Weihnachten 2016

An Weihnachten 2016 habe ich die schon über 100 Jahre alten Essays Religion and the Mores (dt. Religion und die Sitten, Gebräuche und Werte) und The Mores of the Present and the Future (dt. Die Sitten, Gebräuche und Werte der Gegenwart und Zukunft) von William Graham Sumner gelesen. 

In Religion and the Mores erklärt Sumner, dass die Religionen sich im Wesentlichen an die Sitten und Gebräuche anpassen, die sich wiederum an die Interessen und an die durch Klima, Ressourcen, technische Möglichkeiten,  Bevölkerungsdichte und andere Umweltfaktoren gegebenen Umstände anpassen.

Die Religion wirkt bei diesen Anpassungen an die sich ändernden Umstände verzögernd, aber sie verhindert diese Anpassungen nicht. Es gab wenige Ausnahmen, wo sich zeitlich und lokal begrenzt die Sitten und Gebräuche an die Religion angepasst haben, aber im Wesentlichen folgt die Religion den Sitten und Gebräuchen. Das Englische Wort “Mores”, das im man im Deutschen teilweise auch kannte (“jemanden Mores lehren”), bedeutet auch Werte, wie man dem Umstand entnehmen kann, dass “mores-setting”   mit wertstiftend übersetzt werden kann.

Mir war schon länger aufgefallen,  dass sich insbesondere die evangelische Kirche auf geradezu unerträglich penetrante Weise an den Zeitgeist anzupassen versucht. Die katholische Kirche hat da sehr viel mehr Rückgrat und Selbstbewusstsein. Aber auch die katholische Kirche passt sich zunehmend an den Zeitgeist an, und sie hat sich auch in der Vergangenheit immer wieder an diesen angepasst.

Die Lage beim Islam um beim Judentum kann ich nicht beurteilen.

In seinem Essay  The Mores of the Present and the Future (dt. Die Sitten, Gebräuche und Werte der Gegenwart und Zukunft) erklärt Sumner, dass die Sitten und Gebräuche und damit auch die Werte, wie oben schon erwähnt, an gesellschaftlichen Möglichkeiten und Lebensumstände anpassen. Letztlich sind Werte, Sitten und Gebräuche im Idealfall eben nichts weiter als der Versuch insgesamt die Interessen Bevölkerung optimal zu befriedigen. So gesehen wäre es eine Unsitte und abzulehnen, was einer Gesellschaft eindeutig schadet – wie z.B. die heutige “Willkommenskultur”.

An dieser Stelle fällt mir ein Abschnitt aus dem Essay Earth Hunger or the Philosophy of Land Grabbing ein, das ich in meinem Blogbeitrag Landhunger teilweise übersetzt hatte:

Wir hatten in unserer Geschichte viele Doktrinen …… Manchen von ihnen sind obsolet und vergessen. Andere haben uns schreckliche Opfer gekostet. ….

Wir würden gut daran tun unsere Emanzipation von allen Doktrinen zu erklären und selber zu  denken und unsere eigenen Fragen zu stellen, und entsprechend unserem eigenen Verstand und Gewissen zu handeln, und nicht nach irgendjemandes Tradition oder Formel. Es gibt jede Menge mehr Gründe dafür, weil man beobachten wird, dass Menschen, die versuchen uns dazu zu zwingen das zu tun was sie vertreten, in dem sie den Namen der … Doktrin rufen, diese  Doktrin  fallen lassen sobald   sie sich   von der Geschichte und durch die Berichten als falsch erwiesen hat – aber sie lassen ihre Pläne nicht fallen, die sie in dieser Sache vorgeschlagen haben.  Wenn,  dann halten sich sich nicht an die … Doktrin, sondern benutzen ihren Namen als Knüppel ,um uns zu betäuben, …..

Wenn ich ein jetzt aufwachsender junger Mann wäre, würde ich niemandem erlauben mir irgend eine Formel  aufzubürden, die mein Urteilsvermögen für Fragen und Fälle fesselt, mit denen ich konfrontiert werden könnte.

Zurück zu Sumners Essay  The Mores of the Present and the Future (dt. Die Sitten, Gebräuche und Werte der Gegenwart und Zukunft).  Gegen Endes dieses Essays stellt sich Sumner die Frage, was man aus der langen  Geschichte der Anpassungen der Sitten, Gebräuche und Werte an die  Umstände, für die Zukunft lernen kann.

Sumner stellt dann fest, dass sich die Welt in seiner Zeit, also am Anfang des 20. Jahrhunderts, in einem Zustand der Unterbevölkerung befindet und dass die zunehmende Kontrolle der Naturkräfte und die technischen Entwicklungen der Menschheit Möglichkeiten und Freiräume schaffen, die sich zunehmend in den Sitten, Gebräuchen, Werte und der Gesetzgebung widerspiegeln werden.

Sumner weißt dann darauf hin, dass es sich aber nur um eine temporäre Entwicklung und Ausnahmesituation handele. In nur wenigen Generationen würden sich die Menschen in einer überbevölkerten Welt mit härteren Konditionen wiederfinden, während man dann aber Sitten, Gebräuche, Werte und Gesetze haben werde, die für die dann vergangene Zeit des Überflusses und der Unterbevölkerung ausgelegt sind. Eine Zeit lang wird man damit dann unpassende, den Interessen der Bevölkerung eher schadende als nützende Sitten, Gebräuche und Werte haben.  Die logische Folge ist dann eine Zeit der  Konflikte, Unruhen und Kriege in denen die Sitten, Gebräuche, Werte und auch die Gesetze und die Religionen wieder an die neuen Umstände angepasst werden. Natürlich stellt sich die Frage ob und wie man diesen Anpassungsprozess möglichst erträglich und effizient gestalten kann.

Diese von Sumner vorausgesehene Zeit des Wandels hat längst begonnen. Aber die Weihnachts- und Neujahrsansprachen und Wünsche, vom Ortsbürgermeister über Lokalzeitungen bis wohl auch zur Regierung (die ich mir nicht anhöre, weil ich Gauck und Merkel für unerträglich halte), zeigen mir, dass man sich dessen nicht wirklich bewusst ist und weiter an die Religion des Fortschritts und an sogar an einen linearen Verlauf  der Geschichte glaubt. Man hält es sogar für gesichertes Wissen, dass sich die Menschheit immer höher und weiter entwickelt. Aber wenn ich aus dem Fenster meines Praxisbüros sehe, sehe ich dass die Menschen vielleicht schon in wenigen Jahren elend verhungern werden, weil im Gemeinderat genauso wie allen höheren Ebenen der Regierung  und Verwaltung die selbe, am Ende wohl tödliche Naivität und Blindheit vorherrscht, so dass man die Chancen die man vielleicht noch hat nicht nutzt.

Am 1. Weihnachtstag abends habe ich begonnen meine vielen Bücher über Landwirtschaft, Gartenbau, Jagd, Ökologie, Geschichte usw. aus den Regalen zu nehmen und in Kartons zu packen. Ich werde mich in der nächsten Zeit auf eine ziemlich revolutionäre und extrem effiziente zahnärztliche Implantationstechnik konzentrieren (www.simpladent.de).

Beim Wegräumen der Bücher fiel mir Not The Future We Orderd – Peak Oil, Psychology, and the Myth of Progress von John Michael Greer auf. Ich hatte es schon in meinem Artikel  Energielage 2015/2016   berichtet, dass ich es gelesen hatte und dass es einen eigenen Artikel verdiene – zu dem ich aber dann wohl nicht gekommen bin. Zur Frage ob die  Geschichte zyklisch ist, oder ob sie, linear ist, habe ich in verschiedenen Artikeln etwas geschrieben:

Die Antwort hängt wohl davon ab wie kleinkariert man denkt und wie gut man Muster erkennen kann. Für Leute die gut Muster und Ähnlichkeiten erkennen können ist die Geschichte zyklisch. Unsere Zeit ist zwar besonders und einmalig, weil wir die fossilen Energieträger entdeckt und mit deren Hilfe auch einen großen Teil der anderen  Rohstoffe dieser Erde verprasst haben – was keiner Zivilisation vor uns gelungen ist und was nie wieder möglich sein wird. Aber gerade dadurch ist auch das Ende unserer Zivilisation absehbar und mit  sehr hoher Wahrscheinlichkeit unvermeidbar.

Insbesondere meine Artikel

sollten zu denken geben.  Im besten Fall in 10 bis maximal 14 Jahren wird die Suche und Förderung  von Erdöl im Mittel mehr Energie kosten als in dem geförderten Öl enthalten ist. Das heißt, dass Erdöl dann für die Ölförderung andere, ebenfalls nur endlich vorhandene  fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas oder aber die Energie von Atomkraftwerken genutzt werden müsste. Gleichzeitig schließt aber 2018 die letzte deutsche Zeche: FAZ, Die Zechen sterben aus

Bei der Suche nach eine Artikel zu Saudi Arabien und der Entwicklung von dessen Eigenverbrauch fand ich gerade diesen schon über ein Jahr alten, aber immer noch sehr aktuellen Artikel:  Ein Schwarzer Schwan im Nahen Osten

Zum Thema Schwarze Schwäne, Drachenkönige usw. hatte ich schon den Artikel  Truthahn, schwarzer Schwan, Drachenkönig und Phönix  geschrieben. Saudi Arabien ist für mich, genauso wie ein 3. Weltkrieg, ein Kollaps unserer Industriegesellschaft und eine daraus resultierende Hungersnot kein Schwarzer Schwan, sondern ein Drachenkönig mit dem man durchaus fertig werden könnte, wenn man rechtzeitig vernünftig reagieren und die Gesellschaft vorbereiten würde.

Beim Wegräumen der Bücher habe ich auch in einigen Heimatbüchern aus meiner Gegend geblättert. Hier in der Eifel gab es vor genau 200 Jahren, im Winter 1816/17 eine ziemlich schlimme Hungersnot. Eine Hungersnot gab es auch 1830. Wölfe, die man jetzt irrer Weise wieder ansiedelt und willkommen heißt, hat man bis weit ins 19. Jahrhundert aus gutem Grund als Schädlinge betrachtet und ausgerottet. Für einen einzigen toten Wolf bekam der Erleger vom Staat eine Prämie in der Höhe eines Jahreslohnes eine Magd. Die Sitten, Gebräuche, Werte und Gesetze ändern sich halt mit der Zeit und vor dem Hintergrund der Möglichkeiten und Ressourcenverfügbarkeit der jeweils neusten Vergangenheit. Zum Thema Wölfe hatte ich mit Warum ich gegen Wölfe bin gerade auch mit Blick auf die Vergangenheit und die der Vergangenheit zumindest wohl sehr ähnliche Zukunft argumentiert. Derzeit sind die Regierung und die Bevölkerung in Deutschland offenbar noch im Vollrausch des Ölzeitalters, wozu sich in Deutschland und Europa dann auch noch ein phantastischer Regulierungswahn addieren.

Dazu fallen mir hier zunächst die folgenden Artikel meiner Webseite ein:

In dem Heimatbuch eines kleinen Dorfes in dem ich einige Jahre gelebt habe, habe ich  neben Geschichten über die Zeit des 30-jährigen Krieges und die Notzeiten in den Weltkriegen auch die folgenden Daten über die Bevölkerung der Stadt Daun und der Dörfer Nerdlen und Sarmersbach gefunden:

Einwohner in 1625 1654 heute
Daun 236 110 7941
Nerdlen 88 33 220
Sarmersbach 44 22 193

Der 30-jährige Krieg dauerte von 1618 bis 1648. Zur Stadt Daun gehören heute auch  einig früher selbstständige Dörfer. Die Zahlen zeigen dennoch, dass die Bevölkerungsdichte heute in der Eifel drastisch größer ist als im Mittelalter.  In  meiner Geburtsstadt Oberhausen  ist  die Bevölkerungsdichte ,  ähnlich wie  in  anderen  Städten des Ruhrgebiets  seit dem  30-jährigen Krieg  wohl sogar eher um mehr als das 1000-fache  gewachsen.

So wie Regierung, Gemeinderäte, Bürgermeister und Bevölkerung in der Eifel und anderswo heute handeln oder besser die Augen vor der Zukunft und den mit ihr kommenden Drachenkönigen verschließen, wird man sich glücklich schätzen können, wenn man in 20 Jahren noch die Bevölkerungsdichte hat und ernährt bekommt, die man  nach dem 30-jährigen Krieg hatte. Wer es nicht glaubt kann in Weitere Literatur zum Thema EMP Simulationen, Szenarien und Anregungen finden.

Während ich meine Bücher über die Landwirtschaft, Gartenbau usw. wegräume, habe ich nun aber doch die Artikel wieder frei zugänglich geschaltet, die ich insbesondere über die Themen Landwirtschaft und Gartenbau auf meiner Suche nach Antworten auf die Frage geschrieben hatte, wie man die Bevölkerung im postfossilen Zeitalter nachhaltig ernähren und wie man die Ausmaße der zu erwartenden künftigen Hungersnöte reduzieren könnte.

Wenn ich 30 oder 40 Jahre jünger wäre, würde ich Landwirt oder/und Gärtner, weil ich das für die zukunftsträchtigsten Berufe halte und weil beides wirklich sehr interessante Berufe sind. Hier einige Bücher die mir zur Landwirtschaft einfallen, weil ich Sie im Rahmen meiner Räumaktion in der Hand hatte:

Zu den beiden ersten Büchern, also zum Thema Weidemanagement, siehe auch meine Artikel

die ich wieder auf öffentlich sichtbar geschaltet habe.

Ich habe Deutschland, die Deutschen und Europa aufgegeben.  Ich glaube nicht mehr, dass dieses Land und seine Bevölkerung eine Zukunft haben. Der Grund ist, wie dass man aus der historischen Ausnahmesituation des Überflusses an billiger Energie und auch an freien Nutzflächen, und des damit möglichen technischen Fortschrittes der letzten 200 Jahre kommend auf eine Seneca-Klippe zurast, und so wie es aussieht wohl nicht in der Lage sein wird Sitten, Gebräuche, Werte, Gesetze und Religion rechtzeitig an die neuen Erfordernisse anzupassen. Die typische deutsche Politiker-Reaktion, nach jedem Zwischenfall oder Terror-Anschlag wie kleine, unwissende Kinder zu handeln, die völlig unfähig waren und sind das was passiert ist vorauszusehen und die immer nur im Nachhinein regieren wird bei den Drachenkönigen mit denen man es zu tun haben wird nicht ausreichen.  Deutschland ist, von meiner Ortsgemeinde bis hin zum ganzen Staat, wie ein großes Schiff, das ohne Rettungsboote und mit auf den Seenotfall in keinster Weise vorbereiteten und geschultem Personal in ein sehr gefährliches Seegebiet aufbricht. Aber fast alle fühlen sich sicher wie die Passagiere, der Kapitän und die Besatzung der Titanic. Es ist dieser Titanic Effekt, auf den ich schon in Weltbevölkerung, Wasser und Wintergemüse hingewiesen hatte.

Zitat von Edward John Smith, dem Kapitän der Titanic:

In meiner ganzen Berufserfahrung habe ich kein einziges Mal ein Schiff in Seenot gesehen. In all meinen Jahren auf See bin ich niemals schiffbrüchig gewesen, und niemals war ich in einer Situation, die drohte in irgendeiner Art von Desaster zu enden.

Hier aus dem deutschen Wikipediaeintrag zur Titanic

Sicherheitsausstattung

Besonderes Interesse galt der Sicherheitsausstattung der beiden Schwesterschiffe [Titanic und Olympic]. Sie galten als Wunder der Technik und wurden aufgrund der vollautomatischen Wasserschutztüren zwischen den 16 wasserdicht abschottbaren Abteilungen im Juni 1911 in der Zeitschrift The Shipbuilder als „praktisch unsinkbar“ bezeichnet.

und

Auf ihrer Jungfernfahrt kollidierte die Titanic am 14. April 1912 gegen 23:40 Uhr[1]etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland seitlich mit einem Eisberg und sank zwei Stunden und 40 Minuten später im Nordatlantik. Obwohl für die Evakuierung mehr als zwei Stunden Zeit zur Verfügung standen, starben 1514 der über 2200 an Bord befindlichen Personen – hauptsächlich wegen der unzureichenden Zahl an Rettungsbooten und der Unerfahrenheit der Besatzung im Umgang mit diesen. Wegen der hohen Opferzahl zählt der Untergang der Titanic zu den großen Katastrophen der Seefahrt.

Zumindest in dem Film über den Untergang der Titanic, den ich vor einigen Jahren gesehen habe, waren  Wind und  Seegang sogar ausgesprochen ruhig, so dass man sehr bequem alle an Bord befindlichen Menschen hätte retten können, wenn man genügend Rettungsmittel gehabt hätte.

Wie heute auch, hat man NACH dem Untergang der Titanic  reagiert .  In meiner Seefahrtzeit  hatten deutsche Schiffe   von Gesetz wegen  für das Dreifache  der an Bord befindlichen Menschen Rettungsmittel dabei, obwohl Schiffsunglücke sehr unwahrscheinlich waren. Gesunken ist in meiner Seefahrtzeit ein großes deutsches Schiff, nämlich die München. Beim Untergang der München gab es keine Überlebenden. Deren Rettungsmittel waren also sinnlos.   Alle Schiffe auf denen  ich gefahren sind,  sind immer gut angekommen.  Auch deren Rettungsmittel und alle die  Seenotübungen  auf diesen Schiffen waren also  objektiv betrachtet sinnlos. Die Schiffe hätten  weniger gekostet und mehr Ladung mitnehmen können, wenn man auf die Rettungsmittel verzichtet hätte. Aber  wäre  es vernünftig  deshalb auf   Rettungsmittel zu verzichten, wie  man es  unter anderem in  Deutschland   heute im Bezug auf die Sicherheit und Ernährung der Bevölkerung allen Ernstes tut? Wenn Deutschland – z.B. mit einem Szenarium wie in One Second After: Die Welt ohne Strom – untergeht, werden mehr Menschen in den Tod gerissen wie die beiden ersten Weltkriege und die Verbrechen der Nazis zusammen gekostet haben.

Kelberg, 27. Dezember 2016

Christoph Becker

 




Die irre Logik des Establishments in Sachen Flüchtlingskriminalität

Mit Erstaunen habe ich gerade auf FAZ-Online den Artikel  Tote Studentin in FreiburgBundesregierung warnt vor Hetze gegen Flüchtlinge vom 5.12.2016 gelesen, in dem Frau Julia Klöckner von der CDU, immerhin stellvertretende CDU Vorsitzenden und CDU-Landesvorsitzende und beinahe-Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und Herr Sigmar Gabriel, immerhin SPD-Vorsitzender und Wirtschaftsminister der BRD, Beispiele ihrer Logik liefern, die man sich etwas genauer ansehen und auf der Zunge zergehen lassen sollte:

Frau Klöckner über die Vergewaltigung und anschließende Ermordung der 19 Jährigen Studentin in Freiburg, durch einen 17-jährigen, aus Afghanistan stammenden Flüchtling:

„Solche Grausamkeiten werden leider von In- wie Ausländern begangen, das ist leider kein neues Phänomen.“

Und Herr Sigmar Gabriel:

„Solche abscheulichen Morde gab es schon, bevor der erste Flüchtling aus Afghanistan oder Syrien zu uns gekommen ist. Wir werden nach solchen Gewaltverbrechen – egal, wer sie begeht – keine Volksverhetzung zulassen.“

Ein emotionaler Kommentar dazu könnte als Beleidigung aufgefasst werden. Ich versuche  es lieber mit  Analogien:

Nehmen wir als praktische Beispiel für diese Logik von Frau Klöckner und Herrn Gabriel die Zahnmedizin und die Krankenhäuser. Tote und Kranke durch mangelhafte Hygiene gab es schon immer. Nach der Logik von Frau Klöckner und Herrn Gabriel könnte man dann also auf Hygienemaßnahmen verzichten oder diese nicht mehr so genau nehmen und wenn dann jemand an einer Infektion stirbt oder krank wird, na dann wiegelt man mit dem Argument ab, dass es so etwas schon seit uralten Zeiten gegeben haben und das die Bevölkerung und die Aufischtsbehörden sich gefälligst nicht so haben sollten. Es wäre Volksverhetzung wenn einer etwas gegen mangelhafte Hygiene in Krankenhäusern und Praxen sagen würde. Durch Absenkung der Hygienestandards könne man schließlich viel Geld im Gesundheitswesen und auch bei der Rentenversicherung sparen und den Wohlstand der Gesunden steigern.

Auch im Strassenverkehr könnte man argumentieren, dass Fahren mit abgefahrenen Reifen und Alkohol im Blut doch nicht so schlimm sei, wie die die es tun ja auch meinen,  auch wenn dadurch hier und da Menschen getötet oder schwer verletzt werden. Schließlich hat es das doch alles schon lange gegeben.  Gegen Fahren mit abgefahren Reifen und reichlich Alkohol im Blut zu sein kann man jedenfalls auch als Volksverhetzung ansehen und es finden sich sicherlich einige die gerne hätten wenn das von der Mehrheit und der Politik so gesehen würde. Das heißt, man könnte mit dem Argument der Volksverhetzung auch gegen alle vorgehen, die das Fahren mit blanken Reifen und Alkohol im Blut mit Hinweis auf die dadurch voraussichtlich zusätzlichen Unfälle und Verkehrstoten verurteilen. Die Politik von Frau Merkel, Frau Klöckner und Herrn Gabriel ist ähnlich vernünftig, wie die Forderung nach einer Absenkung der minimalen Profiltief auf 0,0 mm und eine Anhebung der Promillegrenze für Fahrer von Kraftfahrzeugen auf eine unerreichbares Niveau.  Für die Wirtschaft wäre eine solche Änderung der Gesetzeslage gut, weil die Umsätze z.B. für Autowerkstätten, Autohersteller, Versicherer, das Gesundheitswesen usw., usw. steigen würden. Auch würden die Mehrwertsteuereinnahmen des Staates steigen und der Straßenverkehr würde kulturell bereichert und viel spannender.  Leute die schon immer das besondere Risiko suchen, könnten diese kulturelle Bereicherung des deutschen Straßenverkehrs vielleicht wirklich als  wunderbar erleben. Oder man denke an die Feuerwehrleute, Passanten  und andere, die sich nach Feuer, Blut, Gefahren und Action sehnen.

Mit den Flüchtlingen, Ausländern, Migranten usw.,  und den von diesen Begangenen Verbrechen und Vergehen, verhält es sich ähnlich. JEDES Verbrechen das von Menschen dieser Personengruppen begangen wird wird zusätzlich begangen.  Es geht also NICHT darum  ob diese oder jene Verbrechen früher schon einmal in Deutschland begangen wurden, sondern darum, dass die von diesen Personengruppen begangenen Verbrechen und Vergehen ZUSÄTZLICH begangen werden und wie sich das auf die Sicherheit, die Lebensqualität und die Staatsausgaben auswirkt.

Dabei kann man teilweise die Verbrechen und Vergehen abziehen, mit denen sich Menschen dieser Personengruppen gegenseitig schaden oder umbringen – sofern und so weit dadurch für den deutschen Staat und die deutsche Bevölkerung keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Es ist jedenfalls so, dass wir durch die Zuwanderung und auch durch die Aufnahme von “Flüchtlingen” mehr Verbrechen, mehr Einbrüche, mehr Diebstählen und damit weniger Lebensqualität und höhere Kosten für die Gesellschaft und auch für die Einzelnen haben. Es handelt sich hier um einen konkreten Teil der Kosten der Zuwanderung und der Aufnahme von “Flüchtlingen”.

An dieser Stelle möchte ich aber auch noch auf einen Effekt hinweisen, den der Soziologe Robert K. Merten entdeckt hat und auf den der Soziologe William Catton in seinem Buch Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change.hingewiesen hatte. Ich kopiere dazu einen Abschnitt aus meinem Artikel Die Grundlagen der Westlichen Werte:

Auf Seite 85, unter Missionaries of Demoralisation (dt. Missionare der Demoralisierung), schreibt Catton:

Das zerstörerische Potential dieser Art unrealistischer Erwartungshaltungen wurde bereits erkannt. Der Soziologe der Columbia Universität, Robert K. Merten, …. zeigte in seinem Artikel aus dem Jahre 1949, über „Sozialstruktur und Anomie„, dass es einen Druck zu abweichendem Verhalten im großen Umfang gibt, wenn ein System kultureller Werte bestimmte Erfolgsziele über alles für jedermann preist,  obwohl es strukturelle Barrieren  gibt, die das Erreichen dieser Ziele  mit  legalen Mitteln  für einen  wesentlichen Teil der Bevölkerung ausschließen.

Catton führt dann aus, dass es vor diesem Hintergrund und dem Hintergrund der Endlichkeit der Ressourcen dieser Welt ziemlich unvernünftig war, den Menschen in der 2. und 3. Welt falsche Hoffnungen zu machen und zu glauben, so zu tun und zu propagieren, dass der westliche Lebensstil und auch die Freiheiten und Werte des Westens letztlich überall auf der Welt erstrebenswert und erreichbar seien.

Damit ergeben sich nämlich noch verschärfenden Probleme, die dann im Fall dieser Vergewaltigung und anschließenden Ermordung der Studentin in Freiburg eine Rolle gespielt haben dürften, und die Frau Merkel und all die anderen die diese “Flüchtlinge” ins Land gelassen haben zu verantworten haben. Vermutlich bekommt dieser “Flüchtling” der den Mord an der Freiburger Studentin begangen hat, durchaus zu Recht mildernde Umstände und nur eine Strafe auf Bewährung oder nur eine minimalistische Haftstrafe, weil er, wie seine blond gefärbten Haare und wohl auch sein ganzer Hintergrund zeigen,  eigentlich ein armer Tropf ist, der von verantwortungslosen deutschen Parteien, Politikern und Gutmenschen mit  falschen Versprechen in eine Gesellschaft gelockt wurde, in der er eigentlich keine Chance hat die Ziele die diese Gesellschaft im als gut und erreichbar  vorgegaukelt hat auf legalem Wege zu erreichen.

Verurteilt werden müssten  für die Verbrechen der “Flüchtlinge” und Zuwanderer eigentlich die Politiker wie Frau Merkel, Frau Klöckner, Herr Gabriel und all die vielen anderen, die diese “Bereicherungen” ins Land gelassen haben. Nicht Ausländerhass, sondern Hass auf die Politiker der etablierten Parteien wäre nötig. Die “Flüchtlinge” und “Ausländer” haben schließlich nur Möglichkeiten genutzt, die deutsche Politiker und andere Gutmenschen ihnen auf Kosten der deutschen Bevölkerung gegeben haben. Vernünftige Politiker hätten zum einen nur sehr wenige Zuwanderer oder/und Asylanten ins Land gelassen und sie hätten diese so ausgewählt, dass diese keine Last für die deutsche Gesellschaft, sondern eine wirkliche Bereicherung wären. Aber selbst dabei wäre man vernünftiger Weise sehr vorsichtig gewesen, weil, wie die Geschichte gezeigt hat, auch besonders erfolgreiche Zuwanderer in schwierigen Zeiten zu verhassten und verfolgten Minderheiten werden können. unterdurchschnittlich erfolgreiche, überwiegend von  Sozialleistungen und Almosen abhängige Gruppen ins Land zu lassen ist, extrem kriminell, wenn man bedenkt, dass der Reichtum des deutschen Sozialstaates schon in wenigen Jahren nicht einmal mehr annähernd für die Armen der deutschstämmigen Bevölkerung reichen wird – auch dann nicht, wenn man alle Pensionsansprüche und Vermögen aller Politiker und Gutmenschen zur Deckung der Kosten der von ihnen verursachten Fehlentwicklungen konfisziert.

Weil es Zeiten und gute Gründe für Politikerhass schon immer gab und auch immer geben wird, hat man übrigens die Demokratie erfunden. Die Aufgabe und das Ziel der Demokratie ist dabei zweierlei:

  1. Unblutiges Auswechseln von Regierungen und Parteien durch Abstimmungen und Wahlen, wobei das System so beschaffen sein sollte, dass die Abstimmungen und Wahlen tatsächlich dafür sorgen, dass die für die Veränderungen ursächlichen Gründe für den Politikerhass reduziert oder beseitigt werden. Dabei sollte es aber auch so sein, dass kein oder nur wenig neuer Politikerhass entsteht.  Jedenfalls sollte die Demokratie die Summe des Politikerhasses immer wieder ganz objektiv reduzieren. Ein politisches System, das den Politikerhass unterdrückt oder auf Minderheiten umleitet ist keine gute Demokratie. Damit die Demokratie leisten kann was sie leisten soll, ist der nächste Punkt wichtig:
  2. Reduzieren der Gründe und Anlässe für Politikerhass, bzw. von politischen Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen, durch möglichste breite und offene Diskussionen, durch Gewaltenteilung und durch  gegenseitige Absicherungen, die die  Amerikaner “Check and Balances” nennen. Angesichts der Fehlbarkeit und Begrenztheit letztlich aller Menschen sollen wichtige Entscheidungen von möglichst vielen, möglichst unabhängig urteilenden Menschen mit möglichst breiter Wissensbasis diskutiert und nach vernünftigen Regeln getroffen werden. Meinungsfreiheit ist bei alledem kein Luxus sondern eine für die Gesellschaft oft überlebenswichtige Voraussetzung zur Vermeidung von Fehlentscheidungen und damit auch zur Vermeidung von Politikerhass.

In Deutschland funktioniert das alles nicht mehr richtig. Aber vielleicht ist das nur eine unvermeidliche, normale Folge der Generationsdynamik zu der sich weitere Links und Hinweise in meinem Artikel Unkonventionelle Kommentare zur Wahl Donald Trumps – Generationsdynamik  finden.

Aber sind die Politiker und die Diskussionskultur heute besser als in der Weimarer Republik oder irgendwann im Mittelalter? Die merkwürdige, völlig an der Realität in der die Bevölkerung lebt, vorbeigehende Logik und Argumentation von Frau Klöckner und Herrn Gabriel im Fall der Vergewaltigung und anschließenden Ermordung der Studentin in Freiburg durch einen “Flüchtling” stimmt wenig hoffnungsvoll.

Kelberg, den 5.12.2016

Christoph Becker




Sicherheitspolitische Hintergründe im Fall des Aixtron-Verkaufs

Warum hat die Bundesregierung auf Druck der USA den Verkauf des deutschen Maschinenbauers Aixtron an die Chinesen gestoppt? Die FAZ hatte in einem Kommentar vom 4.12.2016, mit dem Titel Kommentar Was hat Obama denn da gemacht?, gezeigt, dass ihr der Grund schleierhaft sei. Ein Leserkommentar zu diesem Kommentar ließ mich aufhorchen und etwas recherchieren:

Hier der Leserkommentar:

Das Veto der USA ist absolut berechtigt
GUIDO DUELLI  2  (GUDOLI) – 04.12.2016 18:50

China greift hier erneut (!) mit vedeckt operierenden Staatsfonds nach deutscher Hochtechnologie für militärische Zwecke. Technisch gesehen gibt es einen Zusammenhang zwischen besonderen Eigenschaften der Galliumarsenid-Technologie mit dem sog. elektromagnetischen Puls bei Kernwaffenexplosionen. Weiterer Ausführungen bedarf es hier nicht; es liegt jedenfalls auch im deutschen strategischen Interesse, die chinesische Übernahme zu verhindern. Das Veto der USA hat insofern (an dieser Stelle) nichts mit wirtschaftspolitischen, sondern alleine mit sicherheitspolitischen Erwägungen zu tun; die Bedenken der Amerikaner, die auch die deutschen sein sollten, sind dabei absolut berechtigt.
Daraufhin habe ich zunächst recherchiert was Aixtron ist:
Die Firma ist also unter anderem auf die Herstellung von Anlagen zur Herstellung von Galliumarsenid (GaAs) Halbleitern spezialisiert.
Dann habe ich auf google mit “GaAS EMP” gesucht. An erster Stelle erschien dabei die Adresse https://books.google.de/books?isbn=1317961560 mit einem Auszug aus dem Buch The East Asian Computer Chip War von Ming-Cin Monique Chu. Die Autorin ist eine offenbar aus Taiwan stammende, an der Universität Southhampton lehrende Professorin: http://warcrimesandempire.com/wp-content/uploads/2015/02/Participant-Biographies-in-Toshiba-Cambridge-January-2015-Conference.pdf
Auf Seite 47, des Buches  The East Asian Computer Chip War , wird unter der Überschrift Semiconductor-targeted information warfare: EMP-Strikes erklärt welche Gefahren durch einen EMP-Angriff auf elektronische Schaltkreise ausgehen, und wie eine davon abhängige Gesellschaft getroffen werden kann. Es wir auch erklärt, dass die üblichen, auf Silikon-Basis hergestellten Schaltkreise besonders betroffen sind und dass auf GaAS-Basis hergestellte Chips – wie man sie mit den Maschinen von Aixtron herstellen kann – zehnmal unempfindlicher für solche Angriffe sind.
Angenommen China gelingt es dank der Technologie von Aixtron seine wichtigsten elektronischen Systeme mit GaAs-Basierten Chips auszustatten, und die Amerikaner und Europäer haben das nicht oder nicht im gleichen Maße getan, dann könnte China einen EMP-Angriff durchführen und damit die USA und Europa in die Knie zwingen, während es einen entsprechenden Vergeltungsangriff gut überstehen kann.
Zum Thema EMP-Angriff siehe auch meine Artikel:

Das ganze sollte man auch vor dem Hintergrund sehen, dass man zumindest in den USA davon ausgeht, dass es in den nächsten Jahren mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit zu einem 3. Weltkrieg kommt, in dem China zusammen mit den sunnitisch-islamischen Staaten (Saudi-Arabien, Nordafrika, Türkei, Pakistan) gegen eine Allianz des Westens mit Russland, Japan, Indien und dem Iran kommen wird. Siehe dazu meine Artikel

Wenn man dazu meine beiden folgenden Artikel nimmt:

  • Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters, über die thermodynamische Analyse der Ölförderung und die daraus folgende Einsicht, dass irgendwann zwischen 2025 und 2030 der Punkt überschritten wird, ab dem die Ölförderung mehr Energie verschlingt als in dem geförderten Öl enthalten ist, und
  • 100 Prozent Erneuerbare Energie bis 2030? wonach es als sicher gelten kann, dass eine Umstellung auf erneuerbare Energien, so wie sich Politik und Bevölkerung das heute vorstellen ausgeschlossen ist.

dann kann man kann man als ziemlich sicher ansehen, dass der 3. Weltkrieg irgendwann vor 2025 stattfinden wird. Das heißt, man kann sich zumindest so sicher sein, dass man angesichts der voraussichtlichen Folgen eines solchen Krieges alles tun sollte um so schnell wie möglich alles zu tun um eben diese Folgen zu minimieren.

Falls es nach dem Krieg überhaupt noch Überlebende in Deutschland gibt, die Zeit und Gelegenheit zum Nachdenken über die Geschichte der Bundesrepublik haben, werden diese dann wohl verbittert feststellen, dass insbesondere auch die  CDU/CSU, aber auch alle anderen im Bundestag sitzenden Parteien, unter der Führung von Frau Angela Merkel so ziemlich alles getan oder auch unterlassen haben was möglich und nötig war, um die Zahl der Toten, das Grauen und das Elend in Deutschland und Europa zu maximieren.

Die Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik wird dabei nur als einer der kleineren Fehler gesehen werden, auch wenn deren Folgen alleine schon extrem schrecklich zu werden versprechen. Immerhin sind die meisten “Flüchtlinge” Männer im wehrfähigen Alter aus meist genau jenen Ländern die im Falle eines Krieges unsere Gegner sein werden.  Die Geschichte vom Trojanischen Pferd ist niedlich im Vergleich zu dem was Deutschland und Europa sich diesbezüglich in ihrer Überheblichkeit geleistet haben.

Als den größten Fehler wird man aber die Landwirtschaftspolitik erkennen, als deren Folge einige zig Millionen Menschen allein in Deutschland direkt oder indirekt an Hunger sterben werden, und wegen deren Mängel die in Zukunft mögliche Bevölkerungsdichte in Deutschland sehr, sehr weit unter der heutigen Bevölkerungsdichte liegen wird.  Alles was ich bisher von deutschen Landwirten zu diesem Problemen an Antworten bekommen habe war nicht überzeugend.

Der nächst größte Fehler wird die Sicherheitspolitik sein, die es insbesondere versäumt hat eine funktionierende Landes- und Territorialverteidigung auf zu bauen.

Aber dafür hat man in allen möglichen anderen Bereichen der Gesellschaft viel Geld und Energie für “Verbesserungen” ausgegeben, die dann im Ernstfall die Lage ebenfalls verschlechtern.

Jedenfalls scheinen die Chinesen aktiv daran zu arbeiten einen EMP-Angriff selber überstehen und vielleicht auch ausführen zu können, und die deutsche Bundesregierung wollte ihnen dabei helfen. Sie konnte nur durch ein Eingreifen der Amerikaner gehindert werden. Das oben erwähnte Buch  The East Asian Computer Chip War zeigt aber auch noch andere Möglichkeiten, mit denen China u.a. Deutschland kollabieren lassen kann.

Kelberg, den 4. Dezember 2016

Christoph Becker




Die EDEKA Weihnachtswerbung

Die Reaktion der Leiterin der Landeszentrale  für politische Bildung in Hamburg, auf den eigentlich gut gemachten  EDEKA-Werbeclip zur Vorweihnachtszeit  2016 ist auf den ersten Blick, aus der Sicht eines Bürgers und Steuerzahlers, deprimierend, aber dank der vielen lustigen Kommentare dazu dann doch auch wieder erheiternd.

Hier zunächst der EDEKA-Weihnachtsclip. Man beachte die Autokennzeichen. Für mich, wie wohl auch für die Hersteller des Werbeclips sind die Autokennzeichen nur visuelle Verstärker des von der der Sprecherin gesagten. Die Sprecherin und fiktive Mutter und Hausfrau verwendet ständig, im Zusammenhang mit den Weihnachtsvorbereitungen, das Wort “muss”. Die wesentliche Aussage des Clips ist mit dem Wort “soll” verbunden. Sie weiß bei alle den vielen “muss”  nämlich, dass sie sich Zeit für ihre Kinder und Familie nehmen “sollte”, statt zu tun was sie tun “muss”. Der Clip entspricht durchaus meiner eigenen Erinnerung an die Vorweihnachtszeit in meinem Elternhaus. Der Hashtag bzw. Titel des Films heißt auch #Zeitschenken.

Diese offenbar wahnsinnige Chefin der Hamburger Zentrale für politische Bildung konnte diese einfache, naheliegende, dem realen Leben entsprechende, wohl nicht nur mich mit einer gewissen Trauer an die eigene Kindheit und Jugend erinnernde Botschaft des Werbeclips, nicht erkennen und hält den neuen EDEKA-Werbeclip offenbar allen Ernstes für eine von versteckten Nazi-Symbolen strotzende rechtsradikale Werbung.

Hier nun der Clip und darunter einige Links zu Artikeln zu diesem Clip. Man beachte auch die vielen oft sehr lustigen Leser-Kommentare unter den jeweiligen Artikeln.

Zu zur Symbolik der Autokennzeichen

Um die Autokennzeichen zu erkennen kann es sinnvoll sein den Clip in HD mit maximaler Auflösung und im Vollbildmodus anzusehen.

In Filmposition [0:06] bis [0:7] ist kurz ein Volvo mit Kennzeichen MU-SS 420 zu sehen. SS ist als eine der in Deutschland verboten Buchstabenkombinationen . Es handelt sich also ganz sicher um ein Phantasiekennzeichen, wie man mit etwas googeln herausfindet. Nur ein extrem krankes für Führungspositionen nicht geeignetes Gehirn, das nicht [mehr] ausreichend gute Symbole mit Hilfe des Kontextes erkennen und einordnen kann, wird hier an  Naziwerbung und Hitlers Geburtstag denken. Normale, gesunde deutsche Gehirne von deutschen Muttersprachlern werden hier unbewusst   das Wort “muss” von müssen in Kombination mit dem Datum von Heiligabend registrieren, weil   24 auf  Deutsch    “vier – und – zwanzig” gesprochen und gehört wird. Der Volvo könnte hier noch als Symbol für Sicherheit, Geborgenheit und Familienfahrzeug gesehen werden. Er ist zugleich ein nordisches (schwedisches) Fahrzeug, was bei dem einen oder anderen lange gemütliche Winterabende und vielleicht auch das Wort “hugelig” assoziiert, mit dem die skandinavisch-germanischen Sprachen Gemütlichkeit und sich ins besondere auch zuhause in Gesellschaft von Familie und Freunden wohlfühlen verbinden.

Bei Clipposition [0:33] ist ganz kurz das Auto das noch neue Winterreifen bekommen soll von hinten zu sehen. Es hat das Kennzeichen SO – LL 3849, was ich aber überhaupt nur durch Umschalten höchste Bildqualität und Vollbildmodus, und durch Anhalten des Films erkennen konnte. Bei normalem ansehen des Clips konnte ich dieses Kennzeichen nicht erkennen.  Auch in diesem Kennzeichen ist aber vielleicht tatsächlich absichtlich eine Botschaft für der Unterbewußtsein versteckt. Nämlich das Wort “soll” im Sinne von sollte und sollen, kombiniert mit Zahlen die das Unbewußte mit Familie, älter werden, Kinder aus dem Haus und vielleicht auch Tod und “dann ist es zu spät” verbinden kann.

Zum Thema Fernsehwerbung empfiehlt sich an dieser Stelle das Interview mit dem ehemaligen Werbefachmann Jerry Mander, das ich in der Liste der Interviews in meinem  Beitrag  Der Film What a Way to Go verlinkt habe. Mander hat das auch ins Deutsche übersetzte, schon 1979 erschienen Buch  Schafft das Fernsehen ab. Eine Streitschrift gegen das Leben aus zweiter Hand geschrieben. Ich habe dieses Buch noch nicht gelesen, aber jetzt, anlässlich dieses  Artikels,  habe ich es mir gerade zumindest schon einmal bestellt.

Andere Kommentar zum EDEKA-Weihnachtswerbeclip 2016

Die Leserkommentare unter den ersten drei der oben aufgezählten Quellen fand ich teilweise sehr lustig. Insgesamt finde ich es aber sehr erschütternd und deprimierend, dass eine Landeszentrale für politische Bildung von einer derart wahnhaften Frau geleitet wird, die  die oft etwas traurige Problematik, die  gerade mit der Vorweihnachtszeit in Deutschland verbunden ist, nicht zu kennen scheint, und die stattdessen einfach nur noch überall Nazis und Nazisymbole sieht, die nüchtern betrachtet in der Realität völlig irrelevant sind.

Von einer Landeszentrale für politische Bildung und deren Leiterin  würde ich statt der mit dieser Kritik an der EDEKA-Weihnachtswerbung öffentlich gezeigten Verrücktheiten und Wahnvorstellung erwarten, dass sie sich damit beschäftigt, die wirklichen Bedrohungen unserer Zeit auch für Schüler und “einfache” Bürger, Politiker und Journalisten verständlich darzustellen.

Ich denke da z.B. an den  Freihandelstrugschluss, den John M. Greer in seinem sinniger Weise ebenfalls am 23.11.2016, veröffentlichten exzellenten Essay The Free Trad Fallacy erläutert hat. Am selben Tag hat übrigens die deutsche Bundeskanzler einmal mehr den üblichen Stuss vom Freihandel und der Globalisierung verbreitet und damit gezeigt, dass sie schlicht und ergreifend als Kanzlerin “eines so reichen Landes wie Deutschlands” nicht geeignet ist: Merkel im Bundestag„Offenheit bringt uns mehr Sicherheit als Abschottung“, Artikel in der FAZ (online) vom 23. 11.2016.

Bei Aufgaben für eine Landeszentrale für politische Bildung denke ich auch an John Ralston Sauls Buch, das 2005 mit dem Titel  The Collapse of Globalism: And the Rebirth of Nationalism     (dt. Der Kollaps der Globalisierung: Und die Wiedergeburt des Nationalismus) erschienen ist, das ich in Das Ende der Globalisierung vorgestellt hatte. Der Bildungsbedarf ist gerade in Hamburg wirklich sehr groß, wenn man an die dort beheimateten Wochenzeitungen denkt, die immer noch in der Märchenwelt der Globalisten gefangen sind und die von “Globalisierungsängsten” fabulieren und sich für rational halten, während die Realität wohl doch eine sehr andere ist. Die rationalen Argumente und die harten Fakten zeigen klar, dass die Globalisten eher eine irre fundamentalistische Sekte sind, die sehr extreme Schäden angerichtet haben. Eine Landeszentrale für politische Bildung hätte z.B. schon seit über 10 Jahren die Bevölkerung darüber aufklären können, dass das Geschwätz von den angeblichen Vorzügen des  Freihandels und der Globalisierung aus einer ganzen Reihe von rationalen Gründen ziemlich irre ist.

Faschismus

Eine Landeszentrale für wirklich politische Bildung würde zum Thema “Faschismus” vielleicht z.B. auch einmal mit dem Begriff “fascism” auf John Michael Greers Blog  thearchdruidreport.blogspot.comm  und auf TheBurningPlatform.com suchen, und mit dem was man dort findet zur EU und BRD passende Broschüren und Lehrmaterialien erstellen. Aber das trauen die sich nicht, weil der Faschismus längst wieder da ist und den von den Landezentralen für politische Bildung betriebenen “Kampf gegen Rechts” nur als Ablenkung von den wirklichen Faschisten  betreibt. Ich zitiere hier zunächst die ersten Absätze des ersten Artikels den ich mit der Suche nach “fascism” auf TheBurningPlatform.com gefunden habe:

Fascism: A Bipartisan Affliction (dt.: Faschismus: Eine Parteiübergreifende Heimsuchung) von Ron Paul, vom 14. Juni 2016:

Wenn die Neokonservativen und Progressiven wirklich verstehen würden was Faschismus ist, würden sie aufhören dieses Wort als Schimpfwort zu benutzen. Der Grund ist, dass beide Gruppen, ebenso wie die meisten Politiker und Kommentatoren sich faschistische Ideen und Politiken zu eigen machen.

Die den Faschismus auszeichnende Charakteristik ist, dass es sich um eine “gemischte Ökonomie” handelt.  Anders als Sozialisten und Kommunisten, die versuchen das private Geschäft abzuschaffen kämpfen die Faschisten dafür die Geschäftswelt in privaten Händen zu lassen. Stattdessen benutzen die Faschisten Vorschriften, Mandate und Steuern um die Geschäftswelt zu kontrollieren und die Wirtschaft zu betreiben und zu ruinieren. Ein faschistisches System ist eines, wo private Geschäfte Politikern und Bürokraten dienen, statt den Konsumenten zu dienen. Passt die moderne amerikanische Wirtschaft nicht zu dieser Definition des Faschismus?

Faschismus nützt den großen Unternehmen, die es sich, anders als ihre kleineren Konkurrenten, leisten können den Verordnungen der Regierung zu folgen. Große Unternehmen die mehr politischen Einfluss haben als Unternehmer und kleine Betriebe, profitieren außerdem  signifikant (besser) von öffentlichen Subventionen. Um ihre Macht zu erhalten finanzieren die großen Unternehmen den “tiefen Staat” (“deep state) – das Netzwerk aus Lobbyisten, Journalisten, Denkfabriken, Bürokraten und Parlamentsmitarbeitern, die hinter den Kulissen arbeiten um die Regierung zu formen.

John M. Greer hat sich im Februar 2014 umfassend in drei langen Artikeln mit dem Thema Faschismus befasst. Danach sind Faschismus, Faschist und Nazi zunächst einfach nur Schimpfwörter die von Leuten verwendet werden, die einfach nur ihr Missfallen ausdrücken wollen, und die dabei keine Ahnung davon haben was mit diesen Worten wirklich gemeint ist.

In dem ersten Teil,  Fascism and the Future, Part One: Up From Newspeak erklärt Greer auch, dass faktisch alle westlichen Staaten nach dem 2. Weltkrieg die für den Erfolg der NSDAP entscheidenden Elemente der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik übernommen haben. Zitat:

Die Nationen des Westens, die den Nationalsozialismus in Deutschland besiegt haben, haben prompt die wichtigsten Elemente seiner Wirtschaftspolitik übernommen, die die Hauptquelle seiner Anziehungskraft für die Massen war, um jedem Versuch vorzubeugen, dass er sich in der Nachkriegszeit wiederbelebt. Genau genommen, in Sinne der Bedeutung des Wortes Nationalsozialismus vor dem zweiten Weltkrieg, ist der Nationalsozialismus heute eine der zwei Standardversionen der politischen Ökonomie. Die andere ist der Liberalismus. Und es ist eine andere Ironie der Geschichte, dass in den Vereinigten Staaten die Partei die das Wort “liberal” am meisten hasst ein perfektes Sinnbild einer liberalen Partei ist, in dem Sinne wie der Begriff “liberale Partei” damals verstanden wurde. (( Interessant ist hier vielleicht auch, dass Deutschland damit dann,  wie  Greer  in seinem Buch  “Decline and Fall”  argumentiert,  nach dem zweiten Weltkrieg faktisch doch noch den Krieg in Europa mit Hilfe der EU gewonnen hat. Siehe Wie Deutschland doch noch den Krieg gewann ))

D.h., der Westen hat von den Nazis wichtige Teile des Wirtschaftsmodells übernommen (und Deutschland hat jede Menge Gesetze der Nazis übernommen), aber eine Autokennzeichen ” MU-SS 420″ in einem Werbclipp in dem das Wort “muss” sehr wesentlich ist und ständig wiederholt wird, versetzt die Leiterin einer Landeszentrale für politische Bildung in helle Aufregung, weil sich jemand dadurch an die SS und den Führergeburtstag erinnert fühlen könnte.

Greer schreibt dann, dass und wie das Bild des Faschismus nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Unkenntlichkeit verzerrt wurde – und er schreibt was das für Konsequenzen haben kann. Ich zitiere dazu letzten Absatz seines ersten Artikels über den Faschismus, vom Februar 2014:

Die Nachteile dieser Verzerrung sind nicht auf eine Unfähigkeit zum historischen Verstehen begrenzt. Wenn eine richtige faschistische Bewegung, entsprechend dem Standard des Faschismus wie er wirklich war, im heutigen Amerika erscheinen würde, dann ist es eine sichere Wette, das niemand außer einigen Historikern diese Bewegung als das erkennen würde was sie ist. Was noch dazu kommt ist, dass es eine ebenso sichere Wette ist, dass viele jener Leute die denken dass sie gegen Faschismus sind – selbst, oder sogar besonders jene die glauben dass sie etwas erreichen in dem sie irgendwo “Faschismus” (in D wohl auch “Nazi)  auf eine Betonwand sprühen – die ersten wären, die in so einer Bewegung jubeln und hinter deren Fahnen Aufstellung nehmen. Wie und warum das passieren könnte wird der Gegenstand der nächsten zwei Artikel Artikel sein.

Was mich bei alledem am meisten beunruhigt, ist dass der zweite Weltkrieg gerade aus Sicht der Nazis in erster Linie auch ein Ressourcenkrieg war, und dass – wie Christian Gerlach gezeigt hat – der eigentlich Hauptantrieb der Vernichtungspolitik der Nazis wohl die Angst vor der Wiederholung einer das System destabilisierenden Hungersnot wie jener des ersten Weltkrieges war. Im ersten Weltkrieg sind in Deutschland nur ca. 800 Tausend Menschen an Unterernährung gestorben.  Dazu kamen noch 350 Tsd. Tote durch die Spanische Grippe, von denen man annimmt, dass sie teilweise auch eine Folge der Schwächung durch den Hunger waren. Wenn es heute in Zusammenhang mit einem Krieg zu einer Hungersnot kommt, könnten leicht 50 bis 70 Millionen Menschen in Deutschland in relative kurzer Zeit  an Unterernährung und deren Folgen sterben. Ein sehr wesentlicher Grund wäre dann der reale “Faschismus”, dessen Folge die Industrialisierung der Landwirtschaft und deren totale Abhängigkeit von Industrieprodukten ist.

Aber auch ganz ohne Krieg, bringt die Zukunft Probleme durch die der Wohlstand, die innere Sicherheit und auch die Ernährung der Bevölkerung in Deutschland sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit rapide verschlechtern werden. Nicht irgendwann in ferner Zukunft, sondern wohl in den nächsten 5 bis 10 Jahren. Aber die Chefin einer Landeszentrale für politische Bildung hat nichts Besseres zu tun, als vom Kontext her vernünftig und gut ausgewählte, harmlose Autokennzeichen in einem wirklich sehr gut gemachten Werbespott als unterschwellige Nazi-Propaganda zu erkennen und anzuprangern.

Wer ernsthaft etwas gegen eine Wiederholung der schrecklichen Seite des Nationalsozialismus tun wollte, würde eine realistische Energiepolitik betreiben und zuerst und vor allem die Nahrungsmittelversorgung, die Nahrungsmittelproduktion und die Bodenqualität mit Blick auf die Zeit nach dem Öl und auch auf die vorher zu erwartenden Krisen und Kriege optimieren.

Ich habe einige Landwirte gefragt, wie sie in einer Zukunft  ohne Diesel und ohne von Importen aus fernen Ländern abhängige, eine funktionierende hochkomplexe Infrastruktur erfordernde, Industrieproduktion, genug Nahrungsmittel für die Versorgung der Bevölkerung produzieren könnten. Immerhin sei die Bevölkerungsdichte heute um ein Vielfaches höher als vor der industriellen Revolution. Die Antwort ist dass sie es nicht wissen.    Was wird hier los sein, wenn nur noch ein Bruchteil des erforderlichen Tagesbedarfs an Lebensmitteln verfügbar ist?

Die EDEKA-Weihnachtswerbung 2016 sollte man im Übrigen auch von dem Hintergrund und in der Tradition der Edeka-Weihnachtswerbung 2015 sehen:

Kelberg, den 2. Dezember 2016

Christoph Becker