Mehrzweckwaffe gegen Viren und Bakterien

In diesem Artikel möchte ich mich mit dem  im Lebensmittelbereich zugelassenen, weit verbreiteten Desinfektionsmittel Chlordioxid (ClO2) befassen.  Warum empfehlen viele dieses auch hier in meiner Gemeinde als Trinkwasserzusatz verwendete Mittel unter anderem auch als Medikament gegen Viruserkrankungen, während zum Beispiel Facebook,  Spiegel und einige andere es offensichtlich für ein gefährliches Gift halten? Ich habe zu dem Thema etwas recherchiert und nachgedacht.

Es kommt auf die Dosis und die Anwendung an

Ob etwas ein gefährliches Gift oder ein gutes Medikament ist, hängt immer von der Dosis, der Art der Anwendung und teilweise auch von der Konzentration ab. Ganz normale Aspirin Tabletten (ASS), verursachen zum Beispiel Verbrennungen der Mundschleimhaut wenn sie jemand neben einem schmerzenden Zahn in die Umschlagfalte legt und dort zergehen lässt, statt sie zu schlucken.

Auch Trinkwasser kann ein tödliches Gift sein

Das Trinken von [zuviel] Wasser kann eine Wasservergiftung verursachen. Ich habe dazu unter anderem www.medicalnewstoday.com/articles/318619.php#water-intoxication-  gefunden. Die möglichen Symptome sind demnach Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Blutdruck, Verwirrung, doppelt sehen,  Schwindel, Atembeschwerden, Muskelschwäche, Krämpfe und die Unfähigkeit Sinnesinformationen einzuordnen. Übermäßige Flüssigkeitsaufnahme führt zur einem zerebralen Ödem, das sich auf den Hirnstamm auswirkt und zu einer Dysfunktion des zentralen Nervensystems fährt. In schweren Fällen kann die Wasservergiftung zu epileptischen Anfällen, Gehirnschäden und dem Tod führen.

Wasser kann also auch bei guter Qualität sehr giftig sein. Sollte man deshalb vor dem Trinken von Wasser warnen und sollte man Facebook-Einträge die das Trinken von Wasser, z. B. als Mittel gegen Verdursten empfehlen, zensieren und löschen?

Das Beispiel Alkohol

Alkohol ist ein allgemein bekanntes Beispiel. Wenn man Chlordioxid für Wurzelkanalbehandlungen einsetzen und damit dieselbe gewebeauflösende Wirkung erzielen will wie mit dem ca. 5 %igem Natriumhypochlorid, das ich bisher für diesen Zweck  verwendet habe, dann benötigt man eine Konzentration von über 13.000 ppm (( https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20113788

J Endod. 2010 Feb;36(2):272-4. doi: 10.1016/j.joen.2009.10.027.

Comparison of organic tissue dissolution capacities of sodium hypochlorite and chlorine dioxide.
Cobankara FK1, Ozkan HB, Terlemez A. )) . Wenn ich für mich selbst, z. B. zur Behandlung einer Grippe, eine wässrige Chlordioxid-Lösung trinke, dann verdünne ich sie auf ca. 30 ppm.  Das ist weniger als 1/400 dessen, was bei einer Verwendung als “Bleichmittel” angebracht ist.

Wieviel Prozent mehr ist das Vierhundertfache? Das Doppelte sind 100 Prozent mehr. Das Zehnfache sind 1.000 Prozent mehr. Das Hundertfache sind 10.000 Prozent mehr. Das Vierhundertfache sind also 40.000 Prozent mehr. In Worten vierzigtausend Prozent.

Dazu ein Experiment mit Alkohol mit einem Liter.

Die Obergrenze sind 100 %iger Alkohol. Mehr Alkohol in einem Liter Flüssigkeit sind nicht möglich.  Verdünnen wir den Alkohol mit Wasser, so dass nur noch 400stel  Alkohol verbleibt. Dann haben wir Wasser mit 0,25 % Alkohol. Die absolute Alkoholmenge beträgt dann 2,5 g. Bitburger-Premium Pils hat einen Alkoholgehalt von 4,8 ( www.bitburger.de/premium-pils/ ) . Das ist bereits 19,2 mal mehr als 0,25 %. Man müsste also 19,2 Gläser von dem 0,25 % Alkohol enthaltendem Wasser trinken, um den Effekt von einem Glas dieses Bieres zu erzielen. Was passiert, wenn man nun ein ganzes Glas 100 %igen Alkohol trinkt, probiert man besser nicht aus.

Leute die den Zusammenhang zwischen Dosis, Konzentration  und pharmakologischer Wirkung nicht verstehen, sondern diese erst durch Fühlen möglichst gefahrlos lernen und erleben wollen, können das jedenfalls mit Wasser, Bier, Schnaps und reinem Alkohol aus der Apotheke vorsichtig testen.

Nebenwirkungen von Medikamenten und Methoden

Zum Thema Nebenwirkungen und  zu solchen Statements wie dem von MaiLab auf Youtube, die angeblich sogar einen Dr.-Titel in Chemie hat, dass in MMS Gift ist! Wirklich empfiehlt es sich, die Beipackzettel von zugelassenen Medikamenten zu lesen und auch einmal darüber nachzudenken, warum alle zivilisierten Staaten für medizinische Berufe, die Medikamente verschreiben, herstellen oder verkaufen dürfen, eine umfassende Ausbildung, Prüfungen und Fortbildungen vorschreiben: Medizin ist immer auch gefährlich. Erst durch Wissen, Können und Abwägen werden die Instrumente und das Vorgehen eines Chirurgen oder die Empfehlungen oder die Verordnungen eines Arztes für den Patienten im Durchschnitt eher nützlich als schädlich. Im Einzelfall kann aber selbst dann noch der Schaden für den Patienten größer sein als der Nutzen.

Medikamente sind immer auch gefährliche Gifte und das oft sogar schon in winzigen absoluten Mengen. Es kommt immer darauf an, dass die Dosis, die Konzentration, die Herstellung oder Zubereitung des Medikamentes und die Art der Anwendung nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne des Patienten erfolgt. Und trotzdem gibt es selbst bei der Anwendung von bei seit langem mit großem Erfolg erprobten Medikamenten gefährliche unwillkommene und manchmal aber auch willkommene Nebenwirkungen.

Dazu kommt dann auch noch, dass das medizinische und pharmakologische Wissen sich immer wieder ändert. Was man heute für gut hält,  wird man in einigen Jahren vielleicht als falsch ansehen, weil man heute dieses und jenes nicht bedacht oder auch einfach noch nicht gewusst hat.

Dazu kommen im Gesundheitswesen ganz klar auch wirtschaftliche Interessen. Was ist, wenn neues Wissen und Können sehr gute etablierte Einkommensquellen zu zerstören droht, während es zugleich die Lebensqualität, die Gesundheit und sogar den gefühlten Wohlstand der Gesamtbevölkerung erheblich verbessert?

An diese  grundlegenden Probleme und Zusammenhänge sollte man denken, wenn man ein Mittel wie Chlordioxid betrachtet und Stellungnahmen dazu hört oder liest.

Das Coronavirus im USA-Wahlkampf

Interessant ist der Fall, dass verschiedene gegen Donald Trump eingestellte amerikanischen Quellen, wie selbst die New York Times mit Verweis auf die FDA (Food and Drug Administration, amerik. Behörde für Lebensmittel und Arzneimittelsicherheit) behaupten, dass Chlordioxid faktisch ein Bleichmittel und daher schädlich und abzulehnen sei. Meines Erachtens ist das ein Hinweis darauf, dass diese Behörde ziemlich korrupt und von der Industrie gekauft ist. So unvorstellbar inkompetent, dass  sie die Zusammenhänge zwischen Dosis, Konzentration und Anwendung nicht kennt, kann sie gar nicht sein. Donald Trump könnte das Beispiel des Umgangs der FDA mit dem Thema Chlordioxid erfolgreich nutzen, um die Wahl im November zu gewinnen. Diese Beispiel zeigt nämlich die Berechtigung seines Wahlversprechens “um den Sumpf trocken zu legen” und die Interessen seiner Wähler zu vertreten.  Das Coronavirus, die pharmakologische Wirkung und der niedrige Preis von Chlordioxid könnten Donald Trump  helfen, auch die nächste Präsidentschaftswahl zu gewinnen.

Chlordioxid und das BfArM

Ähnlich wie die amerikansiche FDA warnt auch das deutsche Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte vor “MMS” (“Miracle Mineral Supplement“), weil von diesem das “giftige Chlordioxid-Gas” freigesetzt würde. Auch hier gilt, dass man davon ausgehen kann, dass die Beamten und die Leitung gerade dieser Behörde die Zusammenhänge von Dosis, Konzentration, Anwendungsweise, Herstellungsprozess und Wirkung  kennen und es ist unverständlich, dass allen Ernstes ganz allgemein und undifferenziert vor einem Stoff gewarnt wird, der  bei unsachgemäßer Anwendung Schäden verursachen kann, vor allem wenn der selbe Stoff dann zugleich auch noch in großem Stil und aus gutem Grund für die Qualitätssicherung des wichtigsten Lebensmittels, nämlich des Trinkwassers verwendet wird und – wenn man es richtig anwendet –  das wahrscheinlich mit Abstand beste Mittel gegen Pandemien verursachende Viren wie z. B.  das Coronavirus ist.

Von einer Behörde wie dem BfArM sollte man wirklich qualifizierte, seriöse und differenzierte Informationen im Interesse der Bevölkerung erwarten können.  Wenn eine solche Behörde ihren Aufgaben nicht nachkommt und stattdessen die Interessen mancher Industriezweige zum Schaden der Allgemeinheit vertritt, dann braucht man sie nicht mehr. Vor allem aber braucht man dann keine Beamten mehr.  Das Problem dabei ist nur, dass eine zivilisierte Gesellschaft nur überleben und ihren Wohlstand sichern kann, wenn ihre Institutionen im Sinne der Allgemeinheit funktionieren und wenn die Beamten ihre Arbeit in diesem Sinne gut machen.

Auch hier hoffe ich daher, dass das Coronavirus letztlich auch in der Bundesrepublik Deutschland zu positiven Veränderungen führt.

 Studien zu Chlordioxid

Ich habe mit verschiedenen Begriffen auf www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed

Schutz vor Infektionen und Allergien per Raumluft in Räumen

In der amerikansichen Medizindatenbank www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ habe ich zunächst eine ganze Reihe von Artikeln gefunden, die zeigen, dass eine sehr geringe Chlordioxidgaskonzentration  (<0,03 ppm), die deutlich unter der für Menschen als unbedenklich geltenden Grenze (0,1 ppm) liegt Viren und auch Bakterien inaktivieren oder zerstören.

Ein Beispiel ist der  in J Gen Virol. 2008 Jan;89(Pt 1):60-7 veröffentlichte Artikel Protective effect of low-concentration chlorine dioxide gas against influenza A virus infection  von Ogata N1, Shibata T. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18089729 ). Es handelte sich um einen Versuch mit Mäusen. Die Mäuse wurden mit dem Influenza A-Virus infiziert. Ein Teil der Mäuse wurde einer für Menschen zulässigen, sehr geringe Dosis eines ClO2-Aerosols ausgesetzt.  10 von 10 Mäusen die dem ClO2-Aerosol ausgesetzt waren überlebten, während in der Kontrollgruppe nur 3 von 10 überlebten. Fazit der Autoren: Zusammenfassend stellen wir fest, dass ClO2-gas sehr effektiv ist, um eine durch Tröpfcheninfektion (aerosol) übetragene  Grippeinfektion bei Mäusen zu verhindern.  Die Hülle der Viren wird durch eine ClO2-Konzentration zerstört, die deutlich unter dem für Menschen zulässigen Grenzwert liegt. ClO2-Gas könnte daher eine nützliche vorbeugende Maßnahme an  belebten Plätzen sein, mit der man sonst notwendige Evakuierungen verhindern kann.

Weil der Autor Ogata N an verschiedenen Studien zum Thema Chlordioxid beteiligt war, habe ich nach dem vollen Namen (Norio Ogata, MD and PhD, Taiko Pharmaceutical Co., Ltd. · Research Institute in Japan) gesucht. Dann habe ich nach der Webseite der Firma gesucht ( www.seirogan.co.jp/en/). Diese Firma hat offensichtlich intensiv Forschung betrieben und macht die Ergebnisse zugänglich (www.seirogan.co.jp/en/research_dev/ ).  Besonders interessant finde ich die Zusammenfassung und graphische Darstellung der wissenschaftlichen Daten der Chlordioxidexperimente der Firma: www.seirogan.co.jp/en/research_dev/eiseidata.html.

Mit einer geringen, für Menschen verträglichen Menge Chlordioxid in der Luft kann man demnach auch Allergene deaktiveren. Mit einer mittleren ClO2-Konzentration von 0,09 ppm reduzierte sich die allergene Wirksamkeit der Allergene um mehr als 60 %, wie die folgende Grafik von der Internetseite der Firma zeigt.

Allergic substances Validation Data
Quelle: Morino, H. and Shibata, T.: Clinical Allergy 30(1), 51-55(2010), hier aus www.seirogan.co.jp/en/research_dev/eiseidata.html kopiert.

Diese Daten zeigen, was mir schon eine sehr zu Allergien neigende Anwenderin von Chlordioxid berichtet hatte, nämlich dass das Chlordioxid offenbar gut gegen Allergien hilft.

Wirkung gegen Viren auf Oberflächen

Die auf www.seirogan.co.jp/en/research_dev/  veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen auch, dass niedrige Chlordioxidkonzentrationen auch sehr gut gegen Viren und Bakterien auf feuchten Oberflächen wirken. Ein Artikel dazu auf Pubmed ist: Lett Appl Microbiol. 2011 Dec;53(6):628-34. doi: 10.1111/j.1472-765X.2011.03156.x. Epub 2011 Oct 19.
Effect of low-concentration chlorine dioxide gas against bacteria and viruses on a glass surface in wet environments.
Morino H1, Fukuda T, Miura T, Shibata T. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21950421  )

Aus der Zusammenfassung:

Niedrige Konzentration von ClO2-Gas können nützlich sein, um das Risiko einer Infektion durch Viren und Bakterien auf nassen, harten Oberflächen in Räumen mit menschlichen Aktivitäten ohne nachteilige Effekte zu reduzieren.  Die Studie zeigte, dass Gram-positive und Gram-negative Bakterien, sowie Viren mit und ohne Hülle im feuchten Zustand inaktiviert wurden.

Grippe Viren in Trinkwasser

Die Studie Water Res. 2010 Apr;44(8):2473-86. doi: 10.1016/j.watres.2010.01.013. Epub 2010 Jan 25.
Assessment of the removal and inactivation of influenza viruses H5N1 and H1N1 by drinking water treatment.
Lénès D1, Deboosere N, Ménard-Szczebara F, Jossent J, Alexandre V, Machinal C, Vialette M. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20149404 )  sich mit der Frage beschäftigt, ob Grippeviren bei der Aufbereitung von Trinkwasser ausreichend gut deaktiviert werden.

Die Schlußfolgerung der Autoren ist, dass die Wasseraufbereitungsstrategien, die derzeit benutzt werden, um Oberflächenwasser aufzubereiten vollständig ausreichen, um Influenza A Viren zu entfernen oder/und zu inaktivieren. …… Von den chemischen Desinfektionsbehandlungen, nämlich Ozon, Chlor und Chlordioxid waren alle bei der Inaktivierung von H5N1 und H1N1 sehr effektiv.

Getestet wurden hier 0,3 bis 3 mg/Liter bei Einwirkzeiten von 5 bis 120 Minuten. Die deutsche Trinkwasserverordnung begrenzt die Chloridoxidkonzentration auf 0,4 mg/Liter. 0,15 bis 0,2 mg/Liter werden als ausreichend angesehen.

Wundheilung

Activated chlorine dioxide solution can be used as a biocompatible antiseptic wound irrigant.  von Valente JH, Jay GD, Zabbo CP, Reinert SE, Bertsch K. in Adv Skin Wound Care. 2014 Jan;27(1):13-9.  wurden insgesamt 175 Patienten mit unkomplizierten, weniger als 8 Stunden alten Hautverletzungen untersucht. Bei 86 wurden die Wunden nur mit Kochsalzlösung gespült. Bei 89 Patienten wurden die Wunden mit einer aktivierten Chlordioxid-Lösung, also faktisch mit eben jenem MMS gespült, vor dem die FDA, das BfArM und einige Youtuber, die New York Times  und Trumpgegner so warnen, weil es angeblich so gefährlich und ätzend ist. Die Wunden wurden nach 4 Monaten nach einem standardisierten Verfahren kontrolliert. Das Ergebnis: Chlordioxid scheint sicher und als antiseptische Wundspülung biologisch akzeptabel zu sein. Es beeinträchtigt das kosmetische Ergebnis nicht.

Eine offene, nicht verheilen wollende  Knochenwunde bei einem in Zusammenhang mit einer Krebstherapie mit Bisphosphonaten behandelten Patienten gehört zum schlimmsten und frustrierendstem, was ich mir als Zahnarzt vorstellen kann, auch wenn ich davon nur Bilder aus Fortbildungen kenne und es zum Glück noch nicht in der Praxis erlebt habe. Aber auch zu solchen Knochenwunden habe ich bei der Recherche zum Thema Chlordioxid einen Interessanten Artikel gefunden:

Open Dent J. 2011;5:163-7. doi: 10.2174/1874210601105010163. Epub 2011 Oct 21.  Closure of an open wound associated with bisphosphonate-related osteonecrosis of the jaw in a breast cancer patient. Soolari N1, Soolari A. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22135700 ):
Ich übersetze dazu hier das Abstrakt:
Hintergrund und Ziel: Viele Kliniken wollen keine Patienten mit einer Bisphosphonat-bezogenen Osteonekrose des Kiefers nach langandauernder Bisphosphonattherapie behandeln, weil ihnen das Behandlungsergebnis zu unsicher ist.
Material und Methoden: Die Patientin präsentierte sich mit  Schmerzen nach einer nicht verheilenden Läsion nach einer Weißheitszahnentfernung im rechten, hinteren Oberkiefer. Die Läsion hatte auf keinerlei konventionelle zahnärztliche Behandlung angesprochen.  Die Patientin hatte an Brustkrebs gelitten und zu ihrer Behandlung hatte mehrere Jahre lang eine Therapie mit Zometa (Zoledronic-Säure),  einem Bisphosphonat, gehört.
Ergebnisse: Die Patient stoppte die Einnahme von Zometa und führte eine Mundspülung mit einem phosphatgepufferten, 0,1 % Chlordioxid enthaltenden Mundspülmittel durch. Nach 5 Monaten wurden Veränderungen der Morphologie der Wunde festgestellt und das Weichgewebe hatte sich über der offenen Wunde geschlossen.
Schlußfolgerung: Beendigung der Bisphosphonat-Therapie und die Verwendung eines phosphatstabilisierten, 0,1 %  Chlordioxid enthaltenden Mundspülmittels verringerte die Schmerzen der Patientin und resultierte in der Schließung der Wunde mit Weichgewebe.
Mundspülmittel / Mundgeruch
Gen Dent. 2013 Jul;61(4):46-9. The effect of a mouthrinse containing chlorine dioxide in the clinical reduction of volatile sulfur compounds.  Soares LG1, Guaitolini RL, Weyne Sde C, Falabella ME, Tinoco EM, da Silva DG. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23823344 ):
Gegen Mundgeruch hilft ein Mundspülmittel mit 0,3 % Chlordioxid genauso gut wie 0,2 % Chlorhexidin (Abgekürzt auch CHX, der Wirkstoff der Standardmundspülmittel wie Chlorhexamed und ParoEx). Zwei andere Mundspülmittel mit anderen Wirkstoffen waren weniger wirksam.
Am J Dent. 2018 Dec;31(6):309-312. Efficacy of stabilized chlorine dioxide-based unflavored mouthwash in reducing oral malodor: An 8-week randomized controlled study.
Lee SS1, Suprono MS2, Stephens J2, Withers SA2, Li Y2. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30658377)
Klinische Relevanz nach Ansicht der Autoren: Die tägliche Verwendung von einem stabilisiertes Chlordixid enthaltenden, nicht mit Geschmacksstoffen versehenen Mundspülmittel ist eine  Ergänzung zum Zähneputzen mit einer Fluorzahnpasta und resultiert nach 3-wöchigem, zweimal täglicher Anwendung eine relevante Reduzierung des Mundgeruchs.
J Investig Clin Dent. 2018 May;9(2):e12309. doi: 10.1111/jicd.12309. Epub 2017 Dec 15. Genotoxicity of non-alcoholic mouth rinses: A micronucleus and nuclear abnormalities study with fluorescent microscopy. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29243408 )
Durbakula K1, Prabhu V2, Jose M2. Eine interessante Studie für jene die über sehr lange Zeit Mundspülmittel verwenden. Alle getesteten Mundspülmittel sind offenbar auf Dauer für die Schleimhautzellen schädlich. Das laut FDA und BfArM so gefährliche Chlordioxid ist aber weniger schädlich als das viel verwendete Chlorhexidindigluconat, von dem ich seinerzeit gelernt hatte, dass es harmlos ist. Insgesamt eine Studie, die bestätigt, dass eine gute mechanische Mundhygiene mit Zahnbürste, Zahnseide und/oder Interdentalbürsten nach wie vor die beste Lösung ist, wenn die Patienten geschickt genug sind.
Alles in allem ist Chlordioxid auch als Mundspülmittel verwendbar und trotz aller Warnungen der FDA und des BfArM keinesfalls schädlicher als andere zugelassene und sehr viel verwendete Mundspülmittel. Wenn man seine Zähne auch so gut genug gereinigt bekommt,  wenn man ein geringes Karies- und Parodontoserisiko hat und wenn Mundgeruch kein Problem ist, dann ist die dauerhafte Verwendung von Mundspülmitteln aber ganz allgemein nicht zu empfehlen, wie die Studie von Durbakula et. al. zeigt.
Wurzelkanalaufbereitung

Dieses Thema wäre einen eigenen Artikel für Zahnärzte wert, weil hier es hierzu sehr ins Detail gehende Studien gibt.

Wichtig erscheint mir hier, dass hoch konzentriertes Chlordioxid offensichtlich ein sehr wirksames Wurzelkanalspülmittel ist.

Acta Microbiol Immunol Hung. 2013 Jun;60(2):187-99. doi: 10.1556/AMicr.60.2013.2.9. In vitro efficacy of different irrigating solutions against polymicrobial human root canal bacterial biofilms.
Fráter M1, Braunitzer G, Urbán E, Bereczki L, Antal M, Nagy K. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23827750

Das hier verwendete 0,12 %, also 1200 ppm  ClO2 enthaltende Sodium Dental war erheblich schwächer als 5,25 % Natriumhypochlorid.

J Conserv Dent. 2014 Nov;17(6):541-5. doi: 10.4103/0972-0707.144590.  Comparative evaluation of human pulp tissue dissolution by different concentrations of chlorine dioxide, calcium hypochlorite and sodium hypochlorite: An in vitro study.
Taneja S1, Mishra N1, Malik S1. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25506141 )
Hier interessiert der für Wurzekanalbehandlungen wichtige gewebauflösende Effekt. Das echte Bleichmittel, NaOCl, also Natriumhypchlorid, war hier in beiden getesteten Konzentrationen (2,5 % und 5,25%) wirksamer als ClO2, das mit Konzentrationen von 5 und 13 Prozent, also mit 50.000 ppm und mit 130.000 ppm getestet wurde.
J Endod. 2010 Feb;36(2):272-4. doi: 10.1016/j.joen.2009.10.027. Comparison of organic tissue dissolution capacities of sodium hypochlorite and chlorine dioxide.
Cobankara FK1, Ozkan HB, Terlemez A. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20113788 ). 
In dieser Studie wurden u.a. 5,25 % NaOCl und 13,8 % ClO2 miteinander verglichen. Der gewebauflösende Effekt war hier bei beiden Mitteln etwa gleich.
Mein Fazit hier ist, dass ClO2 weniger gewebeauflösend, aber stärker mikrobiell wirkt als NaOCl.  Wenn die Kanäle schon gut geräumt sind, und das Pulpagewebe bereits aufgelöst ist, und man die Kanäle noch einmal spülen und desinfizieren will oder muss, dann ist es vermutlich besser und sicherer mit ClO2 statt mit NaOCl zu spülen.
Desinfektion zahnärztlicher Instrumente

Int J Prosthodont. 2013 Nov-Dec;26(6):541-4. doi: 10.11607/ijp.3465. Clinical evaluation of chlorine dioxide for disinfection of dental instruments. Watamoto T, Egusa H, Sawase T, Yatani H. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24179967 )

Ziel dieser Studie war die Effektivität der Desinfektion von gebrauchten zahnärztlichen Instrumenten mit Chlordioxid ( ClO2 ) zu bewerten. Intraoral verwendete zahnärztliche Mundspiegel wurden in 10 Minuten mit 0,02 % (=200 ppm) ClO2 10 Minuten lang im Ultraschallbad gereinigt. Dabei wurden alle Mikroorganismen vollständig entfernt. Auch Hepatitis C-Viren wurden vollständig entfernt. Dazu wurden Parodontalküretten nach der Behandlung von vier an Hepatitis C erkrankten Patienten mit der selben Prozedur gereinigt und untersucht. Die Schlußfolgerung der Autoren war, dass die Kombination von Chlordioxid und Ultraschallbad ein Alternative zur Verwendung von toxischeren  Desinfektionsmitteln wie Natriumhypochlorid und Glutaraldehyd ist.

Die Toxizität von Chlordioxid
Int J Environ Res Public Health. 2017 Mar 22;14(3). pii: E329. doi: 10.3390/ijerph14030329. Efficacy and Safety Evaluation of a Chlorine Dioxide Solution. Ma JW1,2, Huang BS3, Hsu CW4, Peng CW5, Cheng ML6, Kao JY7, Way TD8,9,10, Yin HC11, Wang SS12.
( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28327506 ). Voller Text in www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5369164/)
Der Artikel macht verständlich, warum es bei der Einnahme bzw. beim Trinken von  MMS, dem sogenannten “Miracle Mineral Supplement” Problem kommen kann: Die verwendeten Grundstoffe, nämlich üblicherweise heute 4 % Salzsäure und 25 % Natriumchlorit können Unreinheiten enthalten,  die zu verschiedenen gesundheitsschädlichen Nebenprodukten führen können.
Ansonsten wurden bei dieser Studie im Tierversuch Mäusen 90 Tage lang Wasser mit 0, 5, 10, 20 und 40 ppm ClO2 gegeben. Die Mäuse und deren Organe wurden dann auf verschiedene Weise umfassend untersucht. Dabei wurden keine Krankheitssymptome festgestellt. Die Schlussfolgerung war, dass zumindest für Mäuse Wasser mit 40 ppm gesundheitlich unbedenklich ist. Im Trinkwasser nach deutscher Trinkwasserverordnung zulässig sind 0,4 ppm, also ein hundertstel der für Mäuse unbedenklichen Konzentration.
Getestet wurde auch die  Anwendung einer Lösung von 50 ppm auf das Auge eines Kaninchens. Auch diese wurde gut vertragen.

Bei Mäusen wurde zudem über 24 Stunden ein Inhalationstest mit 10 und 20 ppm ClO2 durchgeführt. Auch dieser zeigte keine negativen Folgen. Die Autoren erwähnen aber auch die Studie

1970 Mar;31(3):97-106. [Effect of a weak concentration of chlorine dioxide on laboratory animals].
[Article in French]  Paulet GDesbrousses S. (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/5518885/bei der bereits bei Gaskonzentrationen von 2,5 ppm leichte Veränderungen festgestellt wurden. Die zulässige Obergrenze für die Atemluft von Menschen beträgt  0,1 ppm.

Der Unterschied von Chlordioxid (CDL) und MMS

MMS (“Miracle Mineral Supplement” oder “Master Mineral Solution”) entsteht wenn man Salzsäure oder Zitronensäure mit Natriumchlorit (NaClO2), nicht zu verwechseln Natriumchlord = NaCl = Kochsalz, vermischt. 

Wenn diese beiden Stoffe vermischt werden, entsteht insbesondere Chlordioxidgas. Dieses Gas ist wasserlöslich. Üblich war oder ist wohl oft auch noch, dass Leute z. B. je einen oder mehrere Tropfen NaClO2 und eine gleichgroße Menge Salz- oder Zitronensäure in ein Glas Wasser geben und dies dann trinken. Bei diesem Verfahren können unerwünschte, gesundheitsschädliche Nebenprodukte entstehen, die dann systembedingt ebenfalls getrunken werden.

Man kann aber auch das entstehende Chlordioxidgas ableiten und in Wasser lösen. Wie das geht zeigt z. B. Dr. Hartmut Fischer auf Youtube in Chlordioxidlösung sicher selbst herstellen ( https://youtu.be/JRpM9ysFyq8 ) und in Chlordioxid Lösung ( youtu.be/0koSEG2JNvI ). Wenn man dazu dann auch noch z.B. per Umkehrosmose gereinigtes, sehr sauberes Wasser verwendet, bekommt man offenbar eine saubere Chlordioxidlösung ohne die beim MMS möglicherweise schädlichen Nebenprodukte.

Warum nicht das Wasser im Menschen desinfizieren?

Bei der oben im Abschnitt Grippeviren im Trinkwasser erwähnten Studie wurden Konzentrationen von 0,3 bis 3 mg/Liter bei Einwirkzeiten von 5 bis 120 Minuten getestet. Die deutsche Trinkwasserverordnung begrenzt die Chloridoxidkonzentration 0,4 mg/Liter. 0,15 bis 0,2 mg/Liter werden als ausreichend angesehen. Wir wissen also, dass diese niedrigen ClO2-Konzentrationen gegen krank machende Viren und Bakterien sehr wirksam sind. Für menschliche Zellen und höhere Tiere sind diese geringen Konzentrationen nachgewiesener Maßen ungefährlich.

Wieviel ClO2 musste nun ein Mensch zu sich nehmen, um das Wasser in seinem Körper auf ein nach der Trinkwasserverordnung zulässiges ClO2 Niveau zu bringen und damit die schädlichen Viren und Bakterien im Körper zu inaktivieren?

Wenn ein Mensch von 80 kg einen Wasseranteil von 70 % hat, dann beträgt die Wassermenge 56 Liter. Wenn er 15 mg ClO2 trinkt,  und wenn man annimmt, das sich das ClO2 gleichmäßig im Körper verteilt, dann ergibt sich eine ClO2-Konzentration im Körper von ca. 0,27 mg/Liter. Ich kenne eine Frau, die schon seit gut einem Jahr täglich etwa 10 bis 15 mg ClO2 trinkt, weil sei den Eindruck hat, dass dies sich sehr positiv auf ihr Asthma auswirkt und weil sich z. B. früher oft hartnäckigen Husten schnell löst. Kombiniert mit einer vor allem aus Fleisch und Fett bestehenden Diät hat das dazu geführt, dass die objektive Messung der Lungenfunktion sich binnen eines Jahre auf über 130 Prozent verbessert hat.

Von einer anderen Frau mit vielen Gesundheitsproblemen weiß ich, dass sie bis zu ca. 30 mg ClO2 pro Tag trinkt und der Meinung ist, dass ich das sehr gut hilft.

Ich selbst habe im Herbst, als ich den Eindruck hatte, dass ich krank würde und eine Grippe bekäme, an einem Abend schätzungsweise etwa 20 mg ClO2 über wenige Stunden verteilt getrunken. Nächsten Tag war ich wieder völlig gesund.

Die wirtschaftliche Seite

Die Probleme mit dem ClO2 sind, dass es nur eine geringe Haltbarkeit hat. Man bereitet es am besten regelmäßig neu zu. Das größte Problem aber ist das Geld. Mit je 2 ml 25%igem Natriumchlorit und 4 %iger Salzsäure kann ich ungefähr 120 bis 130 mg ClO2 herstellen. Je ein Liter kosten beide zusammen ca. 30 Euro mit Versand. Das wären dann 500 Portionen zu je 120 mg =  60.000 mg. Wenn ich pro Person und Tag z.B. für die Behandlung oder Vorbeugung von Grippe 15 mg bräuchte, wären das 4000 Personentage für ca. 30 Euro = 3000 Cent, also weniger ein ein Cent pro Tag und Person. Bei 30 mg pro Person und Tag wären es immer noch 2000 Personentage und ca. 1,5 Cent pro Tag und Person.

Ich denke, damit ist sehr, sehr klar, warum gewisse Behörden, Journalisten und Influenzer Schauergeschichten über Chlordioxide erzählen und warum die Pharmaindustrie und die von dieser abhängigen Universitäten Chlordioxid wenn, dann höchstens als Zusatz zu teuren, patentierbaren Medikamenten erforschen.

Anderseits, habe ich aber gerade vorgerechnet, wie Staaten sehr preiswert  und effizient für Katastrophenfälle vorbeugen können. Auch für Staaten und Politiker, denen die Gesundheit der Bevölkerung mehr wert ist als die Gesundheit der Bilanzen der Pharmaindustrie haben mit Chlordioxid ein sehr interessantes Mittel.

Vor dem Hintergrund meiner anderen Artikel über die Entwicklung im Energiesektor und über die zwangsläufig sinkende Produktivität kann ein Mittel Chlordioxid den scheinbar zwangsläufigen Wohlstandsverlust der Unter- und Mittelschicht verringern, weil damit die Ausgaben im Gesundheitswesen reduziert werden können.

Chlordioxid in der Alternativmedizin

Es gibt eine ganze Menge Bücher, Videos und Webseiten zum Thema Chlordioxid und “MMS”.  Einen großen Teil dieser Bücher habe ich sogar.

Mein Gesamteindruck:  Da steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit drin. Man sollte dieses Chlordioxid besser untersuchen.

Nur werden die Pharmaindustrie und damit auch die auf Forschungsaufträge der Industrie angewiesenen Universitäten wohl kaum den Ast absägen auf dem sie sitzen, auch wenn man mit etwas Forschung noch soviel für die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung und für die weitere Bezahlbarkeit des Gesundheitswesens tun könnte.

Ich liste hier einige Links auf die mir besonderst interessant erscheinen:

Biophysiker Dr. Manfred Voss:

Medizinjournalist und Heilpraktiker Rainer  Taufertshoefer: www.rainer-taufertshoefer-medizinjournalist.de/Chlordioxid_MMS_CDS_CDL_CDI_Heilmittel

Andreas Kalcker andreaskalcker.com/de/ auch mit einer Suche nach “Andreas Klacker” vielfach auf Youtube zu finden.

Der Tierarzt Dirk Schrader auf Youtube. Beispiele:

und viele andere. Einfach suchen, wenn es interessiert.

Ein Fall für die zivilmilitärische Zusammenarbeit

Es gibt da aber auch noch die Bundeswehr mit der Sanitätstruppe und den ABC-Truppen. Die Bundeswehr könnte mit ihren technischen und medizinischen Möglichkeiten ohne weiteres die Grundlagen für den praktischen Einsatz von Chlordioxid im Katastrophenschutz und damit letztlich auch in der Medizin schaffen. Das Coronavirus könnte ein guter Anlass dazu sein. Und wenn die Bundeswehr es nicht tut, dann könnten es die Streitkräfte anderer Länder tun. Was wäre zu tun?

Forschungsbedarf

Anwendung von Chlordioxid-Gas in Räumen

Mit Räumen meine ich hier auch Flugzeuge, Busse, Hallen, Großraumbüros, Märkte usw.

Die Gundlagenforschung dazu habe ich weiter oben erwähnt. Was fehlt, sind Daten und Anleitungen für die Praxis. Wenn man eine entsprechend empfindliche und genaue chemische Analysetechnik hat, dann könnte man z. B. Tabellen, Richtwerte und Berechnungsgrundlagen für verschiedene Räume und Situationen erstellen. Die Erzeugung von Chlordioxidgas ist eine sehr einfache Sache. Man tut einfach ein gleiche Menge 4 % Salzsäure und 25 % Natriumchlorit in ein Reagenzglas oder in einen anderen Behälter und schon ensteht das Gas. Das Problem ist, dass man für eine sichere Anwendung entweder ständig die Konzentration in der Luft messen oder die benötigte Menge und den Verbrauch ausrechnen können müsste.   Die Bundeswehr sollte in der Lage sein entsprechende Versuche durchzuführen und darauf aufbauend praktische Anleitungen zu erarbeiten.

Eine wichtige Anwendung könnte übrigens auch die Schweinepest oder eine andere Tierseuche werden. Statt massenhaft Tiere zu keulen, könnte man unter anderem die Ställe mit einer geringen, aber dennoch ausreichend wirksamen Chlordioxid-Gasmenge fluten.

Ermittlung pharmakologischer Daten

Um Chlordioxid wirklich rational und gezielt anwenden zu können, bräuchte man zum Beispiel die Daten zur Entwicklung der Konzentration im Blut und im Gewebe des Patienten bei oraler und bei intravenöser Gabe. Die Bundeswehrkrankenhäuser sollten dazu in der Lage sein, entsprechende Messungen durchzuführen.

Behandlung von Infektionen und Krankheiten

Die Versorgung der Bevölkerung mit wirksamen Antibiotika ist schon heute wegen Lieferengpässen oder wegen der Resistenz der Keime oft schlecht oder unmöglich. Diese Situation kann sich durch und in Katastrophen noch verschärfen. Mit einer besseren Erforschung von Chlordioxid und einer darauf aufbauenden, rechtzeitigen Sammlung von Erfahrungen kann man diese Situationen entschärfen oder sogar verhindern.

Das Ganze ist in der Tat eine Aufgabe der zivilmilitärischen Zusammenarbeit, weil die zivile Seite mit Blick auf die Interessen der Pharmaindustrie nicht liefern kann.

Fazit

Mit Chlordioxid hat man eine sehr wirksame und dabei zugleich auch extrem preiswerte Mehrzweckwaffe für den Einsatz gegen pathogene Viren und Bakterien. Man müsste sie nur besser nutzen lernen. Das Problem dabei ist der zu geringe Preis bzw. die Bedrohung der Interessen der Pharmaindustrie.  Aus diesem Grunde schlage ich vor, dass sich die Streitkräfte mit den Möglichkeiten ihrer Sanitäts- und ABC-Abwehrtruppen der Sache annehmen, denn diese sind nicht dem Interesse der Industrie sondern der Gesellschaft als Ganzes verpflichtet, während sie anderseits sehr wohl die fachliche Kompetenz und die auch die Ausstattung haben, um praxistaugliche Konzepte für den Einsatz von Chlordioxid insbesondere auch bei Pandemien, Tierseuchen und in Not- und Kriegszeiten zur Praxisreife zu entwickeln, vorzubereiten und rechtzeitig zu erproben.

Kelberg, den 2. Februar 2020

Christoph Becker

Nachträge (letzte Aktualisierung 29.08.2022)

Chlordioxid wirkt auch gegen Anthrax

Appl Environ Microbiol. 2010 May; 76(10): 3343–3351.Published online 2010 Mar 19. Systematic Evaluation of the Efficacy of Chlorine Dioxide in Decontamination of Building Interior Surfaces Contaminated with Anthrax Spores.
Vipin K. Rastogi, Shawn P. Ryan, Lalena Wallace,† Lisa S. Smith,† Saumil S. Shah, and G. Blair Martin. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2869126/ ):

Chlordioxidgas wurde in Konzentrationen von 500 bis 3000 ppm mit Einwirkzeiten von 0,5 bis 12 Stunden gegen Anthrax-Sporen getestet. Es wirkt gut. Die Wirkung bzw. die notwendige Einwirkungsdauer und Konzentration hängt aber von der Materialoberfläche ab, auf der sich die Sporen befinden. Die Konzentration wirkte sich nur bei der Dekontamination von Betonklötzen (cinder block) aus. Bei anderen Materialien war also die niedrigere Konzentration ausreichend.

Subchoronische Toxizität von ClO2 in Wasser
J Environ Sci Health A Tox Hazard Subst Environ Eng. 2006;41(7):1347-53. Study on subchronic toxicity of chlorine dioxide and by-products in water. Qingdong X1, Guangming Z, Li W. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16854807 )
Die subchronische Toxizität einer Mischung von ClO2, CO2- und ClO3 in Wasser wurde bei Ratten getestet, die dazu einem 90 Tage dauerndem Futtertest unterzogen wurden. Die Gewichtszunahme, Futterverwertungseffizienz, Blut- und Serum Indizes, Leber/Körpergewicht und Nieren/Körpergewicht sowie die  histophatologische Überprüfung der Leber und der Nieren zeigten, dass eine Lösung von ClO2 und seinen Nebenprodukten ClO2- und ClO3- bei einer Konzentration von 553 mg/l (also 550 ppm) nicht toxisch war.
Resistenzen gegen Chlordioxid sind möglich

Postepy Hig Med Dosw (Online). 2015 Sep 20;69:1042-55.
[Disinfectants – bacterial cells interactions in the view of hygiene and public health].
[Article in Polish]
Książczyk M1, Krzyżewska E2, Futoma-Kołoch B1, Bugla-Płoskońska G1.

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26400890

Bei dieser Studie hat man Bakterien gefunden, die gegen Chlordioxid und auch gegen andere oxidierende Desinfektionsmittel resistent sind.

Das bedeutet, dass man mit dem Einsatz von Chlordioxid ähnlich vorsichtig sein sollte wie mit dem Einsatz von Antibiotika. Man sollte immer damit rechnen, dass man dabei resistente Mikroorganismen züchten kann. Von einem dauerhaften, leichtfertigen Einsatz,  wie er bei Antibiotika oft vorgekommen ist, sollte man daher möglichst absehen.

(Nachtrag 17.4.2020): Front Microbiol. 2017; 8: 1928.
Published online 2017 Oct 4. Cross-Resistance of UV- or Chlorine Dioxide-Resistant Echovirus 11 to Other Disinfectants von
Qingxia Zhong, Anna Carratalà, Rachele Ossola, Virginie Bachmann, and Tamar Kohn (www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5632658/ ). Demnach können Viren auch gegen Chlordioxid und andere Desinfektionsmittel resistent sein bzw. werden. Mit der Entwicklung von resistenten Viren ist vorallem dann zu rechnen, wenn man Wasser in einem Kreislauf immer wieder desinfiziert:

A potential new source of resistant viruses may be the increasing practice of direct potable reuse of wastewater. In these systems, waterborne viruses may remain in the “treatment-consumption-excretion-treatment” cycle, where they can become subjected to iterate disinfectant exposures and cause new infections. In such a setting, we should be conscious of the potential emergence of disinfection-resistant viruses, and evaluate the best approaches to control their occurrence.

In diesen Fällen nutzt man am besten verschiedene Desinfektionsmethoden parallel.

Wirkung von ClO2 auf die Gehirnentwicklung bei Ratten

J Toxicol Environ Health. 1990 Sep;31(1):29-44.
Effects of chlorine dioxide on the developing rat brain.
Toth GP1, Long RE, Mills TS, Smith MK..

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2213920

Diesem Versuch zur Folge sollte man damit rechnen, dass ClO2 bei einer Dosierung von 14 mg/kg Körpergewicht und Tag zumindest eine neurotoxische Wirkung auf sich entwickelnde Gehirne haben kann. 14 mg/kg Körpergewicht und Tag ist allerdings eine ziemlich hohe Dosis.

Desinfektion von Räumen, praktische Berechnung

Int J Environ Res Public Health. 2017 Mar; 14(3): 329.
Published online 2017 Mar 22. doi: 10.3390/ijerph14030329
PMCID: PMC5369164
PMID: 28327506
Efficacy and Safety Evaluation of a Chlorine Dioxide Solution
Jui-Wen Ma,1,2 Bin-Syuan Huang,1 Chu-Wei Hsu,1 Chun-Wei Peng,1 Ming-Long Cheng,1 Jung-Yie Kao,2 Tzong-Der Way,2,3,4 Hao-Chang Yin,1,* and Shan-Shue Wang5,*

www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5369164/

In diesem Artikel werden als nach US-amerikanischem Recht  zulässige Gaskonzentration an Arbeitsplätzen für ClO2  0,3 mg / m³ Raumluft angegeben. Kurzzeitig sind in den USA 0,83 mg / m³ erlaubt.

Bei einer Raumhöhe von 2,4 m wären demnach 0,72 mg / m² erlaubt. In einem Raum mit 15 m² Grundfälche  würde man demnach mit 10 mg ClO2 ungefähr die zulässige Arbeitsplatzkonzentration erreichen. Je nach Möbellierung und Raumnutzung, Lüftung usw. käme man auf andere Werte.

1 Liter mit 3000 ppm enthält 3000 mg ClO2. Ein ml mit 3000 ppm enthält 3 mg ClO2. Wenn man das oben im Text erwähnte Beispiel mit den Mäusen zugrunde legt, bei dem etwa 1/3 der zulässigen Konzentration eingesetzt wurde, dann müßte man bei einem Raum von ca. 20 Quadratmetern und  ca. 2,4 m Raumhöhe ca. 1 ml einer wässrigen Chlordioxid-Lösung mit 3000 ppm z.B. mit einem Ultraschallzerstäuber in der Raumluft verteilen, um z.B. Grippeviren und wahrscheinlich auch das Coronavirus zu deaktivieren, ohne dabei die den Raum nutzenden Menschen zu gefährden. Das heißt, man hätte dann noch eine Sicherheitsreserve.

Derselbe Artikel enthält aber auch Hinweise auf Gefahren durch Verunreinigungen der Grundstoffe, die zu unerwünschten, gesundheitsschädlichen Nebenprodukten führen können. Man bräuchte daher, aus Sicherheitsgründen für verschiedene Grundstoffkombinationen sorgfältige chemische Analysen des produzierten  ClO2  oder auch der Lösung, die man z. B. mit einem Ultraschallzerstäuber in der Luft verteilt.

Zu den aktuellen Fake News auf “Correktiv”

Die Webseite correctiv.org  verbreitet mit ihrem Artikel  Die Einnahme von Chlordioxid hilft nicht gegen das neue Coronavirus von Alice Echtermann, vom 7.2.2020 ziemlich offensichtliche und meines Erachtens kriminelle, irreführende Fake News. Nur weil die  WHO (aus sehr verständlichen, wirtschaftspolitischen Gründen) behauptet, es gäbe kein wirksames Mittel gegen das Coronavirus, muss das nicht wahr sein.

Chlordioxid ist ein sehr wirksames  Desinfektionsmittel, das bei richtiger Dosierung und Anwendungsform gefahrlos getrunken, intravenös gegeben und auch eingeatmet werden kann. Wie jedes andere Medikament auch ist es bei falscher Dosierung oder/und falscher Anwendung selbstverständlich gesundheitsschädlich oder auch tödlich.

Alkohol ist übrigens auch ein Desinfektionsmittel und man kann ihn, wie jeder weiß,  auch ganz gut und gefahrlos trinken, wenn die Dosis und die Konzentration stimmt. Der Staat lässt das Trinken von Alkohol und die Herstellung von speziell zum Trinken hergestelltem Alkohol sogar ausdrücklich zu und fördert diese. Man denke an Subventionen für den Weinbau und an Alkoholsteuer. Auch ist Alkohol im Blut in Grenzen durchaus zulässig und verträglich. Oder warum gibt es für Alkohol Promillegrenzen und Bluttests?

CICAD 37 ( Chlorine Dioxide) der WHO

CICAD bedeutet Concise International Chemical Assessment Document (dt.: Kurzgefasstes Dokument zur chemischen Einschätzung und Beurteilung)  Die Weltgesundheitsorganisation hat solche CICADs für eine ganze Reihe von Chemikalien veröffentlicht. Der zentale Link ist www.who.int/ipcs/publications/cicad/en/. Der Link auf die pdf-Version des Chlordioxid betreffenden CICAD 37 ist: www.who.int/ipcs/publications/cicad/en/cicad37.pdf.  Dieses Dokument gibt einen guten Überblick über die chemischen und physikalischen Eigenschaften und über die üblichen Verwendungen von Chlordioxid. Es geht auch auf Risiken und Grenzwerte bei der Verwendung von Chlordioxid am Arbeitsplatz und auf die messtechnischen Nachweise ein. Demnach gibt es bisher keine Möglichkeit, die Konzentration von Chlordioxid im Blut zu messen. Auch die Messung der Konzentration in der Luft gelingt nur indirekt, nur zeitverzögert und nur in bestimmten Grenzen.

Interessant fand ich insbesondere auch die Daten zur Wasserlöslichkeit, zum Siedepunkt und zur Arbeitssicherheit. Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Lektüre, wenn man ClO2 wozu auch immer anwenden möchte.

Die Autoren sind eine unabhängige Expertengruppe, die  das Radar der Pharmalobby wohl nicht erfasst hatte.  Zugleich zeigt dieses Dokumente aber auch, dass Chlordioxid, wie eigentlich alles im Leben und ganz besonders auch in der Medizin, auch gefährlich ist, wenn man es vorsätzlich oder  aus Unwissenheit oder Dummheit missbraucht.

Vital Oxide zur Grippeprävention in Schulen

Ermuntert durch die, vermutlich zur Relativierung und Verniedlichung des Coronavirus-Problem gedachten Meldungen über die vielen Grippefälle und Grippetoten in Deutschland, habe ich auch auf Google  “Chlorine dioxide flu” (dt. “Chlordioxid Grippe”) aufgesucht und dabei unter anderem den Artikel “WINNING THE BATTLE AGAINST COLD AND FLU IN THE SCHOOLS” vom 15. Juli 2019, auf der Webseite der Firma VitalOxide.com gefunden. Der Hauptbestandteil von VitalOxide ist Chlordioxid. Das Mittel wird offenbar mit einem Zerstäuber angewendet, der für eine elektrostatische Aufladung sorgt, so dass die Tröpfchen des Chlordioxidnebels sich besser auf Oberflächen binden. Der hier beworbene Einsatz ist die Desinfektion der Luft und der Flächen in Schulen. Das Mittel  ist gegen alle möglichen krankmachenden Viren und Bakterien wirksam, während es für Menschen völlig ungefährlich und von der amerikanischen Umweltschutzorganisation EPA zugelassen sei usw..  Wenn man auf google “Vital Oxide” eingibt,  erscheint zumindest derzeit bei mir ein Link der Firma mit der Überschrift “Vital Oxide Kills 99.999 % of Viruses

Eine Hypothese zur Selektivität von ClO2

Eine interessante und für die Anwendung in der Medizin wichtige Frage ist, warum Chlordioxid für Bakterien und Viren schon in Konzentrationen tödlich ist, in denen es für die Zellen von Säugetieren (und damit auch für Menschen) völlig harmlos ist.

Eine Studie die sich mit dieser Frage befasst hat ist PLoS One. 2013 Nov 5;8(11):e79157. doi: 10.1371/journal.pone.0079157. eCollection 2013. Chlorine dioxide is a size-selective antimicrobial agent. Von
Noszticzius Z, Wittmann M, Kály-Kullai K, Beregvári Z, Kiss I, Rosivall L, Szegedi J.. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24223899 )

Aus der Schlussfolgerung der Autoren: Die Selektivität von ClO2 zwischen Menschen und Bakterien hat ihre Ursache NICHT in der unterschiedlichen Biochemie, SONDERN in der unterschiedlichen Größe [der Zellen].

Meine Schlussfolgerung aus dieser Studie ist, dass möglicherweise wirklich nur eine kurzfristige, zeitlich begrenzte Anwendung von Chlordioxid für Menschen wirklich unschädlich ist. Bei einer längeren Einwirkung oder auch bei hohen Konzentrationen  ist damit zu rechnen, dass das Chlordioxid auch die Zellen höherer Säugetiere beschädigt. Das passt auch zu der im Folgenden erwähnten Studie über die Langzeitwirkung,

Langzeitwirkung von Chlordioxid auf Ratten

J Environ Pathol Toxicol Oncol. 1985 Sep-Oct;6(1):105-13.
Toxicity of chlorine dioxide in drinking water. von
Abdel-Rahman MS, Couri D, Bull RJ.. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4067828 ) . Zitat aus der Zusammenfassung dieser Studie:

Untersucht wurde die Toxicität von ClO2 (0, 1, 10, 100,  1000) mg/l) und seiner Metaboliten …. im Trinkwasser von Ratten. .. …. Nach 2, 4 und 6 Monaten wurden keine signifikanten hematologischen Veränderungen bei den behandelten Ratten, im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt. Jedoch war nach 9 Monaten die Zahl der roten Blutköperchen, das Hematokrit und Hemoglobin in allen behandelten Gruppen gesunken. ….. Die Behandlung mit Cl-Verbindungen reduzierte das Köpergewicht aller Ratten nach einer Behandlungsdauer von 10 bis 11 Monaten.

Einige weitere deutschsprachige Infos zum Thema
Weiterer Artikel und Produkte von Taiko Pharmaceutical

Die Forschung der Firma Taiko Pharmaceutica zum Thema ClO2 und deren Webseite www.seirogan.co.jp/en/ habe ich schon weiter oben erwähnt. Jetzt habe ich auch deren in The Open Antimicrobial Agents Journal, 2010, 2, 71-78 veröffentlichten Artikel Antiviral Effect of Chlorine Dioxide against Influenza Virus and Its
Application for Infection Control von Takanori Miura and Takashi Shibata gelesen ( benthamopen.com/contents/pdf/TOANTIMJ/TOANTIMJ-2-71.pdf ) und die Produkte der Firma angesehen, auf die in diesem Artikel hingewiesen wird. Der Artikel ist wichtig und sehr interessant, wenn man gegen Grippe und die aktuelle Coronaviruspandemie effizient etwas unternehmen möchte. Die Firma stellt unter anderem Geräte  her, mit denen man eine niedrige ClO2-Gaskonzentration Räumen bis 200 qm, also z. B. in Büros und Geschäften und in Räumen bis 16000 qm, also z. B. in Flughäfen, Messehallen usw. erzielen kann. Die wissenschaftliche Grundlage dahinter ist die oben erwähnte Studie mit den mit Grippe infizierten Mäusen.

Dir Firma stellt auch in Wasser gelöstes Chlordioxid  her. Ein interessanter Versuch aus dem Artikel: Man hat in einem Klassenzimmern über 38 Tage eine geringe, für die Kinder unschädliche Menge ClO2 mit dem von der Firma herstellten Produkt CleverinGs freigesetzt und die Kranktage der Kinder notiert. Gegenüber den  4 % Kranktagen in der Vergleichsklasse  betrugen die Kranktage nur noch 1,5%.  Hauptgrund der Ausfälle  in der Vergleichsklasse waren Erkältung und Grippe.

Interessant fand ich hier noch einmal, dass 2,19 mg ClO2 / Liter Coronaviren sicher abtöten. Ein Mann hat im Mittel 5,4 Liter Blut. Eine Infusion mit 11,8 mg ClO2 würde alle Coronaviren im Blut abtöten. Ich will hier nicht sagen, dass man so etwas einfach so versuchen sollte, weil es dabei auch zu Abfallprodukten kommt, die unerwartete, gefährliche Nebenwirkungen haben könnten, aber man könnte vorsichtige Versuche in dieser Richtung erst an Tieren und dann auch an Menschen unternehmen. Angesichts der vielen Toten jedes Jahr durch Grippe und jetzt auch durch das Coronavirus könnte es zumindest für die betroffenen Patienten hilfreich sein, wenn es zu solchen Versuchen verlässliche Daten gäbe.

Der Artikel zitiert auch die im J Environ Pathol Toxicol. 1979 Dec;3(1-2):421-30 veröffentlichte Studie  Chlorine dioxide metabolism in rat von Abdel-Rahman MS, Couri D, Jones JD . Bei dieser Studie habe man Ratten  radioaktives Wasser mit radioaktiv markiertem ClO2 zum Trinken, also oral, gegeben. Nach 2 Stunden wurde die maximale Konzentration des radioaktiven Chlors im Blutplasma erreicht. Nach 72 Stunden war 30 % der Radioaktivität durch den Urin abgeführt.  Bei diesem Versuch konnte aber nur der Weg und die Verteilung der radioaktiven Chloratome beobachtet werden. Wann und in welchem Umfang die Verbindung zwischen den radioaktiven Chloratomen und den Sauerstoffatomen gelöst wurde, konnte man offensichtlich nicht sehen. Allerdings habe ich diese Studie nicht selbst gelesen, sondern nur die Zusammenfassung und das Zitat.  (Anmerkung am 28.2.20: Hier ist irgendwie ein Fehler unterlaufen den genau zu untersuchen mir momentan die Zeit fehlt. Ein Leser meines Artikels Fake News von Corretiv hat mich jedenfalls jetzt auf die Studie J Environ Pathol Toxicol Oncol. 1985 Sep-Oct;6(1):97-103. The kinetics of chlorite and chlorate in rats. von Abdel-Rahman MS, Couri D, Bull RJ.   www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4067839  hingewiesen. Vielleicht sollte man sich die vollständigen Artikel von Abdel-Rahman besorgen, wenn einen das Thema ClO2-Metabolismus bei Ratten interessiert. Wichtig ist hier zu zunächst sich zu merken, dass Abdel-Rahman und Mitarbeiter zu diesem Thema über mehrere Jahre mehrere Artikel veröffentlicht haben. )

Was ist mit dem Mikrobiom?

Vor einige Zeit habe ich einen Festvortrag anlässlich einer einer zahnärztlichen Fortbildung gehört, bei dem es um das Mikrobiom des Menschen ging. Demnach brauchen wir zum Leben und zur Erhaltung unserer Gesundheit jede Menge Mikroorganismen. Offenbar gibt es nicht nur Bakterien, sondern auch jede  Menge Viren, die für den Menschen nützlich und seiner Gesundheit dienlich sind.

Ein anderer Blickwinkel ist der Erklärung der amerikanischen Bodenmikrobiologin Dr. Elaine Ingham, die in ihrem Kurs erklärt, dass die Gesundheit der Pflanzen auch dadurch gewährleistet wird, dass die gesamte Pflanze mit einer Schicht von für die Pflanzen nützlichen Mikroben bedeckt und so gegen das Eindringen von krank machenden Erregern geschützt ist. Mit Agrarchemikalien und Bodenbearbeitung behindert oder verhindert man im Grund die Bildung dieser Schutzschicht aus Mikroorganismen.

Bei Wiederkäuern werden wiederum im Pansen und bei anderen Pflanzenfressern in deren im Vergleich zum Menschen relativ sehr großen Dickdarm für den Menschen unverdauliche, nicht nutzbare, aber dennoch sehr energiehaltige Pflanzenbestandteile von Bakterien in von dem Tier benötigte Fettsäuren umgewandelt.

Insgesamt dürfte es auch vor diesem Hintergrund sinnvoll und nützlich sein,  die kurz-, mittel- und längerfristige Wirkung und die Wirkung verschiedener Konzentrationen und Mengen von Chlordioxid zu untersuchen und dieses Mittel – wie jede Medizin und jedes chirurgischen Werkzeug – vorsichtig und erst nach Abwägung der bekannten und der möglichen Vor- und Nachteile einzusetzen.

Das Buch Three Seconds Until Midnight

Gestern (24.2.2020) Abend habe ich mir das sehr aktuelle Interview von Pandemic! Coronavirus Is Out of Control In China von Simone Gao mit Steve Bannon auf Youtube angesehen.   Bannon empfiehlt in diesem insgesamt sehr empfehlenswerten Interview unbedingt das Buch Three Seconds Until Midnight von von Steven Hatfill, Robert Coullahan und John Walsh, das ich mir dann auch gleich als Kindle-Ausgabe gekauft habe. Es wird etwas dauern, bis ich es gelesen habe und bis ich das Thema Chlordioxid in diesem Rahmen einordnen kann. Die Buchbesprechungen zeigen aber, dass es sich in der Tat um ein exzellentes, umfassendes Werk zum Thema Epidemien und Pandemien handelt. Wenn irgendjemand meinen Artikel hier mit Blick auf das sich aktuell ausbreitenden Coronavirus (COVID-19) liest und sich wirklich schlau machen möchte, dürfte es sinnvoll sein, dieses Buch, wenn man es noch nicht kennt, zu lesen.  

Daten der OSHA zu Chlordioxid

Wie ich jetzt bei der Berechnung und Konstruktion meines Atemschutzmaskendesinfektors gesehen habe, gibt die OSHA (Occupational Safety and Health Administration ) , das US-amerikanische Äquivalent zur deutschen Gewerbeaufsicht und vielleicht auch zur Berufsgenossenschaft, gibt auf ihrer Webseite ( www.osha.gov/dts/sltc/methods/inorganic/id202/id202.html ) zulässige Grenzwerte und Erfahrungswerte für Chlordioxid in der Atemluft, sowie ein Verfahren zur Messung der Chlordioxidkonzentration an.

Die chinesische Luftfahrtbehörde empfiehlt die Verwendung von ClO2 als Mittel gegen das Coronavirus

Auf der Internetseite der www.iata.org habe ich nun die Version 2 eines pfd-Dokuments der chinesischen Luftfahrtbehörde mit dem Titel Preventing Spread of Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) – Guideline for Airport gefunden. Darin eine Chlordioxid-Lösung mit 250 ppm als eines der Mittel der Wahl zur Sprühdesinfektion, zur Oberflächendesinfektion und für die Desinfektion der Raumluft empfohlen.

Ein Artikel von Jordan Sather

Wenn man mit “Chlorine Dioxide Trump” sucht, findet man einige Hinweise der amerikanischen “Qualitätspresse” in denen der Jonathan  Sather  erwähnt wird. Sather hat als Reaktion auf die Hetze und die Lügen der “Qualitätsmedien” einen wie ich meine sehr guten Blogartikel zum Thema Chlordioxid geschrieben, den ich hier verlinken möchte: www.jordansather.com/blog/thetruthaboutmms

Chlordioxid wirkt auch gegen MRSA

MRSA  steht für Methicillin resistenter Staphylococcus aureus, umgangssprachlich vereinfacht als Krankenhauskeime bekannt. Mit einer Suche nach  MRSA  und Chlordioxid  habe ich unter anderem den sehr empfehlenswerten Kommentar “…..ist wirklich nicht giftig” ( youtu.be/gQ63hQBV3sA ) von Johann Biacsics angesehen, sowie die folgenden Artikel gefunden:

Dazu empfehlen sich  dann andere Artikel zum Thema MRSA, wie:

Jetzt wird mit Corvid-19 der Preis der dieser Mischung aus Ignoranz, Dummheit und Gier noch einmal richtig heftig in die Höhe getrieben, wie Gail Tverbergs neuster Artikel ourfiniteworld.com/2020/03/11/it-is-easy-to-overdo-covid-19-quarantines/ noch einmal gut erklärt.

Das DMSO-Handbuch von Dr. Hartmut Fischer

Zur Optimierung der Behandlung von Husten und besonders auch mit Blick auf die Behandlung von Covid-19 Erkrankten habe ich jetzt noch einmal etwas in dem DMSO-Handbuch von Dr. Hartmut Fischer ( www.pranatu.de/dr.-fischer.html ) gelesen.

Dr. Fischer erklärt in dem Buch nicht nur das, wie und warum man Chlordioxidlösungen auch als Infusion anwenden kann, und das dies in ohne Komplikationen funktioniert und sehr gute Ergebnisse liefert. Er erklärt auch wie diese Infusionen sicher hergestellt werden können, bzw. dass er dies in seinen auch Workshops zeigt.

Für die Beherrschung der Coronavirus-Pandemie sind in seinem Buch speziell auch die Abschnitte Infektionskrankheiten (im allgemeinen) und Atemwegsinfektionen interessant und wichtig. Insbesondere bei Atemwegsinfektionen die auch die Lunge betreffen empfiehlt er den Einsatz von Chlordoxid-Lösungen  mit DMSO (Dimethylschwefeloxid) zu kombinieren. DMSO verbessert den Transport von anderen Stoffen durch das Gewebe. Das Chlordioxid kann mit Hilfe des DMSO in Gebiete vordringen, die für es sonst nicht erreichbar sind.

Wenn man die aktuelle Wirtschaftskrise meistern will könnten diese Dinge entscheidend sein. Man bedenke, dass die aktuelle “Gesundheitspolitik” mit ihr Beschränkung auf die Möglichkeiten und Methoden des Mittelalters die Ausbreitung des Virus nur verzögert. Mit Chlordioxid und DMSO hat man aber moderne, äußerst effiziente und wirtschaftliche Mittel, mit denen man Quarantäne und andere für die Wirtschaft katastrophale Maßnahmen der jetzt von der Politik favorisiertenden  Medizin des Mittelalters überflüssig machen kann, zumal beides Stoffe fast sofort in ausreichenden Mengen verfügbar und zudem extrem preiswert sind.

Nachtrag wg Einheitenwirrwar

Ein Kommentar zu dem obigen Artikel hat mich daran erinnert, dass ich die verschiedenen CDL-Bücher, und Empfehlungen im Internet wegen der verwendeten Einheiten auch verwirrend fand. Deshalb hier ein Versuch einer einfachen Erklärung:

Die übliche, z.B. im Internet angebotene Chlordioxidlösung enthält 0,3 % ClO2. Das entspricht 3000 ppm.

Ein Liter dieser Lösung enthält dann 3000 mg ClO2. Ein Milliliter dieser Lösung enthält 3 mg ClO2.

Tropfengröße und damit auch die Anzahl der Tropfen pro Milliliter, hängt unter anderem auch von der Größe und Form der Öffnung der Pipette ab. Teilweise hängt sie auch von der Haltung der Pipette ab.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann entsprechen bei Andreas Kalcker 25 Tropfen einem Milliliter. Viele gehen aber auch davon aus, das  20 Tropfen/ml sind.  Die Angabe “x Tropfen” setzt daher voraus, dass die Tropfvorrichtung feststeht (wie bei Fertigarzneimitteln), oder dass zusätzlich angegeben wird, von wieviel Tropfen pro Milliliter ausgegangen wurde.

Man sollte aber mit der Pipette, die man verwenden möchte einen Versuch machen.  Ich mache soetwas mit einer kleinen elektronische Waagen für Schießpulver, Gold  usw., wie man sie inzwischen schon ab ca. 10 Euro bekommen kann. Die Waagen haben eine Tarafunktion und man kann mit Ihnen auf 0,01 Gram genau wiegen. Wiegefehler gefährlich werden können, sollte man sich auch Prüfgewichte besorgen um die Waage überprüfen zu können. Um fest zu stellen wieviele Tropfen ein Milliliter sind, stellt man ein kleines Gefäß auf die Wage, setzt die Waage mit der Tarafunktion auf Null und gibt dann Tropfen in das Gefäß, bis die Waage 1,0 g anzeigt. Es kann sich lohnen den Versuch einige Male zu wiederholen, um einen Eindruck von der Wiederholbarkeit der Messung zu bekommen.

Studien über Chlordioxid aus Taiwan

Ein Artikel für das auffallend erfolgreiche Management der Coronaviruskrise in Taiwan auf achgut.de ( www.achgut.com/artikel/corona_von_taiwan_lernen ) hat mich daran erinnert, dass ich bei den Recherchen zu obigem Artikel auf einige Studien aus Taiwan gefunden hatte, die den praktischen Einsatz von Chlordioxid in öffentlichen Räumen zum Thema hatten. Ich hatte diese nicht erwähnt, und möchte das nun hier nachholen:

  • Environ Monit Assess. 2018 Jun 1;190(7):371. doi: 10.1007/s10661-018-6723-2.
    Improvement of indoor air quality in pet shop using gaseous chlorine dioxide.
    Lu MC, Huang DJ, Hsu CS, Liang CK, Chen GM. (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29858706)
  • Environ Monit Assess. 2015 Feb;187(2):17. doi: 10.1007/s10661-014-4235-2. Epub 2015 Jan 28.
    Disinfection of indoor air microorganisms in stack room of university library using gaseous chlorine dioxide.
    Hsu CS, Lu MC, Huang DJ. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25626564 )
  • J Air Waste Manag Assoc. 2013 Jul;63(7):796-805.
    Disinfection efficiency of chlorine dioxide gas in student cafeterias in Taiwan.  Hsu CS1, Huang DJ. ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23926849 )
  • Environ Monit Assess. 2012 Jan;184(2):741-7. doi: 10.1007/s10661-011-1998-6. Epub 2011 Apr 1.
    Application of chlorine dioxide for disinfection of student health centers.  Hsu CS1, Lu MC, Huang DJ, ( www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21452077  )

Das ist nur eine Auswahl der insgesamt derzeit 25 Stellen die  mit “chlorine dioxide taiwan”, zu finden sind. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass die Erfolge im Umgang mit Covid-19 man in Taiwan auch darauf beruhen, dass auch gezielt Chlordioxid zum Infektionsschutz in öffentlichen Räumen einsetzt, anstatt sich wie in Deutschland mit Empfehlungen wie  “Händewaschen” und “Abstand halten” und, weil das nicht gereicht hat, jetzt mit  “alle Schulen und Kindergärten schließen” zu begnügen.

Gesundheitsministerium der USA über Chlordioxid

Die Behörde für toxische Substanzen und Krankheitsregistrierung des amerikanischen Gesundheitsministeriums (U.S. DEPARTMENT OF HEALTH AND HUMAN SERVICES Public Health Service Agency for Toxic Substances and Disease Registry) hat 2004 in 191-seitiges Papier mit über  das toxikologische Profil von Chlordioxid und Chlorit veröffentlicht, dass ich hier hochgeladen habe: TOXICOLOGICAL-PROFILE-FOR-CHLORINE-DIOXIDE-AND-CHLORITE-1.

Wichtige  Schlussfolgerungen und Infos:

  • Man sollte der Raumluft nur dann Chlordioxid zusetzen wenn akute Infektionsgefahr besteht. Die Obergrenze dabei sollte 0,1 ppm, bzw. 0,28 mg/qbm nicht überschreiten. Die Aufenthaltsdauer sollte dann unter 40 Stunden/Woche betragen. Das Ziel Viren in der Luft abzufangen auf dem Weg von einer Person zur anderen zu deaktivieren.
  • Bei einer oralen Aufnahme einer wässrigen ClO2-Lösung liegt die bei Tierversuchen ermittelte niedrigste Schwelle ab der unerwünschte Nebenwirkungen auftreten liegt bei ca. 5 mg/kg/Tag.  Bei 60 kg wären das 300 mg und bei 80 kg wären es 400 mg. Ein Durchgang mit dem Virusprotokol nach Andreas Kalcker, wie ich es in Chlordioxid in der Praxis beschrieben habe, entspricht ca. 25 mg. Bei zwei Durchgängen am Tag, wie ich es in den letzten 8 Tagen an 3 Tagen ohne jede Nebenwirkung im Selbstversuch ausprobiert habe, kommt man ca. 50 mg/Tag. Die Sicherheitsmarge ist also groß.
  • Todesfällen durch die Einnahme von Chlordioxid in wässriger Lösung sind nicht bekannt. Es gibt nur einen Bericht über einen Arbeitsunfall bei dem ein Arbeiter gestorben ist, nach dem er in einem Großen Tank über einen unbekannten Zeitraum  Luft mit 19 ppm ClO2 eingeatmet hat.
  • Bei einem misslungenen Selbstmordversuch hat jemand 10 g Natriumchlorit in 100 g Wasser aufgelöst und getrunken. Das hat zu Übelkeit, Bauchkrämpfen und einigen anderen Nebenwirkungen geführt. Das entspricht 40 ml einer 25 % NaClO2 Lösung, die in diesem Fall offenbar in einem Zug getrunken wurden.
Andreas Kalcker zum Thema Coronavirus

Andreas Kalcker hat jetzt auf seiner Webseite eine eigene Seite zum Thema Coronavirus veröffentlicht:

Ich hatte und habe ein Problem mit Andreas Kalcker, weil er Amalgamfüllungen für giftig hält und meint, man solle sie sich entfernen lassen. Aus meiner Sicht ist das gefährlicher, unwissenschaftlicher Böldsinn.

Anderseits habe ich mir in den letzten Tagen die ersten beiden der drei DVDs der insgesamt 8-stündigen Diskussion von Andreas Kalcker und Ali Erhan aus dem Jahr 2018 angehört ( mms-seminar.com/neue-mms-cds-dvd-mit-andreas-kalcker-erhaeltlich/ ).  Im großen und ganzen argumentiert Andreas Kalcker für meine Begriffe gut. Dazu kommt, dass er sich offenbar schon über 10 Jahre mit dem Thema Chlordioxid beschäftigt hat und dass er dabei auch sehr viel Erfahrung und Wissen gesammelt hat, dass unsere Gesellschaft jetzt, angesichts der Maßnahmen und Aussichten wegen der Covid-19-Pandemie sehr hilfreich sein können.

Besonders interessant mit Blick auch Covid-19 finde ich, dass Andreas Kalcker bei der Diskussion auf der DVD als auch in dem Verlinkten pdf-Dokument seiner Seite über das Coronavirus Messprotokolle zeigt, die verschiedene Blutgaswerte vor und nach der Gabe von ClO2 zeigen. Für mich sieht es so aus, dass der Sauerstoffpartialdruck in allen Fällen durch die Gabe von ClO2 merklich angestiegen ist.  Es wäre interessant zu erfahren was ein Arzt, der diese Protokolle insgesamt auswerten kann,  zu den Veränderungen meint. Für mich als Laie in diesem Bereich sieht es jedenfalls so aus, als würde eine Gabe von ClO2 die Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes erheblich verbessern. Vor dem Hintergrund der Probleme mit Covid-19 könnte das wichtig sein, um die Belastung der Intensivstationen in den den Krankenhäusern zu reduzieren.

Nachtrag 18.4.2020: Habe mich inzwischen etwas mit dem Thema Sauerstoffpartialdruck im Blut befasst. Ergebnis: Die von Andreas Kalcker in seinem Artikel gezeigte und beschriebene Steigerung des Sauerstoffpartialdrucks ist nicht aussagekräftig, weil nur der Gasdruck in venösem Blut gemessen wurde. Der Sauerstoffteildruck im venösen Blut könnte theoretisch auch dann gestiegen sein, wenn wichtige Sauerstoffverbraucher durch die Gabe des ClO2 ausfallen wären. Was er zeigt ist nämlich, dass, warum auch immer, mehr Sauerstoff vom Körper zurück in Richtung Lunge fließt.  Das kann ein gutes Zeichen sein, muss es aber nicht. Man bräuchte jedenfalls auch eine zeitgleiche Messung des von der Lunge kommenden, ateriellen oder Kapilarblutes.

Die Kulturstudiosendung ‘Corona – Die ignorierte Lösung’

Am 22.3.2020 gab es auf dem Youtubekanal “Kulturstudio” eine sehr interessante, fast 2 1/2-stündige Diskussion mit dem Titel “Corona – Die ignorierte Lösung” ( https://youtu.be/XaCBJzWoy3s ) zum Thema Coronaviruspandemie, offiziell eingesetzte Medikamente und Chlordioxid.

Alternativen zu ClO2 von Dr. Hartmut Fischer

Heute habe ich den Rundbrief vom März 2020, von dem schon oben wegen seinem “DMSO-Handbuch” erwähnten Dr. Hartmut Fischer bekommen. Er hat darin, und wie ich jetzt gesehen habe auch auf seiner Facebookseite www.facebook.com/PraxisinstitutNaturmedizin/, mit Blick auch das Coronavirus und andere Infektionskrankheiten noch ganz andere Vorschläge zur Vorbeugung und Behandlung. Eine Möglichkeiten zur Vorbeugung sind demnach das Verdampfen von kleinen Mengen 3 %  H2O2 mit einem Aromaverdampfer in den Räumen. Faktisch geht es auch dabei darum wichtige Teile der Viren zu oxidieren und diese so unschädlich zu machen. Ein anderer Vorschlag von ihm ist auf 1 % verdünntes H2O2 als Spay in den Mund-/Rachenraum zu bringen um  die dort angekommen Viren zu oxidieren. Darüber hinaus hat er weitere Vorschläge zur Behandlung mit DMSO und Einjährigem Beifuß. Es erscheint mir jedenfalls nützlich seinen Rundbrief zu abonnieren und sich vielleicht auch sonst einmal anzusehen was er an Alternativen anbietet.

Industrieinfos und Werbung zu Chlordioxid

Ich liste hier einige Links, die ich bei verschiedenen Suchen zum Thema Chlordioxid gefunden habe. Es handelt sich um Informationen zu industriellen Anwendungen und zur Wasseraufbereitung, die zum Verständnis der Wirkung von Chlordioxid hilfreich sein können:

Erste klinische Studie mit Chlordioxid zu Covid-19

Der amerikanische Blogger Jordan Sather hat am 18.4.2020 auf Facebook darauf hingewiesen, dass in der Datenbank der amerikanischen Regierung  über klinische Versuche nun eine klinische Studie eingetragen ist, bei der untersucht wird ob und wie weit in Wasser gelöstes Chlordioxid zur Behandlund von Covid-19 geeignet ist:

BREAKING: A foundation in Colombia started clinical trials 4 days ago using CHLORINE DIOXIDE on patients with…

Gepostet von Jordan Sather am Samstag, 18. April 2020

Ein Forschungsvorhaben ungarischer Universitäten

Eine Leser hat mich auf den auf Researchgate in voller Länge, auch als pdf-Datei verfügbaren Artikel Can chlorine dioxide prevent the spreading of coronavirus or other viral infections? Medical hypotheses aus Physiology International, vom März oder April 2020 aufmerksam gemacht. Die Autoren gehören zur Universität für Technology und Wirtschaft in Budapest und zur Semmelweis-Universität in Budapest. Sie erklären anhand der vorhandenen Literatur, dass, wie und warum Chlordioxid zur Deaktivierung von Viren in der Raum- und Atemluft und auch zur Prävention von Virusinfektionen durch Gurgeln mit in Wasser gelöstem Chlordioxid eingesetzt werden kann. Ziel des Artikels ist die Bewerbung um Forschungsmittel.  Vielleicht rettet wenigstens Ungarn, vielleicht sogar mit einem Auftrag der Regierung Orban, die Ehre der universitären Wissenschaften in Europa in der Corona-Krise.

Praktische Beispiele eines Intensivpflegers

Auf Youtube habe ich einen interessanten Kanal eines amerikanischen Intensivpflegers gefunden der einige praktische Anwendungen von Chlordioxid demonstriert und der zugleich praktischen Erfahrungen sowohl von sich selbst als auch von einem Bekannten berichtet.

Ein unerträglicher Medienskandal

Auf der Seite von Rainer Taufertshöfer habe ich jetzt dessen Artikel  www.rainer-taufertshoefer-medizinjournalist.de/medienskandal-mms-therapie-chlordioxid vom 13. Mai 2018 gelesen. Im Grunde ist die Coronavirus-Pandemie schon damals durch die “Qualitätsmedien” vorbereitet worden. Ohne die Korruption und Verkommenheit unserer “Qualitätsmedien”, unserer Behörden und Universitäten hätte dieses Virus aus China fast nichts bewirkt.  Man hätte schon lange gelernt Chlordioxid richtig zu nutzen. Man hätte wahrscheinlich viele zigtausend Todesfälle durch mulitresistente Keime, Grippeviren und jetzt auch durch Sars-CoV-2 verhindert und man hätte diesen extremen, angeblich nur aus Sorge um die Gesundheit in kauf genommenen Schaden für die Wirtschaft vermieden. So gesehen ist Covid-19 eine gerechte Strafe für die Verkommenheit unserer staatlichen Institutionen, unserer Universitäten und unserer “Qualitätsmedien”.

Dabei hätte es völlig ausgereicht, wenn wenigstens die mit den Zwangsbeiträgen der Bevölkerung sehr gut finanzierten, öffentlich rechtlichen Medien den ihnen ursprünglich vom Gesetzgeber zugedachten Auftrag erfüllt und sorgfältig recherchiert hätten. Stattdessen fungieren sie nur noch als dummdreiste Propagandaschleudern und damit auch als Kollapsbeschleuniger. Das ging gut, solange für jeden Unsinn scheinbar genug Geld da war.  Der Preis für die Anti-Chlordioxid-Propaganda wird nun aber am Ende wohl doch zu hoch werden, zumal durch die Folgen der Pandemie jetzt auch die Ölindustrie schneller in die Knie gezwungen wird, als ich es noch beim Schreiben von Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters gedacht habe.

Eine Studie über Mundspülmittel

In einer im Oktober 2020 veröffentlichten Studie wurden Chlordioxid mit 250 ppm, H2O2  mit 3 % und CHX mit 0,2 % Prozent mit Blick auf die zytotoxische Wirkung verglichen.  https://link.springer.com/article/10.1007/s00784-020-03618-5

Zitat: Während die Wirkstoffe von Mundspülungen (H2O2, CHX), die bei der Endodontie- oder Parodontitis-Behandlung eingesetzt werden, eine schwerwiegende toxische Wirkung auf PDLSCs haben, ist das neuartige hyperreine ClO2 weniger toxisch und bietet eine Umgebung, die die Regeneration der Zahnstruktur während desinfizierender Eingriffe begünstigt.

Leider wurde die Povidon-Iod-Lösung  (Braunol), hier nicht verglichen.

Vor dem Hintergrund dass eine schwache Chlordioxidlösung von z.B. 100 ppm gut verträglich ist, nicht bleichend wirkt und auch sonst keine Flecken z.B. auf der Kleidung verursacht, während sie, wie diese Studie gezeigt hat, im Gegensatz zu CHX nicht zytotoxisch ist, erscheint mir die Chlordioxidlölsung derzeit als desinfizierendes Mundspülmitteln nach oralchirugischen Eingriffen die besten Lösung zu sein. Siehe dazu auch das Beispiel mit mit der nicht verheilen wollenden offenen Knochenwunde nach einer Biphosponat-Therapie weiter oben im Text.

Eine Studie zur Wirksamkeit von CDL gegen Covid-19

Ende März 2021 ist nun eine multizentrische klinische Studie zur Wirksamkeit von Chlordioxid-Lösung gegen Covid-19 veröffentlicht worden: www.hilarispublisher.com/open-access/determination-of-the-effectiveness-of-chlorine-dioxide-in-the-treatment-of-covid-19.pdf

Die Doku The Universal Antidote

Am 1. Februar 2021 wurde mit “The Universal Antidote” eine sehr gute Dokumentation zum Thema Chlordioxid veröffentlicht.  Inzwischen wurde diese Doku auch deutsch synchronisiert. Ich habe dieser meines Erachtens sehr guten Doku den Artikel Das universelle Gegenmittel gewidmet.  In diesem Artikel habe ich auch meine anderen Artikel zum Thema Chlordioxid aufgelistet und verlinkt.

Weitere Updates zum Thema (Nachtrag 29.8.2022)

In letzter Zeit habe ich Updates und neuere Links zum Thema immer in  Chlordioxidupdates nachgetragen. Ziemlich umfassend aber inzwischen kostenpflichtig für insgesamt 69 € erhältlich, sind auch die über 40 Interviews auf im Ramen der https://paradigma-konferenz.com.

 

 

 




Starkregen und Sturzfluten

Der Artikel “Keine Lange Vorwarnzeit – Bundeswehrstudie fordert Schutz vor kommunalen Sturzfluten / Mehr Versickerungs- und Rückhaltebecken nötig” von Paul Leonhard, auf S. 21, in der Wochezeitung Junge Freiheit vom 26. Mai 2017 hatte mich neugierig gemacht.

Dem Artikel liegt hauptsächlich eine an der  Bundeswehrhochschule in München, unter der Führung einer Professorin für Journalistik, im Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe angefertigte Studie zu Grunde. Außerdem wird am Ende des Artikels ein Hinweis auf die Webseite www.starkregen-ews.de gegeben. Dabei handelt es sich um eine Firma, die darauf spezialisiert ist, Simulations-Software und Beratung für die Planung und den Bau von Versickerungs- und Rückhaltebecken zu liefern.

Erst habe ich mir die Webseite dieser Firma angesehen und darüber gestaunt, dass die halt nur teure Technik und Beratungsleistungen verkaufen wollen, die meines Erachtens nur in größeren Städten und Industriegebieten mit sehr weitgehend zu betonierten, asphaltierten und bebauten Flächen Sinn machen, in denen die von mir hier weiter unten noch einmal angesprochenen Maßnahmen keinen Sinn machen.

Wenn die Software dieser Firma das hergibt und die Nutzung detaillierter Versickerngsraten erlaubt, dann könnte man damit allerdings auch den Nutzen von Maßnahmen der Bodenverbesserung im Bezug auf Starkregenereignisse und Sturzfluten im Detail simulieren und zeigen. Neben landwirtschaftlichen Nutzflächen könnte man schließlich auch Gärten und öffentliche Grünflächen optimieren, indem man die Bodenqualität und damit auch die Versickerungsrate steigert.

Die “Bundeswehrstudie”, deren vollständiger Titel “Die unterschätzten Risiken„Starkregen“ und „Sturzfluten“  Ein Handbuch für Bürger und Kommunen” lautet, und die von der verlinkten Seite als pdf-Datei kostenlos heruntergeladen werden kann, habe ich nach etwas Suchen gefunden und mir heruntergeladen. Das Handbuch ist aus dem Jahre 2015. Ich habe etwas darin gelesen (wer und was sind die Autoren? Inhaltsverzeichnis? Anhänge? und und dann mit Hilfe der erweiterten Suchfunktion von Acrobat-Reader etwas  untersucht, und dann gezielt weiter gelesen). Ich habe die Studie mit ihren 400 Seiten also nicht ganz gelesen.

Mit den Stichwörtern bzw. Wortteilen Humus, versicker und Liter bin ich schnell fündig geworden:

Auf S. 196, “Ganzjährige Nutzung von Agrarflächen”, findet man zunächst:

Jeder natürliche Boden funktioniert grundsätzlich wie ein Wasserspeicher, da in den Hohlräumen und Poren zwischen
den Bodenpartikeln das Wasser wie von einem Schwamm aufgesaugt wird. Je nach Humusgehalt, Art des Bodens und der
Dichte kann die Aufnahmefähigkeit variieren. Im günstigsten
Fall wird das Wasser einfach vom Boden aufgenommen oder
kann auf den weiten Außenflächen verdunsten. Bei Starkregen
ergibt sich das Problem, dass das Wasser nicht schnell
genug vom Boden aufgenommen werden kann und somit
oberirdisch abfließt, obwohl die Speicherkapazität nicht ausgeschöpft ist. Der Grund hierfür liegt in der landwirtschaftlichen
Nutzung vieler Böden, die dadurch stark komprimiert
und meist auf schnelles Wachstum (Monokulturen) ausgelegt
sind. Die Bodenschichten sind weniger heterogen und verdichten
sich schneller durch eher oberflächlichen Wurzelwuchs.
Um den Boden auch für Starkregen so aufnahmefähig
wie möglich zu gestalten, können gegen dieses Problem verschiedene Maßnahmen ergriffen werden: Zum einen durch
eine Umstrukturierung der Flächen, zum anderen durch eine
Umstrukturierung der Böden. Die Ziele sind die Steigerung
der Aufnahmekapazität sowie die Vergrößerung der Verdunstungsflächen.

Zahlen dazu?

Die Suche mit “Liter” führte zu Seite 198, Zitat:

Eine ganzjährige Bepflanzung (z. B. Dauergrünland) kann bewirken, dass der Boden sich wieder auflockert (Durchwurzelung), fruchtbarer wird und somit mehr Wasser aufnehmen kann. So können Grasflächen zwei, Wälder bis zu fünf Liter Regen pro Quadratmeter aufnehmen. In dichten Waldbeständen können so 60 bis 75 Liter/m² versickern, auf einer Weidefläche nur 20 Liter.

Was denn nun? Grasfläche zwei Liter aber  Weide  20 Liter und in welcher Zeit?  Wald fünf Liter oder 60 bis 75 Liter und in welcher Zeit? Von Leuten die vielleicht mal Generalstabsoffizier oder sogar General werden wollen und auch von einer Professorin für Journalismus, erst recht an einer Bundeswehrhochschule, habe ich mehr Präzision im Detail erwartet.

Die per Fußnote angegebene Quelle, auf die in dem gesamten Buch übrigens fünf mal verwiesen wird ist laut Literaturverzeichnis:

GRAW, MARTINA (2005): Hochwasser – Naturereignis oder Menschenwerk? Schriftenreihe der Vereinigung
Deutscher Gewässerschutz, Band 66, 3. Auflage, Bonn.

Das hat mir dann gereicht, weil ich ganz andere Daten in Erinnerung hatte.

Auf Youtbube findet man mit “Infiltration rate” einige Beispiele für Infiltationstests. Ich habe die Suche dann noch auf “Infiltration rate archeluta” erweitert und habe mir noch einmal Ray Archelutas “Soil Slake and Infiltration Test” (dt. Mutterboden-Zerfall und Infiltrationstest) angesehen.

Dann habe ich noch einmal Gabe Browns Vortrag Key to Building healthy Soil – Holisctic Regeneration of Our Lands: A Producer’s Perspectiv (dt.: Schlüssel zum Aufbau von gesundem Mutterboden – Ganzheitliche Regeneration unseres Landes: Aus der Perspektive eines Erzeugers) gescannt und nach der Stelle gesucht, wo er auf die Verbesserung der Versickerungsrate auf seinen Flächen und auf die Wirkung extremer Starkregenereignisse auf seinem Land und bei seinem Nachbarn eingeht.  Das ist etwa ab Position Minute 20.

Am 15 Juni 2009 wurde für das Gebiet von Browns Ranch Starkregen angesagt. Um 18:30 fing es an zu regnen um Mitternacht hat er 13,2 Zoll, dass sind 335 mm bzw. 335 Liter pro Quadratmeter in nur 5 1/2 Stunden, gemessen.

Das folgende Bild (Poor Infiltration, but Good for Ducks = Schlechte Infiltration, aber gut für Enten) des “Entengebietes” seines Nachbarn, womit er hier ironisch dessen Weide und Ackerland nach Starkregen meint, hat er 3 Wochen nach diesem Starkregen aufgenommen.

Das Bild folgende Bild (Adequate Infiltration: 13.6″ in 22 Hours , auf deutsch: Angemessene Infiltration: 345 Liter Regen in 22 Stunden) hat ein  Angestellter vom zuständigen Soil Conservation Service (amerikanische Bodenerhaltungsbehörde) aufgenommen. Es zeigt Gabe Browns Ackerland am nächsten Tag, nachdem am Abend und in der  Nacht davor insgesamt 345 Liter in 22 Stunden gefallen waren:

Er erwähnt dann, dass 1991, als er den Betrieb  übernommen habe, eine Wasserinfiltrationsrate von 1/2 Zoll pro Stunde, das sind 12,5 Liter pro Quadratmeter und Stunde, gemessen wurden. 2016 wurden 8 Zoll, dass entspricht 203 Liter pro Quadratmeter und Stunde, gemessen. Einen Starkregen mit 8 Zoll pro Stunde habe er noch nicht erlebt.

Landwirtschaftliche Nutzfläche kann also, mehr als 10 mal soviel Wasser bei Starkregen in einer Stunde aufnehmen, wie man an der Bundeswehrhochschule und beim Deutschen Gewässerschutz meint.

Gabe Brown erwähnt dann auch noch,  sein Land  sei auch nach dem oben erwähnten, extremen Starkregenereignis noch mit jeder seiner Maschinen befahrbar gewesen. Das Wasser, das sein Land bei dem Starkregen aufgesogen habe, hätte er natürlich zu anderen Zeiten für das Pflanzenwachstum.

Zu Gabe Brown und seinem Betrieb hatte ich auch schon in Optimierung im Getreideanbau und Hochwasserschutz durch Integration der Mutterkuhhaltung geschrieben. Damals war mir aber noch nicht bewusst, dass zwischen Hochwasser und Starkregen zu unterscheiden ist.

Mit “no till gardening” und “garden crimping” findet man auf Youtube interessante Informationen und Beispiele dafür, wie auf kleineren und auch auf großen Flächen vorgegangen werden kann, wenn man keine Herde mit Kühen oder anderen Wiederkäuern hat.

Das Crimpen der Zwischenfrüchte oder der Einsatz von Wiederkäuern mit hoher Tierdichte (Mob-Grazing) ist aber ein Teilaspekt.  Gabe Brown setzt z.B. durchweg sehr vielfältige Zwischenfrucht-Mischungen ein.

Die Methode von John Jeavons, mit seinem Biointensiven Gartenbau, der sehr wohl umgräbt und der den Boden dabei bis zu 60 cm tief mechanisch auflockert und auch die der Singing-Frogs-Farm, mit ihrem extrem intensiven und ohne Umgraben auskommendem Gartenbau und inzwischen über 90 cm tiefer Humusschicht, erreichen wohl alle auch sehr gute Wasserinfiltrationsraten und damit auch gute Beiträge zum Schutz vor Starkregen und Hochwasser.

Insgesamt kann man festhalten, dass im Bereich Landwirtschaft und Gartenbau Verbesserungen möglich sind, die gerade auch vor dem Hintergrund des Starkregenrisikos Verbesserungen erlauben, die heute in Deutschland in der Regel nicht für möglich gehalten werden.  Wie weit diese Möglichkeiten auch für Dörfer und Städte zum Schutz vor Schäden durch Starkregen und Sturzfluten geeignet sind wäre durch entsprechende Berechnungen und Simulationen zu prüfen. Der angenehme Nebeneffekt dieser Verbesserungsmöglichkeiten ist, dass damit zugleich auch die Qualität der produzierten Nahrungsmittel und damit die Gesundheit der Bevölkerung, die Ernährungssicherheit der Bevölkerung bei lange andauernden Katastrophen und auch die Ertragslage der Erzeuger verbessert werden kann, während die Bodenerosion vermindert werden kann. Die Ertragslage der Erzeuge würde dabei u.a. auch dadurch verbessert, dass sich Trockenperioden weniger auf die Erträge auswirken, dass die Niederschlagsmengen besser im Boden gehalten und genutzt werden.

Der Journalist der Jungen Freiheit hat seinen Job meines Erachtens schon gut gemacht. Aber von der Bundeswehrhochschule und einem an dieser angesiedelten Lehrstuhl für Journalistik, der sich dem Thema umfassend mit Staatsmitteln gewidmet hat – und auch ganz allgemein von einer Regierung eines “so großen und reichen Landes wie Deutschland” – sollte man sehr viel mehr erwarten können.

Was ist, wenn die Hochschulen, die Führung der Bundeswehr und die Regierung auch in anderen, für das Überleben und die Zukunft des Landes noch viel wichtigeren Fragen genauso oberflächlich recherchieren und zu ähnlich irreführenden Daten und Zahlen kommen und als Folge davon angemessene und brauchbare Problemlösungen nicht sehen?

Kelberg, den 26. Mai 2017

Christoph Becker




Warum ich gegen weitere Windkraftanlagen bin

Hier möchte ich auf einen bisher nicht bedachten Aspekt der Windkraftanlagen aufmerksam machen, der zumindest aus der Sicht verantwortungsvoller, an die Zukunft denkender Menschen den Bau weiterer Windkraftanlagen in den meisten Fällen verbietet.

Auf die von der Initiative Sturm im Wald e.V. aufgelisteten, mit der Errichtung und Nutzung von Windkraftanlagen verbundenen Nachteile und Risiken will ich hier nicht weiter eingehen. Man kann diese auf deren Webseite und Facebookseite sowie und in deren Publikationen nachlesen.

Was mich beunruhigt und klar gegen den weiteren Ausbau der Windkraft gestimmt hat, ist folgende Überlegung:

Alle in den letzten Jahren errichteten und alle noch zu errichtenden Windkraftanlagen werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einer Zeit, wodurch auch immer, außer Betrieb gesetzt und baufällig, in der unsere Gesellschaft zerfallen oder durch einen Krieg zerstört sein wird und in der man finanziell und technisch nicht mehr in der Lage sein wird, die Windkraftanlagen ordnungsgemäß und umweltverträglich zurückzubauen. Zu den Details dazu siehe z.B. verschiedene  Beiträge auf meiner Webseite in den Kategorienen EMP und Katastrophenschutz: www.freizahn.de/category/emp/ und www.freizahn.de/category/katastrophenschutz/

Auch wenn dann 9 von 10 Menschen in diesem Land, wie etwa in dem Roman One Second After: Die Welt ohne Strom, an Hunger und Gewalt binnen weniger Monate verstorben sein sollten, wird das Leben aber weitergehen. Es werden also auch hier in der Eifel weiter Menschen und natürlich auch Tiere leben, und diese Windkraftanlagen werden dann als Ruinen und Denkmäler unserer heutigen Zivilisation weiter bestehen und langsam verfallen.

Nun werden diese Windkraftanlagen aber, wie die  von Sturm im Wald e.V. abgedruckte Karte und auch die Erfahrung zeigt, zumindest hier im Mittelgebirge selbstverständlich durchweg auf Anhöhen und damit auch im Einzugsgebiet von Quellen und Bächen errichtet. Alle heute in Betrieb befindlichen und alle in Zukunft noch gebauten Windkraftanlagen etwa hier in der Eifel, und in allen anderen Mittelgebirgen, werden also irgendwann in den nächsten Jahren oder in maximal ein bis zwei Jahrzehnten im Rahmen des Zusammenbruchs unserer Gesellschaft unbrauchbar, werden dann nicht mehr instand gehalten und werden unter Abgabe der in ihnen vorhandenen Schadstoffe und Gifte im Bereich von Quellen und Bächen über mehr oder weniger lange Zeiträume hin zerfallen.

Selbstverständlich werden die Windkraftanlagen dann auch hier und da unkontrolliert umfallen und dabei Menschen und Tiere verletzten. Auch werden hier und da Menschen versuchen, aus den Windkraftanlagen verwertbare Stoffe zu gewinnen – etwa so wie die die Müllhalden umgrabende und die verlassenen Häuser ausschlachtenden zwielichtigen Gestalten in James Howard Kunstlers Roman World Made by Hand, der das Leben in einer Kleinstadt im Nordosten der heutigen USA nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Industriegesellschaft, “irgendwann in der nahen Zukunft” schildert.

Sofern Menschen, die die Windkraftanlagen und die zugehörigen Transformatoren einst ausschlachten, werden diese Menschen aber eher nicht Umweltschutzauflagen beachtende Spezialisten mit moderner Technik und Großtechnik sein, sondern eher schlichte Kriminelle mit eher einfacher Technik, die nicht besonders weit voraus denken.

Es ist also damit zu rechnen, dass die Windkraftanlagen über Jahrzehnte, Jahrhunderte und vielleicht auch über Jahrtausende die Trinkwasser und Gewässerqualität negativ beeinflussen und dass sie damit für die Überlebenden des Zusammenbruchs unserer Zivilisation eine zusätzliche Gesundheitsgefahr sind.

Vor einiger Zeit habe ich beobachtet, wie eine erst einige Jahre alte Windkraftanlage mit großem Aufwand neu angestrichen wurden. so etwas wird es dann in Zukunft nicht mehr geben. Die alte Farbe wird abblättern, die Windkraftanlagen werden verrosten, Öl und Schmierstoffe werden austreten. Das ganze Material wird langsam zerfallen und an die Umwelt und damit auch an das Quellwasser, an die Gewässer und die Pflanzen in der Nähe der Anlagen abgegeben. Ich weiß nicht, was alles in solchen Anlagen verbaut ist. Es wird aber ganz sicher nicht nur reines Eisen und reines Kupfer sein. Es ist damit zu rechnen, dass viele Bestandteile einer Windkraftanlage gesundheitsschädlich sind und die Gewässer belasten. Wenn es anders wäre, und der langsame Zerfall der Windkraftanlagen für die Umwelt kein Problem wäre,  würde man sich das Geld für die Rückbaubürgschaften gespart haben.

Auf der einen Seite fordern die Grünen und der Staat, z.B. in dem neuen Jagdgesetz in NRW, und schon jetzt auch die Forstverwaltung bei Jagden in rheinlandpfälzischen Staatsforsten aus Gründen des Umweltschutzes die Verwendung von bleifreier Munition.  Auch darf auf Enten an Gewässern nicht mehr mit Bleischrot geschossen werden. Altöl und Müll im Wald, neben Windkraftanlagen zu entsorgen ist auch verboten. Außerdem gibt es für die Windkraftanlagen laut Sturm im Wald e.V. Rückbaubürgschaften, die natürlich nicht umsonst sind, und die man daher nur für nötig halten kann, weil die Windkraftanlagen eben nicht später einfach umweltneutral zerfallen, sondern vorsichtig, fachkundig und aufwendig zurückgebaut werden müssen wenn man Umweltschäden vermeiden will. Nach dem mit Sicherheit zu erwartenden, auf keinen Fall aber auszuschließenden Kollaps unserer Gesellschaft werden die Bürgschaften aber wertlos sein und es wird die Technologie, die Energie, das Fachwissen für einen sicheren Rückbau fehlen. Eine funktionierende staatliche Verwaltung die den Rückbau beaufsichtigt wird es dann auch nicht mehr geben.

Wenn es zu einem EMP-Großereignis kommen sollte, werden die modernen Windkraftanlagen im Übrigen nicht mehr zugebrauchen sein, da voraussichtlich sowohl die Steuerelektronik als auch die Transformatoren zerstört wären und wegen des Gesamtumfangs der Zerstörungen auch nicht mehr repariert werden könnten. Zur Aktualität und Realität dieses Risikos siehe auch den von mir übersetzten offenen Brief, den über 30 amerikanische Sicherheitsexperten und besorgte Amerikaner im Frühjahr 2015 an Präsident Obama geschrieben haben.

Dann ist doch eh alles vorbei?

Ich höre immer wieder das Argument,  bei einem Zusammenbruch unserer Zivilisation, sei es durch immer weiter zunehmende Komplexität oder durch EMP-Großereignisse oder durch Krieg, sei eh alles vorbei. Ich halte diese Art zu denken vor dem historischen Hintergrund für genauso falsch und gefährlich, wie die Annahmen, dass unsere Gesellschaft ewig fortbesteht und sich weiterentwickelt, oder dass der Frieden und die Renten auch weiter sicher sind.

Es gibt sehr gute Gründe, den völligen Zusammenbruch unserer Gesellschaft in den nächsten 5 bis 20 Jahren, spätestens aber in den nächsten 50 Jahren anzunehmen UND/ABER es gibt ebenso sehr gute Gründe es als sehr sicher anzunehmen, dass das Leben nach einem Zusammenbruch, EMP-Großereignis, oder/und Weltkrieg weitergeht und dass weiterhin auch in der Eifel und in den anderen deutschen Mittelgebirgen Menschen leben werden.  Wenn die heute hier Lebenden sich nicht ganz blöd anstellen werden, je nach dem, wie man sich auf die Zukunft vorbereitet, mehr oder wenige der heute hier Lebenden und auch viele von deren Nachkommen zu den Überlebenden zählen und damit auch von heutigen Fehlentscheidungen und Fehlplanungen etwa beim Ausbau der Windkraft betroffen sein.

Fazit

Dauerhaft, sauberes Wasser ist eine der wichtigsten Voraussetzung en für die Zukunft. Die schon bestehenden und die zusätzlich geplanten Windkraftanlagen machen, weil sie in den Mittelgebirgen durchweg in Höhenlagen und damit in Quellgebieten liegen, die künftige Erfüllung dieser Voraussetzung von dem weiteren Funktionieren unserer Gesellschaft, unserer Finanzsysteme, unserer technischen Infrastruktur abhängig und vom Fortbestand des Friedens abhängig , und das ist bodenlos leichtsinnig und verantwortungslos.  Aus diesem Grund sollte der Ausbau der Windkraft in den Mittelgebirgslagen gestoppt werden und für die bestehenden Anlagen sollten darüber nachgedacht werden, wie diese denn nach einem Kollaps unserer Gesellschaft gefahrlos  und umweltverträglich zurück gebaut werden können, bzw. was man tun kann damit dies möglich ist, oder ob man die schon bestehenden Anlagen vielleicht nicht doch besser vorzeitig auf umweltverträgliche Weise verschrottet.

Kelberg, den 23. August 2015

Christoph Becker




Katastrophenschutzübung

Der Kreistag des Vulkaneifelkreises hatte in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eine Risikoanalyse für einen kleinen Stromausfall durchgeführt, wie der “Daun-Gerolsteiner Wochenspiegel” vom 1. Juli 2015, in einem Artikel mit dem Titel Wenn Notstrom Mangelware wird,  und der SWR auf Seiner Landesschauseite vom 26.6.2015 unter dem Titel Horror-Szenario Stromausfall Vulkaneifelkreis sorgt vor berichteten.

Die gesetzten Randbedingungen waren recht einfach:

  • Temperaturen nur(!) um den Gefrierpunkt (Es kann in dieser Gegend im Winter auch -10° bis -15°  kalt werden, wobei dann jede Menge Heizungsanlagen und Wasserleitungen bei einem längeren Stromausfall durch Frostschäden beschädigt werden, wenn die Leitungen nach dem Stromausfall nicht  rechtzeitig entleert werden.)
  • Der hypothetische Stromausfall sei durch einen Blitz verursacht gewesen und betraf nur ein einziges Umspannwerk, so dass insgesamt nur etwa 8000 Einwohner in der kleinen Stadt Gerolstein und einigen angrenzenden Gemeinden keinen Strom hatten.
  • Der Stromausfall dauerte nur drei Tage.

Was man an Mängeln heraus fand, will ich hier nicht wiederholen. Es kann in den verlinkten Artikeln des Wochenspiegels und des SWR nachgelesen werden.

Den Verantwortlichen scheint klar zu sein, dass das simulierte Kataströphchen wirklich sehr winzig war und nur als erste kleine Übung betrachtet werden kann. Wie der Wochenspiegel schreibt, soll nun auch ein den ganzen Landkreis betreffender Stromausfall durchgespielt werden,  wobei als Vorbild der durch Eis und Schnee verursachte großflächige Stromausfall im Münsterland im Jahre 2005 zu dienen scheint.

Ich finde es gut, dass unser Kreistag und die Kreisverwaltung überhaupt etwas tun und sich mit den Risiken der Abhängigkeit der Bevölkerung von einer funktionierenden Stromversorgung befassen.

Dennoch möchte ich hier darauf hinweisen, dass wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit Stromausfällen rechnen sollten, die nicht nur ganze Landkreise, sondern auch ganz Deutschland und ganz Europa betreffen und die nicht nur Tage oder Wochen, sondern viele Monate oder Jahre dauern können.

Wie der von mir ins Deutsche übersetzte offene Brief amerikanischer Sicherheitsexperten an US-Präsident Obama aus dem Mai 2015 zeigt, rechnet die NASA inzwischen damit, dass die Wahrscheinlichkeit für einen unsere Stromversorgung bei derzeitigen Stand der Dinge voraussichtlich vollständig und auf absehbare Zeit irreparabel  ruinierenden Sonnensturm 12 % pro Jahrzehnt beträgt. Das heißt, dann wäre nicht nur ein Umspannwerk, sondern es würden unter anderem vielleicht fast alle großen Transformatoren der Umspannwerke in Europa und Nordamerika zerstört. Diese Transformatoren haben in normalen Friedenszeiten eine Lieferzeit von über einem Jahr.

Mit der Wahrscheinlichkeit von  12% pro 10 Jahre schlägt also alleine schon die Sonne zu. Aber die ist derzeit vermutlich das kleinere Risiko. Die größte Gefahr ist ein großer Krieg, bei dem die europaweite, flächendeckende Zerstörung der Stromversorgung und der Elektronik durch einen sogenannten EMP-Angriff oder in einer Vorstufe vielleicht auch durch Hackerangriffe heute zum Eröffungsfeuerwerk gehören dürfte. Eine eindrucksvolle, wissenschaftlich gut fundierte Simulation eines EMP-Angriffs liefert z.B. in deutscher Sprache der Roman One Second After – Die Welt ohne Strom von William R. Forstchen. Siehe dazu insbesondere auch meine Blogbeiträge Eine Sekunde danach und Weitere Literatur zum Thema EMP, wo u.a. auch eine Fernsehdokumentation verlinkt ist. In “One Second After” werden die USA mit nur drei in sehr großer Höhe explodierenden Atomwaffen  so getroffen, dass die Stromversorgung und die Elektronik nahezu vollständig in den gesamten USA ausfallen. Der Roman erzählt die Geschichte der etwa 8000 Einwohner großen Kleinstadt Black Mountain im US-Bundesstaat North Carolina von kurz vor bis ein Jahr nach diesem totalen Stromausfall.  In Black Mountain sterben in diesem einen Jahr “nur” 80 % der Bevölkerung. Für die USA insgesamt rechnet man damit, dass  90 % der Bevölkerung binnen eines Jahres durch die Folgen dieses Ausfalls der Stromversorgung und der Elektronik umkommen. In dem Roman dauert es genau ein Jahr, bis eine erste Einheit der amerikanischen Streitkräfte mit Nahrungsmitteln und Medikamenten eintrifft.

DAS ist das Kaliber eines Katastrophenszenariums, auf das man sich meines Erachtens vor allem (auch) vorbereiten sollte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass uns ein derart schrecklicher, totaler Ausfall der Stromversorgung und Elektronik trifft, dürfte höher sein, als die Wahrscheinlichkeit, dass ein durch Eis und Schnee verursachter Stromausfall wie der von 2005 im Münsterland ausgerechnet den Kreis Vulkaneifel trifft.

Das erscheint widersinnig, aber es ist so. Denen, die es nicht glauben, sei zunächst gesagt, dass, wie Nassim Nicolas Taleb in seinem Buch Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse, schreibt, der Mensch nachgewiesener Maßen dazu neigt die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens kleiner, “normaler” Gefahren zu überschätzen und die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens seltenerer, katastrophaler Ereignisse zu unterschätzen. Die Versicherungen machen sich dies zu Nutze, um den Leuten unnötige Versicherungen zu verkaufen. Weil die tatsächliche Wahrscheinlichkeit bei den kleinen Schäden geringer ist als deren gefühlte Wahrscheinlichkeit, sind die nüchtern  berechneten, der Versicherung Gewinn bringenden Versicherungsprämien so gering, dass der durchschnittliche Deutsche oft fälschlich glaubt, mit der Versicherung ein Schnäppchen zu machen und davon zu profitieren. Siehe dazu auch meinen Artikel Zahnzusatzversicherungen.

Die Gefahr eines richtig großen Krieges, bei dem auch Atomwaffen eingesetzt werden, und bei dem damit heute wohl vor allem die Stromversorgung und Elektronik flächendeckend zerstörende EMP-Angriffe ausgeführt werden, ist könnte aus verschiedenen Gründen größer sein als allgemein vermutet. Ein Grund davon ist leider der Umstand, dass zu viele einen solchen Krieg heute für unmöglich halten.

Aktuell fand ich dazu auf Focus Online vom 4. Juli 2015 einen Artikel mit der Überschrift Atomarer Erstschlag als Option?Experten warnen: Die US-Präventivstrategie führt zu einem dritten Weltkrieg. Die Kommentare unter dem Artikel zeigen mir aber, dass viele Focus-Leser nicht begriffen haben, dass und wie man Atomwaffen heute sehr wohl einsetzen kann, ohne dabei die ganze Erde zu zerstören. Ein EMP-Angriff ist z.B. eine ziemlich saubere Angelegenheit, weil es zumindest direkt durch die Atomwaffenexplosion keinerlei radioaktiven Niederschlag und auch sonst keine der bei der Zündung von Atomwaffen in geringen Höhen üblichen Schäden gibt. Ein Problem könnten höchstens Atomkraftwerke und Atommülllager werden, wenn diese nach der durch den EMP-Angriff erfolgten  Zerstörung der Stromversorgung und Elektronik außer Kontrolle geraten. Ansonsten empfehle ich Leuten, die Angst vor Atomwaffen haben, einmal mit dem Atomwaffensimulator  zu spielen, den ich auf meiner Webseite verlinkt habe. Ein nüchterner Mensch hat einmal vorgerechnet, dass alle Atomwaffen dieser Erde zusammen gerade einmal ausreichen, um Europa vollständig platt zu bomben, weil man dann schon etwa alle 20 bis 25 km eine Atomwaffe zünden müsste. Europa ist aber nur ein kleiner Teil der Welt, in der das Leben dann weiter ginge. Wenn man aber nur mit einem EMP-Angriff die Stromversorgung und Elektronik vernichten will, dann reichen für Europa voraussichtlich insgesamt höchstens 2 bis 3 Atomwaffen und für die USA braucht man dann auch nur 3 Sprengköpfe. Für Deutschland, die Benelux-Länder und GB zusammen würde ein einziger Atromsprengkopf ausreichen, den man z. B. von einem Frachtschiff oder U-Boot in der Nordsee oder im Golf von Biscaya abfeuern könnte.

Das kann man nicht? Das macht keiner?

Henry Kissinger hat in seinem Buch Großmacht Diplomatie. Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs. gemeint, dass ein Grund für den 1. Weltkrieg auch darin bestanden habe, dass der von Fürst Metternich und Lord Castlereagh beim Wiener Kongress ausgehandelte europäische Frieden so stabil gewesen sei und im Großen und Ganzen fast 100 Jahre Frieden beschert habe,  so dass die Menschen in Europa das Gefühl für das Tragische verloren hätten.

Es gibt dazu aber noch eine ganz andere Erklärung, aus der man für die kommenden Jahre ein sehr hohes Risiko für einen 3. Weltkrieg ableiten kann: Die Generationsdynamik, wie sie William Strauss und Neil Howe mit ihrem Buch The Fourth Turning  und John Xenakis mit seinen Büchern Generational Dynamics: Forecasting America’s Destiny  und Generational Dynamics for Historians sowie mit seinem Webblog www.generationaldynamics.com beschreiben. Die Theorie der Generationsdynamik besagt, dass es einen Zyklus der Generationen gibt, der insbesondere auch durch extreme Katastrophen, Krisen oder existenzbedrohende Kriege geprägt ist. Die Generation, die einen solchen Krieg oder eine solche Katastrophe als Erwachsene erlebt hat, versucht danach alles, um eine Wiederholung zu vermeiden. Das allgemeine Verhalten dieser Kriegsgeneration und der von ihr schließlich gesicherte Frieden, resultiert dann in Generationen von  Kindern, Enkeln und Urenkeln, die jeweils typische Eigenschaften aufweisen. Mit dem Altern und Wegsterben der Kriegsgeneration verblasst schließlich die Furcht vor einer Wiederholung der alten Katastrophe und die Menschen werden sorgloser, leichtsinniger und überheblicher. Der Frieden und das Funktionieren der Gesellschaft erscheint zunehmend grundsätzlich gesichert und man verliert zunehmend das Gefühl für das Tragische, das die Geschichte bereit hält.

Heute kann man in China, aber auch in den USA und in Europa  beobachten, wie Politiker und Bevölkerung  immer leichtsinniger und aggressiver werden, weil sie extreme Katastrophen und Krieg für unwahrscheinlich oder sogar für unmöglich halten.  Ich denke hier insbesondere an die Spannungen im Südchinesischen Meer und an das Auftreten des Westens in der Ukraine und in den nun zur Nato gehörenden ehemaligen Warschauer Pakt Staaten.

Zu John Xenakis Einschätzung der Lage hatte ich schon einen Blogbeitrag “Neues aus dem Nahen und Fernen Osten” geschrieben.

Falls das alles nicht genug ist, wären da noch William Catton und Joseph Tainter mit ihren Analysen. Von beiden habe ich je ein Interview übersetzt: Ökologisches Überschwingen – Interview mit Prof. William Catton und Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter.

Ferner ist noch zu bedenken, dass Seuchen wie Ebola oder auch Pocken in den ständig wachsenden Riesenstädten dieser Welt ausbrechen, außer Kontrolle geraten und dann den internationalen Handel lahm legen oder zumindest drastisch reduzieren können. Weitere katastrophale Entwicklungen sind denkbar.  Unser Problem bei alledem ist die Komplexität und die Abhängigkeit  unserer Gesellschaft von globalen Handelsströmen sowie von Spezialisten und von für gezielte Angriffe hoch empfindlichen, komplexen Infrastrukturen, bei gleichzeitig  zunehmender, weltweiter Verknappung von Ressourcen wie Öl, Gas und Kohle, Erze, Wasser, fruchtbarem Land und Fischgründen.

Eine sinnvolle Vorbereitung auf Katastrophen auf landkreisebene sollte jedenfalls auch davon ausgehen, dass von außerhalb des Landkreises keine Hilfe und auch kein Nachschub an Brennstoffen, Treibstoffen, Nahrungsmitteln, Medikamenten, Saatgut, Pestiziden, Herbiziden und Ersatzteilen mehr kommt. Das ist zwar sehr heftig, für viele vielleicht zu schrecklich, aber wenn man mit so einem Szenarium rechnet, statt den Kopf in den Sand zu stecken, dann werden, wenn dieser Fall eintritt eben nicht, wie es heute der Fall wäre, 90 oder mehr Prozent der Einwohner binnen eines Jahres sterben, sondern vielleicht nur 20 bis  50 Prozent, oder sogar noch weniger. Je früher und besser man sich vorbereitet und insbesondere die Nahrungsmittelversorgung im Krisenfall und auch die mittel- und langfristige Fähigkeit zur lokalen Nahrungsmittelproduktion bedenkt und verbessert, je weniger Menschen werden sterben müssen und je geringer ist das Risiko des totalen Zerfalls aller sozialen Bindungen, wie es der Ethnologe Collin Turnbull in seinem Buch Das Volk ohne Liebe. Der soziale Untergang der Ik beschrieben hat.  Der Wikipediaeintrag zu den Ik ist https://de.wikipedia.org/wiki/Ik_%28Ethnie%29.

Der Redakteur des Wochenspiegel, Herr Torsten Wirtz, hatte in seinem Kommentar zu der im Auftrag des Kreistages durchgespielten Minikatastrophe mit der Überschrift  “Wenn, dann bitte auch richtig” versehen. Ich meine, dass verschiedene Katastrophen verschiedene Antworten und Vorbereitungen brauchen, weshalb man verschiedene Szenarien durchspielen sollte. Meines Erachtens  sollte man dabei mindestens folgende Katastrophen erfassen:

  1. Den lokal auf eine kleine Stadt und einige Dörfer begrenzten, mehr als 3 Tage dauerenden Stromausfall im Winter, wie er nun bereits simuliert wurde, wobei ich allerdings eine Aussentemperatur von -15° annehmen würde.
  2. Den, den ganzen Landkreis betreffenden,  länger dauernden Stromausfall durch Eis- und Schnee, analog dem der 2005 im Münsterland passiert ist. Dieses Szenarium ist offenbar schon geplant.
  3. Einen Europa und Nordamerika treffenden, nahezu totalen Ausfall der Stromnetze und auch der Elektronik als Folge eines extremen Sonnensturmes wie der von Lord Carrington 1859 beobachtete oder als Folge eines in der Anfangsphase eines großen Krieges zu erwartenden EMP-Angriffs, mit einigen wenigen Atomwaffen, nachdem eine Reparatur der elektrischen und elektronischen Infrastruktur viele Monate oder Jahre dauert oder wegen eines Krieges vielleicht überhaupt nicht mehr möglich ist. Vorbild könnten die oben erwähnten Romane “One Second After: Die Welt ohne Strom”  und “SS18: The Satan Legacy” sein.
  4. Ein Vulkanausbruch wie mindestens der des Tambora im Jahre 1815, der in der Eifel die Hungersnot von 1816/17 ausgelöst hat.

Die Szenarien 3 und 4 erfordern meines Erachtens eine gezielte Zusammenarbeit,  insbesondere auch mit den Gemeinderäten der Wald besitzenden Gemeinden, den Forstämtern und den Landwirten. Man müsste zur Vorbereitung auf die schwereren Katastrophen auch in die Verbesserung des Wasserhaushaltes auf den land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen investieren, um bei Trockenheit mehr Wasser zu haben und um anderseits das Hochwasserrisiko zu mindern. Siehe hierzu insbesondere meinen Blogbeitrag über das Hauptliniensystem nach P.A. Yeomans, das für die Eifel vermutlich gut geeignet wäre. Dann könnte es sehr hilfreich sein, wenn man Aufforstungen in Zukunft hauptsächlich mit Walnussbäumen, Kastanien und Obstbäumen durchführen würde, um unabhängig vom Funktionieren der Landwirtschaft jährlich automatisch hochwertige Lebensmittel (Nüsse, Kastanien und Obst) ernten zu können. Das Anpflanzen von Haselnüssen wäre dazu ebenfalls äußerst wertvoll. Siehe dazu z.B. den Artikel Growing Hazelnuts for Biofuel Production. Während jetzt im Sommer in der Eifel die Energie der Sonne von der Landwirtschaft nur sehr mangelhaft für die Photosynthese genutzt wird (die Kornfelder sind gelb, die Wiesen kurz, die  Maisfelder mit ihrem blanken, erosionsgefährdeten Boden und eher noch kleinen, mit großem Abständen wachsenden Pflanzen sind ein Ärgernis) . Die Haselnusssträucher dagegen haben reichlich grüne Blätter und setzten damit Sonnenenergie per Photosynthese in Holz und hochwertige, energiehaltige Nahrungsmittel um, ebenso wie die Walnussbäume, die Kastanienbäume und auch die Obstbäume. Wenn ein Krieg oder eine andere Katastrophe die Landwirtschaft mit ihren Maschinen und ihrer Abhängigkeit von Importen und Industrieprodukten lahm legt, dann produzieren die Haselnusssträucher und die Nuss-, Kastanien- und Obstbäume, aber auch Beerensträucher die man zusätzlich pflanzen sollte, weiter Früchte und auch Brennmaterial, auch wenn sich eine Zeit lang niemand um sie kümmern kann.  Ich sehe keine bessere Vorsorge für extreme Katastrophen, wie das 21. Jahrhundert sie uns mit hoher Wahrscheinlichkeit noch bescheren wird, als fruchttragende Bäume und Sträucher, als Erdarbeiten zur intelligenten Verbesserung des Wasserhaushaltes und als Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenqualität. Zumindest sind solche Maßnahmen ein unerlässlicher Baustein eines wirksamen Schutzes gegen die wirklich gefährlichen Katastrophen.

Der Katastrophenschutz würde damit übrigens teilweise auch zu einer schon heute förderungswürdigen Maßnahme zur Entwicklung von Umwelt, Landwirtschaft und Landschaft im Sinne des Landwirtschaftsministerium. Siehe dazu www.eler-paul.rlp.de

Nachdem ich den obigen Blogbeitrag am 4. Juli noch einmal gründlich überarbeitet hatte, habe ich abends auf ZDF-Info die Dokus über die Entscheidungsschlacht vor Moskau und die Schlacht bei EL Alamein gesehen. Der Film über die Schlacht vor Moskau deutet zumindest nebenbei  an, dass es sich da um einen mit allen Mitteln geführten Ressourcenkrieg handelte und dass die Deutschen wegen des langen Nachschubweges versuchten, aus dem Land zu leben und eben auch, dass die Deutschen vorhatten das Land mit seinen Rohrstoffen und seinem Ackerland komplett zu übernehmen und die Bevölkerung dabei als lästig und überflüssig betrachteten. Es wird auch beiläufig erwähnt, dass der Holocaust erst mit dem Angriff auf die UdSSR begonnen habe und dass letztlich Ressourcenmangel der Auslöser gewesen sein dürfte. Das entspricht alles dem in meinem auf www.freizahn.de  schon mehrfach erwähnten Buch Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg von Christan Gerlach. Auch bei der Doku über die Schlacht bei El Alamein wird deutlich, dass wohl eher Ressourcenmangel und nicht irgendeine abartige Ideologie der eigentliche Antrieb war. Diese Dokus passen schon gut zu einem Blogbeitrag über Kastastrophenschutzplanungen/Vorbereitungen am Anfang des 21. Jahrhunderts in Deutschland.  Der Soziologe und Ökologe William Catton hat in seinem Klassiker Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change aus dem Jahre 1982, der heute aktueller denn je ist,  über den 2. Weltkrieg und die Nazis anmerkt, dass wir gut dran getan hätten, oder wenigstens täten, wenn wir diese Katastrophe als das sehen würden was sie wirklich war, nämlich ein schreckliches Vorspiel auf das was uns im 21. Jahrhundert voraussichtlich erwartet. Andere Völker könnten, und würden nämlich voraussichtlich auch, angesichts der sich im 21. Jahrhundert zuspitzenden Lage, sich gezwungen sehen, ähnlich vorzugehen wie damals die Nazis.

Unsere Bundeswehr und die Nato werden in einem großen Krieg voraussichtlich versagen. Siehe Nur noch Schmusekatzen.

ABER, wir könnten lokal in den Landkreisen, durch einen intelligenten Katastrophenschutz und durch eine tatkräftige, kluge Reform unserer Land- und Forstwirtschaft zunächst überleben und dann könnten wir damit vielleicht bei den Eroberern und neuen Herren unseres Landes  genügend Staunen und Bewunderung bewirken, so dass diese uns,  ähnlich wie damals die Sieger des 2. Weltkrieges, wegen unserer Leistungsfähigkeit und unseren Ideen am Leben lassen,  weil sie unsere Fähigkeiten und unser Wissen gebrauchen können.

Beim Nachdenken über den Schutz vor den wirklich großen Katastrophen fällt mir dann auch noch immer wieder ein Gespräch mit einem Landwirt ein, das ich vor einiger Zeit hatte.  Dieser Landwirt hatte resigniert und meinte – wie ich auch – dass es keinen Sinn macht in der Landwirtschaft zu investieren und diese, und damit die Bevölkerung und die Gesellschaft, krisenfester zu machen. Die Menschen in Deutschland hätten heute zu wenig Achtung vor dem Eigentum anderer. Im Ernstfall würde man jedenfalls vom Staat, den Beamten und der Bevölkerung beklaut und geplündert. Deshalb sei es besser, das Leben zu genießen solange es noch geht, und nicht in die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft zu investieren. Dieser Landwirt hat meines Erachtens recht, und ich meine daher, dass es eine Aufgabe der Dorfgemeinschaften, der Gemeinden, der Verbandsgemeinden und der Landkreise ist, z.B. von Landwirten Land langfristig zu pachten und dieses mit Blick auf globale und nationale Krisen umzugestalten und zu nutzen.  DAS sah man bei der eingangs erwähnten Mini-Katastrophenübung des Vulkaneifelkreises anders. Dort meinte man, die Landwirte müssten selber für Katastrophen vorsorgen. Für kleine, kurze, lokal begrenzten Katastrophen, nach und während denen von außen genug Nahrungsmittel geliefert werden können, ist das vernünftig. Aber bei den richtig großen, nationalen oder globalen Katastrophen, die für uns mit weitem Abstand die größte Gefahr darstellen, ist das anders.

Und dann ist da noch ein Aspekt für die lokale Wirtschaft und den Tourismus. Ich habe selbst im Mai/Juni dieses Jahres für mich und meine Frau über 1000 Euro für Gebühren und Unterkunft im Burgenland und im Lungau gelassen, weil ich ein Seminar bei Sepp Holzer und eine Besichtigung des nun von seinem Sohn geführten Krameterhofes gebucht hatte. Beide Veranstaltungen waren ausgebucht und im Übrigen auch jeden Cent wert. Wenn ein Landkreis oder eine Gemeinde in diese Richtung ernsthaft Katastrophenschutz betreiben würde, würde das, wenn man es gut macht, den Tourismus und auch die lokale Wirtschaft fördern. Neben Besichtigungen und Lehrgängen könnten z.B. auch die Entwicklung und Produktion  sowie der Handel mit spezifischen Werkzeugen für Einnahmen sorgen. Dass ganz nebenbei die Landschaft an Erholungswert gewinnen und das dies auch den Tourismus fördern würde, wäre ein weiterer Nebeneffekt dieser erweiterten Katastrophenschutzbemühungen.

Mit Katastrophenschutz und der Vorbereitung auf Katastrophen kann man jedenfalls etwas für die lokale Wirtschaft tun, was zudem sehr interessant  sein kann.

Und dann  ist da noch die schleichende Katastrophe, die auf den Vulkaneifelkreis und andere Mittelgebirgsregionen wartet: Was machen die eigentlich, wenn die Welt entgegen meinen Erwartungen friedlich bleibt, und  wenn dann die fossilen Energieträger und die daraus hergestellten Treibstoffe und andere Produkte in den nächsten Jahren und Jahrzehnten allmählich unbezahlbar und immer öfter gar nicht erhältlich sein werden? Glaubt wirklich jemand, man würde dann mit elektrisch betriebenen Traktoren und Mähdreschern aufs Feld fahren? Mit riesigen Starkstrom-Verlängerungskabeln oder mit gigantischen Batterien? Und woher sollen dann dir teilweise schon heute sehr knappen und immer schwerer gewinnbaren Materialien für die Herstellung der Kabel, der Batterien und der Elektromotoren kommen?  Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Gott des technischen Fortschritts längst tot ist. Siehe dazu das Gespräch von  Chris Martenson und John Michael Greer: The God Of Technological Progress May Well Be Dead, vom 12. April 2015. Außerdem ist da noch das Joseph Tainter und Tad Patzek aufgezeigte Phänomen, dass die Forschung und Entwicklung immer aufwendiger und ineffizienter wird, und damit schließlich nichts mehr bringt. Ich hatte darauf in dem Artikel Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen hingewiesen, Zitat aus dem Abschnitt Technologischer Optimismus:

Das heute weit verbreitet quasi-religiöse Vertrauen in „den Markt“ und in den Erfindungsreichtum der Ingenieure und Naturwissenschaftler,  ist nicht berechtigt.  Vor allem in Kapitel 3 zeigen Tainter und Patzek warum:
Auch in Wissenschaft und Technik werden die am tiefsten hängenden Früchte zuerst geerntet. Die am einfachsten, mit dem geringsten Aufwand möglichen, am meisten bringenden Erkenntnisse und Erfindungen werden zuerst gemacht. Weitere Innovationen erfordern einen immer höheren Aufwand an Personal und Energie und liefern einen immer geringeren Ertrag bzw. Fortschritt.  Die Produktivität der Tätigkeit der einzelnen Wissenschaftler und Erfinder wird mit der Zeit immer geringer.  Ferner wächst die Zahl der Menschen, die für eine neue Entdeckung oder Erfindung im Mittel benötigt werden.  Die Autoren belegen diese Behauptungen mit einer Reihe von historischen Beispielen und Grafiken.

Wir steuern damit insbesondere auch in  Mittelgebirgsregionen wie dem Vulkaneifelkreis auf eine schleichende Katastrophe zu,  zu der man sich auch besser rechtzeitig etwas einfallen lässt. Interessanterweise können dieselben Lösungsansätze, die für eine plötzliche nationale, europaweite oder globale Katastrophe hilfreich sind auch das Bewältigen dieser schleichenden, spätestens den nächsten Jahrzehnten absolut sicher kommende Katastrophe hilfreich sein.

Dass sich bei alledem durch gescheiten Katastrophenschutz im ländlichen Raum die Attraktivität des ländlichen Raumes relativ zu den Städten steigern lässt, ist ein weiterer Nebeneffekt. Alle, die sich ernsthaft mit nationalen und globalen  Megakatastrophen befasst haben, kommen zu dem Schluss, dass Städte dann die gefährlichsten und lebensfeindlichsten Orte sein werden, und dass man gut daran tut, rechtzeitig auf das Land umzuziehen oder schnellstmöglich dort hin zu flüchten.

Fazit:

Die Katastrophenschutzplanung, wie sie z.B. im Landkreis Vulkaneifel 2015 in der ersten Jahreshälfte durchgeführt wurde, ist zwar besser als nichts, aber sie lässt sehr zu wünschen übrig. Insbesondere werden nationale, europaweite und globale Megakatastrophen nicht erfasst. Dabei sind solche wirklich großen Katastrophen voraussichtlich sehr viel wahrscheinlicher als gemeinhin angenommen.

Insbesondere die Land- und Forstwirtschaft könnten und sollten einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf Megakatastrophen leisten. Die lokale Wirtschaft könnte davon profitieren. Die längerfristig mit dem Rückgang der Verfügbarkeit bezahlbarer fossiler Energieträger einhergehenden Folgen für die ländlichen Gebiete würden vor voraussichtlich gemildert, wenn man rechtzeitig auf nationale, europaweite und globale Megakatastrophen vorbereitet. Die Vorbereitung auf solche Katastrophen wird insbesondere auch im Bereich Land- und Forstwirtschaft, nur als lokale Gemeinschaftsaufgabe gelingen.  Es handelt sich hier also um Aufgaben, die auf den Ebenen von Bürgergruppen, Dorfgemeinschaften, Gemeinden, Verbandsgemeinden und Landkreisen in diskutieren und in Angriff  genommen werden sollten.

Nach Abschluss meines obigen Artikels habe ich auf der Internetseite des Kreistages den Kurztext und die 38-seitige Langfassung der Risikoanalyse gefunden und jeweils hier verlinkt.
Die Langfassung ist sehr lesenswert und man versteht bei der Lektüre, dass es durchaus Sinn macht, zunächst mit der Analyse einen Kataströphchens zu beginnen. Bei einem EMP-Angriff, wie er uns in einem großen Krieg gleich zu Anfang blühen könnte, würden allerdings auch fast alle Notstromaggregate unbrauchbar und die Mittel zur elektronischen Kommunikation, ebenso wie Meß- und Analysegeräte für technische Reparaturen und für medizinische Diagnosen und Behandlungen würden voraussichtlich auch größtenteils dauerhaft unbrauchbar.

Das alles heißt aber nicht, dass jede Vorbereitung sinnlos wäre. Im Gegenteil. Nichts kann soviel Leben retten und soviel Schreckliches verhindern wie eine Katastrophenschutzplanung, die auch solche Megakatastrophen vorsieht. Daneben kann man damit unter anderem auch Geld verdienen, etwas gegen die Landflucht tun und Spaß haben.

Kelberg, den 3 bis 5. Juli 2015 Christoph Becker




Ärztemangel auf dem Land

Das Thema Ärztemangel auf dem Land war dem Kreistag des Landkreises Vulkaneifel (Daun) sogar ein Gutachten für 86.000 Euro wert. Das Gutachten verkennt offenbar die eigentlichen Ursachen des Ärztemangels und es erkennt nicht die sehr guten Möglichkeiten zur Behebung bzw. zur Vermeidung eines Ärztemangels auf dem Land.

Zu den Ursachen eines Ärztemangels im Allgemeinen verweise ich auf die von mir ins Deutsche übersetzte Rede Femokalypse, der Kanadierin Karen Straughan und auf das ebenfalls von mir ins Deutsche übersetzte Interview über den Kollaps komplexer Gesellschaften mit Professor Dr. Joseph Tainter.

Hier geht es jedoch darum, wie man einen Ärztemangel speziell in ländlichen Gebieten zu Lasten der großen Städte beheben oder vermeiden kann. Dazu gibt es zwei Strategien, die man am besten gleichzeitig einsetzt.

Man sollte erkennen und zeigen, dass das Leben in den großen Städten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit extrem gefährlich bis unmöglich wird. Siehe hierzu z.B. meine Beiträge

Interview mit dem ehemaligen amerikanischen Kongressabgeorndenten Dr. Roscoe Bartlett

Eine Sekunde danach

Weitere Literatur zum Thema EMP

Interview mit dem emerit. Soziologieprofessor und Ökologen Dr. William R. Catton

Unsere moderne Zivilisation ist ein Koloss auf tönernen Füßen. Einige wenige gezielte Schüsse und dieser Koloss fällt und begräbt den größten Teil der in den großen Städten lebenden Menschen unter sich (( in dem auf seriösen Studien und dem Bericht einer hochkarätig besetzten Untersuchungskommission des amerikanischen Kongresses beruhenden Roman “One Second After: Die Welt ohne Strom” reichen nur 3 in großer Höhe gezündete Atomsprengköpfe aus, um innerhalb eines Jahres etwa 9 von 10 Amerikanern zu töten und um die Millionenstadt New York auf nur 30 Tausend Einwohner zu reduzieren )) . In den Städten kann man dagegen nicht viel tun. Auf dem Land kann  aber durch eine intelligente, vorausschauende Lokalpolitik die Überlebenschance der Menschen bei solchen Katastrophen sehr gesteigert werden UND  die Lebensqualität mit eben diesen Maßnahmen auch vorher schon deutlich gesteigert werden.  Die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwann in den nächsten Jahrzehnten zu einer das Leben in den Städten weitgehend unmöglich machenden Katastrophe auch in Deutschland kommt, dürfte mehr als 95 % betragen.

Insbesondere für Ärzte mit Familien sollte es vor diesem Hintergrund interessant sein, auf das Land zu ziehen, wenn und soweit sich dort Landräte, Bürgermeister, Abgeordnete und Bürger in hinreichendem Maße zusammenfinden, um ihre Gegend überlebensfähiger zu machen. Ärzte sind im Grunde genau diejenigen, die auf dem Land am ehesten und besten Arbeit finden, zumindest wenn und solange eine Gegend mit Ärzten unterversorgt ist.  Wenn trotzdem auf dem Land ein Ärztemangel befürchtet wird, ist das ein Zeichen dafür, dass die Lokalpolitiker versagen und sich vielleicht etwas auf meiner Webseite nach Ideen umsehen sollten.

Meine neueste, noch nicht in einem eigenen Beitrag verwandelte Idee ist, dass man die Landnutzung in der Eifel nach dem Vorbild der New Forest Farm des Amerikaners Mark Shepard und nach dem Vorbild des Krameterhofes des Österreichers Sepp Holzer die Landschaft zur Freude der Jäger und vor allem aber zum Vorteil der Überlebensfähigkeit und zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen optimieren könnte.  Wenn man diese Art der Landwirtschaft noch mit Gärten in und am Rande der Ortschaften im Sinne des Biointensiven Gartenbaus etwa nach John Jeavons kombiniert,  dann könnten die Eifel und andere ländliche Gegenden in Deutschland eine großartige Zukunft  haben und es würden sich weit mehr gute Ärzte um die Eröffnung und den Betrieb von Praxen, und auch um Tätigkeiten an den Krankenhäusern in diesen ländlichen Gebieten bewerben als man brauchen kann.

Kelberg, den 7. März 2015

Christoph Becker