Unkonventionelle Kommentare zur Wahl Donald Trumps – Generationsdynamik

Auf dem Buch  The Fourth Turning: What the Cycles of History Tell Us About America’s Next Rendezvous with Destiny (dt.: Die vierte Wendung: Was uns die Zyklen der Geschichte über Amerikas nächstes Rendezvous mit seiner Bestimmung erzählen) von William Strauss und Neil Howe aufbauend, versuchen einige das Zeitgeschehen zu verstehen und zu analysieren. Auf einige der daraus resultierenden Kommentare zur Wahl Donald Trumps möchte ich hier hinweisen. Besonders erstaunt hat mich, dass einer dieser Blogger, Jim Quinn, schon im September 2015 auf Grund seiner Analyse Donald Trump als den Kandidaten gesehen hat, der am wahrscheinlichsten die Wahl gewinnen wird.

Hier zunächst einige Links deutschsprachiger Artikel zum Konzept der Vier Wendungen oder Vier Generationen:

Der Film Generation Zero

Der Film Generation Zero (dt: Generation  Null)  wurde  2010 von  Stephen K. Bannon produziert.  Das heißt,  Bannon  war  der Drehbuchautor, der Regisseur und,  neben David Bossie und  Alan Peterson, einer der Produzenten dieses Films.

Es ist der selbe Steve Bannon, der ab August 2016, also in der heißesten Phase des Wahlkampfes,   der Vorsitzende von Donald Trumps Wahkampfteam war und der nach dem Wahlsieg  von Donald Trump zum  künftigen Chefstrategen   des Weißen Hauses ernannt wurde.   Man kann daher davon ausgehen, dass das Thema des Filmes und damit auch das dieses  Artikels hier, an höchster Stelle der künftigen Regierung Donald Trumps wohl bekannt ist und sich auf die Politik Donald Trumps auswirken wird.

Der Film erklärt den Zyklus der vier Generationen  und zeigt den  Bezug  zu unserer Zeit, die als eine Zeit der vierten Generation gesehen wird, die durch schwere, existenzielle  Krisen und oft  auch durch äußerst erbittert geführte Kriege gekennzeichnet ist.

Auf der Webseite zum Film findet sich ein Menüpunkt “CAST”, in dem die Mitwirkenden mit einem Bild und einer kurzen Beschreibung aufgeführt werden. Ich gebe hier Auszugsweise einige der Mitwirkenden an. Es kann sinnvoll sein ich die gesamte Liste anzusehen:

  • Neil Howe, einer der beiden  Autoren des oben erwähnten Buches The Fourth Turning: What the Cycles of History Tell Us About America’s Next Rendezvous with Destiny
  • Newt Gingrich,  in Deutschland wohl vor allem  aus seiner Zeit als Sprecher des Repräsentantenhauses bekannt.   Der    ehemalige Kongressabgeordnete  Roscoe  Bartlett, den ich  in  dem ersten Artikel meiner  Webseite  , nämlich in Der Abgeordnete, der vom Netz ging   vorgestellt habe,  hat in einem seiner Vorträge berichtet, dass er zusammen mit Newt Gingrich, jedem Kongressabgeordneten persönlich ein Exemplar der amerikanischen Ausgabe des  Romanes One Second After: Die Welt ohne Strom überreicht habe, weil die beiden das Thema des Romanes, nämlich einen ca. 90% der Bevölkerung binnen eines Jahres tötenden EMP-Angriff auf die USA, für extrem wichtig gehalten haben. Die Gefahr das etwas derartiges passiert ist auch für Deutschland und Europa nach wie vor leider sehr real. Vorsorge wird, obwohl es möglich und sinnvoll wäre, nicht getroffen. Stichwort Titantic-Effekt und Zuschauereffekt
  • John Xenakis, der Betreiber des Internetblogs www.generationaldynamics.com, auf dem ich seit Jahren vonZeit zu Zeit immer wieder gerne lese, und  von dem ich weiter unten zu Steve Bannon und zur Wahl Donald Trumps zitieren werde.
  • Peter Schweizer,  hier  erwähnt, weil er hier weiter unten in einem  Zitat von John Xenakis vorkommt.
  • James Quinn, Gründer von www.theburningplatform.com, Dort gibt es, auf der Webseite rechts unten, ein eigenes Untermenü Fourth Turning Library mit über 40 Artikeln zum Thema Generationsdynamik. Auf  TheBurningplatform.com hat auch Jimm Quinn nach der Wahl Donald Trumps den zweiteiligen Artikel GREY CHAMPION ASSUMES COMMAND veröffentlicht, in dem er versucht die Wahl Donald Trumps und dessen Rolle und mögliche Regierungszeit vor dem Hintergrund von  The Fourth Turning: What the Cycles of History Tell Us About America’s Next Rendezvous with Destiny zu analysieren, zu erklären und abzuschätzen. Im September 2015 hatte Jim Quinn schon einen 5-teiligen Artikel mit dem Titel Fourth Turning: Crisis of Trust. Im 2 Teil dieses Artikels hatte er, 14 Monate vor der Präsidentenwahl bereits geschrieben, dass er, nachdem er drei Monate die Kandidaten und die  Lage beobachtet habe, Donald Trump für denjenigen halte, dessen Wahl zum Präsidenten am Wahrscheinlichsten sei.

John Xenakis auf Generationaldynamics.com

Schon seit einigen Jahren lese ich von Zeit zu Zeit immer wieder auf dem Webblog www.generationaldynamics.com von John Xenakis.

Zunächst möchte ich hier den Steve Bannon betreffenden Blogbeitrag von John    Xenakis  vom  Generationaldynamics.com  vom  19. August 2016 übersetzen:

Stephen K. Bannon wurde zum Vorsitzenden von Donald Trumps Wahkampfteam ernannt.

Ich habe den ganzen Tag die idiotischen Kommentare zur Ernennung von Steve Bannon zu Trumps Wahlkampfmanager gehört. Sie beschreiben Bannon als wilden Bombenwerfer  der das rassistische Nachrichtenportal  Breitbart leitet.

Das ist absolut komisch.  Der frühere Breitbart Herausgeber  Peter Schweizer fragte mich ursprünglich im Jahre 2010, ob ich meine World View Artikel [Anm. d. Übers: seine mit der generationsdynamischen Brille ausgewählten, zitierten und  kommentierten  täglichen Nachrichten von www.generationaldynamics.com] auf dem Nachrichtenportal Breitbart cross-posten wolle, und später hat dann Bannon übernommen. Ich kenne Bannon ziemlich gut., weil er ein großer Unterstützer des cross-postings meiner täglichen Kolumnen auf dem Breitbach-Nachrichtenkanal ist – obwohl ich in hohem Maße kritisch gegenüber der weltweiten Zunahme der Fremdenfeindlichkeit und des Nationalismus in den Ländern überall auf der Welt in dieser Generationellen Krisenzeit eingestellt bin – einschließlich Trumps Bemerkungen über Mexikaner und Muslime. Also ich weiß aus einem faktischen Grund, dass Bannon kein Bombenwerfer ist und er ist auch kein Rassist, und was das angeht ist auch das Breitbart-Nachrichtenportal nicht rassistisch.

Ich habe ziemlich intensiv mit Bannon zusammengearbeitet als ich für den Film “Generation Zero” gefilmt wurde. Bannon ist einer der wenigen Leute in den Medien die das was ich geschrieben habe studiert haben und der die Generationstheorie und die Generationsdynamik verstanden hat. Bannon ist außerdem einer der wenigen Leute in den Medien die tatsächlich einen großen Teil über das was in der Welt vorgeht wissen – viel mehr als die meisten Politiker und sicher eine Menge mehr als die Hohlköpfe in den Medien, die über ihn schreiben. Bannon ist ein sehr heller Kopf und er ist jemand den Trump braucht.

Mit anderen Worten, die Hohlköpe in den Medien wissen wie man Bannons Namen buchstabiert, aber alles andere was sie über ihn gesagt haben war ziemlich idiotisch.

Nun John Xenakis Kommentar vom 10. November 2016, anläßlich von Donald Trumps Wahlsieg: Donald Trump – The Honeymoon Calm before the Storm (dt: Donald Trump – Die Flitterwochenruhe vor dem Sturm)

Seine Kolume für den 10. November ist in vier Teile geliedert. Der  erste Teil,

  1. Donald Trumps Sieg signalisiert eine wesentliche Zunahme des Nationalismus. Dieser Teil beinhaltet etwas Eigenwerbung für die von Xenakis mit seinem Blog vertretene Theorie der Generationsdynamik und deren Treffsicherheit und den möglichen Nutzen für die Regierung Trump. Weder  Obama  noch Trump würden etwas von Generationsdynamik verstehen . Obama  würde  auch nach acht Jahren im Weißen Haus,  das was in der Welt vorgeht nicht besser verstehen als am Anfang.  Bei Trump  hoft  Xenakis  das er lernfähiger sei als  Obama.
  2. Das Brexit Referendumg und die US-Wahl illustrieren die Gefahr von Wahlvorhersagen Xenakis geht hier kurz darauf ein warum die Meinungsumfragen seiner Meinung nach so falsche Ergebnisse geliefert haben.   Er erklärt ferner, dass das eine weltweite  Zunahme von Nationalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit bei Krisen zu erwarten war und ist, und das auch etwas mit der Generationenfolge zu tun hat.
    Xenakis erklärt dann, dass und warum man grundsätzlich und damit bei  Kenntnis und Anwendung nach der Theorie der Generationsdynamik, keinen genauen Wahlausgang sondern nur Trends vorhersagen kann.
  3. Die Flitterwochenruhe vor dem Sturm. Hier macht er sich erst einmal Luft wegen des unterirdischen Niveaus und der Giftigkeit des Wahlkampfes. Xenakis meint, dass Trump wegen des Generationswechsels kaum die üblichen ersten 100 Tage seiner Regierungszeit als Schonzeit habe. Er könne froh sein wenn die Ruhe bis Ende dieses Monats halte.   Interessant fand ich was er dann aus der Geschichte erzählt:    Zu diese Art chaotischer Sturm [wie der mit dem  Trump konfrontiert werden wird]   kommt es in jeder Generationskrisenzeit. In den 1930ern wurde Präsident Franklin Roosevelt wegen vieler wegen seiner Entscheidungen zu tiefst gehasst.  Eine der Schlimmsten war seine Entscheidung den Obersten Gerichtshof “zu packen” in dem er ihn auf 15 Richter erweiterte um das Gericht davon abzuhalten seine Lieblingsgesetze als verfassungswidrig zurück zu weisen. Und man kann sich vorstellen wie giftig die Angriffe geworden sein müssen, als Roosevelt der erste Präsident wurde, der sich für eine dritte Amtsperiode bewarb. In die Zeit der  vorhergehenden Generationskrise die fiel die Wahl Abraham Lincolns im Jahre 1860. Diese machte die Südstaaten zornig und führte zum amerikanischen Bürgerkrieg.  Viele Leute beschreiben das was heute passiert als in der amerikanischen Geschichte einzigartig.  Das ist  alles andere als  wahr.  Was heute passiert , passiert in jedem anderen Land auch und in jeder Epoche einer Generationskrise.
  4. Ist dies die Apokalypse?  Viele Journalisten scheinen das  zu glauben, schreibt Xenakis und meint  das sie damit unrecht haben.  Es sei bescheuert   von Apokalypse zu reden, aber die Wirklichkeit in der Zeit einer  Generationskrise sei anderseits auch nicht so sehr weit davon weg. Es wäre normal, dass es in einer solchen Zeit  zu existenziellen Krisen und auch zu  Kriegen komme.   In Lincolns Zeit  war es der amerikanische Bürgerkrieg, bei Roosevelt war es die Große Depression und dann der 2. Weltkrieg. Was unsere Zeit erwarte, schreibe er schon seit Jahren: Ein 3. Weltkrieg in dem auf der Seite des Westens neben Japan auch Russland, Indien und der Iran kämpfen würden, während man auf der Seite der Gegner eine Allianz aus China, Pakistan und den sunitisch-muslimischen Staaten (das würde heißen: insbesondere alle Staaten Nordafrikas, der Arabischen Halbinsel und die Türkei) erwarten könne. Es würde nach seiner Schätzung wohl 3 bis 4 Milliarden Tote durch Atomkrieg, konventionellen Krieg, Hunger und Krankheiten geben, aber nach dem Krieg wäre immer noch rund 4 Milliarden Menschen für den Wiederaufbau übrig. Falls die USA den Krieg siegreich überleben und falls der Krieg in Trumps Amtsperiode falle, könnte Trump es schaffen einer der ganz großen Nationalhelden der USA zu werden.

James Quinn: Der graue Champion übernimmt das Kommando

Der Graue Champion, auch mit Grauer Meister übersetzbar, ist ein Sinnbild aus der frühen Geschichte der USA, wie man auf der Webseite www.fourthturning.com auf der Unterseite Gray Champions nachlesen kann. Der Graue Champion ist ein entschieden auftretender Führer, der mit seiner Rede und seinem Auftreten das Land in der Stunde der Not rettet indem er den Widerstand und den Kampfgeist der Bevölkerung wieder aufbaut.

James Quinn hat nach der Wahl Donald Trumps, am  19. /20. November 2016,  den zweiteiligen Artikel

GREY CHAMPION ASSUMES COMMAND (Part One) (dt. Grauer Champion übernimmt das Kommando)

GREY CHAMPION ASSUMES COMMAND (Part Two)

geschrieben.

Quinn sieht Donald Trump als den  Grauen Champion der aktuellen, von etwa 2005 bis 2025 dauernden “vierten Wende”.  Als  Donald Trumps  Vorgänger in dieser Rolle sieht er  Franklin  D. RooseveltAbraham Lincoln und  das Gespann  Samuel Adams und  Benjamin Franklin.

Den letzten Absatz des zweiten Teils von Quinns Artikel möchte ich hier übersetzen, gefolgt von dem Zitat aus dem Buch  The Fourth Turning von Howe und Strauss, dass Quinn an den Schluss seines Artikels gesetzt hat:

Der Winter ist angekommen, bittere Winde blasen und der Frühling könnte viele Jahre entfernt sein. Grimmige Zeiten haben den Planeten befallen. Die Aussicht auf ein tragisches Ergebnis wächst von Tag zu Tag. Die Sturmwolken tauchen am Horizont auf.  Es gibt keine Möglichkeit das kommende Unwetter zu vermeiden. Trump kann das Bankett der Konsequenzen, das Jahrzehnte in Arbeit war und sich auf uns zu bewegt nicht entschärfen. Das Beste was er machen kann ist das Land durch dieses historische Minenfeld zu manövrieren ohne uns und die Welt in die Luft zu jagen. Es wird sicher finanzielles Chaos geben, weit verbreiteten Tod, kolossale Zerstörungen und einen totalen Krieg zum Abschluss.  Last uns  beten dass der  Grau Champion uns durch dieses Tal des Todes zu neuen Höhen führen kann.  Es  gibt keine  Garantien und unsere  Entscheidungen werden  von Bedeutung sind.

Nun die Übersetzung des Zitates von Strauss und Howe aus The Fourth Turning:, das Quinn an den Schluss seines Artikels gestellt hat:

“Das Risiko für Katastrophen wird sehr hoch sein. In der  Nation kann  ein  Aufstand oder zivile Gewalt ausbrechen, sie  kann  geographisch zerbrechen oder sie kann  einer autoritären Herrschaft unterworfen werden.  Wenn es  Krieg gibt, ist es wahrscheinlich dass es einer mit einem Maximum an Risiko und Anstrengung wird – in anderen Worten ein totaler Krieg. Jede vierte Wendung hat eine Anstieg der Technologie der Zerstörung und der Bereitschaft der Menschen diese zu nutzen mit sich gebracht.”

 

Anacylosis versus vier Wendungen

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich in Wie Deutschland doch noch den Krieg gewann,  das Buch  Decline and Fall: The End of Empire and the Future of Democracy in 21st Century America (dt. Niedergang und Fall: Das Ende des Reiches und die Zukunft der Demokratie im Amerika des 21. Jahrhunderts) von John Michael Greer vorgestellt habe.  Wie ich  in meinem  damaligen Blogbeitrag geschrieben habe,  stellt  Greer  in seinem Buch  das auf den Griechen  Polybios zurückgehende, von Greer Anacyclosis genannte Konzept vor, nach dem die Geschichte keine Abfolge vier  unterschiedlichen, immer in der gleichen Reihenfolge auftretenden  Generationstypen ist, sondern von drei sich ebenfalls in immer gleicher Reihenfolge wiederholenden Regierungstypen:

  1. Monarchie
  2. Aristokratie
  3. Demokratie, und dann wieder
  4. Monarchie usw.

Greer setzt dann anstelle von Monarchie auch Diktatur und anstelle von Aristokratie auch Junta sein. Dann betrachtet er vor diesem Hintergrund unter anderem auch die Geschichte der USA und erkennt dort drei dieser  Zyklen. Als „Diktatoren“ sieht er dabei George Washington (1776), Abraham Lincoln (1861) und Franklin Roosevelt (1933). Nach deren Tod habe dann jeweils eine Gruppe von Nachfolgern geherrscht (sozusagen die Junta oder Aristokratie). Dann sei jeweils eine demokratischere Herrschaft gefolgt, bis die Demokratie sich dann, wie heute auch wieder, festgefahren habe und nicht mehr in der Lage gewesen sei, die anstehenden Probleme zu lösen.

Donald Trump ist in diesem Schema der neue Monarch. Der Monarch der Gründerzeit der USA, den Greer in der Person von George Washington ausmacht, ist aber nicht unbedingt der Graue Champion jener Zeit, den Jim Quinn auf Samuel Adams und Benjamin Franklin aufgeteilt sieht.

Fazit?

Natürlich stellt sich die Frage was das alles für Deutschland und Europa bedeutet. Ganz sicher bedeutet es, dass es nicht so weitergehen wird, wie Frau Merkel und ihre Wähler,  wie  der Truthahn  in der Geschichte vom Truthahn und  dem Metzger glauben. Was die Zukunft bringt sind eher gleich mehrere große Drachenkönige.  Durch die Generationsdynamik   kommt in Form  der vierten Wende noch noch ein weiterer Drachenkönig dazu. Dass die Demokratie im Sinne der Ancyclosis abgewirtschaftet hat und dass wieder eine “Monarchie” fällig ist, ist möglicherweise ein weiterer Drachenkönig, zumal insbesondere in Deutschland kein fähiger König in Sicht ist. Einen anderer Drachenkönig ist das Problem, dass von der Studie der Hills Group beschriebene Problem, das die Ölförderung ab ca. 2025, spätestens, im allerbesten Fall aber aber 2030, mehr Energie kosten wird als sie einbringt. Ich hatte dazu den Artikel Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters, geschrieben. Ein weiterer Drachenkönig ist, dass darin zu sehen, dass die Globalisierung gescheitert ist – während unter anderem Deutschlands “Eliten” weiterhin stur das Gegenteil glauben und dieses tote Pferd fröhlich weiter reiten. Siehe meinen Artikel Das Ende der Globalisierung  und John Michael Greers Essay The Free Trade Fallacy vom 23.11.2016. Es kommen noch mehr Drachenkönige, aber diese reichen erst einmal.  Alle diese Drachenkönige vergrößern gegenseitig ihre Kraft und Gefährlichkeit, und sie verstärken sich durch die Effekte der Generationsdynamik. Besonders wichtig an obigem Artikel erscheint mir, dass die Regierung Donald Trumps,  im Gegensatz  zur Regierung Obamas  und voraussichtlich auch zur deutschen Bundesregierung, in Sachen Generationsdynamik gründlich informiert ist.

Kelberg, den 25. November 2016

Christoph Becker

 




Doug Casey’s zwei Tage mit der wirklichen und der möchtegern Elite

Ich möchte hier auf Artikel von Doug Casey hinweisen, in dem dieser von einer Konferenz “irgendwo in New York” berichtet, bei der Leute wie Warren Buffet, George Soros, David Petraeus, Donald Rumsfeld und andere, die man zur globalen “Elite” rechnet oder die sich dazu rechnen möchten, insbesondere auch über die Flüchtlingspolitik und Afrika diskutiert haben.

Doug Casey berichtet nicht nur über diese Konferenz, er reflektiert auch über die Teilnehmer sowie über  Europa, China, Afrika und die Flüchtlingspolitik.

Gefunden habe ich den Artikel zunächst im Archiv auf Ron Pauls Webseite www.ronpaullibertyreport.com im Archiv vom November 2016:   http://www.ronpaullibertyreport.com/archives/doug-caseys-two-days-with-the-real-and-wannabe-elite

Ursprünglich veröffentlicht wurde der Text auf: http://www.internationalman.com/articles/doug-caseys-two-days-with-the-real-and-wannabee-elite

Ich möchte hier nur einige Auszüge und das Fazit übersetzen:

Lassen Sie mich [Doug Casey] einfach sagen,  dass die Konklave sich Hoffnungen macht eine weiteres  Council on Foreign Relations, Bilderberg, Bohemian Grove, Atlantic Council, oder Davos zu werden. Die selbe Art Leute, die selben Ideen. Gleichmäßig schlechte Ideen. Aber Ideen von denen die gehirngewaschene  Öffentlichkeit  denkt, dass sie gut wären.

……

Soros

Viel schlimmer [als Warren Buffet] war George Soros. Er verbrachte seine Zeit nicht nur damit sich passiv vorzustellen (wie Buffett), sondern warb aktiv für katastrophale Politiken. Im wesentlichen waren dies seine Hauptpunkte:  1.) Der Brexit sollte unter allen Umständen überwunden werden (also nicht erfolgen), ohne Rücksicht auf das Wahlergebnis. 2.) Die EU sollte mindestens 200 Milliarden pro Jahr (zusätzlich zu dem was die die einzelnen Länder ausgeben) um die Flüchtlinge willkommen zu heißen und um einen Marshall Plan für Afrika zu installieren. 3.) Ganz Europa sollte Migranten zumindest entsprechend der Relation importieren wie die eine Million, die nach Deutschland gekommen sind. Er erkennt das die Migranten eine “existenzielle Krise” für Europa sind, aber er glaubt, das die Lösung darin besteht sie zu integrieren. 4.) Europa sollte aktiv gegen Russland rüsten. 5.) Die EU in Brüssel sollte das Recht erhalten selber Steuern zu erheben.

Während ich ihm zuhörte fühlt ich mit in die Bizzarro World versetzt, oder vielleicht in ein magisches Land aus Gullivers Reisen, wo alles verkehrtherum ist, wo falsch  richtig ist, und  wo schwarz weiß ist.

So wie vieles von Soros Präsentation der Flüchtlingsproblematik gewidmet war, so war dies auch der der Rest der Konferenz. Das Denken der “Elite” dreht sich sehr um die Flüchtlingspolitik.  ….

Ein Wort über Migration

Lassen Sie mich mit der Feststellung beginnen, dass ich [Doug Casey] vollständig offen für Einwanderung und offene Grenzen bin ….. Mit zwei großen, kritischen Vorbehalten: 1.) Es gibt keine Sozialleistungen und keine kostenlosen öffentlichen Leistungen, so dass jeder für sich selber bezahlen muss und keine Schmarotzer angezogen werden. 2.) Alles Eigentum ist Privateigentum, um die Möglichkeit zu minimieren, dass es  illegale Lager voll mit Bettlern gibt.

Wenn es keine Sozialleistungen gibt, dann sind Einwanderer gewöhnlich die besten Leute die man bekommen kann, mobile, aggressive und Chancen suchend Menschen die stagnierende und repressive Kulturen verlassen um in vibrierende und liberale einzuwandern.  Das war der Fall mit den Millionen Einwanderern die im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert in die USA kamen. Die hatten null Unterstützung des Staates.

Aber was heute in Europa abläuft ist etwas völlig anderes.  Die Migranten die nach Europa kommen werden nicht so sehr durch Chancen angezogen wie durch Sozialleistungen und ein bequemes Leben. …..

Zum größten Teil sind sie ungelernt, schlecht gebildet und sie werden eine eine schlechte Einstellung haben. Es stellt sich die Frage, warum – denn sie sind fast alle Muslime – sind sie nicht in Saudi Arabien, den Vereinigten Emitraten, Katar oder Brunein willkommen, die alle wohlhabende islamische Länder sind?

……

Die EU ist ein großer, verschlimmernder Faktor ….  Brüssel ist voll von Globalisten und doktrinären Sozialisten, die nicht nur für schlechte Politiken werben, sondern die den ganzen Kontinent  für die Fehler seiner am schlimmsten fehlgeleiteten Mitglieder zahlen lassen. ……

Fazit

…….

Ich denken Migration wird eines der größten Probleme der nächsten Generation. Es ist sicher, dass nicht nur Millionen, sondern zig Millionen zu Fuß flüchtende und “Bootsflüchtlinge” versuchen werden Europa zu überrennen. Wenn sie akzeptiert und angesiedelt werden, wird das zerstört werden, was von der westlichen Zivilisation noch übrig ist. Wenn sie zurückgewiesen werden wird es Millionen Tote und einen ziemlichen Skandal geben. Ich weiß nicht wie es ausgehen wird. Aber es wird eine große Sache und es wird häßlich.

Ich habe hier nur einige Auszüge wiedergegeben. Es ist sehr zu empfehlen den ganzen Text im Original zu lesen.

Mich erinnert das alles an Jean Raspails immerhin schon 1972 geschriebenen Roman Das Heerlager der Heilgen. Als meine Frau die neue deutsche Übersetzung im Herbst 2015 gelesen hat, hat sie gemeint, das sei ja schrecklich, die wirklichen Nachrichten im Radio und Fernsehen entsprächen faktisch diesem Roman. Am Ende dieses Romans geht Europa unter. Über mögliche Alternativen kann und darf erst laut nachgedacht werden, wenn die Bevölkerung Parteien wie die kulturmarxistisch unterwanderten Parteien wie die  CDU/CSU, die SPD, die Grünen und natürlich auch die Linken sehr radikal abwählt.  Rein theoretisch könnte man zwar auch hoffen, dass die Basis von SPD, CDU/CSU usw. aufbegehrt und das gesamte Parteiestablishment abwählt, aber das wird wohl in der Praxis nicht möglich sein.

Was Doug Casey meines Erachtens nicht berücksichtigt ist die Möglichkeit, dass den westlichen Industriestaaten in den nächsten 10 bis 20 Jahren die energetischen und damit auch die materiellen Grundlagen für ihren Wohlstand, für ihre Sicherheit und für ihre Sozialstaaten wegbrechen werden. Siehe z.B.  meine Artikel

Deutsche wie Flüchtlinge und Einwanderer werden zunehmend bitter enttäuscht werden, weil es die Zukunft die sich sich versprochen haben, oder die die Politik ihnen versprochen hat, nicht geben wird, sondern stattdessen Armut, Not und mit einiger Wahrscheinlichkeit auch Hunger.  Es wird Hass geben, man wird Sündenböcke suchen und finden, und man wird wie in solchen Zeiten üblich, erkennen, dass das Plündern und Vertreiben oder Vernichten schwacher Minderheiten den Wohlstand der Mehrheit steigern kann.

Warum handeln die “Eliten” so wie sie handeln? Ist es der für Todestrieb in der Geschichte, für sozialistische Gesellschaft typisch ist, wie Igor R. Schafaretisch in seinem kürzlich neu aufgelegten, sehr empfehlenswerten Buch Der Todestrieb in der Geschichte: Erscheinungsformen des Sozialismus geschrieben hat? Ist es der fanatische, blinde Glaube an den Fortschritt, den John M. Greer in seinem Artikel  When The Shouting Stops, vom 16. November 2016 bei Hillary Clinton und ihren wegen Trumps Sieg so hysterisch demonstrierenden und trauernden Anhänger als einen sehr wesentlichen Grund sieht? Greer hatte über diese Zivilreligion des Fortschritts ein Buch geschrieben und sich mehrfach dazu geäußert. Siehe dazu meinen Artikel Nach dem Fortschritt,

Donald Trumps Sieg ist letztendlich, wie vorher schon der Brexit, ein für alle sichtbarer Beweis dafür, dass der Realitätssinn der “Eliten” sehr getrübt ist – was ein vernünftiger Grund sein sollte sie auszuwechseln. Wie ich in  HAT FRAU CLINTON WIRKLICH MEHR LEGALE STIMMEN ALS DONALD TRUMP? mit dem Zitat von Chris Hedges gezeigt hatte, hatte das Clinton-Lager zunächst sogar Donald Trump als Gegenkandidat gefördert, und dann haben sie die Wahl von Bernie Sanders manipuliert um mit Frau Clinton genau die Kandidatin aufzustellen, gegen die Trump nüchtern betrachtet gute Chancen hatte. Und dann trauern die Anhänger von Frau Clinton, George Soros und die  diesen nahestehenden europäischen “Eliten” wegen Trumps Sieg, obwohl dieser  einenKrieg mit Russland verhindern wird, den Frau Clinton, mit wohlwollender Unterstützung von Herrn Soros, Frau Merkel und Frau van der Leyen herbeiführen würde. Ein Krieg der, wie Dmitry Orlov in seinem Kommentar zur Präsidentenwahl,  The Technosphere Hiccups anmerkt, ausgerechnet die hauptsächlich in den großen Städten lebenden, so hysterisch demonstrierenden Anhänger von Frau Clinton vernichten würde. In Deutschland würde so ein Krieg vermutlich weit über 90 Prozent der Bevölkerung durch Hunger, Krankheiten und Gewalt vernichten. Wie extrem gerade damit dann die von Damen wie Angela Merkel, Margot Käßmann, Ursula van der Leyen, Marlu Dreyer usw., usw. so viel gepriesenen westlichen Werte auf den Misthaufen der Geschichte geschleuderte würden, scheint denen überhaupt nicht klar zu sein. Wenn ein durchgeknallter Neonazi ein Asylbwerberheim anzündet und auch wegen der dubiosen Rollen und möglichen Verbrechen von Frau Zscherpe und der NSU,  macht man ein Riesengeschrei und die Justiz scheut keine Mühe, aber eine Frau Merkel, die sich eine erwiesener Maßen realitätsfremde Kriegstreiberin wie Hillary  Clinton als US-Präsidentin gewünscht hat, und die letztlich durch ihre Asyl und Zuwanderungspolitik für einen sehr, sehr großen Teil aller in Deutschland verübten Verbrechen, Diebstähle usw. indirekt verantwortlich ist, gilt als supertolle Kanzlerin, behält und vergrößert ihre Pensionsansprüche und soll nach dem Willen der “Eliten” sogar, letztlich mittels Verführung und Täuschung der Wähler im Sinne von George Soros & Co, eine vierte Amtsperiode bekommen. Wie ist soetwas möglich? Dmitry Orlov hat in seinem Interview mit Chris Martenson, aus dem ich in meinem Artikel  EINE RUSSISCHE WARNUNG – HILLARY CLINTON UND NEGATIVE ZINSEN zitiert habe, gesagt:

Ich sehe  wirklich keinen Vernünftigen an der Macht.  Der Umstand, dass  wirklich nachdenkliche Leute  Trump tatsächlich für die bessere Wahl halten, weil  er zumindest ein Gehirn hat,  das nicht  von einer Art  Gehirnparasit befallen ist,   zeigt einem wie  kaputt  das  System wirklich ist.  Trump kann zumindest noch selber denken.

Was ist das für ein Gehirnparasit, der die Gehirne der “Eliten” zerfressen hat? Der Blogbeitrag Kulturmarxismus: Die Zersetzung der Gesellschaft durch die Frankfurter Schule von Oliver Janich, vom 16. Oktober 2016, und da insbesondere die im Folgenden eingebunden Dokumentation lässt ahnen, was schief gelaufen ist:
Der ursprünglich für die obige Doku verwendete Link auf Youtube war ausgefallen. Ich habe ihn ersetzt. Ansonsten a z.B. auf Youtube mit “kulturmarxismus” suchen.

Zum Thema “Political Correctness” möchte ich hier darauf hinweisen, dass es das Phänomen auch schon in anderen Zeiten gab, wie John M. Greer in seinem Artikel In Praise of the Reprehensible (dt: Lob des Verwerflichen) erklärt. Wie Greer erklärt zielte die “Political Correctness” z.B. im viktorianischen Zeitalter auf Erotik und Sexualität.  Wenn man vor diesem historischen Hintergrund sieht was heute alles in Sachen Sex und Erotik  erlaubt ist, kann einem mit Blick auf die heutigen Inhalte der “Political Correctness” schon mulmig werden. Man stelle sich nämlich vor, dass sich die Zeiten in Europa und in den USA auch im Bezug auf die heutige “Politcal Correctness” ähnlich extrem verändern, wie sie das im Bezug auf die victorianischen “Political Correctness” getan haben.

Zur Frage nach dem was Dmitry Orlov als “Gehirnparasit” in den Gehirnen der westlichen “Eliten” bezeichnet, ist auch Frank Salters Erklärung interessant, die er in dem Interview mit Henrik Palmgren gibt, dass ich unter dem Titel KRIEG GEGEN DIE MENSCHLICHE NATUR übersetzt und auf meiner Webseite verfügbar gemacht habe. Salter erklärt dort ebenfalls das Phänomen des Kulturmarxismus und sich dieser an den Universitäten des Westens eingenistet hat. Wir Salter erklärt hat, der Westen den kalten Krieg zwar wirtschaftlich gewonnen, aber er hat ihn kulturell verloren. Man kann das meines Erachtens noch weiter spinnen und damit dann zu dem Schluss kommen, dass der Marxismus über den Kulturmarxismus den Westen am Ende auch nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich und militärisch in die Knie zwingen wird. Genderwahnsinn, Flüchtlingspolitik, Multitkulti, Globalsierung usw. jedenfalls insgesamt eine Belastung für den Westen, die dessen Gesellschaften eben auch wirtschaftlich und militärisch zerstören werden – wenn die linken “Eliten” nicht rechtzeitig abgewählt werden. Mit dem Brexit und vor allem mit der Wahl Donald Trumps deutet sich immerhin eine Trendwende an.

Nachtrag:

Ich hatte mich oben etwas sehr negativ über Frau Merkel und ihre neue Kanzlerkandidatur geäußert. Bei der Vorbereitung eines Artikels über die auf dem Buch  The Fourth Turning: What the Cycles of History Tell Us About America’s Next Rendezvous with Destiny von William Strauss und Neil Howe beruhende Generationsdynamik von John Xenakis habe ich auf dem Webblog von Xenakis, www.generationaldynamics.com, in dem Eintrag vom 23. Mai 2016 folgendes gefunden:

Wie ich viele, viele Male geschrieben habe,  ist es ein Kernprinzip der Generationstheorie, dass selbst in einer Diktatur die wichtigsten Entscheidungen von Volksmassen getroffen werden,  von Generationen von Leuten.  Die Einstellungen der Politiker sind irrelevant soweit sie nicht die Einstellung der Bevölkerung wiedergeben.  Der Holocaust und der 2. Weltkrieg hätte mit und ohne Adolf Hitler stattgefunden.

Wenn das stimmt, dann ist Frau Merkel und ihre Politik, einschließlich des Flüchtlingsdramas mit all seinen Folgen, also nur   ein Resultat des Zeitgeistes einer Generation. Mal sehen was die Generationsdynamik insgesamt zu Donald Trump und den Entwicklungen unserer Zeit zu sagen hat. Im September 2015 hatte Jim Quinn auf dieser Theorie aufbauend, in seinem Artikel Fourth Turning  Crisis of Trust, Part 2 immerhin schon geschrieben:

Nachdem ich ihn [Donald Trump] die letzten drei Monate [also ab Sommer 2015!] in Aktion gesehen habe ist offensichtlich geworden, dass das Land einen Präsidenten wie Trump verdient …….

Der Beginn der zweiten Phase dieser Krise, im Jahre 2016, wird eine breite Masse [populace] produzieren, die verzweifelter ist und die dem Establishment weniger vertraut und die sich wahrscheinlich in ihrer Verzweiflung jemanden wie Trump zuwenden wird.

Kelberg, den 21. November 2016

Christoph Becker




Hat Frau Clinton wirklich mehr legale Stimmen als Donald Trump?

Auch in deutschen “Qualitätsmedien” war zu lesen, dass Frau Clinton mehr Wählerstimmen bekommen habe als Donald Trump und dass Trump lediglich mehr Wahlmännerstimmen bekommen habe. Wie ist das möglich und ist das auch wirklich wahr?Grundsätzlich kann ein Präsidentschaftskandidat in den USA nach Wahlerstimmen gewinnen und nach Wahlmännerstimmen verlieren. Hier ein Beispiel wie das möglich ist:

  1. In den bevölkerungsreichsten Staaten, wie z.B. Kalifornien und New York, erhält ein Kandidat  sehr große Mehrheiten, von z.B. 70 Prozent.  Die Zahl der Wahlmänner die ein Staat für die Präsidentenwahl stellt hängt zwar von der relativen Bevölkerungsgröße eines Bundesstaates ab, aber sie ist unabhängig davon wie viele Stimmen in Kandidat in diesem Staat bekommt.  Der Bewerber der in dem jeweiligen Staat die meisten Stimmen bekommt, bekommt alle  Wahlmännerstimmen und  der Verlierer bekommt keine einzige Stimme.
  2. Die Präsidentschaftskandidaten werden sich, weil sie das Wahlsystem kennen, auf die sogenannten Swing-States konzentrieren. Das sind die Staaten in denen die  Wahl nach  Erfahrung und Umfragewerten knapp ausgehen wird.
  3. Potentielle Wähler eines in einem Staat voraussichtlich haushoch verlierenden Kandidaten werden sie möglicherweise die Mühe der Wahl sparen und zu hause bleiben.

Wenn ein Kandidat in vielen Bundesstaaten nur sehr knapp gewinnt, aber dennoch systembedingt jeweils alle Wählmännerstimmen erhält,  während   der  unterlegene Kandidat in einigen bevölkerungsreichen Staaten mit sehr großer Mehrheit gewinnt, dann ist es gut möglich, dass in Kandidat nach Wahlmännern die Wahl gewinnt und  Präsident wird, während er oder sie bezogen auf die Zahl der in den USA insgesamt abgegebenen Stimmen verloren hat.

Tatsächlich hat es solche Fälle in der Vergangenheit mehrfach gegeben. Durchaus üblich ist auch das Geschrei und Theater der Verlierer, dass man auch nach der Wahl Donald Trumps beobachten konnte. John M. Greer erklärt dies und bringt dazu Beispiele in seinem Artikel When the Shouting Stops vom 16. November 2016. Besonders an den Protesten nach der Wahl Donald Trumps war seiner Meinung nur, dass Frau Clinton eben auch für die Zivilreligion des Fortschritts seht und das die fanatischen Anhänger dieser Zivilreligion sich nun mit der harten Wirklichkeit konfrontiert sehen, dass die Geschichte eben nicht einfach immer weiter so fortschreitet wie sie sich das vorstellen und wünschen.

Im Fall der Präsidentenwahl 2016 ist aber auch zu bedenken, dass diese extrem unfair war und dass es auch eine ganze Reihe von Berichten über Wahlfälschungen und Manipulationen gegeben hat.

Hier einige Beispiele:

Die politische neutrale, sehr um    objektive Lagebilder bemühte  Internetseite www.peakprosperity.com hat schon am 29. Mai 2016 ein Interview mit dem Titel: Brad Friedman: Why To Be Suspicious Of Every Election – Electronic voting machines have opened up Pandora’s box  (dt.: Brad  Friedman: Warum  man bei  jeder Wahl   mistrauisch sein sollte – Elektronische Wahlmaschinen haben die Büchse der Pandora geöffnet)

Danach kann man sich auf  die Wahlergebnissen in den USA tatsächlich nicht mehr verlassen und man muss mit Wahlfälschungen rechnen.

John M. Greer schreibt in seinem Kommentar Reflections on a Demcracy in Crisis am 9.11. 2016:

Maryland hatte einige Zeit ein elektronisches Wahlsystem, aber sie waren so gescheit wieder zur Wahl mit Wahlurnen und mit Wahlzetteln aus Papier zurück zu kehren, daher bin ich ziemlich sicher, dass meine Stimmen so gezählt wurden, wie ich sie abgegeben habe.

Mit “sealed ballot boxes found in ohio warehouse” findet google z.B. den folgenden Artikel:   http://www.usatodaypolitics.com/breaking-tens-of-thousands-of-fraudulent-clinton-votes-found-in-ohio-warehouse/  Es gibt auch Meldungen, dass es sich bei diesem dreisten Wahlbetrugsversuch um eine Falschmeldung gehandelt hat. Tatsächlich halte ich derartige Betrugsversuche für zu gewagt. Aber andererseits gibt es immer wieder auch extrem dummdreiste Betrüger.

Die ganz realen Betrugsmaschen bestehen wohl im Manipulieren der Wahlmaschinen und in der Ermöglichungen illegaler Stimmabgaben.

Zum Thema Wahlbetrug in den USA gibt es insbesondere auch die Internetseite http://electionnightgatekeepers.com .

Dann gibt es einige bemerkenswerte Beiträge auf Infowars.com:

Es ist wohl tatsächlich so, dass Donald Trump mit einer Mehrheit gewonnen hat, die möglicherweise deutlich besser als das offizielle Wahlergebnis war. Entscheidend für seinen offiziellen Wahlsieg dürfte  auch gewesen sein, dass ein sehr großer Teil “der Männer mit den Gewehren” für  ihn waren. Nicht ohne Grund erwähnt er bei seiner Rede zur Annahme der Wahl, die Große Zahl der Generäle und Admiräle, die ihn unterstützt haben, sowie die Polizei und die Geheimdienste.   Angeblich sollen  2 von 3 Militärs für Trump gestimmt haben.

In einem Interview von James H. Kunstler mit Dmitry Orlov hatte Orlov vor der Wahl gemeint, dass viele amerikanische Militärs, die er kenne, die Sicherheitspolitik von Obama, die Frau Clinton fortsetzen wollte, ablehnen und für illegal halten.

Zu den Profis mit den Waffen wäre dann,  bei einem Bürgerkrieg natürlich auch noch eine Mehrheit der nicht wenigen gut bewaffneten amerikanischen Zivilisten gekommen.

Alles in Allem war die Lage wohl so, dass ein durch Wahlfälschung herbeigeführter Wahlsieg von Frau Clinton, außerhalb  von deren Hochburgen ,  zum einen zu unglaubwürdig gewesen wäre. Außerdem wäre eine solche Manipulation extrem gefährlich gewesen. Donald Trump hatte für diesen Fall, sehr wohl um die Manipulationsmöglichkeiten wissend, schon erklärt, dass er die Wahl im Falle einer Niederlage möglicherweise anfechten würde.

Abgesehen von unmittelbaren Fälschungs- und Manipulationsversuchen gab es aber auch die allerdings gründlich misslungenen Versuche der Führung der Demokratischen Partei und der Medien, die Chris Hedges,  (( Hedges war lange Jahre für die New York Times Auslandskorrespondent in Kriegs- und Kriesengebieten. Er ist ein  Linker und Trump Gegner.  Seit Sommer  2016  hat er eine Eigene Show mit dem Titel  OnContact  bei Russia Today.  ))  in einem Interview mit Sophie Co am Tag vor der Wahl, am  7. Nov. 2016, erklärt hat: People angry, anarchic levels of violence possible after vote – Chris Hedges

Zitat:

Wissen sie, der ganze Wahlkampf ist nicht überraschend auf das Nivea eine  Reality TV show abgesunken.  Mit  präsidentalen  Debatten  die Frauen vorführten, die den ehemaligen Präsident Bill Clinton  wegen sexueller  Angriffe beschuldigen und die von Donald Trump mitgebracht wurden – bis zu Videos – Ich gehe zurück in die Vorwahlen – über die Größe von Geschlechtsteilen von Leuten. Ich meine, es ist einfach entsetzlich, aber all das ist bezeichnend für ein politisches System in tiefem Zerfall, das sich nicht länger um fundamentale Fragen dreht.  Wir wissen  von Wikileaks emails,  den  John Podesta emails, die von Hillary Clinton durchgesickert sind, dass es eine berechnende Anstrengung eines Teils von Clintons Wahlkampfes war, diese extremen Kandidaten  wie Trump, und sie wollten ganz besonders Trump, weil die Unterschiede zwischen  Hillary Clinton und einem der politischen Mitte nahestehenden Republikanischen Kandidaten wie  Jeb Bush, so gering war.

Das heißt, das Wahlkampfmanagement von Frau Clinton und die sie unterstützenden Medien haben Donald Trump zunächst ausdrücklich gefördert, weil sie glaubten auf diese Weise die Wahl für Frau Clinton entscheiden zu können. Der Umstand, dass   Trump  eben nicht  den Sieg Frau Clintons ermöglicht, sondern  selber ziemlich souverän, mit   306 zu  232  Wahlmännern, die Wahl gewonnen hat zeigt, wie sehr er selbst von den amerikanischen Medien, der  angeblich so professionellen Politikerin Hillary Clinton und ihren ebenfalls vermeintlich professionellen und ihm angeblich intellektuell überlegenen Experten des Wahlkampfteams von Frau Clinton unterschätzt wurde.  Es zeigt, auch wie sehr die Wahlmanipulationsversuche der sicher zynischer Weise “Demokraten” nennenden Partei gescheitert sind. Faktisch disqualifiziert der Wahlerfolg Donald Trumps, Frau Clinton, die amerikanischen “Qualitätsmedien” und auch Frau Clinton unterstützenden und ihren Sieg erwartenden politische Establishment in den USA aber ganz besonders auch in Europa als realitätsfremd und damit als ungeeignet.

An dieser Stelle möchte ich John M. Greers Analyse und Kommentar zur amerikanischen Präsidentenwahl vom  16. Nov. 2016, When the Shouting Stops einschließlich der derzeit über 300 Kommentare empfehlen.  Auch wenn Greer keine gemessenen Daten verwendet sondern nur seine Eindrücke und Erfahrungen auswertet,  ist das vielleicht doch die bisher  fundierteste und beste Analyse zur Wahl Donald Trumps,  bzw.  zur Frage wie und warum Donald Trump die Wahl gewonnen hat und   wie und warum Frau Clinton die Wahl verloren hat.

Zu der im Titel gestellten Frage, ob Frau Clinton wirklich mehr legale Stimmen als Donald Trump hat, lautet die Antwort sehr klar, dass man es nicht wirklich weiß.  Mit sehr hoher Wahrscheinlich hat Donald Trump mehr legale Stimmen erhalten als die offiziellen Zahlen zeigen.  Bei einem anderen Wahlrecht, also wenn wie in Frankreich die Mehrheit der abgegebenen, gültigen Stimmen und nicht die Zahl der Wahlmänner ausschlaggebend wäre, hätte Donald Trump zudem den Wahlkampf anders organisiert.  Unabhängig davon wären dann, bei einem Wahlsystem wie in Frankreich, z.B.  in den für  Frau Clinton  sicheren  Bundesstaaten   mehr Anhänger von Donald Trump zur Wahl gegangen, weil ihre Stimme dann mehr gezählt hätte.

Es ist insgesamt erschreckend wie manipulierbar die Wahlen in den USA sind. Anderseits zeigt die Wahl Donald Trumps, dass die Manipulationsmöglichkeiten trotzdem begrenzt sind und dass  die “Eliten”  zumindest in den USA  keinesfalls beliebig  machen können was sie wollen.   Zumindest in den USA hat die Demokratie mit der Wahl Donald Trumps, soweit man das  bisher beurteilen kann,   ihren Zweck erfüllt, der zuerst und vor allem darin besteht unblutig die Regierung zu wechseln.

Es wäre extrem verheerend, wenn die antidemokratischen Wünsche jener “Demokraten”, Gutmenschen und  Journalisten in  Erfüllung gehen würden, die  allen ernstes  hoffen, dass  das  Wahlmännergremium  von dem  von den Wählern gegebenen  Auftrag abweicht und   am 19.  Dezember nicht Donald Trump sondern  Hillary  Clinton oder  sonst jemanden  wählt.  D.h., faktisch könnten die Wahlmänner dann  ja wirklich jeden zum Präsidenten wählen, der ihnen gerade  über den Weg   gelaufen ist. Ich denke aber, dass  es dann wirklich zum  Bürgerkrieg  und zum Zerfall der USA käme.

Nachtrag

Nachdem ich mit dem obigen Artikel schon fertig war, habe ich zufällig von George Friedman den Artikel The Electorial College gefunden und ungelesen. Darin wird recht gut erklärt, dass die USA von der Konstruktion her ausdrücklich nicht als Demokratie sondern als Republik und Staatenbund konstruiert und gedacht waren. Die waren keinen Demokratie weil nur wohlhabende Männer das aktive und passive Wahlrecht hatten. Frauen, Sklaven und mittellose Männer durften nicht wählen und nicht gewählt werden. Der Grund war, dass damit eine größere Unabhängigkeit der Politiker erreicht werden sollte. Faktisch ist Donald Trump damit dank seines Reichtums ein idealer Kandidat im Sinne der Gründerväter der USA. Darüber hinaus waren und sind die USA, wie Friedman erklärt ausdrücklich und bewußt so konstruiert, dass auch bevölkerungsschwache Staaten ein Mitspracherecht haben. Die Vorstellung und der Wunsch, dass die Wahlmänner anders als die Wähler entscheiden mögen ist nach Ansicht Friedmans jedenfalls mit dem Recht und der Verfassung der USA, und auch mit deren Ziel die Union zu  erhalten,  unvereinbar.

Kelberg, den 19. November 2016

Christoph Becker

 




Unkonventionelle Kommentare zur Wahl Donald Trumps – James H. Kunstler

James Howard Kunstler,  der  Autor   der Sachbücher  The Long Emergency: Surviving the End of Oil, Climate Change, and Other Converging Catastrophes of the Twenty-First Century und Too Much Magic: Wishful Thinking, Technology, and the Fate of the Nation, sowie der insgesamt vier Romane der World Made by Hand Reihe,hat in seinem wöchentlich  Montags   unter Clusterfuck Nation  erscheinendem Blogbeigtrag, am 14. November 2016 die Wahl Donald Trumps kommentiert: kunstler.com/clusterfuck-nation/what-now/

Zum Hintergrund: Kunstler ist selbst seit langem als Mitglieder der Demokraten registriert, verachtet aber deren Politik und Vertreter. Kunstler schildert in seinen futuristischen Romanen, die wohl irgendwann in den 20er oder 30er Jahren des 21. Jahrhunderts spielen, dass  die USA einen Krieg im Nahen Osten verloren haben,  dass  die  Industriegesellschaft in der nahen Vergangenheit kollabiert ist und dass die USA, deren Bevölkerung  um  mehr als die Hälfte geschrumpft ist,  in sich teilweise erbittert bekriegende Staaten zerfallen sind.  Kunstler ist einer von denen die die Tendenzen und Fakten der Vergangenheit und Gegenwart kaltblütig analysieren und unerschrocken über deren absehbare Konsequenzen für die Zukunft nachdenken und schreiben.

Sein Rat an seine Partei:  “werft die dämliche Identitätspolitik über Bord und kommt zur Realität zurück. Leider ist das  wohl zu  viel verlangt.” 

Für Kunstler war Frau Clinton die “Chefin der Betrüger” (racketeer-in-chief ).

Zu Trump schreibt er:

Herr Trump dürfte es noch nicht wissen, aber seine  Hauptaufgabe wird darin bestehen die Schrumpfung  zu  managen.  Das dürfte problematisch erscheinen, weil sein Hauptversprechen – “Amerika wieder groß und großartig zu machen”  –  darauf  gegründet ist, die  epische  Expansion des 19. und 20. Jahrhunderts   neu zu starten. Nun, die Dinge haben sich verändert. Dies ist nicht länger ein jungfräulicher Kontinent gefüllt mit mächtigen Erzardern, noch  nicht angezapften Öl-Bonanzas und fabelhaften Mutterböden die darum betteln ausgebeutet zu werden. Faktisch sind sind wir kurz davor ausgespielt zu haben, was diese Ressourcen angeht. Und die techno-industrielle Wirtschaft die aus diesen Vermögenswerten geschaffen wurde wackelt schlimm.

Es gibt da den großen Wunsch diese System möge gerade noch Rechtzeitig mit einer derzeit  noch nicht realisierten Grün-Alternativen-Wirtschaft mit mit Solarstrom  geladenen, führerlosen Elektroautos ersetzt werden  — aber, natürlich, sollte ihnen die nicht in Frage gestellte pathetische Idiotie der angenommenen Autoabhängigkeit, die im Zentrum dieser Phantasie steht sagen, wie exakt irreal sie ist.   Die Schrumpfung  die uns  erwartet  hat ihre  eigenen   Vollmachten  und Rechte,  und diese  beinhalten in keinster Weise  die  Fortsetzung des  glücklichen   Autofahrens.  Ich bin ziemlich sicher, dass das Lager von Trump sich das noch nicht einmal vorgestellt haben.

Das war auch mein Eindruck, nachdem ich mir die  Rede Donald Trumps zur Annahme der Wahl angehört habe. Frau Clinton und die Politiker praktisch aller Parteien in Deutschland und Europa sind, soweit ich das beurteilen kann, aber genauso ahnungslos und naiv. Zu den meines Erachtens absurden Vorstellungen und Phantasien über die Zukunft in Deutschland siehe meinen  Artikel 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2030?.  Es sieht nicht danach aus, dass deutsche irgendwelche deutschen Parteien bzw. Politiker sich realisieren wir verzweifelt die Lage wirklich ist – was die Lage und die Folgen sehr verschlimmert, weil kostbare Zeit und Ressourcen verloren werden.

Kunster weiter:

Ich schlage  vor drei  Meta-Bereiche zu bedenken, um Wege zu finden wie Amerika die Unordnung der Zeit des  Langen Notfalls überleben kann:  Die Finanzierung der Wirtschaft, die Lasten des Empires und das Fiasko unseres  Vorstadt-Lebens-Arrangement.  (suburban living arrangement)

Finanzierung der Wirtschaft:

Man wird sehr, sehr viele Ansprüche  wie z.B. Renten, Pensionsansprüche, Geldvermögen, Leistungsansprüche an den Sozialstaat, Zahlungsansprüche   und vieles mehr abschreiben müssen. Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland und im Rest Europas. Innere Unruhen, Bürgerkrieg und auch  Krieg sind zu erwartende Folgen.  Meines Erachtens wir es in solchen Situationen auch wieder zur Verfolgung von Minderheiten und  zu “Hexenverfolgungen”, sowie zum  Zusammenbruch der heute in Deutschland extrem fragilen Nahrungsmittelversorgung und  Nahrungsmittelproduktion kommen.

Lasten des Empires

Die USA werden ihre Empire und damit auch ihren Beitrag zur Nato und zur Sicherung der Seewege nach Europa aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr aufrecht erhalten können. Sie werden sich zurückziehen müssen. Dem steht aber Trumps Vorstellung und Traum von der neuen Größe Amerikas im Weg. Anderseits ist Trump ein sehr erfolgreicher Unternehmer der selbstständig denken kann und dem offenbar wirklich an Amerikas Zukunft gelegen ist.

An diese Stelle möchte ich aber auch das im Sommer 2016 erschienene, englischsprachige Buch des israelischen Militärhistorikers  Martin van Creveld hinweisen: Pussycats: Why the Rest Keeps Beating the West. Wie van Creveld darin unterhaltsam und gut recherchiert belegt, sind die westlichen Industriegesellschaften, also die USA, aber ganz sicher auch Deutschland und die anderen alten EU-Staaten heute physisch und vor allem psychisch nicht mehr in der Lage gegen wirklich entschlossene, ernst zu nehmende Gegner Krieg zu führen.

Das Fiasko des  Vorstadt-Lebens-Arrangements  (suburban living arrangement)

Kunstler bezieht sich dabei auf die riesigen amerikanischen Vorstädte. Meines Erachtens betrifft das aber auch die ländlichen Räume in Deutschland, wie z.B. die Eifel und den Hunsrück. Auch hier fahren die Menschen oft zig Kilometer zur Arbeit oder zum Einkaufen und sie werden auch hier ohne Autos den bisherigen Lebensstil nicht mehr fortsetzen können. In Deutschland kommt dazu die insgesamt sehr hohe Bevölkerungsdichte.

Kunstler  für die USA vor, dass Trump, statt  die  in Zukunft mangels Treibstoff für die Autos ohnehin nicht  mehr  nutzbaren  Autobahnen und Straßen zu  Reparieren und weiter  auszubauen,   versuchen könnte das Eisenbahnnetz zu verbessern. Das wäre vielleicht auch für die Eifel und viele andere ländliche Gegenden in Deutschland ein interessanter Vorschlag, an den ich schon oft gedacht habe.  Man könnte und sollte die alten Eisenbahntrassen, die es hier früher gab, vielleicht doch wieder  nutzbar machen und teilweise auch neue Trassen bauen solange man noch relativ preiswert die nötige Energie dazu bekommen kann. Bei den Brücken sollte man statt schnell alternder Spannbetonbrücken besser wieder wie früher Viadukte mit sehr hoher Lebenserwartung mauern.

Ein andere Infrastrukturproblem, das mir hierzu mit Blick auf die Zukunft einfällt, ist die Wasserversorgung für Menschen und Tiere und auch die Produktion und Verteilung der Lebensmittel.  Es ist nicht nur das von Kunstler angesprochene “Happy Motoring”, sondern  es ist auch die Befriedigung so grundlegende Bedürfnisse wie essen und trinken, die heute auch für zig Millionen Deutsche von der Funktion sehr fragiler, nicht nachhaltigen Systemen abhängig gemacht worden sind. Selbst die angeblich zukunftsträchtigen  Bestrebungen etwa des Landkreise Cochem-Zell, sind letztlich nur naiver Aktionismus, weil sie eine mit fossilen Energieträgern  betriebene technische Infrastruktur und Industriegesellschaft benötigen um  erhalten und auf Dauer betrieben zu werden. Die deutsche Energiewende ist daher wohl genauso wenig zukunftsfähig wie  das von Kunstler angeprangerte, automobil gestützte Vorstadtleben-Arrangement in den USA und auch in weiten Teilen Deutschlands.

Eine beispielhafte praktische Frage zu der mich Kunstlers Blogbeitrag zu Donald Trumps Sieg in Verbindung mit Richard Heinbergs schon über 10 Jahre alten Interview zu dem Film What a Way To Go bringt ist die nach den Schuhen: Was machen die Leute in Deutschland wenn der Nachschub an billigen Schuhen aus China ausfällt? Einige Monate später haben immer mehr Leute nur noch kaputte Schuhe. Wer kann dann noch Schuhe herstellen und reparieren? Wer kann noch Leder, Nähgarn, Schnürsenkel und Nägel für die Schuhe herstellen? Das Wissen von Gerbern und Schustern ist fast verloren.  Man weiß auch kaum noch wie die Vormaterialien herzustellen sind und es fehlt dann die Ausrüstung.  Der Fluch der Globalisierung und der Industrialisierung wird irgendwann in nicht all zu ferner Zukunft  nicht nur Essen und Trinken, sondern auch Bekleidung und Schuhwerk betreffen. Das als praktisches Beispiel für die Inhalte der in Zukunft wieder lokaler werdenden Wirtschaft.

Kunstler schreibt:

Drittens kommt die Frage wie die Amerikaner ihr Land bewohnen: Das Vorstadtfiasko und all seine Zusätze und Einrichtungen. Man kann einfach eine Gabel hineinstecken. Das große Projekt das dieses Land erwartet ist, wie wir unsere Leute neu verteilen teilen können, in neu  skalierte, d.h., kleinere, zu Fuß begehbare Gemeinden, mit re-lokalisierten Wirtschaften, einschließlich einer neu skalierten, d.h., wieder mit kleineren Betriebsgrößen arbeitenden Landwirtschaft. Es wird geschehen, unabhängig davon, ob es uns passt oder nicht.  Die Frage ist nur wie geordnet dieser Prozess sein wird.

Kelberg, den 17.  November 2016
Christoph Becker




Trumps Sieg – Ein Sieg der Demokratie und der Vernunft

Der 9. November 2016 ist eine großartiger Tag, nicht nur  persönlich für Donald Trump, den   45.  Präsidenten der USA, und seine Unterstützer und Wähler, sondern auch  für die Demokratie und der Vernunft – auch wenn das  insbesondere  viele Deutsche noch nicht so sehen. Die Wahl war nicht nur spannend und knapp entscheiden wie die Schlacht bei Waterloo, am 18.6. 1815, sondern sie auch ein Waterloo für Kulturmarxisten (( Bei der Recherche was Kulturmarxisten eigentlich sind habe ich den folgenden sehr interessanten Link gefunden: http://www.oliverjanich.de/kulturmarxismus-die-zersetzung-der-gesellschaft-duch-die-frankfurter-schule . Ich habe mir den englischen Youtube-Beitrag dort vollständig angesehen und den deutschsprachigen etwas und kann beides sehr empfehlen )) und und Globalisten (( siehe auch http://www.freizahn.de/2016/10/das-ende-der-globalisierung/         )), für viele Meinungsforscher, die “Qualitäts-Medien” und für deren Zivilreligionen (( zum Konzept der Zivilreligionen siehe auch http://www.freizahn.de/2015/10/nach-dem-fortschritt/  )).

Es ist bezeichnend, daß die  FAZ am  9.11.2016 einem Artikel zum Wahlausgang   in den USA den Titel Trump im Weißen Haus Deutsche Politiker entsetzt und fassungslos”  gegeben hat.  Zitat FAZ:

Kalt erwischt hat der Sensationssieg Donald Trumps nicht nur viele Journalisten und Meinungsforscher. Auch deutsche Politiker hatten auf Hillary Clinton im Weißen Haus gesetzt. Nur eine Partei freut sich.

Die eine Partei, die die FAZ meint ist übrigens die AfD. Tatsächlich freuen sich aber noch weitere deutsche Parteien über den Sieg Donald Trumps, nämlich

  •  die NPD, deren Slogan “die Soziale Heimatpartei” aufhorchen läßt
  •  die Partei DIE REPUBLIKANER – mit ihrem neuen Slogan “Tauscht die Politiker aus bevor sie die Bevölkerung austauschen“.

Trumps Sieg war NICHT überraschend

Ein Sensationssieg war Trumps Sieg keinesfalls. Alleine auf meinem Blog gab es verschiedene Hinweise zu Analysen, die einen Sieg Trumps sehr wahrscheinlich erscheinen ließen:

Aber auch auf Russia Today hatte man sehr gut zutreffende Analysen.   Erstaunlich ist eigentlich nur die extreme Inkompetenz unserer politischen Führung und unserer “Qualitätsmedien” und ganz besonders auch des Auswärtigen Amtes und des Geheimdienstes.

Was die Deutschen von den Amerikanern über Demokratie und Patriotismus lernen können

Ich habe mir Donald Trumps Rede zur Annahme der Wahl, Frau Clintons Rede mit der der Sie ihre Niederlage akzeptiert, sowie Präsident Obamas Rede zu Donald Trumps Wahlsieg, jeweils in voller länger im Original angehört und binde diese im Folgenden ein. Es ist beeindruckend, wie alle drei trotz dieses wirklich schrecklichen und oft so gar nicht demokratisch und zivilisiert anmutenden Wahlkampfes dann doch am Tag nach der Wahl zu den Grundlagen der Verfassung der USA zurückfinden, Respekt vor der Verfassung und deren Regelungen bekunden, sich zu einem gemeinsamen nationalen Interesse bekennen. Alleine vor diesem Hintergrund kann man bei Trumps Sieg auch von einem Sieg der Demokratie und der Vernunft sprechen.

Donald Trumps Rede zu Annahme seiner Wahl zum Präsidenten, mit Einleitung seine Vizes

Hillary Clintons Rede zur Annerkennung ihrer Niederlage, mit Einleitung ihres Vizes

Präsident Obamas Rede zur Donald Trumps Wahlsieg

 

Wer ist Donald Trump und was will er?

Hier zunächst ein kurzer, zweiminütiger   Werbespot von Trump. Darunter ein   gut 27  Minuten dauernder  Film   mit    Zitaten bzw. Videocklips  von  Ronald Trump, die  seine Entwicklung  zeigen.   Mich erinnert das spontan  an   Politik: Schriften zur Staatstheorie von Aristoteles.  Trump ist wohl einer dieser sehr seltenen Politiker, die ein öffentliches Amt aus Verantwortungsgefühl gegenüber ihrem Staat anstreben, weil sich kein besserer findet, obwohl es ihnen eigentlich zu wieder und zu lästig ist.  Trump hätte jedenfalls wohl gerne gehabt, sich jemand gefunden hätte der gescheiter und fähiger ist als er, und der/die sich dazu durchgerungen hätte Präsident zu werden.

Ein Film über Trumps Entwicklung

Vor dem Hintergrund dieses letzten Beitrages  kann man  dann man im Bezug auf Trumps Sieg noch viel mehr von einem Sieg der Demokratie und der Vernunft sprechen.  Leute wie Trump unblutig und geregelt an die Spitze des Staates zu bekommen, wenn die Gesellschaft in schwiergies Fahrwasser geraten ist und die Eliten versagen, ist letztlich die eigentliche Aufgabe der Demokratie.  An diese Stelle möchte ich auf meinen Artikel Wie Deutschland doch noch den Krieg gewann, über John M. Grees Buch Decline and Fall: The End of Empire and the Future of Democracy in 21st Century America (dt. Niedergang und Fall: Das Ende des Reiches und die Zukunft der Demokratie im Amerika des 21. Jahrhunderts)  hinweisen.  Zitat:

Anacyclosis

In dem Kapitel The Failure of Politics (dt. Das Versagen der Politik)  bezieht sich Greer auf ein offenbar zuerst von dem griechischen Historiker Polybios beschriebenes  Phänomen. Demnach folgt die Geschichte dem Zyklus

  1. Monarchie
  2. Aristokratie
  3. Demokratie, und dann wieder
  4. Monarchie usw.

Greer setzt dann anstelle von Monarchie auch Diktatur und anstelle von Aristokratie auch Junta sein. Dann betrachtet er vor diesem Hintergrund unter anderem auch die Geschichte der USA und erkennt dort drei dieser  Zyklen. Als „Diktatoren“ sieht er dabei George Washington (1776), Abraham Lincoln (1861) und Franklin Roosevelt (1933). Nach deren Tod habe dann jeweils eine Gruppe von Nachfolgern geherrscht (sozusagen die Junta oder Aristokratie). Dann sei jeweils eine demokratischere Herrschaft gefolgt, bis die Demokratie sich dann, wie heute auch wieder, festgefahren habe und nicht mehr in der Lage gewesen sei, die anstehenden Probleme zu lösen.

Nach dieser Theorie  können wir in den USA einen neuen „Diktator“ erwarten. Interessant ist natürlich die Frage was, wir in Deutschland und Europa angesichts des aktuellen Totalversagens der derzeit herrschenden Parteien erwarten können.

Putin zum US-Wahlkampf, Donald Trump und amerikanisch-russischen Beziehungen

Interessant im Zusammenhang mit der Wahl Trumps fand ich dann auch die folgende Diskussion mit Putin:

Kelberg, den 9. November 2016

Christoph Becker




Meuterei des FBI wegen Hillary Clinton?

Erst habe ich gedacht es sei eine Verschwörungstheorie, aber es scheint wirklich wahr zu sein.  Beim FBI war in den letzten Monaten sehr dicke Luft und es ist zu immer mehr Kündigungen gekommen, weil das Verfahren gegen Frau Clinton im Sommer eingestellt worden war. Das ist aber wohl nur die halbe Wahrheit. Wichtiger ist wohl, dass die New Yorker Polizei das FBI faktisch erpresst hat, weil sie  auf dem Computer von Antony Weimer Mails gefunden hat, wonach Frau Clinton in eine ganze Reihe schwerer Straftraten wie Geldwäsche, Meineid, Kindesmissbrauch  und einiges mehr  verwickelt ist – so dass die New Yorker Polizei davon ausgeht “dass  da einige ins Gefängnis müssen”. Am 6.11. habe ich nachträglich noch einen Beitrag von Michael Savage eingebunden, wonach Wikilieaks von verschiedenen amerikanischen Geheimdiensten mit Infos über Frau Clinton gefüttert wird, weil man sie für gefährlich für das Land hält und stoppen möchte.  Dazu dann auch noch die von Alex Johns am 6.11. kommentierten, vom FBI stammenden Mails ,wonach die Clintons in eine Satanismus- und Pädophilie-Netzwerk verwickelt sind.

Das mit der New Yorker Polizei habe ich erst herausgefunden, als ich den Artikel schon geschrieben hatte. Ich habe es einfach ans Ende gestellt. Ich lasse alles in einem Artikel, weil ich denke, dass es hier letztlich auch um ein Gesamtbild der Situation geht.

Ich hatte zuerst über Alex Johns Infowars davon erfahren, wo es am 2. November 2016 hieß, es gäbe in den USA einen stillen Coup der Nachrichtendienstleute, dessen Ziel eine Verhinderung der Wahl von Frau Clinton sei. Der Hintergrund sei demnach, dass man eine Präsidentschaft von Frau Clinton ebenfalls als eine Art Staatsstreich ansehe.

Mit google habe ich mit “FBI Meuterei” dann auch den folgenden deutschsprachigen Artikel gefunden:

http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2016/10/comey-musste-wegen-meuterei-im-fbi.html

Amerikanische Seiten:

http://www.wnd.com/2016/10/resignations-letters-piling-up-at-fbi/

Wenn man auf der Webseite  www.infowars.com mit “coup” sucht bekommt man eine ganze Reihe von Artikeln angezeigt, denen zur Folge  in den letzten Tagen ein stiller oder weicher Coup gegen die Wahl von Frau Clinton gestartet wurde.

Überhaupt finde ich es erschütternd, was z.B. auf Infowars.com alles über den amerikanischen Wahlkampf berichtet wird. Eine zivilisierte Gesellschaft mit echten Demokraten habe ich mir immer deutlich anders vorgestellt. Die USA hatte ich für sehr viel zivilisierter und demokratischer gehalten. Aber vielleicht retten diese aufmüpfigen FBI-Beamten, vielleicht mit Hilfe von Donald Trump, doch noch die amerikanische Demokratie. Es wäre den USA und auch Europa zu wünschen, dass Trump gewinnt und die USA wieder “Great again” macht. ‘Great’ bedeutet nicht einfach nur groß sondern auch großartig.

Jetzt haben die Amerikaner nicht nur erstmals eine Frau als  Präsidentschaftskandidatin, sondern dazu auch noch eine, deren Korruptheit und Verlogenheit wirklich extrem ist und  die voraussichtlich im Gefängnis landet, wenn sie nicht gewählt wird. So haben die Feministinnen sich das wohl nicht vorgestellt. Erschütternd ist dabei aber auch, dass und wie die Presse und die Polítiker in Deutschland ausgerechnet Frau Clintons Wahl begrüßen würden.

Es ist unglaublich was man alles findet, wenn man z.B. einfach nur bei Infowars.com im Bereich Breaking News durch die Überschriften blättert. Hier einige Beispiele:

http://www.infowars.com/assange-clinton-isis-funded-by-same-money-trump-wont-be-allowed-to-win/

http://www.infowars.com/this-quickly-escalates-into-open-warfare-why-the-government-is-preparing-for-post-election-chaos/

http://www.infowars.com/a-hillary-clinton-indictment-is-coming/

http://www.infowars.com/pieczenik-intel-coup-bringing-down-hillary/

Aber ich fand auch diese Warnung Putins. Man beachte dabei auch unten in dem Artikel die kleine Doku über die Zustände in Paris:

http://www.infowars.com/putin-warns-european-countries-have-no-future-if-they-continue-to-accept-migrants/

John M. Greer hat auf seinem Blog The Archdruid Report und in Interview mehrfach erklärt hat:  Die politische Elite eines Staates kann zwar Befehle geben, aber sie ist von den aus dem einfachen Volk kommenden und dort verankerten  Soldaten und Polizisten abhängig.  Die meisten Revolutionen würde nicht passieren weil die Zivilisten auf die Straße gingen und den Aufstand proben, sondern weil die einfachen Leute beim Militär und bei der Polizei, also die tatsächlich die Waffen des Staates tragenden Leute, nicht mehr mitmachen und sich gegen die politische Führung stellen.

In Frankreich kam es in den letzten Tagen zu Demonstrationen von Polizeibeamten.  Mit “Frankreich Polizei demonstrieren” findet man dazu auch viele deutsche Artikel. Ich hatte zuerst auf RussiaToday von so einer Demo gehört, wo dann auch gleich gezeigt wurde, dass der Innenminister Zustände  die die Polizisten aus Erfahrung als Realität anprangern nicht wahr seien.

Zu der beliebten Behauptung, die Russen würden sich  in den amerikanischen Wahlkampf zu Gunsten von Frau Clinton einmischen spricht z.B. das RussiaToday für Chris Hedges, mit  OnContact im Sommer 2016 eine eigene Show eingerichtet hat. Hedges ein bekannter Journalist und meines Erachtens ein wirklich überzeugender und vernünftiger Linker.

Nachträglich habe ich auch noch diesen Artikel gefunden:

BREAKING BOMBSHELL: NYPD Blows Whistle on New Hillary Emails: Money Laundering, Sex Crimes with Children, Child Exploitation, Pay to Play, Perjury

Es geht um den von der New Yorker Polizei beschlagnahmten und untersuchten Computer des Kongressabgeodnete Anthony Weiner, den dieser mit seiner Frau und Clinton-Vertrauten Huma Abedin geteilt hat.  Darauf seien 500.000 e-mails  gefunden worden, die während ihrer Amtszeit als Aussenministerin,  von und zu Frau Clinton und anderen Insidern geschickt wurden.

Frau Clinton ist nach Meinung der New Yorker Polizei auch in Verbrechen der folgenden Art verstrickt:

  • Geldwäsche
  • Kindesmissbrauch
  • Sexuellem Mißbrauch Minderjähriger (Kinder)
  • Meineid
  • Pay to play durch  Clinton Foundation
  • Justizbehinderung
  • Andere schwere Straftaten

Detektive  und ein Chef der New Yorker Polizei hätten damit gedroht, dass sie diese sich nun in den Händen des FBI befindenden e-mails ggf. über Wikileaks oder bei einer eigenen Pressekonferenz veröffentlichen werden, wenn das FBI und das Justizministerium auf Grund dieser Mails nicht zeitnah gegen Frau Clinton und andere Beteiligte Klage erheben.

Der New Yorker Polizei Chef meint das wegen dieser Sache Leute ins Gefängnis kommen werden.

Vor diesem Hintergrund hätte der Titel dieses Artikels vielleicht eher lauten sollten: New Yorker Polizei erpresst das FBI. FBI-Direktor James Comey hatte so gesehen keine andere Wahl. Er würde selber im Gefängnis landen, wenn er letzte Woche nicht die neuen Ermittlungen gegen Frau Clinton angekündigt hätte.

Kommentare verkneift man sich vor dem Hintergrund dieser Ungeheuerlichkeiten am besten und warte einfach mal ab wie die Amerikaner abstimmen.

Auf der Seite von Infowar hatte ich das mit der New Yorker Polizei auch gesehen, hatte aber gedacht, das sei dann doch etwas zu übertrieben. Ist es aber wohl doch nicht, daher nun zum Schluss noch der Artikel von Infowar mit einem Interview von Alex Jones mit

http://www.infowars.com/breaking-bombshell-nypd-blows-whistle-on-new-hillary-emails-money-laundering-sex-crimes-with-children-child-exploitation-pay-to-play-perjury/

Alles nur Wahlkampf der übelsten Art?  Die FAZ hatte am 31.10.2016  den Artikel  White House BriefingKann das noch alles ändern? 

Für die FAZ stellte sich dabei die Frage, wieso der FBI-Direktor James Comey erst seit Donnerstag den 27.10.2016 von den Mails gewusst haben will, während das FBI schon seit Anfang Oktober von den ja wohl nicht ganz unwichtigen Mails wusste.  Eine Erklärung könnte sein, dass die New Yorker Polizeibehörde am 26. oder 27. 10. sich beim FBI gemeldet hat und erklärt hat, dass sie  vor der Wahl eine Presskonferenz abhalten oder/und Wikileaks informieren wird, wenn das FBI sich  nicht bis Freitag den 28.10. öffentlich auf für die New Yorker Polizei befriedigende Weise zu diesen Mails und dem weiteren Vorgehen des FBI äußert. Das FBI darf nach dem Gesetz offenbar in den letzten 14  Tagen vor der Präsidentenwahl diese nicht durch Veröffentlichungen beeinflussen, aber für die New Yorker Polizei gibt es eine solche Bestimmung vermutlich nicht.  Eine entsprechende Pressekonferenz der New Yorker Polizei, womöglich noch mit einigen pikanten Details ausgeschmückt, nur eine Woche vor der Wahl wäre aber wohl der absolute Supergau geworden, so dass der FBI-Direktor mit seiner vagen Ankündigung am Freitag den 28.10. wohl widerstrebend das kleinere Übel gewählt hat.

Den folgenden Beitrag von Youtube habe ich am 6.11.2016 eingefügt. Der Beitrag bestätigt meine eigenen Schlußfolgerungen. Zusätzlich wird hier aber auch noch erklärt, dass die Wikileaks-Informationen nicht etwa von Julian Assage oder gar von den Russen kommen, sondern aus den verschiedensten amerikanischen Geheimdiensten, wie CIA, NSA und anderen, weil dort überall Leute wären, die Frau Clinton für extrem gefährlich für das Land halten und der Meinung sind, daß sie unbedingt gestoppt werden sollte.

Bemerkenswert auch FBI Agents: Hillary Is The “Antichrist Personified”. Siehe auch den dort verlinkten Artikel im Guardian.

Wenn Donald Trump die Wahl gewinnt, wird er jedenfalls die Leute haben, die er braucht um, wie er es ausdrückt, “den Sumpf trocken zu legen” (“drain the swamp”).

Sehr bemerkenswert fand ich auch den Podcast KunstlerCast 282 — Shrinking the Technosphere with Dmitry Orlov. Orlov erwähnt dort, daß er mit vielen amerikanischen Soldaten und Offizieren gesprochen habe. Sinngemäß, aus dem Gedächtnis,  sagt er, “mit wem immer man spricht,  meinen die die  amerikanische Regierung  ist illegitim – und daß sind Offiziere, keine Armsesselsoldaten, sondern Soldaten die im Irak, in Afghanistan und anderswo im Einsatz waren.”  Überhaupt seien die Soldaten mit der Militärpolitik der Regierung Obama sehr unzufrieden.

Nachtrag am 6. November: Alex Johns von Infowars.com    hat sich zuletzt viele Stunden   lang E-mails durchgelesen und erklärt und zitiert in dem Sinne, daß die Clintons offenbar einem mit Satanismus und Kinderpornographie beschäftigtem Netzwerk verbunden sind: FBI Exposes Clinton Pedophile Satanic Network – The downfall of the Clintons is finally here.

Spiegel Online berichtet aber am 6. November mit dem Artikel:  FBI findet keine Hinweise auf strafbare Handlung Clintons

Zwei Tage vor der Wahl stellt FBI-Chef Comey klar: Es gibt kein Ermittlungsverfahren – auch die neu entdeckten E-Mails enthalten keine Hinweise darauf, dass sich Hillary Clinton strafbar gemacht hat.

Ähnlich  Fox News:

FBI sends letter to Congress saying email review completed, decision not to prosecute Clinton stands

Und Infowars.com hat es jetzt auch:

FBI Director Comey Backs Off Hillary Investigation

Und dann gleich schon fast 1200 Kommentare.

Kelberg, den 4. bis  6. November 2016

Christoph Becker

 




Kriegsängste, Energiepreise, Nationalismus und mehr im Oktober 2016

Nachdem ausgerechnet Jakob Augstein schon am 20.10.2016 im Spiegel hoffte, dass Donald Trump in den USA Präsident wird, weil die Wahl von Frau Clinton Krieg bedeuten könnte, hat nun am 28.10.2016 Chris Martenson auf peakprosperity.com bekannt gegeben, dass er begonnen hat, sich auf einen Krieg vorzubereiten, weil er nach gründlicher Analyse führende Kreise in den USA für gefährlich kriegslüstern hält. Hier die Links:

Jakob Augsteins Kommentar auf  Spiegel-Online am 20.10.2016: Sicherheitsrisiko Clinton: Was für Trump spricht.

Chris Martenson am 28.10.2016 auf Peak Prosperity: We Risk Being Collateral Damage In The Neocon Lust For War – So much so that I’ve upped my personal preparations

(dt. Wir riskieren Kollateralschaden der Kriegslüsternheit der Neocons zu werden – So sehr, dass ich mich entschieden habe, meine persönlichen Vorbereitungen zu treffen).

Mein persönlicher Eindruck, nachdem ich mir vor einiger Zeit eine Rede von Donald Trump angehört habe, war allerdings, dass Trump, wenn er Präsident wird, zwar das Interesse der USA über alles stellt – und damit sicher einen Krieg mit Russland unbedingt vermeiden wird. ABER, als ich mir damals seine Rede angehört habe, habe ich gedacht, dass das, was er da ankündigt, auf einen Krieg mit China hinauslaufen könnte.

Auch John Xenakis Blog www.generationaldynamics.com 

habe ich heute, am 31.10.2016 wieder einmal nachgesehen und dabei folgende zwei, besonders interessante Artikel gefunden:

Clinton e-mail media storm shows sudden change in public mood.  Es geht dabei um den neuen E-Mail-Skandal von Frau Clinton, der einen unerwartet heftigen Sturm ausgelöst zu haben scheint. Zitat dazu

Aus der Sicht der Generationsdynamik ist hier nicht interessant, ob Clinton schuldig ist oder nicht, sondern warum es einen so plötzlichen Umschwung der öffentlichen Stimmung gibt, der bedeuten könnte, dass ihre kriminellen Aktivitäten dieses Mal wirklich Konsequenzen haben könnten. Es könnte tatsächlich möglich sein, dass nach Jahren der Sorglosigkeit in Sachen Korruption und krimineller Aktivitäten in Washington, die Öffentlichkeit sich plötzlich doch darum kümmert. Wenn das wahr ist, wäre es eine extrem bedeutsame Veränderung.

China’s president Xi Jinping given dictatorial powersDort geht es darum, dass Chinas Präsident Xi Jinping, nachdem er sich durch rücksichtslose Bekämpfung der Korruption ausgezeichnet hat, kürzlich, als erster chinesischer Führer nach Mao, faktisch die Befugnisse eines Diktators bekommen hat. Hierzu das Fazit von John Xenakis:

Wie langjährige Leser wissen, prognostiziert  Generational Dynamics (dt. Generationsdynamik), dass China sich auf dem Weg in zwei Kriege befindet – einem internen Bürgerkrieg, dem ersten großen Bürgerkrieg seit der kommunistischen Revolution und einem externen Krieg mit den USA, der zum ersten Weltkrieg nach dem 2. Weltkrieg wird. Diese zwei Kriege sind miteinander nicht unvereinbarer als die kommunistische Revolution und der 2. Weltkrieg es waren.   Von Xi kann gleichermaßen erwartet werden, dass er beide Krieg führt – einen internen Bürgerkrieg und einen externen Weltkrieg mit den USA.

Siehe dazu auch meinen Blogbeitrag vom 15. März 2015:  NEUES VOM NAHEN UND FERNEN OSTEN

Auch vor diesem Hintergrund ist es natürlich besonders hirnrissig, dass die Amerikaner um Frau Clinton und ihre deutschen und europäischen Vasallen um Frau Merkel, nichts Besseres zu tun haben, als sich ausgerechnet mit Russland anzulegen.

Wie auch immer, es sollte klar sein, dass ein Krieg mit Russland, aber auch mit China, in Deutschland auch dann, wenn Deutschland nicht direkt von Kernwaffen verwüstet wird, zu einem völligen Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung, zu  Hungersnöten und  zu extremen Gewalttaten führen wird, wie Deutschland und Europa sie noch nicht erlebt haben. Die beiden ersten Weltkriege und auch der 30-jährige Krieg und die Verbrechen  der Nazis dürften gegen das, was dann passiert ausgesprochen harmlos gewesen sein.   Ein EMP-Angriff wäre, wie Chris Martenson sich ausdrückt, noch ein relativ glücklicher Fall.  Er würde aber wohl auch schon 9 von 10 Menschen in Deutschland binnen eines Jahres das Leben kosten, wie amerikanische Simulationen gezeigt haben (siehe Weitere Literatur zum Thema EMP und Offener Brief an Präsident Obama wegen EMP-Risiko. Trotzdem gibt es aber offenbar Leute die das nötige Talent und die nötige Naivität zu besitzen scheinen, um die Lage mit Russland eskalieren zu lassen.

Zynisch betrachtet könnte man einem solchen Krieg auch sehr Positives abgewinnen, nämlich dass damit der CO2-Ausstoß und der Ressourcenverbrauch Deutschlands und Europas extrem vermindert würde. Zumindest für jenen großen Teil der deutschen Bevölkerung, der offenbar die Fremdenliebe (im krassen Gegensatz zum Christentum und der Bibel) weit über die Nächstenliebe stellt, könnten so ein Krieg, bzw. die damit verbundenen Katastrophen und Massensterben eigentlich nur sehr positiv sein, denn die dank der völlig mangelhaften Vorbereitung Deutschlands und Europas einzig überlebenden Fremden und Gegner würden sich sicher sehr freuen und die Früchte des Zusammenbruchs und des Massensterbens in Deutschland und Europa genießen.  Die so freundlich aufgenommenen “Schutzsuchenden” werden ihre großzügigen deutschen Gastgeber und alle, die sie zu einer “Flucht” nach Deutschland angehalten haben allerdings – wenn sie dann noch Zeit dazu finden – sehr gründlich verfluchen. Es wäre wie mir eine deutsche Gutmenschin mir vor einiger Zeit trotzig antwortete, als ich die Weitsicht und Klugheit ihrer Sichtweise vorsichtig angezweifelt habe: “Dann verhungern wir eben alle”.  Als letzte Freude wird zumindest einigen die Schadenfreude bleiben – wie das Colin Turnbull in seinem erschütternden Bericht über die Hungersnot und den damit verursachten totalen sozialen Zerfall  der IK beschrieben hat ( Das Volk ohne Liebe. Der soziale Untergang der Ik ).

Deutschland würde übrigens auch dann schon sehr übel gerupft und ruiniert, wenn z.B. durch einen Krieg mit China der Seehandel zusammenbricht, die US-Marine ruiniert wird, oder auch wenn durch einen Krieg mit dem Iran der Seeweg zum Persischen Golf blockiert wird. Eine der zentralen Schwächen insbesondere auch Deutschlands ist die Fragilität der Nahrungsmittelversorgung und die Industrialisierung und Globalisierung der  Nahrungsmittelproduktion.

Beispiel für die  nationalistische, antiglobalistische Bewegung in den USA

Martenson hat in seinem Artikel auch noch einige andere interessante Artikel verlinkt. Z.B. Liberal Chris Matthews, “Hillary Won’t Change If She Wins, She’ll Sell the Lincoln Bedroom.

An diesem Artikel besonders interessant fand ich die  Wahlkampfsprüche an dessen Ende:

Ich übersetze diese hier, weil sie ein Bild von Stimmung geben, die es in den USA offenbar auch gibt und die man in ähnlicher Weise sicher auch zunehmend in Europa und Deutschland erleben wird (Man sagt ja, dass die USA Europa bei vielen Entwicklungen immer etwas  voraus sind):

Amerika, wir sind an einer Wegscheide.

Werden wir die massive Korruption der globalen Politik der Regierung weiterführen, die den Mittelstand dezimiert hat und die unser Land zerstört, oder werden wir den Amerika-Zuerst-Pfad beschreiten, wo wir den Sumpf in der Bundeshauptstadt austrocknen und die die Bedürfnisse der Amerikaner über alle ausländischen Interessen stellen?

Die Antwort ist so einfach ….

In diesen letzten Tagen rufe ich euch auf, noch härter für euer Land zu kämpfen..

Inspiriert die Menschen, indem ihr die Amerika-Zuerst Agenda mit ihnen teilt.

Erklärt, dass wir nicht Demokraten gegen Republikaner sind.

Nein.

Wir sind Amerikaner gegen Globalisten.

Die Globalisten arbeiten für die Milliardenschwere  Spender und für fremde Länder.

Trump wird für dich und mich arbeiten.

Dies ist eine Bewegung  – wir sind die politischen AUSSENSEITER die gegen das versagende GLOBALE ESTABLISHMENT kämpfen.

Mache mit beim Widerstand und hilf uns zu kämpfen, um Amerika Zuerst zu  stellen.

Diese harten Wahlkampfsprüche in den USA sehe ich insbesondere auch vor dem Hintergrund von John Ralstons Sauls  Buch  The Collapse of Globalism: And the Reinvention of the World. Die erste Ausgabe aus dem Jahre 2005 hatte bezeichnender Weise noch den Titel The Collapse of Globalism: And the Rebirth of Nationalism. Also der Kollaps der Globalsierung und  die Wiedergeburt des Nationalismus.   Die Wiedergeburt des  Nationalismus ist dabei ein Phänomen, dem Saul auch in der neuen Auflage einen größeren Teil widmet. Dabei unterscheidet Saul  zwischen gutem, wünschenswerten und schlechtem, nicht wünschenswertem  Nationalismus.

Saul erklärt in diesem Buch auch, dass die vermeintlichen Erfolge der Globalisierung etwa in China und Indien durchweg in Wahrheit die Erfolge einer nationalistischen Politik der chinesischen bzw. der indischen Regierung waren. Die Ideologie der Globallisten hält Saul für eine ziemlich verrückte Modeerscheinung, die faktisch wie eine fundamentalistische Religion gewirkt und die Hirne der Politiker  und vieler Wirtschaftsführer und Professoren vernebelt hat, und die große Schäden angerichtet hat, die aber wie jede wirtschaftspolitische  Ideologie  nach einigen Jahrzehnten wieder  verschwindet.

Interessant zum Thema Globalisierung fand ich auch den Blogbeitrag der Versicherungsmathematikerin und Blogerin Gail Tverberg: Twelve Reasons Why Globalization is a Huge Problem (dt. Zwölf Gründe, warum die Globalisierung ein großes Problem ist).

Erklärung niedriger Ölpreise und das Scheitern der Energiewende

Zur Kriegsgefahr kann aus verschiedenen Gründen auch der sinkende energetische Wirkungsgrad der Ölförderung, aber auch der Förderung von Kohle und Gas werden. Dieser dürfte, neben der Unfähigkeit und Korruptheit der Eliten,  einer grundlegendsten  Hintergründe für die Stimmungsveränderungen in den USA und in anderen Teilen der Welt sein. Ich hatte dazu schon den Artikel Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters, über die Studie der Hills Gruppe geschrieben. Inzwischen habe ich in dieser Richtung auch den Artikel Why energy prices are ultimately headed lower; what the IMF missed   (dt etwa.: Warum die Energiepreise am Ende sinken: Was der IMF übersehen hat) von Gail Tverberg gefunden. Sehr lesens- bzw. hörenswert ist auch  ihr Interview, das sie mit Chris Martenson   zu diesem Artikel und über die Aussichtslosigkeit  einer Rettung  der Zukunftsträume der Industriegesellschaften durch  Windkraft und Sonnenenergie , am 17. Oktober 2016 geführt hat: Gail Tverberg: Why There’s No Economically Sustainable Price For Oil Anymore – Producers need higher prices that the public can’t afford (dt. Warum es keinen wirtschaftlich nachhaltigen Ölpreis mehr gibt – Produzenten benötigen höhere Preise, als die Öffentlichkeit bezahlen kann.  Eine Zusammenfassung gibt es auch bei dem Blog LimitsToGrowth.de:  Postcast mit Gail Tverberg zu Ölpreisen).  In diesem Interview wird übrigens auch der Traum von einer den materiellen Lebensstandard im Westen auch nur ansatzweise erhaltenden “Energiewende” hin zu erneuerbaren Energien zerstört. Wind- und Sonnenergie sind nur in dem von Merkels “Energiewende” träumenden Mitmenschen Ausmaß nutzbar, wenn und solange man eine mit bezahlbaren fossilen Energieträgern betriebene, sehr komplexe Infrastruktur und Industrie hat – oder wenn man eine letztlich extrem unwahrscheinliche und unpraktikable, globale, über 50 Billionen Dollar kostende Lösung wählt, von der höchst unklar ist, ob sie jemals funktionieren würde.  Voraussichtlich wird die Enttäuschung extrem heftig, wenn all die Merkel-Fans, SUV-Besitzer und Gutmenschen merken, dass die Grundlagen der Westlichen Werte ebenso verschwinden wie die Unsichtbaren Nutzflächen.

Es wird ganz bestimmt so sein, dass man in Zukunft auch in Deutschland und Europa nur noch erneuerbare Energiequellen nutzt. Das hat man schließlich auch früher, in der Zeit vor der industriellen Revolution getan.  Der materielle Lebensstandart, die Bevölkerungsdichte und auch die Freiheit und Gleichheit waren allerdings drastisch geringer als heute. Irgendwer hatte neulich noch darauf hingewiesen, dass die Sklaverei in den USA wohl nicht ganz zufällig mit der Umstellung von erneuerbaren Energien (damals hauptsächlich Muskelkraft und Wasserkraft) auf fossile Brennstoffe zeitlich ungefähr zusammenfiel.

Dass die Lage sehr gefährlich ist und dass der Westen JETZT und nicht irgendwann in einigen Jahrzehnten  ein Problem mit der Energieversorgung hat, kam in dem Interview von Chris Martenson mit Gail Tverberg insbesondere auch durch folgende Zahlen zum Ausdruck: Die Ölindustrie habe seit 2014 schätzungsweise eine Billion Dollar an Investitionen in die Suche und Erschließung von Ölvorkommen eingespart, weil der Ölpreis nicht mehr kostendeckend sei.   Es seien nur noch ca.   10 Prozent  der Menge neu entdeckt worden, die weltweit verbraucht worden sei.

In dem Bericht Eindrücke vom VDW & ASPO Workshop am 24.10 in Berlin   auf der deutschsprachigen Internetseite www.peak-oil.com findet sich dazu passend  das folgendes Zitat:

Der zweite Vortrag war von Dr. Werner Zittel zum Thema ‘Verlängerung des fossilen Zeitalters? – Perspektiven der unkonventionellen Öl- und Gasförderung‘.

Das Fazit aus diesem interessanten Vortrag, der die Fördersituation bei Fracking, Shale-Oil & Co sowie die finanzielle Situation der großen Ölkonzerne beleuchtete, war dass:

  • der (aktuelle) Ölpreis nicht kostendeckend für die meisten Ölfirmen ist
  • Investitionen in langfristige Projekte gestoppt werden
  • Renditen massiv zurückgegangen sind
  • die Dividendenzahlungen aber steigen bzw. fast konstant bleiben
  • und deswegen die Verschuldungen massivst ausgedehnt werden
    • z.B. bei Shell von 60 auf 90 Milliarden $ in 2015
    • Pemex, Shell, BP und Exxon haben zusammen fast 400 Milliarden $ Schulden – eine Verdopplung seit 2010

Zittels Resümee war denn auch: Die Öl- und Gasbranche ist auf Crashkurs!

Wie sowohl die Studie der Hills Gruppe als auch der  oben erwähnte Artikel   Why energy prices are ultimately headed lower; what the IMF missed   von Gail Tverberg und ihr Interview mit Chris Martenson erklären, wird der Markt aber keine nachhaltig hohen Ölpreise, wie die Ölindustrie und auch die Förderländer für die Sicherstellung oder gar Ausweitung der Förderung benötigen, mehr zulassen.  Die Preise werden , wegen  der inzwischen zu schlechten  und sich weiter verschlechternden Energiebilanz der Ölproduktion  aller Voraussicht nach  wenn dann immer nur für kurze Zeit steigen, dann eine Rezession auslösen und wieder auf ein viel zu niedriges Niveau fallen.   Die Folge ist, dass sehr große Mengen der vor kurzem noch freudig gefeierten Ölvorkommen nicht mehr erschlossen und gefördert werden können. Das klingt irgendwie etwas widersprüchlich.

Extremwertbetrachtung zum Nutzen und Preis der  Ölförderung

Wenn ich etwas nicht gut verstehe mache ich eine Extremwertbetrachtung um das Problem so vielleicht besser zu verstehen. Hier ein Versuch. Was wäre wenn ein Fass Öl eigentlich 1000 Euro kosten müsste, und wenn von dessen 159 Litern 158,5 Liter für die Ölindustrie erforderlich wären, und nur noch ein halber Liter für die restlichen, keine Energie prodzierenden, sondern nur Energie verbrauchenden Wirtschaftsbereiche verfügbar blieben? Die Ölindustrie wäre eine gigantische Maschine die nur noch eine minimalen Nutzen erzielt. Die Leute der Ölindustrie würden aber auch etwas essen wollen, sie würden auch Ärzte, Straßen, Polizei und vieles andere aus dem keine Energie produzierenden Wirtschaftsbereichen haben wollen, wobei diese anderen Wirtschaftsbereich sich alle zusammen den kleinen Rest Öl teilen müssten, der bei der Förderung noch übrig bleibt. Was würde passieren? Die keine Energie produzierenden Wirtschaftsbereiche würden auf Handarbeit umstellen oder ihren Betrieb einfach einstellen.  Die  Arbeitsleistung der Gesamtbevölkerung pro Mannstunde würde sinken, weil zum einen absolut gesehen weniger Mannstunden geleistet würden (weil Firmen und Wirtschaftsbereiche mangels Energie die Arbeit einstellen würden) und es würde pro noch geleisteter Mannstunde weniger produziert, weil Handarbeit weniger produktive wäre. Man stelle sich dazu vor, dass eine Baugrube nicht mehr mit einem Bagger ausgehoben würde, sondern wieder wie vor 200 Jahren von Hand, mit Hacke, Schaufel, Schubkarre und Pferdefuhrwerk. Die Erdbewegung pro Mann und Stunde wäre drastisch geringer.   Dazu käme, dass Frauen für viele Arbeiten, bei denen sie heute, dank mit billiger   Energie betriebener Maschinen gut mit Männern konkurrieren können, nicht mehr eingesetzt werden könnten (siehe die Zahlen in Mit Frauen ins Manöver) oder  vorschnell  ihre Gesundheit ruinieren würden oder zumindest drastisch schlechter bezahlt werden müssten. Die Wirtschaft und der Lebensstandart würde ganz erheblich fallen.

Es käme außerdem zu sozialen Unruhen, zur Suche nach Schuldigen und möglicherweise auch zu Bürgerkriegen und Revolutionen, weil die Menschen nicht einfach verschwinden, sondern Ansprüche stellen,  Hunger haben,  frieren und auf vermeintlichen Rechten bestehen würden. Den Sozialstaat und die Renten würden man nicht mehr finanzieren können, weil die Arbeitsproduktivität wegen der fehlenden billigen Energie dafür zu gering würde.   Ohne grundlegenden, rechtzeitige Reformen der Landwirtschaft könnte nicht einmal die Ernährung der Bevölkerung gesichert werden.  Man bedenke, dass heute alleine für jede Kalorie der in den in der westlichen Welt verbrauchten Nahrungsmitteln, 10 bis 20 Kalorien aus fossilen Energieträgern aufgewendet werden müssen. Vor hundert Jahren hat die Landwirtschaft noch deutlich mehr Energie produziert als sie verbraucht hat.

Man könnte nun einen Teil der für die Ölförderung nötigen Energie durch Kohle und Gas bereitstellen und damit die Ergebnisse der Ölförderung für einige Zeit etwas  verbessern.  Aber  dadurch würden  mehr  Kohle und Gas verbraucht und sie würden schneller  schwieriger zu fördern sein. Sofern komplizierte Umwandlungsverfahren nötig wären, würde durch diese die Umwelt stärker belastet und der Gesamtenergie- und Umweltverbrauch würde bei im Vergleich zu heute oder früher gleichbleibendem  Nutzen für die  keine  Energie produzierenden Wirtschaftszweige  steigen.   Wenn  unbegrenzt  Ressourcen verfügbar wären, könnte man einfach die Ölförderung steigern und damit die Verschlechterung des Wirkungsgrades ausgleichen. Es sieht aber so aus, dass die Ölförderung ziemlich konstant bleibt oder sogar abnimmt, obwohl immer mehr Öl für die Ölförderung selbst verbraucht wird.

 Komplexitätskosten

Die Energieverschwendung und die maßlose Steigerung der Fragilität der westlichen Industriestaaten durch die Globalisierung,  sowie die zunehmende  Verarmung großer Teile  der  Bevölkerungen  in den Industriegesellschaften wegen der  steigenden  Kosten der Energie- und Rohstoffgewinnung, verschlechtern natürlich auch das politische Klima und sie  fördern das Entstehen der einen oder anderen Form des Nationalismus. Zumindest monoethnische, monokulturelle Nationalstaaten kann man dabei  auch  als Gebilde mit relativ geringen Komplexitätskosten sehen, die den Vorteil haben, dass sie, insbesondere dann, wenn sie auch noch mit einer einheitlichen Religion verbunden werden, auch in Zeiten knapper Energie einen relativ hohen Wohlstand und Zivilisationsgrad ermöglichen und damit erstrebenswert sind.  Siehe auch Warum Religion? und Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter, sowie Leopold Kohr – Leben nach menschlichem Maß.

Komplexe, multiethnische und multikulturelle Gesellschaften und große Staatenbünde, wie die EU und das “neue ” Deutschland kann man dagegen, ebenso wie internationale Konzerne als Gebilde sehen, die, wenn überhaupt, nur dann Vorteile bieten und lebensfähig sind, wenn und solange es genug billige Energie gibt.  Sie erfordern nämlich  komplexe Regelungen , Sicherheitsmaßnahmen usw. die insbesondere auch Energie kosten, die dann für  die Befriedigung der Grundbedürfnisse, aber auch für kulturelle  Bedürfnisse der Hauptbevölkerung und die  für die  Sicherheit  des  Ganzen nicht  mehr zur Verfügung stehen.  Weil solche Gesellschaften, Staaten,  Staatenbünde und Konzerne auch Vorteile haben, machen sie sicher Sinn wenn und solange genug billige Energie zur Begleichung der Komplexitätskosten vorhanden ist.

Dass es mindestens grenzenlos dumm  ist, solche komplexen Gebilde aufzubauen und um jeden Preis erhalten zu wollen, wenn absehbar ist, dass die für den Erhalt und Betrieb nötige billige Energie bald nicht mehr vorhanden sein wird, versteht sich von selbst. Kluge Regierungen würden solche komplexen Konstruktionen rechtzeitig und vorsichtig abbauen und die Komplexitätskosten gezielt senken anstatt sie, wie z.B. die deutsche Bundesregierung massiv in die Höhe zu treiben.

Vor diesem Hintergrund ist auch anzunehmen, dass nicht nur die EU, sondern insbesondere auch die USA in den nächsten Jahrzehnten zerfallen werden,  um so ihre Komplexitätskosten mehr oder weniger unfreiwillig oder im Falle der Wahl kluger, verantwortungsbewusster Regierungen auch freiwillig, zu minimieren und an die Gegebenheiten des postfossilen Zeitalters anzupassen. Das postfossile Zeitalter ist dadurch gekennzeichnet, dass man zwar weiß, dass noch riesige Vorräte an Öl, Kohle und Gas in der Erde liegen, aber dass der Energieaufwand und teilweise auch die Umweltbelastung die mit deren Förderung verbunden wäre so hoch ist, dass sich die Förderung nicht mehr lohnt.

Voraussetzung für das Erleben dieses Zeitalters ist natürlich, dass nicht, wie  jetzt  u.a. von  Chris Martenson befürchtet, irgendwelche Knallköpfe im Westen versehentlich oder vorsätzlich einen Krieg mit Russland oder China   anfangen. Ein Krieg mit Russland ist unbedingt vermeidbar. Ein Krieg mit China ist voraussichtlich unvermeidbar, aber wenn er rechtzeitig gut vorbereitet wird, könnte man vielleicht seinen Verlauf und seine Folgen noch abmildern.

Das Leben im postfossilen Zeitalter

Das Leben im postfossilen Zeitalter kann durchaus  angenehm werden wenn man es richtig vorbereitet und genügend Wissen aus unserer Zeit hinüberrettet. Die die heutigen großen Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen werden  dann aber  aller  Voraussicht nach   nur noch als Ruinen und in Geschichten existieren,  weil   die Herstellung , der Betrieb und der Ersatz dieser Anlagen  und der  dafür  nötigen  Infrastruktur  fossile Brennstoffe  und da  ganz  besonders auch  Erdölprodukte erfordert . Man  denke nur an das  Transportwesen , den Straßenbau und die  schweren Maschinen für die  Erdbewegung.   Ein denkwürdiges Buch dazu ist das   im  Januar 2016 by Springer Engery-Briefings erschienene When Trucks Stop Running: Energy and the Future of Transportation  von Alice Friedemann. Es gibt zwei Interviews mit Frau Friedemann.  Eines mit James  Howard Kunstler,  vom  1. Juli 2016:    KunstlerCast 278 — Alice Friedemann — When the Trucks Stop Running  und eines mit Chris Martenson vom August 2016: Alice Friedemann: When The Trucks Stop Running – The modern trucking fleet is living on borrowed time.

Eine gute Vorstellung vom Leben im postindustriellen, postfossilen Zeitalter im Nordosten der USA liefern James Howard Kunstlers inzwischen vier Romane  der World Made by Hand Reihe:

  1. World Made by Hand: A Novel (2009)
  2. The Whitch of Hebron: A World  Made by Hand Novel ( 2011)
  3. A History of the Future: A World Made By Hand Novel (2014)
  4. The Harrows of Spring: A World Made by Hand Novel (2016) Mit Harrows sind hier nicht Eggen sondern Plagen gemeint.

Ich fand alle vier Bände sehr lesenswert und inspirierend. Ich fürchte aber, dass in einer solchen Zeit, trotz aller Schwierigkeiten, Aufstände, Rassenunruhen und Kriege, die Kunstler für ein solche Zeit  für das Gebiet der heutigen USA prognostiziert, zumindest Deutschland, Frankreich, England, die Beneluxländer und das südlichere Europa,  als  Folge der  Entwicklungen in den letzten  30 Jahren, vergleichsweise sehr viel ungemütlicher, lebensfeindlicher und trauriger werden.  Für diese Gebiete hat der Franzose Jean Raspail mit seinem sehr hellsichtigen,  1972 erschienen Roman, 2015 neu ins deutsche übersetzen, Roman Das Heerlager der Heiligen,  und in Sieben Reiter verließen die Stadt viele Aspekte der Zukunft sicher besser beschrieben.

John M. Greer hat hat auf seinem Blog The Archdruid Report von August 2015  bis September 2016 insgesamt 25 Kapitel mit der Überschift Retrotopia: … geschrieben, indem er die künftige Entwicklung in den heutigen USA in erzählender Form untersucht. Ich habe diese noch nicht gelesen, aber Greer ist eigentlich immer ganz interessant. Ich hatte von ihm seinen Roman Twilight’s Last Gleaming gelesen, indem die USA 2026 einen Krieg gegen China führen, verlieren und sich dann schließlich selbst auflösen. In Kollaps als Chance hatte ich den Inhalt von Twilight’s Last Gleaming kurz nacherzählt.

Kelberg, den 31.10.2016

Christoph Becker




Truthahn, schwarzer Schwan, Drachenkönig und Phönix

Es geht hier um grundsätzliche Konzepte der Wahrnehmung, Einschätzung und Reaktion im Bezug auf künftige Ereignisse. Der Truthahn, der schwarze Schwan und der Drachenkönig symbolisieren dabei typische Konzepte. Schließlich geht es um Nassim Talebs Konzept der Antifragilität, bzw. darum dass und wie Einzelpersonen und Gruppen von Menschen auch von schwarzen Schwänen und Drachenkönigen profitieren und wie Phönix aus der Asche  aufsteigen können. 

Der Optimismus und die Erfahrung des Truthahns

Mit “Truthahn Geschichte” fand ich per google als erstes die auch sonst  interessante Webseite Der Mensch – das faszinierende Wesen. Von dort zitiere ich der Einfachheit halber aus dem Artikel Was uns eine Geschichte vom Truthahn über unser Denken und das Wiegen in Sicherheit lehrt …:

Wir wollen uns einen Truthahn vorstellen, der jeden Tag gefüttert wird. Jede einzelne Fütterung wird die Überzeugung des Vogels stärken, dass es die Grundregel des Lebens ist, jeden Tag von freundlichen Mitgliedern der menschlichen Rasse gefüttert zu werden, die dabei nur sein Wohl im Auge haben, wie ein Politiker sagen würde. Am Nachmittag des Mittwochs vor dem Erntedankfest wird dem Truthahn dann etwas Unerwartetes widerfahren, und er wird seine Überzeugung revidieren müssen …   [Die Zuversicht des Truthahns] wuchs mit der Zahl der freundlichen Fütterungen; er fühlte sich immer sicherer, obwohl seine Schlachtung immer näher rückte. Sein Gefühl, in Sicherheit zu sein, erreichte also gerade dann seinen Höhepunkt, als das Risiko am grössten war. Das Truthahnproblem lässt sich auf alle Situationen verallgemeinern, wo die Hand, die uns füttert, auch die sein kann, die uns den Hals umdreht.

Der Schwarze Schwan

Es geht mir hier um die von Nassim NicholasTaleb in seinem Buch Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse erläuterte Modell. Siehe auch den Wikipediaeintrag Der Schwarze Schwan (Nassim Nicholas Taleb).

Ein Schwarzer Schwan ist in diesem Sinne zunächst ein Ereignis, das man aus Erfahrung für nicht möglich oder zumindest für extrem unwahrscheinlich hält. Im Sinne von Nassim NicholasTaleb ist ein Schwarz Schwan darüber hinaus ein Ereignis, dass dann wenn es  eintritt eine große Wirkung entfaltet. Für den Truthahn in der oben zitierten Geschichte ist sein Tod am anlässlich von Thanksgiving ein Schwarzer Schwan: Er hält es für ausgeschlossen oder extrem unwahrscheinlich, dass der nahende ihn erfahrungsgemäß fütternde Mensch, in dieses Mal umbringen wird. Das was dann tatsächlich passiert ist für den Truthahn ein Ereignis mit großer, katastrophaler Wirkung.

Der Drachenkönig

Das Drachenkönig-Konzept (engl. Dragon King Theory) wurde von dem  französischen Physiker Didier Sornette an der ETH Zürich entwickelt.

Der Drachenkönig unterscheidet sich vom Schwarzen Schwan dadurch, dass er keinesfalls unbekannt ist. Den Schwarzen Schwan kann man erst im Nachhinein erkennen. Er ist unbekannt und kommt völlig überraschend. Ein Drachenkönig ist dagegen eine Katastrophe die eigentlich nicht überraschend kommt. Es gibt Vorzeichen und Anhaltspunkte, die auf die sich anbahnende Katastrophe hinweisen. Man kann dem Drachenkönig ausweichen oder seine Wirkung dämpfen indem man die Vorzeichen, die sein Kommen ankündigen erkennt, auswertet und intelligent reagiert.  Gegen schwarze Schwäne kann man sich dagegen nur vorsehen, indem man ganz allgemein seine Resilienz, Flexibilität verbessert. Wie Nassim Taleb weiter unten in der in der verlinkten Google-Rede und in seinem deutsch synchronisierten Interview mit dem Schweizer Rundfunk erklärt, kann man aber nicht nur die Auswirkungen von Schwarzen Schwänen und auch von Drachenkönigen dämpfen. Man kann vielmehr sogar von ihnen profitieren und wie Phönix aus der Asche daraus aufsteigen, indem man  Antifragilität aufbaut.

Einige Links zu Prof. Didier Sornette und seinem Drachenkönig-Konzept:

DIE ZEIT, am 9.8.2013: Didier Sornette: Der Physiker und das Monster

DER SPIEGEL, 8.1.2010:  Krisentheorie:  Physik des Drachenkönigs

Ein TED-Talk  Didier Sornette: Wie wir die nächste Finanzkrise vorhersehen können ( mit deutschen Untertiteln)

Fragilität und Antifragilität

Auf Youtube findet man mit “Nasim Taleb” einige interessante Reden. Hier eine Rede die er bei Google über sein im Deutschen unter dem Titel  Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen  gehalten hat: Nassim Nicholas Taleb | Talks at Google

Das Buch habe ich mir daraufhin bestellt, aber ich habe es noch nicht gelesen. Aus dem Vortrag wurde aber schon mal deutlich, dass Taleb mit “Antifragilität” nicht einfach z.B. “unzerbrechlich” meint, sondern das man unter den Umständen, die ein fragiles System zerbrechen lassen sogar stärker wird und sogar gewinnt.

Das erinnert an das Ende 2017 erschienene Buch  Prosper!: How to Prepare for the Future and Create a World Worth Inheriting von Chris Martenson und Adam Taggert. Es erinnert mich auch an bestimmte l Konzepte im Bereich Landwirtschaft und Gartenbau und natürlich auch an Sun Tzu, The Art of War.

Ein deutsches Interview des Schweizer Autors Rolf Dobelli mit Nassim Taleb, auf DIE ZEIT,  veröffentlicht am  25.4.2013:  GesprächWir brauchen mehr Chaos!

Eine Rezension von Talebs Buch Antifragilität in der Süddeutschen  Zeitung: 15. März 2013, Buch “Antifragilität” von Nassim Taleb Triumphierend und ein bisschen übergeschnappt

Ein deutsch synchronisiertes Interview im Schweizer Rundfunk: Nassim Taleb: Bringt euch in Schwierigkeiten! (Sternstunde Philosophie, 17.5.2015). In diesem fast einstündigen Interview erzählt und erklärt Taleb auch die Geschichte vom Truthahn, erweitert um die Sicht des Metzgers. Er erklärt ebenfalls das Prinzip des schwarzen Schwans sowie die Konzepte der Fragilität, der Antifragilität und der Möglichkeiten Antifragilität auf zu bauen.  Ferner erfährt man  von einem weiteren Vogel, dem Phönix,  jenem mythischen Vogel,  dem wir die Redewendung „Wie ein Phönix aus der Asche“ verdanken.  Schließlich hat Taleb auch über die Größe von Staaten und zur EU eine interessante Ansicht, die der von Leopold Kohr ähnelt.

Zu dem Titel, bzw. zur Empfehlung Nassim Talebs “Bringt euch in Schwierigkeiten” passt ganz gut John Castis, leider nur auf Englisch verfügbarer, TEDx-Vortrag How the World Works: John L. Casti at TEDxVienna, der am 6.2.2013 veröffentlicht wurde. Castis Meinung ist, dass die westlichen Gesellschaften sich längst im freien Fall befinden und dass es nur noch nicht klar ist, ob sie einen genialen Fallschirm dabei haben, und ob sich der noch rechtzeitig öffnen wird –  ähnlich wie bei Felix Baumgartner, oder ob sie ungebremst aufschlagen. John Casti hat sich sehr mit Themen wie Komplexität, Fragilität und Kollaps von Systemen befasst und der hat dazu das Buch Der plötzliche Kollaps von allem: Wie extreme Ereignisse unsere Zukunft zerstören können geschrieben.

Kelberg, den 19. Oktober 2016

Christoph Becker

 




Trumps Sexskandal, Kissinger, Clinton, König David

Mit einigem Erstaunen habe ich den Versuch registriert, dem amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump mit einem Video aus dem Jahre 2005 zu schaden, in dem ein heimlich mitgeschnittenes Interview zu hören ist indem Trump sich in einer Männerrunde mit einem sexuellem Abenteuer brüstet.

Hier zunächst das betreffende Video, in einer Version in dem Trumps Worte auch noch schriftlich eingeblendet werden:

“Donald Trump 2005 recording”|”tape”|”video”|”audio”|”lewd comments”|”Access Hollywood” Billy Bush

Wie deutlich zu vernehmen ist, sind die anwesenden anderen Herren amüsiert und äußern sich eher bewundernd und nicht etwa schockiert.  So wie ich den den Text verstehe, handelte es sich auch keineswegs um eine Vergewaltigung, sondern um eine offenbar auch für die Frau ziemlich heiße Affäre.

Henry Kissinger, Sex und Macht

Das wiederum erinnert mich an ein Zitat von Henry Kissinger, zu dem ich dann auch mit “kissinger power is the ultimate aphrodisiac” (dt. “Kissinger Macht ist das ultimative Aphrodisiakum“) gegoogelt habe. Ergebnisse z.B.:

https://en.wikiquote.org/wiki/Henry_Kissinger:

Power is the ultimate aphrodisiac.

  • As quoted in The New York Times (28 October 1973)
  • Lesser known variant: Power is the great aphrodisiac.
    • As quoted in The New York Times (19 January 1971)

Auch die anderen dort zu findenden Zitate Kissingers sind interessant.

Mit der oben angegebenen deutschen Übersetzung meiner ersten Google-Suche fand ich folgenden Artikel aus dem Stern: Henry Kissinger – “Macht ist ein starkes Aphrodisiakum”, vom 26. Mai 2003

Donald Trump hat letztlich nur mit seinen eigenen Worten und mit Schilderung eines praktischen Beispiels ziemlich plastisch Henry Kissingers Zitat bestätigt.

Bill Clintons Affären

Dann habe ich mit “Clinton Sex Affairs” gegoogelt.  Damit fand google “ungefähr” 24.600.000 , also vierundzwanzig-millionen-sechshunderttausend Seiten. Auf der englischen Wikipediaseite gibt es eine eigene Seite mit dem Titel  Bill Clinton sexual misconduct allegations, auf der die Fälle der Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens von Bill Clinton aufgelistet sind.  Bill Clinton ist bekanntlich sogar für eine zweite Amtsperiode zum Präsidenten gewählt worden.  Bill  Clinton würde, wenn Hillary Clinton die Wahl gewinnen würden, die Rolle des “Ersten Ehemanns” im Weißen Haus übernehmen. Wollen die Amerikaner das?

König David und seine Affäre mit Betseba

Die Bibel, 2. Buch Samuel, Kapitel 11, 2-5

Schließlich ist da dann auch noch die Bibel. Es wird zwar nicht berichtet ob David sich in einer Herrenrunde mit seiner Beziehung mit Batseba, der Frau des Uria gebrüstet hat, aber die Geschichte ist schon krass:

2 Und es begab sich, dass David um den Abend aufstand von seinem Lager und sich auf dem Dach des Königshauses erging; da sah er vom Dach aus eine Frau sich waschen; und die Frau war von sehr schöner Gestalt.
3 Und David sandte hin und ließ nach der Frau fragen und man sagte: Das ist doch Batseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hetiters.
4 Und David sandte Boten hin und ließ sie holen. Und als sie zu ihm kam, wohnte er ihr bei; sie aber hatte sich gerade gereinigt von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus zurück.
5 Und die Frau ward schwanger und sandte hin und ließ David sagen: Ich bin schwanger geworden.

Die weitere Geschichte war, dass David dann Uria, den Mann der Betseba von der Front zurückbeordert hat und versucht hat ihn dazu zu bringen bei seiner Ehefrau Batseba zu schlafen, auf dass das Kind aus deren Affäre mit  David ein Kuckuckskind werde. Weil Soldaten aber während eines Feldzuges nach dem Gesetz des Moses offenbar nicht zu hause schlafen durften, hat sich Uria geweigert zu hause bei seiner Frau zu schlafen (und mit ihr hoffentlich Sex zu haben). Daraufhin hat David ihn dann wieder an die Front geschickt und dafür gesorgt, dass Uria so eingesetzt wurde, dass er im Kampf umkam.

Das aus der Affäre von David mit Betseba stammende Kind war der spätere König Salomon, unter dessen Herrschaft das Reich Israel sein größte Ausdehnung und Blüte erlebte. Dieser Salomon ist  einer der im 1. Kapitel des Neuen Testametes aufgelisteten Vorfahren von Jesus. Siehe dazu auch meinen Artikel  DER ANFANG DES NEUEN TESTAMENTES, wo ich die betreffende Bibelstelle aus drei Übersetzungen gegenüberstelle. Dort steht  ganz klar:

1 Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams ……

6 Isai zeugte den König David.
David zeugte Salomo mit der Frau des Uria……

Donald Trump ist bei weitem nicht so weit gegangen wie König David, dessen Affäre mit Betseba von Gott sogar damit geadelt wurde, dass daraus immerhin der König Salomon und mit diesem  ein Vorvater von Jesus hervorging.

Warum sollte Donald Trump wegen seiner  die Zustimmung und Bewunderung seiner damaligen Begleiter bewirkenden Äußerungen als Präsident ungeeigneter  sein, als seine Konkurrentin mit ihrem Bill Clinton,  dem zweimaligen Präsidenten, mit all seinen Affären, der bei einem Wahlsieg von ihr als der “Erste Ehemann der USA” die bisher der jeweiligen “First Lady” vorbehaltene Rolle übernehmen würde? Der Umstand, dass Frau Clinton vor diesem Hintergrund gemeint hat, Donald Trump dürfe wegen diesem vor über 10 Jahren heimlich gemachten Tonbandaufzeichungen kein Präsident werden, disqualifiziert meines Erachtens eher Frau Clinton für die Rolle einer Präsidentin.

Angesichts der innen- und außenpolitischen und wirtschaftlichen Situation der USA gäbe es für den Präsidedentschaftswahlkampf eigentlich sehr viel Wichtigeres als die Diskussion dieses Videos aus dem Jahre 2005.  Ich könnte mir z.B. auch gut vorstellen, dass der Sicherheit, der Lebensqualität  und Zukunft gerade auch der amerikanischen Frauen mit einer Wahl von Donald Trump sehr viel besser gedient würde als mit dem “weiter wie bisher”, das mit einer Wahl von Frau Clinton gewählt würde.

Kelberg den 8. Oktober 2016

Christoph Becker

 

 




Verfälschung der Wahrnehmung durch Gruppenzwang

Wenn eine Gruppe von Menschen  die Realität in gleicher Weise fehlerhaft wahrnimmt, dann neigen die einzelnen Mitglieder der Gruppe mit ca. 70 % Wahrscheinlichkeit dazu,  ihre eigene Wahrnehmung an die fehlerhafte Wahrnehmung der Gruppe anzupassen,  wie das in dem folgenden Video vorgeführte, auf einer Veröffentlichung des Psychologen Solomon Asch zurückgehenden Konformitätsexperiment von Asch zeigt.

Die Ergebnisse dieses Experimentes machen viele politische Phänomene verständlich.

Vor diesem Hintergrund habe ich mir noch einmal die letzten 3 Minuten von Manfred Kleine-Hartlages Vortrag,  Warum ich kein Linker mehr bin angehört.

Wie Kleine-Hartlage erklärt, ist beruht der  Glaube der Linken an die Richtigkeit ihrer Weltsicht in hohem Maße auf Gruppenzwang.

Vor diesem Hintergrund ist dann auch ein anderer Vortrag von Manfred kleine Hartlage alleine schon durch den Titel “Links ist da, wo der Regen von unten nach oben fällt” ein praktisches Beispiel für den Effekt der Wahrnehmungsverzerrung durch Gruppenzwang:

Immerhin kann man den  Linken vor dem Hintergrund von Aschs Konformitätsexperiment zu gute halten, dass ihre Wahrnehmung durch den Gruppendruck dem sie unterliegen wohl tatsächlich gestört ist.

Wie der Moralpsychologe Jonathan Haidt herausgefunden hat und in seinem Buch  The Righteous Mind: Why Good People are Divided by Politics and Religion erklärt gibt es allerdings auch noch einen ganz anderen Grund dafür, warum Menschen rechts  oder besser  konservativ  oder eben links sind.  Der  Mensch habe insgesamt 5 oder 6  verschiedene moralische Geschmackssensoren, die vor dem Hintergrund der Evolution für alle eine für die Funktion von Gesellschaften wichtige  Berechtigung und Ursache haben. Bei Linken sind einige dieser moralischen Geschmackssensoren unterentwickelt, während die für Gleichheit und Gerechtigkeit zuständigen Sensoren mehr oder weniger über entwickelt sind.  Bei Rechten bzw. Konservativen ist die Verteilung dagegen ausgewogener.   Die Gewichtung der Sensibilität dieser Moral-Sensoren ist möglicherweise  zumindest teilweise erblich.

Menschen sind also nicht einfach nur Linke (zu denen heute im Grunde auch SPD, Grüne und die CDU gehören), weil der Konformitätsdruck ihrer Gruppe ihre Wahrnehmung der Realität verfälscht. Wohl aber könnte eine durch den Gruppenzwang verursachte Verzerrung der Wahrnehmung der Realität eine Ursache dafür sein,  dass sinnvolle Anpassungen und Korrekturen unterbleiben oder unnötig  spät erfolgen.

Eine faktische  Gleichschaltung der Presse, der Parteigremien und der Parlamente kann vor diesem Hintergrund dafür sorgen, dass letzten Endes die gesamte Elite einer Gesellschaft auf Grund des Konformitätsdrucks die Realität nicht mehr richtig wahrnimmt und das Land in eine Katastrophe bzw. in den Untergang führt.

Echte Meinungsfreiheit, echte Pressefreiheit und echte Freiheit von Forschung und Lehre , sowie  ein  echtes  Mehrparteiensystem  sind vor diesem Hintergrund kein ärgerlicher Luxus ,  sondern letztlich  ein sehr wesentliches Instrument zur Vermeidung von durch Gruppenzwänge verursachten Fehlern in der Wahrnehmung der Realität.

Kelberg, den 7.10.2016
Christoph Becker




Entfesselte Schwarzwildjagd

Durch Zufall fand ich auf Youtube den Videokanal Jager Pro® , auf dem zwei ehemalige amerikanische Soldaten zeigen, wie sie  mit moderner Technik in den USA hocheffizient Wildschweine fangen und jagen. Sie zeigen auch, wie sie bei Bedarf eine lokale Wildschweinpopulationen zu 100% erlegen können, was aus Gründen des Seuchenschutzes interessant sein kann. In Deutschland sind solche Methoden verboten und die meisten Jäger, die diese Form der Jagd sehen, dürften schockiert sein.  Obwohl, mich erinnerten diese Jagdmethoden an ein Gemälde von einer kaiserlichen Jagd zur Zeit Kaiser Wilhelm II., das ich im Waldmuseum in Görde gesehen habe. Dort waren Netze so gespannt, dass das Wild von den Treibern auf den Stand des Kaisers zugetrieben wurde, wo dieser dann ein Massaker anrichten konnte.

Das, was diese ehemaligen Soldaten von  Jager Pro® nach erfolgreichem Fang in ihren Fallen , oder auch nachts auf freiem Feld mit ihren modernen, halbautomatischen, mit Wärmebildzielfernrohren bestückten  Gewehren tun, kann man ähnlich sehen. Tatsächlich handelt es sich bei  Jager Pro® aber nicht um Jagd als gesellschaftliches Ereignis oder Freizeitbeschäftigung, sondern um eine Form professioneller Schädlingsbekämpfung. Die Fanggatter werden dabei elektronisch überwacht. Wenn Tiere  im Fanggatter sind, wird ein Alarm zum Smartphone des Jägers geschickt. Der Jäger kann die  Falle auch aus der Ferne und bei Nacht am Bildschirm beobachten und dann, wenn er es für angebracht hält, die Falle per Smartphone auslösen.

In JAGER PRO™ Hog Trapping (13)- 40/40 Strategy = 100% Success. wird ein besonders schwieriger Fall gezeigt, bei dem über 3 1/2 Monate eine aus verschiedenen Rotten bestehende Wildschweinpopulation von insgesamt 40 Tieren vollständig erlegt wird. Dieser Fall was besonders schwierig, weil die sehr lernfähigen Schweine auf dreifache Weise durch andere Jäger gelernt hatten:

  • Es gab in der Gegend viele Jäger, die mit Hunden jagten.
  • Es gab Jäger, die erwachsen Wildschweine an den Wochenenden an Kirrungen mit automatischen Fütterungen erlegt haben. Die Schweine lernten dadurch, Kirrungen als Gefahrengebiete zu assoziieren.
  • Es gab in der Gegend viele klassische Lebendfangfallen. Mit diesen konnten nur einige junge Wildschweine gefangen werden.  Die Schweine lernten damit aber, dass solche Fallen und Drahtgitter gemieden werden sollten.

Weil mich das Erlegen einer großen Zahl von Wildtieren in einem Gatter an das oben erwähnte Gemälde mit einer Jagdszene aus der Zeit Kaiser Wilhelm II. erinnerte, habe ich etwas zu den Jagdmethoden in der Kaiserzeit recherchiert und dabei die jagdhistorische Studie Zwei Kaiser, zwei Jäger, zwei Welten auf der Webseite  http://www.jagdkultur.eu  gefunden. In diesem Artikel werden die beiden deutschen Kaiser, Wilhelm I. und sein Enkel, Kaiser Wilhelm II.  als Jäger und bezüglich ihrer Jagdausübung verglichen.

Solche Wildmassaker, wie auf dem Gemälde im Waldmuseum in Görde, nannte man also “eingestellte Jagd”.  Bemerkenswert fand ich, dass der alte Kaiser Wilhelm I., solche Jagden eigentlich ablehnte, und dass ihm diese Art zu jagen  widerstrebte, während sein Enkel, Kaiser Wilhelm II. , solche Jagden offenbar liebte, auch wenn er solche Jagden zumindest auf Rotwild in der Schorfheide, schließlich verbieten ließ.

Mögliche Relevanz der Jagdmethoden von  Jager Pro® für Deutschland heute

Sollte die afrikanische Schweinepest auch in Deutschland auftreten, dann könnte es wegen der heute ziemlich hohen Schwarzwilddichte  in ganz Deutschland, aus Gründen des Seuchenschutzes sehr sinnvoll und auch in kurzer Zeit möglich sein, mit den Jagd- und Fangmethoden von   Jager Pro® weitgehend schwarzwildfreie  Korridore zu schaffen und so die Ausbreitung der Seuche zu stoppen und so die verbleibenden Schwarzwildbestände zu erhalten und  Gefahren und Verluste für die Halter von Hausschweinen zu vermeiden.

Es könnte auch sinnvoll sein, mithilfe solcher Jagdmethoden die Schwarzwildbestände und damit die Wildschweinedichte in Deutschland vorbeugend so zu reduzieren, dass eine Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest  unwahrscheinlich wird.

Es ist zumindest beruhigend zu wissen, dass es im Notfall, wenn der Seuchenschutz und die Schadensbegrenzung für die Landwirtschaft es erfordern, derart effiziente Jagdmethoden gibt. Der Gesetzgeber und die Verwaltung müssten diese Art der Jagd dann aber zulassen.

Zu bedenken ist, dass bei dieser Art der Jagd mit Fallen, wie sie JagerPro praktizieren, der Stress der erlegten Tiere hoch ist, was die Fleischqualität beeinträchtigen dürfte. Anderseits gibt es bei dieser Art der Jagd keine angeschossenen Tiere die mit Jagdhunden gesucht werden müssen und die nicht immer oder erst nach einiger Zeit gefunden werden können.

Der Titel “Entfesselte Schwarzwildjagd” meinte also eine Jagd, die  von  Gesetzen  befreit ist, die, wie in Deutschland, die Effizienz und den Erfolg der Jagd behindern.  Es gibt sicher gute Gründe solche Gesetze zu haben und die Effizienz und Erfolgsmöglichkeit der Jagd zu drosseln, aber solche Gesetze können eben auch schaden und das Gegenteil von dem bewirken was sie bewirken sollen:

Bei einer sehr hohen Wilddichte, wie man sie heute insbesondere auch wegen des Maisanbaus und der milderen Winter in Deutschland hat,  kann eine zu starke Behinderung der Jagd durch den Gesetzgeber auch dazu führen, dass eine Seuche wie die afrikanische Schweinepest dazu führt, dass nahezu der gesamte Bestand der betroffenen Wildart vernichtet wird. Eine effiziente, von zu starken gesetzlichen Behinderungen befreite Jagd kann daher in bestimmten Fällen für eine Wildart als ganzes sogar überlebenswichtig sein.

Kelberg, den 6. Oktober 2016

Christoph Becker

 

 




Das Ende der Globalisierung

Im September 2005 erschien das Buch The Collapse of Globalism: And the Rebirth of Nationalism     (dt. Der Kollaps der Globalisierung: Und die Wiedergeburt des Nationalismus) von John Ralston Saul. Am 5. Oktober 2016, also satte 11 Jahre später, demonstriert der FOCUS, stellvertretend für die deutschen und der internationalen westlichen “Eliten” und die inzwischen auch “Lügenpresse” genannten deutschen “Qualitätsmedien”, deren “Qualität” und Realitätsverlust mit dem Artikel Rechtspopulisten weltweit auf dem Vormarsch Ende der Globalisierung? IWF warnt vor „zerstörerischen“ Handelskriegen.

Ich möchte hier zunächst den Focus zitieren:

Starke Kräfte tendieren dazu, die Globalisierung zurückzudrehen, in den westlichen Industrieländern droht ein neuer Wirtschaftsnationalismus. Der Internationale Währungsfonds warnt vor einem Irrweg: Der Protektionismus hätte verheerende Wirkung – vor allem für die Ärmsten.

Es ist der Alptraum der internationalen Wirtschaftswelt: In den großen Industrieländern des Westens macht sich eine Tendenz breit, die genau entgegen bisheriger Leitlinien der Globalisierung verläuft.

In der Jungenfreiheit vom 5.10.2016 lese ich nun in dem Kommentar von Michael Paulwitz, unter dem Titel Olle Kamellen aus der grünlinken Mottenkiste dass Daniel Cohn-Bendit beim „Festakt zur Deutschen Einheit“ in der Frankfurter Paulskirche  am 3. Oktober 2016 eine Rede gehalten habe, zu der Herr Paulwitz u.a. schreibt

Über Deutschland spricht Cohn-Bendit, Tag der Deutschen Einheit hin oder her, dafür um so weniger. „Europa“, oder vielmehr: EU heißt sein Himmelreich auf Erden, das er sich als noch monströseren Umverteilungs- und Ökodiktatur-Moloch erträumt.

Dafür greift der wohlversorgte Grünen-Veteran ganz nach hinten in die grünlinke Mottenkiste: „Die Überwindung der Nationalstaaten ist die Voraussetzung für unsere Zivilisation“, lautet seine Zentralbotschaft.

Vor diesem Hintergrund habe ich mir noch einmal mein Exemplar von John Ralston Sauls Buch The Collapse of Globalism, von dem ich die Ausgabe von 2008 habe, aus dem Regal genommen, bei der es sich um die neuere, 2009, also nach der Krise von 2008, erschienen Ausgabe handelt.  Außerdem habe ich mir noch einmal das im folgende eingebundene, im August 2012 auf Youtube veröffentlichte Interview mit J.R. Saul angehört:

Mir fehlt derzeit die Zeit für die Erstellung eines deutsche Transkripts, aber es sollte genug Deutsche geben, deren Englisch ausreicht, um dem Interview folgen zu können. Auf Youtube finden zudem noch einige sehr interessante Vorträge von John Ralston Saul, die eine Auswahl schwer machen.

Ich übersetze hier aber die Kurzbeschreibung von Sauls Buch über den Kollaps der Globalisierung, die auf der hinteren Umschlagseite des Buches steht:

Die Globalisierung ist, wie viele große Ideologien vor ihr, ist tot. Trotz der nahezu religiösen Gewissheit mit der es begriffen wurde, sind die Nationalstaaten nicht ausgestorben, hat der internationale Handel keinen realen Wohlstand erzeugt, der sich über die Gesellschaft verteilt hat und viele Diktaturen wurden nicht in Demokratien verwandelt.

In diesem grundlegenden Buch, überprüft der hervorragende Philosoph John Ralston Saul wohin wir von hieraus gehen. Während die Hoffnung auf globalen Wohlstand dahinschwindet und die Probleme der Einwanderung, des Terrorismus und der Zusammenbrechende Wirtschaften die Nationen der Welt dazu bringen ihre Beziehungen zu überdenken, ist Saul’s erheiternde Untersuchung des Zusammenbruchs der Ideologie der Globalisierung  essentiell – und zeitgerecht.

 

In dem Buch erklärt Saul, gut verständlich und auch mit historischen Beispielen, dass Freihandel nur unter bestimmten Bedingungen und dann auch nur für bestimmte Handelspartner vorteilhaft war und ist. Protektionismus, Zölle und Handelshemnisse waren und sind für schwache und/oder im Aufbau befindliche Wirtschaftszweige und Industrien vorteilhaft und sinnvoll. Sowohl die USA, als auch Großbritannien, Frankreich und Deutschland haben in der Vergangenheit davon von mehr oder weniger protektionistischen Praktiken profitiert. Saul führt dazu verschiedene historische Beispiele an.

Irgendwo, mir fällt die Quelle gerade nicht ein, hat auch jemand erläutert, dass die Stärke der deutschen Wirtschaft der Mittelstand und die kleineren Unternehmen sind, für deren Entstehung  vielleicht gerade auch die bis zur Reichsgründung 1871 herrschende Zersplitterung Deutschlands in kleine Königreiche und Fürstentümer ursächlich sei. Dadurch hätten nämlich die lokalen Fürsten ihren lokalen Unternehmen Vorteile und Entwicklungsmöglichkeiten und Schutz vor Konkurrenz in der Aufbauphase verschafft, die diese in großen, zentralistischen Staaten und Märkten, wie Frankreich nicht hatten.

Wie ich in meinen Artikel meinen Artikel Wie Deutschland doch noch den Krieg gewann  geschrieben habe, erklärt John Michael Greer in seinem Buch  Decline and Fall: The End of Empire and the Future of Democracy in 21st Century America (dt. Niedergang und Fall: Das Ende des Reiches und die Zukunft der Demokratie im Amerika des 21. Jahrhunderts) erklärt es ähnlich.

Vor diesem Hintergrund kann man davon ausgehen, dass der Brexit der teilweise schwachen britischen Wirtschaft sehr helfen wird und das ein Euro- und EU-Austritt auch für Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland unbedingt vernünftig und rational wäre, wenn diese Länder ihrer lokalen Wirtschaft eine Chance geben und ihre Situation verbessern wollen.

Ebenso ist vor diesem Hintergrund und angesichts der Schwäche vieler Bereiche der US-amerikanischen Industrie, die von Donald Trump vertretene wirtschaftspolitische Linie des “America first” vernünftig.

Die Ideologie der Globalisierung  und des Freihandels und an das Ende der Nationalstaaten, an die/das in Deutschland offenbar noch immer viele inbrünstig glauben, ist nicht nur nach Sauls Darstellung ausgesprochen verrückt.

An dieser Stellte möchte ich auf das Essay Witchcraft des ersten amerikanischen Soziologieprofessors, William Graham Sumner aufmerksam machen, zu dem man auf meiner Webseite unter Sumner – War and Other Essays Downloadmöglichkeiten findet. Der von meiner Webseite mögliche, sehr kompakte Download als pdf-Datei reicht dabei zum Lesen auf einem Smartphone gut aus.

Sumner hatte das Phänomen der Hexenverfolgung analysiert und war zu dem Schluss gekommen, dass das Phänomen der Hexenverfolgung keinesfalls tot und für immer überwunden ist.  Überbevölkerung und ungünstige Wirtschaftliche Verhältnisse könnten dazu führen können, dass der Dämon der Hexenverfolgung sich wiederholt. Er schrieb das 1909, und meinte damals auch, dass das Phänomen der Hexenverfolgung (als soziologisches Prinziep) im 20. Jahrhundert insbesondere in der Politik  wieder erwartet werden könne. Insbesondere der Sozialismus sei mit seinem Geist und seinem Programm prädestiniert neue Formen der Hexenverfolgung hervorzubringen. Der auf Telepolis zu findende Artikel Grünes Bombergate  vom 03.10.2016 bestätigt das im Grunde.

Indien und China und die Globalisierung

 

Der wirtschaftliche Aufschwung in Indien und China wirden oft als Beispiel für das Gelingen und die Vorteile der Globalisierung angesehen. John Ralston Saul zeigt, dass Indien und China letztlich deshalb erfolgreich waren, weil sie, soweit sie erfolgreich waren,  sich nicht an die Regeln der Globalisierungspriester gehalten sondern konsequent nationalistische Interessenpolitik betrieben haben.

Eine konsequent nationalistische Interessenpolitik und Missachtung der Regeln der reinen Lehre der Ideologie der Globalisierung war und ist typisch für Länder die in der Zeit der Globalisierung wirtschaftlich wirklich erfolgreich waren, bzw. die sich von den negativen Folgen der Globalisierung erholt haben, wenn sie anfangs deren Regeln eingehalten haben.

Saul weist übrigens vielfach auf die den Globalisierungsjüngern offenbar unbekannte Selbstverständlichkeit hin, es auch vor der Globalisierung,  internationale Beziehungen, Welthandel usw. gegeben hat. Internationale Beziehungen, Verträge und Welthandel gibt es seit Jahrtausenden. Die Globalisierung eher für ziemlich irre Fehlleistungen und völlig einseitige Sichtweisen gesorgt.

Ein ganz entscheidender Kritikpunkt an der Globalisierung ist, dass sie das öffentliche Gut und Interesse, sowie die Individuen als Bürger und Mitglieder einer lokalen Gesellschaft  vernachlässigt und alles einer ziemlich irren, einseitigen wirtschaftlichen Sichtweise unterordnet.

Für diejenigen die bei dem Begriff Nationalismus gleich an die Decke gehen, möchte ich darauf hinweisen, dass John Ralston Saul zwischen positivem und negativem Nationalismus unterscheidet. Wenn man die durch die Ideologie des Gloablismus verursachten Problem zu lange ignoriert und zu lange jede Form von Nationalismus bekämpft läuft, dann man Gefahr, dass sich am Ende ein radiakaler, negativer Nationalismus durchsetzt.

Letzten Endes kommte es wohl darauf an, das richtige Maß zu finden, Extreme zu vermeiden und von Fall zu Fall abzuwägen, nichts zu verteufeln und eine intelligente, sich ständig neu an die Realität anpassende Mischung aus Protektionismus, Freihandel, Nationalism und Internationalismus zu nutzen.

Kelberg, den 6. Oktober 2016

Christoph Becker

 




Mit Frauen ins Manöver

Als angehender Schiffsingenieur habe ich Ende der 70er Jahre in den Semesterferien an einem Lehrgang für Sicherheitsingenieure teilgenommen, der mich für den Rest meines Lebens für Aspekte der Arbeitssicherheit  sensibilisiert hat.  Als Zahnarzt habe ich oft mitbekommen, dass Frauen aus den Pflegeberufen Rückenbeschwerden haben, was verständlich ist, wenn man die zulässigen Grenzbelastungen für Frauen aus der Sicht des Arbeitsschutzes betrachtet und sich dabei überlegt was für Gewichte in den Pflegeberufen und im Sanitätsdienst in der Regel bewegt und gehoben werden müssen.  Sicher bin ich nicht der einzige Ingenieur, dem bei solchen Problemen gleich eine ganze Reihe von technischen Lösungen einfallen und es gibt, wie ich mir habe sagen lassen, heute auch reichlich solche technischen Lösungen. Aber gibt es solche Hilfsmittel wirklich auch in allen Berufen und bei allen Gelegenheiten? Und was ist vor diesem Hintergrund mit dem Anspruch der Frauen auf “Gleichen Lohn für gleiche Arbeit” . Arbeit ist physikalisch übrigens das Produkt  Kraft mal Weg. Leistung ist Arbeit pro Zeiteinheit.  Und wie ist das beim Militär? Hier nun zunächst die Zahlen, die auch 2016 offenbar nicht nur unter FeministInnen,  PolitikerInnen usw.  noch nicht in ihrer vollen Tragweite bekannt und verinnerlicht sind:

Welche Höchstgewichte dürfen von Frauen bzw. von Männern wie häufig gehoben werden?

Zu dieser Frage finden sich auf  https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/10980 die folgende Tabellen

1. Grenzhublast in kg bei gelegentlichem Heben und Tragen
(weniger als zweimal je Stunde; bis zu 3-4 Schritten)

Lebensalter Frauen Männer
15-18 J. 15 kg 35 kg
19-45 J. 15 kg 55 kg
> 45 J. 15 kg 45 kg

2. Grenzhublast in kg bei häufigem Heben und Tragen

Lebensalter Frauen Männer
15-18 J. 10 kg 20 kg
19-45 J. 10 kg 30 kg
> 45 J. 10 kg 25 kg

Der folgende, am 25.02.2014  auf Youtube veröffentlichte Doku berichtet von der Grundausbildung bei den Gebirgsjägern.  Dabei sind auch einige Frauen.

Besonders interessant wurde die Doku für mich etwa ab Minute 27, als die SoldatInnen für 3 Tage ins Manöver ziehen.  Bei dem Marsch auf den Berg hat jeder Rekrut 25 kg Gepäck auf dem Rücken. Dazu kommt das Gewehr, der Helm und wohl noch einige Kleinigkeiten. Einer der Soldaten muss zusätzlich eine Sanitätsliege mitschleppen.

Wie die obige Tabelle zeigt, entspricht das Gepäck, einschließlich Helm und Gewehr, etwa der Grenzhublast bei häufigem Heben und Tragen  für Männer im Alter zwischen 19 und 45 Jahren. Für Frauen aller Altersstufen, von 15 bis über 45 Jahre, liegt diese Grenzhublast aber nur bei 10 kg. Rücken, Hüften, Knie und Fußgelenke der Soldatinnen werden also um mehr als 250  % überlastet, während die Männer bei gleichem Gepäck nur ungefähr bis zur ihrer normalen, arbeitschutzrechlich unbedenklichen Belastungsgrenze belastet werden.

Eine der Soldatinnen bricht dann auch, ab Filmposition [30:30] zusammen.  Die Soldatin darf dann ohne ihren Rucksack weitermarschieren. Erstaunlich finde ich, dass dabei ausgerechnet die Soldatinnen versuchen ihre zusammengebrochene Kameradin anzutreiben und zum weitermarschieren mit Gepäck zu drängen. Von Arbeitsschutz haben die alle offenbar sowenig Ahnung wir ihre sinnigerweise als Ärztin approbierte und promovierte Dienstherrin an der Spitze des Verteidigungsministeriums.

Die anderen SoldatInnen, also wohl auch die Frauen, denn sie sind ja gleichberechtigt und verlangen und bekommen auch auch den gleichen Sold, müssen dann jeder jeweils für kurze Zeit den Rucksack der überforderten Kameradin mittragen. Die Überschreitung der zulässigen Grenzlast für häufiges Tragen und Heben beträgt damit bei den Frauen der Gruppe zeitweise über 500 %, nachdem diese schon auf dem gesamten bisherigen Marsch um das 2,5-fache überlastet wurden. Die Frauen dürften, um Gesundheitsschäden zu vermeiden, gelegentlich, d.h., weniger als 2 mal pro Stunde, 15 kg für 3 bis 4 Schritte tragen. Das wären noch immer 10 kg weniger als sie bis dahin schon einige Kilometer getragen haben. Wenn sie nun auch noch den Rucksack der ausgefallen Kameradin mittragen, sind das 50 kg plus Gewehr und Helm, also  mehr als das 3,5-fache dessen was sie bestenfalls einmal pro Stunde für 3 bis 4 Schritte tragen dürften, wenn sie Gesundheitsschäden vermeiden wollten.

Noch schlimmer würde es,  wenn die SoldatInnen nicht nur ins Manöver, sondern in den Krieg ziehen müssten und beschossen würden.  Was ist dann mit den Verwundeten?  Man stelle sich vor, dass viele verwundete,  80 kg wiegende Soldaten mit voller Montur, zu bergen sind.  Dazu bräuchte man dann eigentlich 8 bis 10 Sanitätssoldatinnen, also mindestens 2 pro Handgriff jeder Krankentrage.  Für gleichen Lohn müsste man hier übrigens verlangen, dass die Soldatinnen, wenn ihre Grenzbelastung nach Arbeitsschutzvorschriften eingehalten wird, entweder dreimal so schnell arbeiten wie die Männer, oder aber nur ein Drittel des Soldes bzw. Lohnes bekommen dürfen, den ein Mann bekommt, wenn dieser bis zu seiner zulässigen Grenzlast belastet wird.

Überzeugte Genderpolitiker und Feministinnen werden jetzt vielleicht behaupten, dass es sich bei den  Arbeitsschutzvorschriften nur um böswillige, frauenfeindliche Erfindungen übler rechtsextremer Schwachköpfe handelt

Ich meine dennoch, dass man nicht nur Frauen, sondern ganz besonders auch Männern  nur dringend empfehlen kann, sich nicht bei der Bundeswehr zu verpflichten. Den Frauen, weil ihre Gesundheit ruiniert wird und den Männern, weil die Frauen in der Truppe die Überlebenschancen der Männer in Kampfeinsätzen reduzieren und weil die Frauen in der Truppe auch für die Männer ein zusätzliches, unnötiges Gesundheitsrisiko darstellen (z.B. indem Männer den Rucksack einer zusammengebrochenen, weil zu schwachen Kameradin mitschleppen und damit die für sie zulässige Grenzbelastung überschreiten. Auch ist die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern bei der Bundeswehr, ebenso wie in allen anderen Bereichen, wo körperliche Kraft und die zulässigen Grenzbelastungen für das Heben und Tragen eine Rolle spielen, ungerecht.

Krieg und Sport oder haben die Deutschen noch keine Frauenquote für die Fußballnationalmannschaft der Männer?

Krieg ist gefährlicher als jeder Sport. Krieg ist ein Wettkampf, bei dem letztlich – zumindest den Siegern – alles erlaubt ist.

Warum setzen die Armeen des Westens Frauen beim Militär ein, während sie bei allen sportlichen Wettkämpfen, weder untereinander noch gegen die Mannschaften  nicht-westlicher Staaten, nur Frauen gegen Frauen und Männer gegen Männer antreten lassen?

Ich würde, bevor ich Frauen als Soldaten und damit letztendlich im Krieg einsetzen würde, zuerst einmal in der Praxis ausprobieren,  wie  sich die Siegeschancen gemischtgeschlechtlicher Nationalmannschaften und auch von einzelnen Frauen gegen die reinen Männermannschaften der anderen Staaten, bzw. gegen die männlichen Einzelkämpfer der anderen Staaten in der Praxis entwickeln.  So ein Versuch ist doch viel ungefährlicher und das Ergebnis ist schneller und billiger zu bekommen als bei dem Versuch, im nächsten großen Krieg mit Soldatinnen und Quotenoffizierinnen gegen dann womöglich auch noch besser ausgerüstete reine Männerstreitkräfte anzutreten.

Technikfreaks, die meinen, dass heute doch alles mit Server, Hydraulik, Strom usw. funktioniert, und dass Frauen deshalb beim Militär gleichberechtigt mitmachen können, könnte der  neue Trend bei den US-Streitkräften nachdenklich stimmen:  US-Militär soll lernen, auch in einer nichtvernetzten Welt zu operieren.

Mein Vorschlag ist, dass Deutschland zunächst für die verschiedenen deutschen Nationalmannschaften der Männer Frauenquoten einführt, die mindestens den für die Bundeswehr angestrebten Frauenquoten entsprechen, und dass Deutschland darauf besteht, mit diesen gemischtgeschlechtlichen, gendergerechten, sich durch größere Vielfalt und Progressivität und was immer auch sonst noch  auszeichnenden  Nationalmannschaften auch gegen die Männermannschaften anderer Länder antreten zu dürfen.

Angesichts der Tatsache, dass deutsche  Frauen, nach dem Willen der hochweisen politischen Führung, der Frauenrechtlerinnen(!) und einer Verteidigungsministerin, die eine approbierte und promovierte Ärztin ist,  selbst über 500 % mehr als die arbeitsschutzrechtlich für Frauen zulässige Grenzlast sogar bergauf schleppen können und dürfen, sollte es einfach selbstverständlich sein, dass der nächste Deutschlandachter der Männer und auch die Fußballnationalmannschaft der Männer mit mindestens 20  bis 50 Prozent Quotenfrauen antreten, um der Welt zu zeigen wie realistisch und vernünftig die Deutschland regierenden “Eliten” tatsächlich sind.

Auf die Idee zu obigem Artikel brachte mich ein Kommentar, der einen Link auf den Artikel  Feminisierte Sozialkultur –  Wie eine feminisierte Sozialkultur moralische Prinzipien unterminiert und die Gesellschaft balkanisiert auf http://postcollapse.blogspot.de enthielt.

Andere Artikel zum Thema auf meinem Blog waren

  • Femokalypse, eine Übersetzung des Transkripts eines Videoblogbeitrags der Kanadierin Karen Straughan
  • Nur noch Schmusekatzen, eine Zusammenfassung eines in der   Jungenfreiheit erschienen Artikels von Martin van Creveld. Dieser Artikel stammte offenbar aus der Zeit als er an einem neuen, sehr empfehlenswerten, aber bisher leider nur auf Englisch verfügbaren Buch Pussycats: Why the Rest Keeps Beating the West schrieb. Ich habe es vor einiger Zeit vollständig gelesen, hatte aber noch keine Zeit für einen Artikel darüber.
  • GEHIRNWÄSCHE – DAS GLEICHSTELLUNGSPARADOX, über eine norwegische Fernsehdokumentation mit deutschen Untertiteln, des norwegischen Soziologen und Unterhaltungskünstlers Harald Eia.
  • Frauenquoten, wo ich mich etwas mit dem Thema Frauenquoten befasst habe.

Kelberg, den 29. September 2016

Christoph Becker