaschutz die verfügbare Nettoenergie faktisch zu steigern – womit ich schon einen Teil der Frage des nächsten Abschnittes, nämlich was ein rationaler Kampf gegen Rechts wäre, beantwortet habe. Damit könnte man meines Erachtens auch das Kriegsrisiko senken.

Was wäre ein rationaler Kampf gegen Rechts?

Wenn man heute wirklich ernsthaft “gegen Rechts” kämpfen wollte, um Verbrechen und Katastrophen wie die in Nazideutschland zu verhindern, dann würde man zwei Dinge tun müssen:

  1. Verhindern, dass die pro Kopf verfügbare Nettoenergie zu weit fällt. Tatsächlich tut man aber alles, um diese möglichst rasant zu senken. Statt einen Krieg zu führen und zu verlieren kann ein Volk seine pro Kopf verfügbare Menge an Land und Ressourcen z.B. auch durch ein großzügiges Asylrecht und durch Zuwanderung oder durch große Fehlinvestitionen verlieren. Die Tücke unserer Zeit ist dabei, dass die verfügbare Landfläche und auch die verfügbaren Ressourcen von der Verfügbarkeit billiger fossiler Energieträger abhängen und daher in den nächsten 10 bis 15 Jahren kollabieren werden. Es wird damit eine Situation entstehen, die sehr viel schlimmer ist als die, die Hitler an die Macht gebracht hat.
  2. Eine Katastrophe wie den Holocaust zu verhindern, sollte man dafür sorgen, dass IMMER, auch bei einen Totalausfall der Industrie, etwa in Folge eines Krieges mit China, oder in Folge eines von den Chinesen gezielt herbeigeführten Zusammenbruchs der elektronischen und elektrischen Infrastruktur, genügend bezahlbare Nahrungsmittel für alle Einwohner des Landes vorhanden sind. Wenn man das nicht tut, wird die Situation entstehen, dass man nur noch einen mehr oder weniger kleinen Teil der Bevölkerung ernähren kann – was dann faktisch schon auf eine Katastrophe hinausläuft, die dem Holocaust vergleichbar ist oder die diesen sogar weit übertrifft. Wenn es zu einer solchen Katastrophe kommt, dann ist das kein unvorhersehbares Ereignis, sondern ein durch Fahrlässigkeit und Verantwortungslosigkeit verursachtes Verbrechen.

Ein rationaler Kampf gegen Rechts müsste folgendes beherzigen und tun:

  • Vorbereitung auf einen großen Krieg mit China und auch auf dann möglicherweise mit  China verbündeten Staaten (voraussichtlich alle sunnitischen Staaten, wie John Xenakis meint, also auch Türkei und Saudi Arabien!). Zu dem Krieg dürfte u.a. auch der Kollaps der technischen Infrastruktur und der Nahrungsmittelversorgung gehören. China ist heute die große “Rechte” Gefahr schlechthin. Es ist faktisch die Reinkarnation des Nationalsozialismus und ein Krieg mit China wird auch Deutschland mit großer Härte treffen.
  •  Aufbau einer lokalen, krisenfesten Nahrungsmittelproduktion.
  • Vorbereitung auf das Sinken der Nettoenergie, auch dann, wenn es wider Erwarten keinen großen Krieg geben sollte. Siehe Der aufziehenden Sturm am Ölhimmel.  Dazu gehört auch Abschied von dem naiven Glauben an den technischen Fortschritt zu nehmen. Technik setzt Energie voraus, die zunehmend nicht mehr verfügbar sein wird. Forschung und Entwicklung werden mit der Zeit zwangsläufig immer unproduktiver und aufwendiger, so dass es illusorisch ist, von den Erfolgen der Vergangenheit auf zukünftige Entwicklungs- und Problemlösungsmöglichkeiten zu schließen. Es wird ein Weg zurück ins Mittelalter und wenn man nicht aufpasst, auch ein Weg zurück in ein dunkles Zeitalter werden. ABER, wenn man klug ist, die Gefahren und Möglichkeiten gut analysiert und dann kontrolliert und mit Verstand das Land auf die Zukunft vorbereitet, dann wird man auch mit weniger Nettoenergie und ohne die damit wegfallenden Institutionen und Industrien, in Zukunft ein ganz passables Leben führen können.  Das ist letztlich auch die Strategie, die Nate Hagens empfiehlt.

Könnte man den Frieden sichern?

Was die Welt in eine Katastrophe stürzt, ist die Propagierung des westlichen Lebensstils und das irre Versprechen, dass alle Menschen und Völker gleich sind und daher alle das Recht und den Anspruch auf diesen Ressourcen verprassenden Lebensstil und Wohlstand haben. Insbesondere die Chinesen nehmen diesen Teil der Menschenrechtscharta der UN und des deutschen Grundgesetzes jetzt sehr ernst und sind offenbar entschlossen, sich ihr auch ihnen von westlichen Gutmenschen vor dem Hintergrund der Ergebnisse des 2. Weltkrieges eingeräumtes Recht auch durchzusetzen.  Das Problem ist nur, dass die Politik und Vorgehensweise der Nazis im 2. Weltkrieg, deren schreckliche Folgen zu eben dieser UN-Charta und dem Grundgesetz geführt haben, auch nur die Folge davon waren, dass ein hochzivilisiertes, technologisch besonders hochentwickeltes Volk, nämlich die Deutschen, sich benachteiligt sah und versucht hat, seinen Energie- und Ressourcenmangel mit sehr rabiaten Methoden auf Kosten anderer Völker beheben. Zusätzlich zur Zeit der Nazis geht es heute auch um das globale Problem der CO2-Emissionen, die als treibende Kraft der globalen Klimaerwärmung wahrgenommen werden und deren massive Reduzierung auch von führenden Wissenschaftlern des Westens als sehr dringend wahrgenommen wird.

Die Situation ist als ähnlich wie vor dem 2. Weltkrieg, nur globaler und wegen der technischen Möglichkeiten der modernen Kriegsführung um einige Größenordnungen gefährlicher und tödlicher. Die deutschen Demonstrationen und Rituale “gegen Rechts” wirken vor diesem Hintergrund bemitleidenswert naiv und zugleich aber auch extrem rassistisch, weil sie ernsthaft unterstellen, dass eine Hand voll nachdenkliche, konservative Deutsche die Welt in den Abgrund stürzen könnten, während man das objektiv größte und intelligenteste Volk der Welt, die Chinesen, aber auch die speziell für Europa gefährlichen Türken und Araber, offenbar für unterentwickelt und unterlegen hält.

Ein rationaler “Kampf gegen Rechts” müsste jedenfalls überzeugende Konzepte und praktische Beispiele hervorbringen, mit denen man insbesondere auch die Chinesen davon überzeugen kann, dass das Führen eines großen Krieges, mit dem Ziel den westlichen Lebensstil für einige Jahre oder Jahrzehnte auf Kosten des Restes der Menschheit für alle Chinesen realisieren zu können, die damit verbundenen Risiken nicht wert ist.

Die militärischen Risiken zu steigern, wie Donald Trump es zum Glück konsequent tut, ist kurz und mittelfristig sicher sehr wichtig und gut.

So wie der amerikanisch-westliche Lebensstil die Masse der Deutschen nach dem 2. Weltkrieg bekehrt hat, müsste man nun aber Lebensstile und Gesellschaftsmodelle entwickeln, die ohne die für den westlichen Lebensstil notwendigen Mengen an fossilen Energieträgern und andere Ressourcen mindestens so viel Lebensqualität bieten und die auch sonst wirklich attraktiv und nachahmenswert sind. Dazu müsste aber auch den Deutschen klar sein, dass ihr Lebensstil keine Zukunft hat und so oder so in wenigen Jahren Vergangenheit sein wird.

Zum Krieg kommt es dann, wenn eine Seite zu der Überzeugung gelangt, dass der Fortbestand des Friedens unattraktiver oder gar gefährlicher ist als ein Krieg. Wer den Frieden erhalten will, muss glaubwürdig entweder den Krieg schrecklicher und gefährlicher, oder/und den Frieden attraktiver machen.

Schlussbemerkung

Ich müsste den obigen Artikel eigentlich noch etliche Male überarbeiten und umschreiben. Aber warum? Die wesentlichen Zusammenhänge und Informationen liefert er so auch. Bezahlt werde ich nicht für das Schreiben von Artikeln, sondern vor allem für intelligent geplanten und handwerklich gut ausgeführten Zahnersatz und für Implantatarbeiten und da meist auch erst nur, wenn ich die Rechnungen dazu schreibe. Deutschland und damit auch meine Region, die Eifel, sind wohl ein hoffnungsloser Fall – nicht, weil es keine Chancen mehr gäbe, sondern weil die politische Führung und auch die Masse der Bevölkerung so ist, wie sie nun einmal ist. Als ich vor über vier Jahren mit www.Freizahn.de begonnen habe, war das vor allem als Versuch gedacht, die Überlebens- und Zukunftschancen der Bevölkerung hier in meiner Verbandsgemeinde und in meinem Landkreis zu verbessern. Das ist nicht gelungen. Für mich war das Schreiben für www.freizahn.de allerdings ein wertvoller Lernprozess und für manchen außerhalb meiner Region scheint es hier und da auch interessant gewesen zu sein.

In deutscher Sprache sollte und möchte ich mich jetzt auf einige zahnmedizinische Themen konzentrieren. Vielleicht sollte ich auch noch etwas über Ernährung schreiben.

In den anderen Bereichen, vor allem im Bereich Landwirtschaft,   sollte und möchte ich auf Englisch Quellen und Ideen für die Menschen in den baltischen Staaten, in Polen und auch in Russland sammeln. Meinen ersten Komposthaufen habe ich jetzt auch gebaut und möchte weiter in diese Richtung üben und experimentieren. Wenn ich meine Steuererklärung fertig und meine ungeschriebenen Rechnungen geschrieben habe, möchte ich auch mit Hilfe meiner Mikroskope (Mehrzahl, weil jetzt auch ein Fluoreszenzmikroskop dazu gehört) das mit dem Kurs von Elaine Ingham erworbene Wissen weiterentwickeln. Auch möchte möchte ich das Holisticmanamgent-Lehrmaterial ww.savory.global/holistic-management/ durcharbeiten endlich vollständig durcharbeiten und ernsthafter Russisch lernen.

Kelberg, den 25.10.2018

Christoph Becker




EMP-Bedrohung – Anhörung im US-Kongress

Alice Friedemann hat am 10. März 2017 auf ihrem Internetblog www.energyskeptic.com mit einer Zusammenfassung auf den Bericht der gemeinsamen Anhörung verschiedener Ausschüsse des amerikanischen Kongresses, vom 13. Mai 2015  mit dem Thema Die EMP-Bedrohung: Der Stand der Vorbereitung für die Bedrohung durch ein elektromagnetisches Impulsereignis (EMP) aufmerksam gemacht.

Der Link auf die Zusammenfassung von Frau Friedemann:  The electromagnetic pulse EMP Threat. May 13, 2015 House of Representatives hearing  (Frau Friedemann ist ein Schreibfehler passiert. In ihrer Überschrift und Linkadresse steht 2005. Der Termin war aber am 13. Mai 2015).

Offener Brief an Präsident Obama wegen EMP-Risiko , in dem eine Reihe von Sicherheitsexperten auf das EMP-Risiko hingewiesen hatte und den ich für meine Webseite übersetzt hatte, datierte auf den 14. Mai 2015, also einen Tag nach der Anhörung vor den Ausschüssen des Kongresses.

Das insgesamt 94-seitige Original des offiziellen Berichtes zu der Anhörung gibt es als pdf-Datei zum Download:

https://oversight.house.gov/wp-content/uploads/2016/04/5-13-15-The-EMP-Threat.-The-State-of-Preparedness-Against-the-Threat-of-an-Electromagnetic-Pulse-EMP-Event.pdf

Ich habe mir das Dokument etwas angesehen.

Zu der gemeinsamen Anhörung der Ausschüsse als Zeugen geladen waren:

  • George Baker, Professor Emeritus, James Madison University, CEO of Baycor
  • Dr. Peter Vincent Pry, Executive Director, Task Force on National and Homeland Security
  • Mr. Mike Caruso, Director of Government and Specialty Business Development ETS-Lindgren

Wesentliche Information:

Mit einem EMP-Ereignis ist nach wie vor zu rechnen. Die USA sind weiterhin so gut wie nicht auf die Gefahr vorbereitet, obwohl

  • obwohl eine Vorbereitung möglich und bezahlbar wäre,
  • obwohl ein EMP-Ereignis das Ende der USA als zivilisierte Gesellschaft und Staat bedeuten könnte,
  • obwohl als Folge eines EMP-Ereignises, je nach Schätzung,  5 bis 9 von 10 Amerikanern binnen eines Jahres durch Hunger, Krankheit und sozialen Kollaps umkommen würden,
  • obwohl verschiedene potentielle Gegner der USA, wie Russland, China, Nord Korea und Iran EMP-Angriffe als Teil ihrer Militärdoktrin  betrachten, planen und vorbereiten.

Wie Alice Friedemann in ihrem am 9. März 2017 veröffentlichten Artikel  The Devil’s Scenario – near miss at Fukushima is a warning for U.S. (dt. Das Szenarium des Teufels – das in Fukushima knapp verfehlt wurde ist eine Warnung für die USA) schreibt, würde ein EMP-Ereignis, das durch einen starken Sonnensturm oder durch Atomwaffen verursacht wird, zumindest in den USA  voraussichtlich zur Kernschmelze in Kernkraftwerken und auch zu große Mengen Radioaktivität freisetzenden Bränden in Brennelementelagern führen. Die Japaner haben in Fukushima demnach noch Glück gehabt. Es hat nicht viel gefehlt und die Katastrophe wäre noch wesentlich schlimmer geworden.

Weitere Aspekte, die mir bei diesem Thema eingefallen sind, Umweltschäden, die nach einer für Monate, Jahre oder für immer nicht mehr reparierbaren Zerstörung der Stromversorgung oder auch durch einen anderweitig ausgelösten gesellschaftlichen Kollaps auftreten würden:

  • Gefahrguttransporte, auf den Strassen, Schienen und Wasserstrassen würden unkontrolliert liegen bleiben, teilweise verunglücken und könnten zumindest nicht mehr entladen werden. Dadurch würde es überall im Land zu Umweltschäden kommen. Teilweise würde es sofort oder kurzfristig zu Schäden kommen, teilweise würde es aber vielleicht Jahre, Jahrzehnte oder noch länger dauern, bis Tanks und Behälter undicht werden und die Gefahrgüter in die Umwelt gelangen.
  • Gefahrgüter in Industriebetrieben, Tankstellen und auch in Privathaushalten könnten nicht mehr weiter verarbeitet oder umweltverträglich entsorgt werden. Dazu kämen Millionen Kraftfahrzeuge und Maschinen, und die in diesen vorhandenen Öl und andere Chemikalien. Auch hier würde die Freisetzung in die Umwelt mal schnell und mal langsam, mal bald und mal später erfolgen.
  • Windkraftanlagen: Es gab in den letzter Zeit über umgestürzte Windräder. Beispiel von Spiegel-Online: Vier Fälle binnen vier WochenExperten suchen nach Ursachen für Windrad-Crashs.
    Ursache war offensichtlich ein fehlerhaft arbeitender Regler für die Verstellung der Rotorblätter. Die Rotorblätter werden normalerweise bei zu starkem Wind, bzw. bei Sturm so eingestellt, dass ihr Windwiderstand minimal ist. Wenn das, wie bei den umgestürzten Windturbinen nicht funktioniert wird die Konstruktion bei Sturm überlastet und das Windkraftwerk stürzt um. Man stelle sich nun vor, dass in Deutschland und seinen Nachbarländern die Stromversorgung  durch ein großes EMP-Ereignis getroffen wird während ein schwacher, aber für die Windkraftwerke ausreichender Wind aus der Hauptsturmrichtung weht. Die Rotoblätter würden dann die für eine Sturm ungünstigste Stellung haben und sie würden diese beibehalten. Nach einem Ausfall der  Stromversorgung wäre es nämlich nicht mehr möglich die Rotorblätter die für Stürme optimale Stellung zu bringen. Als Folge davon würden bei den nächsten kräftigen Stürmen jede Menge Windkraftanlagen wegen Überlastung der Konstruktion umstürzen. Windkraftanlagen die umstürzen, aber auch solche die nicht umstürzen, sondern die einfach nur wegen eines Zusammenbruchs der Gesellschaft nicht mehr gewartet und abgebaut werden können, würden die Umwelt verseuchen. Pro Windkraftanlage rechnet man mit bis zu 700 Liter Getriebeöl, 200 kg Hydrauliköl und bis zu 200 kg Schmierstoffe. Dazu kommen ca. 1000 Liter Transformatorenöl pro Transformator (Quelle: http://www.lfu.bayern.de/boden/bodenschutztage/doc/15.pdf
  • Ein großes EMP-Ereignis würde das Ruhrgebiet  aber möglicherweise auch andere ehemalige Bergbaugebiete z.B. im Saarland, weitgehend unbewohnbar machen (Die Zukunft des Ruhrgebietes). Außerdem würden Schleusen und Sieltore nicht mehr funktionieren, was z.B. an der Nordseeküste zu Überflutungen führen würde.
  • Reparaturen an Fluss- und Seedeichen wäre nicht mehr oder nur noch in sehr geringem Umfang möglich. Es würde daher zu zusätzlichen Überflutungen kommen.
  • In der Luft befindliche Flugzeuge würden voraussichtlich alle oder fast alle abstürzen, was Brände und zusätzliche Umweltschäden auslösen würde.

Alles in Allem würde die land- und forstwirtschaftlich  nutzbare Fläche durch ein großes EMP-Ereignis reduziert.

Ein großes EMP-Ereignis würde in Deutschland nicht nur die verheerendste Hungersnot der europäischen Geschichte und einen völligen Zusammenbruch der staatlichen Ordnung und der Zivilisation auslösen, sondern es würden teilweise sofort, teilweise im Laufe von Tagen, Monaten, Jahren und Jahrzehnten  Umweltschäden ausgelöst die mehr oder weniger große Teile Deutschlands unbewohnbar machen würden. Welche Gebiete wie sehr und wie lange unbewohnbar würden, würde dabei auch von Zufällen abhängen und wäre nur teilweise voraussehbar.

Unsachen von EMP-Ereignissen

Ein EMP-Ereignis kann als Naturkatastrophe in Form eines schweren Sonnensturms kommen. Solche schweren Sonnenstürme haben die Erde in den Jahren  1859 und 1921 getroffen. 2012 hat ein Sonnensturm wie der von 1859 die Umlaufbahn der Erde, aber nicht die Erde selbst getroffen. Man rechnet damit dass solche Sonnenstürme etwa alle 100 bis 150 Jahre die Erde treffen. Ein Sonnensturm wie der im Jahre 1921 würde nach einer Schätzung der amerikanischen Akademie der Wissenschaften heute einen  Schaden von 1 bis 2 Billionen Dollar verursachen und man würde  4 bis 10 Jahre für die Erholung von den folgen des Sturms benötigen. Der Sonnensturm im Jahre 1859 war wohl noch deutlich stärker als der von 1921.

EMP-Ereignisse können auch  mit verschiedenen konventionellen Systemen und mit Atomwaffen ausgelöst werden. Am gefährlichsten ist ein EMP-Ereignis das mit Atomwaffen ausgelöst wird. Dazu sind neben Russland und China auch Länder wie Nord Korea und Pakistan in der Lage. Das Auslösen von EMP-Ereignissen als Teil eines Modernen Blitzkrieges gehört heute zur Militärdoktrin verschiedener Länder.  Dazu ein Zitat aus dem mündlichen Vortrages von Dr. Peter Pry vor den vereinigten Untersuchungsausschüssen:

Zitat Peter Pry:

Zuerst, denke ich, müssen wir verstehen, dass die Bedrohung nicht nur rein theoretisch ist, es ist vielmehr eine reale Bedrohung.
In den Militärdoktrinen Russlands, Chinas, Nordkoreas und Irans plant man einen nuklearen EMP-Angriff gegen die vereinigten Staaten. Wir haben gesehen dass Nordkorea und Iran dies üben, einschließlich des Startens von  ballistischer Raketen von Frachtschiffen auf hoher See. Das gibt ihnen die Möglichkeit eines anonymen EMP-Angriffs. Während der Atomkrise, die wir mit Nordkorea im Jahre 2013 hatten – es war die schlimmste Atomkrise die wir je mit Kim Jong Un hatten –  drohte er während des Nachspiels des dritten illegalen Atomtests, einen Atomwaffenangriff mit Raketen gegen die USA durch zu führen.
In der Mitte der Krise brachte Nordkorea einen Satelliten in eine Umlaufbahn über den Südpol, der das Territorium der USA in einer für einen EMP-Angriff optimalen Höhe und Richtung überquerte, sodass er unsere nationale Raketenabwehr umgehen konnte, und auch so, dass er, wenn er ein Atomsprengkopf wäre, die 48 zusammenhängenden Bundesstaaten der USA mit einem EMP-Feld hätte bestreichen können, was katastrophale Konsequenzen gehabt hätte. Das war der KSM 3 Satellit; der überfliegt uns noch immer, er ist noch immer in seiner Umlaufbahn und überfliegt uns regelmäßig.
Eine andere Sache die verstanden werden muss ist, dass EMP ein Teil, ein größerer Teil, ihrer militärischen Doktrin ist die sie als Revolution in militärischen Dingen betrachten. Dabei handelt es sich im wesentlichen um eine kombinierte militärische Operation mit Cyber-Attacken, physischer Sabotage, konventionellen EMP Waffen und atomaren EMP Waffen als dem entscheidendsten Instrument. Alle würden zusammen und koordiniert in einer neuen Art von Blitzkrieg eingesetzt. Erwarten Sie einen Krieg der im Cyberspace geführt wird um eine Zivilisation auf die Knie zu zwingen. Damit könnte ein gescheiterter Staat wie der Iran  oder Nordkorea theoretisch eine hochentwickelte Gesellschaft wie die unsere zerstören und besiegen.

Dr. Pry erwähnt dann auch, dass die Terrorgruppe Al Qaida im Jemen die gesamte Stromversorgung lahm gelegt und damit den Jemen, also einen ganzen Staat, so destabilisiert habe, dass er damit für die USA als Verbündeter verloren ging. Auch hätten Terroristen in Pakistan 80 % des Stromnetzes abgeschaltet und der Iran habe so etwas mit der Türkei gemacht. Angriffe auf die Stromversorgung gehören jedenfalls zum Repertoire islamistischer Terroristen und Staaten und sie nutzen dieses Mittel als Waffe wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen. In dem Bericht wird auch wieder erwähnt, dass eine EMP-Angriff auf die USA voraussichtlich zwischen 50 und 90 Prozent der Bevölkerung binnen eines Jahre das Leben kosten würde. Dem Bericht ist aber auch zu entnehmen, dass es durchaus möglich und bezahlbar wäre, die Gesellschaft und die technische Infrastruktur auf EMP-Ereignisse vor zu bereiten. Frau Friedemann erwähnt in ihrem Artikel, dass sie bei EMP-Treffen in Großbritannien gewesen sei. Die Briten würden tatsächlich ihr Stromnetz gegen EMP-Angriffe schützen.

In Deutschland würde ein EMP-Ereignis locker 6  bis 12 mal soviele Opfer kosten wie der Holocaust.  Vor diesem Hintergrund wäre es angesichts der anstehenden Wahlen interessant zu wissen, was die im Bundestag vertretenen Parteien und da insbesondere die Regierung Merkel bisher getan haben um eine solche Katastrophe zu verhindern, und was die zur Wahl antretenden Politiker und Parteien tun würden, wenn sie gewählt würden. Wenn es unseren “demokratischen” Politikern und Gutmenschen schon nicht mehr um die Interessen und die Zukunft des deutschen Volkes geht und manche Gutmenschen, wie diese “Bomber-Harris-Do-It-Again-Typen”  den Deutschland sowieso den Untergang wünschen, so wäre es doch zumindest aus Verantwortungsgefühl für die Millionen “Schutzsuchenden” und Ausländer, die man zur Zerstörung des deutschen Sozialstaates ins Land gelockt hat (Buchbesprechung auf philosophia-perennis.com: Sturmreif – Wie die Masseneinwanderung unseren Sozialstaat zerstört), notwendig sich um das EMP-Risiko zu kümmern.  Ein großes EMP-Ereignis würde jedenfalls auch die meisten von “Frau Merkels Gästen” vernichten und es wäre für die Ausländer in Deutschland im Allgemeinen sehr viel schlimmer als eine Bundestagswahl, bei der die NPD zusammen mit der AfD und den Republikanern eine satte 2/3 Mehrheit gewinnen würde. Ein solches Wahlergebnis ist extrem unwahrscheinlich – aber dass so ein EMP-Ereignis irgendwann in den nächsten Jahren Deutschland und Europa trifft ist ziemlich sicher. Zumindest sollte man angesichts der extremen Folgen besser so tun als sei es sicher.

Alice Friedemann hat auf ihrer Internetseite am 7. März 2017 einen Artikel mit dem Titel After a collapse will people grow their own food or plunder others? (dt.: Werden die Leute nach einem Kollaps ihre eignen Nahrungsmittel anbauen oder andere plündern?) veröffentlicht. Darin weißt sie auf einen Blogbeitrag eines anonymem, wahrscheinlich niederländischen Autors hin, der den Webblog thesenecaeffect.wordpress.com betreibt. Am 3. März 2016 wurde dort ein Artikel mit der Überschrift The Neopaleolithic: Hunter-Gatherers of the 21st century (dt.: Die Neuen Altsteinzeitlichen: Jäger und Sammler des 21. Jahrhunderts) veröffentlicht. Nach einer längeren Beschreibung der Gründe der Fragilität der Nahrungsmittelproduktion kommt der Autor zu dem Schluss, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass die Menschen nach einem Kollaps der Industriegesellschaft selber ihre Nahrungsmittel als Bauern und Gärtner anbauen. Wahrscheinlicher sei, dass plündernde Banden das Land durchstreifen und dass Lebensmittel durch Diebstahl und Raub den Besitzer wechseln, so dass es keinen Sinn mache Lebensmittel an zu bauen. Wenn durch Plünderung keine Nahrungsmittel mehr zu bekommen seien, würde die Überlebenden sich durch das Sammeln von essbaren Pflanzen und durch Jagd zu ernähren suchen – die Überlebenden der Industriegesellschaften würden damit auf das Niveau der frühen Steinzeit zurück fallen und wieder Jäger und Sammler werden. Meines Erachtens wird es dann mangels Wild und Haustieren aber auch zu Kannibalismus kommen. In One Second After: Die Welt ohne Strom lässt der Autor William R. Forstchen unter anderem  eine gut organisierte, schwer bewaffnete Bande von Kannibalen brandschatzend, mordend, vergewaltigend und folternd durchs Land ziehen und die kleine Stadt Blackmountain bedrohen. Die von einem alten Oberst geführte Bürgerwehr leistet erbitterten Widerstand und vernichtet dann schließlich diese Bande. In der deutschen Wirklichkeit nach einem EMP-Ereignis würde solchen Banden wohl eher nichts entgegen zu setzen sein – und deshalb macht es in Deutschland auch keine Sinn per Landwirtschaft und Gartenbau zu versuchen lokal nachhaltig Nahrungsmittel zu produzieren.

Wollen die Deutschen und ihre Politiker und Parteien, dass das so bleibt?

Angesichts der anstehenden Wahlen stellt sich die Frage, ob man die wirklich großen Probleme und Gefahren unserer Zeit einfach weiter verdrängen will, oder ob es nicht doch hier und da Politiker und vielleicht sogar Parteien gibt, die vernünftig sind und die rationale, erwachsene Diskussionen führen und Lösungen bieten können.

Hier noch die  Link auf den englischsprachigen  Trailer des Romans One Second After auf Youtube und auf den deutsch synchronisierten Fernsehfilm Die EMP-Bombe –  Impuls zum Blackout. In weitere Literatur zum Thema EMP finden sich weitere Links.

Kelberg, den 11. März 2017

Christoph Becker




Linksliberale Kampfkraftphantasien

Der Artikel Westliches Verteidigungsbündnis:Braucht Europa die Amerikaner noch? von Chri­s‍toph von Marschall und Markus Grabitz in der ZEIT vom 15. Februar 2017, läßt mich einmal mehr über die Weltsicht der ZEIT staunen und er ließ sich nicht verlinken. Ursprünglich stammt der Artikel aber aus dem Tagesspiegel: Westliches Verteidigungsbündnis – Steht die Nato vor dem Aus?, wo er sich verlinken läßt.

Zitat:

Die baltischen Staaten, Polen oder Ungarn wären nicht in der Lage, sich mit ihren nationalen Armeen gegen einen russischen Angriff zu verteidigen. Auch die Bundeswehr würde das in der heutigen Form nicht schaffen. Die deutsche Wirtschaftskraft ist freilich drei Mal so groß wie die russische. Im Extremfall könnte Deutschland sich ein Militär lei­s‍ten, das dem russischen ebenbürtig oder sogar überlegen ist. Das wäre allerdings um ein Vielfaches teurer als die heutigen Verteidigungsausgaben. Die kollektive Verteidigung in der Nato bringt nicht nur mehr Sicherheit. Sie spart auch Geld. Alle Nato-Staaten zusammen sind Rußland nach der Wirtschaftskraft mehr als das 25-Fache überlegen. Im Grunde glaubt kein Militärexperte, daß Putin es wagen würde, sich mit der Nato anzulegen. Dieses Kalkül gilt freilich unter der Bedingung, daß die Allianz ihre Bündnisgarantie glaubwürdig macht: Bei einem Angriff auf ein Mitglied würde die Nato dieses Land mit ihrer geballten Kraft verteidigen.

Als möglicher Angreifer kommen für die ZEIT und unser dahinter stehendes linksliberales Establishment offenbar nur die Russen in Frage. Auch ist für diese Herrschaften Kampfkraft und damit auch Verteidigungsfähigkeit offenbar etwas, was man sich einfach so für Geld  in Form von Waffen kaufen kann wie ein paar neue Schuhe oder ein Auto.

China, die Türkei und überhaupt die islamischen Staaten kommen für als potentielle Angreifer überhaupt nicht vor, obwohl gerade diese – im krassen Gegensatz zu Russland – die demographischen,  ökologischen und auch ideologisch/weltanschaulichen Antriebe für eine Angriffskrieg haben (siehe u.a. Operation Troja, General Chi Haotians gespen­s‍tische Reden und Neues aus dem Nahen und Fernen Osten.).

Welchen Nutzen sollte ein gegen Europa geführter Angriffskrieg für die Russen haben? Die Russen haben reichlich brauchbares Land und sie haben reichlich Roh­s‍toffe, während ihre Bevölkerungsdichte und die demographische Entwicklung eher gegen die Planung von Angriffskriegen spricht. Für Russland ist ein Krieg nur als Verteidigungskrieg sinnvoll – wobei ich die Besetzung der schon seit Jahrhunderten zu Russland gehörenden Krim eindeutig nicht als Angriff sondern als völlig legitime Verteidigung russischer Interessen (Sicherung von Russlands einzigem eisfreien Seehafen) ansehe. Selbst die dezente Einmischung in der eher von Russen bewohnten Ostukraine ist meine Erachtens keine russische Aggression, sondern eine legitime Verteidigung der Interessen russischer Volksangehöriger.

Jedenfalls werden die Russen ganz sicher nicht in We­s‍teuropa einmarschieren – es seiden im Rahmen einer Wiederholung der Zeit nach 1812 oder nach 1942, also eher zur Verteidigung der Interessen europäischer Völker und zu Befreiung Europas von  Diktatoren, Tyrannen und Eroberern. D.h., ich sehe Russland heute als denn in einem richtigen Krieg vielleicht wichtig­s‍ten potentiellen Bündnispartner der Völker Europas. Russland dürfte, genauso wie Israel (unsere zweite Lebensversicherung neben Russland), sehr gründlich dagegen sein, dass Europa wirklich islamisiert und zu einer Provinz eines neuen Osmanischen oder Arabischen Reiches wird. In dem Roman The Price of Peace von Albert Clark, einem ehemaligen Oberstleutnant der USAF,  greifen vereinte, mit China verbündete Arabische Streitkräfte übrigens Europa ziemlich erfolgreich an und können nur mit ziemlich extremen Anstrengungen und unter großen Verlusten zurückgeschlagen werden, nachdem ein großer Teil Europas verwüstet ist. In dem selben Roman wird auch die Kombination eines EMP-Angriffs mit der gezielten Verteilung von Handfeuerwaffen durch den Gegner an besonders gewaltbereite Bevölkerungsgruppen geschildert. Das passiert zwar nur im Roman, aber es sind auch die Ideen eines Berufssoldaten.

Die potentiellen Feinde und Angreifer Europas dürften eher aus den Heimatländern von “Merkels Gä­s‍ten”, also aus Nordafrika, dem arabischen Raum, der Türkei, Afghani­s‍tan und Paki­s‍tan kommen, weil dort wirklich der nötige Bevölkerungsdruck mit dem nötigen ökologischen Druck und einer aggressiven Ideologie die für einen Angriffskrieg nötige Mischung bildet. Zumindest für die Komponente des Angreifers. Die für einen Krieg nötige Komponente des Angegriffenen bildet die mentale, psychische und demographische Schwäche Europas, kombiniert mit den  Einwanderern und “Flüchtlingen” aus den Ländern der potentiellen Angreifer und kombiniert mit ökologische-klimatisch für diese Länder und Völker sehr attraktiven, eroberungsfähigem und eroberungswürdigem Land in Europa.

Zur Schwäche Europas und auch der USA siehe z.B. die diesbezüglichen Ausführungen Martin van Creveld: Nur noch Schmusekatzen und sein 2016 erschienenes Buch Pussycats: Why the Rest Keeps Beating the West. Zum Kriegführen braucht man jedenfalls noch sehr viel mehr als nur Waffen und Geld. Natürlich braucht man auch Waffen, Geld, genug Roh­s‍toffe und vorläufig auch noch bezahlbare, also billige, hochwertige Energie, insbesondere in Form fossiler Energieträger.

ABER, man braucht auch Männer die zum einen intelligent und gut ausgebildet genug sind die verfügbaren Waffen und Mittel effizient und entschlossen zu nutzen und die ebenfalls bereit sind dazu auch ihre Gesundheit und ihr Leben für die Kriegsziele der eigenen Seite zu riskieren. Aber haben wir die? Was ist mit den Muslimen in den verschiedenen europäischen Armeen? Was ist mit all den Männern die die Emanzipation und Gleichberechtigung der Frauen im Grunde nicht akzeptieren und die eher darauf warten und hoffen, daß unsere moderne westliche Gesellschaft mit ihren unseeligen “westlichen Werten” zerfällt und aufgelöst wird? Die werden doch bei einem Krieg alle eher nicht ihr Leben und ihre Gesundheit für die Verteidigung Europas oder Merkeldeutschlands risikeren.

Warum haben bei den Übergriffen auf der Kölner Domplatte an Silve­s‍ter 2015 die deutschen Männer nicht einfach die Täter verprügelt, sondern eher so reagiert, daß die Tätergruppen sich zu Silve­s‍ter 2016 wieder frohgemut auf den Weg nach Köln gemacht haben? Wie soll das erst mal werden wenn die die Angreifer richtig bewaffnet sind, jeden Wider­s‍tand mit Waffengewalt brechen und wider­s‍tand lei­s‍tenden deutsche Männer nicht mehr einfach nur auslachen und verhöhnen, sondern zur Abschreckung aufknüpfen, kreuzigen oder durch die Straßen schleifen?

Warum sollte ein gut ausgebildeter deutscher Mann heute noch Leben und Gesundheit zur Verteidigung Deutschlands und Europas risikieren? Die be­s‍te Verteidigung für den einzelnen ist vielleicht sich schon mal einen Gebet­s‍teppich und Koran zu kaufen und im Ernstfall dreist auf Mohamedaner zu machen und den anzubieten den Angreifern mit Know How zu helfen?

Während ich das so schreiben, fällt mir ein, daß ich da noch ein anderes neues Buch von Martin van Creveld habe, daß ich vielleicht nicht nur ich doch mal bald lesen sollte: Kriegs-Kultur: Warum wir kämpfen: Die tiefen Wurzeln bewaffneter Konflikte. Van Creveld hatte zudem auch das Buch Kampfkraft: Militärische Organisation und Lei­s‍tung der deutschen und amerikanischen Armee 1939-1945 geschrieben, dem ich meinen Blogbeitrag Von der Wehrmacht lernen gewidmet hatte.

Unsere Bundeswehr ist wohl eher nicht mehr mit der Wehrmacht zu vergleichen.  Alleine schon die Art und Weise wie die Bundeswehr Personal sucht läßt tief blicken. Ich denke dabei an Louis Trenkers Buch Sperrfort Rocco Alta – Der heroische Kampf um das Panzerwek Verle, wo er von dem gestriegelten, den Anforderungen der Friedenszeit optimal angepassten Fe­s‍tungskommandanten berichtet, der dann gleich bei der er­s‍ten richtigen Beschießung die Nerven verliert. Ganz anders dagegen die richtigen Helden, die heute sinniger Weise meist verpönt und verachtet werden, oder die be­s‍tenfalls als arme irre von der damaligen Obrigkeit Verführte gelten.  Das er­s‍te Buch, daß ich mir als Junge von meinen Taschengeld gekauft habe war übrigens Mit Schwertern und Brillanten. Die Träger der höch­s‍ten deutschen Tapferkeitsauszeichnung. Was waren das noch für Zeiten und für eine jugendliche Naivität! Alleine die Verachtung die einigen diesen großen deutschen Helden von unserer heutigen Gesellschaft entgegengebracht wurde und wird, die Umbenennung von Kasernen inbegriffen, ist Grund genug dieses deutsche Volk und seine heutigen Werte zu verachten und im Ernstfall nicht zu verteidigen – egal wie viele und wie teuere Waffen die Regierung nun zu kaufen gedenkt.

Zuerst sollten mal den alten Helden wieder Denkmäler gesetzt und Straßen und Plätze nach ihnen benannt werden, während die Denkmäler für Desserteure geschleift werden. Aber das würde nicht reichen.

Eine der wichtig­s‍ten Lehren die die 68 und die von ihnen verführte BRD erfolgreich vermittelt haben ist, daß die Deutschen ihre Helden nicht ehren sondern verachten. Dabei man bedenken, daß all die hoch ausgezeichneten Helden der Nazizeit im Sinne der damals geltenden politischen Korrektheit richtig gehandelt haben und nachher sehen und sich vorhalten lassen mußten, daß falsch war. Wer heute die “westlichen Werte” und den Rest der heutigen politischen Korrektheit des We­s‍tens verteidigt wird nach einem verlorenen Krieg dasselbe oder schlimmeres erleben.

Selbst ohne einen verlorenen Krieg, einfach so nach dem zu erwartenden Lauf der Dinge, wird man jene die unsere heutige Gesellschaft verteidigen übrigens verachten und verfluchen. Ich zitiere dazu aus John Michael Greers 2016 erschienen Buch Dark Age America: Climate Change, Cultural Collapse, and the Hard Future Ahead, 2. Kapitel (The Ecological Aftermath), Schluß:

Es liegt eine bittere Ironie in der der Tatsache, daß Krebs, eine vor eineinhalb Jahrhunderten relativ ungewöhnliche Krankheit …. eine typische Krankheit in der Industriegesellschaft geworden ist, deren Häufigkeit im Gleichschritt zunimmt mit unserem gedankenlosen entsorgen chemischer Gifte und radioaktiver Abfälle in unserer Umwelt. Was ist schließlich Krebs? Eine Krankheit deren Hauptmerkmal unkontrolliertes Wachstum ist.

Manchmal frage ich mich ob unsere Nachkommen in der deindustrialisierten Welt diese Ironie ver­s‍tehen werden. Auf die eine oder andere Weise, da habe ich keine Zweifel, werden sie ihre eigenen Meinung über das bittere Erbe haben, das wir ihnen hinterlassen. Wenn sie zurück denken an die Menschen des zwanzig­s‍ten und des frühen einundzwanzig­s‍ten Jahrhunderts die ihnen die unfruchtbaren Böden und geplünderte Fischgründe gaben, das Chaotische Wetter und die steigenden Ozeane, das vergiftete Land und Wasser, die Geburtsdefekte und Krebserkrankungen die ihr Leben verbittern, wie werden sie an uns denken? Ich denke ich weiß es. Ich denke wir werden die Orks und Nazgûls ihrer Legenden sein, der kollektive Satan ihrer Mythologie, die frühere Rasse die die Erde ruiniert hat und alles auf ihr, so daß sie ein unseeliges Leben auf Ko­s‍ten der Zukunft genießen konnte.  Sie werden uns als böse Inkarnation erinnern – und aus ihrer Perspektive ist es ein in kein­s‍ter Weise leicht zu bestreitendes Urteil.

Eine der wesentlichen Botschaften der deutschen “Willkommenskultur” ist übrigens, daß die Deutschen unserer Tage alles tun möchten um künftigen Generationen als möglichst Böse und verfluchenswert zu erscheinen. Wenn es anders wäre, würde man z.B. ein Wirklich grüne Asyl- und Einwanderungsrecht einführen und alles tun um den direkten und indirekten ökologischen Fußabdruck Deutschlands zu minimieren, während man den noch vorhanden Reichtum Deutschlands verwenden würde um Wissen, Techniken und Methoden zu entwickeln, weiter zuentwicklen und zu verbreiten, die das inzwischen nicht mehr zu vermeidende dunkle Zeitalter, dass auf die westlichen Industriestaaten zukommt etwas weniger dunkel werden zu lassen, es vielleicht doch hier und da für die kommenden Generationen angenehmer und erträglicher zu machen, und es vielleicht auch etwas zu verkürzen.

In Sachen Verteidigungsfähigkeit würde man, wenn man sie wirklich ernsthaft verbessern wollte, die folgenden Punkte realisieren:

  • Wiedereinführung der Wehrpflicht. Dazu Förderung und Bildung starker Reservi­s‍tenverbände, etwa in Anlehnung an das frühere Konzept der Landwehr und die Schweizer Armee. Man sollte bedenken, daß die elektrische und elektronische Infrastruktur und damit zu einem Großen Teil auch die technischen Sy­s‍teme von Polizei und Bundeswehr im Ernstfall möglicherweise schon in den er­s‍ten Minuten ausgeschaltet werden. Siehe dazu z.B. Weitere Literatur zum Thema EMP und Offener Brief an Präsident Obama. Auch sollte man damit rechnen, daß große Teile der europäischen Streitkräfte als Folge der unseeligen Einwanderungspolitik der letzten Jahrzehnte  im Kriegsfall die Seite wechseln oder zumindest durch Sabotage und Verrat geschwächt oder ausgeschaltet werden.
  • Man müßte sich mit Leuten wie Martin van Creveld zusammensetzen und sich gut überlegen, wie man Heldentum und andere wichtige Aspekte der nicht technischen, nicht käuflichen, aber dennoch wichtigen psychischen Kampfkraft wieder verbessern kann.
  • Um­s‍tellung und Optimierung der Landwirtschaft und des Gartenbaus. Ich verweise dazu zum Beispiel auf die folgenden Artikel meiner Webseite: Re­s‍taurierende LandwirtschaftOptimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung, Was würde der alte deutsche Weidepapst sagenGanzheitliches Weidemanagement,  Weltbevölkerung, Wasser und Wintergemüse und Amerikas innovativ­s‍ter Ökobauer.
  • Man sollte sich darüber Gedanken machen wie die Bevölkerung im Ernstfall mit Wärme versorgt werden kann, und wie man die Wälder gegen den zu erwartenden Raubbau geschützt werden können, der dazu führen könnte, daß Deutschland in kurzer Zeit weitgehend unbewohnbar wird. Zum Bespiel war in der Eifel trotz vielfach geringerer Bevölkerungsdichte vor 200 Jahren ungefähr die Hälfte der Landfläche nur noch Heide. Nur noch 10 Prozent der Fläche war Wald. Heute ist trotz vielfach größerer Bevölkerung, dank der Verfügbarkeit der fossilen Brenn­s‍toffe, die Waldfläche in der Eifel viermal höher und der Holzbe­s‍tand ist dank der, durch die Nutzung der fossilen Brenn­s‍toffe möglichen,  zurückhaltenden Entnahme sogar zehnmal so groß wie vor 200 Jahren. Wenn diese Zahlen und Probleme nicht bewußt sind und der Staat ohne jede Vorbereitung der Bevölkerung kollabiert sinkt nicht nur die in Bevölkerungsdichte in kurzer Zeit auf unter 10 % des heutigen Wertes, sondern es werden auch die Wälder und mit ihnen der Brenn­s‍toff und vor allem der Bauholzbe­s‍tand vernichtet. Man bedenke auch, daß die heute nach modernen Vorschriften isolierten und ausgerü­s‍teten Häuser nach einem Kollaps der Industriegesellschaft und der Strom- und Ersatzteilversorgung oft auch nicht mehr beheizt und repariert werden können.

Die Russen könnten so gesehen Europa wohl auch besiegen indem sie die Energieexporte nach Europa ein­s‍tellen und einige wenige Knotenpunkte der europäischen Gas- und Ölversorgung bombardieren. Mehr Waffen würden den Europäern dagegen nicht helfen. China könnte vielleicht von ihm gelieferte elektronische Geräte und Schaltkreise mit Internetanschluß durch möglicherweise eingebaute, geheime Hintertüren abschalten. Rußland, China und auch Paki­s‍tan und Indien könnten einen “annonymen” EMP-Angriff auf Europa und die USA durchführen. Vergeltung dagegen könnte sich in der Praxis als unmöglich oder wegen der Folgen als nicht wünschenswert erweisen. Verschiedene Staaten könnten zusätzliche zu all diesen Möglichkeiten in größerem Umfang leichte Waffen nach Deutschland und Europa schmuggeln und im Ernstfall gezielt verteilen lassen um das Chaos das sie anderweitig herbeiführen zu maximieren. Man stelle sich z.B. vor, daß das die deutschen Ballungszentren nicht mehr mit Nahrungsmitteln und Wasser versorgt werden können, während die Kommunikationsmittel und ein Großteil der Fahrzeuge von Polizei und Militär ausgefallen sind, während anderseits sich überall im Land falsch deklarierte Container mit illegalen, leichten Handfeuerwaffen und zugehöriger Munition befinden, die nun von Schläfern gezielt verteilt werden. Was nützen dann ein paar Milliarden Extraausgaben für neue Panzer, Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge?

Insgesamt dürfte die Verteidigungspolitik in Zeiten des Niedergangs der Industriegesellschaften sehr schwierig werden.

Die Vorstellung beim Tagesspiegel und der Zeit, dass man sich Kampfkraft einfach kaufen kann und dass diese letztlich eine Funktion des Bruttosozialprodukte ist finde ich jedenfalls ziemlich irre und weltfremd.  Nicht nur weil das Bruttosozialprodukt des Westens zu einem sehr großen Teil aus zunehmend irren Komplexitätskosten besteht, die die Kraft des Westens eher schwächen und mit denen er sich am Ende eher selber besiegen als stärken wird (siehe Interview mit Joseph Tainter über den Kollaps Komplexer Gesellschaften). Vielleicht sollte man sich bei der Zeit und beim Spiegel auch einmal die Zusammenhänge zwischen Geld und Energie ansehen.  Auf eine Auflistung für Beispiele von Bruttosozialprodukt, und damit nach Meinung von ZEIT und Tagesspiegel potentiell die Kampfkraft steigernden Maßnahmen kann ziemlich schnell politisch sehr unkorrekt werden. Die Ausgaben für eine Umstellung auf gendergerechte Toiletten und die Gehälter für Professoren für Genderforschung, für schwangerentaugliche Schützenpanzer und all die Kosten und Nebenkosten,  bis hin zu den Überstunden und zusätzlichen Dienstfahrten von Polizisten für “Merkels Gäste”,  steigern alle das Bruttosozialprodukt. Ebenso die Wahl des Bundespräsidenten, für dessen über 1000 nach Berlin gereiste Wähler ja wohl auch Spesen und Benzinverbrauch angefallen sind, obwohl die eigentliche Wahl nur ein Gekungel von ein paar Parteivorsitzenden war. Wie das alles die grundsätzliche Fähigkeit von Staaten zur Führung ganz realer Kriege steigern soll ist mir ein Rätsel.

Sun Tzu sagte, Krieg ist der Weg zum Untergang und zum Überleben eines Staates. Man ist besorgt wenn Leute sich ohne gründliches Nachdenken über den Krieg auf ihn einlassen.

Kelberg, den 15. Februar 2017

Chri­s‍toph Becker




Sicherheitspolitische Hintergründe im Fall des Aixtron-Verkaufs

Warum hat die Bundesregierung auf Druck der USA den Verkauf des deutschen Maschinenbauers Aixtron an die Chinesen gestoppt? Die FAZ hatte in einem Kommentar vom 4.12.2016, mit dem Titel Kommentar Was hat Obama denn da gemacht?, gezeigt, dass ihr der Grund schleierhaft sei. Ein Leserkommentar zu diesem Kommentar ließ mich aufhorchen und etwas recherchieren:

Hier der Leserkommentar:

Das Veto der USA ist absolut berechtigt
GUIDO DUELLI  2  (GUDOLI) – 04.12.2016 18:50

China greift hier erneut (!) mit vedeckt operierenden Staatsfonds nach deutscher Hochtechnologie für militärische Zwecke. Technisch gesehen gibt es einen Zusammenhang zwischen besonderen Eigenschaften der Galliumarsenid-Technologie mit dem sog. elektromagnetischen Puls bei Kernwaffenexplosionen. Weiterer Ausführungen bedarf es hier nicht; es liegt jedenfalls auch im deutschen strategischen Interesse, die chinesische Übernahme zu verhindern. Das Veto der USA hat insofern (an dieser Stelle) nichts mit wirtschaftspolitischen, sondern alleine mit sicherheitspolitischen Erwägungen zu tun; die Bedenken der Amerikaner, die auch die deutschen sein sollten, sind dabei absolut berechtigt.
Daraufhin habe ich zunächst recherchiert was Aixtron ist:
Die Firma ist also unter anderem auf die Herstellung von Anlagen zur Herstellung von Galliumarsenid (GaAs) Halbleitern spezialisiert.
Dann habe ich auf google mit “GaAS EMP” gesucht. An erster Stelle erschien dabei die Adresse https://books.google.de/books?isbn=1317961560 mit einem Auszug aus dem Buch The East Asian Computer Chip War von Ming-Cin Monique Chu. Die Autorin ist eine offenbar aus Taiwan stammende, an der Universität Southhampton lehrende Professorin: http://warcrimesandempire.com/wp-content/uploads/2015/02/Participant-Biographies-in-Toshiba-Cambridge-January-2015-Conference.pdf
Auf Seite 47, des Buches  The East Asian Computer Chip War , wird unter der Überschrift Semiconductor-targeted information warfare: EMP-Strikes erklärt welche Gefahren durch einen EMP-Angriff auf elektronische Schaltkreise ausgehen, und wie eine davon abhängige Gesellschaft getroffen werden kann. Es wir auch erklärt, dass die üblichen, auf Silikon-Basis hergestellten Schaltkreise besonders betroffen sind und dass auf GaAS-Basis hergestellte Chips – wie man sie mit den Maschinen von Aixtron herstellen kann – zehnmal unempfindlicher für solche Angriffe sind.
Angenommen China gelingt es dank der Technologie von Aixtron seine wichtigsten elektronischen Systeme mit GaAs-Basierten Chips auszustatten, und die Amerikaner und Europäer haben das nicht oder nicht im gleichen Maße getan, dann könnte China einen EMP-Angriff durchführen und damit die USA und Europa in die Knie zwingen, während es einen entsprechenden Vergeltungsangriff gut überstehen kann.
Zum Thema EMP-Angriff siehe auch meine Artikel:

Das ganze sollte man auch vor dem Hintergrund sehen, dass man zumindest in den USA davon ausgeht, dass es in den nächsten Jahren mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit zu einem 3. Weltkrieg kommt, in dem China zusammen mit den sunnitisch-islamischen Staaten (Saudi-Arabien, Nordafrika, Türkei, Pakistan) gegen eine Allianz des Westens mit Russland, Japan, Indien und dem Iran kommen wird. Siehe dazu meine Artikel

Wenn man dazu meine beiden folgenden Artikel nimmt:

  • Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters, über die thermodynamische Analyse der Ölförderung und die daraus folgende Einsicht, dass irgendwann zwischen 2025 und 2030 der Punkt überschritten wird, ab dem die Ölförderung mehr Energie verschlingt als in dem geförderten Öl enthalten ist, und
  • 100 Prozent Erneuerbare Energie bis 2030? wonach es als sicher gelten kann, dass eine Umstellung auf erneuerbare Energien, so wie sich Politik und Bevölkerung das heute vorstellen ausgeschlossen ist.

dann kann man kann man als ziemlich sicher ansehen, dass der 3. Weltkrieg irgendwann vor 2025 stattfinden wird. Das heißt, man kann sich zumindest so sicher sein, dass man angesichts der voraussichtlichen Folgen eines solchen Krieges alles tun sollte um so schnell wie möglich alles zu tun um eben diese Folgen zu minimieren.

Falls es nach dem Krieg überhaupt noch Überlebende in Deutschland gibt, die Zeit und Gelegenheit zum Nachdenken über die Geschichte der Bundesrepublik haben, werden diese dann wohl verbittert feststellen, dass insbesondere auch die  CDU/CSU, aber auch alle anderen im Bundestag sitzenden Parteien, unter der Führung von Frau Angela Merkel so ziemlich alles getan oder auch unterlassen haben was möglich und nötig war, um die Zahl der Toten, das Grauen und das Elend in Deutschland und Europa zu maximieren.

Die Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik wird dabei nur als einer der kleineren Fehler gesehen werden, auch wenn deren Folgen alleine schon extrem schrecklich zu werden versprechen. Immerhin sind die meisten “Flüchtlinge” Männer im wehrfähigen Alter aus meist genau jenen Ländern die im Falle eines Krieges unsere Gegner sein werden.  Die Geschichte vom Trojanischen Pferd ist niedlich im Vergleich zu dem was Deutschland und Europa sich diesbezüglich in ihrer Überheblichkeit geleistet haben.

Als den größten Fehler wird man aber die Landwirtschaftspolitik erkennen, als deren Folge einige zig Millionen Menschen allein in Deutschland direkt oder indirekt an Hunger sterben werden, und wegen deren Mängel die in Zukunft mögliche Bevölkerungsdichte in Deutschland sehr, sehr weit unter der heutigen Bevölkerungsdichte liegen wird.  Alles was ich bisher von deutschen Landwirten zu diesem Problemen an Antworten bekommen habe war nicht überzeugend.

Der nächst größte Fehler wird die Sicherheitspolitik sein, die es insbesondere versäumt hat eine funktionierende Landes- und Territorialverteidigung auf zu bauen.

Aber dafür hat man in allen möglichen anderen Bereichen der Gesellschaft viel Geld und Energie für “Verbesserungen” ausgegeben, die dann im Ernstfall die Lage ebenfalls verschlechtern.

Jedenfalls scheinen die Chinesen aktiv daran zu arbeiten einen EMP-Angriff selber überstehen und vielleicht auch ausführen zu können, und die deutsche Bundesregierung wollte ihnen dabei helfen. Sie konnte nur durch ein Eingreifen der Amerikaner gehindert werden. Das oben erwähnte Buch  The East Asian Computer Chip War zeigt aber auch noch andere Möglichkeiten, mit denen China u.a. Deutschland kollabieren lassen kann.

Kelberg, den 4. Dezember 2016

Christoph Becker




Offener Brief an Klagemauer TV

Dieser Blogbeitrag ist ein offener Brief an Klagemauer.TV und bezieht sich auf deren Doku “Instrumentalisierende Kriegsführung [Flüchtlinge als Kriegswaffe?!” vom 29.8.2015

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei den Recherchen zum Thema “Bomber Harris Do it Again”, für den Artikel Churchill und Bomber Harris auf meinem Internetblog www.freizahn.de, habe ich auf Youtube ihren Beitrag zum Thema gefunden und  diesen  in meinen Beitrag eingebunden.

Anschließend habe ich mir auf Ihrer Webseite Ihre Doku “Instrumentalisierende Kriegsführung [Flüchtlinge als Kriegswaffe?!” vom 29.8.2015 angesehen. Ich finde auch diese Doku von Ihnen ziemlich gut und habe sie ebenfalls in meinen oben erwähnten und verlinkten Blogbeitrag eingebunden.
Allerdings meine ich, dass Sie die amerikanisch/westlichen “Globalstrategen” maßlos überschätzen. Sehr interessant in dieser Hinsicht dürfte das Gespräch “Der Gott des technischen Fortschritts könnte sehr wohl tot sein –
Aber die Gesellschaft will dies nicht in Erwägung ziehen.von Chris Martenson mit dem amerikanischen Erzdruiden, Blogger und Autor John Michael Greer sein, in dem auch die amerikanische Aussen- und Verteidigungspolitik ziemlich kritisch diskutiert und beurteilt wird.

Ich gehe wie Sie davon aus, dass diese Flüchtlingsströme ein Teil eines strategischen Planes, den ich “Operation Troja” nenne, sind, deren Ziel letztlich die Vernichtung und Eroberung Europas ist.  Aber ich glaube nicht, dass die Amerikaner dahinter stecken. Die eigentlichen Strategen sitzen meines Erachtens irgendwo in Asien. D.h., ich bin mir nicht sicher, wo genau. Saudi-Arabien könnte, zusammen mit der Atommacht Pakistan aus einem ganzen Bündel von ökologischen, geologischen und demographischen Interessen ein sehr vitales Interesse an einer extremen Schwächung und anschließenden Eroberung Europas haben. Aber auch China oder Indien hätten gute Gründe, von so etwas zu träumen. Für uns in Europa kann es letztlich auch egal sein, wer dahinter steckt.

Ich habe für meine Webseite www.freizahn.de seit August 2014 eine Vielzahl von Artikeln über verschiedene Themen übersetzt oder geschrieben. Das Ganze war wie eine großartige Bildungsreise, auf der ich versucht habe, die Welt wie sie ist etwas besser verstehen zu lernen, Risiken besser zu erkennen und wenn möglich auch Problemlösungen zu finden.

Operation Troja

Operation Troja nenne ich den Plan zur Eroberung Europas per Flüchtlingswaffe. Ich stelle ich mir das konkret wie folgt vor:

Es gibt die Fälle oder Phasen Weiß, Grün, Gelb und Rot, die ich weiter unten alle kurz beschreibe.

Fall Weiß:

Planungsphase und vor allem die Definition der Gründe und der Ziele einer Eroberung Europas. Hierhin gehören unter anderem die folgenden  Artikel meiner Webseite:

Für Saudi-Arabien, aber auch für verschiedene weiter östlich liegende asiatische Mächte dürfte die Vorstellung, Europa mit seinen relativ fruchtbaren und relativ unverseuchten Böden und seinem niederschlagsreichen, milden Klima, zu erobern und die Bevölkerung dort auszutauschen sehr attraktiv sein – vorausgesetzt, es findet sich ein Weg Europa möglichst intakt und mit akzeptablem Aufwand erobern. Sun Tzu läßt grüßen und wird dazu intensiv studiert worden sein:

Fall Grün

Fall Grün ist das, was gerade abläuft. Man schafft im Nahen Osten, in Afrika und wo immer sonst es geh,t Krisenherde  und terrorisiert die Bevölkerung, etwa indem man dezent den IS, aber auch dessen Gegner finanziert, mit Waffen beliefert und Bürgerkriege anzettelt. Wenn man dies zumindest teilweise von den  Amis und Europäern erledigen und bezahlen lassen kann. ist das um so besser.  Gleichzeitig macht man Werbung für eine Flucht nach Europa. Dass die deutsche Bundeskanzlerin, Frau Angela Merkel und ihr Vize Gabriel und der deutsche Bundespräsident Gauck auf der Lohnliste irgendwelcher zwischen Arabien und Fernost heimischen Geheimdienste stehen, glaube ich nicht – ich vermute eher, dass sie tatsächlich so naiv sind,  wie es scheint. Siehe dazu auch meinen Artikel Sind unsere Eliten krank?

Ich vermute einfach mal, dass ein oder mehrere nicht westliche Staaten dezent nachhelfen, um nicht nur durch Terror, Landgrabbing usw. Fluchtursachen zu schaffen, sondern auch um Fluchtziele in Europa bekannt zu machen und um Möglichkeiten zur Flucht nach Europa zu schaffen.  Ziel der Operation Troja – Fall Grün ist jedenfalls, Europa mit großen Flüchtlingsströmen mürbe zu machen und es nach Möglichkeit  alleine schon damit zum Kollabieren zu bringen. Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist auch das Werk Professor Joseph Tainters. Ich habe für meine Webseite ein Interview mit Tainter übersetzt: Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter.  Mit Hilfe der  Flüchtlingsmassen kann man so einen Kollaps durch immer weiter steigende Komplexitätskosten schneller herbeiführen.

Außerdem binden diese Flüchtlingsmassen die Behörden und da insbesondere auch Polizei und Zoll in Europa, was man für den Schmuggel von Waffen nach Europa nutzen kann. Wenn man es sogar schafft die Grenzkontrollen und die Flüchtlingsregistrierung in wichtigen Teilen Europas ganz zusammenbrechen zu lassen – wie neulich in Deutschland – dann kann man auch gut Soldaten von Spezialeinheiten in größerer Zahl nach Europa einschleusen, die man für den Fall Rot benötigt.

Ein erhebliches, durch die Massenzuwanderung und Flüchtlingswelle entstandenes Problem dürfte am Ende der Umstand sein, dass Hautfarbe und andere äußere ethnische Erkennungsmerkmale für die Freund-Feindkennung aus Sicht der weißen Europäer nicht mehr zur Verfügung stehen. Jetzt können z.B. Spione und Spezialeinheiten aus dem Arabischen Raum, aus Afrika und aus Asien zur Aufklärung und Angriffsvorbereitung in Deutschland und dem Rest Europas einsickern uns sich selbst in relativ großer Anzahl versammeln und beliebig im Land bewegen, ohne dass dies noch jemandem auffällt. Vielleicht war dieses Problem einer der Gründe dafür, dass die Evolution in Europa zu ethnisch ziemlich homogenen Staaten geführt hat, weil diese durch ihre Homogenität nicht nur eine höhere Kampfkraft und ein besseres Sozialsystem realisieren konnten als multiethnische Gesellschaften,  sondern auch weil Spione und in Zivil eindringende feindliche Krieger  besser erkannt werden konnten.

Fall Gelb

Fall Gelb ist die Phase, in der man nach Möglichkeit einige Millionen Pistolen und Schnellfeuergewehre samt Munition, und vielleicht auch andere Waffen nach Europa schmuggelt und dort großflächig verteilt lagert. Zu Fall Gelb gehört auch die Analyse und Erkundung der technischen Infrastruktur Europas. Hier gilt es z.B. die für die Stromversorgung wichtigen Transformatoren und andere für die Funktion der  Stromversorgung und der Telekommunikation wichtige Teile  möglichst vollständig zu erfassen und deren Verwundbarkeit zu analysieren. Eine Google-Suche  mit “california transformer shooting” lieferte am 22.9.2015 immerhin 514.000 Treffer.  Mit “Kalifornien Transformator Scharfschützen” erhält man immerhin noch 2060 Treffer. Einer davon ist der Artikel False-Flag-Training: Innerhalb von nur 19 Minuten zerstörten Scharfschützen 17 Transformatoren in einem Umspannwerk in Kalifornien

Ziel von Fall Gelb ist es, die letzten entscheidenden Vorkehrungen für die Bewaffnung der “Flüchtlinge” und “Einwanderer” und für die Ausschaltung der elektrischen und elektronischen Infrastruktur  den Fall Rot zu treffen.

Fall Rot

Fall Rot der Operation Troja würde nach meiner Vorstellung z.B. wie folgt ablaufen:

Als Flüchtlinge getarnt eingesickerte Spezialeinheiten eines fremden Staates, greifen europaweit, oder zumindest Deutschlandweit zeitgleich eine große Anzahl von Umspannwerken und andere empfindliche Knotenpunkte der Stromversorung und der Tele-Kommunikation mit spezieller Munition an. Man könnte stattdessen allerdings auch von einem U-Boot oder Frachtschiff aus eine Atomwaffe abfeuern und einige hundert Kilometer hoch über dem englischen Kanal oder der Südlichen Nordsee zünden. Das könnte aber, wie eine Britischer Verteidigungsminister vor einiger Zeit auf einem der Electric Infrastructure Security Summits erklärt hat, einen atomaren Vergeltungsangriff Großbritanniens auslösen – vorausgesetzt natürlich, die Briten finden heraus wer ihnen mit einer Atombombe die Stromversorgung und Elektronik ruiniert hat.

Siehe zu diesem Thema auch auch z.B. meine Blogbeiträge:

Denkbar ist eventuell auch ein Hackerangriff.  Siehe meinen Beitrag American Blackout – Ein Film

Ziel der ersten Phase von Fall Rot der Operation Troja ist in jedem Fall der großflächige, möglichst europaweite Zusammenbruch der elektrischen und möglichst auch der elektronischen Infrastruktur.  Die beabsichtigte Folge ist insbesondere der Ausfall der Lebensmittelversorgung, großer Teile der Trinkwasserversorgung und der Treibstoffversorgung.
Unmittelbar vor dem Herbeiführen des Zusammenbruchs der Infrastruktur könnten SMS-Nachrichten Adressen von Waffenausgabestellen für bestimmte, vorher als “arme Flüchtlinge” ins Land eingesickerte Krieger versendet werden. Außerdem könnten die vorher ins Land geschmuggelten und verteilten Waffen nun von den ebenfalls als “Flüchtlinge” eingesickerten Spezialkräften an andere “Flüchtlinge” und potentiell gewaltbereite, nichteuropäische  Bevölkerungsgruppen verteilt werden.

Alleine schon der Totalausfall der Lebenmittelversorgung wird als Motivation für die als “Flüchtlinge”,  “Zuwanderer”, “Asylanten”,  “Einwanderer”, “Hilfesuchende” oder was auch immer ins Land gekommen sind, ausreichen.  Die meisten sind zudem, wie man sieht, junge Männer, die bis dahin, weil sie auch in Friedenszeiten keine Chance in Europa haben, die angebotenen Waffen und die Chancen des totalen Zuammenbruchs der Staatsgewalt gerne ergreifen und dann plündernd, mordend, folternd und vergewaltigend durch das Land ziehen werden. Was dann los sein wird, kann man sich insbesondere auch an Hand von Eugen Sorgs Sachbuch Die Lust am Bösen: Warum Gewalt nicht heilbar ist und anhand von Jean Hatzfelds Zeit der Macheten: Gespräche mit den Tätern des Völkermordes in Ruanda und und Nur das nackte Leben: Berichte aus den Sümpfen Ruandas lebhaft vorstellen.

Wenige Monate später sind Deutschland und Europa dann so kaputt und entvölkert,  dass eine  nahezu kampflose Eroberung durch  reguläre Truppen auch für Staaten möglich ist,  von denen sich bisher niemand vorstellen konnte, dass sie es jemals wagen würden, Europa anzugreifen und von denen man nie gedacht hätte, dass sie Europa tatsächlich und dazu auch noch im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts erobern würden.

Kann man etwas tun? Ja, das kann man und das sollte man auch.

Mit freundlichem Gruß

Kelberg, den 23.9.2015, Christoph Becker

 

 




China, Troja und Laokoon

Am 17.9.2015 meldete John Xenakis auf seinem Blog www.generationaldynamics.com, dass China seine Militärpäsens im südchinesischen Meer weiter rasant ausbaut. Hier der ins Deutsche übersetzte Text:

Chinas Vizeadmiral Yuan Yubai hat am Sonntag bei einem Treffen in London den unzweideutigen Anspruch wiederholt, dass China das gesamte Südchinesische Meer beansprucht.

“Das Südchinesische Meer ist, wie der Name sagt, ein Seegebiet. Es gehört zu China.”

Japans Vizeadmiral Umio Otsuka, der ebenfalls bei dem Treffen anwesend war, antwortete mit Spott und machte sich über Yuans Bemerkungen lustig, indem er ihn mit den romantischen Träumen seiner Frau verglich.

Wie auch immer, für das chinesische Militär ist die Annektierung des gesamten Südchinesischen Meeres ein wiederholt geäußertes Ziel. China baut nun seine dritte künstlichen Insel, mit dem offensichtlichen Zweck, sie alle in Militärbasen zu verwandeln, um militärische Gewalt anwenden zu können, um anderen Ländern gehörende wertvolle Fischgründe und Ölfelder  annektieren zu können. China verfolgt eine extrem gefährliche Politik, die sogut wie immer zu einem großen Krieg führt. Das offensichtlichste historische Beispiel ist Hitlers Annektion der Tschechoslowakei und Polens. Chinas Aktionen werden zu einem Weltkrieg führen und die Historiker werden später, im Rückblick  China für als schlimmer als die Nazis halten.  Quellen:  Defense One and The Diplomat

Soweit aus John Xenakis heutigem Blogbeitrag.

Bei Recherchen zu den Themen Krieg und Frieden, Flüchtlinge, Gutmenschen usw. fand ich das folgende, offenbar besonders von Lenin geschätzte Zitat aus dem Buch Vom Kriege, von  Carl von Clausewitz:

Der Eroberer ist immer friedliebend (wie Bonaparte auch stets behauptet hat), er zöge ganz gern ruhig in unseren Staat ein; damit er dies aber nicht könne, darum müssen wir den Krieg wollen und also auch vorbereiten, d. h. mit anderen Worten: es sollen gerade die Schwachen, der Verteidigung Unterworfenen, immer gerüstet sein und nicht überfallen werden; so will es die Kriegskunst.

Sind wir vorbereitet? Sind wir darauf vorbereitet, dass ein EMP-Angriff unsere gesamte elektrische und elektronische Infrastruktur und wohl auch mehr oder weniger die Bundeswehr für Monate, für Jahr oder für immer lahmlegen könnte?

Sind wir darauf vorbereitet, dass diese Flüchtlingsströme in erster Linie auf gezielte Planungen und verdeckte Aktionen eines ausländischen Generalstabs zurückgehen könnten, dessen Ziel es ist Europa,  wie in Jean Raspails Roman Das Heerlager der Heiligen
kollabieren zu lassen? Sind wir darauf vorbereitet, dass ein fremder Generalstab Europa mit den Flüchtlingen sturmreif schießen und kollabieren lassen möchte, indem er  gezielt die bekannten emotionalen und bürokratischen Schwächen Deutschlands und Europas und jede Menge Forschungsergebnisse, wie  Joseph Tainters Theorie über den Kollaps komplexer Gesellschaften, und die Forschungsergebnisse und Analysen etwa von Frank Salter und seinem alten Lehrmeister an der Forschungsstelle für Humanethologie bei der  Max-Planck-Gesellschaft, Prof.  Irenäus Eibl-Eibesfeldt konsequent nutzt?


Zu Frank Salter siehe seine von mir übersetzte Rede Die humanitären Kosten des westlichen Multikulturalismus und das ebenfalls von mir übersetzte Interview von Henrik Palmgren mit Frank Salter mit dem Titel Krieg gegen die menschliche Natur, Bevölkerungsaustausch durch Migration & Verbrechen der Vielfalt, sowie die darin vorgestellte Literatur. Ganz besonders interessant, auch für einen derartigen auf die Eroberung Europas zielenden Generalstab, dürfte das ziemlich flott lesbare Buch Der Mensch – das riskierte Wesen. Zur Naturgeschichte menschlicher Unvernunft  von  Irenäus Eibl-Eibesfeldt sein, der darin im Grund schon 1988 zeigt, dass unsere Politik heute und in den letzten 25 Jahren, in vielen Aspekten, von den Frauenquoten bis zur Asyl- und Flüchtlingspolitik ziemlich irre war und ist, und dass unsere wissenschaftlichen Hochschulen manchen Bereichen offenbar eher, wie schon früher im Mittelalter,  wieder von verbohrten Ideologen und Dogmatikern und eher nicht von wirklichen Wissenschaftlern geleitet werden und damit Europa und den Westen massiv schwächen. Ein Generalstab, etwa im Orient, der die schwindende Ölexportkapazität seines Landes, ebenso wie die demographischen Probleme im Orient und im Europa, etwa im Sinne von Gunnar Heinsohns Buch Söhne und Weltmacht: Terror im Aufstieg und Fall der Nationen, ebenso wie die Grenzen und das Ende des Wachstums und William Cattons Thesen, Werk und Warnungen vor Augen hat, könnte aus alledem und vielem anderen sehr wohl den Plan entwickelt haben, Europa nun mit einer phantastischen Flüchtlingsflut, analog zu Jean Raspails Roman  Das Heerlager der Heiligen  so anzugreifen, wie das derzeit geschieht? Ich denke ja. Wenn ich z.B. saudischer Generalstabsoffizier wäre, dann kämen diese vielen Flüchtlingen jedenfalls eher  nicht zu fällig, sondern wären Teil eines größeren Planes, der darin bestehen würde Europa in den nächsten Jahren für den Orient und die Muslime zu erobern.

Unter den Flüchtlingen wären dann auch viele Mitglieder von Spezialeinheiten, die ich z.B. für die Zerstörung von für die technische Infrastruktur zentralen Teilen für den Tag X vorgesehen hätte.

Sind wir darauf vorbereitet, dass wir plötzlich feststellen könnten, dass unsere linken Gutmenschen und unsere Kanzlerin und unsere Verteidigungsministerin in eine Falle getappt sind und mit den “armen Flüchtlingen” und auch mit ihrer Integrationspolitik ein gigantisches trojanisches Pferd ins Land geholt und  hauptsächlich den Interessen uns feindlich gesinnter, kaltblütig die Eroberung Europas planender  Generalstäbe gedient haben?

Sind wir darauf vorbereitet, dass ein fremder Geheimdienst, selbst oder mit Hilfe organisierter Kriminalität ein paar Millionen Gewehre und Pistolen nebst Munition nach Deutschland schmuggeln lässt? Sind wir darauf vorbereitet, dass am Tag X, wenn der Fall Rot der Operation Troja beginnt,  die koordinierte landes- und europaweite Zerstörung der  elektrischen und elektronischen Infrastruktur durch Spezialeinheiten,  “Terroristen” und Hacker mit der Verteilung der vorher ins Land geschmuggelten Waffen an die “armen Flüchtlinge” beginnt, die dann, wegen der fehlenden Lebensmittelvorräte in Deutschland, auch ganz ohne speziellen Angriffsbefehl  die Deutschen und die anderen Europäer auf der Suche nach Nahrung Deutschland vernichten werden, wenn sie mit vorher illegal ins Land gebrachten Waffen versehen werden?

Unsere Bundeswehr hat z.B. nur 170.000 Gewehre vom Typ G36. Die Bevölkerung ist weitgehend unbewaffnet und die allerwenigsten von denen, die Waffen haben, haben moderne halbautomatische Gewehre. Der Norweger A.B. Breivik hat bei seinem berüchtigten Terrorakt auf der Insel Utøya in nur ca. 90 Minuten etwa 69 Menschen mit einem halbautomatischen Gewehr und einer Pistole getötet.  Wenn einige Millionen halb oder vollautomatische Gewehre und Pistolen illegal ins Land geschmuggelt und gezielt an “Flüchtlinge” verteilt werden, während gleichzeitig gezielt die elektrische und elektronische Infrastruktur und damit auch die Lebensmittelversorgung, das Gesundheitswesen, das Bankwesen und die Treibstoffversorgung ausgeschaltet und nachhaltig beschädigt werden, dürfte das was im 2. Weltkrieg passiert ist weit in den Schatten stellen.

Sind wir angesichts solcher Möglichkeiten darauf vorbereitet, dass sich herausstellen könnte, dass unsere Kanzlerin gerade unsere künftigen Mörder ins Land lässt und schon gelassen hat,  während anderswo schon die Packlisten und Verteilungspläne für die Container mit den Waffen, die uns den Tod bringen sollen schon fertig in den Schubladen, bzw. auf dem Server  eines Generalstabs liegen, dessen Aufgabe es ist,  Westeuropa und Deutschland als neuen Lebensraum für sein Volk zu erobern? Vielleicht sind die Waffen für die Bewaffnung der “Flüchtlinge” und “Bereicherungen” für den Tag X teilweise aber auch schon längst unterwegs und lagern schon gut getarnt und verteilt in Deutschland und Europa.

Sind wir darauf vorbereitet, dass ein Weltkrieg im Pazifik auf den Orient und Europa übergreift und zumindest den Welthandel zusammenbrechen lässt?

Paranoia oder Kassandra und Laokoon?

Das ist die Frage. Laokoon war ein Priester in Troja. Er war der Einzige der den Betrug der Griechen und die tödliche Falle erkannt hat und der neben der Seherin Kassandra die Trojaner gewarnt hat. Aber die Trojaner haben es nicht geglaubt. Die meisten Bürger Trojas haben dafür mir ihrem Leben bezahlt. Das scheinbar unbesiegbare, reiche Troja wurde erobert und niedergebrannt. Die Trojaner haben sogar ihr Stadttor eingerissen, um das trojanische Pferd in ihre Stadt bringen zu können. Irgendwie erinnert mich das an das heutige Merkeldeutschland. Wenn wir wirklich gerade ein trojanisches Pferd ins Land holen,  und wenn wir geschickt von einem fremden Generalstab hereingelegt werden, während wir glauben, das sei Unsinn, wir würden doch  nur armen Menschen helfen, dann wird unser Mangel an Realitätssinn  am Ende in Europa mehr Menschen das Leben kosten als die beiden ersten Weltkriege zusammen gekostet haben.

Die Wahrheit kennen wir nicht, aber wenn wir Auto fahren, schnallen wir uns doch auch meistens an und der Staat droht sogar mit Strafen für den Fall, dass wir es nicht tun – obwohl man sagen kann, es sei verrückt sich anzuschnallen, weil meistens nichts passiert. Wenn etwas passiert, weil die Leute nicht angeschnallt waren, ist das zudem einfach nur lächerlich im Vergleich zu dem was schließlich passiert wenn wirklich gerade, u.a. mit Frau Merkels und Frau v. d. Leyens tatkräftiger Hilfe, ein uns feindlich gesinnter Generalstab eine Operation Troja in Europa durchführt.

Es ist einer der Fehler der Evolution des menschlichen Gehirns, dass relativ häufig vorkommende, nüchtern betrachtet kleine  Schäden und deren Wahrscheinlichkeit überbewertet werden, während die Gefahr durch neuartige und selten vorkommende, aber extreme Schäden von den meisten unterschätzt werden.

Zum Schluß möchte ich dazu hier auf meinen schon etwas älteren Blog-Beiträge Sun Tzu, schwarze Schwäne und die Weltkriege und Angriffsstrategie nach Sun Tzu hinweisen.

Kelberg, den 18.9.2015

Christoph Becker




Katastrophenschutzübung

Der Kreistag des Vulkaneifelkreises hatte in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eine Risikoanalyse für einen kleinen Stromausfall durchgeführt, wie der “Daun-Gerolsteiner Wochenspiegel” vom 1. Juli 2015, in einem Artikel mit dem Titel Wenn Notstrom Mangelware wird,  und der SWR auf Seiner Landesschauseite vom 26.6.2015 unter dem Titel Horror-Szenario Stromausfall Vulkaneifelkreis sorgt vor berichteten.

Die gesetzten Randbedingungen waren recht einfach:

  • Temperaturen nur(!) um den Gefrierpunkt (Es kann in dieser Gegend im Winter auch -10° bis -15°  kalt werden, wobei dann jede Menge Heizungsanlagen und Wasserleitungen bei einem längeren Stromausfall durch Frostschäden beschädigt werden, wenn die Leitungen nach dem Stromausfall nicht  rechtzeitig entleert werden.)
  • Der hypothetische Stromausfall sei durch einen Blitz verursacht gewesen und betraf nur ein einziges Umspannwerk, so dass insgesamt nur etwa 8000 Einwohner in der kleinen Stadt Gerolstein und einigen angrenzenden Gemeinden keinen Strom hatten.
  • Der Stromausfall dauerte nur drei Tage.

Was man an Mängeln heraus fand, will ich hier nicht wiederholen. Es kann in den verlinkten Artikeln des Wochenspiegels und des SWR nachgelesen werden.

Den Verantwortlichen scheint klar zu sein, dass das simulierte Kataströphchen wirklich sehr winzig war und nur als erste kleine Übung betrachtet werden kann. Wie der Wochenspiegel schreibt, soll nun auch ein den ganzen Landkreis betreffender Stromausfall durchgespielt werden,  wobei als Vorbild der durch Eis und Schnee verursachte großflächige Stromausfall im Münsterland im Jahre 2005 zu dienen scheint.

Ich finde es gut, dass unser Kreistag und die Kreisverwaltung überhaupt etwas tun und sich mit den Risiken der Abhängigkeit der Bevölkerung von einer funktionierenden Stromversorgung befassen.

Dennoch möchte ich hier darauf hinweisen, dass wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit Stromausfällen rechnen sollten, die nicht nur ganze Landkreise, sondern auch ganz Deutschland und ganz Europa betreffen und die nicht nur Tage oder Wochen, sondern viele Monate oder Jahre dauern können.

Wie der von mir ins Deutsche übersetzte offene Brief amerikanischer Sicherheitsexperten an US-Präsident Obama aus dem Mai 2015 zeigt, rechnet die NASA inzwischen damit, dass die Wahrscheinlichkeit für einen unsere Stromversorgung bei derzeitigen Stand der Dinge voraussichtlich vollständig und auf absehbare Zeit irreparabel  ruinierenden Sonnensturm 12 % pro Jahrzehnt beträgt. Das heißt, dann wäre nicht nur ein Umspannwerk, sondern es würden unter anderem vielleicht fast alle großen Transformatoren der Umspannwerke in Europa und Nordamerika zerstört. Diese Transformatoren haben in normalen Friedenszeiten eine Lieferzeit von über einem Jahr.

Mit der Wahrscheinlichkeit von  12% pro 10 Jahre schlägt also alleine schon die Sonne zu. Aber die ist derzeit vermutlich das kleinere Risiko. Die größte Gefahr ist ein großer Krieg, bei dem die europaweite, flächendeckende Zerstörung der Stromversorgung und der Elektronik durch einen sogenannten EMP-Angriff oder in einer Vorstufe vielleicht auch durch Hackerangriffe heute zum Eröffungsfeuerwerk gehören dürfte. Eine eindrucksvolle, wissenschaftlich gut fundierte Simulation eines EMP-Angriffs liefert z.B. in deutscher Sprache der Roman One Second After – Die Welt ohne Strom von William R. Forstchen. Siehe dazu insbesondere auch meine Blogbeiträge Eine Sekunde danach und Weitere Literatur zum Thema EMP, wo u.a. auch eine Fernsehdokumentation verlinkt ist. In “One Second After” werden die USA mit nur drei in sehr großer Höhe explodierenden Atomwaffen  so getroffen, dass die Stromversorgung und die Elektronik nahezu vollständig in den gesamten USA ausfallen. Der Roman erzählt die Geschichte der etwa 8000 Einwohner großen Kleinstadt Black Mountain im US-Bundesstaat North Carolina von kurz vor bis ein Jahr nach diesem totalen Stromausfall.  In Black Mountain sterben in diesem einen Jahr “nur” 80 % der Bevölkerung. Für die USA insgesamt rechnet man damit, dass  90 % der Bevölkerung binnen eines Jahres durch die Folgen dieses Ausfalls der Stromversorgung und der Elektronik umkommen. In dem Roman dauert es genau ein Jahr, bis eine erste Einheit der amerikanischen Streitkräfte mit Nahrungsmitteln und Medikamenten eintrifft.

DAS ist das Kaliber eines Katastrophenszenariums, auf das man sich meines Erachtens vor allem (auch) vorbereiten sollte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass uns ein derart schrecklicher, totaler Ausfall der Stromversorgung und Elektronik trifft, dürfte höher sein, als die Wahrscheinlichkeit, dass ein durch Eis und Schnee verursachter Stromausfall wie der von 2005 im Münsterland ausgerechnet den Kreis Vulkaneifel trifft.

Das erscheint widersinnig, aber es ist so. Denen, die es nicht glauben, sei zunächst gesagt, dass, wie Nassim Nicolas Taleb in seinem Buch Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse, schreibt, der Mensch nachgewiesener Maßen dazu neigt die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens kleiner, “normaler” Gefahren zu überschätzen und die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens seltenerer, katastrophaler Ereignisse zu unterschätzen. Die Versicherungen machen sich dies zu Nutze, um den Leuten unnötige Versicherungen zu verkaufen. Weil die tatsächliche Wahrscheinlichkeit bei den kleinen Schäden geringer ist als deren gefühlte Wahrscheinlichkeit, sind die nüchtern  berechneten, der Versicherung Gewinn bringenden Versicherungsprämien so gering, dass der durchschnittliche Deutsche oft fälschlich glaubt, mit der Versicherung ein Schnäppchen zu machen und davon zu profitieren. Siehe dazu auch meinen Artikel Zahnzusatzversicherungen.

Die Gefahr eines richtig großen Krieges, bei dem auch Atomwaffen eingesetzt werden, und bei dem damit heute wohl vor allem die Stromversorgung und Elektronik flächendeckend zerstörende EMP-Angriffe ausgeführt werden, ist könnte aus verschiedenen Gründen größer sein als allgemein vermutet. Ein Grund davon ist leider der Umstand, dass zu viele einen solchen Krieg heute für unmöglich halten.

Aktuell fand ich dazu auf Focus Online vom 4. Juli 2015 einen Artikel mit der Überschrift Atomarer Erstschlag als Option?Experten warnen: Die US-Präventivstrategie führt zu einem dritten Weltkrieg. Die Kommentare unter dem Artikel zeigen mir aber, dass viele Focus-Leser nicht begriffen haben, dass und wie man Atomwaffen heute sehr wohl einsetzen kann, ohne dabei die ganze Erde zu zerstören. Ein EMP-Angriff ist z.B. eine ziemlich saubere Angelegenheit, weil es zumindest direkt durch die Atomwaffenexplosion keinerlei radioaktiven Niederschlag und auch sonst keine der bei der Zündung von Atomwaffen in geringen Höhen üblichen Schäden gibt. Ein Problem könnten höchstens Atomkraftwerke und Atommülllager werden, wenn diese nach der durch den EMP-Angriff erfolgten  Zerstörung der Stromversorgung und Elektronik außer Kontrolle geraten. Ansonsten empfehle ich Leuten, die Angst vor Atomwaffen haben, einmal mit dem Atomwaffensimulator  zu spielen, den ich auf meiner Webseite verlinkt habe. Ein nüchterner Mensch hat einmal vorgerechnet, dass alle Atomwaffen dieser Erde zusammen gerade einmal ausreichen, um Europa vollständig platt zu bomben, weil man dann schon etwa alle 20 bis 25 km eine Atomwaffe zünden müsste. Europa ist aber nur ein kleiner Teil der Welt, in der das Leben dann weiter ginge. Wenn man aber nur mit einem EMP-Angriff die Stromversorgung und Elektronik vernichten will, dann reichen für Europa voraussichtlich insgesamt höchstens 2 bis 3 Atomwaffen und für die USA braucht man dann auch nur 3 Sprengköpfe. Für Deutschland, die Benelux-Länder und GB zusammen würde ein einziger Atromsprengkopf ausreichen, den man z. B. von einem Frachtschiff oder U-Boot in der Nordsee oder im Golf von Biscaya abfeuern könnte.

Das kann man nicht? Das macht keiner?

Henry Kissinger hat in seinem Buch Großmacht Diplomatie. Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs. gemeint, dass ein Grund für den 1. Weltkrieg auch darin bestanden habe, dass der von Fürst Metternich und Lord Castlereagh beim Wiener Kongress ausgehandelte europäische Frieden so stabil gewesen sei und im Großen und Ganzen fast 100 Jahre Frieden beschert habe,  so dass die Menschen in Europa das Gefühl für das Tragische verloren hätten.

Es gibt dazu aber noch eine ganz andere Erklärung, aus der man für die kommenden Jahre ein sehr hohes Risiko für einen 3. Weltkrieg ableiten kann: Die Generationsdynamik, wie sie William Strauss und Neil Howe mit ihrem Buch The Fourth Turning  und John Xenakis mit seinen Büchern Generational Dynamics: Forecasting America’s Destiny  und Generational Dynamics for Historians sowie mit seinem Webblog www.generationaldynamics.com beschreiben. Die Theorie der Generationsdynamik besagt, dass es einen Zyklus der Generationen gibt, der insbesondere auch durch extreme Katastrophen, Krisen oder existenzbedrohende Kriege geprägt ist. Die Generation, die einen solchen Krieg oder eine solche Katastrophe als Erwachsene erlebt hat, versucht danach alles, um eine Wiederholung zu vermeiden. Das allgemeine Verhalten dieser Kriegsgeneration und der von ihr schließlich gesicherte Frieden, resultiert dann in Generationen von  Kindern, Enkeln und Urenkeln, die jeweils typische Eigenschaften aufweisen. Mit dem Altern und Wegsterben der Kriegsgeneration verblasst schließlich die Furcht vor einer Wiederholung der alten Katastrophe und die Menschen werden sorgloser, leichtsinniger und überheblicher. Der Frieden und das Funktionieren der Gesellschaft erscheint zunehmend grundsätzlich gesichert und man verliert zunehmend das Gefühl für das Tragische, das die Geschichte bereit hält.

Heute kann man in China, aber auch in den USA und in Europa  beobachten, wie Politiker und Bevölkerung  immer leichtsinniger und aggressiver werden, weil sie extreme Katastrophen und Krieg für unwahrscheinlich oder sogar für unmöglich halten.  Ich denke hier insbesondere an die Spannungen im Südchinesischen Meer und an das Auftreten des Westens in der Ukraine und in den nun zur Nato gehörenden ehemaligen Warschauer Pakt Staaten.

Zu John Xenakis Einschätzung der Lage hatte ich schon einen Blogbeitrag “Neues aus dem Nahen und Fernen Osten” geschrieben.

Falls das alles nicht genug ist, wären da noch William Catton und Joseph Tainter mit ihren Analysen. Von beiden habe ich je ein Interview übersetzt: Ökologisches Überschwingen – Interview mit Prof. William Catton und Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter.

Ferner ist noch zu bedenken, dass Seuchen wie Ebola oder auch Pocken in den ständig wachsenden Riesenstädten dieser Welt ausbrechen, außer Kontrolle geraten und dann den internationalen Handel lahm legen oder zumindest drastisch reduzieren können. Weitere katastrophale Entwicklungen sind denkbar.  Unser Problem bei alledem ist die Komplexität und die Abhängigkeit  unserer Gesellschaft von globalen Handelsströmen sowie von Spezialisten und von für gezielte Angriffe hoch empfindlichen, komplexen Infrastrukturen, bei gleichzeitig  zunehmender, weltweiter Verknappung von Ressourcen wie Öl, Gas und Kohle, Erze, Wasser, fruchtbarem Land und Fischgründen.

Eine sinnvolle Vorbereitung auf Katastrophen auf landkreisebene sollte jedenfalls auch davon ausgehen, dass von außerhalb des Landkreises keine Hilfe und auch kein Nachschub an Brennstoffen, Treibstoffen, Nahrungsmitteln, Medikamenten, Saatgut, Pestiziden, Herbiziden und Ersatzteilen mehr kommt. Das ist zwar sehr heftig, für viele vielleicht zu schrecklich, aber wenn man mit so einem Szenarium rechnet, statt den Kopf in den Sand zu stecken, dann werden, wenn dieser Fall eintritt eben nicht, wie es heute der Fall wäre, 90 oder mehr Prozent der Einwohner binnen eines Jahres sterben, sondern vielleicht nur 20 bis  50 Prozent, oder sogar noch weniger. Je früher und besser man sich vorbereitet und insbesondere die Nahrungsmittelversorgung im Krisenfall und auch die mittel- und langfristige Fähigkeit zur lokalen Nahrungsmittelproduktion bedenkt und verbessert, je weniger Menschen werden sterben müssen und je geringer ist das Risiko des totalen Zerfalls aller sozialen Bindungen, wie es der Ethnologe Collin Turnbull in seinem Buch Das Volk ohne Liebe. Der soziale Untergang der Ik beschrieben hat.  Der Wikipediaeintrag zu den Ik ist https://de.wikipedia.org/wiki/Ik_%28Ethnie%29.

Der Redakteur des Wochenspiegel, Herr Torsten Wirtz, hatte in seinem Kommentar zu der im Auftrag des Kreistages durchgespielten Minikatastrophe mit der Überschrift  “Wenn, dann bitte auch richtig” versehen. Ich meine, dass verschiedene Katastrophen verschiedene Antworten und Vorbereitungen brauchen, weshalb man verschiedene Szenarien durchspielen sollte. Meines Erachtens  sollte man dabei mindestens folgende Katastrophen erfassen:

  1. Den lokal auf eine kleine Stadt und einige Dörfer begrenzten, mehr als 3 Tage dauerenden Stromausfall im Winter, wie er nun bereits simuliert wurde, wobei ich allerdings eine Aussentemperatur von -15° annehmen würde.
  2. Den, den ganzen Landkreis betreffenden,  länger dauernden Stromausfall durch Eis- und Schnee, analog dem der 2005 im Münsterland passiert ist. Dieses Szenarium ist offenbar schon geplant.
  3. Einen Europa und Nordamerika treffenden, nahezu totalen Ausfall der Stromnetze und auch der Elektronik als Folge eines extremen Sonnensturmes wie der von Lord Carrington 1859 beobachtete oder als Folge eines in der Anfangsphase eines großen Krieges zu erwartenden EMP-Angriffs, mit einigen wenigen Atomwaffen, nachdem eine Reparatur der elektrischen und elektronischen Infrastruktur viele Monate oder Jahre dauert oder wegen eines Krieges vielleicht überhaupt nicht mehr möglich ist. Vorbild könnten die oben erwähnten Romane “One Second After: Die Welt ohne Strom”  und “SS18: The Satan Legacy” sein.
  4. Ein Vulkanausbruch wie mindestens der des Tambora im Jahre 1815, der in der Eifel die Hungersnot von 1816/17 ausgelöst hat.

Die Szenarien 3 und 4 erfordern meines Erachtens eine gezielte Zusammenarbeit,  insbesondere auch mit den Gemeinderäten der Wald besitzenden Gemeinden, den Forstämtern und den Landwirten. Man müsste zur Vorbereitung auf die schwereren Katastrophen auch in die Verbesserung des Wasserhaushaltes auf den land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen investieren, um bei Trockenheit mehr Wasser zu haben und um anderseits das Hochwasserrisiko zu mindern. Siehe hierzu insbesondere meinen Blogbeitrag über das Hauptliniensystem nach P.A. Yeomans, das für die Eifel vermutlich gut geeignet wäre. Dann könnte es sehr hilfreich sein, wenn man Aufforstungen in Zukunft hauptsächlich mit Walnussbäumen, Kastanien und Obstbäumen durchführen würde, um unabhängig vom Funktionieren der Landwirtschaft jährlich automatisch hochwertige Lebensmittel (Nüsse, Kastanien und Obst) ernten zu können. Das Anpflanzen von Haselnüssen wäre dazu ebenfalls äußerst wertvoll. Siehe dazu z.B. den Artikel Growing Hazelnuts for Biofuel Production. Während jetzt im Sommer in der Eifel die Energie der Sonne von der Landwirtschaft nur sehr mangelhaft für die Photosynthese genutzt wird (die Kornfelder sind gelb, die Wiesen kurz, die  Maisfelder mit ihrem blanken, erosionsgefährdeten Boden und eher noch kleinen, mit großem Abständen wachsenden Pflanzen sind ein Ärgernis) . Die Haselnusssträucher dagegen haben reichlich grüne Blätter und setzten damit Sonnenenergie per Photosynthese in Holz und hochwertige, energiehaltige Nahrungsmittel um, ebenso wie die Walnussbäume, die Kastanienbäume und auch die Obstbäume. Wenn ein Krieg oder eine andere Katastrophe die Landwirtschaft mit ihren Maschinen und ihrer Abhängigkeit von Importen und Industrieprodukten lahm legt, dann produzieren die Haselnusssträucher und die Nuss-, Kastanien- und Obstbäume, aber auch Beerensträucher die man zusätzlich pflanzen sollte, weiter Früchte und auch Brennmaterial, auch wenn sich eine Zeit lang niemand um sie kümmern kann.  Ich sehe keine bessere Vorsorge für extreme Katastrophen, wie das 21. Jahrhundert sie uns mit hoher Wahrscheinlichkeit noch bescheren wird, als fruchttragende Bäume und Sträucher, als Erdarbeiten zur intelligenten Verbesserung des Wasserhaushaltes und als Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenqualität. Zumindest sind solche Maßnahmen ein unerlässlicher Baustein eines wirksamen Schutzes gegen die wirklich gefährlichen Katastrophen.

Der Katastrophenschutz würde damit übrigens teilweise auch zu einer schon heute förderungswürdigen Maßnahme zur Entwicklung von Umwelt, Landwirtschaft und Landschaft im Sinne des Landwirtschaftsministerium. Siehe dazu www.eler-paul.rlp.de

Nachdem ich den obigen Blogbeitrag am 4. Juli noch einmal gründlich überarbeitet hatte, habe ich abends auf ZDF-Info die Dokus über die Entscheidungsschlacht vor Moskau und die Schlacht bei EL Alamein gesehen. Der Film über die Schlacht vor Moskau deutet zumindest nebenbei  an, dass es sich da um einen mit allen Mitteln geführten Ressourcenkrieg handelte und dass die Deutschen wegen des langen Nachschubweges versuchten, aus dem Land zu leben und eben auch, dass die Deutschen vorhatten das Land mit seinen Rohrstoffen und seinem Ackerland komplett zu übernehmen und die Bevölkerung dabei als lästig und überflüssig betrachteten. Es wird auch beiläufig erwähnt, dass der Holocaust erst mit dem Angriff auf die UdSSR begonnen habe und dass letztlich Ressourcenmangel der Auslöser gewesen sein dürfte. Das entspricht alles dem in meinem auf www.freizahn.de  schon mehrfach erwähnten Buch Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg von Christan Gerlach. Auch bei der Doku über die Schlacht bei El Alamein wird deutlich, dass wohl eher Ressourcenmangel und nicht irgendeine abartige Ideologie der eigentliche Antrieb war. Diese Dokus passen schon gut zu einem Blogbeitrag über Kastastrophenschutzplanungen/Vorbereitungen am Anfang des 21. Jahrhunderts in Deutschland.  Der Soziologe und Ökologe William Catton hat in seinem Klassiker Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change aus dem Jahre 1982, der heute aktueller denn je ist,  über den 2. Weltkrieg und die Nazis anmerkt, dass wir gut dran getan hätten, oder wenigstens täten, wenn wir diese Katastrophe als das sehen würden was sie wirklich war, nämlich ein schreckliches Vorspiel auf das was uns im 21. Jahrhundert voraussichtlich erwartet. Andere Völker könnten, und würden nämlich voraussichtlich auch, angesichts der sich im 21. Jahrhundert zuspitzenden Lage, sich gezwungen sehen, ähnlich vorzugehen wie damals die Nazis.

Unsere Bundeswehr und die Nato werden in einem großen Krieg voraussichtlich versagen. Siehe Nur noch Schmusekatzen.

ABER, wir könnten lokal in den Landkreisen, durch einen intelligenten Katastrophenschutz und durch eine tatkräftige, kluge Reform unserer Land- und Forstwirtschaft zunächst überleben und dann könnten wir damit vielleicht bei den Eroberern und neuen Herren unseres Landes  genügend Staunen und Bewunderung bewirken, so dass diese uns,  ähnlich wie damals die Sieger des 2. Weltkrieges, wegen unserer Leistungsfähigkeit und unseren Ideen am Leben lassen,  weil sie unsere Fähigkeiten und unser Wissen gebrauchen können.

Beim Nachdenken über den Schutz vor den wirklich großen Katastrophen fällt mir dann auch noch immer wieder ein Gespräch mit einem Landwirt ein, das ich vor einiger Zeit hatte.  Dieser Landwirt hatte resigniert und meinte – wie ich auch – dass es keinen Sinn macht in der Landwirtschaft zu investieren und diese, und damit die Bevölkerung und die Gesellschaft, krisenfester zu machen. Die Menschen in Deutschland hätten heute zu wenig Achtung vor dem Eigentum anderer. Im Ernstfall würde man jedenfalls vom Staat, den Beamten und der Bevölkerung beklaut und geplündert. Deshalb sei es besser, das Leben zu genießen solange es noch geht, und nicht in die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft zu investieren. Dieser Landwirt hat meines Erachtens recht, und ich meine daher, dass es eine Aufgabe der Dorfgemeinschaften, der Gemeinden, der Verbandsgemeinden und der Landkreise ist, z.B. von Landwirten Land langfristig zu pachten und dieses mit Blick auf globale und nationale Krisen umzugestalten und zu nutzen.  DAS sah man bei der eingangs erwähnten Mini-Katastrophenübung des Vulkaneifelkreises anders. Dort meinte man, die Landwirte müssten selber für Katastrophen vorsorgen. Für kleine, kurze, lokal begrenzten Katastrophen, nach und während denen von außen genug Nahrungsmittel geliefert werden können, ist das vernünftig. Aber bei den richtig großen, nationalen oder globalen Katastrophen, die für uns mit weitem Abstand die größte Gefahr darstellen, ist das anders.

Und dann ist da noch ein Aspekt für die lokale Wirtschaft und den Tourismus. Ich habe selbst im Mai/Juni dieses Jahres für mich und meine Frau über 1000 Euro für Gebühren und Unterkunft im Burgenland und im Lungau gelassen, weil ich ein Seminar bei Sepp Holzer und eine Besichtigung des nun von seinem Sohn geführten Krameterhofes gebucht hatte. Beide Veranstaltungen waren ausgebucht und im Übrigen auch jeden Cent wert. Wenn ein Landkreis oder eine Gemeinde in diese Richtung ernsthaft Katastrophenschutz betreiben würde, würde das, wenn man es gut macht, den Tourismus und auch die lokale Wirtschaft fördern. Neben Besichtigungen und Lehrgängen könnten z.B. auch die Entwicklung und Produktion  sowie der Handel mit spezifischen Werkzeugen für Einnahmen sorgen. Dass ganz nebenbei die Landschaft an Erholungswert gewinnen und das dies auch den Tourismus fördern würde, wäre ein weiterer Nebeneffekt dieser erweiterten Katastrophenschutzbemühungen.

Mit Katastrophenschutz und der Vorbereitung auf Katastrophen kann man jedenfalls etwas für die lokale Wirtschaft tun, was zudem sehr interessant  sein kann.

Und dann  ist da noch die schleichende Katastrophe, die auf den Vulkaneifelkreis und andere Mittelgebirgsregionen wartet: Was machen die eigentlich, wenn die Welt entgegen meinen Erwartungen friedlich bleibt, und  wenn dann die fossilen Energieträger und die daraus hergestellten Treibstoffe und andere Produkte in den nächsten Jahren und Jahrzehnten allmählich unbezahlbar und immer öfter gar nicht erhältlich sein werden? Glaubt wirklich jemand, man würde dann mit elektrisch betriebenen Traktoren und Mähdreschern aufs Feld fahren? Mit riesigen Starkstrom-Verlängerungskabeln oder mit gigantischen Batterien? Und woher sollen dann dir teilweise schon heute sehr knappen und immer schwerer gewinnbaren Materialien für die Herstellung der Kabel, der Batterien und der Elektromotoren kommen?  Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Gott des technischen Fortschritts längst tot ist. Siehe dazu das Gespräch von  Chris Martenson und John Michael Greer: The God Of Technological Progress May Well Be Dead, vom 12. April 2015. Außerdem ist da noch das Joseph Tainter und Tad Patzek aufgezeigte Phänomen, dass die Forschung und Entwicklung immer aufwendiger und ineffizienter wird, und damit schließlich nichts mehr bringt. Ich hatte darauf in dem Artikel Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen hingewiesen, Zitat aus dem Abschnitt Technologischer Optimismus:

Das heute weit verbreitet quasi-religiöse Vertrauen in „den Markt“ und in den Erfindungsreichtum der Ingenieure und Naturwissenschaftler,  ist nicht berechtigt.  Vor allem in Kapitel 3 zeigen Tainter und Patzek warum:
Auch in Wissenschaft und Technik werden die am tiefsten hängenden Früchte zuerst geerntet. Die am einfachsten, mit dem geringsten Aufwand möglichen, am meisten bringenden Erkenntnisse und Erfindungen werden zuerst gemacht. Weitere Innovationen erfordern einen immer höheren Aufwand an Personal und Energie und liefern einen immer geringeren Ertrag bzw. Fortschritt.  Die Produktivität der Tätigkeit der einzelnen Wissenschaftler und Erfinder wird mit der Zeit immer geringer.  Ferner wächst die Zahl der Menschen, die für eine neue Entdeckung oder Erfindung im Mittel benötigt werden.  Die Autoren belegen diese Behauptungen mit einer Reihe von historischen Beispielen und Grafiken.

Wir steuern damit insbesondere auch in  Mittelgebirgsregionen wie dem Vulkaneifelkreis auf eine schleichende Katastrophe zu,  zu der man sich auch besser rechtzeitig etwas einfallen lässt. Interessanterweise können dieselben Lösungsansätze, die für eine plötzliche nationale, europaweite oder globale Katastrophe hilfreich sind auch das Bewältigen dieser schleichenden, spätestens den nächsten Jahrzehnten absolut sicher kommende Katastrophe hilfreich sein.

Dass sich bei alledem durch gescheiten Katastrophenschutz im ländlichen Raum die Attraktivität des ländlichen Raumes relativ zu den Städten steigern lässt, ist ein weiterer Nebeneffekt. Alle, die sich ernsthaft mit nationalen und globalen  Megakatastrophen befasst haben, kommen zu dem Schluss, dass Städte dann die gefährlichsten und lebensfeindlichsten Orte sein werden, und dass man gut daran tut, rechtzeitig auf das Land umzuziehen oder schnellstmöglich dort hin zu flüchten.

Fazit:

Die Katastrophenschutzplanung, wie sie z.B. im Landkreis Vulkaneifel 2015 in der ersten Jahreshälfte durchgeführt wurde, ist zwar besser als nichts, aber sie lässt sehr zu wünschen übrig. Insbesondere werden nationale, europaweite und globale Megakatastrophen nicht erfasst. Dabei sind solche wirklich großen Katastrophen voraussichtlich sehr viel wahrscheinlicher als gemeinhin angenommen.

Insbesondere die Land- und Forstwirtschaft könnten und sollten einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf Megakatastrophen leisten. Die lokale Wirtschaft könnte davon profitieren. Die längerfristig mit dem Rückgang der Verfügbarkeit bezahlbarer fossiler Energieträger einhergehenden Folgen für die ländlichen Gebiete würden vor voraussichtlich gemildert, wenn man rechtzeitig auf nationale, europaweite und globale Megakatastrophen vorbereitet. Die Vorbereitung auf solche Katastrophen wird insbesondere auch im Bereich Land- und Forstwirtschaft, nur als lokale Gemeinschaftsaufgabe gelingen.  Es handelt sich hier also um Aufgaben, die auf den Ebenen von Bürgergruppen, Dorfgemeinschaften, Gemeinden, Verbandsgemeinden und Landkreisen in diskutieren und in Angriff  genommen werden sollten.

Nach Abschluss meines obigen Artikels habe ich auf der Internetseite des Kreistages den Kurztext und die 38-seitige Langfassung der Risikoanalyse gefunden und jeweils hier verlinkt.
Die Langfassung ist sehr lesenswert und man versteht bei der Lektüre, dass es durchaus Sinn macht, zunächst mit der Analyse einen Kataströphchens zu beginnen. Bei einem EMP-Angriff, wie er uns in einem großen Krieg gleich zu Anfang blühen könnte, würden allerdings auch fast alle Notstromaggregate unbrauchbar und die Mittel zur elektronischen Kommunikation, ebenso wie Meß- und Analysegeräte für technische Reparaturen und für medizinische Diagnosen und Behandlungen würden voraussichtlich auch größtenteils dauerhaft unbrauchbar.

Das alles heißt aber nicht, dass jede Vorbereitung sinnlos wäre. Im Gegenteil. Nichts kann soviel Leben retten und soviel Schreckliches verhindern wie eine Katastrophenschutzplanung, die auch solche Megakatastrophen vorsieht. Daneben kann man damit unter anderem auch Geld verdienen, etwas gegen die Landflucht tun und Spaß haben.

Kelberg, den 3 bis 5. Juli 2015 Christoph Becker




Offener Brief an Obama wegen EMP-Risiko

Am 14. Mai 2015 haben sich 31 renommierte Amerikaner, die meisten davon Sicherheitsexperten, mit einem offenen Brief an Präsident Obama gewendet, um ihrer Besorgnis wegen des EMP-Risikos Ausdruck zu verleihen. Der Brief enthält auch die Forderung sofort etwas zu unternehmen, um die Sicherheit der amerikanischen Atomreaktoren und Atombrennstofflager gegen EMP-Ereignisse zu schützen. Ich habe diesen Brief hier übersetzt, weil die Gefahrenlage in Deutschland ähnlich sein dürfte und weil er indirekt auch auf eine bisher vielleicht nicht bedachte Gefahr für Kernkraftwerke und Brennelementlager in Deutschland und dessen Nachbarländern aufmerksam macht.

[Link auf die Originalversion des Briefes]

14. Mai 2015

Präsident Barack Obama
Präsident der Vereinigten Staaten
Das Weiße Haus
1600 die Pennsylvania Ave. NW
Washington, D.C. 20500

Sehr geehrter Herr Präsident,
Wir brauchen Ihr persönliches Eingreifen, um für den Schutz der amerikanischen Bevölkerung gegen eine existenzielle Bedrohung zu sorgen, die durch einen natürlichen und künstlichen elektromagnetischen Puls (EMP) verursacht wird. Das daraus folgende Versagen von kritischen, lebenswichtigen Infrastrukturen ist eine eine zentrale Bedrohung unserer Sicherheit und wäre für unserer Bevölkerung und unsere Nation katastrophal.

Das Nationale Nachrichtendienstkonzil, das für alle US-amerikanischen Nachrichtendienste spricht,
schreibt in seinem 2012  veröffentlichten, nicht klassifizierten, Bericht Globale Tendenzen 2030  dass
ein EMP einer von nur acht Schwarzen Schwanereignissen ist, die den Verlauf der globalen Zivilisation bis oder vor 2030 ändern könnten.

Keine offizielle Studie bestreitet die Ansicht, dass ein EMP eine potenziell katastrophale gesellschaftliche Bedrohung ist, die dringend angegangen werden muss. Amerika ist nicht darauf vorbereitet, ohne Wasser, Elektrizität, Telefone, Computernetze, Klimaanlagen, Transportsysteme (Autos, U-Bahnen, Busse, Flugzeuge) und Bankwesen zu sein.
Alle Vorteile unserer fertigungssynchronen, just-in-time Wirtschaft würden zu einem tödlichen Halt kommen, einschließlich der Produktion von Erdölprodukten, Kleidung, Lebensmitteln und Medikamenten. Denken Sie an Städte ohne Elektrizität zum Pumpen von Wasser für die Einwohner.

Einige Unterzeichner dieses Briefes sind Leuten, die – wie eine steigende Zahl von Amerikanern – erst kürzlich von der EMP-Bedrohung erfahren haben und finden, dass es schwer zu glauben ist, dass unsere Regierung den Fortbestand dieser Bedrohung zugelassen hat.  Sie haben diesen Brief mit unterzeichnet, weil sie dieselben Amerikaner repräsentieren, die sich eine bereite Unterstützung für qualifizierte Experten wünschen,  die diese Verwundbarkeit so schnell wie möglich beendet sehen möchten.

Wir fordern Sie dazu auf, unverzüglich eine Präsidiale Richtlinie zu erlassen, die Ihren Nationalen Sicherheitsberater dazu veranlasst eine gezielte, behördenübergreifende Anstrengung zu unternehmen, die in Verbindung mit Ihrem derzeitigen Haushaltsplan und künftigen Haushaltsplänen ein spezifisches Programm entwickelt, dass diese natürliche und künstlich von Menschen gemachte Bedrohung thematisiert. Insbesondere sollte diese Präsidiale Verfügung anordnen, dass im Verteidigungsministerium wohl bekannte Technologien zur Härtung von allen anderen für die Instandhaltung des Stromnetzes verantwortlichen Institutionen genutzt werden.  Es ist dringend nötig, dass sofort Pläne implementiert werden, um zumindest Amerikas 100 Atomreaktoren und die ihnen zugeordneten Atombrennstofflager gegen einen EMP zu schützen.  Die Präsidiale Verfügung sollte auch parteübergreifende Kongressinitiativen wie den  Secure High-Voltage Infrastructure for Electricity from Lethal Damage Act (SHIELD)  (deutsch: Gesetz für Sichere Hochspannungs-Infrastruktur zum Schutz der Stromversorgung vor tötlicher Beschädigung) und den  Critical Infrastructure Protection Act (deutsch: Gesetz zum Schutz der kritischen Infrastruktur) beachten.

 Ein koronaler Massenauswurf der Sonne kann einen natürlichen EMP mit katastrophalen Folgen erzeugen.
Ein geomagnetischer Supersturm hat 1859 das Ereignis hervorgerufen das man Carrington-Ereignis nennt und das weltweit Schäden und Brände in Telegrafenstationen und an anderer primitiver Elektronik hervorgerufen hat, die damals für das gesellschaftliche Überleben nicht notwendig waren. Im Gegensatz dazu könnte ein geomagnetischer Supersturm  der Carrington-Klasse geomagnetic Supersturm – wie er jedes Jahrhundert oder so erwartet wird – elektrische Stromnetze zusammenbrechen lassen und kritische Infrastrukturen überall auf der Erde zerstören. Wir wissen, dass es geschehen wird; wir wissen lediglich nicht wann, aber wir wissen, dass die Menschheit es sich nicht leisten kann unvorbereitet zu sein. Im Juli 2012 haben wir eine Wiederholung um nur um ein paar Tage verpasst, als eine Hauptsonnenemission die Umlaufbahn der Erde kreuzte, kurz nachdem die Erde passiert hatte. Die NASA hat kürzlich gewarnt, dass die Wahrscheinlichkeit eines solchen geomagnetischen-Supersturms 12 Prozent pro Jahrzehnt beträgt. Daher ist es praktisch sicher, dass eine natürliche EMP Katastrophe  innerhalb unserer Lebenszeit oder der unserer Kinder vorkommen wird.

Wie wir seit über einem halben Jahrhundert durch reale Testdaten wissen, würden sogar noch zerstörerische EMP-Effekten durch jede Atomwaffe verursacht werden, die 160 km (100 Meilen) oder so über den Vereinigten Staaten zur Explosion gebracht wird. Wahrscheinlich würde dabei alles was zur Steuerung und Funktion Elektronik benötigt innerhalb des vom Explosionsort sichtbaren Bereiches unbrauchbar gemacht. Stromnetze könnten
Stromnetze konnten auf unbestimmte Zeit zusammenbrechen bis wichtige Reparaturen abgeschlossen sin, und das kann Monate oder sogar Jahre dauern. Durch Kettenreaktionen ausgelöste Fehlfunktionen können selbst bei einer in geringerer Höhe erfolgten Atomwaffenexplosion über den nordöstlichen USA das Stromnetz auf unbestimmte Zeit zusammenbrechen lassen, dass 3/4 der US-amerikanischen Stromproduktion liefert. Computer würden unbrauchbar, Lieferketten würden zusammenbrechen. Stellen Sie sich einen Hurrikan Sandy vor, der ein sehr viel größeres Gebiet trifft, ohne die unmittelbaren physikalischen Sachschäden, aber auch ohne jede Hoffnung auf Hilfslieferungen.

Russland und China haben bereits EMP Kernwaffen entwickelt, und viele glauben, dass andere ebenfalls
EMP Waffen besitzen, einschließlich Nordkoreas und bald auch  der Iran – und wahrscheinlich auch deren Terroristenstellvertreter. Zum Beispiel, könnten diese eine kernwaffnenbestückte Rakete kurzer oder mittlerer Reichweite in der Nähe unserer Küsten starten. Den tatsächlichen Sponsor des Angriffs könnte dabei unerkannt bleiben und so vor Vergeltung geschützt werden. Nord Korea und der Iran haben ihre Raketen in einer Weise getestet, auf die wirksame EMP-Angriffe von Schiffen und auch von Satelitten aus durchgeführt werden können, die sich den USA von Süden her nähern, wo unsere Systeme zur Warnung vor ballistischen Raketen minimal ist.

Die Technologie, um diese Effekten zu lindern, ist weithin bekannt und wird durch das Verteidigungsministerium seit Jahrzehnten dafür verwendet, um unsere strategischen Atomwaffensysteme zu härten, um sicher zu stellen, dass die Vereinigten Staaten zu einem Vergeltungsschlag fähig sind wenn wir angegriffen werden. Aber solche Technologien und Anstrengungen zu deren andauernder Instandhaltung wurden nicht angewendet um unsere kritische nationale Infrastruktur zu härten. Außerdem wurde unsere ballistische Raketenabwehr (BMD) noch nicht auf dieses Problem eingestellt.  Zum Beispiel könnten Sie Ihr jüngste  Enhanced Defense Cooperation Agreement (Verbessertes Verteidigungskooperationsabkommen) mit den Philippinen verbessern in dem sie gemeinsam ein Aegis-Land-System auf den Philippinen installieren lassen – so wie jene in Rumänien und Polen – um die Verteidigung der Philippinen zu unterstützen und um verbesserte Frühwarn- und Informationsmöglichkeiten zur Unterstützung unserer Heimatverteidigung zu erhalten.

Wir fordern, dass die oben erwähnten präsidiale Verfügung die Finanzierung sichert, um die kritischen Teile unseres Stromnetzes und insbesondere unsere nuklearen Einrichtungen (Atomkraftwerke, Zwischenlager usw.) zu härten um deren Wiederinstandsetzung nach einem natürlichen oder von Menschen herbeigeführten EMP-Ereignis sicherzustellen. Diese Anstrengungen können durch einen breiten wissenschaftlichen Konsens geleitet werden, der zuerst durch die EMP-Komission des Kongresses realisiert wurde, welche nukleare und natürliche EMP-Ereignisse untersucht hat und die ihren ersten klassifizierten Bericht 2004 und ihren abschließenden, nicht klassifizierten Bericht 2008 abgeliefert hat.

Die Nationale Akademie der Wissenschaften hat anschließend unabhängig die Warnungen der  EMP-Kommission nochmals geprüft, soweit diese einen geomagnetischen Supersturm betrafen und ist zu der selben Schlußfolgerung gelangt und hat die Empfehlungen der EMP-Kommsion gut geheißen.
Verschiedene andere unparteiische Überprüfungen haben ebenfalls stattgefunden. Die EMP-Kommission hat einen kostengünstigen Plan empfohlen, der später von allen weitern US-amerikanischen Regierungsstudien gutgeheißen wurde, um die kritischen Infrastrukturen der USA innerhalb weniger Jahren vor den schlimmsten Auswirkungen eines EMP zu schützen. Die Kommission hat die einmaligen Kosten für den EMP-Schutz des nationalen Stromnetzes auf 2 Milliarden Dollar geschätzt. Das ist ungefähr soviel wie die USA jedes Jahr als Auslandshilfe an Pakistan zahlen.

Außerdem fordern wir, dass Ihre präsidiale Verfügung kurzfristige Verbesserungen zu unserem ballistischen Raketenabwehrstytem (BMD) umfasst um sicherzustellen, dass diese uns so schnell wie möglich gegen von Menschen verursachte EMP-Angriffe verteidigen können – bevor das Stromnetz gehärtet werden kann. Unser bereits im Einsatz befindliches Aegis Raketenabwehrsystem (über 30 Schiffe auf See und an Land in Hawaii und in Installation befindlich in Rumänien und Polen) und Bodengestützte Abfangsysteme (auf dem Vandenberg Luftwaffenstützpunkt in Kalifornien) können genutzt werden um Bedrohungen aus südlicher Richtung zu begegnen, die von Schiffen vor unseren Küsten ausgehen ((Anmerk. d. Übers.: Google liefert mit “Aegeis zerstörer schwarzes meer” einige ernüchternde Artikel zum Thema amerikanische Raketenabwehr und deren Verwundbarkeit, wie z.B. diesen hier ))  . Dazu sind nur geringfügige Veränderungen und nötig und ein entsprechendes Training der Besatzungen. Es sind keine zusätzlichen Entwicklungskosten nötig und die Installationskosten würden weniger betragen als das was für unsere Installationen in Übersee genehmigt wurde, um unsere europäischen Verbündeten gegen  balistische Raketen des Iran zu schützen.

Herr Präsident, sowohl Republikaner als auch Demokraten wissen seit mindestens dreißig Jahren wie man mit dem Problem umgehen könnte, aber sie haben nichts getan um es zu lösen. Überparteiliche Anstrengungen des Kongresses sind trotz der Tatsache misslungen, dass weder Technologie noch Geld ein Problem sein sollten. Mit diesem Problem wirksam umzugehen ist eine Frage des Erreichens der nötigen politischen Führung und des Willens.

Das amerikanische Volk benötigt Sie um die Anstrengungen zu führen, die unserer Nation vor einer EMP-Katastrophe schützen können.
Wir schreiben, um Sie zu nötigen, entsprechend unserer Bitte zu verfahren.

Hochachtungsvoll,

Dr. George Baker – Former U.S. Defense Nuclear Agency EMP Program Director, Professor Emeritus on Critical Infrastructure Protection, James Madison University.
Rep. Roscoe Bartlett (R-MD) (Rtd.) – Vater der EMP Kommission des amerikansichen Kongresses
Jen Bawden – Task Force on National and Homeland Security and Member of the Steering Committee of the Secure the Grid Coalition
Senator Rudy Boschwitz (R-MN) (Rtd.) – Former U.S. Ambassador to the UN Human Rights Commission, President G.H.W. Bush’s Emissary to Ethiopia (1991)
Botschafter Henry F. Cooper – Former Director of the Strategic Defense Initiative, Chief U.S. Negotiator in the Geneva Defense and Space Talks, Deputy Assistant Secretary of the Air Force for Strategic and Space Systems
Thomas Donnelly – Co-Director of the Marilyn Ware Center for Security Studies at AEI.
Fritz Ermarth – Former Chairman National Intelligence Council, Director of National Security Programs, Nixon Center.
Frank J. Gaffney, Jr. – Former Assistant Secretary of Defense for International Security Policy
Jerry Goodwin – President of the Association of Former Intelligence Officers (AFIO) New York Metropolitan Chapter
Dr. William R. Graham – Former Chair of the EMP Commission, Science Advisor to President Reagan, Director of White House Science and Technology Policy, and NASA Administrator
Professor Sam Hayes (Rtd.) – Jacob H. Schiff Professor of Investment Banking, Emeritus ,Harvard Business School
David Hunt – Former CIA Senior Clandestine Service Officer and Former FBI Chief of Station, NYC
John Kappenman – Space Weather Consultant to Departments of Defense, Homeland Security, and EMP Commission; Designer ACE Satellite and EMP Blocking Devices; President, Storm Analysis Consultants.
Senator Jon Kyl (R-AZ) (Rtd.) – Co-chair of AEI’s American Internationalism Project
Robert Laidley – President, The Atlantic and Conservation Institute
Senator Joseph Lieberman (I-CT) (Rtd.) – Co-chair of AEI’s American Internationalism Project
Herb London – President of the London Center for Policy Research, New York
Vizeadmiral i.R. Robert Monroe – Former Director U.S. Defense Nuclear Agency.
Generalmajor i.R. Robert Newman (Rtd.) – Former Adjutant General of Virginia
Michael O’Hanlon – Senior Fellow, Brookings Institution, specializing in defense and foreign policy issues.
Dr. Robert L. Pfaltzgraff – President of the Institute for Foreign Policy Analysis Inc. and Shelby Cullom Devis Professor of International Security Studies, The Fletcher School, Tufts University
Danielle Pletka – Senior Vice President for foreign and defense policy studies at AEI.
Dr. Peter Vincent Pry – Former Congressional EMP Commission, Congressional Strategic Posture Commission, House Armed Services Committee, CIA, Executive Director Task Force on National and Homeland Security.
Dr. Gary J. Schmitt – Co-Director of the Marilyn Ware Center for Security Studies at AEI
Dr. George Schwab – President of the
National Committee on American Foreign Policy
Admiral James Stavridis (Rtd.) – Dean of the Fletcher School.
Former NATO Supreme Allied Commander (2009-2013)
Botschafter Kurt Volker – Former United States Ambassador to NATO
The Hon. David M. Walker – Former U.S. Comptroller General
Rep. Curtis Weldon (R-PA) (Rtd.) – Former Vice Chairman of the House Armed Services Committee and the House Homeland Security Committee; and Co-chair of the Duma-Congress Study Group, the official inter-parliamentary relationship between the United States and Russia; Sponsor of the 1998 EMP Commission Legislation
John Whitehead – Former Senior Partner and Co-Chairman Goldman Sachs, Chairman Emeritus Brookings Institution, Former Deputy Secretary of State, Former Chairman AEA Investors, Former
Chairman The International Rescue Committee, Former Chairman The Asia Society, Director of The Nature Conservancy, and Former Chairman of the Federal Reserve Bank of New York. Died February 7
th, 2015
Botschafter James Woolsey – Ehemaliger CIA-Direktor
Kopien an die folgenden Mitglieder der US-amerikanischen Regierung:
The Hon. Joseph Biden,
Vice President of the United States
The Hon. John Kerry,
Secretary of State
The Hon. Ashton Carter, Secretary of Defense
The Hon. Ernest Moniz,
Secretary of Energy
The Hon. Jeh Johnson,
Secretary of Homeland Security



Private Investoren für Afrika

Am 8. Juni 2015 sendete das ZDF einen 2:30 Minuten kurzen Beitrag mit dem Titel Private Investoren für Afrika. Mein Eindruck: Eine gefährliche, massenhaft todbringende  Mischung aus Dummheit, Unwissenheit und Lügen.  

Mir fiel zunächst auf, dass der Kleinbauer, der dort gezeigt wird mit einer Hacke in Afrika den fast blanken Boden um seine Maispflanzen herum aufhackt. Daraus entnehme ich, dass dieser Kleinbauer von Landwirtschaft, Gartenbau und Bodenleben keine Ahnung hat und dass man er dringend einer ordentlichen Anleitung bedarf. Der Amerikaner John Jeavons bietet mit seinem Buch How to Grow More Vegetables and Fruits, Nuts, Berries, Grains, and Other Crops) Than You Ever Thought Possible on Less Land Than You can imagine und mit seiner Organisation Ecology Action solche Anleitungen und Ausbildungen. Eine Weiterentwicklung des Systems von John Jeavons ist die Singing Frogs Farm von Paul Kaiser und seiner Frau Elizabeth. Auf der Internetseite www.peakprosperity.com wurde diese am 23.5.2015 in einem Interview mit dem Titel Paul & Elizabeth Kaiser: Sustainable Farming 2.0 vorgestellt. Das Ehepaar Kaiser besitzt  insgesamt etwas über 3 Hektar Land im nördlichen Kalifornien. Aktiv bewirtschaftet werden davon nur ca. 1,2 Hektar. Die Kaisers beschäftigen auf diesen ca. 12.000 qm offenbar 6 Angestellte, von denen einer sogar über ein Thema der biologischen Landwirtschaft promoviert hat. Die Kaisers erwirtschaften offenbar ca. 290.000 US-Dollar pro Jahr.  Statt der in ihrer Gegend üblichen 1 bis 2 Ernten pro Jahr haben die Kaisers 5 bis 6 Ernten. Sie benötigen wesentlich weniger Wasser für die Bewässerung als andere Betriebe, sie benötigen praktisch keine Landmaschinen zur Bodenbearbeitung und Ernte und damit auch fast keinen Treibstoff und keine Ersatzteile für diese.  Außerdem benötigen die Kaisers keinen Kunstdünger und weder Pflanzenschutzmittel noch Herbizide.  Der Ertrag pro Flächeneinheit übertrifft den konventioneller Farmer um ein vielfaches.  Der 1,2-Hektar Betrieb der Kaisers ist nach ihrer Aussage von der Leistungsfähigkeit eher mit einem intensiv bewirtschafteten konventionellen Gemüseanbaubetrieb mit über 8 Hektar vergleichbar.

Dem vom ZDF interviewten Vertreter des tansanischen Landwirtschaftsverbandes, Dr. Sinare Y. Sinare, der behauptet dass Kleinbauern mit nur einem Hektar es niemals aus der Armut schaffen und unmöglich die Nahrungsmittel für die schnell wachsenden Bevölkerung Afrikas produzieren könnten, kann man nur dringend empfehlen, sich z.B. auch einmal die Literatur von John Jeavons durchzulesen, einen Kurs bei ihm zu buchen und dabei auch einen Besichtigung der Singing Frogs Farm der Kaisers zu  buchen.

Diese Großinvestoren, wie der in der Doku beispielhaft angeführte, und von dem Schweden Per Carstedt vertretene , schwedische Investor Eco Engery,  werden dagegen, zusammen mit den Verantwortlichen der afrikanischen Regierungen und den anderen Unterstützern solcher Projekte, das in der Geschichte Afrikas größte Massensterben vorbereiten und dafür mitverantwortlich sein, weil sie die Ernährung der Bevölkerung von der Funktionsfähigkeit des Internationalen Handels und der Versorgung der Landwirtschaft mit Treibstoff, Ersatzteilen, Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln, Unkrautvernichtungsmitteln und Hybridsaatgut, abhängig machen.

Die Frage ist nämlich was passiert, wenn die USA und Europa z.B. in der ersten Phase eines Weltkrieges oder auch durch einen extremen Sonnensturm auf Grund eines EMP-Ereignisses, und damit auch der Welthandel, ausfallen. Immerhin haben gerade im Mai 2015 eine ganze Reihe hochrangiger amerikanischer Experten in einem offenen Brief an Präsident Obama ihre Besorgnis wegen der Gefahr, die von einem EMP-Ereignis ausgeht gewarnt. Chris Martenson hatte am 1.6.2015 in einem Artikel mit dem Titel  Sounding The Alarm On The Country’s Vulnerability To An EMP – Establishment insiders are worried we’re too vulnerable (deutsch: Den Alarm wegen der Verwundbarkeit des Landes durch einen EMP auslösen: Insider des Establischments sind besorgt, dass wir zu verwundbar sind) auf die auch auf meiner Webseite www.freizahn.de von Anfang an immer wieder betonte Gefahr hingewiesen. Beunruhigend an Chris Martensons Artikel ist vor allem auch sein Hinweis, dass Saudi Arabien offenbar die Entscheidung getroffen hat, sich mit pakistanischen Atomwaffen auszurüsten. Martenson weist auch darauf hin, dass die Nutzung des EMP-Effektes ein Mittel der modernen Kriegsführung sein wird, mit dem zu rechnen ist.

In dem oben erwähnten Offenen Brief an Präsident Obama wird  von den Unterzeichnern übrigens ausdrücklich gefordert, dass unverzüglich etwas unternommen wird, um die amerikanischen Atomkraftwerke und die Zwischenlager für Atombrennstoffe gegen EMP-Angriff zu sichern.

In diesem Gesamtrahmen müssen die Länder Afrikas jedenfalls damit rechnen, dass die Megafarmen der ausländischen Investoren in Zukunft ausfallen und dass es auch in Afrika zu verheerenden Hungersnöten kommen wird. In Afrika (aber auch in Europa und in den USA) könnte man dies vermeiden oder zumindest die Schwere der Hungersnöte vermindern, wenn man Kleinbauern fördert und etwa im Sinne der oben erwähnten Methoden ausbildet.

Die Aussage, dass Afrika private Investoren wie den in der Doku erwähnten schwedischen Investor Eco Energy braucht, ist meines Erachtens nur dann richtig, wenn man in Afrika Massenmorde durch Hunger plant.

Die von dem Sprecher von Eco Energy, Herrn Per Carstedt, geäußerte Meinung, dass die Vorstellung, dass Kleinbauerntum die Lösung für die Ernährungsprobleme Afrikas sei, sei “romantisch”, ist meines Erachtens dumm und ein Ausdruck der im Westen immer noch weit verbreiteten,  naiven Industrie- und Technikromantik, die die extreme Verwundbarkeit der Industriegesellschaften und auch ihre Abhängigkeit von zur Neige gehenden und damit teurer und umkämpfter werdenden, nicht erneuerbaren Ressourcen ignoriert.

Aus Sicht der solche landwirtschaftlichen Großprojekte, wie die 22.000 Hektar Zuckerrohrfarm von Eco Engery unterstützenden G7, zu der auch Deutschland gehört, mag es zynisch betrachtet sinnvoll sein, mit solchen Megafarmen Massenmorde durch Hunger auch in Afrika vorz bereiten, und dabei noch etwas Diesel für unsere treibstoffsüchtige Industrie und Landwirtschaft aus Afrika herauszupressen, aber mit den “Werten” für die der Westen zu stehen vorgibt, hat das alles nichts zu tun.

Eine sehr gute, wenn auch leider nur englischsprachige Doku zum Thema Großinvestoren in Afrika und anderswo ist der Anfang 2015 mehrfach von Russia Today ausgestrahlte, erschütternde kanadische Film No Land, No Food, No Life (deutsch: Kein Land, Keine Nahrung, Kein Leben).

Im deutschprachigen Raum haben wir zwar noch kein Äquivalent zur oben erwähnten Singfrogs Farm des Ehepaars Kaiser, aber mit den österreichischen Bio-Bergbauern Sepp Holzer und seinem Sohn Joseph Andreas Holzer hat auch der deutschsprachige Raum für Afrika sicherlich in vielen Fällen sehr interessante Möglichkeiten des Wassermanagements und vielleicht  auch zur Beratung von Kleinbauern zu oder doch zumindest von afrikanischen Landwirtschaftsverbänden zu bieten.

Mein Fazit:

Die ZDF-Doku war schlecht recherchiert. Die Kleinbauern in Afrika könnten und müssten besser ausgebildet und angeleitet werden. Wenn die Kleinbauern in Afrika besser ausgebildet und angeleitet werden, dann können sie die Ernährungsprobleme der schnell wachsenden Bevölkerung in Afrika zwar auch nicht unbegrenzt lösen, aber sie sind doch die mit sehr weitem Abstand beste Lösung für Afrika, die der größtmöglichen Zahl von Menschen ein menschenwürdiges Leben sichern kann. Private Großinvestoren sind in der Landwirtschaft keine Alternative, weder in Afrika noch sonst irgendwo auf der Welt. Private Großinvestoren und ihre Befürworter sind Opfer einer naiv-romantisch-verklärten Technologie- und Fortschrittsgläubigkeit, die die harten Fakten über die Verwundbarkeit großtechnischer Systeme und Infrastruktursysteme ebenso ignorieren, wie die Folgen des Endes der Verfügbarkeit billiger fossiler Energie und anderer Rohstoffe.

Kleinbauern sind  für den Klimaschutz besser als Großinvestoren mit ihrer industriellen Landwirtschaft

Was hier bisher noch nicht betrachtet wurde ist, dass die Klimaschutzziele der G7-Staaten sich durch die Anleitung der Kleinbauern in Afrika, mit den oben erwähnten biointensiven Anbaumethoden, sehr viel besser erreichen lassen als durch die eher klimaschädlichen Geschäfte von Großinvestoren wie EcoEngery. Der Grund ist, dass die Kleinbauern bei guter Anleitung durch die Verbesserung des Bodens und damit auch der Ertragsleistung, große Mengen Kohlenstoff im Boden binden und Erosionen verhindern würden. Der Großinvestor kann dass mit seiner konventionellen, industriellen Landwirtschaft nicht, sondern wird für im Bezug auf den Klimaschutz eher negative Auswirkungen haben. Siehe dazu auch meinen Artikel Weltweite Verschlechterung der Bodenqualität.

Kelberg, den 9.6.2015 Christoph Becker

 




Atomwaffeneinsatz – ethisch vertretbar oder verbrecherisch?

Am Donnerstag vor Ostern, dem 2.4.2015 ,  wurde auf Heise.de\Telepolis ein Interview mit dem Bundesrichter Dieter Deiseroth unter dem Titel Wer den Einsatz von Atomwaffen anordnet, handelt verbrecherisch veröffentlicht.  Hat der Richter wirklich recht?Hintergrund des Interviews war, dass “Die deutsche Sektion der International Association of Lawyers Against Nuclear Arms (IALANA) einen Brief an den russischen Botschafter in Berlin geschickt hat. Sie fordert Klarstellungen bezüglich einer Aussage von Wladimir Putin, wonach dieser zum Höhepunkt der Ukraine-Krise bereit gewesen sein soll, Atomwaffen einzusetzen.”

Zuerst möchte ich dazu auf Jack Donovans grundlegenden Artikel Violence is  Golden verweisen,  von dem ich eine deutsche Übersetzung mit dem Titel Gewalt ist Gold wert angefertigt habe. Vor diesem Hintergrund wirkt es dann schon etwas komisch und weltfremd, dass eine Anwaltsorganisation ausgerechnet Putin, dem Oberbefehrlshaber einer Streitmacht mit einigen tausend Atomwaffen,  die in  einem realen Krieg heute wohl die mit Abstand schlagkräftigste  Armee Europas sein dürfte, mit irgendwelchen nichtssagenden Rechtsnormen kommt. In welcher Traumwelt leben diese Anwälte und Richter eigentlich? Alles, was Anwälte und Richter beschließen, ist nur dann und nur insoweit mehr als das Papier wert auf dem es steht, als es notfalls auch mit polizeilicher oder militärischer Gewalt durchsetzbar ist.

Wenn Russland, wie das ein hochrangiger russischer Vertreter gegenüber dem amerikanischen Abgeordneten Roscoe Bartlett  einmal gesagt hat, den USA (oder/und Europa) etwas Böses will, dann  zündet es eine Atomwaffe weit oberhalb der Atmosphäre und schon sitzen die Anwälte und Richter im Umkreis von weit über 1000 km vor voraussichtlich für immer schwarzen Bildschirmen und werden ihre liebe Not haben, in der Folgezeit nicht zu verhungern oder von durchziehenden Gewalttätern ihrer eigenen Gesellschaft geplündert und ermordet zu werden. Zu mehr Literatur zu diesem Problem siehe die verschiedenen Artikel unter http://www.freizahn.de/category/emp/ . Mit nur fünf Atomsprengköpfen insgesamt könnten die Russen, aber auch die Chinesen, die Inder, die Pakistanis, oder von wem auch immer mit solchen Waffen versorgte Terroristen, den USA und Europa weitestgehend die Stromversorgung und die Elektronik zerstören. Dabei würde wahrscheinlich sogar zu verheimlichen sein, wer den Angriff ausgeführt hat.

Wäre so ein Angriff ein Verbrechen? Die Antwort ist, es kommt darauf an, aus wessen Sicht und es kommt darauf an, ob sich je ein Kläger und ein Richter, und eine zur Durchsetzung eines möglichen Urteils dann noch fähige Macht finden würde.

Deiseroth meint allen Ernstes:

Atomwaffen können wegen ihrer spezifischen Wirkungen nicht ohne Verstoß gegen die Genfer Konventionen und damit nur unter Verletzung des humanitären Völkerrechts eingesetzt werden. Was man nicht einsetzen darf, darf man nach dem Völkerrecht, wie der Internationale Gerichtshof festgestellt hat, auch nicht androhen.

Der Einsatz einer einzigen modernen Atomwaffe würde in seinen Wirkungen das Ausmaß der Zerstörung und Verwüstung von Hiroshima und Nagasaki im August 1945 weit übertreffen. Vor allem aber gilt es zu beachten: Die “Logik” der atomaren Abschreckungssysteme der Atomwaffenstaaten ist strukturell auf Eskalation ausgerichtet.

Zunächst würde ein EMP-Angriff lediglich elektronische Bauteile und Bestandteile der Stromversorgung ruinieren. Er wäre also ein Angriff auf die zivile und militärische Infrastruktur, wie sie die Amerikaner z.B. auch in Serbien und in Vietnam, und die Briten und Amerikaner im 2. Weltkrieg in Deutschland durchgeführt haben. DAS kann ja wohl nicht völkerrechtswidrig sein, denn es wurde nie ein Amerikaner oder Brite wegen so etwas angeklagt, geschweige denn verurteilt. Und dann ist die Frage, wer denn in Den Haag noch Recht sprechen soll, wenn Europa- und USA-weit die Stromversorgung und Elektronik weitgehend irreparabel zerstört ist, wie z.B. in den Romanen One Second After – Die Welt ohne Strom von William Forstchen und SS-18: The Satan Legacy von Patrick Lowrie. Man geht davon aus, dass in westlichen Industriestaaten nach so einem Angriff zwischen 60 bis über 90 Prozent der Bevölkerung binnen eines Jahres an Hunger, Krankheiten und der durch Gewalttaten hungriger, plündernder Mitbürger ums Leben kommen, wenn nicht zusätzlich noch ausländische Streitkräfte angreifen und, die Schwäche und das Chaos nutzend noch größere Verluste verursachen. Es würde aber durch den Einsatz ansich kaum jemand zu schaden kommen. Bei einem EMP-Angriff hört man von der Atomwaffe keinen Knall und die Waffe selbst verusacht auch keine radioaktive Strahlung. Es könnte sein, dass ein Teil des radioaktiven Materials im Laufe der Jahre weit verteilt auf die Erde sinkt, aber diese Strahlenbelastung wäre voraussichtlich extrem gering bis vernachlässigbar, zumal nur sehr wenige Atomwaffen reichen würden – wie gesagt ein bis zwei für Europa und nur zwei bis drei für die USA.

Ein russischer oder chinesischer Jurist könnte sich zudem zurücklehnen und sagen, dass einzig und allein die Naivität und fehlenden Vorbereitung der Europäer und Amerikaner die Verluste verursacht hat und dass ein schwerer Sonnensturm ähnliche Schäden hätte verursachen können, und dass ein solcher schwerer Sonnensturm als auf Dauer sowieso unvermeidbar wäre.

Ein Gott, oder eine die ganze Weltbevölkerung und künftige Generationen wirklich fair vertretender Internationaler Gerichtshof  könnte, würde davon abgesehen die Täter eines solchen EMP-Angriffes frei sprechen müssen. Der EMP-Angriff würde zwar einig hundert Millionen Menschen in Europa und den USA das Leben kosten, und er würde die Wirtschaft weltweit zusammenbrechen lassen. ABER, wenn ich der Anwalt der Täter wäre, würde ich den Richtern unter anderem die Bücher: Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change und Bottleneck : Humanity’s Impending Impasse
von William R. Catton vorlegen und daraus zitieren.  Ein Interview mit Catton aus dem Jahre 2008 habe ich neulich übersetzt und auf meiner Webseite veröffentlicht: http://www.freizahn.de/2015/03/ueberschwingen-interview-mit-william-catton/

Mit nur einigen wenigen Atomwaffen , die so wie sie eingesetzt wurden kaum Umweltschäden verursacht hätten, hätten die Täter gezielt die für die Erde, die Umwelt und für künftige Generation unerträgliche, kriminell handelnde Spezis “Homo Colossus“, wie Catton sie nennt, weitgehend beseitigt oder zumindest extrem reduziert. Sicher, einige hundert Millionen Menschen in den Industrieländern wären an ihrer Abhängigkeit von moderner Technik gestorben.  Aber was wäre das schon bei einer Weltbevölkerung von jetzt schon weit über 7 Milliarden. Alleine die Afrikaner machen diese Verluste binnen weniger Jahre wieder wett, und, um es mal ganz hart zu sagen, es sind heute, 2015, schätzungsweise gut 6 Milliarden Menschen mehr auf der Welt als die Welt wahrscheinlich nur dauerhaft tragen kann. Die für die EMP-Angriffe verwendeten Atomwaffen hätten aber vor allem gezielt die Menschen und Gesellschaften getroffen, die für die Erde und damit auch den Rest der Weltbevölkerung und für künftige Generation  die mit sehr weitem Abstand, pro Kopf gerechnet, größten Schäden verursachen.  Das kann doch kein Verbrechen sein, und es kann auch kein Verstoß gegen ein Völkerrecht sein, dass diesen Namen wirklich verdient.

Ich denke daher die Täter würden freigesprochen.

Aber kommen wir nun zu konventionellen Atomwaffeneinsätzen, an die der Richter Deiseroth und seine Atomwaffengegner-Organisation wohl eher gedacht haben dürften.  Zunächst muss Deiseroths Behauptung verneint werden, dass ein nuklearer Schlagabtausch voraussichtlich eskalieren würde.  Die Logik der nuklearen Abschreckung ist nämlich nicht logisch. Logisch heißt für mich, dass man zunächst das historische Verhalten der beteiligten Völker analysiert und nicht nur das, was man den Schulkindern erzählt. Wenn wir die Geschichte betrachten sehen wir, dass kollektiver Selbstmord nicht einmal bei den sehr fanatischen Nazis und Japanern 1945 ein Thema war. Alle Mächte die heute Atomwaffen haben, haben bei offensichtlichen Niederlagen kapituliert und einen kollektiven Selbstmord vermieden. Ausnahme sind höchstens Teile der Juden – aber auch da nur Teile. D.h., wenn es zu einem nuklearen Schlagabtausch käme, dann würde eine Seite relativ schnell kapitulieren oder zumindest die Eskalation einfach abbrechen. Der amerikanische Luftwaffenoberst der Reserve Drew Miller hat in seinem Roman Rohan Nation: Reinventing America After the 2020 Collapse über einen 3. Weltkrieg, neben einem verdeckten, anonymen nuklearen EMP-Angriff der Chinesen auch Atomwaffenangriffe auf  amerikanische Flottenverbände,  den Einsatz biologischer Waffen und einen “normalen” Schlagabtausch mit herkömmlichen Atomwaffen durchgespielt. Er lässt die USA die atomare Eskalation abbrechen, als klar wird, dass die Chinesen nun anfangen amerikanische Städte zu zerstören.

 Vor dem Hintergrund der Geschichte ist die Behauptung, dass die Logik der atomaren Abschreckung im Ernstfall tatsächlich zu einer Eskalation führen würde, jedenfalls schlicht unlogisch.

Schließlich bleibt die Frage nach dem Nutzen atomarer Gefechtsfeldwaffen und taktischer Atomwaffen.  Angenommen man will sich im Kriege überhaupt verteidigen und vielleicht auch überleben (( zumindest bei den Deutschen habe ich da sehr ernste Zweifel )), dann empfiehlt sich zunächst nüchtern, etwas mit dem Atomwaffensimulator Ground Zero II zu spielen, den ich  unter http://www.freizahn.de/2014/10/atomwaffensimulatoren/ verlinkt habe. Und dann empfiehlt sich z.B. die Lektüre meines Artikels: http://www.freizahn.de/2015/03/neues-vom-nahen-und-fernen-osten/

Die Zerstörung durch moderne Atomwaffen ist jedenfalls bei weitem nicht so groß wie die Atomwaffengegner das uns immer eingeredet haben.  Hiroschima und Nagasaki waren nicht vorgewarnte, sorgfältig mit Blick auf eine Maximierung der Schäden ausgewählte  Städte.   Ich war jedenfalls sehr überrascht, wie relativ harmlos konventionelle Atomwaffenangriffe offenbar heute nur sind. Natürlich ist die Wirkung schrecklich, aber weder die Menschheit noch die Welt ginge durch Atomwaffeneinsätze unter.

Jedenfalls kann ich mir schon vorstellen, dass es sehr sinnvoll sein könnte, wenn man in einem realen Krieg taktische Atomwaffen hat, mit denen man z.B. größere Truppenkonzentrationen auflösen oder Militärbasen der Gegenseite zerstören kann.  Der oben erwähnte amerikanische Autor Drew Miller bedauert jedenfalls in seinem Roman, dass die Amerikaner, als sie in Texas mit chinesischen Invasionstruppen fertig werden müssen, keine Atomartillerie mehr haben und das stattdessen Milizen zu Pferde mit halbautomatischen Gewehren zum Gegenangriff reiten müssen. In Deutschland hätten wir nicht einmal mehr das.

Eine interessante Frage ist natürlich, ob und inwieweit die Atomwaffen des Westens überhaupt noch einsatzbereit wären wenn der Gegner, wie das in einem realen Krieg zu erwarten wäre, zunächst den oben erwähnten EMP-Effekt nutzt. Anderseits, wenn der EMP-Effekt genutzt wird, würde jedes der westlichen Industrieländer derart geschwächt, dass einsetzbare taktische Atomwaffen zumindest in Europa überlebenswichtig werden könnten, weil man für die Abwehr konventioneller Angriffe voraussichtlich viel zu schwach wäre.

Zum Schluß noch eine denkwürdiges Stück Geschichte der Ethik von Waffeneinsätzen:

Auf Wikipedia fand ich unter Armbrust:

In Europa wurde die Verwendung von Bögen und Armbrusten in Kämpfen zwischen Christen durch das Zweite Lateranische Konzil 1139 verboten[4], da sie wegen ihrer Reichweite und ihrer Durchschlagskraft gegen Rüstungen als unritterlich galten.

Offensichtlich ändern sie die Meinungen zum Thema Ethik und Waffen mit der Zeit erheblich.

5.4.2015 Christoph Becker

 




Neuere amerikanische Studie zum Thema EMP

Diese Studie besteht aus einer Serie umfangreicher technischer Berichte die am  Oak Ridge National Laboratory für die amerikanische Bundes-Netz-Agentur (FERC)  dank gemeinsammer Finanzierung durch das  amerikanische Ministerium für Energie und das  Ministerium für Innere Sicherheit erstellt wurden.  Sie wurde herausgegebem um eine Grundlage für das technische Verständnis darüber zu liefern, wie EMP-Bedrohungen sich auf das Stromversorgungsnetz auswirken. Metatech Corporation of Goleta, CA hat die Berichte unter der Leitung von Dr. Ben McConnell an der Gruppe für Strom- und Energiesysgteme am Oak Ridge National Laboratory erstellt.

Soweit die die Übersetzung des Acknowledgement of Support also der Anerkennung und Bestätigung der Unterstützung auf der Internetseite FERC EMP-GIC Metatech Reports 319-324.

Darunter sind auf diese Webseite eine 6-seitige Zusammenfassung für Führungspersonen (Executive Summary) und ingesamt 6 umfassende technische Berichte verlinkt.

Die Berichte sind offenbar in der Zeit um 2010 erstellt worden und damit neuer als der Bericht der EMP-Commssion, der damit allerdings nicht überflüssig wird, weil er sich auch umfassend mit der allgemeinen Auswirkung eines großflächigen Ausfalls der Stromversorgung und der Elektronik auf die Gesellschaft und deren allgemeine Infrastruktur befasst.  Ob und wie weit diese FERC EMP-GIC Metatech Berichte 319-324  bei  für die Sicherheit maßgeblichen Stellen irgendwo in Deutschland bekannt sind weiß ich nicht.  Interessant ist vielleicht auch, dass diesen Berichte neben Sonnenstürmen und dem Atomwaffenzündungen oberhalb der Atmosphäre auch andere, konventionelle Möglichkeiten zur gezielten Erzeugung von elektromagnetischen Impulsen zur Störung der Stromversorgung behandeln.

Die Englischkenntnisse der verantwortlichen Personen in Deutschland sollten in jedem Fall ausreichen um diese Berichte zu lesen und die Relevanz für die Sicherheit der Stromversorung in Deutschland und Europa zuerkennen, weshalb ich mir nicht die Mühe machen werde hier eine Zusammenfasung oder gar Übersetzung an zu fertigen.

Anzumerken ist noch, dass es sich letztlich um eine von der amerikanischen Regierung finanzierte Studie handelt. Unliebsamme Tatsachen und Ergebnisse könnten somit geschönt oder heruntergespielt worden sein, etwa weil die Regierung einerseits die Bevölkerung nicht beunruhigen will und weil die Regierung aus wahltaktischen Gründen zusätzliche Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen  möglichst gering halten möchte. Trotzdem sind diese technischen Berichte sehr interessant.

Kelberg, den 19.03.2015

Christoph Becker

 




Elektronische Schlösser und EMP

Was passiert eigentlich mit elektronischen Tresorschlössern und mit biometrisch gesicherten Waffen bei einem EMP-Ereignis bzw. bei einem EMP-Angriff?

Heute habe ich mit einigem Schaudern einen Vortrag  zum Thema Waffenrecht angehört. Demnach bereitet die EU ein Waffenrecht vor, das biometrische Sicherungen für legale Waffen vorsieht. Das ist noch düstere Zukunftsmusik.  Reale Gegenwart ist aber schon, dass dieselbe Professorin es als empfehlenswert ansieht, Waffen in Tresoren aufzubewahren, die mit elektronischen Zahlenschlössern gesichert sind.

Was passiert mit solchen Tresorschlösseren und mit biometrischen Waffensicherungen, wenn irgendwer eine Atomwaffe in 300 bis 400 km Höhe über der südlichen Nordsee oder dem englischen Kanal zündet, so dass der von der Kernwaffe erzeugte elektromagnetische Puls die Elektronik und die Stromversorgung u.a. in ganz Deutschland, bis hin zu den Alpen, und natürlich auch in einigen Nachbarländern zerstört (( Die Möglichkeit dass “irgendwer” so etwas tut verschwindet nicht dadurch, dass wir das nicht möchten oder unfair finden. Die Möglichkeit, dass so etwas passiert steigt vielmehr Jahr für Jahr durch ein ganzes Bündel von Problemen, von denen ich viele in Beiträgen auf meinen Blog hier angesprochen habe. Die Möglichkeit, dass wirklich “irgendwer” so einen Angriff tatsächlich durchführt, steigt zudem auch durch die zunehmende Maximierung unserer Verwundbarkeit durch solche Angriffe.  )) ?

Der ins Deutsche übersetzte Roman One Second After – Die Welt ohne Strom, von William R. Forstchen, auf den ich schon in meinem Beitrag Eine Sekunde danach hingewiesen habe, spricht Probleme mit elektronischen Sicherungen und Schlössern nicht an. Gleiches gilt für die andere Literatur, auf die ich in dem Beitrag Weitere Literatur zum Thema EMP hingewiesen hatte.

Konkret könnte eine verbreitete Verwendung von elektronischen Schlössern für Waffentresore und von den von der EU angestrebten biometrischen, und damit in der Praxis elektronischen Sicherungen von legalen Waffen dazu führen, dass das Waffenrecht dafür sorgen würde, dass ausgerechnet in der für die Bürger des Landes schlimmsten aller Fälle die legalen Waffen weitestgehend unbrauchbar würden, so dass die Bevölkerung kriminellen Elementen mit ihren von einem Ausfall der Elektronik nicht betroffenen, illegalen Waffen völlig schutzlos ausgeliefert wäre.  Inwieweit Polizei und Militär ebenfalls durch eine flächendeckende Zerstörung elektronischer Schlösser und Sicherungen faktisch entwaffnet würden, ist die Frage. Ich gebe hier zu bedenken, dass nach einem EMP-Angriff auch elektrische betriebenen Werkzeuge wie Bohrmaschinen und Plasmaschneidbrenner, mit denen man die Tresore öffnen könnte, nicht mehr funktionieren würden.

Ferner gebe ich zu bedenken, dass der amerikanische Luftwaffenoffzier Albert Clark in seinem Roman The Price of Peace die hinter einem EMP-Angriff auf die USA stehenden Chinesen in großem Umfang Handfeuerwaffen an gewaltbereite Gruppen in den amerikanischen Städten verteilen lässt, um das Chaos und die Gewaltorgien, die nach so einem EMP-Angriff zu erwarten sind, noch weiter zu verstärken.  Mit so etwas sollte man vorsichtshalber auch in Europa rechnen und man sollte bedenken, dass ein EMP-Angriff auch alle elektronischen Kommunikationsmittel der Behörden zerstören würde.  Die Behörden würden praktisch von einer Sekunde auf die andere stumm und taub und sie würden ihr elektronisches Gedächtnis verlieren. Man bedenke auch, dass eine Reparatur der Stromversorgung und der elektronischen Infrastruktur nach einem solchen Angriff, wegen der extremen Größe des Schadens, so gut wie ausgeschlossen ist und zumindest viele Jahre benötigen würde.

Das zwar gut gemeinte, vorgeblich zum Schutz der Bürger geschaffene Waffenrecht, könnte und würde in mehrfacher Hinsicht das Leben unzähliger Bürger kosten. In mehrfacher Hinsicht, weil es ohnehin auch vor dem EMP-Angriff schon die Verfügbarkeit und Potenz der legalen Waffen reduziert hat und dann auch, weil es für vermeintlich die Bürger besser schützende elektronischen Schlösser gesorgt hat, die bei dem EMP-Angriff aber die legalen Waffen mehr oder weniger umfassend aus dem Verkehr ziehen und die Bevölkerung weitestgehend zum Spielball der Mordlust und Willkür der Besitzer illegaler Waffen machen würde.

Man gedenke an das Massaker, das der Norweger A. B. Breivik mit nur einem einzigen Gewehr und einer Pistole unter den unbewaffenten Menschen auf der Insel Utoya angerichtet hat. In etwas über einer Stunde hat er  dort 69  Menschen getötet und mindestens 110 verletzt.   Unter den Verletzten waren 55 Schwerverletzte.  Wenn keine Polizei gekommen wäre, wären noch viel mehr Menschen umgebracht worden.  Man stelle sich  nun vor, dass Stromversorgung und Elektronik in ganz Deutschland und in weiteren Teilen Europas von einer Sekunde auf die andere weitestgehend zerstört sind und dass Banden mit halb oder sogar vollautomatischen Waffen, die die Angreifer per organisierter Kriminalität oder durch Abwürfe aus der Luft ins Land gebracht haben,  plündernd und mordend durch das Land ziehen.  Man stelle sich vor, dass Massaker wie in Utoya eben nicht nur von einem Einzelgänger, sondern wie z.B. in dem Roman One Second After – Die Welt ohne Strom, oder auch wie in dem Buch Zeit der Macheten: Gespräche mit den Tätern des Völkermordes in Ruanda von Jean Hatzfeld, von gut organisierten Banden durchgeführt werden. Sehr informativ in diesem Zusammenhang ist auch das Buch Die Lust am Bösen: Warum Gewalt nicht heilbar ist  (( hier ein Link auf eine Buchkritik: http://www.inkultura-online.de/sorg.html )) von Eugen Sorg. Das nüchterne Fazit von Eugen Sorg ist, dass  man die Existenz dieser “Lust am Bösen” besser nicht leugnen oder verdrängen sollte, wie man dies heute oft tut, sondern dass man sich mit der Realität ihrer Existenz abfinden und sich darauf einstellen sollte. Was gegen diese “Lust am Bösen” hilft ist letztlich nur Abschreckung und wenn diese nicht mehr funktioniert, der Wille und die Fähigkeit ihr derart mit Gewalt begegnen zu können.  Es ist eine Ironie der Geschichte, dass letztlich das eigentlich zum Schutz der Bürger vor Gewalttaten gedachte und geschaffene deutsche Waffenrecht mit hoher Wahrscheinlichkeit die Bürger zu Opfern von Gewalttaten und auch von Gewaltorgien und Massakern machen wird.  Elektronische Schlösser für Waffenschränke und die von der EU, aber auch von vielen Deutschen zum Schutz vor Gewalt geforderten biometrischen, und damit letztlich elektronischen, Waffensicherungen könnten dabei eine wichtige Rolle spielen.

Das deutsche Waffenrecht, und auch das, was die EU-Bürokratie und manche gut meinenden deutsche Politiker gerade an weiteren “Verbesserungen” planen, könnte am Ende sehr krass zum Entsetzen der Bevölkerung bewahrheiten, was der emeritierte Professor für Soziologie und Ökologe, Dr. William R. Catton am Anfang des Vorwortes zu seinem  2009 erschienen Buches Bottleneck : Humanity’s Impending Impasse (dt.  Übersetzung vielleicht am Besten Flaschenhals: Das näher kommende Nadelöhr der Menschheit.) schreibt:

“Steh nicht einfach da, tu was!”  das ist eine Empfindung, die Menschen haben wenn sie mit einem ernsten Problem konfrontiert werden.  Aber es kommt manchmal vor, dass das was getan wird, kontraproduktiv ist –  dass es die Lage verschlechtert und nicht verbessert, vielleicht sogar drastisch  verschlechtert. Das Buch, das Sie zu lesen begonnen haben, soll davor warnen, dass die Menschheit heute mit einer Situation konfrontiert ist, wo die Dinge, die wir wahrscheinlich tun werden, wie wir es  in Problemsituationen erwartungsgemäß tun, unsere tatsächliche, aber regelmäßig falsch verstandene  Zwangslage sehr viel verschlimmern  werden.

Kelberg, den 14. März 2015

Christoph Becker




Ein Bundestagsbüro zum Thema Stromausfall

Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)  bietet auf seiner Webseite eine ganze Reihe Publikationen an. Mich hat von dem reichhaltigen Angebot dieses Büros zunächst nur das 2011 erschienene Buch Was bei einem Blackout geschieht – Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls interessiert, das sich mit einem länger andauernden Stromausfalls befasst.

Das Wort “Krieg” konnte ich in diesem Bericht nur an einer einzigen Stelle finden, und dann auch nur  in dem Zusammenhang, dass es in Kriegs- und Katastrophensituationen zu “sexuell-aggressiven Bemächtigungen” also zu Vergewaltigungen kommen kann. Auf die Idee, dass fremde Mächte gezielt, in einer ersten Angriffswelle die elektrische und elektronische Infrastruktur einer modernen Gesellschaft unbrauchbar könnten und würden und dass diese dabei vielleicht sogar anonym bleiben könnten, scheint man in Berlin nicht gekommen zu sein. Dass es angesichts der Weltlage (Verlust an Ackerland, Wassermangel, sinkende Grundwasserspiegel in Nordafrika und in weiten, für die Nahrungsproduktion wichtigen Teilen Asiens, Bevölkerungsüberschüsse, Proliferation von Atomwaffen, extreme Verwundbarkeit westlicher Industriestaaten durch EMP-Angriffe und vielem mehr) zu einem offenen oder zunächst verdecken Angriffskrieg in Richtung Europa kommen könnte, scheint man auch nicht gekommen zu sein.

Obwohl einiges an Literatur angeben wird, wird der 2008 erschienene  Critical National Infrastructures Report der EMP-Commission des amerikanischen Kongresses nicht erwähnt, obwohl dieser sich auch mit dem Problem eines großflächigen Stromausfalls befasst. Anders als der deutsche Bericht hatte sich der amerikanische Bericht aber zusätzlich noch mit dem Problem befasst, dass neben der Stromversorgung zeitgleich auch nahezu die gesamte Elektronik landesweit ausfallen kann.

Das Buch Was bei einem Blackout geschieht – Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls des TAB ist dennoch sehr informativ und lesenswert.  Bei der Lektüre sollte man aber bedenken, dass in ein einem wirklichen Ernstfall, etwa in der Anfangsphase eines großen Krieges, wahrscheinlich auch die gesamte moderne Elektronik und Regelungstechnik weitgehend unbrauchbar gemacht würde, und dass dann nicht nur in ganz Deutschland sondern auch in weiten Teilen des restlichen Europas. Man sollte daher sicherheitshalber damit rechnen, dass dann auch Notstromgregate (in dem Buch oft auch mit NSA und USV abgekürzt) und alternative Energiequellen ausfallen, soweit deren Funktion auf das Funktionieren von elektronischen Schaltkreisen angewiesen ist.  Das heißt, die Situation würde sich in der Realität unter Umständen noch sehr viel schneller und krasser verschlechtern. Der Elektroingenieur Patrick Lowrie schildert in seinem Roman SS-18: The SATAN Legacy (End Game) (English Edition) dass man die Notstromversorgung im Weißen Haus nur wiederherstellen konnte, weil man noch einen alten Dieselgenerator aus dem vorelektronischen Zeitalter hatte. Das Weiße Haus wird heute sicher eine auch gegen EMP-Ereignisse ausreichend gesicherte  moderne Notstromanlage haben, aber dass in Deutschland entsprechend gesicherte Notstromaggregate existieren, darf man bezweifeln, wenn man liest, welche eher harmlosen Szenarien in Berlin offenbar schon die Grenze des Vorstellbaren darstellen.

Die Autoren schreiben, “Die Erwartung, dass die Behörden
in der Lage sind, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, sollte auf keinen Fall enttäuscht werden.”  Hat jemand allen Ernstes überhaupt diese Erwartung? Wenn ja, besser, realistischer und lebensrettend wäre, wenn man von den Behörden im Ernstfall nur totales Versagen erwartet und wenn die Bürger zumindest in den ländlichen Gebieten sich auf lokaler Ebene gemeinsam auf einen solchen Ernstfall vorbereiten (in den Städten hat man dann eh kaum eine Überlebenschance).  In dem im Folgenden verlinkten Film “Americas Cities – The Movie” (( dieser Film und der Film Urban Danger zusammen mit einer entsprechenden Lokalpolitik auf dem Land, könnten, nebenbei bemerkt, die Probleme der Landflucht, der Leerständen in den Dörfern und des drohenden Ärztemangels auf dem Land nachhaltig lösen )) sagt einer der Sicherheitsexperten, dass das große Problem der Behörden in einer solchen Situation eben die Leute sind, die auf den Staat und die Behörden vertrauen und auf deren Hilfe warten.

Sun Tzu, der alte chinesische Klassiker der Kriegskunst sagte:

In alter Zeit machten sich die fähigen Krieger unbesiegbar und warteten auf den Moment der  Verwundbarkeit des Feindes. Unbesiegbarkeit hängt von einem selber ab; die Verwundbarkeit des Feindes hängt von ihm ab.

Deutschland, und andere europäische Staaten tun dagegen heute alles, um ihre Verwundbarkeit zu maximieren, und das im ersten fünftel eines Jahrhunderts, das der amerikanische Soziologe und Ökologe, Prof. Dr. William R. Catton nach gründlichem Studium der Situation als “Flaschenhalsjahrhundert” bezeichnet hat, weil er eine ganz sicher nicht friedliche verlaufend, massive Reduktion der Weltbevölkerung vorausgesehen hat.

Kelberg, den 7.3.2015

Christoph Becker