Der Anfang des Neuen Testamentes

Lesedauer 6 Minuten
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Das Neue Testament beginnt in fast allen Bibelübersetzungen, insbesondere auch in denen der evangelischen und katholischen Kirche faktisch damit, dass Gott ein Wunder gewirkt hat, um zu zeigen, dass er sein Wort NICHT hält.  Und das geht so …

Das Neue Testament beginnt mit dem Evangelium nach Matthäus. Dessen erstes Kapitel beginnt wie folgt1 :

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
1 Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
2 Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder.
3 Juda zeugte Perez und Serach mit der Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram.
4 Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte Salmon.
5 Salmon zeugte Boas mit der Rahab. Boas zeugte Obed mit der Rut. Obed zeugte Isai.
6 Isai zeugte den König David.
David zeugte Salomo mit der Frau des Uria……16 Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus.
17 Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder.
1 StammbaumA Jesu Christi, des Sohnes (= Nachkommen) Davids, des Sohnes (= Nachkommen) Abrahams:
A) W.: Buch des Geschlechts (oder: der Abstammung oder: des Ursprungs).
2 Abraham war der Vater Isaaks; Isaak der Vater Jakobs; Jakob der Vater Judas und seiner Brüder;
3 Juda war der Vater des Phares und des Zara, deren Mutter Thamar war; Phares war der Vater Esroms; Esrom der Vater Arams;
4 Aram der Vater Aminadabs; Aminadab der Vater Naassons; Naasson der Vater Salmons;
5 Salmon der Vater des Boas, dessen Mutter Rahab war; Boas der Vater Obeds, dessen Mutter Ruth war; Obed war der Vater Isais (oder: Jesses);
6 Isai war der Vater des Königs David.
David war der Vater Salomos, dessen Mutter (Bathseba) die Frau Urias gewesen war;……16 Jakob der Vater Josephs, des Ehemannes der Maria, von welcher Jesus geboren ward, der da Christus (oder: der Messias, d.h. der Gesalbte) genannt wird.
17 Man sieht: von Abraham bis David sind es im ganzen vierzehn Geschlechter, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft ebenfalls vierzehn Geschlechter, endlich von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christus nochmals vierzehn Geschlechter.
1 Folgendes ist der Stammbaum Jesu, — des Messias, zum Beweis, daß er ein Nachkomme Davids und Abrahams ist. 2 Abraham war der Vater Isaaks, Isaak der Vater Jakobs, Jakob der Vater des Juda und seiner Brüder. 3 Juda war der Vater des Perez und des Serah; ihre Mutter hieß Thamar. Perez war der Vater Hezrons, Hezron der Vater Rams. 4 Ram war der Vater Aminadabs, Aminadab der Vater Nahsons, Nahson der Vater Salmons. 5 Salmon war der Vater des Boas, dessen Mutter Rahab hieß. Boas war der Vater Jobeds; seine Mutter hieß Ruth. Jobed war der Vater des Isai. 6 Isai war der Vater des Königs David. David war der Vater des Salomo; die Mutter war die Frau des Uria. ……..16 Jakob war der Vater des Joseph; und Joseph war der Mann der Maria; aus seinem Samen gebar sie Jesus, den Messias. 17 Wie man sieht, hat der Stammbaum von Abraham bis David vierzehn Glieder, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft ebenfalls vierzehn und von der babylonischen Gefangenschaft bis auf den Messias nochmals vierzehn.

Halten wir fest, in allen drei Übersetzungen beginnt das Neue Testament mehr oder weniger klar mit einem von Abraham bis Joseph reichenden Stammbaum.  Die Übersetzung von Johannes Greber ist die Einzige, die in Matthäus 1:16 klar sagt, dass Joseph der leibliche Vater von Jesus ist. Das würde dann auch mit dem Text alten Weihnachtsliedes Es ist ein Ros entsprungen  übereinstimmen, wo es heißt “von Jesse kam die Art“.  Wenn nun aber nicht Joseph, sondern der Heilige Geist, der leibliche Vater von Jesus gewesen wäre, dann hätte Gott bei der Zeugung von Jesus ein Wunder gewirkt, um damit sein Wort zu brechen und außerdem wäre dieser ganze Beginn des Neuen Testamentes völlig sinnlos und irreführend.  Wenn das Neue Testament schon damit anfängt, dass Gott sogar Wunder wirkt, um zu zeigen, dass ER lügt und sein Wort NICHT hält, dann kann man – wenn man nachdenkt – auch den ganzen Rest des Neuen Testamentes und das Christentum überhaupt vergessen.  Ich habe mit der Übersetzung von Johannes Greber allerdings eine elegante Antwort gefunden:

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.
19 Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.
20 Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist.
21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
22 Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14):
23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.
24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
25 Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.
18 Mit der Geburt Jesu Christi aber verhielt es sich so: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, stellte es sich heraus, noch ehe sie zusammengekommen (= zusammengezogen) waren, daß sie vom heiligen Geist guter Hoffnung war.
19 Da faßte Joseph, ihr Verlobter, der ein rechtschaffenerA Mann war und sie nicht in üblen Ruf bringen wollte, den Entschluß, sich ohne Aufsehen zu erregen von ihr loszusagen.
A) W.: gerechter = rechtbeschaffener (d.h. dem Gesetz und den Propheten treu ergebener), also sittenstrenger Mann.
20 Doch als er sich mit solchen Gedanken trug, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte zu ihm: »Joseph, Sohn (= Nachkomme) Davids, trage keinerlei Bedenken, Maria, deine Verlobte, als Ehefrau zu dir zu nehmen! Denn das von ihr zu erwartende Kind stammt vom heiligen Geist.
21 Sie wird Mutter eines Sohnes werden, dem du den Namen JesusA geben sollst; denn er ist es, der sein Volk von ihren Sünden erretten wird.« (Ps 130,8)
A) Jesus, hebr. Jeschua (ältere Form: Jehoschua = Josua), bedeutet »Gott ist Hilfe oder Rettung«, also = Gotthilf.
22 Dies alles ist aber geschehen, damit das Wort erfüllt würde, das der Herr durch den Propheten gesprochen hat, der da sagt (Jes 7,14):
23 »Siehe, die Jungfrau wird guter Hoffnung und Mutter eines Sohnes werden, dem man den Namen Immanuel geben wird«, das heißt übersetzt: ›Mit uns ist Gott.‹ –
24 Als Joseph dann aus dem Schlaf erwacht war, tat er, wie der Engel des Herrn ihm geboten hatte: er nahm seine Verlobte (als Gattin) zu sich,
25 verkehrte aber nicht ehelich mit ihr, bis sie einen Sohn geboren hatte; dem gab er den Namen Jesus.
18 Die Menschwerdung des Messias hatte folgenden Verlauf.
Seine Mutter Maria war mit Joseph verlobt. Vor ihrer Heirat stellte es sich jedoch heraus, daß sie unter Mitwirkung eines heiligen Geistes in Hoffnung war. 19 Joseph war ein gottesfürchtiger Mann und wollte sie nicht der öffentlichen Schande preisgeben. Er entschloß sich daher, die Verlobung in aller Stille auszuheben. 20 Als er über die Ausführung seines Entschlusses nachdachte, gewahrte er im Zustand des Hellsehens einen Geisterboten des Herrn. Dieser sagte zu ihm. “Joseph, Sohn Davids, nimm ohne Bedenken Maria zur Frau! Denn die in ihr erfolgte Zeugung geschah unter Mitwirkung eines heiligen Geistes. 21 Doch der Sohn, den sie gebären wird, ist von deinem Samen; darum sollst du ihm auch den Namen geben und ihn ,Jesus’ (Erlöser) nennen. Denn er ist es, der sein Volk von der Sünde des Abfalls erlösen wird.”22 Dies alles ist geschehen, damit auch hier die Worte in Erfüllung gingen, die der Herr durch den Propheten Jesaja hatte verkünden lassen: ,,Siehe, die junge Frau wird in Hoffnung kommen und einen Sohn gebaren, den man ,Immanuel’ nennen wird,” was in der Übersetzung ,Gott mit uns’ bedeutet.
24 Als die Erscheinung vorüber war, führte Joseph den Auftrag aus, den ihm der Bote des Herrn überbracht hatte. Er nahm Maria
zur Frau. 25 Er hatte solange keinen Geschlechtsverkehr mit ihr, bis sie den ersten Sohn geboren hatte, der aus seinem Samen gezeugt worden war, und dem er den Namen „Jesus” gab.

Johannes Greber schreibt faktisch, dass die Zeugung von Jesus in der Weise geschah, dass Joseph dabei in Volltrance war.  Einfach ausgedrückt, der Heilige Geist, oder ein heiliger Geist, hat die Steuerung über den Körper von Joseph bei der Zeugung von Jesus übernommen. Ob so etwas tatsächlich möglich ist, sollte man erst einmal im Raum stehen lassen. Die Hypothese, dass es möglich ist macht hier jedenfalls Sinn: Bei normalem Geschlechtsverkehr mit Joseph wäre das erste Kind Marias mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % ein Mädchen geworden. Nehmen wir einfach an, dass, weil es ein Sohn werden sollte, der Heilige Geiste, oder ein mit den nötigen medizinisch-wissenschaftlichen Studienergebnissen und Beobachtungen bekannter heiliger Geist die Kontrolle über den Körper von Joseph und über das Timing übernommen hat, um präzise und sicher mit nur einem Anlauf garantiert einen Jungen zu zeugen.

Ich denke das wäre Wunder genug, UND es würde dem Anfang des Neuen Testamentes vernünftig und konsistent machen. Gott hätte sein Wort gehalten.

Interessant ist hier auch, dass ausgerechnet die Einheitsübersetzung der katholischen Kirche dem aufmerksamen Leser über die Fußnoten und Anmerkungen zu Matthäus 1:23 über zwei Ecken indirekt mitteilt, dass man “die Jungfrau” auch mit “die junge Frau” übersetzen kann.

Zu erwähnen ist hier auch, dass Johannes Greber vor seiner Übersetzung des Neuen Testamentes das Buch Der Verkehr mit der Geisterwelt geschrieben hat. Die Ursache waren einige unheimliche Erlebnisse in seiner Pfarrei in der Eifel, und die weiteren Untersuchungen die er daraufhin durchgeführt hat.  Das Buch Johannes Grebers ist mit Vorsicht zu genießen, wie unter anderem das von Prof. Werner Schiebeler verfasste Buch “Johannes Greber sein Leben und sein Werk” zeigt.  Um die Bibel besser –  oder überhaupt –  verstehen zu lernen ist Johannes Grebers Buch aber exzellent.

Ich bin mir keinesfalls siche,r was wirklich wahr ist.  Religion und auch die Kultivierung und Nutzung der paranormalen Effekte und Trancezustände die damit zusammenhängen, sind aber ganz sicher für die Überlebensfähigkeit von menschlichen Gesellschaften in schwierigen Zeiten ein entscheidender Vorteil.

2.  Advent 2014

Christoph Becker


  1. zu den im Folgenden verwendeten Bibelübersetzung siehe meinen Beitrag Die Bergpredigt  

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