Gegen Überschwemmungen und Dürre hilft ….

Anlässlich der  von den  vielen Unwettern im Juni 2016 in Deutschland verursachten Schäden durch Hochwasser, Überschwemmungen, Bergrutsche usw. möchte ich hiermit auf die Lösungsvorschläge in meinem schon über ein Jahr alten Artikel Das Hauptliniensystem und Bodenerosion in Maisfeldern hinweisen.   Beide sind gerade auch jetzt sehr aktuell.   Die durch Starkregen in den letzten Tagen an vielen Orten in  Deutschland verursachten Schäden  wären drastisch geringer und oft vielleicht sogar vollständig vermieden worden, wenn man das Jahrzehnte alte Wissen, auf das ich in meinen Artikeln hingewiesen habe, in Deutschland beachten und in der Praxis anwenden würde.

Kelberg, den 7. Juni 2016

Nachtrag 27.  Dezember 2016:

Was mir  im Juni 2016 noch nicht richtig bewusst und klar war ist, dass der wichtigste Teil des Hochwasserschutzes wohl eher die Wasseraufnahmekapazität der Böden ist. Diese kann man großflächig durch einen intelligenten Einsatz von Wiederkäuern, insbesondere Rindern, optimieren, wie die z.B. Gabe Brown, Ray Archeluta, Joel Salatin und vor allem auch Allan Savory gezeigt haben und zeigen.

Christoph Becker

 




Der Schutzraum und die lieben Nachbarn

Ich möchte hier unter anderem auf den denkwürdigen kleinen Film “The Shelter” (dt. Der Schutzraum) aus der Fernsehserie  The  Twilight  Zone  hinweisen,  der in Deutschland unter dem Titel   Die lieben Nachbarn gezeigt wurde und diesen hier einbetten.

The Twilight Zone (1959) – S3E03 – Die Lieben… von TheEvilElias

Deutsche Erstausstrahlung: Di 05.05.1992 PRO 7

Original-Erstausstrahlung: Fr 29.09.1961

Hier die Kurzbeschreibung

Die Geburtstagsfeier von Bill Stockton findet ein jähes Ende: Ein Radiosender meldet, dass das Frühwarnsystem der USA unbekannte Flugobjekte gemeldet hat, und dass es sich um einen  Raketenangriff handeln könnte und alle ihre Schutzräume aufsuchen sollten. Stockton sucht mitsamt der Familie seinen gut eingerichteten Bunker auf. Auch seine Nachbarn wollen mit in den Schutzraum und belagern den Eingang.  Der Schutzraum ist aber nur für die kleine, dreiköpfige Familie ausgelegt.  Schließlich zerstören die Nachbarn und bisherigen Freunde Stocktons  in  ihrem verzweifelten Versuch  sich in Sicherheit zu bringen,  die Tür des Schutzraumes, indem sie sie mit einem großen Rohr gemeinsam aufbrechen. Der Schutzraum wird damit  als Schutzraum unbrauchbar. In dem Moment meldet das Radio,  dass  es sich um einen Fehlalarm gehandelt hat.

Der Film zeigt,

  • Den Druck in Notlagen, wenn die verfügbaren Mittel nur für die Rettung des Lebens einiger weniger reichen.
  • Wie Menschen, für die keine Rettungsmittel zur Verfügung stehen,  durch eine  vermeintliche oder tatsächliche existenzielle Notlage  in kürzester Zeit vom zivilisierten, freundlichen  Mitmenschen  zum rabiaten Feind und Raubtier werden und in ihrer blinden Verzweiflung sogar die Rettungsmittel ihrer Mitmenschen zerstören, so dass am Ende niemand überleben kann, wenn das befürchtete, die Panik verursachende Ereignis tatsächlich eintritt.
  • Den Blick verschiedener Menschen zurück auf sich und die anderen, nachdem  die  Gefahr vorbei  ist .
Es macht Sinn, sich diesen nur ca. 25 Minuten dauernden Film vollständig anzusehen und darüber etwas nachzudenken.

Aufmerksam geworden bin ich auf diesen Film durch den Artikel Grasshopper Nation: Planning For Those Who Aren’t Prepared Whom will you help? And how much will you be able to?    (dt.: Heuschreckennation: Planen für die, die nicht vorbereitet sind. Wem werden Sie helfen? Und zu wieviel Hilfe wären Sie fähig?) von Adam Taggert auf peakprosperity.com.

Der Artikel und der Film werfen sehr brutale Fragen auf – vor allem, wenn man dazu dann auch noch die Zuwanderungspolitik, die Flüchtlingspolitik der Regierung und die “Willkommenskultur” der Deutschen bedenkt. Warum sollte man noch irgendwelche Vorbereitungen treffen oder warum sollte man noch irgend welchen Mitmenschen im Notfall helfen?

Ich verweise hier auf William Graham Sumners Essay “War” (dt. Krieg), für das sich Downloadlinks für zwei Versionen in Sumner – „War and other Essays“ finden. Soziales Verhalten hatte und hat seinen Sinn und Ursprung  darin, die Überlebenschancen der eigenen Gruppe im Verteilungskampf und Krieg mit Angehörigen anderer Gruppen und Ethnien zu verbessern. Aber jetzt haben wir das Problem, dass man als Deutscher mit deutschen Mitmenschen zusammen lebt, die mehrheitlich, auf vielfältige Weise faktisch alles tun, um den Untergang des eigenen Volkes und der eigenen Zivilisation zu beschleunigen und sicherzustellen.

Es ist nicht nur der soziale Verfall, der wie Frank Salter in seiner in Deutschlands Wagnis und Gefährdung verlinkten Rede erklärt,  der durch  Massenzuwanderung  und die Aufnahme von “Flüchtlingen”  gefördert  wird.

Es ist auch die Blindheit gegenüber den steigenden, wegen dieser Blindheit so gut wie sicher zum Kollaps unserer Gesellschaft führenden  Komplexitätskosten und der auch wegen dieser Kosten sinkenden Effizienz von Forschung und Entwicklung,   wie Joseph  Tainter  in seinem  Interview  Kollaps komplexer Gesellschaften   und in dem in Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen vorgestellten Buch von Tainter und Patzek erklärt.
Es ist ferner auch die von William Catton in seinen Büchern und Interviews erläuterte Problematik. Siehe z.B. Ökologisches Überschwingen – Interview mit Prof. William Catton
(das in Der Film  What a Way to Go verlinkte Interview mit Catton ist noch besser, aber leider nur auf Englisch verfügbar).
Es ist weiter der naive Kinderglaube an die Unbesiegbarkeit und Kampfkraft der USA, den aber ausgerechnet die Chinesen und wohl auch die Russen nicht teilen. Bezeichnend ist der Artikel der FAZ über die Entwicklung in Südostasien vom 5.6.2016: Streit im Südchinesischen Meer China kritisiert „Mentalität des Kalten Kriegs“
Die Amerikaner hatten  am  4.6.2016,  damit gedroht, dass sie weitere Bauten der Chinesen nicht hinnehmen werden, und die prompte, selbstbewusste Antwort Chinas war  „Wir wollen keinen Ärger machen, aber wir haben auch keine Angst vor Ärger“. 
Mit anderen Worten, China wird sich von den USA keine Vorschriften machen lassen und einen Krieg in Kauf nehmen, wenn die USA China an seiner Expansionspolitik hindern wollen.  Dazu möchte ich auf die Diskussion von Chris Martenson mit John M. Greer in Der Gott des technischen Fortschritts könnte tot sein
etwa ab Minute 40, sowie auf die kurze Inhaltsangabe von Greers Roman Twilight’s Last Gleaming in  meinen Beitrag Kollaps als Chance hinweisen.
 Und dann ist da noch die Form der modernen Kriegsführung, von der  der langjährige amerikanische Abgeordnete Roscoe Bartlett  berichtet hat, dass ein russischer Unterhändler  ihn darauf hingewiesen hat.  Nämlich, dass Russland die USA  mit einem EMP-Angriff erledigen könnte, ohne dass  die USA sich wehren könnten.  Siehe dazu meine Übersetzung Der Abgeordnete, der vom Netz ging .  Natürlich kennen die Chinesen auch diese Möglichkeit. Insgesamt ist es wohl so, dass die USA in absehbarer Zeit entweder einen Weltkrieg risikeren – wie John Xenakis das vorher sieht ( siehe meinen Beitrag Neues vom Nahen und Fernen Osten ), oder aber die USA ziehen sich zurück und kapitulieren ohne Krieg.
In jedem Fall   wäre Deutschland erledigt  und verlöre  den  Schutz durch die USA, der die Grundlage der deutschen und europäischen Sichheitspolitik ist.  Das ist besonders beunruhigend, wenn man die jüngste Politik der Türkei und die Ambitionen und Reaktionen  von deren Präsident   bedenkt und dazu dann George Friedmans Ausführungen   “Türkei besiegt Deutschland an einem Nachmittag und Frankreich in einer Stunde” auf Youtube anhört:

Erdogan wird das wohl auch kennen.
Daszu passt dann der folgende Artikel auf Telepolis vom 5.6.2016, Türkei: Berichte von Massenhinrichtung des türkischen Militärs in Nusaybin. Hier passt dann auch die Lektüre von Nur noch Schmusekatzen, wo es darum geht, dass der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld den westlichen Streitkräften mangelnde Kampfkraft bescheinigt. Zitat:

Zum anderen sind Gesellschaften, die ihre Kampfkraft verlieren, indem sie ihr Militär so behandeln wie der Westen, zum Untergang verurteilt. Früher oder später wird jemand mit einem scharfen Schwert daherkommen und ihnen den Kopf abschlagen.

Wer Ohren hat der höre.

Und dann kommt dazu dann noch die Industrialisierung der Landwirtschaft und die Globalisierung und extreme Abhängigkeit der Landwirtschaft und der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung von Importen und von einer funktionierenden, hochkomplexen, leicht störbaren oder auch  zerstörbaren technischen Infrastruktur.

Der Grund dafür, dass bei der Simulation eines EMP-Angriffes in den beiden, in meinem Beitrag Eine Sekunde danach vorgestellten Romanen, der Tod von bis zu 90 % der amerikanischen Bevölkerung binnen eines Jahres angenommen wird, ist vor allem die Industrialisierung der Landwirtschaft und die extreme Technikabhängigkeit und Globalisierung der Lebensmittelversorgung. Obwohl diese Simulationen und ihre furchtbaren Ergebnisse seit über 8 Jahren bekannt sind, wird auch in Deutschland die Industrialisierung der Landwirtschaft weiter betrieben und gefördert und es wird nichts getan, um die Verwundbarkeit zu vermindern.

Alles in allem ist die Situation in Deutschland extrem deprimierend und demotivierend und es ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil. die Regierung und die Funktionäre tun alles, um die Lage weiter zu verschlechtern, während die Bevölkerung sich so verhält und im Krisenfall auch weiter so verhalten wird, wie “die lieben Nachbarn” in dem eingangs eingebundenen Film aus der Fernsehserie “Twilight Zone”.

Es ist derzeit so, wie der Film “Die Lieben Nachbarn” verdeutlicht,  dass Vorsorge sinnlos und im Ernstfall sogar lebensgefährlich ist. Der Grund ist , dass ein breiter Konsens und ein vorausschauendes Verständnis und Erkennen der Gefahren fehlt. Wer kann, der verlässt Deutschland am besten.

Kelberg, den 5. Juni 2016

Christoph Becker

 




Deutschlands Wagnis und Gefährdung

Hiermit möchte ich auf den auf Youtube verfügbaren Vortrag    On Germany’s Jeopardy  ,  von Dr. Frank Salter, vom  5.1.2016,  hinweisen, von dem auch ein deutschsprachiges     Transkript verfügbar ist. Der Titel der deutschen  Version des Transkripts dieser Rede lautet Deutschlands Wagnis: Könnte der Zustrom an Immigranten „Das Ende der europäischen Zivilisation“ sein?    und ist hier mit der entsprechenden Seite auf Dr. Salters Webseite verlinkt. Neben dem deutschsprachigen Transkript gibt es dort auch das englische Originaltransskript und eine niederländische Übersetzung.

Es gibt auf  Youtube auch  eine gesprochene Version in deutscher Sprache:

Einen  ausführlichen Kommentar verkneife ich mir hier und möchte nur bemerken, dass ich Dr. Salters Rede voll zustimme und sie sehr gut finde.

Ich hatte schon ein deutschsprachiges Transkript von Dr.  Salters Rede Die humanitären Kosten des westlichen Multikulturalismus   , die er  beim International Humanitarian Forum in Baku,  Aserbaidschan, im Oktober 2012 gehalten, hat erstellt und auf meiner Webseite eingestellt. Auch hatte ich ein deutschsprachiges Transkript von seinem Interview Krieg gegen die menschliche Natur, Bevölkerungsaustausch durch Migration & Verbrechen der Vielfalt mit dem Schweden Henrik Palmgren von  www.redicecreations.com erstellt.

Ich versuche derzeit, die in den oben verlinkten Transkripten zum Ausdruck kommenden Sichtweisen und Einsichten von Frank Salter mit denen von William Catton, Joseph Tainter, Nate Hagens   und anderen zu einem großen Ganzen zu  verbinden.

Kelberg, den 5. Juni 2016

Christoph Becker




Sumner – “War and other Essays”

Here I make the book “War and other Essays” from William Graham Sumner, available as one pdf-file per essay. The objective  is to make it easier  to read them on a smartphone or tablet.I have tried to process  the  pdf-Versions of the following  projects:

https://archive.org/details/warandotheressa00kellgoog

http://oll.libertyfund.org/titles/sumner-war-and-other-essays

The facsimile -pdf version of oll.libertyfund.org has by far the best quality (as of May 10th, 2016).  Probably they had a better printed copy. Because even this produced  many   recognition  errors,  I first checked the introduction and the first essay  manually, using FineReaders check-function.   The  small  pdf-text  files  resulted  from this effort.    Then I played more with FineReaders pdf-export options and found that   a resolution with 150dpi , a  reduction  of the color to black and wite, and ‘original picture over text’ resulted in the best compromise of file size, readability , ease of use and reliability on my smart phone.  If I would like to print out one or more of the essays I would use the pdf-files from archive.org or oll.libertyfund.org, which seem to have a resolution of 300 dpi.

The Numbers and Names of the chapters as well as the page numbers are taken from the table of contents of the original  book.

Chapter Page
Introduction  (pdf-text,  57 kb) ix
I. War (pdf-text, 107 kb or  pdf-150dpi, 678 kb 3
II. The Family and socialChange (pdf-text, 55 kb or pdf-150dpi, 339 kb) 43
III.The Status of Woman in Chaldea, Egypt, Judea and Greece to    the Time of    Christ (pdf-150dpi, 708 kb) 65
IV. Witchcraft (pdf-150dpi, 418 kb) 105
V. Religion and the Mores (pdf-150dpi, 311 kb) 129
VI. The Mores of the Present and Future (pdf-150dpi, 273 kb) 149
VII.  Sociology (pdf-150dpi, 470 kb) 167
VIII.   The Absurd Effort to Make the World Over (pdf-150dpi,283 kb) 195
IX.  State Interference (pdf-150dpi, 263 kb) 213
X.  Do We Want Industrial Peace? (pdf-150dpi, 267 kb) 229
XI.  On the Case of a Certain Man Who Is Never Thought of (pdf-150dpi) 247
XII.   The Case of the Forgotten Man Further Considered (pdf-150dpi) 257
XIII.    The Proposed Dual Organization of Mankind (pdf-150dpi, 174 kb) 271
XIV.   The Fallacy of Territorial Extension (pdf-150dpi, 154 kb) 285
XV.   The Conquest of the United States by Spain (pdf-150dpi, 686 kb) 297
XVI.   The Predominant Issue (pdf-150dpi, 276 kb ) 337
XVII.    Our Colleges before the Country (pdf-150dpi, 333 kb) 355
Bibliography (pdf-150dpi, 82 kb ) 375



Sumner – “Earth Hunger and other Essays”

This is to make available William Graham Sumner’s, book Earth-Hunger and other  Essays      as  compact pdf-files. The target was to simplify  printing off the essays and other parts of the book or to read them  on a smart phone.

Description of my technical processing:

I took the  pdf-version  from  https://archive.org/details/earthhungerother00sumniala

and  processed it with    the OCR-programm FineReader 12 Professional .  The parts of the book ware saved als pdf-files with a resolution of 150 dpi and without the original picture.

I made only minor corrections. For example the Umlaut  ü in  “menschenwürdiges” or “menschwürdig” in  An Examination of a Noble Sentiment was not correctly recognized by FineReader, since the document language to be used was English.    The French word sensibilité too was incorrectly recognized in the same essay.

If you find any more errors, please let me know by the  comment function.

 Construction of the filenames

Example:
Sumner-EH-131-L-IsLibertyALostBlessing.pdf

  • Author: Sumner
  • Abbreviation of  the title of the book: EH ( for Earth Hunger and other Essays)
  • Abbreviation of the part of the book – as in table of contents: L  ( for Liberty)
  • Page number where the essay starts according to the original table of contents (see below): 131
  • Name of the essay oder part in camel case notation

Now   here is the table of contents of  Earth-Hunger and other Essays, where the Titles are contain the links to the pdf-files:

Contents

Preface

Autobiography[1903]…………………………………………….. 3
The Teachers Uncontious Success……………………………   9
The Scientific Attitude of Mind………………………………. 17
Earth Hunger…………………………………………………………. 31
Purposes and Consequences…………………………………. 67
Rights……………………………………………………………………. 79
Equality…………………………………………………………………. 87
First Steps Toward a Millennium [1888]………………….. 93

LIBERTY [1887-1889]

What Is Civil Liberty?…………………………………………….109
Is Liberty a Lost Blessing?……………………………………… 131

Alle vier Essays der “Who Is Free”-Reihe, von S. 136 – 155 stehen in einer Datei.
Who Is Free? Is It the Savage?……………………………….. 136
Who Is Free? Is It the Civilized Man?……………………… 140
Who Is Free? Is It the Millionaire?…………………………..145
Who Is Free? Is It the Tramp?………………………………….150

Alle Essays der Gruppe Liberty von S. 156 – 203 stehen in einer gemeinsamen pdf-Datei:

Liberty and Responsibility…………. ………………………….156
Liberty and Law………………………………………………………161
Liberty and Discipline……………………………………………. 166
Liberty and Property……………………………………………… 171
Liberty and Opportunity……………………………………….. 176
Liberty and Labor……………………………………………………181
Does Labor Brutalize?…………………………………………….187
Liberty and Machinery…………………………………………… 193
The Disappointment of Liberty………………………………..198

FANTASIES AND FACTS

Some Points in the New Social Creed……………………..207
An Examination of a Noble Sentiment…………………….212
The Banquet of Life………………………………………………..217
Some Natural Rights…………. ………………………………….222
The Abolition of Poverty………………………………………..228
The Boon of Nature……………………………………………… 233
Land Monopoly…………………………………………………….239
A Group of Natural Monopolies ……………………………245
Another Chapter on Monopoly……………………………. 249
The Family Monopoly………………………………………….. 254
The Family and Property………………………………………. 259
The State and Monopoly………………………………………..270

DEMOCRACY

Democracy and Plutocracy…………………………………….283
Definitions of Democracy and Plutocracy……………… 290
Conflict of Plutocracy and Democracy……………………296
Democracy and Modern Problems…………………………301
Separation of State and Market …………………………….306
Social War in Democracy………………………………………..312
Economics and Politics…………………………………………..318
The Power and Beneficence of Capital [1899]…………337
Sociological Fallacies [1884]…………………………………. 357
What Our Boys are Reading [1880]………………………. 367




Hybrider Krieg als neue Bedrohung

Das Buch Hybrider Krieg als neue Bedrohung von Freiheit und Frieden: Zur Relevanz der Inneren Führung in Politik, Gesellschaft und Streitkräften von Dr. Uwe Hartmann  liefert eine  Sicht auf den modernen Krieg aus der Perspektive eines offenbar sehr umfassend gebildeten und kritisch nachdenkenden Offiziers der Bundeswehr.

Es ist zu erwarten, dass  seine Funktion als  aktiver  Offizier in gewisser Hinsicht seine Sichtweisen und vor allem aber auch das, was er sagt und schreibt, im Sinne der politischen Korrektheit und des Zeitgeistes beeinflusst und auch begrenzt.  Ich habe dies  bei der Lektüre des Buches  bedacht.  Dennoch  hat mich  sein  Buch  sehr angenehm überrascht. Die Lektüre des Buches kann ich   sehr  empfehlen.

Der Autor erklärt zunächst das Phänomen des hybriden Krieges, die Herkunft des Begriffes und führt einige historische und aktuelle Beispiele an.   Der Klassiker der hybriden Kriegsführung ist Sun Tzu, dessen Ausführungen zur Kriegsvorbereitung und Angriffsstrategie ich schon in meinen Beiträgen  Sun Tzu, schwarze Schwäne und die Weltkriege   in  Angriffsstrategie nach Sun Tzu    erwähnt und teilweise übersetzt habe.  Hartmann führt als neuere Anwendungen der hybriden Kriegsführung die Besetzung der Krim durch Russland und den Ukrainekonflikt sowie den Krieg in Afghanistan und das Vorgehen der Organisation Islamischer Staat  an.  Etwas wie mein Planspiel für einen hybriden Krieg, das ich unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise in China, Troja und Laokoon  und in Operation Troja  entwickelt habe, kann er natürlich schon aus Gründen der politischen Korrektheit  als aktiver Soldat nicht   vorbringen.

Dann erklärt er die Geschichten, Entwicklung und den Hintergrund  der Inneren Führung in der  Bundeswehr   wie u.a.    Graf Wolf  von Baudissin  diese  gedacht und aufgebaut hat.   Hartmann zeigt, dass auch der kalte Krieg in hohem Maße ein hybrider Krieg war.

An dieser Stelle kam mir bei der Lektüre von Hartmanns Buch das Interview  des  australischen Politologen  Frank Salter mit dem Internetaktivisten Henrik Palmgren in den Sinn, das ich in  Krieg gegen die menschliche Natur – Teil 1  und Teil2 und Teil3 vollständig ins Deutsche  übersetzt habe. Wie Salter in diesem Interview  erklärt, hat der Westen, bzw. hat die NATO, zwar den kalten Krieg  wirtschaftlich gewonnen, aber intellektuell , also geistig , hat der Westen den Kalten Krieg verloren.  Insofern hat die von Hartmann hoch geschätzte Innere Führung gründlich versagt. Wie man den Eräuterungen Salters entnehmen kann, kann man diese Niederlage des Westens aber nicht der Bundeswehr anlasten, sondern muss sie an den Universitäten suchen. Das erklärt auch der deutsche Politologe Manfred Kleine-Hartlage in seinen auf Youtube verfübaren Reden Warum ich kein Linker mehr bin und  Links ist da, wo der Regen von unten nach oben fällt, auf die ich in Selbstzerstörung des Rechtsstaates  schon hingewiesen hatte. Eine andere Stelle auf meiner Webseite, die mir dabei in den Sinn kommt, ist das Interview von Chris Martenson mit John Michael Greer,  Der Gott des technischen Fortschritts könnte sehr wohl tot sein – Aber die Gesellschaft will dies nicht in Erwägung ziehen, wo Greer sagt:

John: Es ist tatsächlich verstärkt so – dies traf mich zuerst mit den Veränderungen in den Medien seit dem die Berliner Mauer fiel. In diesem Moment oder einige Momente danach kam ich zu der Feststellung, dass alle diese Typen, die bisher für die Prawda und verschiedene andere kommunistische Organe Propaganda produziert haben, alle angefangen haben, bei den US-amerikanischen Medien zu arbeiten. Wenn du Faux-News oder einen der Pseudonachrichten Sender auf der anderen Seite des Spektrums siehst, es ist so propagandistisch. Da sind so viele Möglichkeiten, auf die unsere amerikanische Gesellschaft zunehmend eine nicht demokratische und eine autokratische Gesellschaft wird, in der du vorsichtig im Bezug auf das sein musst, was du sagst. Wir sprechen nicht darüber. Das ist eines dieser Dinge.[1:01:53.2]

In diesem Interview von Martenson mit Greer kommt übrigens auch zum Ausdruck, dass die amerikanischen Streitkräfte und damit auch die NATO in einem realen, großen Krieg, voraussichtlich bei weitem nicht die Kampfkraft haben, die unsere Politiker und auch Herr Hartmann noch unterstellen. Greer stellt in diesem Interview u.a. auch seinen neuen Roman Twilight’s Last Gleaming vor, den ich in Kollaps als Chance kurz vorgestellt und wiedergegeben habe. Wesentlicher Inhalt des Romans ist, dass und warum die USA in einem Krieg mit China ihre Vormachtstellung als Seemacht verlieren (würden),  und dann nach einem  von den Chinesen kaltblütig ausgesessenen atomaren Ultimatum  kapitulieren  und  sich in den Jahren danach auflösen und balkanisieren  (was für Europa und seine Verteidigung sehr krasse Folgen hätte).

Bei  Hartmanns Buch über den hybriden Krieg habe ich übrigens Hinweise auf die extreme Störempflindlichkeit der kurz-, mittel- und langfristigen Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung in allen westlichen Industriestaaten vermisst.  Die  Landwirtschaftspolitik unserer eigenen Regierung und unserer Verbündeten,  sowie unsere so gut wie nicht vorhanden  Lebensmittelbevorratung und die Abhängigkeit unserer Nahrungsmittelversorgung von einer funktionierenden, hochkomplexen, globalen Infrastruktur ist aus der Sicht jedes Gegners die bestmögliche militärische Schwächung der westlichen Industriestaaten und der NATO.    Ein paar Atomsprengköpfe, die von anonymen Frachtern ,  wie im  in   Eine Sekunde danach vorgestellten Roman, abgefeuert werden, um eine EMP-Ereignis auszulösen, würden vor diesem Hintergrund reichen, um binnen weniger Monate bis zu 90% der Bevölkerung in den USA oder/und auch in Europa durch Hunger und die damit verbundenen medizinischen und sozialen Nebenwirkungen umkommen zu lassen. Eine nachhaltige Störung des globalen Handels würde ebenfalls die Nahrungsmittelversorgung mehr verschlechtern als die Seeblockade im 1. Weltkrieg es damals getan hat, obwohl auch diese schon Hungersnöte in Europa ausgelöst hat. Siehe z.B. Rationierung und Lebensmittelknappheit im 1. Weltkrieg.

Hartmanns Antwort auf die Bedrohung durch die hybriden Kriege der Gegenwart und Zukunft ist eine Reform und Optimierung der Inneren Führung. Ich zitiere hier den letzten Satz seines Buches:

Wenn Politik, Gesellschaft und Streitkräfte in einer konzertierten Aktion die Ziele der Inneren Führung verfolgen und umsetzen, werden hybrid agierende Gegner kaum Ansatzpunkte finden für ihre zerstörerischen Ansichten

Das sehe ich auch so.

Allerdings sehe ich noch eine Reihe anderer Probleme, die aber alle mit der hybriden Kriegsführung zusammenhängen. Neben der oben schon erwähnten Störanfälligkeit der Nahrungsmittelversorgung und der technischen Infrastruktur,  sowie neben den   Risiken der  Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik , sind das meines Erachtens auch  die Probleme,  auf die ich auf meiner Webseite unter anderem in Beiträgen wie

aufmerksam zu machen versucht habe. Das von William Graham Sumner in seinem Essay Earth-Hunger or the Philosophy of Land Grabbing erläuterte Prinzip und dessen Implikationen für Deutschland und andere Staaten, mit ihren durch die Nutzung endlicher fossiler Energieträger auf verschieden Weise temporär extrem vergrößerten, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten  mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zwangsläufig stark schrumpfenden  Nutzflächen, bei dafür viel zu großen Bevölkerungen, wird jedenfalls auch in Hartmanns Buch nicht behandelt  und auch nicht als  die treibende  Kraft und Ursache für hybrid geführte Kriege gesehen, die sie ist und in steigendem Maße sein wird.  Es ist diese Schrumpfung der Nutzflächen und die damit einhergehende Überschreitung der ökologischen Tragfähigkeit, auch in Deutschland und im Rest Westeuropas ebenso wie im Orient und in Afrika, die den Frieden und die westlichen Werte  gefährden werden.  Man bedenke, dass die westlichen Werte und auch der Rechtsstaat, die Demokratie und  die Menschenrechte  so ziemlich alles, was wir als soziale Errungenschaften der letzten 250 Jahre betrachten, letztlich nur Nebenprodukte  einer Ausweitung der  verfügbaren Landflächen, zunächst durch Entdeckungen von vorher unbekannten Kontinenten und dann durch  die  auf der Nutzung fossiler Energieträger beruhenden technisch-wissenschaftlichen Entwicklungen waren, wie  die Soziologen  William Graham Sumner und   später  William Catton  erklärt haben. Jetzt sind alle Kontinente  bekannt und alle sind überbevölkert. Die nutzbaren Flächen schrumpfen durch Misswirtschaft und Erosion und die für technologiebedingte Ausweitung der Nutzflächen ursächlichen und erforderlichen, nicht erneuerbaren  Ressourcen werden zunehmend knapper und teurer, was letztlich  ebenfalls zur Schrumpfung der Tragfähigkeit der verbleibenden Nutzflächen führen wird. Das alles droht die seit dem dem Mittelalter und ganz besonders seit Beginn der industriellen Revolution erfolgten gesellschaftlichen “Fortschritte” zu revidieren.

Über allem schwebt dann noch der von Joseph Tainter beschriebene Kollaps durch zwangsläufig immer weiter steigende Komplexitätskosten und der ebenfalls von Tainter beschriebene, zwangsläufige Rückgang der Produktivität von Forschung und Entwicklung.

Und dann ist da noch das Phänomen, dass man in der Medizin als Autoimmunerkrankung bezeichnet, und das z.B. Frank Lisson auf gesellschaftlicher Ebene in  Die Verachtung des Eigenen. Über den kulturellen Selbsthass in Europa: Ursachen und Verlauf des kulturellen Selbsthasses in Europa untersucht, oder das Jean Raspail in seinem Roman Das Heerlager der Heiligen am Beispiel Frankreichs und des Westens beschreibt, oder was Irenäus Eibl-Eibesfeldt in dem  Kapitel Zuviel des Guten in seinem Buch Der Mensch, das riskierte Wesen. Zur Naturgeschichte menschlicher Unvernunft  erklärt. Wenn die Linken und Gutmenschen in unserem Land, unser Land freiwillig oder  mutwillig zerstören oder anderen geben wollen, dann sind diese Linken und Gutmenschen ein Teil des Feindes in einem hybriden Krieg. Wenn man einen Bürgerkrieg oder einen Genozid des eigenen Volkes vermeiden will, dann ist hier Uwe Hartmanns Vorschlag es mit einer Reform und Verbesserung der Inneren Führung zu versuchen sicher einige  Anstrengungen  wert.

Insgesamt habe ich, trotz aller  Bedenken,  durch Hartmanns Buch  Hybrider Krieg als neue Bedrohung von Freiheit und Frieden: Zur Relevanz der Inneren Führung in Politik, Gesellschaft und Streitkräften den Eindruck gewonnen, dass Deutschland  noch nicht verloren ist, solange es noch Offiziere wie  ihn hat. Es ist nur zu hoffen, dass   in den nächsten Monaten und Jahren, ganz im Sinne von Dimitri Orlovs, Neujahrswunsch für das Jahr 2016 ( Mein Rezept für 2016: Frühzeitig und häufig kollabieren!  ) zu vielen kleinen Kollapsen  kommt, die Bevölkerung und Politik vielleicht doch noch  rechtzeitig dazu motivieren die Diskussionen und Reformen durchzuführen, die nötig sind, um die hybriden Kriege der Gegenwart und Zukunft   möglichst gut zu überstehen.

Kelberg, den 30. April 2016

Christoph Becker

 




Landhunger

Ich möchte hier das Essay Earth-Hunger or the Philosophy of Landgrabbing  (dt. Landhunger oder die Philosophie des Land Grabbing)   des  amerikanischen Soziologen   William Graham Sumner  vorstellen, teilweise übersetzen und gleichzeitig den Originaltext als Download anbieten.   Das Essay ist meines Erachtens  für das Verständnis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sehr hilfreich.

Das Essay habe ich dem 1913 erschienen Buch Earth-Hunger and Other Essays entnommen.

Das Buch kann inzwischen vollständig, in kompakte pdf-Dateien aufgeteilt, über meinen Blogbeitrag  Sumners Essays als kompakte Downloads heruntergeladen werden.

Das englische Original des hier behandelten,  dem Buch den Namen gebenden,   im  Buch auf den Seiten 31-64 stehenden Essays,  kann hier als nur 84 kb große pdf-Datei heruntergeladen werden.

Aufmerksam geworden war ich auf das Essay durch William Cattons Buch Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change. Siehe auch meine Beitrag Die Grundlagen der westlichen Wert.

Hier nun meine auszugsweise Übersetzung  von  Sumners Essay über den Landhunger oder die Philosophie des Landgrabbings. Die Seitenzahl des Buches habe ich in eckigen Klammern angegeben. Wer die gesamte pdf-Datei des Buches liest, muss wegen des Vorwortes, Inhaltsverzeichnis usw. jeweils 20 zur Seitenzahl addieren um die richtige Seitenzahl im Buch an zu steuern:

[31] Die wichtigste begrenzende Bedingung für den Zustand menschlicher Gesellschaften ist das Verhältnis der Anzahl ihrer Mitglieder zu der Menge ihres Landes, die ihnen zur Verfügung steht. Dieses Verhältnis von Bevölkerung zum Land, bestimmt welche  Möglichkeiten der menschlichen Entwicklung   vorhanden sind  oder die  Grenzen dessen, was man an Zivilisation und Komfort erreichen kann.

[32]   … ich sage, dass die weiteste und am meisten beeinflussende Kondition für unseren Status auf der Erde das Verhältnis unserer Anzahl zu dem Land, das zu unserer Verfügung steht, ist. Dieses Verhältnis ändert sich ständig durch Veränderungen der Zahl der Menschen oder der Menge des Landes. Die Menge des Landes wiederum ist nicht eine einfache arithmetische Menge. Wenn wir Fortschritte in den Künsten machen, wird ein einfacher Hektar mit einem neuen Faktor multipliziert und kann eine größere Anzahl Menschen unterstützen. All diese Verbesserungen der Künste, welcher Art auch immer sie sind, haben diesen Effekt und das kommt dadurch, dass wenn andere  Bedingungen gleich bleiben, sich größere Chancen für nachfolgenden Generationen der Menschheit ergeben, um Komfort und Wohlergehen auf der Erde zu erreichen. All unsere Wissenschaft beeinflusst dieses Verhältnis auf dieselbe Weise. Ihre Auswirkung ist, dass sie bei Zunahme unseres Wissen über die Erde, auf der wir leben, sie unsere Macht,  in das Spiel der Kräfte der Natur einzugreifen vergrößern und  sie  so umzuwandeln, dass sie unseren Zwecken  oder  Vorlieben dienen. Alle Entwicklungen unserer sozialen Organisation  haben denselben Effekt.

[33] Wir werden durch wissenschaftliche Kenntnisse oder durch Instinkt getrieben, um die Anstrengungen durch Zusammenarbeit zu kombinieren, so dass wir sie effizienter machen  –  und “effizienter”   heißt  mehr  Ertrag  aus einem Hektar herauszuholen , so dass wir mehr Menschen  unterstützen können , oder  um die gleiche Anzahl  Menschen  mit einem höheren  Maß  an Komfort zu unterstützen.  Diese Alternativen  sollte  bei der ganzen Diskussion im Kopf behalten werden. Wenn wir eine  gewisse Produktionsfähigkeit gewonnen haben, können wir diese auf zwei Arten verteilen: Wir können eine größere Zahl unterstützen oder wie können die gleiche Zahl besser unterstützen; oder wir können den Gewinn auf beide Arten verteilen.

…….

[34 letzter Absatz] Lasst uns nebenbei  Notiz davon  nehmen,  wie wirtschaftliche, ethische und soziale Kräfte wirken und sich gegenseitig beeinflussen. Es hat nur akademische Gründe, dass wir versuchen, sie zu trennen.   [35] In Wirklichkeit sind sie untrennbar verwoben. Das Wirtschaftssystem und das Familiensystem stehen in engster Beziehung zueinander und an jedem Punkt gibt es ein Geben und Nehmen zwischen beiden. Bei dem, was wir “ethische Prinzipien” nennen und in vorherrschende  Regeln für das Familienleben und das Wirtschaftsleben zu erheben versuchen, handelt  es  sich nur um vage und unzusammenhängende Verallgemeinerungen, zu denen wir,  oft unbewusst durch oberflächliches und inkompetentes Nachdenken über Erfahrungen des Familienlebens und des Wirtschaftslebens geführt wurden , die weit oberhalb und jenseits unserer Kritik und Kontrolle geschehen .

Bisher haben wir gesehen, dass alle  die Entdeckungen und Erfindungen, mit denen wir die Kräfte der Natur herausfinden und für uns nutzbar machen, im Endeffekt die Nutzleistung des Landes steigern, und dass [ das Streben nach einem hohen Lebensstandard], durch intelligentes Ordnen der Art und Weise, wie wir unsere hinzugewonnene Leistung nutzen, verhindert, dass wir sie nur zur Unterhaltung einer größeren Zahl [Menschen] verdünnen.

Es muss weiterhin angemerkt werden, dass alle Ignoranz, Torheiten und Fehler die Nutzleistung des Landes vermindern. Sie verhindern nicht, dass viele geboren werden, aber sie vermindern das Kapital,  mit dem die, die geboren werden leben müssen, oder sie verhindern, dass wir gewinnen und genießen, was die Mittel, die wir zur Verfügung hatten, uns hätten ermöglichen können. Alle Nichtübereinstimmung, aller Streit und Krieg in einer Gesellschaft hat diesen Effekt. Es ist angemessen, sich die Natur als eine harte Herrin vorzustellen, gegen die wir den Existenzkampf führen. All unsere Wissenschaft und Kunst sind Siege über sie, aber wenn wir uns untereinander streiten, verlieren wir alle Früchte unserer Siege, genauso wie wir es würden, wenn sie ein menschlicher Gegner wäre. Alle Beute und Raubgüter vergeuden das Vermögen das durch die Gesellschaft zur Unterstützung der Gesellschaft produziert wurde. Es macht keinen Unterschied, ob die Plünderungen  und der Raub formal legal oder illegal  sind. Jede Verletzung  [36]  der Sicherheit von  Vermögen  und   von in der Gesellschaft anerkannten Rechten,  hat denselben Effekt. Alle Fehler der Gesetzgebung, ob finster oder unschuldig oder von selbstsüchtigem Streben und gemeiner Gier diktiert, haben denselben Effekt. Sie rauben den Menschen Güter, die ihnen  bei dem Stadion der Zivilisation auf dem sie standen, zurecht gehörten. Alle Missbräuche politischer Macht , alle Pervertierungen  von Institutionen, alle Parteikoalitionen mit antisozialen Zielen haben denselben Effekt. Alle falschen Philosophien und Fehler von Doktrinen, auch wenn es lange dauert herauszufinden, welche falsch sind, haben dennoch denselben Effekt. Sie lassen uns Brot wegwerfen und einen Stein nehmen.

Alle alten Institutionen, die ihre Nützlichkeit überlebt haben und die ein Vorwand für Missbräuche und Ausreden für Fehler geworden sind, so dass die Kriege und Revolutionen, die sie beseitigen vergleichsweise gut sind, müssen ebenfalls als Hindernisse betrachtet werden, die uns bei unseren Versuchen fesseln,  das zu ergreifen, was unser Wissen und unsere Arbeit  in unsere Reichweite   gebracht haben. Kurz, all diese Übel und Fehler bringen uns Strafen ein, die daraus bestehen, dass mit dem Land das uns zur Verfügung steht, seiner Produktivität, so wie sie ist, und der Leistungsfähigkeit unserer Künste, so wie sie sind, und unserer Anzahl [Menschen], so wie sie ist,  ein bestimmter Standard des Wohlbefindens  erreicht werden könnte, während wir diesen trotzdem in dem Maße nicht erreichen, indem die Auswirkungen unserer Ignoranz, Torheiten und Fehler es verhindern. Wir können den Effekt unseres Fehlverhaltens und Falschdenkens ausdrücken, indem wir es als etwas betrachten, das von unseren Ressourcen und Apparaten, mit denen wir unseren Existenzkampf bestreiten, abgezogen wird. Wir machen die Fehler zu einem großen Teil, weil wir uns nicht davon überzeugen können, was ein Fehler ist und was die Wahrheit ist. Das Element des Verlustes und der Strafe, das ich beschrieben habe, ist die wahre Prämie, die uns angeboten wird, damit wir herausfinden können, was die Wahrheit ist. Das größte Gut, das wir von unserer wissenschaftlichen Untersuchung [37] und von unserer Bildung erwarten können ist, dass wir uns von diesen Fehlern befreien und uns von diesen dummen Fehlern schützen. So gesehen ist es sicher, dass ein richtiges Erkennen der sozialen Fakten und Gesetze das Glück der Menschheit viel mehr fördern würde als jede Entdeckung der physikalischen Natur, die wir möglicherweise machen können.

Aus einem bestimmten Betrachtungspunkt heraus kann man die Geschichte als eine Fluktuation des Verhältnisses von Bevölkerung und Land sehen. Die Bevölkerung Griechenlands reduzierte sich  sehr während der drei Jahrhunderte vor der christlichen Zeit, verglichen mit der Anzahl, die in der heroischen Zeit des fünften Jahrhunderts vor Christus in großem Wohlstand dort lebte. Die Gründe dafür wurden nie sehr zufriedenstellend herausgefunden, aber es könnte mit der Faulheit und der allgemeinen Wertlosigkeit der Bevölkerung zu tun gehabt haben. Die Bevölkerung der italienischen Halbinsel schrumpfte in einem hohen Maß in der Zeit des Römischen Reiches, und  große Gebieten des Landes wurde nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Nachdem das römische System die gesamte römische Welt zu großem Wohlstand gebracht hatte, indem es ihr Frieden und Sicherheit gegeben hatte, verbrauchte und verbrannte als nächstes die ganze Welt, einschließlich Italiens. In Westeuropa nahm die landwirtschaftlich genutzte Fläche und die Bevölkerung während der feudalen Periode sowohl zu als auch ab, jeweils entsprechend dem Vorherrschen von Anarchie, Gewalt oder Frieden und Sicherheit, sowohl im Bezug auf Zeitperioden als auch im Bezug auf Gebiete. Wir können die Unterhaltung einer großen Zahl von Menschen in großem Wohlstand in einem gegebenen Gebiet als den Standard ansehen, zu dem Erfolg im Lösen wirtschaftlicher und sozialer Probleme uns führt, oder als etwas von dem wir uns entfernen, wenn wir beim korrekten Lösen der Probleme unserer Zeit versagen. Wenn man weite Ausschläge der Geschichte nimmt, ist es möglich “die Gezeiten der Angelegenheit der Menschen” zu sehen, die durch diese Ebben und Fluten der Bevölkerungszahl gegen die Gebiete leeren, ungenutzten  Landes  markiert sind. ………..

[39] … Hier haben wir den Grund für den Landhunger der Massen der Menschen. Er bedeutet, dass die Lage der Dinge, die die Massen bevorzugt, die immer davon ausgeht, dass die Garantien des Friedens und der Ordnung die industrielle Entwicklung erlauben, eine Lage ist, in der die Fläche des Landes groß im Verhältnis zur Bevölkerung ist. Die dienende Klasse hat wenig zu ihrer eigenen Emanzipation beigetragen, außer einem dumpfen und instinktiven Drücken und Schieben, durch das sie befähigt wurden, jeden Verbesserung ihres Status zu gewinnen, die der Fluss der Dinge ihnen bringen konnte. Oft führten ihre Vorurteile, ihre Ignoranz und Dummheit dazu, dass sie gegen ihre eigenen Interessen und gegen ihr eigenes  Wohl waren. Es waren die Gebildeten und die Mittelklassen, die durch Denken und Lehren all das bessere Wissen hervorgebracht haben, so weit wie menschlicher  Geist irgendetwas damit zu tun hatte, – was in der Tat in keinerlei großem Ausmaß der Fall war -, das  den Weg für die neue Ordnung der Dinge  ebnete; und diese Klassen  agierten ebenfalls im allgemeinen selbstsüchtig und kurzsichtig.

In jeder wahren Philosophie der großen sozialen Veränderungen, insbesondere der Emanzipation der dienenden Klassen am Ende des Mittelalters, in den Nationen Westeuropas, müssen wir  auf die Leistung der Produktion  der Mittel  für die Existenzsicherung  aus dem Boden, im  Verhältnis zur  Anzahl der Menschen die sie sich teilen, als die wahre Erklärung für diese Veränderungen sehen. Die lebenden Menschen hatten neue Macht gewonnen, neue Kontrolle über die Konditionen des Lebens. Sie konnten diese Macht missbrauchen oder verschwenden, aber als sie sie hatten, konnte ihr größerer Wohlstand kein Mysterium sein. Die Ausdehnung des Lebens in jedem sozialen Gebiet stieß Ideen und Philosophien um. Sie produzierte religiöse und kirchliche Revolutionen und machten für die zivilisierte Welt Religionskriege notwendig, die eine große Verschwendung der Leistungsfähigkeit bewirkten – weil die gesamte Geschichte uns lehrt, dass die Hoffnung vergeblich ist, dass neue gewonnene Leistungsfähigkeit einfach nur dazu genutzt wird [40] voran zu gehen und direkt als Segnung der Menschheit zu dienen. Im Gegenteil, die Menschen werden sicher untereinander darum kämpfen. Das sechzehnte und das siebzehnte Jahrhundert waren voll Kriege, die auf die eine oder andere Weise entsprechend ihrer unmittelbaren Aspekte interpretiert werden, aber diese Kriege waren Kämpfe von Männern, Familien, Klassen und Parteien um den Besitz und die Kontrolle, und der Vorteile der neuen wirtschaftlichen Macht. Es ist jedoch ein großer und lehrreicher Fakt, den man zur Kenntnis nehmen sollte, dass obwohl die Arbeiterklasse am wenigsten über den Fall wusste, am wenigsten dabei zu teilen hatte, und die von den aktiven Parteien am wenigsten  bedachte war, das Meiste daraus gewonnen hat. Jeder arbeitete für sie, nicht aus Liebe zu ihnen, oder aus Absicht, sondern weil es nicht möglich war es zu vermeiden.

……

[41] Die mit Abstand größte, aber so weit ich sehen kann die am wenigsten wahrgenommene Bedeutung der Entdeckung Amerikas war die Gewinnung eines neuen Kontinents für die Arbeiterklasse. Dieser Effekt war bis ins 19. Jahrhundert nicht eindeutig sichtbar weil dieses neue Vermögen der Arbeiterklasse nicht verfügbar war bis das Transportwesen ausreichend verbessert war, so dass Menschen und Waren leicht transportiert werden konnten. Dann, wie wir in unserer Zeit gesehen haben, fand im großen Stil eine Bewegung von Menschen in die eine und von Nahrungsmitteln in die anderer Richtung statt…….

[42] …. Was ist dieser Effekt [der Entdeckung Amerikas und Australiens]? Es ist so, dass als der Bevölkerungsdruck auf das Land in Westeuropa groß wurde, die späteren Verbesserungen  der Künste – vor allem der Gebrauch von Dampf und die Öffnung der neu entdeckten Kontinente – diesen Bevölkerungsdruck auf zwei Arten gleichzeitig entlastet haben. Diese Kombination hat die industrielle Revolution produziert, die in ihrem Zug Revolutionen in der Philosophie, der Ethik, der Religion, der Politik und in allen anderen Verhältnissen der menschlichen Gesellschaft gebracht hat; weil  wann immer wenn  man die wirtschaftlichen und industriellen Ursachen berührt, man auch jene berührt, die all den anderen zugrunde liegen und deren Konsequenzen unweigerlich in all den anderen greifen. Die Philosophen und Revolutionäre aller Grade kommen daher gelaufen und rufen Siegeshymnen für die aufsteigenden Macht und die kommende Glorie, und sie beanspruchen daher, dass sie das alles gemacht haben. Es ist total falsch. Sie selbst sind nur das Produkt der Kräfte und all ihre Philosophien und Resolutionen sind so müßig wie das Flattern der  Fahnen im Wind. Demokratie selbst, der Lieblingsaberglaube unserer Zeit, ist nur eine Phase der alles antreibenden Bewegung. Wenn man einen Überfluss an Land hat und nur wenige Menschen, die es teilen, dann werden alle Menschen gleich sein. Jeder Landbesitzer ist sein eigener Pächter und sein eigener Arbeiter. Soziale Klassen verschwinden. Löhne sind hoch. Der Masse der Menschen, abgesehen von den Faulen, Verrückten und Lasterhaften, geht es gut. Keine Philosophie der Politik oder der Ethik macht sie wohlhabend. Ihr Wohlstand macht ihre politische Philosophie und all ihre anderen Glaubensbekenntnisse. …..

[43] …. Wir können sehr sicher sein, dass der Weizen aus Amerika sehr viel mehr Einfluss auf die Ideen in Europa hatte als die Ideen aus Amerika, und dass die Aristokratie der Alten Welt es nicht nötig hätte, sich um amerikanische Vorstellungen zu sorgen, wenn nur die amerikanische Konkurrenz nicht die Pachterträge ihres Landes reduzieren würde. Weil die entfernten [seit dem Mittelalter neu entdeckten] Kontinente nicht jene betreffen, die dorthin gehen, sondern auch die ganze Arbeiterklasse die zu Hause bleibt. Auch wenn sie dort bleiben , wird sich der Druck des ganzen erreichbaren Landes auf den Arbeitsmarkt und  den Landmarkt  zu Hause auswirken; und er läßt die Löhne steigen, die Nahrungsmittel billiger werden, und die Pacht für das Land senken, alles auf einmal. Das ist es, was die Arbeiter begeistert und den Landadel verdrießt, und was beides im Sinne der Demokratie und Gleichheit arbeitet. Darauf können wir die wilde Begeisterung für die Gleichheit und all die nivellierende Philosophie des Zeitalters zurückführen. Das ist es, was diese Begeisterung und jene Philosophie so unwiderstehlich macht, ob nun zum Wohl oder Wehe der menschlichen Rasse.  Für jeden Mann der ein großes Gebiet zu seiner Verfügung hat, egal ob real oder nur durch wirtschaftliche Auswirkungen, die sich durch die industrielle Organisation breit machen, heißt das, dass er die Bedingungen seiner Existenz unter seiner Kontrolle hat, dass er nicht zur Armut verdammt ist, dass er nicht gezwungen ist, bei anderen Schutz  zu suchen, dass er nicht durch Furcht eingeschüchtert ist, dass er unabhängig und “frei” ist, dass er seine Familie versorgen kann und auch Kapital anhäufen kann. Wenn man ihn nach den Gründen für all das fragt, wird er wahrscheinlich anfangen über Institutionen und Doktrinen zu reden; aber wenn man den Fall studiert wird man herausfinden, dass die selben Kräfte ihn und auch die Institutionen geschaffen haben; und sein Glaube an die Institutionen ist wie der eines Wilden, der denkt, dass er keinen Erfolg bei der Jagd hätte, wenn er nicht den Fetisch um seinen Hals tragen würde.

……….

[44] …… Dies ist das Phänomen des Landhungers, des scheinbar unstillbaren Verlangens nach mehr Land; und der Grund dafür liegt in den Fakten, die erwähnt wurden. Mit mehr Land gibt es höhere Löhne, weil niemand für Löhne arbeitet, die in weniger Waren getauscht werden können als der Arbeiter aus dem Land herausholen kann wenn er es auf die verschwenderischste Weise verwendet. Mit mehr Land wird  der Wert des nur mit seinen Händen arbeitenden, ungelernten Arbeiters  im Vergleich  zu  ausgebildeten Arbeitern besser gestellt.  Die  Massen werden im  Vergleich zu den Klassen angehoben.  Wenn es viel Land gibt, sind die  Strafen [45] für alle sozialen  Torheiten, Laster und  Ignoranz  gering. Jeder hat viel “Menschenrechte”, seine Existenz alleine schon reicht aus, um ihn zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft zu machen. Er braucht keine hochwertige Ausbildung und Bildung, wie in einer alten,  übervölkerten Gesellschaft mit strikter Organisation, hoher Disziplin, intensivem Wettbewerb und gewichtigen Sanktionen bei Erfolg und Versagen.

Diese Fakten der sozialen Ordnung sind die   fundamentalsten und haben eine weit reichende Wichtigkeit. Sie sind die Fakten, die das Schicksal der menschlichen Rasse bestimmen und große Phänomene hervorbringen, die Zeitalter der Geschichte markieren.

………………….

[58 mitte]  ……. Die verwirrenden und unvollständigen Resultate hinterließen Material für endlose Streitereien über die Interpretation der  ….. Doktrin. Diese Interpretationen sind eine Mine an rhetorischem Reichtum für den politischen Dogmatisierer. Er kann aus ihnen jedes großartige Prinzip herausholen das er sich wünscht; und wenn ein politischer Dogmatisierer ein großartiges Prinzip bekommt, dann ist er für jede logischen Notwendigkeit gerüstet, die ihm begegnen kann. Er baut Ableitung auf Ableitung und wenn er findet, dass sein Fundament schließlich zu schmal ist für seinen Bedarf an Argumenten, dann kann er immer zurück gehen und ein fundamentales Prinzip entwickeln, wie er es nennt, oder eine logische Ableitung darauf heften, von der er sagt, dass sie implizit darin enthalten war. Die Geschichte der theologischen Doktrinen und die aller sozialen und politischen Prinzipien-Spinnereien zeigt, welch ein leichter und nutzloser Prozess das ist. Die Geschichte enthält genug Fälle, die uns die beängstigenden Bürden zeigen, die eine Doktrin sein kann. Sie kommt mit dem Prestige der Tradition, des Altertums und vielleicht mit einem großen Namen, um der lebenden Generation das Recht zu nehmen, selbstständig zu denken und um sie gehen ihren Willen zum Opfern [59] ihres Lebens und ihres Glücks und ohne ihre  Zustimmung und eigenes  Nachdenken  anzutreiben.

Wir hatten in unserer Geschichte viele Doktrinen …… Manche von ihnen sind obsolet und vergessen. Andere haben uns schreckliche Opfer gekostet. ….

Wir würden gut daran tun unsere Emanzipation von allen Doktrinen zu erklären und selber zu  denken und unsere eigenen Fragen zu stellen, und entsprechend unserem eigenen Verstand und Gewissen zu handeln, und nicht nach irgendjemandes Tradition oder Formel. Es gibt jede Menge mehr Gründe dafür, weil man beobachten wird, dass Menschen, die versuchen uns dazu zu zwingen das zu tun was sie vertreten, in dem sie den Namen der … Doktrin rufen, diese  Doktrin  fallen lassen sobald   sie sich   von der Geschichte und durch die Berichten als falsch erwiesen hat – aber sie lassen ihre Pläne nicht fallen, die sie in dieser Sache vorgeschlagen haben.  Wenn,  dann halten sich sich nicht an die … Doktrin, sondern benutzen ihren Namen als Knüppel ,um uns zu betäuben, …..

Wenn ich ein jetzt aufwachsender junger Mann wäre, würde ich niemandem erlauben mir irgend eine Formel  aufzubürden, die mein Urteilsvermögen für Fragen und Fälle fesselt, mit denen ich konfrontiert werden könnte.

 

Vor dem Hintergrund von Sumners Essay über den Landhunger empfehlen sich insbesondere auch meine Beiträge  Unsichtbare Nutzflächen  und Energie und Geld.

Die für Deutschland und die Deutschen zur Verfügung stehende Nutzfläche wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten drastisch schrumpfen, weil insbesondere die derzeit genutzten, unsichtbaren Nutzflächen schrumpfen oder  komplett wegfallen werden.

Unsere “Eliten” und  auch unsere angeblichen Volks- und Arbeiterparteien,  halten es dennoch für sinnvoll,  erforderlich, vertretbar  und sogar für bereichernd, die Größe der Bevölkerung durch Zuwanderung und durch die Aufnahme von Flüchtlingen zu steigern oder mindestens konstant zu halten.

Das lässt mich an die moderne Sage vom Kriegsschiffskapitän und dem Leuchtturm denken, dass ich in Sichtweisen und Paradigmenwechsel erwähnt hatte, und an  ein weiteres Essay von Sumner, nämlich an  Purposes and Consequences (dt. “Absicht und Konsequenzen”), das ich ebenfalls aus dem Buch “Earth-Hunger and other Essays” entnommen habe und auf meiner Webseite zum Herunterladen anbiete.

Christoph Becker,

Kelberg, den 26. April 2016

 




Sichtweisen und Paradigmenwechsel

Für die Verbesserung der politischen Kultur in Deutschland könnte es sinnvoll sein,   die folgenden,  amüsanten Beispiele für  unterschiedliche Sichtweisen zu betrachten bzw. zu lesen.

Junge Frau oder alte Frau?

jungeFrau1jungeFrau2jungefrau3

Jedes der obigen Bilder zeigt sowohl eine junge als auch eine alte Frau. Wer ein Probleme mit dem Erkennen hat: Die Kinnspitze der jungen Frau ist die Nasenspitze der alten Frau. Das Ohr der jungen Frau ist das linke Auge der alten Frau.

Zur Geschichte der Bilder: Das rechte Bild geht auf den britischen Cartoonisten W.E. Hill zurück und soll 1915 erstmals in einer humoristischen Zeitschrift publiziert worden sein. Hill wurde oft für den Erfinder dieser Illusion gehalten. Das linke Bild, dass für die älteste Version gehalten wird, stammt aber von einer anonymen deutschen Postkarte  aus dem Jahre 1888 und das mittlere Bild ist eine Anzeige der Anchor Buggy Company aus dem Jahre 1890.

Das Kriegsschiff und der Leuchtturm

Wenn man im Internet mit battleship lighthouse oder Kriegsschiff Leuchtturm sucht, dann findet man verschieden Versionen der folgenden Geschichte (hier als Beispiel eine Version von der Webseite des Spiegel:

Ein amerikanisches Schiff ortet ein fremdes Objekt, das seinen Weg versperrt. Der US-Kapitän: “Bitte ändern Sie Ihren Kurs 15 Grad nach Norden, um eine Kollision zu vermeiden.” Antwort: “Ich empfehle, Sie ändern Ihren Kurs 15 Grad nach Süden, um eine Kollision zu vermeiden.” Amerikaner: “Dies ist der Kapitän eines Schiffs der US-Marine. Ich sage noch einmal: Ändern Sie Ihren Kurs!” Antwort “Nein. Ich sage noch einmal: Sie ändern Ihren Kurs!” Der Amerikaner wird wütend: “Dies ist der Flugzeugträger ‘USS Lincoln’, das zweitgrößte Schiff in der Atlantikflotte der Vereinigten Staaten. Wir werden von drei Zerstörern, drei Kreuzern und mehreren Hilfsschiffen begleitet. Ich verlange, dass Sie Ihren Kurs 15 Grad nach Norden, das ist Eins-Fünf-Grad nach Norden, ändern, oder es werden Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Sicherheit dieses Schiffes zu gewährleisten!” Antwort: “Dies ist ein Leuchtturm. Sie sind dran.”

Es gibt sogar einen eigenen deutschen Wikipediaeintrag für diese Geschichte, wonach es sich insbesondere auch nach Angaben der US-Navy  um einen Witz handelt. Ich sehe die Geschichte von dem Kriegsschiff und den Leuchtturm eher als eine moderne Sage, die auf amüsante und unverfängliche Weise in der Figur des Kapitäns  die heutige Mentalität vieler Menschen in den westlichen Industrieländern darstellt.

Diese moderne Sage vom Kriegsschiff und dem Leuchtturm ist  zudem, ebenso wie die Bilder von der jungen und der alten Frau, ein Beispiel für unterschiedlichen Sichtweisen, oder auch Paradigmen und  dafür wie genaues Hinsehen oder ein mehr an Informationen über die Realität zu einem Paradigmenwechsel führen können.

In einem der Vorträge die in Joel Salatins Salatin-Semester enthalten sind, das ich zur Zeit nebenbei lerne, wird Salatin aus dem Publikum die Frage gestellt, wie es seiner Meinung kommt, dass seine offensichtlich sehr gewinnbringenden und vorteilhaften Methoden Landwirtschaft zu betreiben, selbst in seiner Heimat, im  amerikanischen Bundesstaat  Virginia, so wenige Nachahmer finden. Seine Antwort ist, dass dies mit dem auch dort vorherrschenden Paradigma zu tun habe. Die Menschen sähen nur das was sie glauben.

Ein aktuelles deutsches Beispiel waren die Berichterstattung und die öffentlich demonstrierten Vorurteile unserer politischen Führer und Gutmenschen nach dem Brandanschlag in der Flüchtlingsunterkunft in Bingen, bei dem sich insbesondere die Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer  gezeigt hat, wie  ähnlich sie diesem  inkompetenten, arrogant-naiven  Kapitän  aus  der Sage von dem Kriegsschiff und dem Leuchtturm ist.

Der Felsen mit dem Leuchtturm,  mit  dem unsere westliche Industriegesellschaft mit voller Fahrt auf Kollisionskurs zusteuert, sind die ökologischen und geologischen Grenzen dieser Welt, kombiniert mit der systembedingt, unaufhaltsam abnehmenden  Produktivität von Forschung und technologischer Entwicklung und der ebenfalls systembedingt unaufhaltsam steigenden Komplexität mit ihren Kosten und ihrer ebenfalls abnehmenden Produktivität.

Siehe dazu insbesondere auch meine Artikel Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen ,    Die Grenzen und das Ende des WachstumsEnergie und Geld und Die Grundlagen der Westlichen Werte sowie meine Übersetzungen der Interviews mit Joseph Tainter über den Kollaps komplexer Gesellschaften, und mit William Catton über sein Buch Overshoot: The Ecoloical Basis of Revolutionary Change.

Kelberg, den 11. April 2016

Christoph Becker




Das Ende der üblichen Politik

J. M. Greer hatte nach seinem Blogbeitrag Der Abstieg und Fall der Hillary Clinton vom 24.2.2016 vier Wochen pausiert und hat nun, am 6.4.2016, einen Artikel mit dem Titel Das Ende der  gewöhnlichen Politik veröffentlicht.

Vereinfacht ausgedrückt leben die wohlhabenden amerikanischen linksliberalen  Gutmenschen  des Establishments in einer Scheinwelt, die mit mit der Realität der Arbeiter und kleinen Angestellten unter den Amerikanern – die Donald Trump  als letzte Hoffung  sehen und wählen –  wenig zu tun hat. Die einfachen Leute wurden  seit gut 40 Jahren immer ärmer. Reichte in den 60er Jahren ein Arbeitereinkommen, um eine Familie zu ernähren und gut damit zu leben, so reicht ein Vollzeiteinkommen eines Arbeiters heute oft nur noch, um damit auf der Straße zu leben.

Gleichzeitig ist der  wohlhabende, linksliberale Teil der Bevölkerung, den Frau Clinton vertritt, immer wohlhabender geworden und hat den Kontakt zur Realität verloren.

Greer erklärt auch, wie die Klischees und Schimpfwörter der Linken Gutmenschen  funktionieren und was mit “Rassist” und ähnlichen Ausdrücken wirklich gemeint ist. In Deutschland lassen sich  der Gebrauch von solchen Wörtern wie “Nazi”, “Fremdenfeinde” usw. ähnlich erklären.

Das Ganze kommt mir jedenfalls auch aus Deutschland bekannt vor,  nur dass uns derzeit noch ein Donald Trump fehlt, den die einfachen Leute als Letzte Rettung vor der Fortsetzung der irren Politik des Establishments erkennen und wählen.

Greer ist sich nicht sicher, ob Trump gewinnt, aber wenn Frau Clinton gewinnt und damit der bisherige Kurs noch 4 weitere Jahre beibehalten und damit die Armut und das Elend der einfachen US-Bevölkerung weiter zunehmen würde, dann hätten so Greer, zumindest einige  ambitionierte Demagogen von  Trump gelernt.

Der Grund, warum mich der Blogartikel von J.M. Greer hier überhaupt dazu motiviert, etwas dazu zu schreiben ist aber nicht das, was er über die Phrasen, das Gehabe und den Realitätsverlust  der Gewinner der insgesamt auf ganzer Linie versagenden linkslibaralen, in  Deutschland auch als  sozialdemokratisch, grün und christdemokratisch verkauften Politik  schreibt,  sondern dass Greer dazu einige grundlegende,  auch Deutschland und Europa betreffende  Einsichten aus Arnold Toynbees Der Gang der Weltgeschichte: Aufstieg und Verfall der Kulturen zitiert, um die Situation und den diesjährigen Wahlkampf der amerikanischen Gesellschaft zu erklären. Ich übersetze hier, was Greer aus Toynbees Werk entnimmt:

Er [Arnold Toynbee] merkt an, dass einige Zivilisationen durch äußere Kräfte überwältigt werden, die jenseits ihrer Kontrolle liegen, aber das ist nicht der übliche Grund, der in den Sterbeanzeigen der Geschichte genannt wird.  In der überwiegenden Zahl der Fälle von Gesellschaften, die auf der viel genutzten Straße, die man “Niedergang und Fall” nennt,  ins Schleudern kommen, haben noch jede Menge Ressourcen zur Verfügung, um mit der Krise fertig zu werden, und haben viele Optionen die ihnen den Tag retten könnten – aber diese Ressourcen werden nicht sinnvoll genutzt und diese Optionen werden nie in Erwägung gezogen.

Dies passiert,  weil die politischen  Eliten  jener scheiternden  Zivilisationen die  Fähigkeit  verlieren zu erkennen, dass die Politik, die sie verfolgen nicht funktionieren wird.  Die Führung einer aufstrebenden Zivilisation  legt  großen Wert auf das Ergebnis  ihrer Politik und verwirft   Politiken, die nicht funktionieren.  Die Führung einer scheiternden Zivilisation zieht es vor,  “Erfolg”  neu zu definieren.   “Erfolg” heißt dann   “die  gutgeheißene Politik  weiter verfolgen”,   und nicht mehr  “die  bevorzugten Ergebnisse  erzielen”.  Die  Führung einer scheiternden Zivilisation konzentriert sich  darauf, sich von den  Folgen ihrer Fehler zu  isolieren,  anstatt die Fehler zu erkennen und  sich mit ihren Folgen zu  befassen. Die Lektionen des Versagens werden nie  gelernt und  so  summieren sich die Kosten  der Fehler bis sie nicht länger ignoriert werden  können.

Das Ganze passt auch zur aktuellen politischen Situation in Deutschland und Europa.  Auch Deutschland ist eine scheiternde Gesellschaft, deren Führung  versagt und  verfehlte,   zum Scheitern  verurteilte  Politiken  ohne zu reflektieren  weiter verfolgt  (und die mich damit immer wieder an Hitler und die Nazis in der Zeit nach Stalingrad erinnert) und die die sehr wohl noch vorhandenen Ressourcen nicht nutzt oder sinnlos ruiniert und die noch möglichen guten Optionen nie in Erwägung zieht.

Das Traurigste dabei ist, dass Deutschland und die anderen europäischen Staaten, ebenso wie die USA, mit ihren Demokratien  sehr ausgefeilte politische Systeme haben, bei deren Konstruktion man sich größte Mühe gegeben hatte, um versagende politische Führungen rechtzeitig zu erkennen und unblutig und rechtzeitig auszuwechseln. Nun, vielleicht gelingt es den Amerikanern mit der Wahl von Donald Trump, Frau Clinton und die  Fortsetzung der Politik, für die sie steht zu verhindern – es ist ihnen zu wünschen. Aber ob damit die grundlegenden Probleme bestmöglich angegangen werden, ist zumindest sehr fraglich.

Greer kündigt bezeichnender Weise am Schluss seines Artikels sein neues Buch Dark Age America – Climate Change, Cultural Collapse, and the Hard Future Ahead(dt.  Amerikas dunkles Zeitalter –  Klimawandel, Kultureller Zusammenbruch und die vorausliegende harte Zukunft)   Erscheinungstermin laut Amazon.de ist der 13.9.2016.  Hier ein Zitat aus der Beschreibung des Buches:

Nach Jahrzehnten nicht genutzter Möglichkeiten ist die Tür zu einer nachhaltigen Zukunft geschlossen und die Zukunft, der wir nun entgegensehen ist eine, in der  die heutige industrielle Zivilisation angesichts unkontrollierter Klimaveränderungen und Ressourcenerschöpfung zerfällt.

Wie wird die Welt aussehen, wenn all diese Veränderungen stattgefunden haben?   Der Autor John Michael Greer sucht die Antworten auf diese Fragen und das mit einiger Genauigkeit, da Zivilisationen dazu neigen, auf bemerkenswert ähnliche Weise zu kollabieren.

Dark Age America, versucht nun im Voraus die Geschichte des Kollapses zu kartieren und uns eine Vorstellung davon zu geben, wie die nächsten 500 Jahr oder so aussehen könnten, wenn die Globalisierung endet und die Nordamerikanische Zivilisation das Ende ihres Lebenszykluses und die Stadien des Niedergangs und des Falls erreicht.

Auf viele Weisen ist dies John Michael Greers kompromisslosestes  Werk, obwohl er dabei keineswegs darauf verzichtet, Hoffnung zu bieten.  Zu wissen, auf was wir kollektiv zusteuern ist ein entscheidender Schritt, um konstruktiv auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren und das zu tun, was wir jetzt tun können, um unseren Nachfahren zu helfen, das Beste aus der Welt zu machen, die wir ihnen hinterlassen.

Wo bei wir hier in Deutschland dank des Wahnsinns unserer linksliberal-sozialdemokratisch-christdemkrokratischen prseudogrünen, pseudovernünftigen,  pseudogeschichtsbewußten  und pseudoverantwortungsbewußten Politik noch nicht einmal mehr sicher sein können, dass in Deutschland in 100 Jahren überhaupt noch Deutsche leben.  Mindestens so wahrscheinlich ist meines Erachtens längst, dass hier dann  keine Deutsch sprechenden  Nachfahren von Kriegern und Massenmördern wohnen, die die Dummheit, die Naivität und das irre “Gutsein”  der  Deutschen  unserer Tage  skrupellos ausgenutzt haben  und die dann hier stolz und schamlos eine barbarische Gesellschaft etabliert haben, verglichen mit der die Nazis unter Hitler aus Sicht späterer Historiker geradezu  harmlos, liberal, demokratisch und human wirken. D.h, dass es dazu kommt,  glaube ich auch nicht, weil die Russen und die Polen das mit Blick auf ihre eigenen Interessen nicht zulassen werden und dann lieber Deutschland in ein durch Hungersnöte, Terror, Krankheiten  und Krieg entvölkertes, final mit ABC-Waffen für einige Zeit unbewohnbar gemachtes Schlachtfeld verwandeln.   In jedem Fall stehen die Chancen gut, dass das Linksliberal-sozialdemokratisch-christdemokratisch-grüne Gutmenschentum  der Deutschen   faktisch zwingend dazu führt, was dieses angeblich mit seinem “Kampf gegen Rechts” und seinem    “Gutsein” unbedingt vermeiden wollte.

Nicht einmal ihren eigenen Wohlstand, ihre eigene Interessen und ihr  eigenes Leben werden sie  retten und schützen können.  Ein  Grund dafür wird sein, wie Greer an anderer Stelle geschrieben hat,  dass   die kleinen Polizeibeamten und Soldaten, die jedes System zwingend für sein Überleben braucht, irgendwann ihre Interessen  und die ihrer  Familien  nicht mehr durch die Regierung gewahrt sehen und dann zunehmend desertieren oder  die Seite  wechseln.

Der Umstand, dass bei einem unkontrollierten Zusammenbruch der Globalisierung und der westlichen Industriegesellschaften, wegen der heute weltweiten Probleme, auch die Reichen und scheinbar gut abgesicherten Familien alles, einschließlich ihres Lebens, mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren werden, ist durchaus eine Quelle der Hoffnung, dass der Wahnsinn unserer derzeitigen politischen Führung ein Ende findet, und dass wir zu einer Politik der Vernunft und vorausschauenden Planung und Verantwortung zurückkehren. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass alle Reichen und Superreichen in Deutschland und Europa nur Idioten sind, die den Ernst der Lage verkennen, die von Geschichte und Ökologie keine Ahnung haben und die das Gesetz des exponentiellen Wachstums und dessen Folgen für unsere Gesellschaft nicht verstanden haben.

Ich habe vor kurzem einen Artikel über die Geschichte des Kruppkonzerns gelesen, der eben auch zeigte, wie und warum der alte Alfred Krupp aus schlichtem Eigennutz seine Arbeiter gut behandelt und sich deren Wohlergehen und Sicherheit, so ganz im Gegensatz zur Vorstellung vom bösen Kapitalisten, sehr viel hat kosten lassen. Anderseits ist da auch die Geschichte der Nazis und auch der DDR-Führung mit ihren Fehleinschätzungen der Lage.   Aber dann ist da auch wieder das Beispiel der UdSSR unter Gorbatschov,  wobei die Geschichte der UdSSR vorher eine eindrucksvolle Sammlung  der schrecklichen Folgen sich gut wähnenden linken  Denkens und linker Realitätsverweigerung ist. Die Reichen in Deutschland werden nur überleben, wenn sie genug Soldaten haben, die qualifiziert und motiviert genug, und auch gut genug ausgerüstet  sind, sie und das Land zu verteidigen – wer immer auch Deutschland, warum auch immer, erobern will. Auch können sie nur dann auf Dauer überleben, wenn  Landwirtschaft und Gartenbau auch nach einem Kollaps der westlichen Industriegesellschaften und des Welthandels,  was immer auch diesen Kollaps verursacht,  noch genug Lebensmittel produzieren kann und wird.

Dicke Oberklasselimousinen mit allem Sicherheitsschnickschnack fahren,  politisch korrekt und unauffällig  sein, und  sich Bodyguards leisten, reicht nicht mehr, wenn die Saudis, die Türken oder andere aus handfesten ökologischen,  ideologisch-religiösen und demographischen Gründen, zunächst mit Methoden der asymetrischen Kriegsführung angreifen, uns den Strom abstellen oder vorher das Land mit Terror, sozialen Unruhen,  Zerstörung des  sozialen Zusammenhalts  und Hunger sturmreif schießen, wie ich das  in Operation Troja  angedacht habe.   Fliehen? Wohin wollen die Reichen angesichts der chinesischen und indischen Ambitionen, Probleme und Seestreitkräfte noch fliehen? Selbst in Neuseeland und Südamerika wird man auf Dauer nicht sicher sein können.  Und überall wird es so sein, dass man als Fremder in einem fremden Land und Volk bei den Ersten ist die geplündert und verfolgt werden, wenn die Ressourcen wirklich knapp und die Versorgung mit Lebensmitteln schlecht wird.

Die Lage ist ernst, aber wenn genügend Leute in Deutschland rechtzeitig vernünftig werden,     sind die Aussichten vielleicht gar nicht so schlecht.

Kelberg, den 6. April 2016

Christoph Becker

 




Energie und Geld

Hier möchte ich den Zusammenhang von Geld, Energie, Schulden, Geldschöpfung  und Energiegewinnungskosten  betrachten.

Geld ist  ein Anspruch auf die Lieferung von Energie (Nate Hagens) oder ein Anspruch auf  menschliche Arbeit (Chris Martenson).  Siehe dazu auch   das Kapitel 6, Was ist Geld aus der deutschen Version von Chris Martensons Crash Course .

Schulden sind demnach  aus Sicht des Schuldners  ein  Versprechen  in Zukunft  Arbeit oder Energie (was physikalisch dasselbe ist),  zu liefern. Aus Sicht von Gläubigern und Sparern  sind Schulden dann der Glaube oder die Hoffnung, in Zukunft für das verliehene oder gesparte Geld Energie oder Arbeit geliefert zu bekommen.

Vor diesem Hintergrund haben wir ein paar Probleme:

Geld ist zwar ein Anspruch auf die Lieferung von menschlicher Arbeit oder Energie, aber Geld wird faktisch, wie die Amerikaner sagen, aus “dünner Luft”, geschaffen. Genau genommen gibt es zwei Möglichkeiten der Geldschöpfung, wie Chris Martenson in Kapitel 7, Geldschöpfung und   in  Kapitel 8 , Die US-Notenbank erläutert.  Nate Hagens geht in seinem  Vortrag beim Peacestock 2015, am 11. Juli 2015, etwas weiter. Erst zeigt er die folgende Grafik über das fraktional Reserve Banking (dt.  Giralgeldschöpfung), die Chris Martenson in seinem Kapitel 7 über die Geldschöpfung schrittweise und gut verständlich erklärt. Immerhin ist das ein System, mit dem Banken aus 1000 € Einlage eines Sparers satte 10.000 Euro zaubern und in Umlauf bringen, was bereits die Erwartung und Vorstellungskraft vieler normaler Anleger übersteigen dürfte und einigermaßen beunruhigend ist, vor allem wenn man die Konsequenzen und Gefahren bedenkt, die Chris Martenson erwähnt. Also hier nun diese erste Grafik:

NHagensFractResBank

Nate Hagens, immerhin jemand mit Master in Finanzwissenschaften   von der Universität Chicago, geht dann gleich einen Schritt weiter und erklärt, dass das nicht relevant sei, wie er mit der folgenden Grafik verdeutlicht:

NHagensFracResBankFalse

Geld, so Nate Hagens, werde heute im Wesentlichen einfach dadurch geschaffen, dass eine Bank einen Kredit vergibt. Wenn eine Bank einen Kredit von 100.000 € vergibt, dann  trägt  sie demnach in ihre Bilanz auf der Habenseite der Bank eben diese 100.000 € ein und auf dem Konto des Schuldners wird der selbe Betrag als verfügbares Geld verbucht, mit dem der Schuldner dann ganz reale Sachen, wie Häuser, Autos  usw.  kaufen kann.   Chris Martenson beschreibt dies im Grunde auch in seinem Crash-Course, allerdings nur für den Bereich der Staatsschulden  und die  amerikanische Bundesbank.

Was bedeutet diese Art der Geldschöpfung?

Sie bedeutet, dass hier einfach so aus dem Nichts Versprechen für spätere Lieferungen von Arbeit oder Energie gezaubert werden ohne dass diesen zwangsläufig irgend eine entsprechende  Wertschöpfung gegenübersteht.

Solch ein System der Geldschöpfung kann durchaus vernünftig sein, wenn und solange diejenigen, die Schulden machen, genügend Ideen haben und genügend billige Energie und Ressourcen vorfinden, um mit dem geliehenen Geld mehr Werte zu schaffen und  so genau soviel oder mehr Arbeit und Energie zu liefern, wie die Summe aus Schulden plus Zinsen plus Verbrauch plus Verschleiß plus sonstige Betriebskosten .  Wenn alle Schuldner in einem Wirtschaftsgebiet im Mittel solche produktiven Schuldner sind, dann wird das Bruttosozialprodukt in diesem Wirtschaftsgebiet  schneller oder schlechtestenfalls genauso viel steigen wie  die Schulden. Für eine Milliarde neue Schulden würde das Bruttosozialprodukt also mindestens um eine Milliarde steigen.

Die Realität sieht aber seit einiger Zeit anders aus, wie  Nate Hagens mit eindrucksvollen Grafiken zeigt:

Die folgenden Grafik zeigt die Schuldenproduktivität der USA. Die rote Linie in der linken Grafik ist die Verschuldung. Die schwarze Linie ist das Bruttosozialprodukt.

NHagensDebtProductivity

Wie man sieht, wächst die Verschuldung seit einigen Jahren deutlich schneller als das Bruttosozialprodukt. Die USA haben inzwischen eine Schuldenproduktivität von nur noch 20 %. Das bedeutet, dass sie für ein Wachstum des Bruttosozialproduktes von 1 Milliarde 5 Milliarden Schulden machen müssen. Um für eine Milliarde Dollar Werte zu schaffen oder um für einen Milliarde Energie zu liefern,   versprechen  sie also in Zukunft für  fünf Milliarden Energie oder Arbeit zu liefern. Und dieses Missverhältnis wird nicht besser, sondern seit Jahren zunehmend schlechter.

Auch ist das kein rein amerikanisches Problem, sondern ein globales Problem, wie die nächste Grafik aus Nate Hagens Vortrag zeigt:

NHagens-GDPvsDept

Diese Grafik vergleicht das  globale Bruttosozialprodukt (GDP) und die globalen Schulden (Debt) in den Jahren 2000 und 2014. Das Bruttosozialprodukt ist von 41 auf 57  Billionen Dollar  (T = Trillion, in den US = Billion) gestiegen, das sind  gut 23,4  %, bzw. 16 Billionen Dollar. Für diesen Anstieg von 16 Billionen Dollar hat man aber 112 Billionen Dollar zusätzliche Schulden gemacht,  was einem Verhältnis  von  1 zu 7 entspricht.   Für jeden  Dollar mehr  Wachstum , also für jeden Dollar, den man mehr an Energie  oder Arbeit geliefert hat, hat man sage und schreibe 7 Dollar zusätzliche Schulden gemacht. Für jeden Dollar, den man zusätzlich nur  an Arbeit bzw. Energie liefern  konnte, hat  man also versprochen, irgendwann in der Zukunft 7 Dollar an Arbeit bzw. Energie zu liefern. Der Anstieg der globalen Schulden in Prozent betrug übrigens 128,7 %, was trotz des schon am Anfang höheren Basisbetrages das 5,5-fache des Anstiegs des Bruttosozialproduktes war.

Wie Nate Hagens in seinem Vortrag erwähnt, dass 90 % aller weltweit geleisteten Arbeit durch fossile Energieträger geleistet wird. Wie ich in meinem Beitrag Energielage 2015/16 erwähnt habe,  betrug der Anteil der fossilen Energieträger an der in Deutschland verbrauchten Primärenergie 79,4 % im Jahr 2015 gegenüber 79,5 % im Jahr 2014. Menschliche Muskelarbeit wird dabei nicht berücksichtigt, weil sie vernachlässigbar sein dürfte.  Trotz des Ausbaus der Windenergie gab es in Deutschland fast keine Verminderung der Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern, die zudem zum allergrößten Teil importiert werden müssen.

Menschliche Arbeit ist im Übrigen nur relativ viel “wert”, weil  und  so lange sie mit billiger, meist aus fossilen Energieträgern stammender Energie  verstärkt wird. Die Verwendung fossiler Energieträger ist ein Import von Photosyntheseleistungen aus viele Millionen Jahre zurückliegenden Zeiten. Außerdem ist es so, dass die damals erfolgte Photosynthese letztlich eine  Entfernung von  Kohlendioxid aus der Erdatmosphäre war, die das für das menschliche Leben und unsere Gesellschaft nötige, kühlere Klima überhaupt erst ermöglicht hat.

Doch zurück zu den Schulden, dem Geld und dem Versprechen in Zukunft immer mehr Arbeit und Energie zu liefern.

Hier sind zwei andere Grafiken aus Nate Hagens Vortrag:

NHagens-Kostenentwicklung

Die blaue Linie zeigt die Entwicklung der Kosten für Industrieprodukte wie z.B. Toaster, mit zunehmender Stückzahl. Die Produktionskosten pro Stück fallen also mit steigender Produktionsmenge.

Die rote Linie zeigt die typische Entwicklung der Produktionskosten für fossile Energieträger und andere nicht erneuerbare Ressourcen. Erst werden die Kosten pro Einheit mit zunehmender Menge immer geringer. Beim Erdöl sind die Kosten lange Zeit  dank immer besserer Technologien und durch die Entdeckung neuer Ölfelder gesunken. Seit einiger Zeit steigen sie aber.  Wie Nate Hagens 2015 erwähnt, sind die Kosten für die Entdeckung, Erschließung und Förderung von Öl- und Gas in den USA in den letzten 11 Jahren um 17 %  pro Jahr gestiegen.  Manche mögen einwenden oder denken, dass der Ölpreis doch inzwischen wieder gefallen sei. Das stimmt, aber  viele Erdöllieferanten verkaufen jetzt zu Preisen bei denen sie Verlust machen, weil sie verkaufen müssen, um ihre Schulden zu bedienen, oder soweit es sich um Staaten handelt, um soziale Unruhen zu verhindern.  Das  reduziert natürlich die wirtschaftlichen Möglichkeiten und die Anreize, neue Vorkommen zu suchen und zu erschließen,  was  über kurz oder lang zu einer Verknappung und damit auch zu starken Preisanstiegen führen wird.  Die Produktionskosten fallen jedenfalls nicht, sondern steigen eher weiter, wie auch die folgende Grafik nahelegt, die das Verhältnis von aufgewendeter Energie zu geförderter Energie (EORI = Energy Return on Investment) für die Öl- und Gasindustrie der USA zeigt:

NHagens-EROI

Um 1910 betrug dieses Verhältnis mehr als 1200 zu 1 .  Man brauchte also nur die Energie von einem Fass Öl, um 1200 Fass Öl zu fördern. Um 1970 ist dieses Verhältnis auf unter 10 zu 1 gefallen und heute liegt es um 5 zu 1. Bei einem Verhältnis von weniger als 1 zu 1 wäre es völlig egal wie viel Öl noch im Boden liegt, weil man für die Förderung von einem Fass Öl mehr als die Energie von einem Fass Öl benötigen würde.

Und dann hat Nate Hagens noch die folgende Grafik. Die rote Linie zeigt das Geld als Einheit für Kapital und Anspruch auf die Lieferung einer bestimmten Energiemenge pro Geldeinheit. Die weiße  Linie zeigt das reale Kapital, also die tatsächlich lieferbare Energie.  Das Ganze  wird über die Zeit dargestellt.   In welchem Jahr sich  beide Linien schneiden ist unbekannt. Nate Hagens meint aber, dass er gute Argumente dafür vorbringen könneNHagens-MoneyEnergy, dass der Schnittpunkt irgendwo in den 70er Jahren gelegen habe. Wie man sieht, nimmt das reale Kapital  ab, während die  Zahl der Geldeinheiten  zunimmt. Die Weltbevölkerung nimmt dennoch weiter zu, und zwar derzeit jährlich um  78 Millionen, also  fast um  die Bevölkerung der BRD.

Deutschland,  seine Industrie, seine Landwirtschaft, seine Nahrungsmittelversorgung, seine Verteidigung  und sein momentaner Wohlstand sind extrem von der Verfügbarkeit billiger fossiler Energie abhängig – also von Kapital das, wie obige Grafiken zeigen abnimmt, bzw. dessen Gewinnung immer kostspieliger wird. Beim Öl muss Deutschland 98 % seines Energiebedarfs durch Importe decken. Beim Gas sind es 88 %. Auch die Produktion und der Betrieb der großen Windkraftanlagen und der Photovoltaikanlagen erfordert eine funktionierende, extrem von der Verfügbarkeit ausreichend billiger fossiler Energieträger, und damit auch von Importen  abhängigen Wirtschaft und Industrie.

Ein anderes Problem ist, dass die ökologische Tragfähigkeit, also die bei einer bestimmten Lebensqualität mögliche Bevölkerungsdichte  in Deutschland mit Hilfe der Nutzung fossiler Energieträger und anderer nicht erneuerbarer Rohstoffe vorübergehend extrem gesteigert wurde. Mit dem Sinken des realen, energiebasierten Kapitals wird die Tragfähigkeit   in Deutschland und auch in anderen Ländern Europas wieder massiv sinken.   Das dürfte zu sozialen Unruhen und Kriegen führen, die zwar die Bevölkerungsdichte reduzieren, aber die möglicherweise zugleich auch die Tragfähigkeit noch weiter senken werden.

Wie man meinem Beitrag über die Grundlagen der westlichen Werte entnehmen kann, hängt das Funktionieren der Demokratie und der Institutionen auch davon ab, dass die ökologische Tragfähigkeit eines Landes nicht überschritten wird. Wenn diese temporär mit Hilfe von Importen nicht erneuerbarer Rohstoffe extrem gesteigert und wie in Deutschland, auch voll ausgenutzt wurde, dann hat man ein Problem wenn die Tragfähigkeit sinkt, weil das für ihre Erhaltung notwendige Kapital in Form von billiger Energie sinkt. Es sind dann Unruhen und auch Kriege zu erwarten, die zwar auch die Bevölkerungsdichte senken, aber die auch Kapitalkosten und die die Tragfähigkeit weiter senken.

Eine Überschreitung der ökologischen Tragfähigkeit des Landes, zu der es durch einen  Rückgang des realen Kapitals und damit der verfügbaren Energie zwangsläufig kommen wird, wird, wie ebenfalls in  die Grundlagen der westlichen Werte  erwähnt, die staatlichen Institutionen und die Demokratie möglicherweise  zerstören, sie zumindest aber verschlechtern. Wie dort ebenfalls erwähnt, werden unerfüllbare Erwartungen, wie sie heute bei vielen Deutschen und ganz besonders aber auch bei “Flüchtlingen” und Zuwanderern geweckt wurden, zu Gesetzlosigkeit führen. Dass alles wird die Tragfähigkeit weiter reduzieren und außerdem zunehmend knapper werdendes Kapital kosten.

Ein anderes Problem ist das Phänomen der steigenden Komplexitätskosten und auch das Phänomen,  das  der technisch-wissenschaftliche Fortschritt  ähnlich wie  die Gewinnung nichterneuerbarer Rohstoffe  mit der Zeit immer  teurer werden. Das dürfte ein zusätzlicher Grund für die zunehmende Ineffizienz neuer Schulden sein.

Siehe dazu auch  Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen und das Interview mit Joseph Tainter über den Kollaps komplexer Gesellschaften.

29. März 2016

Christoph Becker




Mein Ostern 2016

Ostern ist die Heldengeschichte und Siegesfeier der Christen, und es ist eine Erzählung, die wir auch für die irdische Zukunft  die wir   haben werden gut gebrauchen können.

Was unser Handeln bestimmt, sind eher mehr oder weniger vernünftige, sinnvolle und oft auch schädliche Erzählungen mit denen wir versuchen mit der Realität in ihrer ganzen Komplexität fertig zu werden. Die Wahrheit selbst kann der Mensch nicht kennen, weil sein Leben dafür zu kurz und sein Gehirn dafür selbst in den besten Fällen nicht ausreicht.   Es ist und bleibt so wie der  Sokrates zugeschriebene, Ausspruch “Ich weiß, dass ich nichts weiß”   erklärt.   Es ist auch so, dass wir , wie  ich mit einem Zitat   aus William Cattons Buch Overshoot, in meinem Beitrag über die Grundlagen der westlichen Werte ,  übersetzt habe:

Doktrinen können eine schreckliche Last sein, sagte Sumner, weil sie mit dem Prestige der Antiquität und Tradition der lebenden Generation die Kapazität zu einer unvoreingenommenen Sichtweise auf die Fakten nehmen können.

Als ich das übersetzt habe, hatte ich zunächst hauptsächlich an den Gutheitswahnsinn, der Deutschland in der Flüchtlingskrise erfasst hatte, gedacht, aber  dieses Zitat  kann und sollte auch bei Erzählungen und Predigten zu Ostern zur Vorsicht mahnen.

Nach dem Buch von Pfarrer Johannes Greber ,   ((  Das  Buch kann extrem hilfreich und gut sein, gerade auch für technisch-wissenschaftlich gut ausgebildete Menschen, die mit dem Glauben ein Problem haben,  aber das Buch kann naiven und leichtgläubigen Menschen auch sehr schaden. Manche haben richtig Angst vor diesem Buch   )) dass ich neben seiner Übersetzung des Neuen Testamentes und der Übersetzung der gesamten Bibel von Hermann Menge, in  Sachen Christentum  für die  entscheidende  Basis halte,  hat es mit  Ostern Folgendes  auf sich.  D.h., ich erzähle und kommentiere das Folgende aus dem Gedächtnis, ohne mir die Mühe zu machen im Detail nach Bibelstellen usw. zu suchen:

Vor der Materiellen Schöpfung, also vor dem Urknall, gab es bereits eine geistige, nicht materielle Welt.  In dieser geistigen Welt lebten außer  Gott, Christus und Satan,  der laut  Bibel auch einer  der großen Engel,  bzw. ein  Fürst  in dieser  geistigen Welt war,  auch die Geister der heute lebenden Menschen, Tiere und Pflanzen.

Machtgier, Intrigen, die Vorläufer  leicht verführbarer,  unvernünftiger Wähler und Mitläufer  gab es demnach auch damals schon.  Satan war mit seiner Rolle als nachgeordneter Fürst im Himmel jedenfalls nicht zufrieden und  hat dann mit  einem Teil der Engel, mit den Geistern  der  heutigen Menschen   usw.  einen Aufstand geplant,  um  zu mehr Macht zu bekommen.    Dieser Aufstand wurde von Christus und den weiterhin gottestreuen Teilen der himmlischen Streitkräfte niedergeschlagen. Satan oder Luzifer,  und die anderen am Aufstand beteiligten   Geister wurden dann auf Befehl Gottes aus dem Himmel geworfen und in die vollständige Finsternis des Nichts verbannt.

Es steht nicht bei Johannes Greber oder in der Bibel, aber dieser “Abfall von Gott”, der Hinauswurf aus dem Paradies oder wie immer man es nennen will, ist, man kann es drehen und wenden wie man will, auch ein Beweis dafür, dass es im Himmel oder Paradies auch früher schon Unzufriedenheit,  machtgeile Führer, Dummheit, dumme Mitläufer und Wähler, die sich mit ihrer Wahl selbst geschadet und sich vorher nicht  genug schlau gemacht  haben, usw. gegeben hat, und es wird diese auch in Zukunft geben. Wenn ich mir ansehe, wie unerträglich viele Politiker und Aktivisten in den letzten Jahren und Jahrzehnten unsere Gesellschaft umgestaltet und verunstaltet haben, weil die Mittel scheinbar unbegrenzt wie im Paradies waren, dann graust mir vor dem Paradies, wegen all der ….. (auf die Aufzählung verzichte ich, weil sie politisch unkorrekt wäre und weil jeder eine andere Liste von Personen und Gruppen hat, die  das Paradies zur Hölle machen würden, wenn er/sie ihnen dort begegnen würde.). Vor diesem Hintergrund möchte ich aber auf Mark Twains Version eines Paradieses hinweisen,  zu der man verschieden deutsche  Ausgaben findet, wenn man auf amazon.de mit “Kapitän Stormfield” sucht. Das ist ein vielfältiges, multikulturelles Paradies, in dem aber streng darauf geachtet wird, dass es eher keine multikulturellen Gesellschaften gibt, sondern das, wie in Leopold Kohrs und auch wie in Frank Salters Version von einer künftigen Organisation der Weltgesellschaft, eigene Staaten und definierte, von allen beachtete Grenzen dieser Staaten gibt.   Multikulti erlebt man dort nur auf Reisen, also  auf Besuch  und nicht durch Invasion  und Zwang, wie wir das heute in Deutschland  erleben. Zu Leopold Kohr gibt es auf Youtube auch die wie ich finde gute Dokumentation “Leben nach Mass”.

Doch zurück zur Schöpfungsgeschichte und deren Weg bis Ostern.

Luzifer, Satan, der Teufel oder wie immer man ihn nennen will, wurde also zusammen mit seiner Gefolgschaft und mit den von ihm verführten Menschen aus dem Paradies oder Himmel geworfen.

Die Gnade Gottes  bestand und besteht nun darin, ein materielles Universum schaffen zu schaffen,  in dem  sich  die gefallenen, also die aus dem Paradies oder Himmel geworfenen Geister, wieder besinnen, bewähren, langsam hocharbeiten und so irgendwann wieder in den Himmel kommen können. Dazu habe Gott gewisse Regeln festgelegt.

Zu diesen Regeln scheint zu gehören:

  1. Möglichkeit der Geburt bzw. Wiedergeburt in den Körpern materieller Lebewesen .   Das Wissen von vorigen irdischen oder auch geistigen Existenzen wird dabei mit der Geburt für die Dauer des irdischen Lebens gelöscht.  Das Tun und Lassen in diesem irdischen Leben wirkt sich aber  auf  das weitere Schicksal in der geistigen Welt und auch in weiteren irdischen Leben aus. Das ist ein interessanter Denkansatz, weil damit Ungerechtigkeiten in der Welt einerseits erklärt und anderseits aber auch reduziert werden können. Die eigene Familie und den eigenen Stammesverband überschreitendes Gutsein und Menschlichkeit, sind damit dann nicht mehr geradezu  zwingend eine Form von Wahnsinn, sondern können vernünftig und sinnvoll mit Blick auf weitere eigene Erdenleben sein. Betonung auf Können, denn dieses vermeindliche Gutsein kann auch die Zukunft künftiger Generationen und sogar der ganzen Menschheit ruinieren.
  2. Das Erkennen göttlicher Wahrheiten und Gesetze sowie das Erkennen der Existenz und des Willen Gottes ist begrenzt und unsicher – zumindest für Menschen die nachdenken.
  3. Eine Rückkehr der Gefallenen Geister zu Gott, ins Paradies, in den Himmel oder wie man es nennen möchte, war zunächst ausgeschlossen.  Nachdem der Zorn Gottes über den Aufstand sich gelegt hatte, hat ER dann aber wohl eine Prozedur ersonnen, die eine Rückkehr der gefallenen Geister möglich macht:  Wenn ein in den Körper eines Menschen geborener, an jenem Aufstand nicht beteiligter, also ein nach wie vor himmlischer Geist, es schaffen sollte, allen Verführungskünsten und Versuchen des Satans ihn dazu zu bringen auch noch von Gott abzufallen,  zu widerstehen, DANN würde Gott seine Armee in die Welt der Finsternis, also in die Hölle schicken, um mit Satan Krieg zu führen und ER würde sie diesen Krieg gewinnen lassen und Satan einen Friedensvertrag diktieren der wie folgt lautet: Satan darf zwar weiter versuchen, Menschen durch geschickte Verführung davon abzuhalten zu Gott zurückzukommen, aber er darf keine Gewalt mehr anwenden und muss sie ziehen lassen, wenn sie sich genug anstrengen. Der himmlische Geist, der heldenhaft und standhaft genug war, allen Verführungskünsten und Versuchen ihn als Menschen auch noch zum Abfall von Gott zu bewegen, war Jesus, der als Geist Christus, der erstgeborene Sohn  Gottes war. Dieser Christus sei im Übrigen auch schon zu Zeiten jenes Aufstandes im Himmel schon der nach Gott 2. Chef  im Himmel gewesen (und eben nicht selber Gott)  und er habe sich freiwillig für diese Mission auf der Erde gemeldet, die er dann im Körper von Jesus  bis zum Schluss erfolgreich durchgeführt habe.  Das Ende dieser Mission war der irdische Tod von Jesus am Kreuz, dessen an Karfreitag gedacht wird. Nach diesem irdischen Tod habe jener Geist, der im Körper von Jesus war, und der im Himmel der Juniorschef war und ist, an der Spitze der himmlischen Streitkräfte, wie von Gott vorgesehen, das Reich der Finsternis angegriffen   und den Satan und seine Gefolgschaft besiegt. Als Friedensbedingung musste Satan sich dazu verpflichten alle der einst von ihm verführten, gefallenen Geister, die sich genügend anstrengen und die dies wollen, ziehen und zu Gott, bzw. in den Himmel zurückkehren zu lassen.    Nur insofern hat Jesus-Christus die Menschen also von der Erbsünde befreit. Das heißt, bei der Erbsünde handelt es sich lediglich um eine Sünde aus uralten Zeiten, noch vor der Entstehung des materiellen Universums, die darin bestand, aus Dummheit, Übermut, Bosheit , Machtgier oder warum auch immer, mit  Satan gemeinsame Sache gemacht und bei dem Aufstand im Himmel mitgemacht zu haben. Jesus-Christus hat also nie die Menschen von den Sünden in ihrem aktuellen Leben befreit, weder von den Sünden die sie begangen haben, noch von denen die sie  gerade begehen oder in Zukunft begehen werden. Von diesen Sünden kann sich der Mensch nur durch Gute Taten und durch Schicksale in weiteren materiellen Leben auf der Erde oder auf anderen Planeten befreien.

Ostern ist vor diesem Hintergrund eine Siegesfeier, ein Akt der Heldenverehrung, und damit eher ein kriegerisches Freudenfest.  Ostern ist ein Fest, das den Menschen den Weg zu einem Leben in Frieden bei Gott ermöglicht. Aber nicht von ungefähr endet das Neue Testament mit der Offenbarung des Johannes, die auch Apokalypse genannt wird und in der Christus eröffnet, was auf der Erde und in der Schöpfung nach dem Willen Gottes an so gar nicht friedlichen Zeiten noch kommen muss.

Das Glaubenskonzept zum Verstehen der Bibel und des Christentums, das wir mit Johannes Greber bekommen, bietet eine Reihe Aspekte, die heute vielen nicht passen dürften:

Zum Thema Umwelt, Landwirtschaft, Ressourcenverbrauch und Multikulti  sagt uns  das  Christentum nach Johannes Greber, dass wir damit rechnen sollten, dass   Gottes Rache für unsere Taten  und Unterlassungen darin bestehen kann, dass wir nach unserem irdischen Tod wieder als Menschen zurück auf diese Erde müssen und so dann die Folgen unseres derzeitigen Tun und Nichttuns am eigenen Leib erfahren werden.   Sehr ärgerlich, wenn wir dann feststellen, das wir jetzt, hier und heute, und dann in früheren Leben, die Erde verseucht, die Rohstoffe unsinnig verbraucht, die Böden zerstört und auch sonst jede Menge Belastungen für künftige Generationen angehäuft haben.

Der Geist, der im Körper von Jesus auf dieser Welt gelebt habe, sei im übrigen auch jener Geist gewesen, der im Auftrag Gottes das israelische Volk in der Zeit des Alten Testamentes geführt habe und der damals auch zu Moses gesprochen und diesem jene Weisungen gegeben habe, von denen wir im Alten Testament lesen.

Das Alte Testament zeigt aber einen teilweise ziemlich krassen, rachsüchtigen und  gewalttätigen Gott. Dieser Gott des Alten Testamentes lässt nicht nur in der Geschichte von der Arche Noah fast die gesamte Menschheit  mutwillig umkommen.  ER vernichtet auch die Städte Sodom und Gomorrah und  ER befiehlt den Israeliten einige ziemlich barbarische Akte der Kriegsführung und ethnischen Säuberung ( es sind unter  anderem  einige Völkermorde, die von Moses als von Gott befohlen in Auftrag gegeben werden, und die dann von den Israeliten unter Josua zur Zufriedenheit Gottes ausgeführt wurden ).  Die Frage ist,  ob und wie man das mit dem Bild von einem  liebevollen,  fürsorglichen Gott  vereinbaren kann. Man kann, wie der Johannes Greber informierende Geist erklärt:

Das Auslöschen ganzer Völker und Bevölkerungsteile im  Alten Testament habe den Sinn gehabt die Juden vor einer Gefährdung ihres Glaubens durch den schlechten Einfluss von Nachbarvölkern und Minderheiten  zu schützen.   Was uns heute  als sehr krasses Verbrechen erscheint, waren so gesehen, aus der Sicht  von Gott und Christus dann  keine  Verbrechen, sondern  Maßnahmen zum Schutz  des Glaubens der Israeliten,  mit dessen Hilfe schließlich auch das Auftreten von Jesus und die Befreiung der Menschheit von der Erbsünde geplant gewesen sei.  Die bei den ethnischen Säuberungen und Katastrophen im Alten Testament getöteten Menschen hätten sich zudem in einer Umgebung befunden. in der sie keine Aussicht auf eine Verbesserung ihrer Ansichten  im Sinne Gottes gehabt hätten. Durch ihren irdischen Tod hätten aber die Möglichkeit bekommen, später in einer für ihr Seelenheil vorteilhafteren Umgebung wieder geboren zu werden. Diese Interpretation sollte totalitären Kräften und Mächten wo immer sie an der Macht sind, oder wo immer man sie fördert, zu denken geben.

Eine interessante Sichtweise auf eine mögliche göttliche Sicht ist auch Mark Twains Erzählung  Der Geheimnisvolle Fremde.

Johannes Greber  bringt zum Christentum übrigens auch noch eine andere Komponente ins Spiel, in der er zeigt, dass und wie Jesus den jüdischen Glauben um die Möglichkeit erweitert durch Definitionsmängel und sich ändernde Umstände für die Gläubigen unnötig schädlich werdende Doktrinen zu überwinden, aber das gehört nicht zu Ostern.

Zu Ostern gehört die Einsicht, dass es sich bei der Erbsünde von der uns Jesus mit seinem Tod und, als Christus ,  mit seinem Sieg über  die Hölle, befreit hat, lediglich um eine uralte Sünde handelt von der befreit worden zu sein lediglich bedeutet, dass wir grundsätzlich die Möglichkeit haben wieder in das Reich Gottes zurück zu gelangen. Grundsätzlich heißt hier, dass es möglich ist, aber dass es ziemlicher Anstrengung und möglicherweise auch noch vieler weiterer materieller Leben auf dieser Erde oder/und auf dem einen oder anderen Planeten irgendwo da draußen in den Weiten es Universums bedarf – wobei wie die Zahl dieser Leben und die Lebensqualität in diesen leben durch unsere Taten, Unterlassungen und Sünden in unserem jetzigen Leben beeinflussen.

Zu Ostern gehört auch, dass wir Jesus-Christus als strahlenden Helden und  Sieger  feiern, der zwischen  Karfreitag und Ostersonntagmorgen, als Oberkommandierender der himmlischen Streitkräfte  auch einen  für uns  bis heute wichtigen militärischen Sieg  über  die Hölle  errungen hat,  und eben nicht als die gefühlsdusselige,  schwächliche  Lusche, als die er uns von vielen Priestern erklärt wird.

Zu Ostern gehört vielleicht auch, dass wir uns mit der Welt wie sie ist, befassen und überlegen, was wir tun können und tun sollten.

Religion ist zumindest eine der Erzählungen, die  für unser Handeln wichtig ist.  Es reicht, solche Erzählungen für hinreichend wahr und praktisch nützlich zu halten, zumal die Realität sowieso etwas ist, was der Mensch angesichts der Kürze seines Lebens und der Begrenztheit des menschlichen Verstandes nie ganz verstehen kann.

Ich für meinen Teil habe mir Ostern 2016 unter anderem auch die Interviews von William Catton, Jerry Mander und Richard Manning, die ich  unten in meinem Beitrag über den in der Woche vor Ostern entdeckten und gesehen Film What a Way to Go: Live at the End of Empire,  je zweimal angehört habe (teilweise auf einer Nachtwanderung ). Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich zu allen drei Interviews ein deutsches Transkript verfassen. Sie sind jedenfalls alle drei, genauso wie der Film, sehr aktuell und wichtig, auch wenn sie schon gut 10 Jahre alt sind.

Ausserdem habe ich mir Ostern 2016 den Film Four Horsemen – Feature Documentary – Official Version angesehen, der eine gute Ergänzung und Bestätigung zu obigen Interviews und Film, sowie zu Nate Hagens Vortrag und zu Chris Martensons Crash Course ((  von der alten Version  von 2008  gibt es auch eine  deutschsprachige Ausgabe: www.peakprosperity.com/crashcourse/deutsch ausserdem gibt es auf Englisch eine 1-stündige Zusammenfassung der aktuellen Version: www.peakprosperity.com/crashcourse/accelerated )) ist.

Und dann habe ich mir einen Beitrag Nr 2 von Farmer TV über die Farm von Joel Salatin  und später auch den 3. Teil angesehen, womit wir, ebenso wie mit  dem Werk von John Jeavons und anderen  etwas haben, was sehr viele auch in Deutschland ganz konkret tun können, damit die Zukunft nicht ganz so schrecklich wird, wie sie es sein wird, wenn wir alle weiter nichts tun bzw. wenn wir alle weiter auf die nicht vorhandene Weisheit und Klugheit unserer Regierung und auf den Gott des technischen Fortschritts vertrauen, der  nüchtern betrachtet aber keine Rettung mehr bringen wird,  wie man auch meinen Artikeln  Nach dem Fortschritt und Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen ,  entnehmen kann.

Besonders Bemerkenswert an der Doku von Farmer TV über Joel Salatins Polyfacefarm  fand  ich, gerade auch vor dem Hintergrund der anderen Interviews,  dass  die Lobby der  industriellen Landwirtschaft über die Gesetzgebung offenbar  solche  nachhaltigen,  die  Ernährungssicherheit gerade auch in Katastrophenfällen und  bei Krieg verbessernde Initiativen wie die Polyfacefarm behindern.  Joel Salatin hat darüber auch ein Buch geschrieben:  Everything I Want to Do is Illegal: War Stories from the Local Food Front. Das erinnert an Sepp Holzer, der in seiner Autobiographie ähnliches bereichtet.

Osterabschluß

Nachdem ich den obigen Beitrag schon fertig hatte, habe ich mir abends noch  die Interviews mit  Daniel Quinn  und Paul Roberts angesehen, die ich am Ende meines Beitrages über den Film What a Way to Go: Life after the End of Empire verlinkt habe. Daneben, oder hauptsächlich habe in an dem ganzen Osterwochende programmiert, bzw. Fehler in meinem Praxisverwaltungsprogramm gesucht und gefunden und mich über die unnötige Komplexität unserers Gesundheitswesens geärgert. Das Programmieren tut aber gut. Es ist immer eine zwar extrem weltliche und sehr ernüchternde Beschäftigung, weil  diese Maschinen extrem genau auf das reagieren, was man  tut, bzw. ihnen eingibt, und sich einen Dreck darum schweren was der Programmierer wünscht oder  glaubt. Das führt dann zunächst immer wieder zu enttäuschenden Ergebnissen bzw. dazu, dass das Programm partout nicht tun will was man erwartet und was es soll – bis man genau genug hinsieht  und angemessen reagiert und handelt.  Es ist dieser Hintergrund, wegen dem ich mir oft  wünsche,  Lehrer,  Theologen, Sozialwissenschaftler , Politiker und Gutmenschen sollten  auch Programmiersprachen lernen und regelmäßig  konkrete Programmieraufgaben  lösen müssen. Der Mensch braucht Erzählungen, um mit der Realität fertig zu werden.  Er sollte aber auch, wenn möglich an kleinen Fehlern und harmlosen Mikrokatastrophen, wie man sie beim Programmieren, aber auch beim Sportlichen Schießen,  immer wieder erlebt, eher spielerisch lernen und üben ein Gefühl für mögliche und zu erwartende Diskrepanz zwischen Wahrnehmung, Wunschdenken und Realität zu bekommen und zu erhalten.

Abends spät habe ich mir dann noch zuerst den 3. Teil des zu einem Glas Wein den Film Der Choral von Leuthen angesehen.  Manches an dem Film, wie die Szene wo der Alte Fritz am Ende der Schlacht ohne Begleitung das Hauptquartier der Österreicher betritt ist  wohl nur ein Anekdote.  Aber insgesamt ist gerade auch dieser  Film und auch die reale Geschichte der Schlacht bei Leuthen, eine wichtige Erzählung der deutschen Geschichte, die auch für die Zukunft dieses Landes wertvoll sein  kann. Ich fand z.B. sehr schön, wie die Soldaten in der Ferne auf dem Marsch zur Schlacht “Großer Gott wir Loben Dich” singen  und der  König  einen seiner Offiziere fragt, was das soll.   Der Offizier bietet  an,  den Soldaten  zu befehlen mit den  Gesang auf zu hören.  Der Alte Fritz aber, der bekanntlich  eher ein Atheist war,  erwiderte   “nein,  tun sie das nicht, mit dem Terz   werde ich die Schlacht gewinnen”.     Die Situation Preußens und des Königs bei der Schlacht bei Leuthen war ziemlich schlecht. Die gegnerischen österreichischen  Truppen waren dreimal  stärker und besser versorgt.  Das Land war erschöpft, das Establishment ziemlich kriegsmüde. Und doch haben die Preußen unter Friedrich dem Großen gewonnen.  Wie man aus der Beschreibung der Schlacht ersieht, war aber auch, was im Film nicht zum Ausdruck kommt, das selbstständige  Nutzen guter Gelegenheiten durch einzelne, für den Ausgang der Schlacht  wichtig. Der Sieg war eine Folge des Zusammenwirkens von Wille, Glaube, Realitätssinn, Wagemut, Genialität, Entschlossenheit und selbständigem Denken und Handeln.  Alles in allem waren jedenfalls eine ganze Reihe von Gründen für den Sieg entscheidend.  Der abschließende Gesang der preußischen Truppen nach der Schlacht, bei dem der König an den Truppen vorbei reitet, war “Nun danket alle Gott“.

Kelberg, Ostermontag, den 28. März 2016 und den 29.März.2016

Christoph Becker




Immer mehr Muslime in der Bundeswehr

Die Lage Deutschlands und Europas wird immer beängstigender und hoffnungsloser.  Zu einem Artikel Die Bundeswehr auf Personalsuche  auf Heise.de, vom   23.3.2016  schrieb jemand   einen bemerkenswerten Kommentar mit der Überschrift:   Man hat schon eine neue Quelle gefunden-Landeskommando BW=24% Moslems.

Ich kopiere den Kommentar hier hin:

Aus der Geschichte hat man wohl nichts gelernt(Rom):
“„Mich hat es selbst überrascht. 24 Prozent unserer Soldaten im Landeskommando Baden-Württemberg sind Muslime.“ Bisher habe niemand nach der Zahl gefragt, deshalb sei sie ihm unbekannt gewesen, sagt der Armeesprecher. Wie viele der 14 000 Soldaten im Land Muslime sind, ist nicht erfasst. „Wahrscheinlich interessiert sich niemand dafür, weil es ohnehin keine Auswirkungen hat.“ ”
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.muslime-in-der-bundeswehr-sohnes-land.1d6d2b23-f22b-4d15-be4d-c5167f27e921.html

Bei unsere Armee sitzen wohl auch nur Hornochsen-was denkt ihr auf welcher Seite Moslems im Bürgerkrieg kämpfen würden?NIEMANDEN intessiert es.Super!

Falls hier jemand denkt das sind nur Vorurteile:
Moslems sind 31 mal öfter Extremisten!

Unterwanderte Truppe
Experten enttarnen 50 Islamisten in der Bundeswehr

Der Militärische Abschirmdienst hat 400 Extremisten in den Reihen der Bundeswehr ausgemacht. Die meisten davon sind Neonazis und Islamisten. Nun drohen ihnen Entlassungsverfahren.

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat 2012 rund 400 Extremisten in der Bundeswehr aufgedeckt. Etwas mehr als 300 von ihnen gehörten dem rechten Lager an(mal wieder eine totale Unkenntnis-Nazis sind und waren Sozialisten-in dem bekanntesten Nazi Lied”Die Fahne hoch”wird davn gesungen das “die Reaktion” Nazis erschossen hat.Mit Reaktion sind Reaktionäre also Rechte gemeint.), etwa 50 seien Islamisten, sagte MAD-Präsident Ulrich Birkenheier dem Deutschlandfunk.

Gegen die erkannten Extremisten würden Verfahren eingeleitet, um sie aus der Armee zu entlassen: “Fakt ist: Extremisten haben keinen Platz in der Bundeswehr”, sagte Birkenheier.

Der 1956 gegründete MAD soll die Bundeswehr und das Verteidigungsministerium gegen “sicherheitsgefährdende oder geheimdienstliche Tätigkeiten” – also Sabotage und Spionage – schützen. Der in Köln ansässige Dienst wird nach Angaben Birkenheiers erst dann aktiv, wenn der Verdächtige als Soldat, Angestellter oder Beamter in der Bundeswehr eingestellt ist. Die Erkenntnisse reichten aber nicht aus, um ein Entlassungsverfahren erfolgreich bestehen zu können.

Von der aktuellen Ausspäh-Diskussion ist der MAD nach Aussage seines Präsidenten nicht betroffen. “Wir arbeiten strikt einzelfallbezogen, personenbezogen, was die Angehörigen der Bundeswehr betrifft.”

Allerdings werde auch im Internet recherchiert, “ob sich Soldaten oder zivile Angehörige der Bundeswehr im Internet in irgendwelche Richtungen äußern, für die uns Anlass geben, das näher zu überprüfen”.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article118023465/Experten-enttarnen-50-Islamisten-in-der-Bundeswehr.html

Zur Zeit gibt es etwa 1000 Moslems in der BW.

http://de.qantara.de/content/muslime-der-bundeswehr-ramadan-uniform

Also sind ca. 5% der Moslems bei der BW Islamisten.Die Politker reden ja immer von 0,1% gefährlichen Moslems.

Juden gibt es ca.200 in der BW von Extemisten ist nichts bekannt.

Kommen wir zum Rest-300 Neo-Nazis oder ähnliches.

Zur Zeit gibt es 185.498 (Juni 2013)Aktive Soldaten in der BW.
Ohne Moslems und Juden sind es 184298.
Macht also 0,16275% Extremisten aus.

Moslems sind also 30,72 mal öfter eine Sicherheitsgefahr als der Durchschnitt in der Bundeswehr.
——–
Auch lesen was der Guardian über Fackräfte bei der Polizei berichtete…
10 mal korrupter…

http://www.guardian.co.uk/uk/2006/jun/10/race.topstories3


Frankreich: Armee und Polizei vom Dschihad infiziert

Manche Polizisten weigerten sich offen, Synagogen zu beschützen oder eine Schweigeminute für die Opfer von Terroranschlägen zu halten. – Da Polizisten Waffen tragen und Zugang zu Polizeidatenbanken haben, wächst die Sorge. – Im Juli 2015 wurden vier Männer verhaftet, einer von ihnen ein Marineveteran. Sie hatten geplant, in eine Marinebasis in Südfrankreich einzudringen, einen hochrangigen Offizier zu entführen, ihn zu enthaupten und die Fotos der Enthauptung dann über die sozialen Medien zu verbreiten.

Ein Geheimdossier aus der Sicherheitsabteilung der Pariser Polizeipräfektur, das der Tageszeitung Le Parisien zugespielt wurde, führt 17 Fälle von Polizeibeamten an, die zwischen 2012 und 2015 radikalisiert wurden. Besonders hervorgehoben wird das Beispiel von Beamten, die, während sie Streife fuhren, muslimische Gesänge gehört und gesendet haben.

Zudem wurde die Polizei auf eine Polizistin aufmerksam gemacht, die auf Facebook zum Terrorismus aufgerufen und ihre Polizeiuniform als “schmutzigen Lumpen der Republik” bezeichnet hatte, während sie sich an ihr die Hände abwischte. Im Januar 2015, unmittelbar nach den beiden Anschlägen auf Charlie Hebdo und den koscheren Supermarkt Hypercacher in Vincennes, bei denen 17 Menschen getötet worden waren, schrieb sie auf ihrer Facebookseite: “Maskierter Angriff, geführt von zionistischen Feiglingen … Sie müssen getötet werden.”

Am 21. Januar 2015 meldete die Radiostation RFI, dass ein knappes Dutzend französischer Soldaten desertiert sei und sich dem dschihadistischen Kampf in Syrien und dem Irak angeschlossen habe

http://de.gatestoneinstitute.org/7662/frankreich-dschihad-armee-polizei

Da fragt man sich was in den Köpfen unsere Armeeführung vor sich geht…

Achja der Psychiater der in den USA mehrere Soldaten umbrachte wurde nicht aus der Armee geworfen da man wohl Angst hatte verklagt zu werden und das obwohl er kaum noch zur Arbeit kam etc..

Die Europäer werden sich im Ernstfall, der alleine schon aus ökologischen Gründen  voraussichtlich ein Krieg mit der Türkei oder/und anderen  muslimischen Staaten werden dürfte, nicht mehr auf ihre Streitkräfte verlassen können. Ein Teil der Streitkräfte wird sich weinend und bibbernd verkriechen  ( Nur noch Schmusekatzen ). Ein  anderer Teil wird mit dem Feind zusammenarbeiten oder überlaufen, weil er dem Feind näher steht als dem Land. das er verteidigen sollte.

Meine Hoffnung ist nur, dass Polen und Russland und andere Staaten im Osten im Ernstfall nicht zulassen können und werden, dass Deutschland und Westeuropa der Türkei oder/und anderen  muslimischen Ländern in die Hände fallen. Dass Deutschland und Westeuropa dabei dann zum Trümmerfeld und zum bis dahin schrecklichsten und größten Schlachtfeld und Massengrab der Geschichte werden dürften, wird man wohl als Preis für die nicht nachvollziehbare, kurzsichtige und naive  Politik in Deutschland und Westeuropa der letzten Jahre und Jahrzehnte akzeptieren müssen.  Immerhin haben die  Deutschen, ebenso wie die Franzosen, die Belgier, die Niederländer und die Skandinavier die Regierungen, die sie hatten und haben in freier und geheimer Wahl  gewählt. Außerdem  waren alle Wähler per Gesetz volljährig,  fast alle Wähler konnten lesen und schreiben und es gab reichlich umfassende und  auch unabhängige  Informationsmöglichkeiten.

Eine solche Informationsquelle ist auch meine Webseite, mit Artikeln wie Operation Troja, Zuviel des GutenFreiheit und das Streben nach MachtGewalt und Krieg  und  vielen mehr.

Kelberg, den 23.3.2016

Christoph Becker

 

 




Die Grundlagen der westlichen Werte

Die letzten Sätze der Rede der deutschen Bundeskanzlerin, Frau Angela Merkel, anlässlich des Terroranschlages in Brüssel, am 22. März 2016, zeigen mir einmal mehr, dass selbst die deutsche Bundeskanzlerin die Grundlagen der sogenannten westlichen Werte und damit auch deren Vergänglichkeit und Grenzen  nicht verstanden hat.

Frau Merkel sagte:

….  die Täter sind Feinde aller Werte, für die Europa heute steht und zu denen wir uns gemeinsam, als Mitglieder der Europäischen Union bekennen. Und zwar gerade an diesem Tag und mit großem Stolz. Die Werte der Freiheit, der Demokratie, des friedlichen Zusammenlebens als selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger. Unsere Kraft liegt in unserer Einigkeit. Und so werden sich unsere freien Gesellschaften als stärker erweisen als der Terrorismus.

Nein, unsere Kraft liegt zunächst darin, dass die Evolution bei unseren Vorfahren mit einem brutalen Auswahlprozess in 1000 Jahren die geschäftlich Erfolgreichen bei der Fortpflanzung bevorzugt hat, wie Gregory Clark in Farewell to Alms: A Brief Economic History of the World  anhand der Untersuchung von Testamenten in England nachgewiesen hat. Die weißen Europäer in England und wohl auch in anderen Staaten Europas waren faktisch zum Erfolg gezüchtet. Diesen evolutionären Auswahlprozess haben wir im Großen und Ganzen  aber längst umgekehrt. Das heißt die Umkehr dieses Auswahlprozesses ist letztlich eine der Nebenwirkung der industriellen Revolution, die damit auch in dieser Beziehung ihre biologische Grundlage zerstört. Es ist, als hätte die Evolution etwas gegen zu viel technischen, wirtschaftlichen und geschäftlichen Erfolg.

Unsere Kraft und vor allem auch die Grundlage unserer sogenannten westlichen Wert liegt ferner darin, dass unsere Vorfahren zuerst mit Amerika, Australien, Neuseeland usw. neue Siedlungsflächen entdeckt haben und dass sie dann die fossilen Energieträger entdeckt und genutzt haben. Sie haben damit zuerst neuen,  leeren  Lebensraum gewonnen und dann haben sie mit Hilfe der fossilen Energieträger – aber auch dank ihrer Tüchtigkeit   und Disziplin -, seit Beginn der industriellen Revolution die Tragfähigkeit (carrying capacity) ihres Lebensraums in geradezu phantastischem Ausmaß gesteigert.   Das führt zu William Cattons Buch Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change.

Catton führt dort in Kapitel 5, The End of Exuberance (dt. Das Ende des Überschwangs) faktisch aus, dass  die von Frau Merkel genannten Werte ein Relikt vergangener Zeiten sind, weil sie an Voraussetzungen gebunden sind, die auch in Europa und in den USA zunehmend nicht mehr gegeben sind, und die in vielen Ländern der Welt nie gegeben waren und auch nie gegeben sein werden.

Die Voraussetzung für Demokratie, Freiheit, Gleichheit, Toleranz, friedliches Zusammenleben usw. ist nämlich, dass die Tragfähigkeit der Umwelt (noch) nicht ausgeschöpft wird.

Cattons stützt sich bei seiner Argumentation auch auf den Soziologen William Grahan Sumner ((  Catton bezieht sich auf  Sumners  Essays The Banquet of Life  und  Earth  Hunger  or the  Philosophie of  Land Grabbing   in dem  Buch   Earth-hunger and other essays  , das im Internet in verschiedenen Formaten (u.a. pdf , epub und kindle) frei verfügbar ist.     )) Von Sumner ist hier insbesondere dass Essay Earthhunger wichtig, das ich in dem Beitrag  Landhunger teilweise ins Deutsche übersetzt habe und  dort im Original  als pdf-Datei zum Download anbiete.

Catton meint, dass die Demokratie und die Werte wie Freiheit, Toleranz und Gleichheit in den USA nur entstehen konnten, weil man dort soviel Platz,  so viele  Ressourcen und eine so geringe Bevölkerungsdichte hatte, dass die Menschen genug Freiräume hatten. In Europa habe sich die Demokratie in der Neuzeit im Übrigen nur entwickeln können, weil mit der Entdeckung Amerikas sehr viel neuer, freier Siedlungsraum entstanden sei, der den Bevölkerungsdruck in Europa durch Auswanderung auf ein Niveau gesenkt habe, das demokratische Strukturen, Bürgerrechte usw. erlaubt habe.

Mit anderen Worten, wenn die Ressourcen knapp werden oder/und wenn die Bevölkerungsdichte zu groß wird, verschwinden die Grundlagen der Demokratie und der westlichen Werte, wie  Freiheit, Gleichheit, Toleranz usw..

Auf S. 81, The Unheeded Warning (Dt. die unbeachtete Warnung) schreibt Catton:

Die Charakteristiken und das Wohlbefinden  von menschlichen Gesellschaften hängen stark von dem  Verhältnis zwischen Ressourcen und Menschen  ab, wie Sumner sehen konnte. Dieses Verhältnis begrenzt  das Ausmaß  der Zivilisation und des Komforts, die erreichbar sind. Aus  verschiedenen  Gründen  können die  sozialen Verzweigungen dieses Verhältnisses obskur bleiben. Das Verhältnis ändert sich ständig. Nationen verändern ihre Grenzen. Selbst wenn die Grenzen sich nicht verändern, ändert sich die Zahl der Menschen. Außerdem, wie wir in Kapitel 2 gesehen haben, ändert die Technologie den Nutzen eines Hektar Landes.  Obwohl Sumner keine  ökologischen  Begriffe verwendet hat, konnte er sehen, dass eine gegebene  Landfläche eine  höhere Tragkraft haben kann,  wenn Technologie  es ermöglicht,  das Land effektiver zu bearbeiten.  Die Entwicklung des Wissens erhöht die  Fähigkeit des Menschen,  die Kräfte der Natur für seine Zwecke zu nutzen.  Die  Entwicklung menschlicher Organisation  steigert ebenfalls unsere  Fähigkeit,  Überfluss aus einer gegebenen Landmenge zu  extrahieren.

Er schreibt weiter, dass es in einer Phase geringer Bevölkerungsdichte und zunehmender Produktivität den Anschein haben kann, dass das von Sumner erkannte, umgekehrte Verhältnis von  menschlichem Wohlbefinden, Freiheiten und Lebensstandart auf der einen Seite, und Bevölkerungsdichte auf der anderen Seite nicht gilt. Aber der Zeitpunkt komme, an  dem dieses  Verhältnis dann doch wieder gelte.

Auf S. 82. schreibt Catton:

Wenn die Bevölkerungsdichte gering ist, dann ist menschliche Gleichheit möglich und sogar wahrscheinlich. Ein Individuum ist dann für andere wertvoll; es ist dementsprechend schwer für andere, es zu unterwerfen. Klassenunterschiede verblassen unter solchen Umständen. Sumner versucht uns zu zeigen, dass die Demokratie in Europa eben so wie in Amerika durch die niedrige  Bevölkerungsdichte der Neuen Welt  gepflegt wurde. Diese niedrige  Dichte hat die  Alte Welt von ihrem  Bevölkerungsdruck entlastet. ….

Und

Lange bevor Thomas Kuhn  über die Macht der Wahrnehmungszwänge von Paradigmen  schrieb,  wies Sumner  darauf hin, wie  irreführende Doktrinen Missbräuche legitimieren, Alibis für menschliche   Torheiten liefern, die Maschinerie der Gesellschaft bremsen, Anstrengungen verschwenden und die effektive Tragfähigkeit eines Lebensraumes reduzieren. Der Hauptgrund, warum wir uns solchem “Sand im Getriebe” unterwerfen, sagte Sumner ist der, dass wir nicht genug Verständnis dafür erworben haben, wie die Dinge wirklich funktionieren.  ….

Sumner, der früher ein professioneller Lieferant von Doktrinen war – er war zunächst ein ordinierter Priester – kam als Soziologe dann zu dem Glauben, dass Wohlstand und Freiheit in erster Linie von Ideologien abhängen und nicht von einer niedrigen  Bevölkerungsdichte, vergleichbar mit dem  Glauben eines Wilden  der  meint , dass  der Fetisch, den er am Körper trägt, ihm Erfolg bei der Jagd und beim Fischen gibt. Sumner sah nun, dass Doktrinen die Tragkraft senken können, indem sie zu Missbrauch von Ressourcen führen.

….

Doktrinen können eine schreckliche Last sein, sagte Sumner, weil sie mit dem Prestige der Antiquität und Tradition der lebenden Generation die Kapazität zu einer unvoreingenommenen Sichtweise auf die Fakten nehmen können.

Catton geht dann auch darauf ein, dass es gefährlich ist, unerfüllbare Erwartungen und Wünsche zu wecken, wie das der Westen in der 3. Welt getan habe. Die Welt ist einfach zu klein, die Weltbevölkerung ist zu groß  und die Bodenschätze und die Belastbarkeit der Ökosysteme lassen es nicht zu, dass alle Welt den Lebensstandard der westlichen Industriestaaten erreicht. Sie reicht nicht einmal mehr, um den Lebensstandard und damit auch die Werte des Westens in dessen Industriestaaten selbst auf Dauer zu erhalten.

Auf Seite 85, unter Missionaries of Demoralisation (dt. Missionare der Demoralisierung), schreibt Catton:

Das zerstörerische Potential dieser Art unrealistischer Erwartungshaltungen wurde bereits erkannt. Der Soziologe der Columbia Universität, Robert K. Merten, …. zeigte in seinem Artikel aus dem Jahre 1949, über “Sozialstruktur und Anomie“, dass es einen Druck zu abweichendem Verhalten im großen Umfang gibt, wenn ein System kultureller Werte bestimmte Erfolgsziele über alles für jedermann preist,  obwohl es strukturelle Barrieren  gibt, die das Erreichen dieser Ziele  mit  legalen Mitteln  für einen  wesentlichen Teil der Bevölkerung ausschließen.

Catton führt dann aus, dass es vor diesem Hintergrund und dem Hintergrund der Endlichkeit der Ressourcen dieser Welt ziemlich unvernünftig war, den Menschen in der 2. und 3. Welt falsche Hoffnungen zu machen und zu glauben, so zu tun und zu propagieren, dass der westliche Lebensstil und auch die Freiheiten und Werte des Westens letztlich überall auf der Welt erstrebenswert und erreichbar seien.

Catton auf S. 85ff, unter Achieving Chaos (dt. Chaos erzielend)

Die Illusion der grenzenlosen Möglichkeiten für wirtschaftliche Entwicklung bestand teilweise deshalb fort, weil sie in solchen Dokumenten wie der Charter der Vereinten Nationen eingebettet war. Nach der Präambel der Charter waren die Leute der Vereinten Nationen 1945 nicht nur entschlossen “nachfolgende Generationen von der Geissel des Krieges zu retten”, sondern ebenfalls “sozialen Fortschritt  zu fördern und bessere Lebensstandards  und  das Leben in größerer Freiheit” und  “eine  internationale Maschinerie  zu installieren, die das wirtschaftliche und  soziale  Fortschreiten ALLER Menschen fördert” (Betonung von aller  hinzugefügt).  Wenn die Grenzen der Erde  es töricht machen,  diese Hoffnungen  zu verallgemeinern, dann (durch  Nachdenken  entlang  der von  Merton  aufgezeigten Linien) folgt daraus, dass Gefühle,  die in der Präambel der Charter ausgedrückt wurden, ein Vorspiel für Globale Anomie waren.

Aber  die  Gutmenschen  preschten  weiter  vor zu unerwünschtem Chaos. Im Dezember 1948 übernahm die Versammlung der Vereinten Nationen eine UNIVERSELLE Erklärung der Menschenrechte. Deren Präambel proklamierte wieder, unter anderem die Entschlossenheit, “sozialen Fortschritt und die Verbesserung des Lebensstandards zu fördern”, und im ihrem Artikel 25, Sektion 1, sagte sie (Betonung hinzugefügt): “JEDERMANN hat das Recht zu einem Lebensstandard, der angemessen für die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden und für das der eigenen Familie ist, einschließlich Ernährung, Kleidung, Wohnung und medizinischer Versorgung und notwendiger Sozialleistungen und das Recht auf Sicherheit bei Arbeitslosigkeit, Krankheit, Behinderung, Witwenschaft, Alter oder einem anderen Mangel an Lebensunterhalt in Umständen, die nicht persönlich zu verantworten sind.” Überschießen und Ressourcenerschöpfung waren/sind sicherlich Umstände, die für die Bewohner der Welt nach der Zeit des Überschwangs nicht persönlich zu verantworten sind. Die Universelle Deklaration hat praktisch ihre eigene Irrelevanz proklamiert, was  die Bestimmung der Lebenschancen eines Menschen betrifft.

Nicht  sehend, und daher unverzagt, nahm die Vollversammlung der Vereinten Nationen 1960 die Deklaration der Unabhängigkeit der Kolonialländer und Völker an. …….

Catton erklärt weiter, wie man bei den Völkern der 3. Welt falsche Erwartungen und Vorstellungen geweckt und gefördert hat und wie das dann, entsprechend der von Merton für so etwas vorausgesagten Entwicklung zu Völkermorden, ethnischen Säuberungen, Terror usw. geführt hat.

Ich denke, dass eine Mischung aus Überbevölkerung, falschen, enttäuschten  Versprechen und Erwartungen und ökologischen Grenzüberschreitungen auch der eigentliche Grund für die Terroranschläge in Paris und Brüssel waren.

Die Flüchtlingspolitik der EU, insbesondere der Regierung Merkel, wird damit voraussehbar weiteren Terror säen, weil sie bei den  “Flüchtlingen”   als auch bei den  einheimischen Europäern  Erwartungen  weckt , die  unmöglich erfüllt werden können und die daher zwangsläufig zu Gewalt und Gesetzlosigkeit führen.

Zu alledem kommt, dass die EU, die deutsche Bundesregierung und ihre Wähler offenbar nicht die geringste Ahnung davon haben, dass   die von Frau Merkel und anderen  Gutmenschen  als grenzenlos   wahrgenommene ökologische Tragfähigkeit Deutschlands und Europas nur scheinbar und  bestenfalls nur zeitweise ausreichend ist, um Einwanderer und Flüchtlinge aufzunehmen.

Es ist absehbar, dass die ökologische Tragfähigkeit Deutschlands und Europas in den nächsten Jahren und Jahrzehnten durch Ressourcenverknappung und Klimawandel massiv schrumpfen wird. Durch natürliche Ereignisse oder auch durch Krieg und Terrorangriffe kann  der  Import an fossilen Energieträgern  und auch die Funktion der Stromnetze in Deutschland und Europa für lange Zeit ausfallen und möglicherweise nie mehr vollständig wiederhergestellt werden. So etwas würde die ökologische Tragfähigkeit extrem reduzieren.

Die Grundlage der von Frau Merkel gepriesenen Werte unserer Gesellschaft, also auch der Demokratie, der Toleranz, des friedlichen  Zusammenlebens verschiedener Ethnien usw.,  ist aber, dass die ökologische Tragfähigkeit Deutschlands unter keinen Umständen überschritten wird.

Die stillschweigende, logische  Grundlage der Willkommenskultur und der Flüchtlingspolitik von Frau Merkel und der sie unterstützenden Parteien und Bevölkerungsteile ist die Annahme, dass  die ökologische Tragfähigkeit Deutschlands  nicht ausgeschöpft ist und auch in Zukunft nicht überschritten werden wird.

Wenn man “so einem starken Land wie Deutschland”  aber den Nachschub an fossilen Energieträgern  abstellt oder diese extrem verteuert, oder irgendein Ereignis  ihm die Stromversorgung zerstört, dann wird  dieses “starke Land”  in kürzester Zeit schwächer und für seine Bewohner gefährlicher als Länder wie Afghanistan, Syrien   oder Somalia. Die Tragfähigkeit, im Sinne einer erträglichen, nachhaltigen Bevölkerungsdichte,  bei der die Überlebenden friedlich zusammenleben können, sinkt dann voraussichtlich auf einen  kleinen Bruchteil der heutigen Bevölkerungsdichte.

Auf dem Weg dahin hat man dann das von Catton aufgezeigte, von Merton beschriebene Problem, dass substantielle Teile der Bevölkerung Erwartungen haben, die mit legalen Mitteln nicht erfüllt werden können. Frau Merkels Leistung besteht darin, die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen, deren Erwartungen mit legalen, allgemein akzeptierten  Mitteln erfüllt werden können, um einige Millionen gesteigert zu haben. Unverhältnismäßig viele davon sind junge Männer.

Man könnte vor diesem ganzen Hintergrund  zu dem Schluss kommen,  dass Frau Merkel die größte und gefährlichste Feindin aller Werte ist, für die Europa steht.  Aber damit täte man ihr wohl Unrecht,  weil ihr und auch denen, die sie gewählt haben, nicht bewusst zu sein scheint, was sie anrichten. Das Konzept der mit der Zeit und auch durch die Technik und die Verfügbarkeit billiger Energie und Rohstoffe schwankenden ökologischen Tragfähigkeit eines Landes  dürfte ihr  ebenso fremd sein wie die  Einsicht, dass  Deutschlands  Landwirtschaft, Energiewirtschaft und Militär  ungenügend bis überhaupt nicht  auf die Risiken und  die zu erwartenden Probleme der Zukunft vorbereitet sind.

Die Grundlage der westlichen Werte ist, um es abschließend zusammenzufassen:

Eine Unterschreitung der aktuellen ökologischen Tragkraft (bei Catton carrying capacity) eines Landes. Das heißt, die Bevölkerungsdichte muss hinreichend gering sein. Es müssen genug von allen bezahlbare Ressourcen vorhanden sein. Die Versprechen und die geweckten Erwartungen der Gesellschaft müssen für die allermeisten ihrer Mitglieder erfüllbar sein. Von der Gesellschaft angepriesene Ziele müssen für die meisten Mitglieder der Gesellschaft grundsätzlich erreichbar sein.

Wer die Bevölkerungsdichte über die Tragfähigkeit des Landes hinaus steigert, (etwa durch unbegrenzte Aufnahme von “Schutzsuchenden” oder “Flüchtlingen”, der gefährdet die Demokratie sowie den inneren und äußeren Frieden.

Wenn der Rückgang der ökologischen Tragfähigkeit eines Landes in absehbarer Zukunft zu erwarten ist, während die Tragfähigkeit bereits ausgeschöpft oder überschritten ist, dann sollte man, wenn man Werte wie Demokratie, Freiheit und Frieden schätzt, die Bevölkerungsdichte und auch den Ressourcenverbrauch der  Bevölkerung möglichst schmerzlos reduzieren und ganz sicher nicht, wie es derzeit in Deutschland der Fall ist, alles tun, um die Bevölkerungsdichte und den Ressourcenverbrauch   zu steigern.

Kelberg, den 24. März 2016

Christoph Becker