Türkischer Außenminister prophezeit Krieg in Europa

Die Wochenzeitung Junge Freiheit meldete auf ihrer Internetseite am 16. März 2017: Rede des Aussenministers – Türkei: Bald werden in Europa Heilige Kriege beginnen.  John Xenakis wiederholte und präzisierte  auf seinem Webblog www.generationaldynamics.com am 12. März 2017 anlässlich des Streits der Niederlande mit der Türkei seine Warnung vor einem 3. Weltkrieg:

Wie regelmäßige Leser wissen sagt Generational Dynamics voraus, dass in dem kommenden Weltkrieg des Zusammenstoßes der Kulturen China mit Pakistan und den Sunnitischen Ländern, einschließlich der Türkei verbündet sein wird. Der Westen wird währenddessen mit Indien, Russland und dem Iran verbündet sein. Eine sich wiederholenden Diskussion betrifft die Frage wie sich die europäischen Länder selbst aufstellen werden: Werden sie zu einer Einheit verbünden oder werden sie sich aufspalten und untereinander kämpfen wie in jedem anderen Krieg der Geschichte? Die andauernde Krise mit der Türkei könnte zur Klärung beitragen.

Siehe hier zu auch schon meine Blogbeiträge Neues aus dem Nahen und fernen Osten vom 7. März 2015 und Unkonventionelle Kommentare zur Wahl Donald Trumps – Generationsdynamik.

Zur Drohung der Türkei mit Heiligen Kriegen könnten auch Operation Troja und EMP-Bedrohung – Anhörung im US-Kongress hilfreich bzw. inspirierend sein.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch das Interview mit George Friedemann,  dem Chef von Stratfor, über die militärischen Fähigkeiten der Türkei. Danach könnte die Türkei Deutschland an einem Nachmittag und Frankreich sogar binnen einer Stunde besiegen:

Eigentlich wäre es Zeit, dass die europäischen Völker mit Anleitung und Hilfe ihrer Berufsarmeen Milizverbände aufstellen und ihren Bürgern auf diese Weise die Möglichkeit geben sich zu bewaffnen und sich auf den Krieg vor zubereiten, der Dank unserer genialen Politiker und Gutmenschen das ganze Land erfassen wird.

Es wäre auch höchste Zeit, dass die Bürger, parallel zur Aufstellung von Milizverbänden, lernen und anfangen eine von der Industrie unabhängige lokale Lebensmittelproduktion auf zu bauen. Ebenso wäre es an der Zeit, dass alte Handwerke und Fertigkeiten wieder gelernt und verbreitet werden, damit die Leute nach einem Ausfall Chinas und des Welthandels  nicht nach kurzer Zeit barfuß und in Lumpen herumlaufen.

Es wäre Zeit, und es würde sehr viel mehr Menschen das Leben retten als in den Vernichtungslagern der Nazis umgekommen sind.  Aber man wird wohl eher nichts tun, weil man ja ein Berufsmilitär hat und weil Deutschland nur von Freunden umgeben ist, weil es schon über 70 Jahre keinen Krieg mehr gab und überhaupt ist Deutschland so gut geschützt und sicher  wie Frankreich 1940 hinter seinem damals hochmodernen und unüberwindlichen Festungssystem der Maginot-Linie.

Kelberg, den 16, März 2017

Christoph Becker




Radioaktives für Gesundheit, Schönheit und Potenz

Indem man auf Google mit “radioaktive Zahnpasta”, “radioaktive Zäpfchen”,  “radioaktive Kondome”, “radioaktive Schokolade”  oder  “röntgen Schuhgeschäft” sucht, findet man mit Blick auf den Fortschrittsglauben einige denkwürdige und zur Vorsicht mahnende Beispiele.

Unter anderem findet dann, dass eine Berliner Firma von 1940 bis 1945 tatsächlich mit Doramat, eine radioaktive  Zahnpasta angeboten und als besonders gut für Zähne und Zahnfleisch beworben hat:

Zitat (Quelle: http://www.mta-r.de/blog/doramad-zahncreme-fuer-strahlend-weisse-zaehne/)

“Doramad” – die radioactive Zahncreme (ca. 1940-1945) Was heutzutage undenkbar ist und sehr naiv anmutet , gab es in den Jahren 1940 bis 1945 wirklich. Doramad – die Zahncreme, die 1940 in Deutschland auf den Markt kam, enthielt Thorium-X – eine Mischung aus Thorium und anderen radioaktiven Substanzen. Die damals neuartige Zahncreme  versprach “strahlend” weiße Zähne und Bakterienabtötung durch radioaktive Strahlung. Sie zählte damals als Meilenstein technischer Errungenschaften und wurde mit den Slogans: Biologisch wirksam  –  Reinigend  –  Keimtötend  –  Erfrischend – “Strahlend”  als „Wunderheilmittel“ angepriesen.

In den Werbebroschüren, die damals den Tageszeitungen beigelegt wurden hieß es unter anderem:  “Die unendlich kleinen Strahlenteilchen prallen auf das Zahnfleisch und massieren es.”  Ein Bestellschein für eine kostenlose Probe war beigelegt, damit sich auch ein jeder von den hervorragenden Eigenschaften des neuartigen Produktes selbst überzeugen könne.

Der Focus hatt dem

Es gab u.a. auch radioaktive Schokolade, radioaktiven Zwieback und radioaktive Zäpfchen:

In diese Kategorie des Fortschrittsglaubens gehört auch das Fluoroskop, das früher in Schuhgeschäften üblich war, und das vor dem Hintergrund der heutigen Röntgenverordnung ziemlich irre erscheint. Dazu ein Link auf einen Artikel vom 12. Januar 2017 auf  SHOEPASSION.com: Schön verstrahlt, aber passgenau – das Fluoroskop. Zitat:

In der Zeit von 1920 bis 1960 kam kein gehobenes Schuhgeschäft ohne ein Fluoroskop aus, in Europa besser bekannt als „Pedoskop“. Mithilfe der Schuh-Röntgen-Apparate überprüften Verkäufer die Passgenauigkeit der Schuhe und erbrachten den bildlichen Beweis, wie der Fuß im Schuh saß. Vor allem Kinderfüße kamen in den zweifelhaften Röntgen-Genuss, um den Nachwuchs nicht etwa in zu enge Fußbekleidung zu zwängen.

…..

Findige PR-Experten inszenierten das Pedoskop sogar als Garant für die eigene Fußgesundheit – immerhin überführte der Schuhdurchleuchtungsapparat schlecht sitzendes Schuhwerk mit einem bildlichen Beweis. Obwohl Fachleuten zu dieser Zeit längst bekannt war, dass man für die Ermittlung der idealen Passform keinen Röntgenapparat benötigte, sondern lediglich ein Längenmaß und die Einschätzung des Kunden, appellierten ausgeklügelte Werbemaßnahmen an die Angst der Kundschaft vor irreparablen Schäden der Füße. In Zeiten der Depression konzentrierte sich die Verkaufsstrategie dagegen mehr auf die finanziellen Vorteile. Gut sitzende Schuhe wurden nun als Langzeitinvestition vermarktet, die angeblich nur mithilfe der Röntgenapparate identifiziert werden konnten. So kam es, dass zwischen 1920 und 1930 rund 10.000 Fluoroskope in US-amerikanischen Schuhläden im Einsatz waren, für Deutschland sind indes keine genauen Zahlen bekannt.

….

Erst als englische Studien 1949 den unwiderlegbaren Beweis erbrachten, dass die Fluoroskope genug radioaktive Strahlung erzeugten, um schwere Schädigungen und tödliche Krebserkrankungen auszulösen, erlosch nach und nach das grünlich-schimmernde Licht in den Schuhgeschäften. Während die USA bereits in den 50er Jahren die Pedoskope aus ihren Schuhgeschäften verbannten, trennten sich deutsche Schuhverkäufer erst Anfang der 70er Jahre von den gesundheitsschädigenden Fuß-Röntgenapparaten. Heute ist bekannt, dass die Strahlenbelastung durch ein Pedoskop rund das 20-fache einer modernen Thorax-Aufnahme betrug.

Was wird man in einigen Jahrzehnten von diesem und jenem halten, was man heute für besonders fortschrittlich und zeitgemäß hält???

Kelberg, den 15. März 2017
Christoph Becker




EMP-Bedrohung – Anhörung im US-Kongress

Alice Friedemann hat am 10. März 2017 auf ihrem Internetblog www.energyskeptic.com mit einer Zusammenfassung auf den Bericht der gemeinsamen Anhörung verschiedener Ausschüsse des amerikanischen Kongresses, vom 13. Mai 2015  mit dem Thema Die EMP-Bedrohung: Der Stand der Vorbereitung für die Bedrohung durch ein elektromagnetisches Impulsereignis (EMP) aufmerksam gemacht.

Der Link auf die Zusammenfassung von Frau Friedemann:  The electromagnetic pulse EMP Threat. May 13, 2015 House of Representatives hearing  (Frau Friedemann ist ein Schreibfehler passiert. In ihrer Überschrift und Linkadresse steht 2005. Der Termin war aber am 13. Mai 2015).

Offener Brief an Präsident Obama wegen EMP-Risiko , in dem eine Reihe von Sicherheitsexperten auf das EMP-Risiko hingewiesen hatte und den ich für meine Webseite übersetzt hatte, datierte auf den 14. Mai 2015, also einen Tag nach der Anhörung vor den Ausschüssen des Kongresses.

Das insgesamt 94-seitige Original des offiziellen Berichtes zu der Anhörung gibt es als pdf-Datei zum Download:

https://oversight.house.gov/wp-content/uploads/2016/04/5-13-15-The-EMP-Threat.-The-State-of-Preparedness-Against-the-Threat-of-an-Electromagnetic-Pulse-EMP-Event.pdf

Ich habe mir das Dokument etwas angesehen.

Zu der gemeinsamen Anhörung der Ausschüsse als Zeugen geladen waren:

  • George Baker, Professor Emeritus, James Madison University, CEO of Baycor
  • Dr. Peter Vincent Pry, Executive Director, Task Force on National and Homeland Security
  • Mr. Mike Caruso, Director of Government and Specialty Business Development ETS-Lindgren

Wesentliche Information:

Mit einem EMP-Ereignis ist nach wie vor zu rechnen. Die USA sind weiterhin so gut wie nicht auf die Gefahr vorbereitet, obwohl

  • obwohl eine Vorbereitung möglich und bezahlbar wäre,
  • obwohl ein EMP-Ereignis das Ende der USA als zivilisierte Gesellschaft und Staat bedeuten könnte,
  • obwohl als Folge eines EMP-Ereignises, je nach Schätzung,  5 bis 9 von 10 Amerikanern binnen eines Jahres durch Hunger, Krankheit und sozialen Kollaps umkommen würden,
  • obwohl verschiedene potentielle Gegner der USA, wie Russland, China, Nord Korea und Iran EMP-Angriffe als Teil ihrer Militärdoktrin  betrachten, planen und vorbereiten.

Wie Alice Friedemann in ihrem am 9. März 2017 veröffentlichten Artikel  The Devil’s Scenario – near miss at Fukushima is a warning for U.S. (dt. Das Szenarium des Teufels – das in Fukushima knapp verfehlt wurde ist eine Warnung für die USA) schreibt, würde ein EMP-Ereignis, das durch einen starken Sonnensturm oder durch Atomwaffen verursacht wird, zumindest in den USA  voraussichtlich zur Kernschmelze in Kernkraftwerken und auch zu große Mengen Radioaktivität freisetzenden Bränden in Brennelementelagern führen. Die Japaner haben in Fukushima demnach noch Glück gehabt. Es hat nicht viel gefehlt und die Katastrophe wäre noch wesentlich schlimmer geworden.

Weitere Aspekte, die mir bei diesem Thema eingefallen sind, Umweltschäden, die nach einer für Monate, Jahre oder für immer nicht mehr reparierbaren Zerstörung der Stromversorgung oder auch durch einen anderweitig ausgelösten gesellschaftlichen Kollaps auftreten würden:

  • Gefahrguttransporte, auf den Strassen, Schienen und Wasserstrassen würden unkontrolliert liegen bleiben, teilweise verunglücken und könnten zumindest nicht mehr entladen werden. Dadurch würde es überall im Land zu Umweltschäden kommen. Teilweise würde es sofort oder kurzfristig zu Schäden kommen, teilweise würde es aber vielleicht Jahre, Jahrzehnte oder noch länger dauern, bis Tanks und Behälter undicht werden und die Gefahrgüter in die Umwelt gelangen.
  • Gefahrgüter in Industriebetrieben, Tankstellen und auch in Privathaushalten könnten nicht mehr weiter verarbeitet oder umweltverträglich entsorgt werden. Dazu kämen Millionen Kraftfahrzeuge und Maschinen, und die in diesen vorhandenen Öl und andere Chemikalien. Auch hier würde die Freisetzung in die Umwelt mal schnell und mal langsam, mal bald und mal später erfolgen.
  • Windkraftanlagen: Es gab in den letzter Zeit über umgestürzte Windräder. Beispiel von Spiegel-Online: Vier Fälle binnen vier WochenExperten suchen nach Ursachen für Windrad-Crashs.
    Ursache war offensichtlich ein fehlerhaft arbeitender Regler für die Verstellung der Rotorblätter. Die Rotorblätter werden normalerweise bei zu starkem Wind, bzw. bei Sturm so eingestellt, dass ihr Windwiderstand minimal ist. Wenn das, wie bei den umgestürzten Windturbinen nicht funktioniert wird die Konstruktion bei Sturm überlastet und das Windkraftwerk stürzt um. Man stelle sich nun vor, dass in Deutschland und seinen Nachbarländern die Stromversorgung  durch ein großes EMP-Ereignis getroffen wird während ein schwacher, aber für die Windkraftwerke ausreichender Wind aus der Hauptsturmrichtung weht. Die Rotoblätter würden dann die für eine Sturm ungünstigste Stellung haben und sie würden diese beibehalten. Nach einem Ausfall der  Stromversorgung wäre es nämlich nicht mehr möglich die Rotorblätter die für Stürme optimale Stellung zu bringen. Als Folge davon würden bei den nächsten kräftigen Stürmen jede Menge Windkraftanlagen wegen Überlastung der Konstruktion umstürzen. Windkraftanlagen die umstürzen, aber auch solche die nicht umstürzen, sondern die einfach nur wegen eines Zusammenbruchs der Gesellschaft nicht mehr gewartet und abgebaut werden können, würden die Umwelt verseuchen. Pro Windkraftanlage rechnet man mit bis zu 700 Liter Getriebeöl, 200 kg Hydrauliköl und bis zu 200 kg Schmierstoffe. Dazu kommen ca. 1000 Liter Transformatorenöl pro Transformator (Quelle: http://www.lfu.bayern.de/boden/bodenschutztage/doc/15.pdf
  • Ein großes EMP-Ereignis würde das Ruhrgebiet  aber möglicherweise auch andere ehemalige Bergbaugebiete z.B. im Saarland, weitgehend unbewohnbar machen (Die Zukunft des Ruhrgebietes). Außerdem würden Schleusen und Sieltore nicht mehr funktionieren, was z.B. an der Nordseeküste zu Überflutungen führen würde.
  • Reparaturen an Fluss- und Seedeichen wäre nicht mehr oder nur noch in sehr geringem Umfang möglich. Es würde daher zu zusätzlichen Überflutungen kommen.
  • In der Luft befindliche Flugzeuge würden voraussichtlich alle oder fast alle abstürzen, was Brände und zusätzliche Umweltschäden auslösen würde.

Alles in Allem würde die land- und forstwirtschaftlich  nutzbare Fläche durch ein großes EMP-Ereignis reduziert.

Ein großes EMP-Ereignis würde in Deutschland nicht nur die verheerendste Hungersnot der europäischen Geschichte und einen völligen Zusammenbruch der staatlichen Ordnung und der Zivilisation auslösen, sondern es würden teilweise sofort, teilweise im Laufe von Tagen, Monaten, Jahren und Jahrzehnten  Umweltschäden ausgelöst die mehr oder weniger große Teile Deutschlands unbewohnbar machen würden. Welche Gebiete wie sehr und wie lange unbewohnbar würden, würde dabei auch von Zufällen abhängen und wäre nur teilweise voraussehbar.

Unsachen von EMP-Ereignissen

Ein EMP-Ereignis kann als Naturkatastrophe in Form eines schweren Sonnensturms kommen. Solche schweren Sonnenstürme haben die Erde in den Jahren  1859 und 1921 getroffen. 2012 hat ein Sonnensturm wie der von 1859 die Umlaufbahn der Erde, aber nicht die Erde selbst getroffen. Man rechnet damit dass solche Sonnenstürme etwa alle 100 bis 150 Jahre die Erde treffen. Ein Sonnensturm wie der im Jahre 1921 würde nach einer Schätzung der amerikanischen Akademie der Wissenschaften heute einen  Schaden von 1 bis 2 Billionen Dollar verursachen und man würde  4 bis 10 Jahre für die Erholung von den folgen des Sturms benötigen. Der Sonnensturm im Jahre 1859 war wohl noch deutlich stärker als der von 1921.

EMP-Ereignisse können auch  mit verschiedenen konventionellen Systemen und mit Atomwaffen ausgelöst werden. Am gefährlichsten ist ein EMP-Ereignis das mit Atomwaffen ausgelöst wird. Dazu sind neben Russland und China auch Länder wie Nord Korea und Pakistan in der Lage. Das Auslösen von EMP-Ereignissen als Teil eines Modernen Blitzkrieges gehört heute zur Militärdoktrin verschiedener Länder.  Dazu ein Zitat aus dem mündlichen Vortrages von Dr. Peter Pry vor den vereinigten Untersuchungsausschüssen:

Zitat Peter Pry:

Zuerst, denke ich, müssen wir verstehen, dass die Bedrohung nicht nur rein theoretisch ist, es ist vielmehr eine reale Bedrohung.
In den Militärdoktrinen Russlands, Chinas, Nordkoreas und Irans plant man einen nuklearen EMP-Angriff gegen die vereinigten Staaten. Wir haben gesehen dass Nordkorea und Iran dies üben, einschließlich des Startens von  ballistischer Raketen von Frachtschiffen auf hoher See. Das gibt ihnen die Möglichkeit eines anonymen EMP-Angriffs. Während der Atomkrise, die wir mit Nordkorea im Jahre 2013 hatten – es war die schlimmste Atomkrise die wir je mit Kim Jong Un hatten –  drohte er während des Nachspiels des dritten illegalen Atomtests, einen Atomwaffenangriff mit Raketen gegen die USA durch zu führen.
In der Mitte der Krise brachte Nordkorea einen Satelliten in eine Umlaufbahn über den Südpol, der das Territorium der USA in einer für einen EMP-Angriff optimalen Höhe und Richtung überquerte, sodass er unsere nationale Raketenabwehr umgehen konnte, und auch so, dass er, wenn er ein Atomsprengkopf wäre, die 48 zusammenhängenden Bundesstaaten der USA mit einem EMP-Feld hätte bestreichen können, was katastrophale Konsequenzen gehabt hätte. Das war der KSM 3 Satellit; der überfliegt uns noch immer, er ist noch immer in seiner Umlaufbahn und überfliegt uns regelmäßig.
Eine andere Sache die verstanden werden muss ist, dass EMP ein Teil, ein größerer Teil, ihrer militärischen Doktrin ist die sie als Revolution in militärischen Dingen betrachten. Dabei handelt es sich im wesentlichen um eine kombinierte militärische Operation mit Cyber-Attacken, physischer Sabotage, konventionellen EMP Waffen und atomaren EMP Waffen als dem entscheidendsten Instrument. Alle würden zusammen und koordiniert in einer neuen Art von Blitzkrieg eingesetzt. Erwarten Sie einen Krieg der im Cyberspace geführt wird um eine Zivilisation auf die Knie zu zwingen. Damit könnte ein gescheiterter Staat wie der Iran  oder Nordkorea theoretisch eine hochentwickelte Gesellschaft wie die unsere zerstören und besiegen.

Dr. Pry erwähnt dann auch, dass die Terrorgruppe Al Qaida im Jemen die gesamte Stromversorgung lahm gelegt und damit den Jemen, also einen ganzen Staat, so destabilisiert habe, dass er damit für die USA als Verbündeter verloren ging. Auch hätten Terroristen in Pakistan 80 % des Stromnetzes abgeschaltet und der Iran habe so etwas mit der Türkei gemacht. Angriffe auf die Stromversorgung gehören jedenfalls zum Repertoire islamistischer Terroristen und Staaten und sie nutzen dieses Mittel als Waffe wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen. In dem Bericht wird auch wieder erwähnt, dass eine EMP-Angriff auf die USA voraussichtlich zwischen 50 und 90 Prozent der Bevölkerung binnen eines Jahre das Leben kosten würde. Dem Bericht ist aber auch zu entnehmen, dass es durchaus möglich und bezahlbar wäre, die Gesellschaft und die technische Infrastruktur auf EMP-Ereignisse vor zu bereiten. Frau Friedemann erwähnt in ihrem Artikel, dass sie bei EMP-Treffen in Großbritannien gewesen sei. Die Briten würden tatsächlich ihr Stromnetz gegen EMP-Angriffe schützen.

In Deutschland würde ein EMP-Ereignis locker 6  bis 12 mal soviele Opfer kosten wie der Holocaust.  Vor diesem Hintergrund wäre es angesichts der anstehenden Wahlen interessant zu wissen, was die im Bundestag vertretenen Parteien und da insbesondere die Regierung Merkel bisher getan haben um eine solche Katastrophe zu verhindern, und was die zur Wahl antretenden Politiker und Parteien tun würden, wenn sie gewählt würden. Wenn es unseren “demokratischen” Politikern und Gutmenschen schon nicht mehr um die Interessen und die Zukunft des deutschen Volkes geht und manche Gutmenschen, wie diese “Bomber-Harris-Do-It-Again-Typen”  den Deutschland sowieso den Untergang wünschen, so wäre es doch zumindest aus Verantwortungsgefühl für die Millionen “Schutzsuchenden” und Ausländer, die man zur Zerstörung des deutschen Sozialstaates ins Land gelockt hat (Buchbesprechung auf philosophia-perennis.com: Sturmreif – Wie die Masseneinwanderung unseren Sozialstaat zerstört), notwendig sich um das EMP-Risiko zu kümmern.  Ein großes EMP-Ereignis würde jedenfalls auch die meisten von “Frau Merkels Gästen” vernichten und es wäre für die Ausländer in Deutschland im Allgemeinen sehr viel schlimmer als eine Bundestagswahl, bei der die NPD zusammen mit der AfD und den Republikanern eine satte 2/3 Mehrheit gewinnen würde. Ein solches Wahlergebnis ist extrem unwahrscheinlich – aber dass so ein EMP-Ereignis irgendwann in den nächsten Jahren Deutschland und Europa trifft ist ziemlich sicher. Zumindest sollte man angesichts der extremen Folgen besser so tun als sei es sicher.

Alice Friedemann hat auf ihrer Internetseite am 7. März 2017 einen Artikel mit dem Titel After a collapse will people grow their own food or plunder others? (dt.: Werden die Leute nach einem Kollaps ihre eignen Nahrungsmittel anbauen oder andere plündern?) veröffentlicht. Darin weißt sie auf einen Blogbeitrag eines anonymem, wahrscheinlich niederländischen Autors hin, der den Webblog thesenecaeffect.wordpress.com betreibt. Am 3. März 2016 wurde dort ein Artikel mit der Überschrift The Neopaleolithic: Hunter-Gatherers of the 21st century (dt.: Die Neuen Altsteinzeitlichen: Jäger und Sammler des 21. Jahrhunderts) veröffentlicht. Nach einer längeren Beschreibung der Gründe der Fragilität der Nahrungsmittelproduktion kommt der Autor zu dem Schluss, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass die Menschen nach einem Kollaps der Industriegesellschaft selber ihre Nahrungsmittel als Bauern und Gärtner anbauen. Wahrscheinlicher sei, dass plündernde Banden das Land durchstreifen und dass Lebensmittel durch Diebstahl und Raub den Besitzer wechseln, so dass es keinen Sinn mache Lebensmittel an zu bauen. Wenn durch Plünderung keine Nahrungsmittel mehr zu bekommen seien, würde die Überlebenden sich durch das Sammeln von essbaren Pflanzen und durch Jagd zu ernähren suchen – die Überlebenden der Industriegesellschaften würden damit auf das Niveau der frühen Steinzeit zurück fallen und wieder Jäger und Sammler werden. Meines Erachtens wird es dann mangels Wild und Haustieren aber auch zu Kannibalismus kommen. In One Second After: Die Welt ohne Strom lässt der Autor William R. Forstchen unter anderem  eine gut organisierte, schwer bewaffnete Bande von Kannibalen brandschatzend, mordend, vergewaltigend und folternd durchs Land ziehen und die kleine Stadt Blackmountain bedrohen. Die von einem alten Oberst geführte Bürgerwehr leistet erbitterten Widerstand und vernichtet dann schließlich diese Bande. In der deutschen Wirklichkeit nach einem EMP-Ereignis würde solchen Banden wohl eher nichts entgegen zu setzen sein – und deshalb macht es in Deutschland auch keine Sinn per Landwirtschaft und Gartenbau zu versuchen lokal nachhaltig Nahrungsmittel zu produzieren.

Wollen die Deutschen und ihre Politiker und Parteien, dass das so bleibt?

Angesichts der anstehenden Wahlen stellt sich die Frage, ob man die wirklich großen Probleme und Gefahren unserer Zeit einfach weiter verdrängen will, oder ob es nicht doch hier und da Politiker und vielleicht sogar Parteien gibt, die vernünftig sind und die rationale, erwachsene Diskussionen führen und Lösungen bieten können.

Hier noch die  Link auf den englischsprachigen  Trailer des Romans One Second After auf Youtube und auf den deutsch synchronisierten Fernsehfilm Die EMP-Bombe –  Impuls zum Blackout. In weitere Literatur zum Thema EMP finden sich weitere Links.

Kelberg, den 11. März 2017

Christoph Becker




Größter Ölfund in den USA seit 30 Jahren reicht global kaum für zwei Wochen

Der Focus meldete am 9. März 2017 mit der  Überschrift 1,2 Milliarden Barrel Riesiger Ölfund vor der Küste Alaskas.  Es handele sich um den größten Ölfund auf amerikanischem Boden seit 30 Jahre. Ich habe kurz recherchiert und nachgerechnet: Meine google-Suche mit “weltölverbrauch pro tag” führte u.a. zu Ölverbrauch weltweit täglich von 1980 bis 2030 (in Millionen Barrel)

Für 2015 wird dort ein täglicher Ölverbrauch von 88 Millionen Barrel angegeben. Für 2030 werden 105 Millionen Barrel geschätzt.

Eine Milliarde hat  1000 Millionen. 1,2 Milliarden Barrel sind also 1200 Millionen. Damit sieht man auch ohne Rechner, dass man bei einem globalen Ölverbrauch von 100 Millionen Barrel pro Tag mit diesem  “riesigen” Ölfund, der “der größte auf amerikanischem Boden seit 30 Jahren” ist,  also gerade mal für 12 weitere Tage Öl gefunden hat.

Mit Taschenrechner oder Smartphone und dem Verbrauch von 2015, also mit 1200 / 88 erhalte ich 13,64 Tage, also knapp zwei Wochen.

Ein einziges Jahr hat aber 52 Wochen. Das der Weltölverbrauch des Jahres 2015 entsprach 26 solcher “riesigen” Ölfelder”. Bezogen auf die Schätzung für 2030, also für 105 Millionen Barrel pro Tag, würde man knapp 32 solcher “riesigen” Ölfelder” benötigen, wie man in den USA nach 30 Jahren nun ein einziges gefunden hat.

Ein wirklich riesiges Ölfeld ist das Ghawar-Ölfeld in Saudi Arabien.

Zitat aus dem Wikipediaeintrag dieses 1948/49 entdeckten Ölfeldes:

Erste Schätzungen gingen davon aus, dass Ghawar insgesamt 170 Milliarden Barrel Öl enthält und etwa 60 Milliarden förderbar sind. Folgende Schätzungen über die förderbare Menge an Erdöl in Ghawar variierten zwischen 70 und 170 Gigabarrel. Saudi Aramco gab bekannt, dass in Ghawar bis April 2010 bereits 65 Milliarden Barrel Öl gefördert worden seien.[1] Gleichzeitig gab man bekannt, dass ursprünglich über 100 Milliarden Barrel an förderbaren Reserven in dem Feld enthalten gewesen seien.

Das Ghawar-Feld war ursprünglich also über 100 mal größer als das nun vom Focus gemeldete “riesige” Ölfeld.

Das vom Focus nun gemeldete Ölfeld soll ab 2021, also nach immerhin noch rund 4 Jahren wohl nicht ganz billiger Vorbereitung, 120.000 Barrel pro Tag liefern. Das Ghawar-Feld liefert ungefähr 5 Millionen Barrel pro Tag. Das ist mehr als das 41-fache dessen was dieses “riesige” neue Ölfeld in Zukunft voraussichtlich liefern kann.

Eine Frage die beim Lesen (und Schreiben!) von Berichten über die  Entdeckung und Erschließung neuer Ölvorkommen heute auch gestellt werden sollte ist die nach dem voraussichtlichen Netto-Energie-Ertrag und auch nach dem Netto-Öl-Ertrag.

Das so euphorisch vom Focus und anderen Quellen als “riesiges” neues Ölfeld gemeldete Feld liegt  “vor der Küste Alaskas”. Das heißt es liegt, im krassen Gegensatz etwa zum Ghawar-Feld,

  • im Salzwasser. Das heißt man muss korrosionsbeständigere, teurere Materialien verwenden. Teuerer heißt hier auch dass die Herstellung der Materialien und das Finden der Rohstoffe für diese Materialien mehr Energie und auch mehr Öl kostet.
  • unter Wasser. Das heißt, man muss sehr viel teurere Ausrüstung einsetzen. Mit Solarstrom und Windstrom, aber auch mit Kohle oder Erdgas, wird man dieses Ölfeld eher nicht erschließen und betreiben können. Vielmehr wird man jede Menge Diesel, Schweröl und andere Mineralölprodukte für die Erschließung des Ölfeldes und auch für die Förderung benötigen. Der Aufwand für Umweltschutzmaßnahmen und auch der Aufwand bei Unfällen wird in hohem Maße   Mineralölprodukte erfordern als z.B. bei einem Ölfeld in der Wüste von Saudi Arabien.
  • vor Alaska .  Das heißt, das Ölfeld liegt im hohen Norden und es liegt abseits. Kälte, Eis, Schnee und generell schlechtes Wetter, sowie lange Transportwege werden zusätzliche Energie und auch zusätzliches Öl kosten.

Wie die Ausführungen zum Ghawar-Feld auf Wikipedia zeigen, ist bei Schätzungen über die gefundene Ölmenge dann auch zwischen insgesamt in dem Ölfeld vorhandener und der insgesamt mit vertretbarem Aufwand förderbaren Ölmenge zu unterscheiden. Dabei ist dann noch zu beachten. Zum Beispiel pumpt man zunehmend Wasser in sich erschöpfende die Ölfelder, wodurch der Wassergehalt des geförderten Öls immer höher wird. Der Wassergehalt des geförderten Öls steigt damit ebenfalls, was auch den Energieaufwand für die Abscheidung des Wassers aus dem Öl steigert. In der in Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters erwähnten Studie der Hills Gruppe ist die Zunahme des Wassergehaltes und der dadurch notwendige Aufwand ein wesentlicher Punkt. Ein Ölfeld wird demnach heute in der Regel aus wirtschaftlichen Gründen  aufgegeben,  wenn in dem geförderten “Öl” 40 mal soviel Wasser wie Öl enthalten ist.

Alles in allem ist der Artikel des Focus über diesen neuen, “riesigen” Ölfund also eher sehr beunruhigend.

Kelberg den 9.  und 10. März 2017

Christoph Becker

 

 

 

 

 




Donald Trumps Rede vor dem Kongress und die Lehren der Geschichte

Habe mir die Donald Trumps Rede vor dem Kongress, vom 28. Febr. 2017, vollständig angehört und die Links für deutsche und die englische Version der Rede und des Textes zusammengestellt und wundere mich, dass die deutschen “Qualitätsmedien” zwei sehr wesentlichen Punkte übersehen: 1.) Trump versucht die Komplexität und damit die Komplexitätskosten der USA zu reduzieren. D.h. Trump oder/und seine Berater dürften die Ausführungen von Joseph Tainter über den Kollaps komplexer Gesellschaften kennen und verstanden haben.  2.) Die wichtigste Lektion des Schicksals der Deutschen in beiden Weltkriegen: Das Ressourcenproblem

Der ursprüngliche Grund mir die Rede doch einmal selber vollständig anzuhören war der Artikel Trump lässt die Katze aus dem Sack – “Wir müssen wieder Kriege gewinnen.”, vom 5. März 2017, auf Heise-Telepolis. Zitat:

Jetzt ist allmählich glasklar, worauf der amerikanische Präsident zusteuert: Er will Krieg. Daran besteht nach seinen letzten Äußerungen zur Rolle der U.S.-Rüstung kaum noch ein Zweifel.

Trump will keinen Krieg, aber gerade deshalb bereitet er die USA auf einen großen Krieg vor.

Dass Trump Krieg will kann ich der Rede nicht entnehmen. Er geht zwar unter anderem auch auf die von ihm beantragte, in der Tat beeindruckende Steigerung des Verteidigungshaushaltes ein und sagt faktisch, dass es keine Alternative zu einem Sieg gebe, wenn die USA in einen Krieg verwickelt würden. Das kann man so als psychologische Kriegsvorbereitung und als Warnung möglicher Angreifer verstehen.

Bemerkenswert fand ich auch, dass die Amerikaner so eine Art Heldenkult betreiben und dass Trump mit großem Applaus der Abgeordneten die Gefallenen ehrt und ihrer gedenkt. Das ist für mich, noch mehr als die bloße Erhöhung des Verteidigungshaushaltes, eine Bestätigung dafür, dass man sehr real mit der Gefahr rechnet, dass es zu einem großen Krieg kommen kann. Auch hier haben wir es mit psychologischer Kriegsvorbereitung zu tun, was für eine große Professionalität von Präsident Trump und seinem Team spricht. Trump hebt sich damit mit seiner Rede als wohltuend realistisch und vernünftig  von den üblichen Politikern und Journalisten des Westens ab, für die es statt um reale Kampfkraft selbst beim Militär eher um Geld, Frauenquoten, irre politische Korrektheiten und im Grunde lächerliche Symbolpolitik geht ((siehe dazu z.B. auf meiner Webseite die Artikel Nur noch Schmusekatzen, Mit Frauen ins Manöver, sowie Martin van Crevelds im Sommer 2016 erschienenes Buch “Pusscats: Why the Rest keeps Beating the West, sowie George Friemans Kommentar über die relative Stärke des türkischen Militärs auf Youtube, die vielleicht auch ein Grund für die Unterwürfigkeit von Frau Merkel gegenüber Herrn Erdogan ist. Friedman hat in diesem Interview gemeint, die Türkei würde Deutschland  an einem Nachmittag besiegen und mit Frankreich in einer Stunde. Oder siehe den Kommentar von Johannes Meyer Bundeswehr – Nichts als Symbolpolitik, in der Jungen Freiheit vom 4. März 2017.))

Siehe hierzu aber auch meine folgende Beiträge:

sowie den  Artikel Militärausgaben China ist dem Westen auf den Fersen in der FAZ vom 4. März 2017 und das Interview auf Red Ice Radio mit Ron Asher: In the Jaws of the Draggon – How China is taking over New Zealand (dt.: Zwischen den Kiefern des Drachens – Wie China Neuseeland übernimmt.), veröffentlich von RedIce-Radia am 21.2.2017 und auf Youtube seit 1.3.2017.

Das Interview mit Ron Asher über das Vorgehen Chinas in Neuseeland und dem Rest der westlichen Welt ist schon unheimlich und bedrückend, die global sinkenden Ressourcen, von den Fischbeständen der Weltmeere bis zum Erdöl und den Erzen und die Grenzen der Umweltbelastbarkeit sieht. China will wohl auch nicht unbedingt Krieg – sie versuchen so handeln wie von Sun Tzu es in seinen Buch über die Kriegskunst vor über 2200 Jahren geschrieben hat: Zitat aus meinen Artikel Angriffsstrategie nach Sun Tzu:

1. Im Allgemeinen besteht die beste Politik im Krieg darin, einen intakten Staat zu erobern; ihn zu ruinieren ist schlechter.

….

10. Folglich unterwerfen diejenigen, die im Krieg erfahren sind, die Armee des Feinds ohne Kampf. Sie erobern seine Städte, ohne sie anzugreifen, und stürzen seinen Staat, ohne in die Länge gezogene Operationen. …….

11. Dein Ziel muss sein, Alles-unter-dem-Himmel intakt zu erobern. So werden deine Truppen nicht abgenutzt, und deine Gewinne werden vollständig sein. Das ist die Kunst der Strategie des Angriffs.

Immerhin ist der Verteidigungsminister der Regierung Trump, James N. Mattis, ein ehemaliger General der Marineinfanterie – einer Teilstreitkraft, in der der Sun Tzus Klassiker über die Kriegskunst zur Pflichtlektüre der Offiziere gehörte. Hier ein Interview wo Mattis auf die Frage was seine Leseliste anführt u.a. Sun Tzu und Clausewitz aufzählt: http://www.historynet.com/interview-with-general-james-mattis.htm. Welch ein Kontrastprogramm zu Deutschlands “Röschen”! Eine Suche mit google nach “von der Leyen sun tzu” ergab unter anderem  morbusignorantia.wordpress.com/2016/02/16/sun-tsu-die-kunst-des-krieges:

Zerstört mit allen Mitteln die Ausrüstungen, die Versorgung und die Ordnung der feindlichen Streitkräfte!

Berufsarmee, Schwule, Bundeswehrsoldatin, Tornado, G 36, Militärtechnik – das sind doch nur ein paar Begriffe, die bezeugen, welche Wehrbereitschaft unsere Armee hat – nämlich gar keine! Die könnte man auch im Notfall Gänseblümchen pflücken schicken! Für die von der Leyen würde das sicher ausreichend sein.

Zu Steve Bannon, dem Strategieberater von Donald Trump ist bekannt, dass The Art of War von Sun Tzu eines seiner Lieblingsbücher ist: //bigthink.com/robby-berman/presidential-advisor-steve-bannon-loves-the-art-of-war. Ein Artikel in der FAZ vom 6.2.2017, der diesen Umstand erwähnt, hatte dagegen einen ziemlich negativen Titel und Unterton: Trumps Chefstratege Die dunkle Seite der Macht.

Wenn man sich das oben erwähnte verlinkte Interview mit Ron Asher anhört, ist es verständlich, dass die Regierung Trump sich auf einen Krieg vorbereitet und ich finde es beruhigend, dass mit Donald Trump und seinem Team zumindest in der amerikanischen Führung wirklich gute Leute sind.

Damit kann man zumindest hoffen, dass diese Kriegsvorbereitung einen Krieg vielleicht doch noch verhindern und dass der Krieg wenn er wirklich nicht mehr vermieden werden kann bestmöglich geführt wird. Faktisch versucht die Regierung Trump jedenfalls den Preis eines Krieges aus der Sicht möglicher Angreifer ganz real so zu maximieren, dass Krieg sich nicht lohnt. So gesehen will Trump tatsächlich Frieden. Dieser Eindruck passt auch zum Rest von seiner Rede. Ein Krieg würde das meiste oder alles von dem zerstören, was er ansonsten aufbauen will, und überhaupt alles was er für wichtig und gut hält.

Zusätzlich zur Steigerung des Militärhaushaltes erwähnt Trump in seiner Rede auch, dass seine Regierung bereist sehr erhebliche Einsparungen durch das Neuverhandeln von Verträgen mit der Rüstungsindustrie erzielt habe und auch weiter zu erzielen gedenke.

Donald Trump als Komplexitätskostensenker

Was mich bei Trumps Rede am meistern erstaunt hat, und was ich bei deutschen Kommentaren über diese Rede, soweit ich sie gelesen habe, nicht erwähnt fand, ist sein konsequenter Versuch die Komplexitätskosten der USA zu reduzieren.

In der Rede erwähnt er so z.B. dass er die Anweisung gegeben habe, dass für jede neue Vorschrift und für jedes neue Gesetz zwei Vorschriften oder Gesetze abgeschafft werden sollen.

Dieser Wille zur Reduzierung der Komplexitätskosten dürfte auch ein Grund für die Kündigung bzw. der Stopp multilateraler Handelsverträge wie TPP  bzw. TIPP sein. Ich erinnere mich an einen Artikel in einem lokalen Anzeigenblättchen hier in der Eifel, im Sommer 2016, wonach das TIPP-Abkommen sage und schreibe 18.000 Seiten umfasse, und das selbst Abgeordnete des deutschen Bundestages nur unter Aufsicht und nur ohne die Möglichkeit Kopien anzufertigen, darin lesen durften.  Trump hält sich mit solchen Ausgeburten des Wahnsinns der Globalisierung nicht lange auf, sondern besteht auf bilateralen Verträgen, also auf Verträgen die sein Land mit jeweils einem anderen Land abschließt. Solche Verträge kann man wesentlich einfacher aushandeln, lesen und überwachen und bei Bedarf auch ändern, als Verträge  die zwischen einer Vielzahl von Staaten gleichzeitig abgeschlossen werden. Mein Eindruck ist jedenfalls, dass Donald Trump und/oder zumindest ein Teil seiner Berater Joseph Tainters Buch über den Kollaps komplexer Gesellschaften (siehe auch Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter) gelesen und verstanden zu haben und dass die Regierung Trump die Welt auch vor diesem Hintergrund sieht und versucht die Komplexitätskosten der USA zu reduzieren. Das Donald Trump und seiner Berater vor diesem Hintergrund eine schlechte Meinung von der EU haben und keine gute Zukunft für die EU sehen ist klar. Die EU ist letztlich ein Projekt das faktisch die Komplexitätskosten in Europa steigert und die Flexibilität der Volkswirtschaften und der Demokratien in Europa reduziert. Ein gutes Beispiel ist der Euro. Vor dem Euro hatten die Länder Europas ein einfaches und effizientes System um die wirtschaftlichen Folgen unterschiedlicher Mentalitäten und  Kulturen durch Wechselkursanpassungen auszugleichen. Jetzt hat Europa mit dem Euro eine Hass und in vielen Teilen Europas Arbeitslosigkeit und Armut produzierde Währung. Siehe auch Die Eurozone wird zur Armut produzierenden Maschine.

In Donald Trumps  Rede vor dem Kongress passen dazu auch seine Ausführungen zu “Obamacare”, einem über 1000 Seiten umfassendem Gesetz, das offenbar zu katastrophalen Zuständen und Mißbrauch geführt hat.  Siehe z.B. James Howard Kunstlers Kommentar Potus at Sotus (dt.: Der Präsident der USA beim Höchsten Gericht der USA)  vom 3. März 2017, wonach eine Hüft-Operatioin in den US mal so eben 38 Tsd. Dollar kostet. Zum Vergleich, ein deutsches Krankenhaus bekommt von der Krankenkasse eine Pauschale von unter 7 Tsd. Euro!).

Ich bin auf Trumps Gesundheitsreform vor dem Hintergrund seines Vorhabens die Komplexität zu reduzieren sehr gespannt. Er will jedenfalls durch Wettbewerb die Preise drastisch senken, so dass sich alle Amerikaner medizinische Behandlungen leisten können.

Donald Trump und das Energieproblem.

Was ich an Donald Trumps Rede beunruhigend fand ist, dass er so tut, glauben macht, vielleicht auch tatsächlich glaubt, dass die Ressourcen  reichen “um Amerika wieder groß zu machen”.  Aber vielleicht ist er in dieser Frage auch einfach nur Politiker.  Es gibt Hinweise dazu, dass Trump und seinem Team, anders als den anderen Regierungen im  im Westen, der Ernst der Lage auch in diesem Punkt bekannt ist, auch wenn sie es in der Öffentlichkeit nicht sagen. Mir fällt dazu ein ehemaliger deutscher Botschafter ein, der in einem der deutschen Fernsehsender zu Wort kam, als ich nach der Amtseinführung Trumps kurz einmal sehe wollte was das deutsche Fernsehen bringt. Diesem Botschafter a.D. war aufgefallen, und er hielt es sichtlich für abartig und falsch, dass Donald Trump den Eindruck habe das nicht Genug für alle da sei und dass es folglich Gewinner und Verlierer geben müsse, wobei Trump offenbar alles tun wolle damit Amerika gewinnt.

Als ich nun, vor dem Hintergrund von Trumps Rede vor dem Kongress, zum Themenkomplex Energie, Komplexität  und Trump recherchiert habe, habe ich folgenden, schon am 17. November 2016 verfassten, auch als Powerpoint-Präsentation im pdf-Format verfügbaren Artikel von Gail Tverberg gefunden: The Energy Problem behind Trump’s Election (dt. Das Energieproblem hinter der Trumps Wahl). Frau Tverberg, der Joseph Tainters Konzept vom Kollaps komplexer Gesellschaften ebenso bekannt ist, wie die Energieprobleme unserer Zeit, hat die Situation meines Erachtens sehr gut erfasst und beschrieben.  Für Sie war schon am 17. November 2016 klar, dass Trump versuchen würde die Komplexitätskosten zu senken und den Kollaps der USA damit etwas hinauszuzögern. Für sie war auch  klar, dass Trump sieht, dass nicht genug für alle da ist, und dass er versuchen wird für sein Land auf Kosten anderer Länder möglichst viel von dem was noch übrig ist zu bekommen. Der Artikel bzw. die Präsentation von Frau Tverberg ist auch für Deutsche sehr informativ und lesenswert. Momentan fehlt mir leider die Zeit für eine deutsche Übersetzung.
Was mir zum Energieproblem bei der Rede von Donald Trump unmittelbar einfiel, war die Situation Deutschlands in beiden Weltkriegen. Deutschland war in beiden Kriegen technologisch, wissenschaftlich und auch organisatorisch Weltklasse.  Siehe auch meinen Artikel Von der Wehrmacht lernen, über Martin van Crevelds Buch Kampfkraft. Deutschland hat dennoch beide Weltkriege verloren, weil seine materiellen Ressourcen nicht gereicht haben. Es fehlten  im 1. Weltkrieg vor allem  Nahrungsmitteln und im 2. Weltkrieg fehlte vor allem Treibstoff. Die Deutschen hatten insbesondere im 2. Weltkrieg jede Menge wirklich geniale und extrem gute Waffensysteme. Aber die Ressourcen reichten nicht aus um die für den Krieg nötigen Waffen in ausreichenden Stückzahlen zu produzieren und der Treibstoff reichte oft nicht aus um die überlegene Qualität der trotz allen Schwierigkeiten produzierten und an die Front gebrachten Waffen auch nutzen zu können. Die Deutschen waren sehr gut ausgebildet und sehr gut motiviert. Der Wille zum Erfolg, der Glaube an den technischen Fortschritt und auch an den zivilisatorischen Fortschritt und an die eignen Werte waren vorbildlich.  Und doch haben die Deutschen beide Weltkriege verloren weil die Ressourcen nicht gereicht haben. Weil die Deutschen sich dieser Einsicht verweigert und immer weiter an den Sieg, und an Wunderwaffen, bzw. an den Gott des technischen Fortschritts glaubt haben, haben sie den Schaden des Krieges und ihrer Niederlage in beiden Weltkriegen sehr extrem gesteigert. Man stelle sich vor, Deutschland hätte 1914/15 im Winter, nach dem Beginn des Grabenkrieges im Westen und im 2. Weltkrieg nach der Niederlage in der Luftschlacht um England, spätestens aber nach den Niederlage bei El Alamein und Stalingrad kapituliert. Es hätte Millionen Tote und Verwundete weniger gegeben und sogar Auschwitz wäre wohl ein unbekannter Ort irgendwo in Polen geblieben ((siehe dazu Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg von Christian Gerlach)).

Ich fürchte, dass diese eigentlich wichtigste Lektion der beiden Weltkriege nicht verstanden und gelernt wurde, und dass die Geschichte sie deshalb wiederholen und  das Elend und der Schaden um ein vielfaches größer werden.

Diese wichtigst Lektion ist, dass man die Ressourcen kennen und bedenken sollte. Technische und wissenschaftliche Leistungsfähigkeit, Bildung, perfekte Organisation, geniale Generäle und Politiker, die besten Ingenieure und Wissenschaftler, inbrünstiger Glaube an die eigene Sache und an den Gott des technischen Fortschritts nützen nichts wenn die Ressourcen zu gering sind. Es könnte gerade auch im 21. Jahrhundert helfen die Deutschen und ihr tragisches Schicksal in den beiden ersten Weltkriegen aus dieser Richtung zu betrachten.

Es ist sicher völlig inakzeptabel der chinesischen Führung die Welt zu überlassen und deren Vorgehen weiter zu akzeptieren. Donald Trump und seine Regierung handeln in dieser Hinsicht sicher bestmöglich.

Es ist aber ziemlich verrückt und wiederholt um ein Vielfaches verschlimmert die Tragik der deutschen Rolle in beiden Weltkriegen, wenn man die westlichen Industriegesellschaften in blindem Vertrauen auf den technischen Fortschritt, die Wissenschaft und die Überlegenheit der eigenen Ideologie ihren Weltkrieg gegen die Natur und Umwelt bis zum bitteren Ende weiter führen lässt.

Es wird keine funktionierende, den heutigen materiellen Lebensstandard und die heutige Bevölkerungsdichte in Deutschland und auch in den anderen Ländern Europas auch nur annähernd weiter ermöglichende “Energiewende” geben (siehe Die Illusion, dass erneuerbare Energien uns retten). Wenn man die fossilen Energieträger weglässt wird man in Deutschland in den heutigen Grenzen die Bevölkerung wohl auf deutlich unter 20, wenn nicht sogar unter 10 Millionen Einwohner senken müssen. Über 100 bis 200 Jahre verteilt, wäre das zivilisiert machbar gewesen, wie z.B. John Michael Greer in Dark Age America: Climate Change, Cultural Collapse, and the Hard Future Ahead vorgerechnet hat. Stattdessen holen sich die Deutschen durch ihre, offenbar von unbegrenzten Ressourcen ausgehende,  überhebliche, Asyl- und Zuwanderungspolitik ihrer in freier und geheimer Wahl seit Jahrzehnten immer wieder gewählten Parteien und Regierungen immer mehr sozialen, ideologischen und ethnischen Sprengstoff ins Land und finden es auch noch gut, dass Deutschland im Jahre 2016 mit über 82 Millionen mehr Einwohner hatte als jemals zuvor in seiner Geschichte. Die erschreckenste Lektüre vor diesem Hintergrund war für mich Rolf Peter Sieferles Buch Der unterirdische Wald. Energiekrise und Industrielle Revolution, aus dem Jahre 1982 ((Die deutsche Ausgabe ist selten und teuer. Die englische Übersetzung gibt es dagegen kostenlos als pdf-Datei: http://www.environmentandsociety.org/mml/sieferle-rolf-peter-subterranean-forest-energy-systems-and-industrial-revolution)). Meine Interpretation daraus ist, dass Deutschland bereits im Jahre 1800, mit ca. 24 Millionen Einwohnern die aufkommende Kohlenutzung überbevölkert war. In der Eifel war z.B. nach Aussage eine Forstamtsleiters aus meiner Gegend in einer Lokalzeitung, vor etwa 200 Jahren, also um 1815 die Hälfte der Fläche nur noch Heide. Nur 10 % war Wald. Heute ist, dank fossiler Brennstoffe, trotz der um ein Vielfaches größeren Bevölkerung die Waldfläche viermal größer und der Holzbestand sogar 10 mal größer. Im neusten Eifeljahrbuch ist ein Bericht aus einen Eifeldorf im Jahre 1847, der Winter war damals sehr kalt und die Leute hatten ihre Holzration schon früh verbraucht. Die Folge war radikaler Holzdiebstahl im Wald, wodurch der Wald schwer beschädigt wurde. Heute würde nach einen Kollaps des Staates und der Versorgung mit Strom und fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Erdgas, von den Wälder hier voraussichtlich schon nach wenigen Wintern nichts mehr übrig sein. Man hätte dann auch kein Bauholz mehr und die mögliche Bevölkerungsdichte würde wohl noch weit unter die des Mittelalters fallen. D.h., das Lande würde ziemlich unbewohnbar. Der Weg dahin wäre ein Weg des Grauens. Das wäre dann der Preis für den fanatischen Glauben der Deutschen an den technischen Fortschritt, es wäre der Preis für diese neue alte Überheblichkeit der Deutschen, mit ihrem “wir schaffen das”, mit dem sich schon in  zwei Weltkriegen furchtbar gescheitert sind. Wie war das mit dem “nie wieder”? Ich sehe, dass die Deutschen, aber nicht nur die Deutschen, aus der Geschichte das wirklich Wesentliche nicht gelernt haben und dass die Geschichte sich deshalb wiederholen wird und dass die Tragik, bzw. der Preis, dabei noch einmal drastisch gesteigert wird.

Eine spannende Frage ist dabei für mich, ob und wie die Amerikaner unter Trump das Problem sehen und wie sie ggf. darauf reagieren. Die Probleme sind fast unlösbar, wenn man die Erwartungshaltung und das Anspruchsdenken und die Gewohnheiten der Bevölkerungen in den Verschiedenen Ländern, und die daraus resultierenden Zwänge und Gefahren mit berücksichtigt.

Kelberg, den 8. März 2017

Christoph Becker




Die Zukunft des Ruhrgebietes

Ohne genügend Strom und ohne Ersatzteile für den Betrieb moderner Pumpen, die große Wassermengen aus großen Tiefen abpumpen, wird das Ruhrgebiet zur Seenplatte UND das Grundwasser im Ruhrgebiet wird versalzen, vergiftet und ungenießbar. Nach einem Kollaps der Industriegesellschaft, beim Beginn eines neuen dunklen Zeitalters, also in der Folge der industriellen Zivilisation wird das Ruhrgebiet , das heute  mit 5,1 Millionen Einwohnern der größte Ballungsraum Deutschlands und der fünftgrößte Europas ist,  voraussichtlich weitgehend unbewohnbar. Warum das im Detail so ist kann man in dem Artikel Steinkohlebergbau – Pumpen für die Ewigkeit auf Spektrum.de, vom 4. Februar 2014, von Roland Knauer, nachlesen.

Ein Problem ist, dass die Oberfläche sich um bis zu 25 Meter abgesenkt hat. Damit haben sich aber auch Bachläufe und Flußbetten abgesenkt, wodurch sie Senken gebildet haben, die voll Wasser laufen wenn man dieses nicht abpumpt. Auch ist das Land neben dem Rhein abgesunken und muss nun durch Deiche gegen Überflutung geschützt werden. Diese Deiche halten nicht ewig und sie erfordern energieaufwendige Instandhaltungs- und ggf. auch Reparaturmaßnahmen.

Aus verschiedenen Gründen muss außerdem dauerhaft Wasser aus großer Tiefe abgepumpt werden, weil sonst das Grundwasser versalzt und durch Metallverbindungen verseucht und  weil sich sonst weitere Bergschäden bilden.

Ein anderes Problem ist, dass man in stillgelegten Bergwerken des Ruhrgebietes über 700.000 Tonnen Giftmüll eingelagert hat, wie man in dem am 28. Juli 2013 auf welt.de erschienen Artikel Ruhrgebiet Tickende Zeitbomben in stillgelegten Zechen von Johannes Nitschmann nachlesen kann.

Google fand mit  “ruhrgebiet wasser abpumpen” auch  Warum das Ruhrgebiet ohne Pumpen eine Seenplatte wäre von Thomas Mader, in Der Westen. Zitat:

Das Ruhrgebiet ist geborgtes Land. Der Bergbau hat es tiefergelegt, stellenweise um über 20 Meter. Bis unter den Grundwasserspiegel. Fast ein Fünftel der Region (in den Grenzen des Regionalverbands Ruhr) stünde unter Wasser, wenn nicht gepumpt würde – vor allem das Kernrevier, wo auch die meisten Menschen wohnen.

Aus diesem Artikel habe ich die folgende Karte mit den Gebieten des Ruhrgebietes die nach einiger Zeit unter Wasser stehen würden, wenn man das Abpumpen einstellen würde.

In dem Artikel von Thomas Mader  findet sich zudem eine Antwort auf die Frage wie schnell das Ruhrgebiet nach einem Ausfall der Pumpen absaufen würde: Man hätte in der Regel schon Tage bis Wochen und teilweise auch Jahre Zeit. Es kommt aber auch auf die Regenfälle an.

Wenn man eine deutsches Äquivalent zu James Howard Kunstlers World Made by Hand Romanen schreiben wollte, um das Leben und Sterben in dem Gebiet, das heute noch Deutschland ist, irgendwann in der gar nicht so fernen Zukunft, zu beschreiben, müsste man, um ein möglichst realistische Bild zu vermitteln, das Absaufen und Versumpfen  des Ruhrgebietes ebenso berücksichtigen, wie den Umstand, dass das Wasser dort ziemlich giftig wäre.

Das Ruhrgebiet wird in einigen Jahrzehnten jedenfalls mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit eine für Menschen unbewohnbare, krank machende Ruinen- und Seenlandschaft sein. Was für Geschichten werden sich die Leute dann im Bezug auf das Ruhrgebiet und seine Geschichte erzählen?

(Nachtrag 20. Juli 2017) Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass der Roman Kupfer ist auch eine Farbe von F.S. Herzen diese Thematik des Ruhrgebietes ganz gut im Romanform verarbeitet hat.

Kelberg, den 8. März 2017

Christoph Becker




Was ist ein Intellectual Yet Idiot (IYI) nach Taleb?

Auf der Suche nach der Definition des Begriffes ‘Intellektuell Yet Idiot’ (IYI), der mir erstmals im Rahmen von J.H. Kunstlers Blogbeitrag A Hole in the Head (dt. Ein Loch im Kopf), am 27. Februar 2017, begegnet ist,  habe ich im Internet einen Auszug aus Nassim Nicholas Talebs  für Oktober 2017 angekündigten Buch Skin in the Game: The Thrills and Logic of Risk Taking (dt: Haut im Spiel: Der Reiz und die Logik des Eingehens von Risiken), mit der Überschrift The  Intellectual-Yet-Idiot (IYI) (dt.:  Der Intellektuelle-dennoch-Idiot (IdI)) gefunden, auf den dieser Begriff zurückgeht. Das von Taleb beschriebene Phänomen ist ein auch in Deutschland und in der EU verbreitetes Problem, weshalb ich eine deutsche Übersetzung angefertigt habe. Die Diskussion über dieses Phänomens, seines psychologischen Hintergrundes und seiner Auswirkungen in Deutschland und Europa wäre hier zu umfangreich und ist daher mindestens einen weiteren, eigenen  Blogbeitrag wert, weshalb ich mich in diesem Beitrag hier auf die Übersetzung beschränkt habe.

Ein ausführliches Interview des deutschsprachigen Schweizer Rundfunks im Rahmen von dessen Sendereihe Sternstunden der Philosophie, mit Herrn Taleb, hatte ich in meinem Blogbeitrag Truthahn, schwarzer Schwan, Drachenkönig und Phönix eingebunden.

Die Adresse der Internetseite von Herrn Taleb lautet: http://fooledbyrandomness.com/. Er hat dort  eine eigene Seite für sein neues Buch Skin in the Game, wo man zur Zeit (3. März 2017) einige Kapitel vorab lesen und kommentieren kann: http://fooledbyrandomness.com/SITG.html

Hier nun meine vollständige Übersetzung von  Nassim Nicholas Talebs  englischsprachiger Definition  des Intellektuellen-dennoch-Idioten , vom 16. September 2016, einschließlich Talebs Nachbemerkungen, von denen er eine nach der Wahl  Donald Trumps   hinzugefügt hat. Viel Spaß und bitte beachten, dass es sich hier um eine Mischung von Satire und Realitätsbeschreibung handelt.

Der Intellektuelle-dennoch-Idiot (IdI)

Was wir weltweit von Indien bis zum vereinigten Königreich bis zu den USA gesehen haben, ist eine Rebellion gegen die inneren Kreise der no-skin-in-the-game, also der die eigene Haut nicht risikierenden, politikmachenden Schreiberlinge und  Insiderjournalisten, diese Klasse paternalistischer halbintellektueller Experten mit etwas Ivy League ((Gruppe von acht Universitäten: Brown, Columbia, Cornell, Dartmouth, Harvard, Princeton, Pennsylvania und Yale. Die acht Ivy-League-Universitäten werden als einige der prestigeträchtigsten Universitäten der Welt angesehen )),  Oxford Cambridge, oder ähnlicher markengetriebener  Bildung, die dem Rest von uns erzählen 1) was wir tun sollen 2)  was wir essen sollen 3)  wie wir sprechen sollen 4)  wie wir denken sollen … und 5)  wen wir wählen sollen.

Aber das Problem ist das des Einäugigen, der dem Blinden folgt: diese selbstbeschreibenden Mitglieder der „Intelligenzija“ können keine Kokosnuss auf der Kokosnussinsel finden, was bedeutet, dass sie nicht intelligent genug sind, um Intelligenz zu definieren und daher in Zirkelschlüsse verfallen – ihre Hauptfertigkeit besteht in der Fähigkeit Examen zu bestehen, bei denen die Fragen von Leuten wie ihresgleichen gestellt werden. Mit psychologischen Studien, die weniger als 40 % replizieren,   Ernährungsratschlägen, die nach 30 Jahren Fettphobie in ihr Gegenteil umgewandelt werden, makroökonomischen Analysen, die schlechter funktionieren als Astrologie, die Ernennung von Bernanke, der im Bezug auf Risiken weniger als ahnungslos war, und pharmazeutische Versuche, die bestenfalls in einem Drittel der Fälle replizieren, sind die Leute perfekt berechtigt, sich auf ihren eigenen ererbten Instinkt zu verlassen und auf ihre Großmütter zu hören (oder auf Montaigne und solches gefiltertes klassisches Wissen), die eine bessere Erfolgsgeschichte haben als diese politikmachenden Trottel.

In der Tat kann man sehen, dass diese akademischen Bürokraten, die sich berechtigt fühlen unsere Leben zu steuern, nicht einmal gründlich sind, weder im Umgang mit medizinischer Statistik noch wenn sie Politik machen. Sie können Wissenschaft nicht von Szientismus ((Anm. d. Übers.: das Englische Wort ist ‘scientism’. Der  deutsche Wikipediaeintrag zu Szientismus scheint mir zu positiv.  Taleb meint wohl den bornierten ‘scientism’, den Austin L. Huges, Prof. f. biologische Wissenschaften an der Universitität South Carolina, im Herbst 2012 in seinem Artikel The Folly of Scientism  veröffentlicht hat.  Zitat aus dem Fazit von Huges, zusammenfassend:

Im Gegensatz zur rationalen Vernunft ist die Charakteristik des Aberglaubens das sture Bestehen darauf, dass etwas  – ein Fetisch, ein Amulett, ein Haufen Tarotkarten – Kräfte hat, die durch keine Evidenz unterstützt werden. Aus dieser Perspektive scheint der Szientismus  soviel mit dem Aberglauben gemeinsam zu haben, wie er mit korrekt durchgeführter wissenschaftlicher Forschung gemeinsam hat. Szientismus behauptet, dass die Wissenschaft bereits Fragen gelöst hat, die von Natur aus jenseits ihrer Fähigkeit eine Antwort zu finden, liegen. 

Von allen Ticks und Eigenheiten in der langen Geschichte menschlicher Leichtgläubigkeit ist der Szientismus unter den gefährlicheren, sowohl weil er behauptet, etwas sehr viel anderes zu sein als  er wirklich ist, als auch weil er eine weit verbreitete unkritische Anhängerschaft gefunden hat. Weiteres Bestehen auf der universellen Kompetenz der Wissenschaft wird nur dazu dienen, die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft insgesamt zu unterminieren.  )) unterscheiden – faktisch sieht Szientismus in ihren bildorientierten Geistern  mehr wie Wissenschaft aus als die reale Wissenschaft. (Zum Beispiel ist es trivial, das Folgende zu zeigen: Vieles von dem, was die Cass-Sunstein-Richard-Thaler-Typen – diejenigen, die uns zu bestimmten Verhaltensweisen  bringen wollen  (engl. nudge, siehe dazu den Wikipediaeintrag zu “nudge”: https://de.wikipedia.org/wiki/Nudge)  – vieles von dem, was sie als “rational” oder “irrational” klassifizieren (oder einige Kategorien, die Abweichungen von einem erwünschten oder vorgeschriebenen Protokoll indizieren) hat seine Ursache in deren Missverständnis der Wahrscheinlichkeitstheorie und in kosmetischer Benutzung von Modellen der ersten Ordnung.) Sie sind ebenfalls anfällig dafür, das Ganze für eine lineare Ansammlung seiner Komponenten zu halten, wie wir in dem Kapitel über die Ausdehnung der Minderheitenregel sehen werden.

Der Intellektuelle-dennoch-Idiot ist ein Produkt der Modernität. Daher hat sich sein Auftreten seit der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts beschleunigt, um sein lokales Maximum heute zu erreichen, zusammen mit einer breiten Kategorie von Menschen “ohne-Haut-im-Spiel”, die in viele Bereiche des Lebens eingedrungen sind. Warum? Ganz einfach, weil die Rolle der Regierung in den meisten Ländern das fünf- bis zehnfache dessen ist, was sie vor hundert Jahren war (Ausgedrückt in Prozent des Bruttoinlandsproduktes). Der Intellektuelle-dennoch-Idiot scheint allgegenwärtig in unserem Leben zu sein, aber es ist nur eine kleine Minderheit und man sieht ihn selten außerhalb spezieller Outlets, Denkfabriken, Medien und Universitäten – die meisten Leute haben anständige Jobs und es gibt nicht viele offene Stellen für Intellektuelle-Trotzdem-Idioten.

Man hüte sich vor Halbgebildeten, die meinen sie wären Gebildete. Sie  schaffen es von Natur aus nicht, Trugschlüsse zu erkennen.

Der IdI pathologisiert andere, weil sie Dinge tun, die er nicht versteht ohne sich jemals zu realisieren, dass es sein Verständnis ist, das begrenzt sein könnte. Er denkt, Leute sollten nach ihren besten Interessen handeln und er kennt ihre Interessen, besonders wenn sie “red Necks”((amerikanische Arbeiterklasse oder in Deutschland auch das Pack)) sind oder Engländer, die die Vokale nicht klar aussprechen und für den Brexit gestimmt haben. Wenn einfache Leute etwas tun, was für sie Sinn macht, aber nicht für ihn, dann benutzt der IdI den Begriff „ungebildet“. Was wir generell als Teilnahme am politischen Prozess bezeichnen, das unterscheidet er in zwei bestimmte Begriffe „Demokratie“ wenn es dem IdI passt, und „Populismus“ wenn die einfachen Leute es wagen, auf eine Weise zu wählen, die seinen Vorlieben nicht entspricht. Während reiche Leute an “ein Dollar, eine Stimme glauben”, mehr humanistischere an “ein Mann eine Stimme”, Monsanto an “ein Lobbyist eine Stimme”, glaubt der IdI an “ein Ivy League Diplom eine Stimme”, mit einigen Äquivalenten für ausländische Eliteschulen und Doktortitel soweit diese im Club gebraucht werden.

Mehr gesellschaftlich, der IdI  abonniert The New Yorker. Er flucht nie auf Twitter. Er spricht über „Rassengleichheit“ und „wirtschaftliche Gleichheit“ aber er geht nie aus, um mit einem Taxifahrer, der einer Minderheit angehört zu trinken (noch einmal, keine echte Haut im Spiel als Konzept ist für den IdI fremd). Die IdIs im vereinigten Königreich haben eine Tour mit Tony Blair genommen. Der moderne IdI hat mehr als einem TEDx Talk persönlich beigewohnt oder mehr als zwei TED Talks auf YouTube gesehen. Er stimmte nur für Hillary Monsanto-Malmaison, ((Malmaison heißt schlechtes Haus, siehe aber auch https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Malmaison))  weil sie wählbar scheint und einige solcher Zirkelschlussüberlegungen, aber er hält jeden für geistig krank, der nicht genauso wählt wie er.

Der IdI hat ein Exemplar der ersten gebundenen Ausgabe von Der schwarze Schwan in seinem Bücherregal, aber verwechselt Abwesenheit von Evidenz mit Evidenz für Abwesenheit. Er glaubt dass genmanipulierte Organismen “Wissenschaft” sind, und dass die „Technologie“ sich nicht von konventioneller Zucht unterscheidet, was an seiner Bereitschaft liegt, Wissenschaft mit Szientismus zu verwechseln.

Typischerweise versteht der IdI  die Logik der ersten Ordnung richtig, nicht aber die Auswirkungen der zweiten oder einer höheren Ordnung,  was ihn für komplexe Bereiche völlig inkompetent macht.  Im Komfort seines Vorstadthauses mit Garage für zwei Autos hat er die “Beseitigung” von Gaddafi empfohlen, weil dieser ein “Diktator” war,  wobei er nicht realisiert hat, dass Beseitigungen Konsequenzen haben (man erinnere sich dass er keine  Haut im Spiel hat und nicht für die Resultate bezahlt).

Der IdI  hat sich historisch geirrt im Bezug auf den  Stalinismus, Maoismus,  genmanipulierte Organismen, Irak, Libyen, Syrien, Lobotomien, Stadtplanung, Diäten mit wenig Kohlenhydraten, Fettsäuren, Freudianismus,  Portfoliotheorie, lineare Regression, Gaussianismus, Salafismus, dynamisch-stochastischer Gleichgewichtsmodelierung, Wohnprojekten, Selbstsüchtigen Genen, Wahlvorhersagemodellen, Bernie Madoff (bevor er hochging) und p-Werten. Aber er ist überzeugt, dass seine gegenwärtige Position richtig ist.

Der IdI  ist Mitglied in einem Club um Reiseprivilegien zu bekommen; wenn er Sozialwissenschaftler ist, benutzt er Statistiken ohne zu wissen, wie sie abgeleitet wurden (Wie Steven Pinker und Psycholophaster  im allgemeinen) ; wenn er im vereinigten Königreich ist, besucht der Literaturfestivals;  er trinkt roten  Wein zu Steak (niemals Weißen); er glaubte, dass Fett schädlich war und hat seine Meinung diesbezüglich nun in das Gegenteil verwandelt; er nimmt Statin,  (Cholesterinsynthesehemmer) weil sein Arzt ihm gesagt hat er soll es tun, es gelingt ihm nicht  Ergodizität zu verstehen und wenn sie ihm erklärt wird, vergisst er es wenig später; er benutzt keine Jiddischen Wörter, selbst wenn er es ernst meint; er studiert Grammatik, bevor er eine Sprache lernt; er hat einen Cousin, der mit jemandem arbeitet, der die Königin kennt; er hat nie Frederic Dart, Libanius Antiochus, Michael Oakshot, John Gray, Aminanus Marcellinus, Ibn Battuta, Saadiah Gaon oder Joseph De Maistre gelesen; er hat sich nie zusammen mit Russen  besoffen; er hat sich nie bis zu dem Punkt betrunken wo man anfängt, Gläser zu zerbrechen (oder, vorzugsweise, Stühle); erkennt nicht einmal den Unterschied zwischen Hecate und Hecuba (was auf Brooklynesisch “kann Sch…e nicht von Schuhcreme unterscheiden” heißt); er weiß nicht was der Unterschied zwischen “pseudointellektuell” und “intellektuell”   in der Abwesenheit von eigener Haut im Spiel ist; er hat Quantenmechanik in den letzten fünf Jahren mindestens zweimal in Konversationen gebraucht, die nichts mit Physik zu tun haben.

Er weiß zu jeder Zeit was seine Worte oder Aktionen für seine Reputation tun.

Aber es gibt ein sehr viel einfacheres Erkennungszeichen: Er macht nicht einmal Gewichtheben.

Postscript
Aus den Reaktionen zu diesem Stück habe ich entdeckt, dass der IdI,  wenn er liest, Schwierigkeiten damit hat, zwischen Satire und buchstäblich zu unterscheiden.

PostPostscript
Der IdI denkt, dass diese Kritik der IdIs  “jedermann ist ein Idiot”  bedeutet. Er realisiert dabei nicht,  dass seine Gruppe, wie wir gesagt haben, eine winzige Minderheit ist – aber sie mögen es nicht,  wenn ihr Gefühl der Berechtigung angegriffen wird.  Obwohl sie den Rest der Menschen als minderwertig behandeln, mögen sie es nicht, wenn der Wasserschlauch in die entgegengesetzte Richtung gedreht wird ( was die Franzosen arroseur arrosé nennen). ( zum Beispiel, Richard Thaler, Partner des gefährlichen GMO-Advokaten Übernudger Cass Sunstein,  interpretierte dieses Stück in dem er sagte “es gibt nicht viele Nichtidioten die nicht Taleb heißen”, wobei er nicht realisierte, dass Leute wie er weniger als ein Prozent oder sogar nur 0,1 Prozent der Bevölkerung ausmachen )

Post-Post Postscript
(geschrieben nach der Überraschungswahl 2016, das Kapitel oben wurde mehrere Monate vor diesem Ereignis geschrieben worden). Die Wahl Trumps war so absurd für sie und passte in einem so hohen Maße nicht in ihr Weltbild, dass es ihnen nicht gelang, in ihren Lehrbüchern Anweisungen zu finden, wie sie darauf reagieren sollten. Es war genau wie bei “Mit versteckter Kamera”. Man stelle sich den typischen Ausdruck von jemandes Gesicht vor, mit dem sie einen Schabernack getrieben haben, wenn die Person nicht weiß, wie sie reagieren soll.

Oder, noch interessanter, man stelle sich den Ausdruck und die Reaktion von jemandem vor, der dachte, dass er glücklich verheiratet sei und außerplanmäßig nach Hause kommt und seine Frau im Bett mit einem in (sehr großen) Türsteher kreischen hört.

So ziemlich alles was Vorhersager, Untervorhersager, Supervorhersager, politische “Wissenschaftler”, Psychologen, Intellektuelle, Wahlkämpfer, “Berater”, Big Data Wissenschaftler wussten, wurde schlagartig als Falschmeldung vorgeführt. So wurde mein boshafter Traum jemandem eine Ratte ins Hemd zu setzen ( wie ich es in Der Schwarze Schwan ausgedrückt habe) plötzlich wahr.

Anmerkung: dieses Stück kann von jedermann reproduziert übersetzt und publiziert werden, vorausgesetzt es wird es in seiner Gesamtheit und es wird erwähnt dass es aus Skin in the Game entnommen wurde.

Publikationen, die meine Arbeiten nicht ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung publizieren dürfen: Huffington Post (alle Sprachen).

Deutsche Übersetzung:

Kelberg, den 2. März 2017

Christoph Becker, www.freizahn.de