Vegetarier haben kleinere Gehirne

Von verschiedenen Institutionen wird derzeit Fleischverzicht als für den Klimaschutz  und für die Zukunft der Menscheit wichtig und gut gefordert. Vor diesem Hintergrund habe ich hier den Artikel “Vegetarier haben kleinere Gehirne”  von Barry Groves übersetzt, weil ich davon ausgehe, dass eine Schrumpfung der Gehirne und damit auch der Problemlösungsfähigkeit weder für den Klimaschutz noch für die Wirtschaft und das Wohlergehen der Gesellschaft vorteilhaft ist.

Link auf das Original: http://www.second-opinions.co.uk/vegetarians-have-smaller-brains.html

Beginn der Übersetzung

Vegetarier haben kleinere Gehirne

Wenn Sie weiterkommen wollen, brauchen Sie ein Gehirn

Es gibt überwältigende Beweise dafür, dass wir keine vegetarische Spezies sein können. Dies wurde 1972 durch die Veröffentlichung zweier unabhängiger Untersuchungen bestätigt.[1] [2] Sie betrafen Fette. Etwa die Hälfte unseres Gehirns und Nervensystems besteht aus komplizierten, langkettigen Fettsäuren. Diese werden auch in den Wänden unserer Blutgefäße verwendet. Ohne sie können wir uns nicht normal entwickeln. Diese Fettsäuren kommen in Pflanzen nicht vor, wohl aber Fettsäuren in einer einfacheren Form. Hier kommen pflanzenfressende Pflanzenfresser ins Spiel. Im Laufe des Jahres wandeln die Pflanzenfresser die einfachen Fettsäuren, die in Gräsern und Samen vorkommen, in zwischengeschaltete, kompliziertere Formen um. Durch den Verzehr der Pflanzenfresser können wir ihre Vorräte an diesen Fettsäuren in die von uns benötigten umwandeln.

Vor etwa 2,5 Millionen Jahren begannen tierische Lebensmittel einen immer wichtigeren Platz auf dem Speiseplan unserer Vorfahren einzunehmen. Kleinere Backenzähne, weniger robuste Gesichtsmuskeln und Veränderungen der Schneidezahnform aus dieser Zeit lassen darauf schließen, dass Lebensmittel wie Fleisch, die weniger zerkleinert und mehr zerrissen werden müssen, einen größeren Stellenwert einnahmen.

Ein zunehmender Fleischanteil in der Ernährung lieferte offensichtlich mehr tierisches Eiweiß, was vielleicht mit der zunehmenden Körpergröße zusammenhängt, die den Übergang vom Australopithecinen über den Homo habilis zum Homo erectus begleitete.[3] Aber die größere Verfügbarkeit von tierischem Fett war wahrscheinlich eine wichtigere Veränderung in der Ernährung. Mit groben Steinwerkzeugen konnten die frühen Menschen Knochen brechen und hatten so Zugang zu Hirn- und Markfett von einer Vielzahl von Tieren, die sie durch Aasfressen oder Jagen erlangten. Diese und andere Kadaverfette wurden von den frühen Hominiden wahrscheinlich ebenso geschätzt wie von den modernen menschlichen Jägern und Sammlern.[4] Mehr tierisches Fett in der Ernährung bedeutete nicht nur erheblich mehr Energie, sondern war auch eine Quelle für fertige, langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, darunter Omega-6-Arachidonsäure (AA), Omega-3-Docosatetraensäure (DTA) und Omega-3-Docosahexaensäure (DHA). Diese 3 Fettsäuren machen zusammen über 90 % der Fettsäuren in der Hirnsubstanz aller Säugetierarten aus[5].

Unser Gehirn ist wesentlich größer als das eines Affen. Betrachtet man die fossilen Aufzeichnungen von den frühen Hominiden bis zum modernen Menschen, so stellt man eine bemerkenswerte Zunahme der Gehirngröße fest: von 375-550 ml zur Zeit des Australopithecus über 500-800 ml beim Homo habilis, 775-1.225 ml beim Homo erectus und 1.350 cm³ beim modernen Menschen(Homo sapiens). Über die Gründe dafür wird noch spekuliert, aber diese Zunahme der Gehirngröße wäre physiologisch nicht möglich gewesen ohne eine erhöhte Zufuhr von vorgebildeten langkettigen Fettsäuren, die ein wesentlicher Bestandteil bei der Bildung von Hirngewebe sind[6] und die es nie gegeben hätte, wenn unsere Vorfahren kein Fleisch – mit seinem Fett – gegessen hätten. Die menschliche Muttermilch enthält die für die Entwicklung des Großhirns erforderlichen Fettsäuren, Kuhmilch dagegen nicht. Es ist kein Zufall, dass unser Gehirn, relativ gesehen, etwa 50 Mal so groß ist wie das einer Kuh.

Woher kommt die Energie für unser Gehirn?

Zwischen 20 und 25 % der gesamten Energie, die wir verbrauchen, wird von unserem Gehirn verbraucht. Dies steht im Gegensatz zu den Menschenaffen, deren Gehirn nur etwa 8 % verbraucht. Das macht unser Gehirn in Bezug auf Energie sehr teuer. Das bedeutet, dass unser Energieverbrauch im Verhältnis zu unserer Körpergröße wesentlich höher sein müsste als der anderer Tiere. Doch das ist nicht der Fall. Das wirft ein Rätsel auf: Woher nehmen wir Menschen die zusätzliche Energie, die wir für unsere großen Gehirne aufwenden? Die Forscher WR Leonard und ML Robertson kamen zu dem Schluss, dass die Entwicklung der Gehirngröße auf Veränderungen in der Qualität der Ernährung während der Evolution der Hominiden zurückzuführen ist. Sie sagen,

“Die Umstellung auf eine kalorisch dichtere Ernährung war wahrscheinlich notwendig, um die vom Gehirn der Hominiden verbrauchte Stoffwechselenergie wesentlich zu erhöhen. Auch wenn Ernährungsfaktoren allein nicht ausreichen, um die Entwicklung unserer großen Gehirne zu erklären, so scheint es doch klar zu sein, dass bestimmte Veränderungen in der Ernährung notwendig waren, damit sich das Gehirn wesentlich weiterentwickeln konnte.”[7]

Dies bestätigt die Arbeit Crawfords. Unser vergrößertes Gehirn wurde zwar dadurch notwendig, dass wir uns zu engeren Gemeinschaften mit mehr Individuen zusammengeschlossen haben und uns daher an mehr Individuen erinnern müssen, doch was dies möglich machte, war eine Ernährung von ausreichender Qualität, die diese Gehirnvergrößerung ermöglichte.

Aber es gibt noch einen anderen Aspekt. Zwei Wissenschaftler, Aiello und Wheeler, maßen die Größe von Gehirnen und anderen Körperorganen im Verhältnis zur vorhergesagten Körpergröße[8] und stellten fest, dass die über den Erwartungen liegende Größe des menschlichen Gehirns durch eine unter den Erwartungen liegende Darmgröße kompensiert wurde. Bei der Messung der anderen energieintensiven Organe des Körpers – Herz, Nieren, Leber und Magen-Darm-Trakt, da diese nach dem Gehirn am meisten Energie verbrauchen – und beim Vergleich der Organgrößen eines 65 kg schweren nicht-menschlichen Primaten mit denen eines durchschnittlichen 65 kg schweren Menschen stellten sie dramatische Unterschiede zwischen der erwarteten und der tatsächlichen Größe des menschlichen Gehirns und des Darms fest: “Die splanchnischen [Bauch-/Darm-]Organe waren etwa 900 g kleiner als erwartet”. Fast der gesamte Fehlbetrag ist darauf zurückzuführen, dass unser Darm nur etwa 60 % des für einen Primaten ähnlicher Größe erwarteten Volumens ausmacht.

Wir haben einen Fleischfresserdarm

Unser Darm ist im Vergleich zu anderen Primaten nicht nur kleiner als angenommen, er ist auch ganz anders aufgebaut. Unser Dünndarm ist das Hauptorgan für die Verdauung der Nahrung und die Extraktion der Nährstoffe zur Aufnahme in unseren Körper. Es überrascht nicht, dass er mehr als 50 % des Gesamtvolumens unseres Darms ausmacht. Der Dickdarm spielt bei der Verdauung nur eine untergeordnete Rolle: Er dient vor allem dem Wasserentzug und damit der Wasserspeicherung. Aus diesem Grund macht er nur etwa 20 % des Darmvolumens aus. Bei anderen Primaten sind die Verhältnisse dagegen genau umgekehrt: Der Dünndarm von Orang-Utans und Schimpansen, der bei der Verdauung eine untergeordnete Rolle spielt, macht etwa 25 % des Darmvolumens aus, während der Dickdarm, in dem Bakterien zur Fermentierung von Pflanzenfasern eingesetzt werden und in dem der größte Teil der Verdauung stattfindet, etwa 53 % des Volumens ausmacht.[9]

Dies ist nicht die einzige Messung, die wichtig ist. Bisher habe ich unseren Darm mit dem unserer Vettern, den Primaten, verglichen, die sich hauptsächlich von Pflanzen ernähren. Wenn wir sie auch mit den großen Fleischfressern vergleichen, stellen wir fest, dass unser Darm dem ihren sehr ähnlich ist. Die Vergleiche werden in Bezug auf das Körpergewicht durchgeführt, da das Gewicht in engem Zusammenhang mit dem metabolischen Energiebedarf eines Tieres steht. Dieses Verhältnis, das als Kleibersches Gesetz bekannt ist, drückt die Beziehung zwischen der Körpermasse (Gewicht) und dem metabolischen Energiebedarf des Körpers aus. Die Größe eines jeden Organs, das direkt mit dem Stoffwechselumsatz zu tun hat, sollte dem Kleiberschen Gesetz entsprechen. Wenn wir die Größe dieser Organe messen und sie mit dem Kleiberschen Gesetz übereinstimmen, sollte der Quotient des Magen-Darm-Trakts (GI) jedes Teils 1,00 betragen. Ein GI größer als 1,00 bedeutet, dass das Organ größer als erwartet ist, und ein GI kleiner als 1,00 bedeutet, dass es kleiner als erwartet ist.

Im Darm ist es die Oberfläche der verschiedenen Teile des Verdauungstrakts, die ihre relative Absorptionsfähigkeit bestimmt. Ein Test der wichtigsten Bereiche des menschlichen Verdauungstrakts wurde 1985 mit folgenden Ergebnissen veröffentlicht:[10]

Magenquotient 0,31
Dünndarmquotient 0,76
Blinddarmquotient 0,16
Dickdarmquotient 0,58

Da diese Werte alle deutlich unter 1,00 liegen, kann das nur eines bedeuten: Damit der Körper ausreichend Energie und Nährstoffe aufnehmen kann, um richtig zu funktionieren, muss die Nahrung eine hohe Energie- und Nährstoffdichte aufweisen. Fettes Fleisch ist die einzige universelle Klasse von Lebensmitteln, die in diese Kategorie fällt, so dass es keinen Zweifel daran gibt, dass der Mensch zur Klasse der Fleischfresser gehört.

Gehirnquotient

Unser Darm ist nicht der einzige Teil unseres Körpers, der auf diese Weise analysiert wurde. Die Größe unseres Gehirns und unsere hohe Intelligenz machen uns Menschen einzigartig. Im Verhältnis zu unserer Körpergröße sind unsere Gehirne wirklich riesig. Wenn wir unseren Hirnquotienten auf die gleiche Weise messen wie unseren Darm, können wir eine Vorstellung davon bekommen, wie groß es wirklich ist.

Um die so genannte Enzephalisation zu messen, wurden statistische Modelle entwickelt, die die Gehirngröße und die Körpergröße bei einer Vielzahl von Arten miteinander verglichen. Dies ermöglichte eine genaue Schätzung der Gehirngröße für eine bestimmte Art auf der Grundlage ihrer Körpermasse. Dies ist wichtig, weil es die quantitative Untersuchung und den Vergleich von Gehirngrößen zwischen verschiedenen Arten durch automatische Anpassung an die Körpergröße ermöglicht. So haben zum Beispiel Elefanten, die Pflanzenfresser sind, und Wale, ob Pflanzen- oder Fleischfresser, größere Gehirne als wir – aber sie haben auch viel größere Körper. Bei dieser Übung wurde festgestellt, dass die Gehirngrößen dieser Tiere ebenfalls dem Kleiberschen Gesetz folgen.

Als dieser Test an Menschen durchgeführt wurde, lag der Mensch ganz oben auf der Primatenskala. Unser Enzephalisierungsquotient lag bei hervorragenden 28,8.

Bei einem Gehirn, das in keinem Verhältnis zum Rest unseres Körpers steht, ist es nicht verwunderlich, dass es einen so großen Anteil an unserer Gesamtenergie verbraucht. Da das Gehirn so groß ist und so viel Energie verbraucht, während unser Darm so klein ist, hängt die dem Gehirn zur Verfügung stehende Energiemenge nicht nur davon ab, wie das Gesamtenergiebudget des Körpers zwischen dem Gehirn und anderen energieintensiven Organen und Systemen aufgeteilt wird, sondern auch von der Fähigkeit unseres Darms, ausreichend Energie aus unserer Nahrung zu gewinnen. Dies bestätigt auch, dass die Art der Ernährung, die wir zu uns nehmen sollten, eine hohe Nährstoffdichte aufweisen muss, wie sie in Lebensmitteln wie Fleisch und Fett zu finden ist.

Unsere Gehirne werden nun kleiner

Mit einem so kleinen Darm, der alle Nährstoffe und Energie aufnehmen kann, die unser Körper braucht, ist eine moderne kalorien- und fettarme, ballaststoffreiche, pflanzliche Ernährung als Energiequelle für unser energiehungriges System völlig unzureichend, um mit höchster Effizienz zu funktionieren. Dieser Mangel macht sich inzwischen bemerkbar.

Seit dem Aufkommen der Landwirtschaft ist ein besorgniserregender Trend zu beobachten, denn unsere Gehirne haben tatsächlich an Größe verloren. Eine kürzlich aktualisierte und strenge Analyse der Veränderungen der menschlichen Gehirngröße ergab, dass die Gehirngröße unserer Vorfahren mit den ersten anatomisch modernen Menschen vor etwa 90.000 Jahren ihren Höhepunkt erreichte. Danach blieb sie für weitere 60 000 Jahre ziemlich konstant.[11] In den nächsten 20 000 Jahren war ein leichter Rückgang der Gehirngröße von etwa 3 % zu verzeichnen. Seit dem Aufkommen der Landwirtschaft vor etwa 10.000 Jahren hat sich dieser Rückgang jedoch erheblich beschleunigt, so dass unsere Gehirne heute um weitere 8 % kleiner sind. Das sind insgesamt 11 % weniger als zur Zeit ihrer größten Ausdehnung.

Dies deutet auf eine Art historisch bedingten Mangel in irgendeinem Aspekt der menschlichen Gesamternährung hin. Die offensichtlichste und weitreichendste Veränderung in der Ernährung während der letzten 10.000 Jahre ist natürlich der enorme Rückgang des Verzehrs energiereicher, fettreicher Lebensmittel tierischen Ursprungs, die wahrscheinlich über 90 % der Ernährung ausmachten, auf heute nur noch 10 %, verbunden mit einem starken Anstieg des Verzehrs von weniger energiereichen Getreidesorten[12]. Dieses Muster besteht immer noch; es wird sogar heute noch befürwortet: Es ist die Grundlage unserer so genannten “gesunden” Ernährung..

Vitamin B-12

Falls es noch einer weiteren Überzeugung bedarf, dass wir eine fleischessende Spezies sein müssen, gibt es einen weiteren essenziellen Nährstoff, der in keiner pflanzlichen Nahrung vorkommt. Dieser Nährstoff ist Vitamin B-12.

Vitamin B-12 ist unter den Vitaminen insofern einzigartig, als es überall in Lebensmitteln tierischen Ursprungs vorkommt, wo es letztlich von Bakterien stammt, während es in allem, was aus dem Boden wächst, kein aktives Vitamin B-12 gibt. Wenn Spuren von Vitamin B-12 auf Pflanzen zu finden sind, dann nur zufällig durch bakterielle Kontamination des Bodens. Und selbst das geht verloren, wenn die Pflanzen vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden.

Die Bakterien im Dickdarm des Menschen produzieren riesige Mengen an Vitamin B-12. Leider ist dies nutzlos, da es nicht durch die Dickdarmwand absorbiert wird. Dr. Sheila Callender berichtet von der Behandlung von Veganern mit schwerem Vitamin-B-12-Mangel, indem sie Wasserextrakte aus deren Stuhl herstellte, die sie ihnen verfütterte und damit eine Heilung bewirkte.[13] Auch eine iranische Veganer-Sekte macht sich diese Tatsache unwissentlich zunutze. Forscher konnten nicht verstehen, wie die Mitglieder dieser Sekte gesund bleiben konnten, bis ihre Untersuchungen ergaben, dass sie ihr Gemüse in menschlichem Dung anbauten – und es dann aßen, ohne sich die Mühe zu machen, es vorher zu waschen.[14]

Um Veganern das Überleben zu ermöglichen, wird Vitamin B-12 in Großbritannien künstlich den Frühstücksflocken zugesetzt und kann in Pillenform gekauft werden. Dies ist kaum eine natürliche Art der Nahrungsaufnahme und in vielen Fällen selbstzerstörerisch. Im Gegensatz zu den meisten anderen Vitaminen kommt Vitamin B-12 in einer Reihe von Analoga vor, von denen nur sehr wenige für den Menschen aktiv sind. Als Dr. Victor Herbert menschliche Stuhlproben zur Analyse sammelte, stellte er fest, dass von 100 Mikrogramm extrahiertem Vitamin B-12 nur 5 Mikrogramm für den Menschen aktive Analoga waren[15]. 95 % selbst dieser reichhaltigsten Vitaminquelle bestanden also aus Analoga, die für den Menschen nutzlos waren.

Mehrere fermentierte Produkte wie Tempeh, ein Sojabohnenprodukt, und Spirulina, die von strikten Veganern als Vitamin-B-12-Quelle verwendet werden, enthalten entweder keine nennenswerten Mengen des Vitamins oder sie enthalten Analoga des Vitamins, die für den Menschen nicht aktiv sind.[16] Mehr als die Hälfte der Erwachsenen aus einer makrobiotischen Gemeinschaft, die in Neuengland getestet wurde, wiesen niedrige Konzentrationen von Vitamin B-12 auf. Die Kinder waren kleinwüchsig und untergewichtig. Die Gemeinschaft stützte sich bei der Versorgung mit dem Vitamin auf Meeresgemüse.

Diese Abhängigkeit von pflanzlichen Quellen vermittelt ein falsches Gefühl der Sicherheit und könnte tatsächlich die Symptome eines B-12-Mangels schneller hervorrufen.

Die Menge an Vitamin B-12, die wir benötigen, ist winzig: etwa 1 Mikrogramm pro Tag. Wenn wir mehr als diese Menge essen, baut der Körper eine Reserve auf. Wenn eine Person Veganer wird, werden diese Reserven geleert – aber nur allmählich. So kann es mehrere Jahre dauern, bis sich Symptome einstellen. In England hat eine sorgfältig durchgeführte Studie an Veganern gezeigt, dass sie alle irgendwann einen Vitamin-B-12-Mangel bekamen[17].

Gehirnschwund bei Vegetariern

Aber zurück zur Gehirngröße: Der Rückgang, der mit dem Aufkommen der Landwirtschaft und unserer stärkeren Abhängigkeit von pflanzlichen Lebensmitteln begann, hat sich bei denjenigen, die sich “gesund” vegetarisch ernähren, noch dramatisch verstärkt.

Wissenschaftler der Abteilung für Physiologie, Anatomie und Genetik der Universität Oxford haben kürzlich herausgefunden, dass eine Umstellung auf eine vegetarische Ernährung schlecht für unser Gehirn sein könnte – bei Menschen, die sich fleischlos ernähren, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Gehirn schrumpft, sechsmal höher[18].

Anhand von Tests und Gehirnscans an in einer Gemeinschaft lebenden Freiwilligen im Alter von 61 bis 87 Jahren, die bei der Anmeldung keine kognitiven Beeinträchtigungen aufwiesen, wurde die Größe der Gehirne der Teilnehmer gemessen. Als die Probanden fünf Jahre später erneut getestet wurden, stellten die Wissenschaftler fest, dass die Teilnehmer mit der geringsten Vitamin-B12-Zufuhr am ehesten von einer Schrumpfung des Gehirns betroffen waren. Es überrascht nicht, dass Veganer, die alle Lebensmittel tierischen Ursprungs meiden, am stärksten von der Schrumpfung des Gehirns betroffen waren. Dies bestätigt frühere Forschungsergebnisse, die einen Zusammenhang zwischen Gehirnschwund und niedrigem B12-Spiegel zeigen.

Veganer sind am ehesten von einem Mangel betroffen, denn die besten Vitaminquellen sind Fleisch, insbesondere Leber, Milch und Fisch.

Es gab noch zwei weitere besorgniserregende Aspekte bei dieser Studie. Der erste war, dass das größte Gehirn eines Veganers zu Beginn der Studie mit 1455 ml bereits kleiner war als das kleinste Gehirn einer Person, die sich “normal” ernährt, mit 1456 ml.

Der andere Aspekt war noch beunruhigender. Alle Teilnehmer hatten Vit B-12, das im “normalen” Bereich lag. Dies deutet darauf hin, dass der Normalbereich zu niedrig ist – und zwar mit ziemlich großem Abstand. Soweit ich weiß, haben die Japaner auf der Grundlage dieser Studie ihren Normalwert angehoben.

Bestätigt wurde die obige Studie im folgenden Jahr durch eine weitere Studie des Oxford Project to Investigate Memory and Ageing, Department of Physiology, Anatomy and Genetics, University of Oxford, UK.[19] Sie stellten fest, dass ein Vitamin-B-12-Mangel häufig mit kognitiven Defiziten einhergeht, und überprüften die Belege dafür, dass die Kognition älterer Menschen auch bei Vitamin-B-12-Konzentrationen, die über den traditionellen Grenzwerten für einen Mangel liegen, beeinträchtigt werden kann. Sie schlagen vor, dass vor allem ältere Menschen ermutigt werden sollten, einen guten und nicht nur einen ausreichenden Vitamin-B-12-Status durch die Ernährung aufrechtzuerhalten.

Schlussfolgerung

Es liegt auf der Hand, dass wir mehr und nicht weniger Fleisch und tierische Lebensmittel essen müssen.

Wenn Vegetarier – und insbesondere Veganer – Sie beschimpfen, weil Sie Tiere “ermorden” und essen, seien Sie bitte nett zu ihnen. Sie leiden mit ziemlicher Sicherheit an einer selbstverschuldeten Hirnatrophie und sind sich des Schadens, den sie sich selbst zufügen, und des Schadens, den sie anderen zufügen, die ihren Ratschlägen folgen, kaum bewusst.

Referenzen

[1]. Crawford M, Crawford S. The Food We Eat Today. Spearman, London, 1972.
[2]. Leopold AC, Ardrey R. Toxic Substances in Plants and Food Habits of Early Man. Science 1972; 176(34): 512-4.
[3]. McHenry HM. How big were early hominids? Evol Anthropol 1992; 1: 15-20.
[4]. Stefansson V. The fat of the land. MacMillan, New York, 1960. 15-39.
[5]. Sinclair AJ. Long-chain polyunsaturated fatty acids in mammalian brain. Proc Nutr Soc 1975; 34: 287-91.
[6]. Crawford MA, Cunnane SC, Harbige LS. A new theory of evolution: quantum theory. In: Sinclair A, Gibson R, eds. Essential fatty acids and eicosanoids. American Oil Chemists Society, Champlaign, Ill, 1992. 87-95.
[7]. Leonard WR, Robertson ML. Evolutionary perspectives on human nutrition: the influence of brain and body size on diet and metabolism. Am J Human Biol 1994; 6: 77-88.
[8]. Aiello LC, Wheeler P. The expensive tissue hypothesis: the brain and the digestive system in human and primate evolution. Current Anthropology, 1995; 36: 199-221.
[9]. Milton K. Primate diets and gut morphology: implications for hominid evolution. In: Food and Evolution: Toward a Theory of Food Habits, eds. Harris M, Ross EB; Temple University Press, Philadelphia, 1987, 93-115.
[10]. Martin RD, et al. Gastrointestinal allometry in primates and other mammals. In: Size and Scaling in Primate Biology. Jungers WL ed., Plenum Press, New York, 1985, 61-89.
[11]. Ruff CB, Trinkaus E, Holliday TW. Body mass and encephalization in Pleistocene Homo. Nature 1997; 387: 173-176.
[12]. Eaton, S Boyd, Eaton, Stanley B III. Evolution, diet and health. Presented in association with the scientific session, Origins and Evolution of Human Diet. 14th International Congress of Anthropological and Ethnological Sciences, Williamsburg, Virginia, 1998.
[13]. Callender ST, Spray GH. Latent pernicious anaemia. Br J Haematol 1962; 8: 230.
[14]. Halstead JA, et al. Serum and tissue concentration of vitamin B 12 in certain pathologic states. N Eng J Med 1959; 260: 575.
[15]. Herbert V. Vitamin B-12: plant sources, requirements and assay. Am J Clin Nutr 1988; 48: 852.
[16]. Miller DR, et al. Vitamin B-12 status in a macrobiotic community. Am J Clin Nutr 1991; 53: 524-9.
[17]. Chanarin I, O’Shea AM, Malkowska V, Rinsler MG. Megaloblastic anaemia in a vegetarian Indian community. Lancet 1985; ii: 1168.
[18] Vogiatzoglou A, et al. Vitamin B12 status and rate of brain volume loss in community-dwelling elderly. Neurology 2008; 71(11): 826-32
[19] Smith AD, Refsum H. Vitamin B-12 and cognition in the elderly. Am J Clin Nutr 2009; 89: 707S-11S.

Zuletzt aktualisiert am 13. Juni 2010

Ende der Übersetzung

Nachbemerkungen

Beim Rheinland-Pfälzischen Zahnärztetag 2024, der unter dem Motto “Seniorenzahnmedizin” stand, habe ich unter anderem auch gelernt, dass Demenz und Alzheimer in Europa die mit 105 Milliarden Euro pro Jahr am meisten Kosten verursachende Erkrankung ist. Dazu fiel mir Professor Tim Noaks und mein Artikel Gesund abnehmen: auch ohne Sport und Hunger ein, aus dem ich hier zitiere:

Alzheimer und Ernährung. Alzheimer sei wahrscheinlich eine Art Diabetes Typ 3. Das menschliche Gehirn könne mit zunehmendem Alter immer schlechter Glukose, also Blutzucker als Energiequelle nutzen. Es bräuchte mehr Fette bzw. Ketone. Wenn es diese wegen einer kohlenhydratreichen Diät nicht bekommen würde, sei das Gehirn zunehmend unterversorgt.

Eine andere sehr hohe Kosten verursachende Erkrankung ist Diabetes. Prof. Tim Noaks (Prof. für Sportphysiologie) erzählt unter anderem in dem Webinar “Why Fat is not the Enemy” (dt.: “Warum Fett nicht der Feind ist”) wie er als junger Arzt  miterleben mußte, dass bei seinem Vater Diabetes festgestellt wurden und dass er dann hilflos zusehen mußte wie sein Vater als Folge seiner Erkrankung seinen Verstand und beide Beine verloren habe. Als Prof. Noaks so alt wurde, wie sein Vater damals war, wurde auch bei ihm Diabetes diagnostiziert. Er habe dann aber zufällig ein Buch über die Atkins-Diät gefunden, darin gelesen und sehr schnell erkannt, dass dies sein Problem lösen könne. Prof. Noakes hat dann seine Ernährung umgestellt und hält seinen Kohlenhydratkonsum unter 40 g pro Tag. Er hat seine Diabetes damit im Griff und benötigt keine Medikamente.  Ohne Fleisch und tierische Fette  ist das nicht möglich.

Einige andere Artikel auf freizahn.de, die zu diesem Thema interessant sein können




Die Angst vor dem Klimawandel sinnvoll nutzen

Der Glaube an den Klimawandel und dessen angebliche Hauptursachen, die sogenannten Treibhausgase, ist dabei, den Wohlstand und die Überlebenschancen der westlichen Industriegesellschaften in einer ohnehin schwierigen und gefährlichen Zeit unnötig zu verringern. Wie könnte man den Schaden begrenzen und die von diesem Glauben freigesetzten Kräfte produktiv zur Verbesserung der Zukunftschancen nutzen?

Vorbemerkung

Es ist hier völlig egal, ob es überhaupt einen Klimawandel gibt oder/und ob die von Menschen verursachten CO2-Emissionen überhaupt eine Rolle spielen.

Wichtig ist, dass die Politik und große Teile der Bevölkerung die CO2-Emissionen für gefährlich halten und dass die beabsichtigten Gegenmaßnahmen sich unnötig auf Produktivität und damit auch auf den Wohlstand der Gesellschaft auswirken, wie ich in Zum Thema CO2-Bepreisung zu erklären versucht habe.

Die Angst vor den CO2-Emissionen sinnvoll nutzen

Man könnte, um es vorwegzunehmen, jährlich die gesamten CO2-Emissionen der BRD  im Jahre 2017, nämlich 907 Millionen Tonnen, auf der in Deutschland verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzfläche (182.178 qkm) durch intelligentes Landmanagement, einlagern. Man müsste dazu ca. 50 Tonnen CO2, bzw. 13,6 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr aus der Atmosphäre entnehmen und im Boden einlagern.

Der  in der Landwirtschaft nachgewiesene, mögliche Spitzenwert liegt heute wesentlich höher.

Dass dies so ist, wusste ich schon länger und habe es auch schon wiederholt auf www. freizahn.de beschrieben.

In der ersten Lektion des neuen Grundkurses von Dr. Elaine Ingham, (www.soilfoodweb.com/courses-and-training) wird als Referenz und weitere Lektüre die folgende Quelle empfohlen:
Dr. David C. Johnson: Soil Microbes: Their Powerful Influence in Agroecosystems, New Mexico State
University, Institute for Sustainable Agricultural Research (ISAR), at
https://d28lcup14p4e72.cloudfront.net/233103/4204167/10.1.1.735.4098.pdf .

Nach der Lektüre dieses Dokuments habe ich mir auf Youtube auch so ziemlich alles von diesem Dr. David C. Johnson angesehen.

Eines der für Landwirte fachlich extrem interessanten Details ist, dass die Produktion von Biomasse, also das Pflanzenwachstum, NICHT mit der Menge N, P, K und auch nicht mit der organischen Masse korreliert, sondern mit dem Verhältnis von Bodenpilzen zu Bakterien (Fungi/Bacteria). Die Bodenpilze und auch die ebenfalls wichtigen Bakterien reduziert und zerstört man aber durch die übliche Bodenbearbeitung sowie auch durch den Einsatz von Mineraldünger und anderen Agrarchemikalien.

Das Wichtigste für den Klimaschutz, egal ob man nun dran glaubt oder nicht, ist meines Erachtens die folgende Grafik über die Kohlenstoffspeicherung auf  der Farm von Gabe Brown:

Quelle: SOLUTIONS BENEATH OUR FEET – David C Johnson’s presentation part 1 ( https://youtu.be/XlB4QSEMzdg )

Danach können durch intelligentes Management bis zu 24,5 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar im Boden sequestriert werden. Das entspricht  gut 89 Tonnen CO2-Squestrierung pro Hektar. Wenn man diesen Wert auf der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschland erreichen würde, dann würde man ca. 1,6 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entnehmen und im Boden in Form von Kohlenstoff einlagern. Die jährlichen CO2-Emissionen Deutschlands betrugen 2017  etwa 907 Millionen Tonnen. Bei optimalem Landmanagement und Nutzung der gesamten landwirtschaftlichen Fläche könnte Deutschland also ungefähr das 1,7-fache seiner CO2-Emissionen des Jahres 2017  im Boden speichern. Deutschland wäre dann dank  intelligenter, gut gemanagter Landwirtschaft trotz seiner hohen KFZ-Dichte und trotz seiner Kohle und Braunkohlekraftwerke eine CO2-Senke. Die deutsche Realität sieht derzeit allerdings anders aus. Die Landwirtschaft selbst dürfte insgesamt eher eine CO2-Quelle sein. Eine Einlagerung von CO2 im Boden findet eher nicht statt, weil grundlegende Prinzipien und Einsichten nicht genutzt werden.

Den Betrieb von Gabe Brown, zu dem die oben gezeigte Grafik gehört, ist ein Großbetrieb auf den ich schon in  Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung und Mögliche Erträge im Biolandbau hingewiesen hatte. Ich hatte dort auch einige Daten zu diesem Betrieb aufgelistet.

Auf ein anderes wichtiges Beispiel aus der Praxis habe ich in meinem Artikel Abschlussvortrag der Grassfed Exchange 2016  hinweisen. Dort hatte ich von einem Versuch berichtet, bei dem mit minimalem Aufwand auf ca. 400 ha, in ca. 5 Jahren 208  bzw. 264 Tonnen CO2 pro Hektar im Boden eingelagert wurden. Das wären 41 bis 52 Tonnen CO2 pro Jahr.  Wenn man in der deutschen Landwirtschaft   ca. 50 Tonnen pro Hektar und Jahr einlagern würde, dann könnte man, wie oben schon erwähnt, die deutschen Kohlekraftwerke, die Braunkohlekraftwerke, das gesamte Verkehrswesen und die Heizung der Häuser so wie im Jahr 2017 weiter mit fossilen Energieträgern betreiben und hätte trotzdem eine CO2-neutrale Wirtschaft.

Wenn man bedenkt, dass stattdessen in Deutschland alleine 124 Euro/Tonne an  CO2-Vermeidungskosten für die Windenergie und und bei  Solaranlagen sogar 846 Euro/Tonne ausgegeben werden (( https://www.ffe.de/themen-und-methoden/ressourcen-und-klimaschutz/70-co2-vermeidungskosten-erneuerbarer-energietechnologien )) ….  Also irgendwie haben dieser  Rezo Ja lol ey mit seiner “Zerstörung der CDU” und Dr. Markus Krall in Megacrash voraus: Banksystem 2020 am Stress-to-Break Punkt ( youtu.be/dku7LfketuQ ) mit Blick auf die Qualität unserer Volksparteien schon recht.

Aber auch die Grünen sind kein bisschen besser. Siehe dazu auch meinen Artikel Anmerkungen zu einer grünen Wahlkampfveranstaltung für Landwirte.

Zu erwähnen wäre dann noch, dass bei dem im  Abschlussvortrag der Grassfed Exchange 2016  vorgestellten Versuch die Wasseraufnahmerate von 12,7  Liter pro Stunde auf über 254 Liter pro Stunde gesteigert wurde, was eine enorme Verminderung des Hochwasserrisikos bei gleichzeitiger Verbesserung der Dürreresistenz und des lokalen Wasserhaushaltes bedeutet hat. Der Betrieb von Gabe Brown hat ähnliche Verbesserungen erreicht, wie ich schon in Starkregen und Sturzfluten geschrieben habe.  Zitat von dort über die Farm von Gabe Brown:

Er erwähnt dann, dass 1991, als er den Betrieb  übernommen habe, eine Wasserinfiltrationsrate von 1/2 Zoll pro Stunde, das sind 12,5 Liter pro Quadratmeter und Stunde, gemessen wurden. 2016 wurden 8 Zoll, das entspricht 203 Liter pro Quadratmeter und Stunde, gemessen. Einen Starkregen mit 8 Zoll pro Stunde habe er noch nicht erlebt.

Durch die höhere Wasserspeicherkapazität können auch lokale Temperaturschwankungen im Sinne von www.rainforclimate.com ausgeglichen werden. Das heißt, Regenwasser fließt selbst bei Starkregenereignissen nicht mehr ab, sondern wird im Gelände gespeichert. Wenn dann wieder die Sonne scheint, verdunstet dieses Wasser. Das entzieht der Umgebung Wärme. Der Wasserdampf steigt in die Höhe, wo er kondensiert und dabei die beim Verdampfen aufgenommene Wärme wieder abgibt. Vor allem dann, wenn man im Boden genug Bakterien hat, die die Tropfenbildung verbessern, fällt er dann oft wieder lokal als Regen auf die Erde und erhöht so die Niederschlagsmenge.

Man hat so einen Wärmefahrstuhl, der das Klima in Bodennähe abkühlt und angenehmer macht, während man gleichzeitig die Niederschlagsmenge steigert. Das wiederum steigert auch die Fruchtbarkeit des Bodens, was wiederum die Aufnahme von Kohlendioxid und die Einlagerung von Kohlenstoff im Boden  steigert.

Die bei der Fotosynthese gewonnene Energie wird im Übrigen zu ca. 1/3 als Zuckerverbindung über die Wurzeln der Pflanzen im Boden abgeben. Diese durch Photosynthese gewonnene Energie wird in der konventionellen Landwirtschaft nur mangelhaft oder nicht genutzt.

In einer optimalen, nachhaltigen, die Möglichkeiten der Natur nutzenden  Landwirtschaft, wird diese Energie aber als Energiequelle für Bakterien und Bodenpilze genutzt, die damit dann auch die von den Pflanzen benötigten Nährstoffe – die konventionelle Bauern teuer zukaufen – aus den mineralischen Bodenbestandteilen herauslösen.

Wenn diese Bakterien und Pilze dann teilweise von Amöben, Nematoden und anderen Mikroorganismen gefressen werden, werden die in den Bakterien und Pilzen gespeicherten Nährstoffe in einer für die Pflanzen brauchbaren Form freigesetzt. Auf diese Weise kann ein das Bodenleben und die Natur geschickt nutzender Landwirt auf Mineraldünger verzichten und trotzdem sehr gute Ernten erzielen.

Anzumerken ist auch noch, dass die Pflanzenvielfalt in beiden Beispielen drastisch zu genommen hat. Die Vergrößerung der Pflanzenvielfalt ist auch eine der grundlegenden Voraussetzungen für das Gelingen.  Auch die Vielfalt und Masse der Insekten und der Wildbestand haben zugenommen. Gabe Brown erwähnt an einer Stelle, dass er den Wildbestand am Anfang leider nicht gemessen habe, aber gefühlt sei er um das hundertfache gestiegen.

In  SOLUTIONS BENEATH OUR FEET, Panel Discussion – Part 2 ( youtu.be/nvtT39J59fo ) war der Konsens der Experten aus Wissenschaft und Praxis, dass die Sequestrierung von  Kohlenstoff mit Hilfe von Pflanzen im Prinzip unbegrenzt ist. Die Schichten eingelagerten Kohlenstoffs können immer dicker werden, was durch die teilweise sehr großen Mutterbodenschichten in den Präriegebieten bewiesen ist.

Insbesondere die australische Bodenmikrobiologin Dr. Christine Jones weist darauf hin, dass die Nährstoffgehalte der Lebensmittel seit dem 2. Weltkrieg erheblich gesunken seien (Nährstoffgehalt der Lebensmittel sinkt seit dem 2. Weltkrieg). Die Vermutung, dass eine Zunahme der Erträge über einen Verdünnungseffekt  das Sinken der Nährstoffgehalte verursacht habe, sei nicht zutreffend. Die Nährstoffgehalte sind bei Landwirten und Gärtnern, die auf Böden mit gesundem Bodenleben  gleich große oder größere Erträge erzielen, als heute bei konventioneller Bewirtschaftung üblich sind, ähnlich hoch wie früher. Das passt auch zu dem, was ich in den Kursen von Dr. Elaine Ingham gelernt habe, nämlich dass die Pflanzen bei einem gesunden Bodenleben alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Menge erhalten. Was für Nährstoffmangel sorgt, ist die Reduzierung oder Zerstörung des Bodenlebens.

Die durch ein gesundes Bodenleben wieder erreichbaren, höheren Nährstoffgehalte würden voraussichtlich die Kosten im Gesundheitswesen erheblich senken.

In einer zynischen, auf Wirtschaftswachstum um jeden Preis fixierten Gesellschaft ist das alles sicher eher schädlich und unattraktiv.  Ich möchte aber zu bedenken geben, dass die deutsche Wirtschaft schon heute die typischen Symptome zu hoher Produktionskosten der Energie zeigt, nämlich zunehmende Einkommensungleichheit, sinkende Produktivität und sinkende Reallöhne vor allem in den mittleren und unteren Lohngruppen.

Wie die durch “Energiewende”, bzw. durch den “Klimaschutz” schon erfolgten und weiter zu erwartenden Verteuerungen der Energie wirken, habe ich unter anderem in Zum Thema CO2-Bepreisung zu zeigen versucht.  Wenn die Analysen von Dr. Markus Krall zutreffen, dann wird die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft ohnehin schon in weniger als 2 Jahren in eine schwere Krise geraten (siehe Megacrash voraus: Banksystem 2020 am Stress-to-Break Punkt  ( youtu.be/dku7LfketuQ )).

In dem das Klimathema behandelnden und auch Kritiker der CO2-These zu Wort kommen lassenden, niederländisch-deutsch-englischen Film The Uncertainty Has Settled (youtu.be/GuoxLggqI_g ) mit deutschen Untertiteln, von  Marijn Poels , den ich mir neulich angesehen habe, gibt der alte Niederländer, mit dem sich der Regisseur unterhält, zu bedenken, dass Deutschland heute 70 % der benötigten Nahrungsmittel importiert. Er erzählt dann auch, wie die deutschen Städter in der Notzeit nach dem 2. Weltkrieg auf dem Land bei den Bauern Wertsachen gegen Nahrungsmittel getauscht hätten. Er berichtet u.a. von einer Frau, die einem Bauern eine Halskette für einen Sack Kartoffeln angeboten habe. Der Bauer habe ihr aber nur einen halben Sack für die Kette geben wollen und sie sei in ihrer Not darauf eingegangen. Einige Jahre später habe der Bauer für die  Halskette von einem Juwelier 800.000 DM bekommen. Heute aber hätten die Bauern in Deutschland in einer Notzeit in der Regel keine Nahrungsmittel mehr an zu bieten, während die Lebensmittelgeschäfte oft schon nach einem Tag nicht mehr genug Lebensmittel hätten, wenn der Nachschub ausfalle. Dafür würden in Deutschland jetzt 140 ha Ackerland für eine einzige Biogasanlage verbraucht, und Deutschland habe über 8000 solcher Anlagen.

Auf den Film The Uncertainty Has Settled  hatte mich übrigens Jörg Rehmann, der Produzent des ebenfalls sehr beeindruckenden Films End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert, aufmerksam gemacht, nachdem ich ihm wegen seines Films geschrieben hatte. End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert zeigt sehr gut die bitteren Folgen  und den Wahnsinn der “Energiewende”. Es ist schon ziemlich unerträglich, wenn man vor diesem Hintergrund bedenkt, wie einfach, preiswert und vorteilhaft man im Grunde durch eine Optimierung der Landwirtschaft sehr viel mehr hätte erreichen können.

Völlig unabhängig davon, was die Zukunft wirklich bringt, wäre es jedenfalls in hohem Maße vernünftig und wünschenswert, die vorgeschlagenen Maßnahmen zur C02-Sequesterierung und zur Verbesserung der Bodenqualität, des Hochwasserschutzes und der Biodiversität möglichst zügig zumindest in Beispielbetrieben umzusetzen und vor dem Hintergrund der lokalen Gegebenheiten zu optimieren.

Kelberg, den 11. Juni 2019

Christoph Becker

 




Gesund abnehmen – auch ohne Sport und Hunger

Nach Infos und Gedanken zur Fleischdiät habe ich weiter recherchiert und dann auf eine weitestgehend kohlenhydratfreie, vor allem aus Fleisch, Fisch, tierischen Fetten und Eiern und Haselnüssen bestehende Diät umgestellt, die ich nun über 3 Monate getestet habe. 

Warnhinweis

Aus juristischen Gründen möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Artikel lediglich die Erfahrung von mir als Privatperson und allgemeine Informationen, Hinweise auf weitere Informationsquellen, Zitate, Meinungen und Literaturhinweise enthält. Das heißt, dieser Artikel ersetzt keinen auf die individuelle Situation und Verfassung des Patienten begründeten ärztlichen Rat. Wer seine Ernährungsweise grundlegend verändert oder eine Diät ausprobiert, tut das in eigener Verantwortung und sollte das vorsichtig und vor allem vorsichtig beobachtend tun und sich vorher gut informieren. Unsicherheiten, etwa bei bestehenden Krankheiten und auch; wenn regelmäßig Medikamente eingenommen oder gespritzt werden, ist es sinnvoll, vor einer Diät den Rat von einem oder auch von verschiedenen Ärzten einzuholen. Bei Zweifeln sollte man eine Umstellung der Ernährung langsam, in kleinen Schritten vornehmen.

Eigene Erfahrung

Morgens fängt der Tag jetzt nicht wie früher mehr mit Obst und Müsli, sondern in der Regel mit aus 3 oder besser 4 Eiern und Butter bereitetem Rührei an.

Mittags gibt es so gut wie immer Rindfleisch. Zwei Steaks oder auch gebratenes Gulasch (ist billiger als Steaks), oder/und Fisch mit Butter, oder Gehacktes mit Ei. Mein Verbrauch an Fleisch und auch an Butter ist gegenüber früher extrem gestiegen.

Darüber hinaus gibt es Haselnüsse und Schweizer Käse.

Bei den Getränken habe ich fast nichts verändert. Ich trinke weiterhin  normales Leitungswasser, ein Gemisch aus  Kaffee und Zichorie mit Milch oder Backkakao mit Wasser und Milch. Als Milch habe ich jetzt aber keine 1,5% H-Milch, sondern solche mit 3,5 oder 3,8 % Fettgehalt. Mit  Beginn der neuen Diät habe ich  schon seit einiger Zeit das übliche Gläschen Wein oder Likör am Abend  allerdings weggelassen (bis auf eine Flasche Wein über einige Tage verteilt zum Jahreswechsel).

Abgenommen habe ich ca. 6 kg. Das Gewicht blieb nach anfangs schneller Abnahme längere Zeit konstant oder stieg auch mal wieder, aber jetzt fällt es wieder langsam. Mein BMI ist mit jetzt 26 immer noch zu hoch, aber es ist jetzt absehbar, dass er ganz gemütlich und ohne Hunger in den normalen Bereich kommt. Mit mehr Wasser anstatt Kakao  oder Kaffee mit viel Milch als Getränk, und mit mehr Sport wären es sicher etliche Kilogramm mehr gewesen.

Zu sozialen Anlässen habe ich auch schon mal normal in einem Restaurant gegessen (einmal Wildschwein Gulasch mit Kartoffeln und Rotkohl und zweimal eine Pizza), zweimal habe ich auch ein Stück Kuchen und über Weihnachten und Neujahr auch etwas Schokolade gegessen. Einige Male gab es auch ein Stück Ananas oder ein paar Stücke Kakis.

Getreideprodukte, Obst und Gemüse esse ich ansonsten nicht mehr.  Dabei habe ich früher sehr viel Brot, Müsli und oft auch Kuchen gegessen.

Das Beste an dieser Diät ist für mich, dass man sich einfach besser fühlt und leistungsfähiger ist. Die leichten morgendlichen Depressionen, die mich oft meine Arbeit als Zahnarzt haben hassen lassen – bis das helle Licht der Praxis wirkte, sind verschwunden.

Alte und auch sehr alte “Baustellen” wurden und werden auf einmal abgearbeitet und die Arbeit als Zahnarzt macht endlich richtig Freude.  Beruflich habe ich eine ganze Reihe von Investitionen und Verbesserungen realisiert, bzw. in Auftrag gegeben.

Meine Frau hat diese Diät nach anfänglichem Zögern und weniger extrem auch probiert und ist ebenfalls vom Ergebnis sehr angenehm überrascht.  Abnehmen ohne Hunger und sich rundherum wohlfühlen.

Das passt alles auch zu den Berichten anderer deutscher Quellen:

Die Berichte von Steelmovr auf Youtube

Neben dem amerikanischen Videoblogger Michaelnthony auf Youtube mit How Meat Healed Me (Zero Carb Carnivore Diet) ( youtu.be/BjFs71pKstw ), waren die Berichte auf dem deutschen Videoblog von “Steelmovr” für mich ein entscheidender letzter Grund, es mit dieser Diät auch selbst zu probieren.  Hier sein derzeit letzter Beitrag:  Carnivore | Fleisch Diät || Woche 10 + Coach Burak Video ( youtu.be/gd6aYpGlwEM ), der mir aus heutiger Sicht als Startpunkt besonders gut geeignet scheint, da er dort einen Überblick und Rückblick bietet.  Er verlinkt dort auch einen Erfahrungsbericht von dem Fitnesstrainer Coach Burak, der für 30 Tage eine Fleischdiät getestet hat:  30 Tage (fast) nur Fleisch! 1. Fazityoutu.be/dKgjLeFSfSQ ).

Deutsche Quellen zur Banting Diät

William Banting (de.wikipedia.org/wiki/William_Banting ) der wohlhabende englische Sargschreiner, der auch den Sarg für den Sieger von Waterloo, Herzog Wellington, geliefert hat, hatte nach einer langen Odyssee mit vielen für ihn nutzlosen Empfehlungen seiner Ärzte zur Gewichtsreduzierung schließlich einen Arzt gefunden, der ihm einen Verzicht auf Kohlenhydrate vorschlug. Man begann damals gerade damit, Kohlenhydrate in der Nahrung feststellen zu können deren Rolle zu verstehen.

Bei William Banting war die kohlenhydratarme Ernährung  sehr erfolgreich und er hat dann auch einen Bericht über seine Diät veröffentlicht. Sein “Offener Brief über die Korpulenz – an das gesamte Publikum gerichtet” ist im Internet auch in deutscher Sprache  verfügbar:

www.archive.org/stream/korpulenzihreurs00voge#page/n13/mode/2up

Auf Barry Groves  leider sehr reaktionsträgen Webseite gibt es auch eine deutsche Übersetzung von einem Vortrag Groves über Banting:  William Banting – Verfasser des ersten Buches über kohlenhydratarme Ernährung  ( www.second-opinions.co.uk/banting-deutsch.html#.XC-g2FzQiV4 ). Überhaupt gibt es auf Barry Groves eine ganze Reihe von professionell von der Diplom-Dolmetscherin Ruth Kritzner ins Deutsche übersetzten Artikeln von Barry Groves zum Thema Ernährung: www.second-opinions.co.uk/deutsches-register.html

Bei der Suche nach deutschen Quellen zum Thema “Banting Diät” habe ich auch das lchf-institut ( www.lchf-institut.de ) gefunden. Es handelt sich dabei um eine Initiative und ein Online-Institut einer Journalistin aus Berlin, die selbst mit einer sehr kohlenhydratarmen, viel Fett beinhaltenden Ernährung sehr gute Erfahrungen gemacht hat und die diese Ernährungsform nun über ihr Institut und einen dazu gehörenden Blog, Video und eine Facebookseite propagiert. Ein Teil ihrer Angebote sind kostenpflichtig.

Für mich waren die frei zugänglichen Informationsangebote des Ichf-Institute nicht so interessant, weil ich das durch Lektüre von Barry Groves Büchern bereits wusste. Anderseits werden dort  in dem ersten Webinar, dessen Link man bei einer unverbindlichen Anmeldung bekommt, auch einige deutschsprachige Bücher zum Thema angezeigt.

Für mich interessanter war die Übersetzung eines Interviews mit dem südafrikanischen Professor Tim Noakes, auf der Webseite des lchf-institutes:  www.lchf-institut.de/lchf-interview-prof-tim-noakes.  Nach der Lektüre dieser Übersetzung eines Interviews habe ich etwas zum Thema Tim Noake gesucht, gelesen und auf youtube angehört:

Professor Tim Noakes und die Noakes-Stiftung

Tim Noakes, ist emeritierter Professer der Sportmedizin ( en.wikipedia.org/wiki/Tim_Noakes ) der Universität Kapstadt mit dem Spezialgebiet Sportphysiologie. Er war als junger Arzt, Langstreckenläufer und später auch als Professor zunächst von den üblichen Empfehlungen für eine “gesunde Ernährung” überzeugt, weil diese halt allgemein akzeptiert schienen. Aufgewachsen war er allerdings mit einer sehr fleischhaltigen Diät. Sein Vater hatte Diabetes Typ 2 und hat, wie Prof. Noakes heute sagt, letztlich durch die Behandlung der Diabetes unter anderem beide Beine und seinen Verstand verloren und konnte bei seinem Tod auch nicht mehr mit seinem Sohn sprechen.

Prof. Noakes litt trotz seiner intensiven sportlichen Aktivitäten unter Insulinresistenz und auch bei ihm wurde schließlich eine Starke Tendenz zu Diabetes vom Typ 2 festgestellt. Ein mit über 120 wissenschaftlichen Studien begründetes Buch über die Atkinsdiät hat ihn dann nachdenklich gemacht die Lehre von dem, was als “gesunde Ernährung” gepredigt wird, hinterfragen und in Frage stellen lassen.

Er hat verschiedene Bücher zu dem Thema veröffentlicht:

Auf Youtube habe ich mir von Prof. Noakes bisher die folgenden Beiträge angehört:

  • Ep 10: Prof Tim Noakes says we don’t need carbs or even… vegetablesyoutu.be/Eg0OpnHY3nI )
  • Challenging conventional dietary guidelines by Prof Tim Noakes | PHC Conference 2018youtu.be/0Es9G2qSna8 ) Hier geht es hauptsächlich um einen Prozess mit der Südafrikanischen Ärztevereinigung wegen einer seiner Äußerungen auf Twitter,, den er schließlich in zweiter Instanz klar gewonnen hat.
  • Tim Noakes – How to influence your health (https://youtu.be/Mj3LxoWrGAc) Das ist ein im Mai 2014 in englischer Sprache in Schweden gehaltener Vortrag mit schwedischen Untertiteln. Für Ärzte oder Ernährungsberater ist dieser Vortrag meines Erachtens ein sehr guter Einstieg.

Auf Vimeo habe ich Prof Tim Noakes – the uncut interview  zum Film Cerealkillers  ( vimeo.com/136374130 ) gefunden. Einige besonders bemerkenswerte Informationen aus diesem Interview:

  • Fett macht dünn! Die meisten glauben, dass Fett zu essen dick macht. Er nennt das Lipophobie. Die Realität sei aber, je mehr Fett man esse, je dünner werde man.  Bei Barry Groves habe ich dazu eine einleuchtenden Erklärung gefunden: Fett in der Nahrung signalisiert dem menschlichen Körper, dass Winter und Jagdzeit ist. In der Steinzeit waren dann vor allem Tiere im Winterschlaf oder in Winterruhe zu erlegen. Für den Mensch hieß es, dass er besser aktiv und maximal fit ist und außerdem war es  für den Menschen im Winter wegen der Kälte nützlich, sich zu bewegen, wobei die Muskeln Wärme produzieren.
  • Alzheimer und Ernährung. Alzheimer sei wahrscheinlich eine Art Diabetes Typ 3. Das menschliche Gehirn könne mit zunehmendem Alter immer schlechter Glukose, also Blutzucker als Energiequelle nutzen. Es bräuchte mehr Fette bzw. Ketone. Wenn es diese wegen einer kohlenhydratreichen Diät nicht bekommen würde, sei das Gehirn zunehmend unterversorgt.
  • Bei ihm und vielen anderen Ausdauersportlern habe bei der üblichen an Kohlenhydraten reichen Ernährung, die Leistung nach einiger Zeit immer weiter abgenommen. Ursache sei vermutlich eine Mangelerscheinung gewesen. Mit einer kohlenhydratarmen, sehr fettreichen Ernährung sei die Leistungsfähigkeit wieder gestiegen. Es sei gewesen, als ob er zwanzig Jahre jünger gewesen sei. Er berichtet auch von einem 49 Jahre alten Sportler, der mit seiner sehr fettreichen Diät bei  einem bekannten Langstreckenlauf in den USA gegen junge Athleten der Spitzenklasse, die sich aber wohl von einer kohlenhydratreichen Kost ernährt hätten, gewonnen habe.
  • Getreide, vor allem Weizen und Mais sind für viele ungesund. Bei Gesundheitsproblemen sei es sinnvoll, darauf zu verzichten und zu sehen was sich tut. Der Name des Films, zu dem das Interview aufgenommen wurde ist “Cerealkillers Movie”, also  Getreidetöterfilm oder vielleicht auch Müslitöterfilm.  
  • Sport ist NICHT zum Abnehmen geeignet. Es sei eher so, dass man wenn man fett ist, nicht gut Sport treiben kann (Tim Noakes ist Sportmediziner!). Man würde, wenn man Übergewicht hat, besser erst mit einer fettreichen, kohlenhydratarmen Diät abnehmen und DANN erst anfangen zu trainieren und Sport zu treiben. Bei der Bundeswehr würde man also z.B. am Besten erst die neuen Rekruten zum Theorieunterricht und leichten praktischen Übungen schicken und dabei mit einer sehr fettreichen Diät ohne Hunger abnehmen lassen und dann würde man erst mit körperlich belastenderen Übungen und Sport beginnen. Barry Groves sieht das mit dem Sport ähnlich.
  • Diabetikern würde meist erzählt, sie müssten Kohlenhydrate zu sich nehmen, weil sonst ihr Gehirn schaden nehmen würde. Das Gegenteil sei wahr. Ein wichtiger Punkt bei der Behandlung von Diabetes sei das Interesse der Industrie am Verkauf von Insulin, womit sehr viel verdient würde. Ich habe daraufhin etwas recherchiert und z.B. www.diabetes-ratgeber.net/Ernaehrung gefunden. Dort seht tatsächlich, “etwa 45 bis 60 Prozent der täglich benötigten Energiemenge in Form von Kohlenhydraten zu sich zu nehmen. Fette sollten nicht mehr als 35 Prozent des Tagesbedarfs ausmachen“. Nach allem, was ich bisher herausfinden konnte ist solch eine Empfehlung für die Pharmaindustrie und den Rest des “Gesundheitswesens” sicher sehr gesund, weil Wirtschaftswachstum und Gewinne sichernd, aber aus Sicht der Patienten ist solch eine Empfehlung im Grunde nicht hilfreich.

Prof. Noakes hat auch für einigen Wirbel gesorgt, weil er meinte, dass die üblichen Ernährungsempfehlungen unserer Zeit in späteren Zeiten als Genozid, also als Völkermord, gesehen werden. Ich übersetze dazu den entsprechenden Abschnitt aus Times Live ( www.timeslive.co.za/news/south-africa/2017-10-16-noakes-calls-traditional-food-pyramid-genocide/ ):

Die meisten nationalen Ernährungsempfehlungen werben für den Verzehr großer Mengen Obst und Gemüse, geringer Mengen gesättigter Fette, mäßiger Mengen Fleisch und vieler Portionen Kohlenhydrate.

Die Empfehlungen, die Noakes als “Vergleichbar mit Völkermord” bezeichnet, werben dafür, täglich 8 Gläser Wasser, 3-4 Portionen Obst pro Tag, 6-11 Portionen nicht verfeinerter Kohlenhydrate, 2-3 Portionen Milchprodukte und ein Minimum an Fetten zu sich zu nehmen.

Diese krasse, politisch nicht korrekte Äußerung kam bei einigen nicht gut an, aber sie entspricht durchaus auch dem Eindruck, den man zum Beispiel beim Lesen von Barry Groves Büchern  Natural Health and Weight Loss und Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill gewinnt. Die üblichen Empfehlungen für eine “gesunde Ernährung” sind gefährlicher, massenhaft das Leben verkürzende und die Lebensqualität ruinierende, aber für gewisse Berufsstände und Industrien wirtschaftlich sehr erfreuliche Irreführungen der Bevölkerung. 

Die Noakes Stiftung (thenoakesfoundation.org)

Auf der Webseite der Noakes Foundation findet man jede Menge Informationen. Für 650 Dollar wird dort und auf nutrition-network.org zudem ein Professional Training in LCHF/Ketogenic Nutrition & Treatment angeboten: nutrition-network.org/professional-training-in-lchf-keto-nutrition-and-treatment/  Ich denke, das ist sehr interessant und ich habe mich daher für diese Fortbildung angemeldet.

Bei einer  Suche mit “Noakes foundation” findet man auf Youtube viele weitere Filme.

Beitrag zur ganzheitlichen Kieferorthopädie

Da “ganzheitliche” Zahnmedizin und Kieferorthopädie offenbar gefragt ist, wie ich gerade aus einer Werbeanzeige einer großen Praxis erfahre, möchte ich von jetzt an auch hin und wieder dazu schreiben. Ich fange mit ganzheitlicher Kieferorthopädie an:

Von der Lektüre in einer älteren Ausgabe von Orthodontics: Current Principles and Techniques von habe ich unter anderem in Erinnerung behalten, dass kieferorthopädische Fehlstellungen  von Zähnen offenbar eine Zivilisationskrankheit sind. Bei Naturvölkern kämen diese nicht vor. In Barry Groves Natural Health and Weight Loss habe ich nun im Appendix A, Diseases helped or prevented by the Natural Health and Weight Loss way of eating nun neben Krankheiten wie Akne, Alzheimer, Arthritis, Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS), Krebs, Depressionen, Koronaren Herzerkrankungen und vielen, vielen anderen auch – Zahnengstand und Zahnfehlstellungen, also die Anlässe für kieferorthopädische Behandlungen gefunden. Zitat:

Zahnengstand und Zahnfehlstellungen: Kohlenhydratreiche Diät, Zucker und Stärke. Die Fehlentwicklung des Kiefers und Gesichtsbereiches, einschließlich der Zahnbögen ist ein Wachstumsproblem, das vor der Geburt durch die Ernährung der werdenden Mutter bestimmt wird. Die Verengung des Gesichtes und der Zahnbögen gab es bei den primitiven Rassen nicht, aber man findet sie bereits in der ersten Generation der Kinder, nachdem deren Eltern die Nahrungsmittel der modernen weißen Zivilisation übernommen haben.      

Der Nutzen kieferorthopädischer Behandlungen ist aktuell übrigens ein Thema in den deutschen Medien (z.B. www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-01/kieferorthopaedie-zahnspangen-medizinischer-nutzen-nicht-belegt-gutachten-gesundheitsministerium ). Professor Robert Varnarsdall, einer der Authoren von Orthodontics: Current Principles and Techniques habe ich in einem Vortrag zum Thema Kiefer- und Gesichtsschmerzen und Kieferorthopädie,  übrigens schon vor rund 20 Jahren sagen hören, dass kieferorthopädische Behandlungen mit Blick auf das Vorkommen späterer Kiefer- und Gesichtsschmerzen nutzlos seien. Diese Meinung vertrat auch der auf Kiefer- und Gesichtschmerzen spezialisierte Professor Jeffrey Okeson ( jeffokeson.net ), durch den ich den Zusammenhang  von zwischen scheinbar unerklärlichen Zahnschmerzen  und Muskelverspannungen und deren Behandlung kennengelernt habe. Als einzigen medizinischen Nutzen kieferothopäischer Behandlungen hatte Prof. Robert Varnarsdall damals angeführt, dass man damit die Breitenverhältnisse der Kiefer und damit die Abstützung der Zähne optimieren und damit das Vorkommen von Parodontose unwahrscheinlicher machen könne. Als Negativbeispiel, wie man dieses Ziel nicht erreicht, hatte er dann aber ausgerechnet einen in Deutschland behandelten Fall gezeigt. Ein Zahnarzt aus dem mit einigen hundert Zuhörern gefüllten Saal meinte bei den Fragen und Antworten, dann noch, dass Parodontose doch auch durch eine gute Mundhygiene verhindert würde. Die Antwort von Professor Varnarsdall darauf war, “Aber viele haben keine gute Mundhygiene”.

An diesem Punkt möchte ich dann noch auf meinen Artikel Infos und Gedanken zur Fleischdiät hinweisen. Wie Prof. Jordan Peterson in dem dort erwähnten Interview mit Joe Rogan erwähnt, hat die Umstellung auf  Fleischdiät offensichtlich auch dazu geführt, dass seine Parodontose verschwunden ist.

Durch die Beschäftigung mit dem Thema Wasseraufbereitung habe ich in den letzten Zeit aber auch noch die auch in der Naturheilkunde verwendeten Mittel Chlordioxidlösung ( CDL ) und Dimethylschwefeloxid (DMSO) kennengelernt, mit denen unter anderem angeblich auch die Behandlung von Parodontose sehr unterstützt werden kann.

Dschingis Khans Geheimnis

Den Artikel Dschingis Khan: Sein Geheimnis von Dr. Ulrich Strunz, auf www.strunz.com hatte ich auf der Suche nach Artikeln über die Diät der Mongolen gefunden. Die Mongolen und die anderen zentralasiatischen Reitervölker, wie etwa die Hunnen, sind wegen ihrer militärischen Erfolge in vorindustriellen Zeiten bekannt.  Die militärische Erfolge dieser Reitervölker lassen auf überlegene körperliche und geistige Fitness schließen. Sie sind daher ein zuverlässiger historischer Beweis für die Qualität der Diät dieser, keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht betreibenden Völker, die sich hauptsächlich von Fleisch und im Sommer auch von Milchprodukten wie Käse und Jogurt ernährt haben.

Das Beispiel der Massai und Eskimos

Barry Grove erwähnt in Natural Health and Weight Loss  das Beispiel der Massai und der Eskimos. Zitat:

Eine Studie der Doktoren W.S. McClellan und E.F. Du Bois fand, dass die Eskimos in Baffin Island und Grönland, die von einer Diät lebten, die fast vollständig aus Fleisch und Fisch bestand, und die keine Stärke oder zuckerhaltige Nahrung aßen, fast vollständig frei von allen Krankheiten waren. Bei den in Labrador lebenden Eskimos war das nicht der Fall. Diese waren “zivilisiert” worden und lebten von konservierten Lebensmitteln, getrockneten Kartoffeln, Mehl, Essen aus Konserven und Getreideprodukten. Dies Gruppen von Eskimos litt reichlich unter den Krankheiten der “Zivilisation”.

Ein Vergleich zwischen dem Stamm der  Massai in Ostafrika, die in der Nachbarschaft der Kikuyu lebten, zeigte ein ähnliches Muster. Die Massai waren als sie noch ausschließlich Fleischesser waren und nur von Fleisch, Blut und der Milch ihrer Rinder lebten, groß, gesund, langlebig und schlank. Die Kikuyu, als sie noch rein vegetarisch lebten, waren dagegen klein, krank, früh versterbend und  dickbäuchig. Während der Mitte des 20. Jahrhunderts begannen die Kikuyu Fleisch zu essen – und ihre Gesundheit verbesserte sich. Seit 1960 veränderte sich die Diät der Massai ebenfalls – aber in die entgegengesetzte Richtung.  Sie aßen nun weniger Blut und Milch und ersetzten diese mit Mais und Bohnen. Ihre Gesundheit verschlechterte sich.

Viele Entdecker bemerkten, dass die Menschen die Völker, die sie “Wilde” nannten exzellente Zähne hatten, und dass zivilisierte Menschen schreckliche Zähne hatten.  Dr. Weston A Price, einem Zahnarzt schien es, dass wir außerordentlich töricht sind, indem wir uns darauf konzentrieren herauszufinden, warum unsere Zähne so schlecht sind, ohne jemals darüber nachzuforschen warum die Zähne der “Wilden” so gut sind. Er begab sich zur Suche nach Fakten auf eine 10-jährige Weltreise. Was er herausfand war, dass jeder Stamm der mit der Westlichen Zivilisation in Kontakt gekommen war, nicht nur schlechtere Zähne hatte als die, die diesen Kontakt nicht  hatten, sondern dass sie alle eine allgemein schlechtere Gesundheit hatten. Es gab keine Ausnahme. Eine “zivilisierte” kohlenhydratbasierte Diät ist inhärent ungesund.

Pemmikan – Eine erprobte, gesunde, extrem haltbare Ernährung für Soldaten, Expeditionen und Katastrophenfälle

In Kapitel 4, Learning from History, seines Buches  Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill , geht Barry Groves ausführlich auf das Thema Pemmikan ein. Mir war Pemmikan (de.wikipedia.org/wiki/Pemmikan) aus verschiedenen Büchern meiner Jugendzeit noch als Reiseproviant von Indianern und Trappern in Erinnerung, aber ich hatte nie weiter darüber nachgedacht.

Pemmikan wird aus getrocknetem Fleisch und tierischem Fett hergestellt. Dabei wird das getrocknete Fleisch fein zerkleinert und die Fleischteile werden offenbar vollständig in Fett eingebettet. Bei der klassischen Zubereitung sind die Bestandteile wirklich nur Fett und Fleisch. Zumindest dieses auf klassische Weise zubereitete Pemmikan ist über 20 Jahr haltbar. Es ist nachweislich eine vollwertige Ernährung, mit der Menschen auch bei sehr schwerer Arbeit Monate lang gesund und leistungsfähig geblieben sind.  Gleichzeitig bietet dieses Fleisch-Fett-Gemisch ein Maximum an für Menschen als Nahrung verwertbarer Energie pro Volumen und Gewichtseinheit.

Zu diesem Abschnitt über Pemmikan, habe ich mir als Ergänzung auf Youtube 6th Army’s Rations at Stalingradyoutu.be/occOOTk6OKY ) angesehen, wo die Hungerkatastrophe der 6. Armee und auch der Zivilbevölkerung und der in deutsche Gefangenschaft geratenen sowjetischen Soldaten plastisch geschildert wird. Was wäre gewesen, wenn die deutschen Soldaten, und auch die Sowjets bei Stalingrad große Mengen rechtzeitig hergestelltes und über 20 Jahre lagerfähiges Pemmikan gehabt hätten? Das gilt übrigens auch für die Belagerung von Leningrad.

Es könnte mit Blick auf künftige Kriege und Katastrophen extrem hilfreich sein, wenn man das, was heute über hoch fetthaltige Ernährung bekannt ist nutzen und große Mengen klassisches Pemmikan herstellen und dezentral einlagern würde.

Wann ist eine Nahrung vollwertig?

Eine Nahrung ist vollwertig, wenn sie alle Nährstoffe und die nötige Energie enthält, die der Körper benötigt. Es ist eigentlich logisch und leicht einzusehen, dass der Verzehr von Säugetieren für Säugetiere eine vollwertige Ernährung ist, wenn diese Säugetiere wie im Falle des Menschen, von der Natur grundsätzlich für den Verzehr von Fleisch, tierischem Fett  und Blut ausgerüstet ist.

Einseitig und nicht vollwertig in diesem Sinne kann für den Menschen nur eine vegetarische oder vegane Ernährung sein, weil nicht jede pflanzliche Nahrungsquelle alle Nährstoffe enthält die für den Aufbau eines Säugetiers nötig sind. Das ist jetzt sicher etwas vereinfacht gedacht, aber es erklärt, warum eine nur aus Fleisch und tierischen Fetten bestehende Ernährung funktioniert und die Gesundheit und Fitness erhält, während eine vegetarische oder gar vegane Ernährung oft krank macht und die Leitungsfähigkeit schwächt.

Für welche Ernährung wir entwickelt wurden

In Dr. Barry Groves / Homo Carnivorus: What We Are Designed to Eat / Carnivore Diet / Ketogenic Diet ( youtu.be/X2qdyKxU0YU ), erklärt Dr. Barry Groves sehr gut und einleuchtend, dass der Mensch in erster Linie ein Fleischfresser ist. Das im Vergleich zur Körpergröße sehr große menschliche Gehirn hätte ohne eine vorwiegend aus Fleisch und tierische Fetten bestehende Nahrung nicht entstehen können. Der Verdauungstrakt des Menschen ist für eine pflanzliche Ernährung nicht ausgelegt. Wie Barry Groves zeigt, nehmen alle Säugetiere letztlich die Masse der von ihnen benötigten Energie in Form von Fetten auf, auch wenn das auf den ersten Blick anders zu sein scheint. Wiederkäuer befördern nämlich das Gras zunächst in ihren Pansen, wo es von Mikroorganismen aufbereitet wird. Die Wiederkäuer befördern diese Masse aus Mikroben und Nahrungsresten dann beim Wiederkäuen in ihre anderen Mägen, wo die eigentliche Verdauung stattfindet. Man kann auch sagen, eine Kuh lebt nicht von Gras, sondern sie frisst vor allem Bakterien, die sie im Pansen züchtet. Diese Bakterien produzieren auch Fette. Im Prinzip hat eine Kuh also ihren eigenen Viehzuchtbetrieb mit nachgeordnetem Fleischverarbeitungsbetrieb im Bauch. Die ganze Fabrikanlage beschickt sie mit Gras.

Bei den vorwiegend Blätter fressenden Gorillas und bei den auch nur Gras fressenden Pferden ist im hinteren Teil  des Verdauungstraktes  eine ähnliche Kombination aus Viehzuchtbetrieb und Fleischfabrik nachgeschaltet, die das Tier mit den nötigen Fetten versorgt.

Die Raubtiere  und auch die Menschen haben diese Möglichkeit nicht. Der Mensch hat keinen Pansen und auch sein Dickdarm und Blinddarm ist ziemlich kurz und klein.  Die dem Menschen in Sachen Verdauung wohl einigermaßen ähnlichen Schweine fressen als Wildschweine nicht nur Rehkitze, Mäuse, Eier von Bodenbrütern usw., sondern auch Würmer und Schnecken. Das Bedürfnis der Wildschweine, tierisches Eiweiß und tierische Fette zu sich zu nehmen ist letztlich die Ursache für die verbreiteten Wildschäden auf den Wiesen. Bei ihrer Suche nach Würmern, Schnecken usw. reißen die Wildschweine die Grasnarbe auf.

Mythos Cholesterin

Wie Prof. Tim Noakes in seinem Vortrag im Mai 2014 in Schweden  erklärt, hängt die Entwicklung der Häufigkeit von Herzkrankheiten wahrscheinlich in erster Linie mit der Entwicklung des Zigarettenkonsums zusammen, der insbesondere durch die beiden Weltkriege stark zugenommen hatte. Er zeigte dazu die folgenden Grafik:

Quelle: Vortrag von Prof. Tim Noakes in Schweden, 2014, auf Youtube: “Tim Noakes – How to influence your health” ( https://youtu.be/Mj3LxoWrGAc ) . Wie man sieht korreliert die Häufigkeit von Herzerkrankungen mit dem Zigarettenkonsum, der insbesondere durch die beiden Weltkrieg gesteigert wurde.

Cholesterin ist, wie Prof. Tim Noakes und auch der britische Ernährungswissenschaftler Dr. Barry Groves erklärt haben, ein für den Körper und damit auch für Gesundheit sehr wichtig biologischer Baustein, ohne den wir nicht leben können.

Aus Barry Groves Buch Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill , übersetze ich hier die Aufzählung der Funktionen des Cholesterins:

  • Körperzellen werden ständig abgebaut und ersetzt. Offensichtliche Beispiele sind Fingernägel, Haare und Hautzellen, aber fast alle Körperzellen einer Person werden im Laufe des Lebens viele Male ersetzt. Cholesterin ist für diesen Prozess ein wesentlicher Baustein.

  • Wenn Sie die Cholesterinaufnahme radikal so weit reduzieren, dass nicht mehr genug Cholesterin für die Reparatur und den Aufbau von Gewebe vorhanden ist, dann wird das Zellwachstum unterbrochen.

  • Cholesterin ist überall im Körper für die Erhaltung der Integrität und Durchlässigkeit der  Zellmembranen lebenswichtig. Es notwendig dafür, dass Nährstoffe in die Zellen gelangen können und dass Abfallstoffe die Zellen verlassen können.

  • Es wird ebenfalls im Gehirn und in Nervenzellen gefunden, wo es essentiell für die Signalübertragung und die Gehirnfunktion ist.

  • Es ist sowohl bei Männern als bei Frauen essentiell für die Aufrechterhaltung einer normalen Produktion der Sexualhormone.

  • Es ist essentiell für die richtige Funktion des Immunsystems.

  • Es wird in Verbindung mit der Sonne auf der Haut verwendet, um Vitamin D3 zu produzieren.

  • Es wird verwendet, um Gallenflüssigkeit zu produzieren, die für die richtige Verdauung von Fetten und für die Befreiung des Körpers von Abfallprodukten essentiell ist.

  • Cholesterin ist so wichtig, dass praktisch jede Körperzelle es selbst herstellen kann.

Nach Groves ist es auch so, dass der Körper täglich viele Male mehr Cholesterin benötigt, als er aus der Nahrung aufnehmen kann. Eine Senkung des Cholsterinspiegels  führe daher nur zu einer Steigerung der köpereigenen Cholsterinproduktion. Bei einer Steigerung der Cholesterinaufnahme aus der Nahrung sinke die Chloesterinproduktion ungefähr entsprechend.  Jedenfalls macht es demnach keinen Sinn, cholesterinarme Kost zu essen oder Cholesterinsenker zu nehmen.

Prof. Tim Noakes erklärt das in dem Film The Cereal Killers  ( www.cerealkillersmovie.com) ähnlich, ergänzt aber um ein wichtiges Detail: Die Versuchsperson, um deren vierwöchiges Experiment mit einer fettreichen, sehr kohlenhydratarmen Ernährung sich der Film dreht, hat bei der Blutuntersuchung am Ende aber einen nach den normalen Normen viel zu hohen LdL-Wert. Daraufhin wird eine weitere Blutuntersuchung durchgeführt, bei der auch die Partikelgröße der LdL ermittelt wird. Wie eine Animation und dann auch Prof. Noakes in dem Film erklären, muss man für eine Bewertung des LdL-Wertes  auch die Partikelgröße kennen. Kleine LdL-Partikel, könnten in der Tat in die Blutgefäßwände eindringen und die gefürchteten Schäden anrichten. Diese kleinen Partikel kommen aber eher bei einer hohlenhydratreichen Ernährung vor. Bei einer hauptsächlichen auf Fleisch, Eiern und tierischen Fetten beruhenden Ernährung, wie bei der Versuchsperson in dem Film, sind die LdL-Partikel groß und für die Gefäßwände unschädlich. Prof. Noakes erklärt der Versuchsperson in dem Film, dass sie wegen der festgestellten LdL-Werte zu Hause in Dublin sicher einen Cholesterinsenker verschrieben bekäme. Das sei hier aber unangebracht. Die LdL-Partikel wären sehr groß und damit unschädlich. Die Blutwerte seien daher als ideal anzusehen.

Unter den von Frau Ruth Kritzner ins Deutsche übertragenen Artikeln auf Barry Groves Webseite findet sich auch Mythos Cholesterin ( www.second-opinions.co.uk/mythos-cholesterin-1.html#.XDIE-VzQiV4 ). Ich habe diese nur überflogen, weil ich das Thema aus beiden Büchern von Barry Groves kenne. Soweit ich sehen konnte, handelt es sich um eine gute Zusammenfassung dessen, was er auch in seinen Büchern zum Thema Herzerkrankungen und Cholesterin geschrieben hat.

Militärische und wirtschaftliche Bedeutung

Wenn man zum Beispiel in Barry Groves Buch Natural Health and Weight Loss den Anhang A Diseases helped or prevented by the Natural Health and Weight Loss way of eating die lange Liste der physischen und psychischen Krankheiten und die zugehörigen Erklärungen liest, wird schnell deutlich, dass die irreführenden Empfehlungen zu einer “gesunden Ernährung”, wie sie aktuell z.B. auch noch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und von den Medien propagiert werden, für das Militär, aber auch für andere große, auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter angewiesene Arbeitgeber und Behörden sehr nachteilig sind. Für die Umsätze der Pharma- und Gesundheitsindustrie ist das alles auch nur bei sehr kurzsichtiger, naiver Betrachtung vorteilhaft, weil diese letztlich, auf länger Sicht, von der Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Gesellschaft abhängen. An einer kollabierten, zerfallenen Gesellschaft werden auch die Aktionäre und Vorstände von Firmen Pharmafirmen wie Bayer keinen Spaß mehr haben.

Für die Bundeswehr könnte eine kohlenhydratarme, hoch fetthaltige Ernährung unter anderem folgenden Vorteile haben:

  • Mehr taugliche Bewerber. Man könnte außerdem, eigentlich zu dicke oder sonst wie nicht fitte Bewerber durch eine entsprechende Diät bei der Bundeswehr fit machen.
  • Weniger Ausfälle durch verschiedene physische und psychische Krankheiten
  • Bessere physische und psychische Fitness und Ausdauer der Soldaten
  • Höhere Leistungsfähigkeit und Fitness insbesondere auch bei älteren Soldaten.

Wenn der Sanitätsdienst sich mit diesem Thema intensiv beschäftigen würde, könnte er die Kampfkraft der Streitkräfte und die gesamtgesellschaftliche Effizienz, Widerstandskraft und Zukunftsfähigkeit deutlich verbessern.

Ein guter Start könnten die beiden Filme

  • Cereal Killers Movie und
  • Running on Fat

sein, die man auf www.cerealkillersmovie.com zum Downloaden kaufen kann. Nachdem ich mit diesem Artikel eigentlich schon fertig war, habe ich mir diese beiden, jeweils ca. eine Stunde langen Filme gekauft und angesehen. Es handelt sich um meines Erachtens gut gemachte Dokumentationen mit verschiedenen Athleten, Sportärzten und Wissenschaftlern. Der wissenschaftliche Hintergrund und die Vorteile einer hoch fetthaltigen Diät wird, ebenso wie die Wirkung und die Nachteile einer kohlenhydratreichen Ernährung gut erklärt.

Insbesondere auch mit Blick auf die Frauen in der Bundeswehr könnte das in dem Film “Running on Fat” gezeigte und erklärte Experiment des Ehepaars Meredith Loring und Sami Inkinen sein, die gemeinsam mit einen Ruderboot von San Francisco nach Hawaii gerudert sind, um zu demonstrieren, welche Ausdauerleistung mit einer Fettdiät möglich ist. Die Webseite der beiden zu dieser Tour ist www.fatchancerow.org.

Mit Blick auf die Fitness der alternden Reserve der Bundeswehr vielleicht ganz interessant ist das ebenfalls in dem Film “Running on Fat” gezeigte und erläuterte Beispiel des Südafrikanischen Kardiologen Dr. Otto Thaning, der 2014 im Alter von 73 Jahren als bisher ältester Mensch den Englischen Kanal durchschwommen hat.  Das erstaunliche bei bei den Beispielen dieser extremen Ausdauersportler ist, dass sie dank Fettdiät ohne die eigentlich zu erwartende Erschöpfung und Beschwerden waren.

Der Mensch als oberstes aller Raubtiere

Eine der unerwarteten Einsichten, die ich durch Dr. Elaine Inghams Onlinekurse im Sommer 2018 gelernt habe (Siehe Weiterer Bericht von Elaine Inghams Kursen )war, dass der Mensch letztlich das oberste Raubtier ist, dessen Aufgabe darin besteht, jenes Netzwerk des Lebens zu kontrollieren und zu optimieren, auch wenn der Mensch in der folgenden Grafik nicht eingezeichnet ist.

Das Boden-Nahrungs-Netzwerk. Diese Grafik  wird aber auch in frei verfügbaren Vorträgen auf Youtube gezeigt (z.B. youtu.be/PMikVOrE7LI?t=16m35s ). Der Mensch ist jedenfalls Teil dieses Netzwerkes des Fressens und Gefressenwerdens. Die Pflanzen geben rund ein Drittel ihrer durch Photosynthese gewonnen Energie als zuckerhaltige Exsudate im Boden ab.  Davon leben dann Bakterien und Bodenpilze, die sich mit Hilfe der von den Pflanzen gelieferten Energie vermehren und die mit dieser Energie aus dem Boden Nährstoffe lösen, die für die Pflanzen nicht zugänglich sind. Die Pflanzen können diese Nährstoffe aber nur nutzen, wenn es genug andere Lebewesen, wie z.B. Pilze oder Bakterien fressende Nematoden, Flagellen und Amöben gibt. Erst die Ausscheidungen dieser die Pilze und Bakterien fressenden  und damit auch tötenden, Organismen enthalten die Nährstoffe, die die Pflanzen benötigen, in einer für die Pflanzen brauchbaren Form. Schließlich ist ein sehr komplexes Netzwerk des Fressens und Gefressenwerdens notwendig, um das Wachstum der Pflanzen und damit auch die Ernährung von Veganern und Vegetariern zu ermöglichen. Der Mensch ist unter anderem als Jäger, Landwirt und Tierhalter  ein wichtiges Element in diesem Komplexem Netzwerk – zumindest kann er das sein, wie ich Artikeln wie Ganzheitliches Weidemanagement, Wirksamer Klimaschutz ist Gemeinde- und Ländersache und vielen anderen zu zeigen versucht habe.

Man kann also auch gesund und mit gutem Gewissen ohne Hunger abnehmen und sich von Fleisch, Fisch, tierischem Fett, Eiern und Milchprodukten ernähren.

Schlußbemerkung

Ich sehe diesen Artikel als eine Sammlung von Denkanstößen und von Quellen für weitere Informationen. Das Thema Ernährung ist wieder ein Bereich, in dem das Vertrauen in die Wissenschaft, die Politik und  die Qualität der Institutionen unserer Gesellschaft erschüttert und vielleicht auch zerstört wird. Anderseits habe ich hier vielleicht aber auch zeigen können, dass die Wissenschaft in Kombination mit der Meinungsfreiheit und der Freiheit von Forschung und Lehre trotz allem auch wieder zu neuen Wegen und Lösungen führt. Es ist bitter zu sehen, was durch Irrtümer, Denkfehler, Geldgier und politische Korrektheit an Elend, Krankheit und frühem  Tod verursacht wurde. Wahrscheinlich würde auch meine mit nur 56 Jahren verstorbene Mutter noch leben, wenn sie gewusst hätte, was ich hier über Ernährung und Diät zusammengetragen habe.

Kelberg, den 6. Januar 2019

Christoph Becker




Warum bald Krieg?

Laut einer am 16.10.2018 veröffentlichten Studie der Military Times Nach einer Umfrage der Military Times glauben 46 % der US-Soldaten, dass die USA im nächsten Jahr in einen großen Krieg mit China oder Russland gezogen werden. Bei einer ähnlichen Umfrage vor einem Jahr waren es nur 5 %. Warum und inwieweit ist diese Meinungsänderung berechtigt und wieweit betrifft das Deutschland?

Mögliche ökologische Hintergründe

Klimawandel und Treibhausgasemissionen

Am 8.10. 2018 ging eine dringende Warnung des Weltklimarates durch die Medien. Zitat aus https://www.tagesschau.de/wirtschaft/klimarat-ipcc-101.html :

Die Risiken der Erderwärmung lassen sich nach Ansicht des Weltklimarats IPCC durch die Begrenzung auf 1,5 Grad einigermaßen einschränken. …Die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert rasche, weitreichende und beispiellose Veränderungen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft.

weather.com/de-DE/wissen/klima/news/2018-10-08-15-grad-erwaermung-weltklimarat-schlagt-alarm:

Der globale Ausstoß etwa von Kohlendioxid (CO2) müsste nach dem IPCC-Bericht für das 1,5-Grad-Ziel von 2010 bis 2030 um 45 Prozent fallen und im Jahr 2050 Null erreichen.

Die folgenden Grafik zeigt die Entwicklung der  Treibhausgasemissionen Deutschlands seit 1990. Dabei ist zu berücksichtigen, dass anfangs die veralteten Anlagen der DDR noch in Betrieb waren. Seit etwa 2010 fallen die deutschen Emissionen kaum noch und seit 2015 sind sie so gut wie gleichbleibend.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen Deutschlands seit 1990. Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland#textpart-1

Die deutsche Energiewende wird zwangsläufig scheitern, wie ich u.a. in Einige Fakten zu Energiewende und Klimaschutz zu zeigen versucht habe.  Die Politik Deutschlands läuft heute faktisch in einer Vielzahl von Bereichen auf eine mutwillige Steigerung der  Treibhausgasemissionen und der Verschwendung von Ressourcen hinaus.  Die millionenfache Zuwanderung und Aufnahme von Menschen aus Ländern mit geringerem Ressourcenverbrauch und geringeren Treibhausgasemissionen ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, dass der Klimaschutz von den etablierten Parteien der BRD nicht ernst genommen wird.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Treibhausgasemissionen der USA.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen der USA seit 1990. Quelle: https://www.epa.gov/ghgemissions/sources-greenhouse-gas-emissions. Bei den obigen Grafiken ist zu bedenken, dass die USA in sehr viel höherem Maße als Deutschland selbst Energie produzieren. Die Energieproduktion selbst führt aber zu immer stärker zunehmenden Treibhausgasemissionen, weil die Produktion energieaufwendiger und schwieriger wird. Siehe dazu auch meinen Artikel Erschöpfung: Das Schicksal des Ölzeitalters. Weil Deutschland seine fossilen Energieträger weitgehend und wegen des Kohleausstiegs auch zunehmend aus dem Ausland importiert, müsste man die Treibhausgasemissionen Deutschlands nach oben korrigieren. Das heißt, man  müsste auch die Treibhausgasemissionen als “deutsche Treibhausgasemissionen” bezeichnen und berücksichtigen, die durch deutsche Importe und als Folge der deutschen Politik und Wirtschaft global entstehen. Wenn man das tun würde, würde man sehen, dass Deutschlands Treibhausgasemissionen weiter steigen.

Die Entwicklung der fossilen Energiequellen

Die folgende Grafik aus dem Buch  Energy and the Wealth of Nations, 2. Auflg., von Charles Hall und Kent Klitgaard gibt eine Idee von der Verfügbarkeit der wertvollsten fossilen Energieform, dem Erdöl.

Bild 7.13, Seite 179, aus “Energy and the Wealth of Nations”, 2. Auflg., von Charles Hall und Kent Klitgaard.
Prinzipielle Sicht der Relation des Wirtschaftlichen Konzeptes von Hall und Klitgaard und der Hubbert Kurve für den gesamten Ölverbrauch. Die meisten wirtschaftswissenschaftlichen Konzepte wurden während einer Periode steigender Energienutzung entwickelt. Sie könnten in der aktuellen Zeit des Peak Oil (schwankender Energieverbrauch im Bereich des Maximums der Kurve) Probleme mit der Erklärung der wirtschaftlichen Ereignisse haben. Wie werden sie sich in der Zeit zurückgehender Energieverfügbarkeit bewähren?

In Der aufziehende Sturm am Ölhimmel habe ich auf das Modell und die Berechnungen des in der Schweiz arbeitenden deutschen Physikers Dr. Michael Dittmar hingewiesen. Die Grafiken und Berechnungen von Dr. Dittmar zeigen, dass die Erwartungen bezüglich der künftigen Energieversorgung fast überall auf der Welt bitter enttäuscht werden. Die Grafiken in Der aufziehende Sturm am Ölhimmel zeigen gut die zu erwartenden Probleme Europas und auch Chinas und anderer Staaten.

Ein Zitat aus William Cattons Buch Overshoot

Ich übersetze hier etwas aus William R. Cattons’ schon 1982 erschienenen, leider nicht ins Deutsche übersetzen Buches Overshoot – The Ecological Basis of Revolutionary Change (dt. Überschießen: Die ökologische Basis Revolutionärer Veränderungen). Dieses Buch hätte spätestens seit 1990 in Politikerkreisen mehr Beachtung finden müssen.  (( Das Buch ist inzwischen auch kostenlos als pdf-Datei verfügbar:  monoskop.org/File:Catton_Jr_William_R_Overshoot_The_Ecological_Basis_of_Revolutionary_Change.pdf )) In Teil 3, Siege and the Avoidance of Truth (dt.: Belagerung und die Vermeidung der Wahrheit) Kapitel 5, The End of Exuberance (dt.: Das Ende des Überflusses), ab Seite 77 schrieb Catton

Die Umstände verstehen
Solange wir nicht lernen, die unideologischen Ursachen des Zeitalters des Überflusses und dessen Endes zu sehen, können wir unsere veränderte Zukunft nicht verstehen. Für den Überfluss und die Freiheit gab es ökologischen Voraussetzungen. Diese Voraussetzungen sind nicht mehr gegeben. Ohne sie können ihre sozialen Vorteile unmöglich erhalten werden, zumindest nicht in dem Ausmaß, das zu erwarten wir uns angewöhnt haben.

Der Rest der Welt kann nicht länger erwarten, einen so hohen Lebensstandard zu erreichen wie ihn so viele in Amerika inzwischen gewohnt sind. Selbst da, wo ein hoher Grad Wohlstand erreicht wurde, ist dieser in Gefahr. Soweit demokratische und politische Strukturen durch die überschüssige Tragfähigkeit der Neuen Welt genährt wurden,  bedroht die zunehmende Abhängigkeit der Menschheit vom Abbau endlicher Ressourcen und eine damit kommende Zeit des Tragfähigkeitsdefizits die Freiheit. (Anmerk. Übers: William Catton bezieht sich hier auf das Essay Earth Hunger and the Philosophie of Landgrabbging von William G. Sumner, auf das er später zurückkommt, und von dem ich die für die heutige Zeit wesentlichsten Teile in meinen Blogbeitrag Landhunger übersetzt habe. Es empfiehlt sich sehr, dieses zum Verstehen der Geschichte und Zukunft  der politischen Entwicklungen essentielle Essay aus dem Jahre 1896 zu lesen und zu verstehen.)

Die konventionelle, vorökologische Interpretation der Geschichte, neigt dazu, die Natur unserer Zwangslage zu verschleiern. Lassen Sie uns aus dem mehr offenbarenden Blickwinkel, der in den ersten vier Kapiteln dieses Buches (Overshoot) entwickelt wurde, nun die Entstehung des großartigen amerikanischen Traumes untersuchen, seine ökologische Basis feststellen und dann anfangen, die Konsequenzen zu ermitteln, die aus dem Verschwinden der ökologischen Basis folgen.

Im selben Kapitel, ab Seite 85, im Abschnitt Archieving Chaos (dt. Chaos erzielen), geht Catton auf die Charter der Vereinten Nationen ein und erklärt, dass und warum diese an sich gut gemeinte Idee sich als Vorspiel zu globaler Anomie , also globaler Gesetzlosigkeit , erweisen wird.

Die Chinesen denken auch langfristig

Meinen Blog www.freizahn. de habe ich mit mit einem Artikel über den ehemaligen Kongressabgeordneten Roscoe Bartlett begonnen: Der Abgeordnete der vom Netz ging.  Roscoe Bartlett war als Abgeordneter auch in China. In einer Rede erwähnt er dazu, dass die Chinesen, anders als die Amerikaner, 100 Jahre vorausplanen und denken. Wie Bartlett an anderer Stelle auch erwähnt hat, rüsten die Chinesen auch militärisch auf, um ihre künftige Energieversorgung zu sichern.

Auf die Initiative desselben Roscoe Bartlett geht auch die EMP-Kommission des Kongresses und damit auch deren Bericht zurück.

Aus Chinas Sicht die Punkte verbinden

Nehmen wir an, dass die chinesische Regierung die Warnungen des Weltklimarates ernst nimmt. Der Artikel Klimawandel:Die Erderwärmung? Hat’s doch schon immer gegeben! vom 20.10.2018, von Otto Wöhrbach, auf der Internetseite der ZEIT zeigt, dass diese Annahme durchaus vernünftig und realistisch ist.

 Nehmen wir auch an, dass die chinesische Regierung die “Erfolge” der deutschen Klimaschutzpolitik und die allen Klimaschutzzielen entgegenwirkende deutsche und europäische Asyl- und Zuwanderungspolitik ebenso kennt und beobachtet hat, wie die den Klimaschutzzielen ebenso entgegenwirkende Steigerung der Komplexitätskosten durch die deutsche und europäische Politik.

Nehmen wir weiter an, dass die Chinesische Regierung sich umfassend mit dem Themen Peak Oil, Peak Coal usw. befasst hat und die verschiedenen englischsprachigen Artikel, Bücher und Webseiten zum Thema Energie kennt, auf die ich im Laufe der Zeit auf www.freizahn.de hingewiesen habe. Interessant und sicher auch den Chinesen bekannt, sind hier vor allem die in Der aufziehende Sturm am Ölhimmel gezeigten Grafiken aus der englischsprachigen Arbeit von Dr. Michael Dittmar.

Nehmen wir auch an, dass die Chinesen wissen, wie verwundbar und mangelhaft auf Katastrophen vorbereitet die Gesellschaft und die Nahrungsmittelversorgung in Deutschland und in anderen westlichen Industrieländern ist. Auf www.freizahn.de siehe dazu z.B.  Gedanken zum Film Bauer unser und Weitere Literatur zum Thema EMP.  Vor allem die Romane One Second After: Die Welt ohne Strom, von William R. Forstchen und SS18: The Satan Legacy von Patrick Lowrie sind sehr inspirierend. Roscoe Bartlett hatte diese beiden  Romane bei einer sicherheitspolitischen Diskussion der Heritage Foundation sehr empfohlen, obwohl er sonst keine Romane lese. Beide Romane sind keineswegs zufällig etwa ein Jahr nach dem Bericht der EMP-Komission erschienen. Die Autoren beider Romane haben die Berichte der EMP-Kommission ausgewertet und darauf ihre Romane aufgebaut.  Sie zeigen beide in Romanform die Folgen eines EMP-Angriffs auf die USA. In den Romanen erfolgen die Angriffe mit Mittelstreckenraketen von Handelsschiffen aus. Die erzielte Reduzierung der Treibhausgasemissionen der USA wird dabei nicht ausdrücklich erwähnt, aber die Folgen der Angriffe lassen den Schluss zu, dass die klimaschädlichen Emissionen und der Ressourcenverbrauch einer so getroffenen Industriegesellschaft auf einen kleinen Bruchteil schrumpfen wird.

Ein EMP-Angriff auf Nordamerika und Europa wäre aber nur eine von mehreren Möglichkeiten, um die Treibhausgasemissionen und den Verbrauch von fossilen Energieträgern und anderen Ressourcen durch die betroffenen Staaten schnell und effizient sehr drastisch zu senken.

Insgesamt dürfte die Herbeiführung eines völligen Zusammenbruchs der Wirtschaft und damit auch der Nahrungsmittelversorgung und der Bevölkerungen der westlichen Industriestaaten aus chinesischer Sicht, mit Blick auf den Klimawandel und die noch verbleibenden Ressourcen dieser Erde alternativlos sein – zumindest wenn und solange sich der Zusammenbruch leicht und ausreichend folgenlos für die eigene Bevölkerung realisieren lässt.

Während Deutschland und andere EU-Staaten nicht nur völlig unvorbereitet, ahnungslos und wehrlos sind,  scheint man in den USA eine Menge sehr beunruhigende Informationen zu haben, die sich schließlich auch auf die Einschätzung der Kriegsgefahr durch die Soldaten auswirken.

Hier die Artikel und Links, die ich zu der Umfrage der Military Times finden konnte:

Die Kündigung des INF-Vertrages

Der inzwischen von Donald Trump angekündigte Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag ergänzt das Bild. Mit dem von Gorbatschov und Reagan unterzeichneten INF-Vertrag hatten die USA und die UdSSR auf Atomraketen mit 500 bis 5500 km Reichweite verzichtet.  Meine Überlegung dazu war und ist, dass die  entsprechenden Raketentypen in einem realen Krieg mit China für die USA, aber auch für Russland sehr nützlich sein werden. Am 22.10.2018 erschien der Webseite von The National Interest der Artikel  Why America Leaving the INF Treaty is China’s New Nightmare von Natan Levine. Er erklärt, dass und warum die USA die vom INF-Vertrag verbotenen Mittelstreckenraketen benötigen. Mit solchen Mittelstreckenraketen, die z.B. in Japan und anderen Staaten in der Nähe Chinas stationiert werden können,  können die Verluste und Risiken der amerikanischen Streitkräfte in einem Krieg mit China erheblich reduziert werden.  Das Argument, dass die Amerikaner schon jetzt genug seegestützte Waffensysteme hätten und daher solche Mittelstreckenraketen nicht bräuchten zieht nicht. China könnte und würde die sehr teuren Flottenverbände mit Mittelstreckenraketen angreifen und gefährden. Die Amerikaner möchten ihre Flottenverbände aus verständlichen Gründen schonen. Mit landgestützten, in verschiedenen ostasiatischen Staaten stationierten Mittelstreckenraketen könnten die Amerikaner die Chinesen sehr viel kostengünstiger und personalschonender in Schach halten. Der Artikel erklärt auch, dass und warum amerikanische Mittelstreckenraketen in Ostasien das Risiko einer nuklearen Eskalation reduzieren und daher stabilisierend wirken werden.

Die Umbenennung des US-Pazifikkommandos

Am 19.06.2018 erschien auf The Nation der Artikel The United States Is Pushing Toward War With China – The decision to change the name of US forces in the Pacific is more than symbolic—it’s a threat von Michael T. Klare. Der amerikanische Verteidigungsminister James Mattis hat demnach am 30. Mai 2018 das Flottenkommando US Pacific Command (PACOM) in Indo-Pacific Command (INDOPACOM) umbenennen lassen. Ziel und Ausdruck dieses, auf den ersten Blick nur symbolischen und formalen Aktes ist, dass die amerikafreundlichen Staaten im Bereich des  Pazifik und des Indischen Ozeans in eine gemeinsame Strategie gegen China und dessen “One Belt, One Road Strategie” eingebunden werden. Insbesondere geht es darum, das mit China verfeindete Indien mehr an die USA zu binden und in deren gegen die Expansion Chinas gerichtete Allianz ein zu binden.

Könnte man das Kriegsrisiko reduzieren?

Je mehr ich darüber nachdenke, je weniger glaube ich, dass man das Kriegsrisiko noch senken kann. Man kann den großen Krieg vielleicht etwas verschieben und man kann sehr sicher die Schäden und Verluste und negativen Folgen reduzieren. Ich bin mir aber inzwischen sehr sicher, dass man in Deutschland eher nichts von dem tun wird, was zu tun nötig wäre.

Soweit das Ziel eines großen Krieges die schelle und nachhaltige Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Kriegsgegner ist, um die Klimaerwärmung zu stoppen bzw. um die ohne Klimaerwärmung möglichen Treibhausgasemissionen der eigenen Seite zu steigern, sehe ich schon eine brauchbare Strategie zur Reduzierung des Kriegsrisikos:

Die Bedeutung der Treibhausgasemissionen herunterspielen

Man kann überzeugend zeigen, dass die Wirkung der Treibhausgasemissionen maßlos überbewertet wird – womit ein Krieg zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Gegenseite an Sinn und Dringlichkeit verliert.

Gleichzeitig kann und sollte man überzeugend zeigen, dass und wie die Klimaerwärmung durch eine Regeneration und Optimierung der lokalen Wasserkreisläufe sehr wirksam aufgehalten werden kann. Dabei wäre auch zu zeigen, dass diese Herangehensweise zugleich auch zu einer massiven Kohlenstoffsequestrierung führt, mit der auf längere Sicht auch die Treibhausgaskonzentration der Atmosphäre gesenkt wird. Ebenfalls wäre zu zeigen, dass damit auch die Ausbreitung von Wüsten verhindert und oft auch rückgängig gemacht werden kann, so dass man damit “neuen Lebensraum” schaffen und globale Spannungen abbauen kann.

Ein Krieg zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Gegenseite würde die Möglichkeiten zu Realisierung einer wirksamen Bekämpfung der Klimaerwärmung per Restauration der lokalen Wasserkreisläufe stark reduzieren.

Die Restauration der lokalen Wasserkreisläufe ist besser

Wie der australische Mikrobiologe und Klimatologe Walter Jehne in seinem Vortrag The Soil Carbon Sponge, Climate Solutions and Healthy Water Cycles  ( youtu.be/123y7jDdbfY ) erklärt hat, wirkt sich die Zunahme des Treibhausgas  CO2 zwar schon aus, ABER, die Wirkung ist vergleichsweise sehr gering. Die Wärmedynamik des Planeten wird zu 95 % von Wasser getrieben. CO2 macht insgesamt nur 4 % aus, und davon macht die vom Menschen verursachte CO2-Emission wiederum nur einen kleinen Teil aus. Ein Problem mit Versuchen, das Klima über eine Reduzierung der CO2-Emissionen zu beeinflussen ist, dass in den Ozeanen ca. 38.000 Gigatonnen Kohlenstoffe gelöst sind. Die jährliche CO2-Emission der Menschheit beträgt aber nur ca. 4 Gigatonnen. Wenn man diese relativ kleine  Menge reduziert, werden die Ozeane als Verzögerungspuffer wirken, so dass sich die Reduzierung der CO2-Emissionen lange Zeit kaum auswirkt.

Wenn man die Klimaerwärmung wirklich erfolgreich stoppen oder umkehren will, muss man das über den Wasserhaushalt tun. In Tschechien gibt es eine Gruppe um den Wasserbauingenieur  Michal Kravcik, die das Problem sehr gut erklären und überzeugende Lösungsvorschläge ausgearbeitet und erprobt haben. Literatur und Webinare dazu gibt es auf der Internetseite www.rainforclimate.com.

Das Prinzip ist, dass man das vom Meer kommende Niederschlagswasser NICHT wie heute meist üblich, schnellstmöglich zurück ins Meer fließen lässt, sondern lokal speichert und über per Verdunstung lokal wieder in die Atmosphäre abgibt. Bei der Verdunstung wird die Verdampfungswärme aufgenommen. Der Wasserdampf steigt dann in die Höhe. In mehr oder weniger großer Höhe kondensiert der Wasserdampf wieder und gibt die Verdampfungswärme dabei ab. Die Verdampfungswärme wird dann zurück ins Weltall abgestrahlt. Das in der Höhe zu Wolken kondensierte Wasser bildet zusätzlich eine Sonnenstrahlung abhaltende und damit kühlende Schicht. Idealerweise wird das Wasser aus diesen lokal entstandenen Wolken als Regen wieder lokal auf die Erde fallen.

Statt das Wasser möglichst schnell und vollständig über Kanalisation, Bäche und Flüsse wieder ins Meer zu leiten, versucht man es also lokal zu speichern und damit zunächst einen Wärmeenergiefahrstuhl zu realisieren, der die Wärme aus der Bodennähe in die Höhe transportiert und dort ins Weltall abgibt, und dabei erzeugt man gleichzeitig noch eine Strahlungswärme abhaltende Schicht per Wolkenbildung.

Das lokalen Speichern des Niederschlagswassers und das wieder zur Verdunstung Freigeben des Wassers kann auf verschiedene Weise erfolgen:

Bei versiegelten Böden (Dächer, Straßen, Parkplätze usw.) muss man das Wasser in Behältern oder mit Staudämmen sammeln.

Bei land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen, Rasenflächen und Parks kann und sollte man die Wasserspeicherkapazität der Böden durch Optimierung des Bodenlebens und des zur Ernährung und zur Instandhaltung des Bodenlebens nötigen Bewuchses vergrößern. Auf diese Weise lagert man auch immer mehr Kohlenstoff im Boden ein, wobei dieser Kohlenstoff aus dem CO2 der Luft entnommen wird. Mit dem Kohlenstoffgehalt des Bodens steigt dann auch die Wasseraufnahmekapazität und die Fruchtbarkeit des Bodens.

Auf www.freizahn.de habe ich dazu eine ganze Reihe Artikel, wie z.B.:

Kann man damit wirklich die Kriegsgefahr reduzieren? Zunächst hatte ich gedacht, ja man kann, aber inzwischen glaube ich das nicht mehr, weil es letztlich nicht nur um das Klima, sondern auch um den Zugriff auf die noch vorhandenen fossilen Energieträger geht. Auch hat China eine ausreichend große Bevölkerung, um nahezu beliebig “neuen Lebensraum” zu besiedeln. Man könnte aber vielleicht etwas Zeit gewinnen und diese auch nutzen, um die derzeit so gut wie vollständig fehlende Resilienz und Verteidigungsfähigkeit zu verbessern.

Sicher ist aber, dass man bei Kriegen nie wirklich sicher sein kann, wie sie verlaufen und wie sie am Ende ausgehen.

Ist Russland wirklich eine Gefahr für den Westen?

Was als sehr sicher angesehen werden kann ist, dass Russland für den Westen keine Gefahr darstellt. Die Russen haben noch fossile Energie und Rohstoffe, wenn der Rest Europas diese schon lange nicht mehr hat. Russland hat auch mehr als genug land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen. Es gibt in Europa nichts mehr, was zu erobern sich für Russland lohnen würde. Der letzte Schatz der Länder des westlichen Europas werden Wissenschaftler, Ingenieure, Handwerker und andere Fachkräfte sein. Aber die, die für Russland brauchbar sind, werden freiwillig versuchen nach Russland auszuwandern, weil Russland noch Energie und Rohstoffe hat, und weil wenn nicht ein Weltkrieg, dann doch der Multikulturalismus, die Massenzuwanderung, der Postmodernismus und die Asylpolitik  etc. die Kulturen, die innere Sicherheit und die gesellschaftliche Attraktivität der westlichen Länder Europas zerstört haben wird.

Für die USA sind die Russen auch keine wirkliche Gefahr, solange die USA nicht auf die Idee kommen, Russland anzugreifen. Russlands Bevölkerung ist im Verhältnis zur Landfläche und zu den verfügbaren Bodenschätzen viel zu klein. Russland könnte aber für die USA vielleicht ein am Ende entscheidender Bündnispartner in einem Krieg mit China werden.

Ein Ausweg für Polen und die baltischen Staaten

Wegen des zu erwartenden Zusammenbruchs und Bedeutungsverlustes Deutschlands und der anderen Staaten Westeuropas (siehe auch Der aufziehende Sturm am Ölhimmel), und möglicherweise auch der USA , wird es für die baltischen Staaten und Polen vorteilhaft sein, sich mit Russland auf kluge Weise zu arrangieren. Für diese Länder wäre es am Besten, sie würden zwar einerseits in eine gute, robuste, defensive Heimatverteidigung investieren, anderseits aber versuchen, aus Sicht der Russen attraktive Wirtschaftspartner zu sein, bzw. zu werden, die für die Russen interessante Güter und Dienstleistungen produzieren, für die ihnen die Russen gerne genug Rohstoffe und Energie liefern. Dabei müssten diese Ländern den Russen klar vermitteln, dass die Freiheit dieser kleinen Länder deren Leistungsfähigkeit und damit auch den Nutzen für Russland steigert, bzw. dass eine Eroberung  durch Russland den Russen sehr viel mehr schaden als nützen würde.

Eine große Chance für Polen und die baltischen Länder, aber auch für Russland, dürfte der zu erwartende Kollaps in Kombination mit den Folgen des westlichen Multikulturalismus in Deutschland und anderen westeuropäischer Länder werden.  Einerseits werden viele der in den Westen abgewanderten Bürger der osteuropäischen Länder zurück in ihre Heimat wollen. Anderseits werden viele “richtige” Deutsche, Franzosen, Briten usw. versuchen, sich und ihre Familien vor dem zunehmenden Chaos Westeuropas zu retten und in Osteuropa eine neue Heimat zu finden.

Was wird aus Deutschland?

Was aus Deutschland wird, ist meines Erachtens sehr unsicher. Sicher ist nur, dass Deutschland seinen Wohlstand und seine Bedeutung verlieren wird. Bedenken sollte man auch, dass die Entstehung der deutschen Nation im 19. Jahrhunderts vielleicht nur ein Nebenprodukt der durch die deutschen Steinkohlevorkommen mögliche Industrialisierung war. Das heißt, ohne diese fossilen Energiequellen, nach dem Ende des Industriezeitalters, wird Deutschland wohl wieder in Kleinstaaten zerfallen. Die Bundesrepublik Deutschland und auch die EU sind meines Erachtens komplexe Strukturen, deren hohe Komplexitätskosten sich nach dem, mit dem Endes des Ölzeitalters wohl verbundenen Endes des Industriezeitalters sich nicht mehr lohnen.

Die Bevölkerung Deutschlands wird kleiner werden müssen. Ohne große Mengen fossiler Energie und ohne Importe ist die Fläche Deutschlands für die heutige Bevölkerung entschieden zu klein. Beim notwendigen Schrumpfen der Bevölkerung wird es wohl sehr schreckliche Ereignisse geben, die man lieber nicht miterleben möchte. Die technischen Fortschritte, die die Menschen heute in Deutschland als Rettung erwarten wird es aus grundsätzlichen Gründen nicht geben können: Die Produktivität der Forschung und technischen Entwicklungen nimmt wegen der mit der Zeit zunehmenden Komplexität immer weiter ab. Der Energiebedarf, bzw. die Kosten für neue Entwicklungen und Entdeckungen steigen damit immer weiter, bis sie sich nicht mehr lohnen oder nicht mehr bezahlt werden können. Joseph Tainter hat zu diesem Phänomen sehr interessante Studien durchgeführt.

Wenn ich heute hier in der Eifel über Land fahre und mich umsehe, sehe ich allerdings sehr, sehr viele Möglichkeiten und Chancen, die Produktivität, Fruchtbarkeit des Landes und natürlich auch die Funktionsfähigkeit der kleinen Wasserkreisläufe zu steigern. Dass in oder nach einem Krieg oder einem Wirtschaftskollaps die nötige Kombination aus Wissen, Zeit und Ressourcen noch vorhanden sein werden, bezweifle ich aber. Es besteht die Gefahr, dass Deutschland und damit auch hier die Eifel dann, wie früher schon einmal, nach dem Untergang des römischen Reiches, in einem dunklen Zeitalter versinkt, wie es John Michael Greer in Dark Age America beschreibt. Zu diesem Buch hatte ich den Artikel In der Folge der industriellen Zivilisation geschrieben, in dem ich einige Abschnitte aus Greers Buch übersetzt habe. Hier eine Kostprobe:

Man rechne diese Muster zusammen, folge ihnen über die üblichen ein bis drei Jahrhunderte der Abwärtsspirale und man hat das Standardbild einer Gesellschaft in einem dunklen Zeitalter: eine größtenteils verwüstete ländliche Gegend mit kleinen verstreuten Dörfern wo selbst versorgende Bauern, die verarmt sind und nicht lesen und schreiben können, kämpfen, um die Fruchtbarkeit zurück in den ausgelaugten Mutterboden zu bringen. Ihre Regierung besteht aus der persönlichen Machtausübung lokaler Kriegsherren, die im Tausch für den Schutz vor Plünderern ihren Teil der jährlichen Ernte fordern,  und die eine raue Rechtsprechung im Schatten jedes passenden Baumes anwenden. Ihre Literatur besteht aus Gedichten, liebevoll erinnert und gesungen zu den Klängen eines einfachen Saiteninstruments, die an die großen Taten der charismatischen Führer eines verschwundenen Zeitalters erinnern, und diese selben Gedichte beinhalten alles, was sie über ihre Geschichte wissen. Ihr Gesundheitswesen besteht aus Kräutern, ein wenig rauer Chirurgie und Zaubersprüchen, die sie schlau zwecks Ausbeutung des Placeboeffektes nutzen. Ihre Wissenschaft – nun ich überlasse das der Fantasie der Leser.

Kann man verhindern, dass Deutschland und hier die Eifel wieder derart tief sinken? Theoretisch ganz klar ja, praktisch glaube ich es nicht mehr.

Ernährung und Kriegsgefahr

Die Ernährung wirkt sich auf verschiedene Weise auf das Kriegsrisiko aus:

  1. Wenn die Nahrungsmittelproduktion und Versorgung, wie heute in Deutschland, aus Sicht eines Angreifers mit relativ geringem Aufwand zum Kollabieren gebracht werden kann, dann steigert das die Kriegsgefahr sehr. Der Grund ist, dass dann mit geringem Aufwand ein Territorium erobert und weitgehend entvölkert werden kann, so dass ein Angreifer es mit geringen Verlusten als neuen Lebensraum gewinnen kann. So gesehen kann man die Agrarpolitik der BRD als Einladung zu einem Angriffskrieg und damit faktisch als grundgesetzwidrig ansehen.  Ziel des Grundgesetzes ist nämlich, Angriffskriege zu verhindern. Eine wirklich grundgesetzkonforme Agrarpolitik wird dafür sorgen, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sehr resilient ist und weder durch Katastrophen noch durch Kriege ernsthaft unterbrochen werden kann. Man wird dazu eine dezentrale, lokale Nahrungsmittelproduktion aufbauen müssen, die auch ohne Industrieprodukte zuverlässig funktioniert. Eine solche grundgesetzkonforme Agarpolitik ist praktisch möglich – man muss sie nur wollen.
  2. Die Ernährung kann das Kriegsrisiko steigern, wenn ihre Qualität die Leistungsfähigkeit der Gehirne der Bevölkerung und auch der Führungsschichten ernsthaft beeinträchtigt. Dazu eine eigener Abschnitt:
Die Folgen von zunehmendem Fleischverzicht

Mir ihrem rasant zunehmenden Fleischverzicht essen sich die Deutschen möglicherweise um ihren Verstand und das steigert das Kriegsrisiko:

  • Dr. Georgia Ede – ‘Our Descent into Madness: Modern Diets and the Global Mental Health Crisis’youtu.be/TXlVfwJ6RQU )
  • Dr. Barry Groves / Homo Carnivorus: What We Are Designed to Eat / Carnivore Diet / Ketogenic Dietyoutu.be/X2qdyKxU0YU )

Übrigens waren Adolf Hitler, sein Stellvertreter Rudolf Heß und  Heinrich Himmler ( Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei sowie Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums (ab 1939), später auch Reichsinnenminister (ab 1943) und Befehlshaber des Ersatzheeres (ab 1944)) praktizierende Vegetarier. Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels hat zumindest den Fleischkonsum als “Perversion des modernen Menschen” bezeichnet.  Quelle: www.achgut.com/artikel/arier_und_vegetarier1

Es ist durchaus möglich, dass der Untergang des 3. Reiches und die vielen Fehlentwicklungen und Fehlentscheidungen in der BRD mit dem Verzicht auf Fleisch zu tun haben.

Dr. Peter Ballerstedt – ‘Ruminant Reality: Diet, Human Health and the Environment’youtu.be/cRmwobXCc4c ) (dt.: Wiederkäuferrealität: Diät, menschliche Gesundheit und die Umwelt) etwa bei Minute 11: “Wir Menschen entwickelten uns nicht, um Fleisch zu essen, wir entwickelten uns weil wir Fleisch essen”.

Siehe auch meinen Artikel Infos und Gedanken zur Fleischdiät. Die dort empfohlenen Bücher von Gundry und Mercola finde ich nicht empfehlenswert. Was ich dagegen sehr gut finde, sind die Bücher Natural Health and Weight Loss und Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill von Barry Groves. Barry Groves Webseite ist www.second-opinions.co.uk . Dort gibt es auch eine Unterseite mit deutschen Übersetzungen verschiedener seiner Artikel: www.second-opinions.co.uk/deutsches-register.html. Im Grunde könnte man wohl einen sehr großen Teil des Gesundheitswesens, einschließlich des größten Teils der Zahnmedizin einsparen, wenn sich alle gesund ernähren würden. Z.B. ist Diabetes 2 wohl vollständig und ziemlich einfach per Ernährung heilbar.

Man bedenke auch, was alleine durch das Gesundheitswesen an Energie verbraucht und an Treibhausgasen und anderen Umweltbelastungen produziert wird. Dazu kommen noch die vielen Schmerzen und Behinderungen, die ebenfalls durch per Ernährung vermeidbare Erkrankungen vermieden werden könnten.

Es ging hier aber um die Gehirnfunktion. Das Gehirn ist ein hochempfindliches Körperteil, dessen Funktion selbstverständlich von der Qualität der Ernährung abhängt. Wie Barry Groves in seinem oben erwähnten Vortrag herleitet und erklärt, war die Verfügbarkeit von reichlich Fleisch wohl die Voraussetzung für die Entwicklung des vergleichsweise sehr großen und leistungsfähigen Gehirns des Menschen. Fleischverzicht lässt das Gehirn schrumpfen und führt zu mentalen Problemen.  Eine Gesellschaft die Fleischverzicht propagiert und praktiziert zerstört ihre Überlebensfähigkeit, ihre Konkurrenzfähigkeit und sicher auch ihre Fähigkeit, große Probleme wie die Klimaerwärmung, das Sinken der Verfügbarkeit fossiler Energieträger und die daraus resultierenden Kriegsgefahren zu meistern.

Meine eigene Diät besteht seit jetzt schon über vier Wochen fast nur noch aus Fleisch, Fisch, Eiern, Butter, Schweizer Käse, Haselnüsse und Wasser, Milch, Kaffee mit Zichorie und gelegentlich auch Kakao. Das Übergewicht reduziert sich pro Woche um gut ein Kilogramm. Das Verblüffendste aber ist die positive mentale Wirkung. Getreideprodukte, die ich früher sehr viel gegessen habe, esse ich überhaupt nicht mehr.  Gemüse und Obst auch fast nicht mehr.

Der Kampf gegen Rechts

Ich habe jetzt wochenlang immer wieder an einem Artikel über die “ökologischen Hintergründe des Rechtstrends” geschrieben. Manches davon habe ich hier verwendet. Grundgedanke war, dass die Linken meinen, dass von allem für alle Zeiten genug da ist und dass Mangel durch Verwaltung und Umverteilung behoben werden kann. “Rechts” ist dann die Einsicht, dass nicht für alle genug da ist und dass es Verteilungskämpfe geben kann und auch geben wird. “Kampf gegen Rechts” ist dann ein Kampf gegen die Einsicht, dass wir in einer begrenzten Welt mit begrenzten Ressourcen leben. Manchmal meine ich auch, dass der “Kampf gegen Rechts” ein religiöses Ritual ist, mit dem versucht werden soll, die längst toten Götter des Technischen Fortschritts zu beschwören.

Mit diesem Artikel über den drohenden großen Krieg habe ich nun aber noch eine andere Dimension des “Kampfes gegen Rechts” gefunden: Es sieht ganz danach aus, dass China im 21. Jahrhundert die Rolle spielen wird, die Nazideutschland im 20. Jahrhundert gespielt habt. John Xenakis, der den Blog www.generationaldynamics.com betreibt hat diese Ansicht öfters geäußert.

Das Konzept der Nettoenergie und die Nazis

Nettoenergie ist die Energie, die bei bei der Energieproduktion nach Abzug der für die Energieproduktion selbst nötigen Energie noch übrig bleibt.

Der Erfolg und die Ursache des Aufstiegs der Nazis ist meines Erachtens das Resultat einer Verknappung der Nettoenergie, als Folge des verlorenen 1. Weltkrieges. Zunächst hatte England schon 1913 den Höhepunkt der Kohleförderung erreicht und auch in Deutschland wurde die Kohleförderung immer schwieriger und energieaufwendiger. Dazu kam nun, dass die Siegermächte von 1918 mit ihren Auflagen die zur Generierung von Wohlstand noch verbleibende Nettoenergie der Deutschen weiter verknappt haben. Zunächst konnte Deutschland das scheinbar teilweise durch Kredite amerikanischer Banken ausgeglichen werden, aber nach der Wirtschaftskrise von 1929 funktionierte das nicht mehr. Es fehlte damit zunehmend die Energie mit der man Arbeiter dazu befähigen konnte, ausreichend hohe Löhne zu erwirtschaften. Es erscheint mir wichtig das zu verstehen, weil dadurch auch die zunehmenden Probleme unserer Zeit besser verständlich werden. Die aktuelle deutsche Energiewende, die beabsichtigte Umstellung auf Elektrofahrzeuge und die Forderungen nach Energiesparmaßnahmen, aber auch die Masseneinwanderung nach Deutschland und auch die aufwendigen Versuche, die EU und den Euro zu “retten” sind Reduzierungen der pro Kopf verfügbaren Nettoenergie.

Hitlers Versprechen und Programm war faktische eine Steigerung der den Deutschen pro Kopf zur Verfügung stehenden Nettoenergie. Umgesetzt haben die Nazis dieses Programm  zunächst  auf Kosten von Minderheiten und schließlich auch auf Kosten anderer Länder.

Die erst 1941, nach dem Überfall auf die UdSSR beginnenden Massenmorde waren dann, wie Christian Gerlach in seinem Buch  Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg zeigt, faktisch Raubmorde mit dem Ziel, die Ernährung der deutschen Bevölkerung zu stabilisieren und eine Hungersnot, ähnlich der im ersten Weltkrieg zu vermeiden. Eine Frage die ich mir stelle, wenn Menschen die Nazis wegen dieser Verbrechen verurteilen ist, wie eben diese sich für moralisch den Nazis so weit überlegen fühlenden Menschen verhalten werden, wenn sie selbst mit der brutalen Realität konfrontiert werden, dass die verfügbaren Lebensmittel nicht mehr für alle reichen. Was passiert in der BRD, wenn die Nahrungsmittel z.B. nach einem wie oder von wem auch immer verursachten Kollaps der Wirtschaft und der elektrischen Infrastruktur nur noch für jeden zweiten oder sogar wie in dem Roman One Second After: Die Welt ohne Strom, nur noch für jeden zehnten reichen? Eine Gutmenschin, die beim Büffet aber selbstverständlich Nachschlag geholt hat, hat mir auf diese Frage die verblüffende Antwort gegeben, “dann verhungern wir eben alle gemeinsam”. Historische Berichte von entsprechenden Hungersnöten lassen eher vermuten, dass zumindest die am Ende zu den Überlebenden zählenden deutlich andere Ansichten haben werden. Vor allen in multiethnischen, multikulturellen Gesellschaften werden  die Hemmungen und Sicherungen der Zivilisation bei einer Verknappung von Energie und vor allem von Nahrungsmitteln ziemlich schnell fallen. 

Heute aktuelle und zu erwartende  Nettoenergieverluste

Vor dem Hintergrund, dass der Nationalsozialismus in Deutschland, und auch der Faschismus in anderen Staaten als Folge der gesunkenen Nettoenergie, bzw. als Versuch, Nettoenergieverluste auf Kosten von Minderheiten und anderen Staaten auszugleichen, gesehen werden kann, möchte ich hier aktuelle und zu erwartende Ursachen von Nettoenergieverlusten aufzählen:

  •  Steigerung der Komplexitätskosten der Gesellschaft über den Punkt hinaus, von dem an die Steigerung der Komplexität mehr Energie kostet, als mit ihr eingespart oder gewonnen wird.
  • Sinken der Effizienz von Forschung und Entwicklung. Das ist eine unvermeidbare, natürliche Tendenz, deren Folgen oft unterschätzt werden. Forschung und Entwicklung kosten damit immer mehr Nettoenergie, während sie pro aufgewendeter Energieeinheit immer weniger einbringen.
  • Zunehmende Erschöpfung der Lagerstädten fossiler Energieträger und anderer nicht erneuerbarer Rohstoffe. Ein sehr gutes, praktisches Beispiel ist die Steinkohle in Deutschland und England. Zunächst war diese sehr einfach und preiswert zu fördern – was die industrielle Revolution und die gesellschaftliche Entwicklung überhaupt erst möglich gemacht hat. Heute gibt es in England und Deutschland zwar noch große Kohlevorkommen, aber sie können nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden. Der Energieaufwand für die Nutzung ist zu hoch. Beim Öl, dem heute wichtigsten fossilen Energieträger, wird im globalen Mittel wahrscheinlich schon in 12 oder weniger Jahren der Punkt überschritten, von dem für die Energieproduktion mehr Energie aufgewendet werden muss, als produziert werden kann. Siehe dazu meinen Artikel Erschöpfung: Das Schicksal des Ölzeitalters.  Wenn für die Energieproduktion mehr Energie aufgewendet werden muss als produziert wird, ist die Nettoenergie bereits negativ.
  • Ob die deutsche Energiewende insgesamt überhaupt einen positiven Beitrag zur Nettoenergie liefert oder ob sie nicht sogar die Nettoenergie Deutschlands reduziert ist unklar. Auf jeden Fall wird die Umstellung auf “erneuerbare Energien” einen dramatischen Rückgang der pro Kopf verfügbaren Nettoenergie mit sich bringen. Siehe auch Einige Fakten zur Energiewende und zum Klimaschutz.
  • Die Praxis des deutschen Asylrechts und die Zuwanderung und der Umbau der deutschen Gesellschaft zu einer Multiethnischen, “bunten” Gesellschaft sind nüchtern betrachtet erhebliche Steigerungen der Komplexitätskosten und Nettoenergieverluste aus Sicht der deutschstämmigen Bevölkerung – auch wenn einzelne Gruppen und Personen damit für sich, auf Kosten der Allgemeinheit, hohe oder auch sehr hohe Nettoenergiegewinne realisieren können.
  • Die EU und andere große Organisationen reduzieren die verfügbare Nettoenergie. Gleichen sie diese Verluste aus? Auch hier gilt wohl, dass sich diese Organisationen für einzelne Personen oder Gruppen (noch) sicher sehr lohnen. Aber wegen der insgesamt knapper werdenden Nettoenergie wird der Kreis der Nutznießer rasant kleiner. Organisationen wie die EU und selbst ein vereinter Flickenteppich wie die Bundesrepublik Deutschland machen nur Sinn, wenn und solange durch sie die verfügbare Nettoenergie der lokalen Bevölkerung insgesamt gesteigert wird. Organisationen, die auf Dauer mehr Energie kosten als sie einbringen oder einsparen, werden zerfallen – wenn man es nicht vorzieht sie rechtzeitig friedlich und geordnet aufzulösen.
  • CO2-Besteuerungen und andere Steuern auf Energie.
  • Technologische Klimaschutzmaßnahmen. Hinter dem Pariser Klimaschutzabkommen verbirgt sich offenbar die Absicht, gigantische Geschäfte mit “negativen Emissionen” zu machen. Dabei geht es darum, auf die eine oder andere Weise der Atmosphäre Kohlendioxid zu entziehen. Was dazu an technologischen Lösungen entwickelt und propagiert wird, hat mich erstaunt. Dazu ein eigener Abschnitt:
Möglichkeiten zur Einlagerung von Kohlenstoff

Ein sehr aktueller, am 16.10.2018 veröffentlichter, umfassender und auf viele andere Artikel und Links verweisender Artikel dazu ist Carbon Capture: What We Don’t Talk About When We Talk About Climate Change von Daniel Ross. Ich habe diesen und viel der dort verlinkten Artikel gelesen. Mein Eindruck ist, dass sich im Westen offenbar kaum jemand der sozialen Sprengkraft bewusst ist, die in den Nettoenergieverlusten schlummert, die alle diese Techniken mit sich bringen würden. Ein großer Krieg, der einen erheblichen Teil der am meisten Treihausgase produzierenden Gesellschaften schnell und effizient abschaltet wird bei diesen technologischen Klimaschutzmaßnahmen natürlich nicht bedacht. Gelohnt hat sich die Lektüre aber, denn ich bin damit auf den EASAC-Report: Negative emission technologies: What role in meeting Paris Agreement targets? gestoßen. Es handelt sich dabei um einen Bericht wissenschaftlicher Berater der EU. Im Teil Annex “Land managment” wird dort das Thema Kohlenstoffspeicherung im Boden mit Hilfe von Landmangement behandelt. Man nennt so etwas auch “regenerative Landwirtschaft”. Was die EU-Berater da schreiben, passt nicht zu den Informationen, die ich habe. Die Speicherkapazität der Böden wird z.B. mit 0,07 bis 0,7 tCO2-Äquivalent pro Jahr und ha angegeben. In meinen Artikel Der Abschlußvortrag der Grassfed Exchange 2016 habe ich die Resultate eines praktischen Versuches auf 400 ha Fläche vorgestellt, bei dem offenbar gut 40 bis 50 Tonnen CO2 pro ha und Jahr durch intelligentes, sehr kostengünstiges  Weidemanagment im Boden gespeichert werden konnten. Mit Blick auf die mikrobiologischen Hintergründe, die ich durch Elaine Inghams Kurs kennengelernt habe ( Erster Eindruck von Elaine Inghams Kursen und  Weiterer Bericht von Elaine Inghams Kursen ), müsste es zudem möglich sein, die Einlagerung von Kohlenstoff im Boden beliebig fortzusetzen, während der Bericht der EU-Berater davon ausgeht, dass man nur ca. 20 Jahre lang Kohlenstoff einlagern kann.  Mit einer intelligenten Kombination aus Weidemanagement, Mikrobiologie und höherem Fleischkonsum könnte man mit den heute verfügbaren Mitteln mehr als genug CO2 aus der Luft entfernen. Das wäre auch eine Möglichkeit, mit aktivem Klimaschutz die verfügbare Nettoenergie faktisch zu steigern – womit ich schon einen Teil der Frage des nächsten Abschnittes, nämlich was ein rationaler Kampf gegen Rechts wäre, beantwortet habe. Damit könnte man meines Erachtens auch das Kriegsrisiko senken.

Was wäre ein rationaler Kampf gegen Rechts?

Wenn man heute wirklich ernsthaft “gegen Rechts” kämpfen wollte, um Verbrechen und Katastrophen wie die in Nazideutschland zu verhindern, dann würde man zwei Dinge tun müssen:

  1. Verhindern, dass die pro Kopf verfügbare Nettoenergie zu weit fällt. Tatsächlich tut man aber alles, um diese möglichst rasant zu senken. Statt einen Krieg zu führen und zu verlieren kann ein Volk seine pro Kopf verfügbare Menge an Land und Ressourcen z.B. auch durch ein großzügiges Asylrecht und durch Zuwanderung oder durch große Fehlinvestitionen verlieren. Die Tücke unserer Zeit ist dabei, dass die verfügbare Landfläche und auch die verfügbaren Ressourcen von der Verfügbarkeit billiger fossiler Energieträger abhängen und daher in den nächsten 10 bis 15 Jahren kollabieren werden. Es wird damit eine Situation entstehen, die sehr viel schlimmer ist als die, die Hitler an die Macht gebracht hat.
  2. Eine Katastrophe wie den Holocaust zu verhindern, sollte man dafür sorgen, dass IMMER, auch bei einen Totalausfall der Industrie, etwa in Folge eines Krieges mit China, oder in Folge eines von den Chinesen gezielt herbeigeführten Zusammenbruchs der elektronischen und elektrischen Infrastruktur, genügend bezahlbare Nahrungsmittel für alle Einwohner des Landes vorhanden sind. Wenn man das nicht tut, wird die Situation entstehen, dass man nur noch einen mehr oder weniger kleinen Teil der Bevölkerung ernähren kann – was dann faktisch schon auf eine Katastrophe hinausläuft, die dem Holocaust vergleichbar ist oder die diesen sogar weit übertrifft. Wenn es zu einer solchen Katastrophe kommt, dann ist das kein unvorhersehbares Ereignis, sondern ein durch Fahrlässigkeit und Verantwortungslosigkeit verursachtes Verbrechen.

Ein rationaler Kampf gegen Rechts müsste folgendes beherzigen und tun:

  • Vorbereitung auf einen großen Krieg mit China und auch auf dann möglicherweise mit  China verbündeten Staaten (voraussichtlich alle sunnitischen Staaten, wie John Xenakis meint, also auch Türkei und Saudi Arabien!). Zu dem Krieg dürfte u.a. auch der Kollaps der technischen Infrastruktur und der Nahrungsmittelversorgung gehören. China ist heute die große “Rechte” Gefahr schlechthin. Es ist faktisch die Reinkarnation des Nationalsozialismus und ein Krieg mit China wird auch Deutschland mit großer Härte treffen.
  •  Aufbau einer lokalen, krisenfesten Nahrungsmittelproduktion.
  • Vorbereitung auf das Sinken der Nettoenergie, auch dann, wenn es wider Erwarten keinen großen Krieg geben sollte. Siehe Der aufziehenden Sturm am Ölhimmel.  Dazu gehört auch Abschied von dem naiven Glauben an den technischen Fortschritt zu nehmen. Technik setzt Energie voraus, die zunehmend nicht mehr verfügbar sein wird. Forschung und Entwicklung werden mit der Zeit zwangsläufig immer unproduktiver und aufwendiger, so dass es illusorisch ist, von den Erfolgen der Vergangenheit auf zukünftige Entwicklungs- und Problemlösungsmöglichkeiten zu schließen. Es wird ein Weg zurück ins Mittelalter und wenn man nicht aufpasst, auch ein Weg zurück in ein dunkles Zeitalter werden. ABER, wenn man klug ist, die Gefahren und Möglichkeiten gut analysiert und dann kontrolliert und mit Verstand das Land auf die Zukunft vorbereitet, dann wird man auch mit weniger Nettoenergie und ohne die damit wegfallenden Institutionen und Industrien, in Zukunft ein ganz passables Leben führen können.  Das ist letztlich auch die Strategie, die Nate Hagens empfiehlt.

Könnte man den Frieden sichern?

Was die Welt in eine Katastrophe stürzt, ist die Propagierung des westlichen Lebensstils und das irre Versprechen, dass alle Menschen und Völker gleich sind und daher alle das Recht und den Anspruch auf diesen Ressourcen verprassenden Lebensstil und Wohlstand haben. Insbesondere die Chinesen nehmen diesen Teil der Menschenrechtscharta der UN und des deutschen Grundgesetzes jetzt sehr ernst und sind offenbar entschlossen, sich ihr auch ihnen von westlichen Gutmenschen vor dem Hintergrund der Ergebnisse des 2. Weltkrieges eingeräumtes Recht auch durchzusetzen.  Das Problem ist nur, dass die Politik und Vorgehensweise der Nazis im 2. Weltkrieg, deren schreckliche Folgen zu eben dieser UN-Charta und dem Grundgesetz geführt haben, auch nur die Folge davon waren, dass ein hochzivilisiertes, technologisch besonders hochentwickeltes Volk, nämlich die Deutschen, sich benachteiligt sah und versucht hat, seinen Energie- und Ressourcenmangel mit sehr rabiaten Methoden auf Kosten anderer Völker beheben. Zusätzlich zur Zeit der Nazis geht es heute auch um das globale Problem der CO2-Emissionen, die als treibende Kraft der globalen Klimaerwärmung wahrgenommen werden und deren massive Reduzierung auch von führenden Wissenschaftlern des Westens als sehr dringend wahrgenommen wird.

Die Situation ist als ähnlich wie vor dem 2. Weltkrieg, nur globaler und wegen der technischen Möglichkeiten der modernen Kriegsführung um einige Größenordnungen gefährlicher und tödlicher. Die deutschen Demonstrationen und Rituale “gegen Rechts” wirken vor diesem Hintergrund bemitleidenswert naiv und zugleich aber auch extrem rassistisch, weil sie ernsthaft unterstellen, dass eine Hand voll nachdenkliche, konservative Deutsche die Welt in den Abgrund stürzen könnten, während man das objektiv größte und intelligenteste Volk der Welt, die Chinesen, aber auch die speziell für Europa gefährlichen Türken und Araber, offenbar für unterentwickelt und unterlegen hält.

Ein rationaler “Kampf gegen Rechts” müsste jedenfalls überzeugende Konzepte und praktische Beispiele hervorbringen, mit denen man insbesondere auch die Chinesen davon überzeugen kann, dass das Führen eines großen Krieges, mit dem Ziel den westlichen Lebensstil für einige Jahre oder Jahrzehnte auf Kosten des Restes der Menschheit für alle Chinesen realisieren zu können, die damit verbundenen Risiken nicht wert ist.

Die militärischen Risiken zu steigern, wie Donald Trump es zum Glück konsequent tut, ist kurz und mittelfristig sicher sehr wichtig und gut.

So wie der amerikanisch-westliche Lebensstil die Masse der Deutschen nach dem 2. Weltkrieg bekehrt hat, müsste man nun aber Lebensstile und Gesellschaftsmodelle entwickeln, die ohne die für den westlichen Lebensstil notwendigen Mengen an fossilen Energieträgern und andere Ressourcen mindestens so viel Lebensqualität bieten und die auch sonst wirklich attraktiv und nachahmenswert sind. Dazu müsste aber auch den Deutschen klar sein, dass ihr Lebensstil keine Zukunft hat und so oder so in wenigen Jahren Vergangenheit sein wird.

Zum Krieg kommt es dann, wenn eine Seite zu der Überzeugung gelangt, dass der Fortbestand des Friedens unattraktiver oder gar gefährlicher ist als ein Krieg. Wer den Frieden erhalten will, muss glaubwürdig entweder den Krieg schrecklicher und gefährlicher, oder/und den Frieden attraktiver machen.

Schlussbemerkung

Ich müsste den obigen Artikel eigentlich noch etliche Male überarbeiten und umschreiben. Aber warum? Die wesentlichen Zusammenhänge und Informationen liefert er so auch. Bezahlt werde ich nicht für das Schreiben von Artikeln, sondern vor allem für intelligent geplanten und handwerklich gut ausgeführten Zahnersatz und für Implantatarbeiten und da meist auch erst nur, wenn ich die Rechnungen dazu schreibe. Deutschland und damit auch meine Region, die Eifel, sind wohl ein hoffnungsloser Fall – nicht, weil es keine Chancen mehr gäbe, sondern weil die politische Führung und auch die Masse der Bevölkerung so ist, wie sie nun einmal ist. Als ich vor über vier Jahren mit www.Freizahn.de begonnen habe, war das vor allem als Versuch gedacht, die Überlebens- und Zukunftschancen der Bevölkerung hier in meiner Verbandsgemeinde und in meinem Landkreis zu verbessern. Das ist nicht gelungen. Für mich war das Schreiben für www.freizahn.de allerdings ein wertvoller Lernprozess und für manchen außerhalb meiner Region scheint es hier und da auch interessant gewesen zu sein.

In deutscher Sprache sollte und möchte ich mich jetzt auf einige zahnmedizinische Themen konzentrieren. Vielleicht sollte ich auch noch etwas über Ernährung schreiben.

In den anderen Bereichen, vor allem im Bereich Landwirtschaft,   sollte und möchte ich auf Englisch Quellen und Ideen für die Menschen in den baltischen Staaten, in Polen und auch in Russland sammeln. Meinen ersten Komposthaufen habe ich jetzt auch gebaut und möchte weiter in diese Richtung üben und experimentieren. Wenn ich meine Steuererklärung fertig und meine ungeschriebenen Rechnungen geschrieben habe, möchte ich auch mit Hilfe meiner Mikroskope (Mehrzahl, weil jetzt auch ein Fluoreszenzmikroskop dazu gehört) das mit dem Kurs von Elaine Ingham erworbene Wissen weiterentwickeln. Auch möchte möchte ich das Holisticmanamgent-Lehrmaterial ww.savory.global/holistic-management/ durcharbeiten endlich vollständig durcharbeiten und ernsthafter Russisch lernen.

Kelberg, den 25.10.2018

Christoph Becker




Infos und Gedanken zur Fleischdiät

Eine ausschließlich aus Fleisch, Wasser und etwas Salz bestehende Diät ist wider Erwarten, entgegen der landläufigen Expertenmeinungen nicht nur möglich, sondern sie ist zumindest in manchen Fällen sogar ein sehr wirksames Heilmittel bei schweren Autoimmunerkrankungen, sowie bei Depressionen, Angstzuständen, Diabetes und sogar bei Parodontose und Schnarchen. Vor allem kann man mit einer reinen Fleischdiät offenbar auch gut abnehmen und zugleich die körperliche und intellektuelle Fitness steigern, mit allen Vorteilen die dies u.a. für die Gesundheit und und die Lebensqualität hat. 

Das Interview von Joe Rogan mit Dr. Jordan Peterson

Der laut New York Times vom 25. Januar 2018 als derzeit einflussreichster,  öffentlich auftretender Intellektueller geltende kanadische Psychiater und Prof. Dr. Jordan Peterson, überraschte mich mit  einer am 2.7.2018 veröffentlichten Aussage, dass er sich seit über 2 Monaten nur noch von Fleisch ernähre. Er fügt in dem Interview dann noch hinzu, dass er außerdem seit ungefähr einem Jahr, nur von Fleisch und etwas Grünem, sowie seit ca. 2 Jahren von einen kohlenhydratarmen Diät lebe.

Hier der Link auf das inzwischen über 290-tausend mal aufgerufene Interview auf Youtube: Jordan Peterson – The Carnivore Diet Changed My Life! – Joe Rogan Podcast

Peterson hat mit der Diät gut abgenommen und seine Gesundheit drastisch verbessert.

Der treibende Hintergrund für Petersons Diätversuche und den Verzicht auf Grünzeug waren die Erfahrungen seiner Tochter, die an einer schweren Autoimmunkrankheit litt. Schwerpunkt war Arthritis. Petersons Tochter Mikhaila hatte 40 betroffene Gelenke und sie hat mit 15 bzw. 16 Jahren ein künstliches Hüftgelenk und einen künstlichen Fußknöchel bekommen. Sie sei faktisch zwei Jahre auf 2 gebrochenen Beinen herum gehumpelt und das sei nur ein kleiner Teil ihrer gesundheitlichen Problemen gewesen. Seine Tochter sei nun gesund und habe ein Baby. Alle Symptome ihrer Autoimmunkrankheiten seinen verschwunden. Einziges Gesundheitsproblem sei derzeit, dass der künstlichen Fußknöchel ersetzt werden müsse, ansonsten strotze sie nun vor Gesundheit.

Ein anderes Problem seiner Tochter Mikhaila seien ernste Depressionen gewesen wegen denen sie mindestens alle 6 Stunden Ritalin habe nehmen müssen. Depressionen und Autoimmunkrankheiten seien in seiner Familie ein häufig vorkommendes Problem.

Petersons Frau hatte seit langem den Verdacht, dass ein Ernährungsproblem die Ursache sein könnte. Seine Tochter hatte als Kind, wenn sie Organgen oder Erdbeeren gegessen hat, juckende Hautrötungen (Rash). Später,  als sich bei seiner Tochter die Arthritis entwickelte, habe diese einen Schub bekommen, wenn sie Orangen gegessen habe.

Vor fünf Jahren, bei der Examensvorbereitung an der Universität, habe seine Tochter ernste Hautproblemen bekommen. Stress sei eine Möglichkeit gewesen, aber ihr sei auch aufgefallen dass sie zugleich ihre Ernährung mehr auf Butterbrote und Teilchen (Bagels) umgestellt habe. Sie habe daher zunächst auf eine glutenfreie Diät umgestellt. Das habe einen bemerkenswerten Effekt gehabt. Dann habe sie ihre Diät radikal auf nur noch Huhn und Brokkoli  umgestellt.  Daraufhin hätten ihre Symptome eins nach dem anderen nachgelassen. Sie habe auch länger wach sein können und schließlich seien ihre Depressionen verschwunden.

Peterson habe seit seinen 13. Lebensjahr selber an Depressionen gelitten. Diese seien sehr schwer gewesen und er habe sie auf vielfache Weisen behandelt. Teilweise sei die Behandlung ziemlich erfolgreich gewesen. Aber es sei ein ständiger Kampf gewesen. Sein Vater und der Vater seines Vaters hätten ebenfalls an diesen Depressionen gelitten. Seine Frau habe Autoimunprobleme.

Was Petersons Tochter dazu gebracht habe, von Brokkoli und Huhn ganz auf Fleisch um zu stellen?

Seine Tochter habe weiter experimentiert und die Folgen von Diätveränderungen beobachtet.  Sie habe zwei Jahre gebraucht um herauszufinden, dass sie nur Rindfleisch und Grünzeug essen könne und dann habe sich schließlich herausgefunden, dass sie am besten nur Rindfleisch essen sollte.

Vor zwei Jahren habe seine Tochter ihn überredet es auch mit dieser Diät (zunächst nur Grünes und Rindfleisch) zu versuchen. Er habe zwar keine Arthritis gehabt, aber doch viele ihrer anderen Probleme.  Er habe Sodbrennen gehabt und er habe ziemlich viel geschnarcht. Er habe in der ersten Woche aufgehört zu schnarchen. Er sei nun morgens richtig wach geworden, was vorher nie der Fall gewesen sei und habe gleich einen klaren Kopf gehabt. Früher habe er eine Stunde gebraucht um wach zu werden.

Er habe 96 kg gewogen, bei einer Größe von 1,86 m.

Dann habe er im ersten Monat mit der neuen Diät 3,5 kg abgenommen. Dabei habe er davor ein ganzes Jahr eine zuckerfreie Diät gehabt und nicht abgenommen.

Er habe nun 7 Monate hintereinander jeden Monat 3,5 kg abgenommen. Er sei wieder auf das Gewicht gekommen, das er mit 26 gehabt habe. Seine Schuppenflechte sei verschwunden. Auch habe er Glaskörpertrübungen in seinem rechten Auge gehabt, die verschwunden seien. Er habe aber weiter Probleme mit Depressionen bzw. Gemütstörungen gehabt. Diese seien nach der Änderung der Diät sogar nicht mehr so zu regulieren gewesen wie vorher.  Es sei ihm physisch immer besser gegangen, aber psychisch habe er weiter zum Teil heftige Probleme gehabt.

Seine Tochter habe ihm dann geraten kein Grünzeug mehr zu essen. Er habe erst nicht gewollt. Er habe Gurken, Salat, Brokoli, Huhn und Rindfleisch gegessen und nun solle er nur noch Fleisch essen?  Sie habe gemeint er solle es einen Monat lang versuchen. Er habe es versucht.

Nach einer Woche seien seine morgendlichen psychischen Probleme um 25 % geringer gewesen. Nach zwei Wochen um 75 %.  Es sei ihm jeden Tag besser gegangen und es gehe im jetzt wahrscheinlich besser als jemals zuvor. Dabei habe er seit über einem Jahr keine Antidepressiva mehr genommen und er wiege nun 73,5 kg.  Seine Muskulatur nehme zu. Er treibe etwas Sport, aber nicht viel.  Er schlafe nun nachts 6 Stunden und sei dann gleich richtig wach. Wenn er Nickerchen von einer viertel Stunde halte sei er gleich wach, während er früher eine Stunde gebraucht habe, um richtig wach zu werden.

Das coolste aber sei, dass er seit seinem 25. Lebensjahr Parodontose (gum disease)  gehabt habe.  Er habe deswegen kleinere chirurgischen Eingriffe (seiner Beschreibung nach wohl geschlossene Parodontosbehandlungen ) über sich ergehen lassen, um die Parodontose in Schach zu halten. Nun aber sei sie verschwunden, wie ihm sein Zahnarzt bei der letzten Untersuchung erklärt habe. Er habe keine Entzündung des Zahnfleischs mehr. Die Zahnfleischentzündungen seien aber mit Herzkrankheiten assoziiert. Daraus sei zu folgern, dass systemisch Entzündungen durch diese Diät verschwinden.

Er habe über 22,5 kg abgenommen, es sei nicht mehr annähernd so hungrig wie er es zu sein pflegte. Sein Appetit sei wahrscheinlich um 70 % gesunken. Er habe keine Blutzuckerregulierungsprobleme bekommen, er benötige wesentlich weniger Schlaf und er wird morgens gut wach. Es hat keine Angstgefühle und keine Depressionen mehr. Er hat keine Schuppenflechte mehr. An den Seiten seiner Beine hatte er früher ein Taubheitsgefühl, was er jetzt nicht mehr hat.  Intellektuell ist er derzeit sicherlich in seiner bestmöglichen Form. Er ist körperlich stärker und kann besser schwimmen und seine Parodontose ist verschwunden.

Er nimmt keine Vitamine oder andere Nahrungsergänzungsmittel. Er isst nur Rindfleisch mit Salz und trinkt dazu Wasser.

Als der Interviewer meint, dass er viel Gemüse esse und keine Gesundheitsprobleme habe, antwortet Peterson, dass er niemandem seine Diät empfehle.  Aber auf seine Tourneen kämen viele, viele Menschen zu ihm, die sagen würden, dass sie den Blog seiner Tochter verfolgen würden und z.B. 45 kg abgenommen hätten, oder einer 90 kg in 6 Monaten, oder neulich eine 70 jährige Frau, die in einem Monat 6,8 kg abgenommen hätte.

Es sei etwas falsch mit unserer Ernährung. Wir würden viel zu viele Kohlenhydrate essen.  Aber, er sei kein Ernährungsexperte.

Was Peterson und auch seine Tochter bemerkt hätten ist, dass sie bis zu einem Monat ernste Probleme haben, wenn sie in bestimmter Richtung von der Diät abweichen. Z.B. hätte er durch Sulfide enthaltenden Apfelmost lange anhaltenden Probleme bekommen.

Peterson sagt er verstehe die Zusammenhänge nicht gut. Sie seien ihm mysteriös. Aber als seine Tochter klein war und Arthritis entwickelt habe, habe er die wissenschaftliche Literatur darüber durchsucht. Das einzig sichere Ergebnis sei gewesen, dass Arthritis bei Patienten, die fasten verschwinde. Aber wenn sie wieder essen würden käme die Arthritis zurück. Das lasse den Schluss zu, dass die Diät eine Rolle spiele, da unwahrscheinlich sei, dass die Patienten auf alle Nahrungsmittel gleich reagieren.  Aber es könnte sein, dass manche Patienten auf fast alles negativ reagieren. Zwischen “alles” und “fast alles” sei der Unterschied aber sehr groß.

Eine spekulative These für die nun relativ großen Probleme, die Peterson nun bei kleinen Abweichungen von seiner Diät hat, ist, dass Fett nicht nur als Energiespeicher, sondern auch als Puffer für toxische Nahrungsbestandteile diene. Da er  nun kaum noch Fett habe, fehle dieser Puffer. Diese Annahme sei aber wissenschaftlich nicht gesichert.

Wie wohl ein Blogbeitrag von Petersons Tochter zeigt, hat ein Arzt erfolgreich eine Diabetis vom Typ 1 mit einer Fleischdiät behandelt. Typ 1 ist die schon früh auftretende, tägliche Insulinspritzung erfordernde Diabetes, was den Erfolg der Diät besonders eindrucksvoll macht.

Peterson ist sich des anekdotischen Charakters seiner Erfahrung und auch anderer Berichte zu dieser Diät bewusst. Aber er sieht auch die grundsätzlichen Schwierigkeiten aller medizinischen Studien über Diäten, Nahrungsmittel und deren Wirkung.  Man kann z.B. keine wissenschaftlich wirklich zuverlässigen Studien über die Wirkung von Fleisch in der Ernährung durchführen, weil man unmöglich alle Faktoren kontrollieren kann. Leute die Fleisch essen, essen z.B. in der Regel auch noch viele andere Sachen. Aus den üblichen korrelierenden Studien über Ernährungsgewohnheiten könne man daher z.B. nicht auf die Wirkung der Fleischdiät schließen. Oder anders ausgedrückt, die üblichen Schlussfolgerungen der Ernährungsberater sind wissenschaftlich betrachtet auch nicht so gut gesichert wie allgemein angenommen und geglaubt wird.

Als es darum geht, ob Peterson mit dieser einseitigen Fleischdiät vielleicht nicht doch Mangelerscheinungen bekommen könnte, wendet er ein, dass es Beispiele für das Funktionieren dieser Diät geben: Die Eskimos. Die Diät der Massai wäre einigen  Modifikationen im Wesentlichen auch eine Fleischdiät. Zum Thema Massai-Diät findet sich einiges in deutscher Sprache per Google.

Auf Reisen nimmt Peterson Beef Jerky, ein amerikanisches Trockenfleisch mit und nutzt wenn möglich Unterkünfte, wo er kochen kann. Sein Beef Jerky macht er sich selber: Er hat einen Rindfleischdehydrierer und salzt das Fleisch lediglich.

Ob Peterson die Diät für immer fortsetzen möchte? Das möchte er nicht wirklich. Aber Änderungen wird er nur sehr, sehr, sehr, sehr vorsichtig vornehmen. Nächstens möchte er mit Pilzen experimentieren.

Sowohl Joe Rogan, der Interviewer, als auch Jordan Peterson halten es für selbstverständlich, dass diese Fleischdiät nicht für alle gut ist. Was für den einen gesund ist, kann für andere krank machend und schädlich sein. Jordan Peterson, seiner Frau und seiner Tochter hat diese Fleischdiät aber sehr geholfen. Die Tochter sei nun gesund und brauche und keine Medikamente, dabei habe sie viele zum Teil sehr heftige Medikamente wie Methotrexat, Enbel und Ritalin nehmen müssen, die zum Teil sehr negative Nebenwirkungen verursacht hätten.

Joe Rogans Interview mit Mikhaila Peterson

Hier ein Link auf ein am 30. August 2018 veröffentlichtes Interview mit der Tochter von Jordan Peterson, ebenfalls mit Joe Rogans als Interviewer:

Joe Rogan – Carnivore Diet Fixed Mikhaila Peterson’s Arthritis

Mikhaila Peterson erzählt in diesem Interview, wie sie mit Diäten experimentiert hat und wie sie allmählich zu ihrer heutigen Fleischdiät gefunden hat.

Der Blog Don’t Eat That von Mikhaila Peterson: mikhailapeterson.com

Weitere Interviews von Joe Rogan zur Fleischdiät

Fleischdiät auf bei Biohackers Lab

Eine Suche mit “biohackers lab carnivore diet” auf youtube führt zu einer Reihe von interessanten Interviews und Berichten von einem Selbstversuch.

Ich habe mir zunächst das Interview mit Kelly Hogan angesehen. Kelly Hogan war mit 117 kg sehr übergewichtig und sie hatte jede Menge Gesundheitsproblem. Sie berichtet, wie sie über Versuche mit verschiedenen Diäten schließlich zur Fleischdiät kam und damit dann gesund wurde, insgesamt 59 kg abgenommen und drei gesunde Kinder bekommen hat.

Auf Biohackerslab.com finden sich einige interessante Intverviews und Anleitungen zum Thema Fleischdiät:

Beeindruckt hat mich zunächst das Interview mit

https://www.biohackerslab.com/all-meat-diet-plan/

https://www.biohackerslab.com/carnivore-training-system-review/

Dr. Georgia Ede

Georgia Ede ist  Ärztin und Psychiater. Sie betreibt die Internetseite www.diagnosisdiet.com .  Georgia Ede ist vor allem interessant, weil sie Studien und  “Experten” mit wissenschaftlichen Argumenten demontiert, die behaupten, dass Fleisch der Gesundheit schade.  Aufmerksam geworden war ich durch ihren Vortrag Vortrag WHO Says Meat Causes Cancer? by Georgia Ede,

Ihr neuster Artikel, vom 5. September 2018,  Latest Low-Carb Study: All Politics, No Science demontiert die am 1. September 2018 veröffentlichte Studie Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis und zeigt, das diese Studie, die Angst vor Fleischkonsum machen soll,  unwissenschaftlich ist und eher ein Beispiel für politisch korrekte Propaganda ist.

Nachtrag: Sehr interessant von Georgia Ede ist auch der Vertrag “Our Descent into Madness – Modern Diets and the Global Mental Health Crisis” (dt. Unser Abstieg in den Wahnsinn – Moderne Ernährung un die globale Krise der geistigen Gesundheit”). Eine Version des Vortrags ist jetzt auch mit deutschen Untertiteln auf youtube verfügbar: https://youtu.be/TXlVfwJ6RQU

Eskimos und Wikinger auf Grönland

Jared Diamond beschreibt in einem Kapitel seines Buches  Kollaps: Warum Gesellschaften überleben oder untergehen die Besiedlung und das Ende der Besiedlung  Grönlands durch die Wikinger. Danach hatte ich in Erinnerung, dass die Wikinger u.a. durch die für die Landwirtschaft ungünstigen Folgen der kleinen Eiszeit zeitweise offenbar ziemlich extrem unter Hunger gelitten haben und aus Grönland verschwunden sind,  während die nur Fleisch und Fisch essenden Eskimos sich halten konnten. Auf  de.wikipedia.org/wiki/Grænlendingar habe ich dazu gerade auch noch den Wikipedia-Artikel zu den Wikingern auf Grönland gelesen. Die Realität ist auch hier wohl etwas komplex und nur teilweise bekannt. Vor allem haben die Wikinger auf Grönland sich demnach auch in den Zeiten, als ihre Landwirtschaft noch funktionierte hauptsächlich von Fleisch und tierischen Produkten ernährt. Getreide und Brot waren demnach auf Grönland Luxusgüter, die wenn überhaupt nur für besonders Wohlhabende verfügbar waren. Die Wikingersiedlungen bestanden aber etwa 500 Jahre. Der Verweis auf die Thule-Kultur, die die Wikinger verdrängt hat, oder von der die Wikinger, wie Jared Diamond meint, halt nicht genug gelernt haben, um zu überleben, führt zu de.wikipedia.org/wiki/Inuit-Kultur#Thule-Kultur_(1000_bis_1800). Nicht nur im Bezug auf die Ernährung interessantes Zitat aus diesem Artikel in die Inuit:

Diese Großfamilien setzten sich ihrerseits aus den eigentlichen, Großeltern, Eltern und Kinder umfassenden Familien zusammen. Eine derart solidargemeinschaftliche Gesellschaftsstruktur, die den einzelnen Familien autarkes Handeln zubilligte, trug in Zeiten verminderten Nahrungsangebots wesentlich dazu bei, die Überlebenschancen zu erhöhen. Sie versetzte die Inuit in die Lage, Land- und Meeressäugetiere, Vögel und Fische aller Größen zu erlegen – von der 20 Kilogramm schweren Robbe bis zum 50 Tonnen wiegenden Grönlandwal, vom Niederwild bis zum Eis- und Grizzlybären.

Die Jagdbeute lieferte eine ausgewogene Ernährung ……

Dagegen spielten pflanzliche Rohstoffe nur eine untergeordnete Rolle

Wir sehen und finden, was wir glauben

Bevor ich zur Darstellung der Fleischdiät im deutschen Fernsehen und in anderen deutschen Medien komme, erscheint es sinnvoll auf ein grundlegendes Problem der Wissenschaft und des Journalismus hinzuweisen: Wissenschaft und “Experten” sind NICHT so objektiv, wie viele glauben. Der Moralpsychologe Jonathan Haidt zeigt in seinem Buch The Righteous Mind: Why Good People are Divided by Politics and Religion nicht nur, warum Linke und Rechte vieles derart unterschiedlich sehen. Er zeigt vielmehr auch, dass die Ergebnisse und Auswertung von wissenschaftlichen Studien durch die persönlichen Überzeugungen und den Glauben der Wissenschaftler beeinflusst werden. Im Grunde versucht jeder, mehr oder weniger unbewusst zu sehen und zu beweisen, was er/sie glaubt und sehen möchte. In der Wissenschaft und auch beim Journalismus kann man z.B. durch die Art der Fragestellung die Ergebnisse beeinflussen. Wenn man das weiß, kann man versuchen, dieses Wahrnehmungsproblem zu berücksichtigen. Die Frage ist dann aber auch noch, warum jemand wozu motiviert ist. Journalisten und Wissenschaftler, die eine Familie zu versorgen oder auch nur einen gewissen Lebensstandard erhalten oder erreichen wollen, sind halt oft auch von “äußeren Umständen” abhängig, die ein Bekanntwerden bestimmter Wahrheiten verhindern möchten. Sie müssen berichten und “beweisen”, was politisch korrekt ist, und sie müssen lächerlich machen und abwerten, was ihren Auftraggebern nicht passt. Sie sind Söldner, nach dem Motto “wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe”.

Ein kluge, resiliente, krisenfeste und überlebensfähige Gesellschaft wird genügend Freiräume und Möglichkeiten schaffen und erhalten, um auch politisch unkorrekte Meinungen und Entdeckungen zuzulassen und neutral zu untersuchen und zu diskutieren und sie wird sich dann an den Fakten orientieren.

Die Fleischdiät in deutschen Fernsehen

Was gehen unsere Volkserzieher vom deutschen “Qualitätsfernsehen”,  mit diesem neuen, politisch völlig unkorrekten, so gar nicht zur links-grünen Ideologie passenden Trend um?

Seit 13. September 2019 gibt es dazu auf Pro7 einen Beitrag: www.prosieben.de/tv/galileo/videos/287-fleisch-diaet-kann-das-wirklich-gesund-sein-clip

Bemerkenswert ist, dass Pro7 verschweigt, dass dieser Shawn mit vollem Namen Dr. Shawn Baker heißt, von Beruf selbst Arzt ist und sich nach seiner Karriere als Chirurg und leitender Orthopäde bei der amerikanischen Luftwaffe, intensiv mit dem Thema Ernährung befasst hat. Insofern ist der Beitrag auf Pro7 auch ein Lehrstück für die “Qualität”, bzw. für die Informationsverkürzung und die Manipulationsversuche des deutschen Fernsehens im Sinne der politischen Korrektheit. Wie der Fall von Jordan Petersons durch die Fleischdiät offenbar geheilte Parodontitis zeigt, kann die Fleischdiät auch chronische Entzündungsprobleme beheben und damit im Gegensatz zur Meinung von Pro7/Galileo für das Herz-Kreislaufsystem durchaus vorteilhaft sein.

Dr. Shawn Baker – Webseiten und Interview

Zu dem im Beitrag von Pro7/Galileo vorgestellten “Shawn” hier etwas weitergehende Daten:

Seine Webseiten:

In der Beschreibung zu seinem voraussichtlich Ende Februar 2019 in den USA  erscheinendem Buch The Carnivore Diet heißt es auf Amazon.de u.a.:

Shawn Baker ist zeit seines Lebens ein Multisport-Spitzensportler. Er ist auch Doktor der Medizin und hat als Truppenarzt der amerikanischen Luftwaffe in Afghanistan gedient, wo er als Chirurg für Kriegsverletzungen und als Cheforthopäde eingesetzt war.  Sein Schwerpunkt in den letzten Jahren war die Nutzung der Ernährung als Werkzeug für die Gesundheit, Leistung und das allgemeine Wohlbefinden.

Interviews mit Dr. Shawn Baker über die Fleischdiät

Auf Youtube hat Shawn Baker einen eigenen Videokanal:   www.youtube.com/channel/UC5apkKkeZQXRSDbqSalG8CQ  mit  über 100 Videoclips.

Erschütternd und wichtig ist hier insbesondere auch seine Erklärung zu seiner Karriere und Approbation als Arzt:

Andere deutsche Internetquellen

Abgesehen vom oben erwähnten Fernsehclip fand ich insbesondere die folgenden beiden Quellen:

  • Auf DocCheck vom 16.8.2018:  Die „Fleisch-Diät“: Unsinn oder Well Done?  Für ein Ärzte-Portal ziemlich schwach. Das Resüme “wer sich vernünftig ernährt und regelmäßig ernährt braucht keine riskanten Experimente” ist gleich mehrfach unpassend. Die Beispiele der Petersons und anderer Anhänger der Fleischdiät zeigen doch gerade, dass “vernünftige Ernährung” eben durchaus auch eine reine Fleischdiät sein kann und dass manchmal nur mit riskanten Experimenten herausgefunden werden kann, was tatsächlich im aktuellen Fall eine vernünftige Ernährung ist. Die befragte Ernährungswissenschaftlerin bleibt allgemein und hat sich mit der Fleischdiät wohl nicht wirklich befasst. Schließlich hätte ich hier, auch den Hinweis erwartet, dass es durchaus historische Beispiele wie die Eskimos gibt, die zeigen, dass solche Fleischdiäten tatsächlich auch über lange Zeit funktionieren.
  • Auf http://www.homeopathy.at, von Dr. Helmut Retzek, vom 27. 7. 2018: Disruptive Innovation: Carnivorismus als Gesundheitsprinzip? Diesen Artikel fand ich ganz gut. Der Autor hat sich umfassend informiert und ist neuen Wegen und Entdeckungen gegenüber aufgeschlossen und versucht, diese und deren Hintergründe zu verstehen und zu erklären. Zum einen findet man hier auch eine deutsche Zusammenfassung eines Interviews mit Mikhaela Peterson und zum anderen werden auch mögliche Hintergründe für die Erfolge der Fleischdiät erklärt.

Sonstige englischsprachige Blogs und Webseiten

Eine gute Nachricht für das Klima, die Böden und das Gesundheitswesen

Die Fleischdiät scheint wirklich zu funktionieren und in vielen Fällen einen Versuch wert zu sein. Besonders interessant finde ich, dass damit sonst nur schwer oder nicht heilbare Autoimunkrankheiten sowie Schnarchen, Parodontose und Glaskörpertrübungen geheilt werden können (was auf keinen Fall bedeutet, dass eine Fleischdiät die einzig mögliche Therapie ist).  Autoimmunkrankheiten sind nicht nur Arthritis, sondern zumindest einige Formen von Asthma, schwere Parodontose bei Jugendlichen und  Kollagenosen.  Die Fleischdiät kann somit eine sehr hochwertige und zugleich ziemlich preiswerte Medizin sein.

Da man mit der Fleischdiät auch gut abnehmen kann, können damit viele durch Übergewicht verursachte Krankheiten vermieden oder geheilt werden.

Damit die Fleischdiät funktioniert und weder der Gesundheit noch der Umwelt schadet, sollte man sich aber Gedanken über die Methode und Qualität der Fleischproduktion machen.

Noch etwas unter dem Eindruck der riesigen gepflügten oder geeggten, oft staubender Getreidefelder, die ich Anfang September auf meiner Reise nach Lettland und Litauen und vorher auch in Deutschland gesehen habe, und auch unter dem Eindruck, was ich davor gerade über die die Zusammenhänge von Wasserhaushalt und Klimaerwärmung gelernt habe, sehe ich die Fleischdiät als große Chance zur Verbesserung der Böden und des Klimas.

Intensive, intelligent gemanagte Weidehaltung von Rinder und anderen Wiederkäuern habe ich in Deutschland und anderen Teilen Europas bisher noch nicht bewusst gesehen, obwohl ich danach gesucht habe.

Ich für meinen Teil würde so eine Diät nur machen wollen, wenn ich dafür Fleisch von Rindern bekommen kann, die ausschließlich mit Hilfe intelligent und adaptiv gemanagter Weidehaltung gefüttert wurden. Fleisch von mit Kraftfutter gefütterten Rindern würde ich für reine Fleischdiät nicht haben wollen. Ebenso würde ich kein Fleisch von Rindern wollen, die irgendwelche Medikamente bekommen haben.

Die Amerikaner nennen das Rindfleisch, das ich für eine solche Diät nur akzeptieren würde “Grass finished beef”.  Derart produziertes Rindfleisch ist in hohem Maße klimafreundlich und für die Entwicklung und Erhaltung der Bodenqualität vorteilhaft.

In diesem Zusammenhang wichtige Artikel auf freizahn.de sind z.B.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal den TED-Talk von Allan Savory mit deutschen Untertiteln einbinden:

Speziell zum Klima möchte ich hier auf den Artikel WASSER: DAS FEHLENDE PUZZLESTÜCK ZUR LÖSUNG DES KLIMAWANDELS? hinweisen. Weitere Informationen in Englischer Sprache finden sich insbesondere auf www.rainforclimate.com/en/science-behind  sowie in den Präsentation des australischen Mikrobiologen und Klimatologen Walter Jehne. Zu letzterem auf Youtube mit “Walter Jehne” suchen. Interessant ist hier dann vielleicht auch mein Artikel

Letzterer zeigt an einem praktischen Beispiel, wie mit Hilfe von Rindern auf einfache und sehr wirtschaftliche Weise die Wasserspeicherkapazität, die Sequestrierung von Kohlenstoff und die Artenvielfalt und zugleich auch die Fleischproduktion auf bisher meist nicht für möglich gehaltene Weise gesteigert werden kann.

Mit Hilfe von intelligent eingesetzten Rinderherden kann man jedenfalls die Landwirtschaft, einschließlich Getreideanbau, sehr viel klimafreundlicher und nachhaltiger machen als bisher.  Man kann damit die kleinen Wasserkreisläufe restaurieren, man kann damit die Klimaerwärmung stoppen, man kann damit die Menge und Qualität des verfügbaren Trinkwassers steigern und man kann damit sogar politische und militärische Konflikte verhindern oder dämpfen.

Fazit

Die offensichtlichen Erfolge und Vorteile der Fleischdiät, nicht nur zum Abnehmen, sondern auch als Mittel zur Heilung und Vorbeugung verschiedener, zum Teil sehr schwerer, beeinträchtigender Krankheiten, aber auch als Lifestyle, passen ideal zu den Vorteilen, die eine intelligente, gut gemanagte Haltung von Rindern und Schafen für das Klima hat.

Für diejenigen, die das alles für Unsinn halten, möchte ich zum Schluss auf meine Artikel  Sichtweisen und Paradigmenwechsel und Verfälschung der Wahrnehmung durch Gruppenzwang hinweisen.

Was ich selber mache

Nachdem ich mit dem Artikel soweit fertig war, habe ich mir auf Youtube den Vortrag GFE 2016 – Dr. Joseph Mercola “A Healthy Society” angehört, etwas dazu recherchiert und mir dann zunächst die Bücher Gesunde Fette – Der optimale Kraftstoff für Ihren Körper (Orginaltitel: Fat for Fuel) von Joseph Mercola und Böses Gemüse – Wie gesunde Nahrungsmittel uns krank machen. Lektine – die versteckte Gefahr im Essen  (Orginaltitel: The Plant Paradox) Steven R. Gundry bestellt. Mercola und Gundry sind beide sehr erfahrene Ärzte die, einen besonderen Schwerpunkt auf die Ernährung legen. Ich bin gespannt. In seinem Vortrag bei der GFE 2016 hatte Mercola auch drauf hingewiesen und einige Literatur präsentiert (( Tripping Over the Truth: How the Metabolic Theory of Cancer is Overturning One of Medicine’s Most Entrenched Paradigms von Travis Christofferson und Cancer as a Metabolic Disease: On the Origin, Management, and Prevention of Cancer von Thomas Seyfried.  Mit den Namen “Travis Christofferson” und “Thomas Seyfried” findet man auf Youtube einiges )) , wonach die Ursache von Krebs nicht, wie allgemein angenommen durch genetische Defekte, sondern als Folge von Stoffwechselproblemen entsteht. Ganz zu Anfang brachte er zudem ein Beispiel über die Ernährung von Kühen (er sprach schließlich vor Rinderhaltern): Gras fressende Kühe könnten 35 bis 40 Jahre alt werden. Mit Getreide gefütterte aber nur ca. 8 Jahre. Der zentrale physiologische Unterschied in der Ernährung:  Die nur Gras fressenden Rinder leben faktisch von einer sehr fettreichen Diät, da das Gras im Pansen durch Bakterien vor allem in Fette umgewandelt würde. In der Tat fressen Wiederkäuer nur auf den ersten Blick Pflanzen. Genauer betrachtet fressen sie Bakterien, die sie in ihrem Pansen mit Pflanzen füttern und züchten, und die sie dann in ihren anderen Mägen verspeisen.  Die mit Getreide gefütterten Rinder leben dagegen von einer sehr kohlenhydratreichen Diät. Wenn man länger leben und gesund bleiben wolle, solle man von den Kühen lernen und eine kohlenhydratarme, fettreiche Diät bevorzugen.

Eine reine Fleischdiät ist eine kohlenhydatfreie Diät – im Englischen wird sie daher oft auch als Zerocarb-Diet bezeichnet. Gesund bleibt oder wird man damit auch nur, wenn man genügend tierisches Fett isst, wie vor allem auch Kelly Hogan in ihrem Interview auf Biohackers-Lab.com erklärt.

Jedenfalls warte ich nun erst einmal auf die beiden oben erwähnten Bücher von Mercola und Gundry und sehe mir deren Argumentation und  Diätvorschläge an. Dann entscheide ich mich für eine Diät, wobei ich mir durchaus eine nur aus Fleisch, Fisch und Eiern bestehenden Diät vorstellen kann. Schon jetzt ist sehr sicher, dass mein bisher sehr niedriger Fleischkonsum sehr drastisch steigen wird, während mein bisher sehr hoher Konsum an Getreide und Getreideprodukten drastisch schrumpfen wird. Wegen des Klimas habe ich dabei ein sehr gutes Gewissen und das, weil ich mich gut informiert habe.

Kelberg, den 21. September 2018

Christoph Becker

Nachträge

Nachtrag vom 23.9.2019

Anfang Januar 2019 habe ich unter dem Titel Gesund abnehmen – auch ohne Sport und Hunger eine Fortsetzung und Erweiterung von Infos- und Gedanken zur Fleischdiät veröffentlicht.

Inzwischen habe u.a. auch das Buch “The Fat of the Land” von Vilhjalmur Stefansson,  vollständig gelesen und ich habe mir den größten Teil der Vorträge des Kurspaketes  Professional Training in LCHF/Ketogenic Nutrition & Treatment angehört und die zugehörigen Anlagen durchgelesen. Meine Vorräte an Müsli und Biobrotgetreide habe ich seit fast einem Jahr nicht mehr angerührt und werde sie wohl den Hühnern meines Bruders verfüttern.

Mein Verbrauch an Fleisch ist mit wahrscheinlich ca. 140  kg pro Jahr heute mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt, der bei nur 60 kg pro Person und Jahr liegt. Früher habe ich dagegen eher selten Fleisch gegessen. Mein Verbrauch an Eiern ist mit mehr als 1460 Stück pro Jahr mehr als 6 mal höher als der Bundesdurchschnitt von 235 Eiern pro Person und Jahr. Früher habe ich in einer Woche wohl eher weniger Eier gegessen als heute an einem Tag. Butter, Käse und Haselnüsse brauch ich wohl auch weit mehr als der Durchschnitt. Daber ist mein gesamter Verbrauch an Getreideprodukten heute in einem ganzen Jahr wohl geringer als früher in 3 Tagen bis maximal einer Woche.  Manchmal gehen wir halt doch noch auswärts essen und es gab im Sommer bei Ausflügen auch mal ein Eis oder ein Stück Kuchen. Aber diese Kohlenhydratexzesse früherer Jahre gibt es nicht mehr.

Bringt es was für die Gesundheit? Ich denke ja. Im Juli habe ich wegen der Bundeswehr bei einem Kardiologen ein Leistungs-EKG machen müssen. Dabei  war meine Kraft und Kondition wohl erstaunlich gut. Der Widerstand des Ergometers musste jedenfalls ziemlich weit hochgedreht werden, damit ich überhaupt ausreichend belastet wurde. Meine Frau war kürzlich bei ihrem Lungenfacharzt und der meinte ob sie eine Frischzellenkur gemacht hätte. Ihr Lungenleistung habe sich seit dem letzten Besuch vor einem Jahr auf 137 % verbessert.

Einige meiner Patienten, die das Prinzip der kohlenhydratharmen Ernährung verstanden haben, haben auch sehr gut abgenommen und fühlen sich besser.

Prof. Peer Ederers Artikel “Populäre Fleischirrtümer”

Wie ich etwas verspätet, am 20.2.2020 gesehen habe hat Prof. Dr. Peer Ederer auf achgut.de im August 2019 eine fünfteilige Artikelserie mit dem Titel “Populäre Fleischirrtümer veröffentlicht, die ich sehr gut finde, auch wenn ich in einigen Punkten anderer Meinung bin: www.achgut.com/artikel/populaere_fleischirrtuemer_1_falschalarm_krebs 

Nachtrag 29.06.2022
Barry Gove, Für welcher Ernährung wir designed sind.

Homo Carnivorus What We Are Designed to Eat ( https://youtu.be/qn5zdWucv6I ) Sehr interessant fand ich auch sein  Buch “Trick and Treat: how ‘healthy eating’ is making us ill”

Tim Noakes, Urspünge der menschelichen Diät