Was Jesus mit den Sanftmütigen meinte

Der Artikel 500.000 Euro Schaden: Unbekannte verwüsten Kirche in Bremen auf der Webseite der Jungen Freiheit, vom 30.10.2017, motiviert mich zu einem kleinen Betrag über den zur Bergpredigt gehörenden Vers Matthäus 5,5, mit dem die Christen und ihre Kirchen solche Verwüstung von Kirchen und Gewalttaten gegen Christen und damit letztlich auch den Untergang des Abendlandes provozieren.

Hier zunächst einige Versionen von Matthäus 5.5:

Luther 1545 u. 1912 Hermann Menge Neue Bibelübersetzung der evang. Kirche Einheitsübersetzung der kath. Kirche
Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen Seelig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben (oder: die Erde besitzen Wie glücklich sind die, die sich nicht selbst durchsetzen! / Sie werden das Land besitzen. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.

Der Kanadier Dr. Jordan Peterson, ein erfahrener klinischer Psychologe und Psychologieprofessor, geht in seinem Vortrag  Bible Series IX: The Call to Abraham (dt.: Bibelserie IX: Gottes  Ruf an Abraham) etwa bei Position 1:45 bzw. bei Minute 105, auf diese Bibelstelle ein, weil die oben aufgeführten Übersetzungen so gar nicht zu dem im Sinne des Alten Testamentes gut handelnden Abraham passt. D.h., der Hintergrund ist hier das im 1. Buch Moses, Kapitel 14, beschriebene Verhalten Abrahams, nachdem er von der Gefangennahme seines Neffen Lot erfahren hat: Abraham lässt seine 318 Krieger aufsitzen und verfolgt die Kidnapper Lots. Abraham  handelt entschlossen, kontrolliert, aggressiv, klug, listig und eigene Verluste minimierend, ganz im Sinne des klassischen westlichen Männer- und Heldenbildes,  indem er seine Männer in zwei Gruppen teilt und die Kidnapper nachts überfällt. Er befreit Lot, die Frauen und alle anderen Gefangen und schlägt die Kidnapper in die Flucht.

Dieses, im Sinne des Alten Testamentes gute Vorgehen passt, wie Prof.  Peterson meint, so gar nicht zu dem, was Jesus in Matthäus 5.5 in der Bergpredigt gesagt haben soll.   Peterson hat daher intensiv in den Kommentaren recherchiert, um herauszufinden, was das in den englischen Bibelversionen meist mit “meek” und in den  deutschen Versionen meist mit “Sanftmütige” übersetzte hebräische und griechische Wort  der ursprünglichen Texte von Matth. 5.5 sonst noch heißen könnte.

Das Resultat seiner Recherchen:

Matthäus 5.5 muss richtig heißen:

“Selig sind jene, die Waffen haben und die mit ihren Waffen umzugehen verstehen, und die aber dennoch ihre Waffen in der Scheide lassen, denn sie werden das Erdreich erben”.

Meine eigenen Recherchen in englischsprachigen Kommentaren habe zudem ergeben, dass es wohl darum geht, bei Provokationen Ruhe zu bewahren und sich nicht zu unbedachten Waffeneinsätzen hinreißen zu lassen.

Ein im Sinne des Alten Testamentes gutes und gottgefälliges Vorgehen hat nach Peterson nichts mit der Harmlosigkeit und dem  entmannten, kastrierten Männerbild der modernen Christen und Kirchen und deren PriesterINNEN zu tun, sondern entspricht eher dem Bild  robust, verantwortungsbewusst, entschieden und notfalls auch List und brutale Gewalt anwendender Männlichkeit.

Das erinnert übrigens auch daran, was Peterson  einige Monate vorher zum Thema “Was Frauen wollen”  gesagt hat ( Jordan Peterson on What Women Want  und  Jordan Peterson Explains What Women REALLY Want In Men – MGTOW ):  Frauen wollen keine harmlosen Männer, sie hassen sie sogar. Was Frauen wollen, sind gefährliche Männer, die zivilisiert sind – und sie wollen bei deren Zivilisierung mitwirken. Das ist die Geschichte von der Schönen und dem Biest.

Zum Neuen Testament meint Peterson an einer Stelle seiner Bibelvorträge auch, dass es wohl Absicht sei, dem teilweise  vielleicht als sanft und harmlos erscheinendem Jesus den harten Richter und Rächer der Offenbarung entgegen zu setzen, die das Neue Testament abschließt.

Hier ein Auszug aus Offenbarung 19, den Peterson als krassen Gegensatz zu der Geschichte des von den Kirchen heute oft als eher unmännliche, weiche Lusche dargestellten Jesus sieht:

11 Dann sah ich den Himmel offenstehen und erblickte ein weißes Roß; der auf ihm sitzende Reiter heißt ›Treu und Wahrhaftig‹; er richtet und streitet mit Gerechtigkeit.
12 Seine Augen aber sind (wie) eine Feuerflamme; auf seinem Haupt hat er viele Königskronen, und er trägt an sich einen Namen geschrieben, den niemand außer ihm selbst kennt;
13 bekleidet ist er mit einem in Blut getauchten Gewande, und sein Name lautet ›das Wort Gottes‹.
14 Die himmlischen Heerscharen folgten ihm auf weißen Rossen und waren mit glänzend weißer Leinwand angetan.
15 Aus seinem Munde geht ein scharfes Schwert hervor, mit dem er die Völker (nieder)schlagen soll, und er wird sie mit eisernem Stabe weiden (Ps 2,9), und er ist es, der die Kelter des Glutweins des Zornes des allmächtigen Gottes tritt.
16 An seinem Gewande, und zwar an seiner Hüfte, trägt er den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«.

Der Abschluss des Neuen Testamentes klingt damit so gar nicht nach friedlicher, alle Sünden vergebender, femininer Lusche, das uns als Chistusbild und Vorbild von den modernen christlichen Kirchen präsentiert wird, sondern eher nach einem zornigem Krieger, Rächer und Richter.

Ob die Kirche in Bremen auch verwüstet worden wäre, wenn die Christen und ihre Priester und Bischöfe in Deutschland in dem Sinne wie Jesus und die Bibel es wirklich gemeint haben, gute Menschen und Christen  wären?

Interessant sein könnten hier auch meine schon etwas älteren Blogbeiträge Die Bergpredigt und Jesus Krieg und Frieden.

Kelberg, den 31. Oktober 2017

Christoph Becker

 

 




Trumps Sexskandal, Kissinger, Clinton, König David

Mit einigem Erstaunen habe ich den Versuch registriert, dem amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump mit einem Video aus dem Jahre 2005 zu schaden, in dem ein heimlich mitgeschnittenes Interview zu hören ist indem Trump sich in einer Männerrunde mit einem sexuellem Abenteuer brüstet.

Hier zunächst das betreffende Video, in einer Version in dem Trumps Worte auch noch schriftlich eingeblendet werden:

“Donald Trump 2005 recording”|”tape”|”video”|”audio”|”lewd comments”|”Access Hollywood” Billy Bush

Wie deutlich zu vernehmen ist, sind die anwesenden anderen Herren amüsiert und äußern sich eher bewundernd und nicht etwa schockiert.  So wie ich den den Text verstehe, handelte es sich auch keineswegs um eine Vergewaltigung, sondern um eine offenbar auch für die Frau ziemlich heiße Affäre.

Henry Kissinger, Sex und Macht

Das wiederum erinnert mich an ein Zitat von Henry Kissinger, zu dem ich dann auch mit “kissinger power is the ultimate aphrodisiac” (dt. “Kissinger Macht ist das ultimative Aphrodisiakum“) gegoogelt habe. Ergebnisse z.B.:

https://en.wikiquote.org/wiki/Henry_Kissinger:

Power is the ultimate aphrodisiac.

  • As quoted in The New York Times (28 October 1973)
  • Lesser known variant: Power is the great aphrodisiac.
    • As quoted in The New York Times (19 January 1971)

Auch die anderen dort zu findenden Zitate Kissingers sind interessant.

Mit der oben angegebenen deutschen Übersetzung meiner ersten Google-Suche fand ich folgenden Artikel aus dem Stern: Henry Kissinger – “Macht ist ein starkes Aphrodisiakum”, vom 26. Mai 2003

Donald Trump hat letztlich nur mit seinen eigenen Worten und mit Schilderung eines praktischen Beispiels ziemlich plastisch Henry Kissingers Zitat bestätigt.

Bill Clintons Affären

Dann habe ich mit “Clinton Sex Affairs” gegoogelt.  Damit fand google “ungefähr” 24.600.000 , also vierundzwanzig-millionen-sechshunderttausend Seiten. Auf der englischen Wikipediaseite gibt es eine eigene Seite mit dem Titel  Bill Clinton sexual misconduct allegations, auf der die Fälle der Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens von Bill Clinton aufgelistet sind.  Bill Clinton ist bekanntlich sogar für eine zweite Amtsperiode zum Präsidenten gewählt worden.  Bill  Clinton würde, wenn Hillary Clinton die Wahl gewinnen würden, die Rolle des “Ersten Ehemanns” im Weißen Haus übernehmen. Wollen die Amerikaner das?

König David und seine Affäre mit Betseba

Die Bibel, 2. Buch Samuel, Kapitel 11, 2-5

Schließlich ist da dann auch noch die Bibel. Es wird zwar nicht berichtet ob David sich in einer Herrenrunde mit seiner Beziehung mit Batseba, der Frau des Uria gebrüstet hat, aber die Geschichte ist schon krass:

2 Und es begab sich, dass David um den Abend aufstand von seinem Lager und sich auf dem Dach des Königshauses erging; da sah er vom Dach aus eine Frau sich waschen; und die Frau war von sehr schöner Gestalt.
3 Und David sandte hin und ließ nach der Frau fragen und man sagte: Das ist doch Batseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hetiters.
4 Und David sandte Boten hin und ließ sie holen. Und als sie zu ihm kam, wohnte er ihr bei; sie aber hatte sich gerade gereinigt von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus zurück.
5 Und die Frau ward schwanger und sandte hin und ließ David sagen: Ich bin schwanger geworden.

Die weitere Geschichte war, dass David dann Uria, den Mann der Betseba von der Front zurückbeordert hat und versucht hat ihn dazu zu bringen bei seiner Ehefrau Batseba zu schlafen, auf dass das Kind aus deren Affäre mit  David ein Kuckuckskind werde. Weil Soldaten aber während eines Feldzuges nach dem Gesetz des Moses offenbar nicht zu hause schlafen durften, hat sich Uria geweigert zu hause bei seiner Frau zu schlafen (und mit ihr hoffentlich Sex zu haben). Daraufhin hat David ihn dann wieder an die Front geschickt und dafür gesorgt, dass Uria so eingesetzt wurde, dass er im Kampf umkam.

Das aus der Affäre von David mit Betseba stammende Kind war der spätere König Salomon, unter dessen Herrschaft das Reich Israel sein größte Ausdehnung und Blüte erlebte. Dieser Salomon ist  einer der im 1. Kapitel des Neuen Testametes aufgelisteten Vorfahren von Jesus. Siehe dazu auch meinen Artikel  DER ANFANG DES NEUEN TESTAMENTES, wo ich die betreffende Bibelstelle aus drei Übersetzungen gegenüberstelle. Dort steht  ganz klar:

1 Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams ……

6 Isai zeugte den König David.
David zeugte Salomo mit der Frau des Uria……

Donald Trump ist bei weitem nicht so weit gegangen wie König David, dessen Affäre mit Betseba von Gott sogar damit geadelt wurde, dass daraus immerhin der König Salomon und mit diesem  ein Vorvater von Jesus hervorging.

Warum sollte Donald Trump wegen seiner  die Zustimmung und Bewunderung seiner damaligen Begleiter bewirkenden Äußerungen als Präsident ungeeigneter  sein, als seine Konkurrentin mit ihrem Bill Clinton,  dem zweimaligen Präsidenten, mit all seinen Affären, der bei einem Wahlsieg von ihr als der “Erste Ehemann der USA” die bisher der jeweiligen “First Lady” vorbehaltene Rolle übernehmen würde? Der Umstand, dass Frau Clinton vor diesem Hintergrund gemeint hat, Donald Trump dürfe wegen diesem vor über 10 Jahren heimlich gemachten Tonbandaufzeichungen kein Präsident werden, disqualifiziert meines Erachtens eher Frau Clinton für die Rolle einer Präsidentin.

Angesichts der innen- und außenpolitischen und wirtschaftlichen Situation der USA gäbe es für den Präsidedentschaftswahlkampf eigentlich sehr viel Wichtigeres als die Diskussion dieses Videos aus dem Jahre 2005.  Ich könnte mir z.B. auch gut vorstellen, dass der Sicherheit, der Lebensqualität  und Zukunft gerade auch der amerikanischen Frauen mit einer Wahl von Donald Trump sehr viel besser gedient würde als mit dem “weiter wie bisher”, das mit einer Wahl von Frau Clinton gewählt würde.

Kelberg den 8. Oktober 2016

Christoph Becker

 

 




Flüchtlinge und Religion

Die Massenzuwanderung nach Europa, und insbesondere auch die Flüchtlingsströme des Jahres 2015 nach Deutschland, sind durchweg auf vielschichtige Weise durch Fehlinterpretationen der Religionen der Flüchtlinge und der Zielländer bedingt.

Die Religionen, um die es hier geht sind

  • Das Christentum und das Gebot Nächstenliebe, als Grundlage der westlichen Ethik und als Grundlage der Lehre der Amtskirchen. Hier haben wir es mit einer krassen Fehlinterpretation der Lehre Jesu und auch mit schwerwiegenden Fehlinterpretationen der Geschichte zu tun.
  • Die Religion des Fortschritts. Die Regierungen und Bevölkerungen der Zielländer und auch die Flüchtlinge sind Opfer eines blinden, wie ich meine dummen und durch die Fakten längst widerlegten, bei nüchternem Nachdenken unhaltbaren Glaubens an den dreifaltigen Gott des technisch/wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und ethisch-sozialen Fortschritts.
  • Der Islam. Der Islam, der von den Europäern falsch eingeschätzt wird und der zumindest einen Teil der sogenannten Flüchtlinge treibt.

Anfang

Das Christentum und sein Gebot der Nächstenliebe

Das Gebot der Nächstenliebe greift nicht gegenüber Angehörigen anderer Völker und damit auch nicht gegenüber Flüchtlingen. Man kann vor dem historischen Hintergrund des Neuen Testamentes sogar darüber streiten, ob das Gebot der Nächstenliebe innerhalb von großen und “bunt” gewordenen Nationalstaaten wie Deutschland gegenüber Angehörigen anderer Stämme, also z.B. für Bayern gegenüber Nord- oder Ostdeutschen, greift – sofern man sich überhaupt auf das Christentum berufen will.

Der Hintergrund der Bibel ist zunächst: Matth 15, 21-28:

Die Jesus und die kanaanäische Frau im Gebiet von Tyrus und Sidon

21 Jesus ging dann von dort weg und zog sich in die Gegend von Tyrus und Sidon zurück.
22 Da kam eine kanaanäische Frau aus jenem Gebiet her und rief ihn laut an: »Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem bösen Geist schlimm geplagt!«
23 Er antwortete ihr aber kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten ihn: »Fertige sie doch ab!A Sie schreit ja hinter uns her!«
A) A.Ü.: willfahre ihr doch!
24 Er aber antwortete: »Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel (Mt 10,6) gesandt.«
25 Sie aber kam, warf sich vor ihm nieder und bat: »Herr, hilf mir!«
26 Doch er erwiderte: »Es ist nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hündlein hinzuwerfen.«
27 Darauf sagte sie: »O doch, Herr! Die Hündlein bekommen ja auch von den Brocken zu essen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.«
28 Da antwortete ihr Jesus: »O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du es wünschest!« Und ihre Tochter wurde von dieser Stunde an gesund.

Jesus hilft dieser nicht zum Volke Israel gehörenden Frau zwar, weil sie so quengelt, ABER, er sagt ganz klar, dass er nur zum Volke Israel geschickt wurde. Daraus kann man wiederum ableiten, dass das Gebot der Nächstenliebe, das er an anderen Stellen des Neuen Testamentes als das Wichtigste nach der Liebe zu Gott angibt, sich maximal auf  Angehörige des Volkes Israel untereinander bezieht, sofern es nicht sogar nur für die Jünger und deren Familienmitglieder untereinander gilt. Von einem Gebot, alle Menschen oder auch nur aus fremden Ländern kommende Menschen wie sich selbst zu lieben, kann jedenfalls keine Rede sein. Dazu passt auch die Bergpredigt, mit der ich mich zum 1. Advent 2014 mit einem eigenen Artikel befasst hatte. Wie ich in meinem Artikel Die Bergpredigt gezeigt hatte, ist Jesus nicht gekommen, das Alte Testament aufzuheben, sondern nur um es zu ergänzen. Die üblicherweise mit der Bergpredigt verbundene, Jesus untergeschobene Aufforderung zur Feindes- und damit eventuell auch Fremdenliebe, ist offenbar eine beim Abschreiben der Bibel durch Weglassung von Satzteilen verursachte Verfälschung der Worte Jesu.

Sehr gute Ausführungen zum Thema Fremde und Flüchtlinge aus der Sicht der Bibel und des Christentums sind die Predigten von Pastor Jakob Tscharntke, von der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Rieflingen, vom 5. Oktober 2015 und vom 11. Oktober 2015, die beide als mp3-Datei im Internet verfügbar sind, und die ich im folgenden verlinkt habe:

Predigt vom 04.10.15 , Der Christ und der Fremde.

Predigt vom 11.10.15, Wie gehen wir als Christen mit der Zuwanderungsproblematik um?

Im Predigtarchiv der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Riedlingen können die Predigten auch in anderen Audioformaten und andere Predigten heruntergeladen werden.

Fehlinterpretation der Geschichte

Mir ist schon vor vielen Jahren aufgefallen, dass multikulturelle Staaten und Gesellschaften fast immer durch Streit,  finanzielle Probleme, Kriege, Bürgerkriege und oft auch durch Diktaturen auffallen. Das fing an mit einer Vielzahl befremdlicher Probleme in Belgien, in der Zeit als ich dort studiert habe (Affäre José Happart, dem Bürgermeister der zum flämischen Sprachgebiet gehörenden Gemeinde Voeren, der sich weigerte Flämisch zu lernen). Es ging weiter über die Geschichte vom Zerfall Jugoslawiens, des Völkermordes in Ruanda und reicht bis in die neuere Zeit zu den Informationen über Syrien, den Irak, Libyen, Süd-Afrika, Simbabwe und auch die USA, wo es überall Gegensätze zwischen Völkern, Volksgruppen und teilweise auch Rassen gibt. Dass ich mich mit meiner Wahrnehmung nicht getäuscht habe, zeigen unter anderem auch die Rede und das Interview von Frank Salter, die ich für meine Webseite übersetzt habe und im Folgenden verlinke:

Sinnvoll an dieser Stelle könnten auch die drei Kapitel aus dem Buch Der Mensch das riskierte Wesen – Zur Naturgeschichte menschlicher Unvernunft von Prof. Irenäus Eibl-Eibesfeldt sein, die ich für meine Webseite kopiert habe:

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Die Religion des Fortschritts

Erst mit der Übersetzung des Gesprächs von Chris Martenson mit John M. Greer  Der Gott des technischen Fortschritts könnte sehr wohl tot sein – Aber die Gesellschaft will dies nicht in Erwägung ziehen und dann weiter mit der Lektüre des dort erwähnten Buches After Progress: Reason and Religion at the End of the Industrial Age ( dt.: Nach dem Fortschritt – Vernunft und Religion am Ende des Industriezeitalters),  von John M. Greer, dem ich inzwischen den Blogbeitrag Nach dem Fortschritt gewidmet habe,  habe ich einige Erklärungen zum Verhalten der Regierung, der Bevölkerung und jetzt auch der Flüchtlinge entdeckt, die ich hier kurz erläutern möchte.

Der Gott des Fortschritts lockt die Flüchtlinge nach Deutschland

Die deutsche  Regierung,  die meisten Politiker, die meisten Journalisten und der Teil der Bevölkerung, der die Flüchtlinge willkommen heißt, aber auch die Flüchtlinge selbst, sind einem naiven, uninformierten Glauben an den Gott des Fortschritts verfallen.

Leider ist dieser Glaube an den Fortschritt aus grundlegenden Gründen unberechtigt.

In meinem Blogbeitrag Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen, habe ich in dem Abschnitt Technologischer Optimismus erläutert, dass der technisch/wissenschaftliche Fortschritt unweigerlich immer geringer wird, weil die einfachen, preiswerten Erfindungen immer am Anfang gemacht werden und weil mit der Zeit die Komplexität und deren Kosten ansteigen und die Erträge von Wissenschaft und Forschung immer geringer werden. Mit der Zeit wird alleine schon wegen dieser Kosten-/Komplexitätsspirale jeder weitere technisch-wissenschaftliche Fortschritt unbezahlbar. Durch den nun erfolgenden, massenhaften Import von Analphabeten und von Menschen aus Kulturen, die selbst in den besten Zeiten des Industriezeitalters eher nichts zum technisch-wissenschaftlichen Fortschritt beigetragen haben, wird man das auch nicht ändern können.

Unserer Wirtschaft werden also zwangsläufig zunehmend die Ideen ausgehen.

Technisch-wissenschaftlicher Fortschritt erfordert aber nicht nur Ideen und Wissen, sondern zuerst und vor allem auch Energie. Der Wohlstand und Zivilisationsgrad einer Gesellschaft hängt nach Leslie Whites Gesetz  von deren Pro-Kopf Verbrauch an Energie ab. Jetzt wissen wir aber, dass die für Deutschland verfügbare Energiemenge in den nächsten Jahren aus verschiedenen Gründen  sinken wird. Wir könnten unseren Wohlstand und den Grad unserer Zivilisation, wenn überhaupt,  also nur dann halten, wenn wir die Bevölkerung reduzieren würden. Stattdessen lassen wir nun massenhaft Analphabeten und Leute aus gescheiterten Staaten und aus Kulturen, die uns technisch-wissenschaftlich weit unterlegen waren, zu uns kommen und heißen die auch noch willkommen.

Wenn unsere Regierung und unsere Journalisten nicht hauptsächlich vom IS, von Saudi Arabien oder von irgendwelchen anderen finsteren Mächten bezahlt werden, dann kann ich mir deren Meinung zur Flüchtlingskrise, Asylrecht und Einwanderung nur damit erklären, dass sie abergläubig und dem Götzen Fortschritt, verfallen sind.

Man kann es auch so formulieren, dass die Deutschen im ersten und im zweiten Weltkrieg mit der maßlosen Übertreibung bei der Ausübung der Zivilreligion des Nationalismus gescheitert sind, und dass sie jetzt genauso maßlos ihre mit ihrer neuen Zivilreligion des Grundgesetzes, des Gutseins und der Gerechtigkeit des Rechtsstaates übertreiben und auch damit krachend scheitern werden.

Die der Zivilreligion des Grundgesetzes überlagerte Zivilreligion ist der von John Michael Greer erläuterte Glaube an den den technisch-wissenschaftlichen Fortschritt und an das ewige Wirtschaftswachstum. Der Soziologe und Ökologe William Catton bezeichnet diesen irrealen Fortschrittsglauben als Cargoismus oder modernen Cargo-Kult der Westlichen Industriegesellschaften, in Anlehnung an den im Pazifik bei manchen Eingeborenen beobachteten Cargo-Kult.

Ohne den naiven Glauben an den Fortschritt und die faktisch unendliche Verfügbarkeit billiger Energie würden keine Flüchtlinge nach Deutschland fliehen und würden die Deutschen und ihre Regierung die Flüchtlinge nicht akzeptieren.

Hier einige Links meiner Webseite, die den Glauben an den Fortschritt und damit die materiellen Grundlage der Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik der BRD hinterfragen;

Aber auch die Kosten der zunehmenden, durch die Flüchtlinge noch weiter gesteigerten  Komplexität unserer Gesellschaften werden zwangsläufig die Glaubwürdigkeit unserer Zivilreligion untergraben und deren Kollaps bewirken. Soweit das  Grundgesetz und der Rechtsstaat der Inhalt unserer Zivilreligion sind, wäre deren Untergang sehr bedauerlich. Trotzdem muss man damit nun rechnen. Dadurch, dass die maßlose, alle Grenzen der Vernunft sprengende Massenzuwanderung und die Flüchtlingsströme als letztlich auf das Grundgesetz und den Rechtsstaat zurückführbare Ereignisse wahrgenommen werden, droht nun dem Grundgesetz und dem Rechtsstaat der BRD, ebenso wie der EU die Gefahr, durch maßlose Übertreibung genauso in Verruf zu geraten wie der  Nationalismus.

Eine wichtige Anmerkung von John Michael Greer zur Zivilreligion in diesem Zusammenhang ist, dass Zivilreligionen, wie eben der Glaube an den Fortschritt und auch wie der Glaube an den Wert des deutschen Grundgesetzes und des deutschen Rechtsstaates ziemlich leicht und schnell zusammenbrechen wenn offensichtlich wird, dass das “Paradiesversprechen” dieser Zivilreligion nicht gehalten werden kann. Das heißt, eine Zivilreligion, wie hier der Glaube an das Grundgesetz und den Rechtsstaat oder wie der Glaube an den Fortschritt, oder früher der Nationalismus und der Kommunismus, verleitet die Menschen zunächst gerade auch dann dazu, maßlos in diese Zivilreligion zu investieren und ihr Opfer zu bringen, wenn ihre Grundlagen schwinden und sie nicht mehr liefern kann, was man sich von ihr versprochen hat. Nach diesem Überschießen der emotionalen und materiellen Investition in die Zivilreligion kommt dann aber relativ schnell, bei immer mehr Menschen die Einsicht, dass die so verehrte Zivilreligion ein schädlicher Aberglaube ist und dass sie mehr schadet als nützt.

Im Bezug auf den Gott des Fortschritts wäre das sicherlich sehr nützlich und könnte viele Schäden vermeiden. Indem aber unsere Regierung und unsere Verwaltungen die Flüchtlinge nutzen, um unseren Rechtsstaat und das Grundgesetz als für die deutschstämmige Bevölkerung zunehmend nutzlos bis schädlich und gefährlich erscheinen zu lassen, zerstören sie die Akzeptanz des Rechtsstaates, des Grundgesetzes und auch des Sozialstaates. Man sollte das bedenken. Mit meinem Vorschlag für ein wirklich grünes Asyl- und Einwanderungsrecht könnte man diese Zerstörung des Sozialstaates, des Rechtsstaates und des Grundgesetzes und auch der Institutionen unserer Demokratie vielleicht noch verhindern.

Eine interessante Frage ist nun, wie sich unsere Zivilreligionen (Gott des Fortschritts, Glauben an das Grundgesetz und den auf ihm beruhenden weltlichen Rechtsstaat) mit dem Glauben streng gläubiger Muslime vertragen sollen. Im Christentum gibt es immer noch die Aussagen Jesu “gib dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was IHM ist.” Wenn der Koran das nicht hat, oder wenn ein Muslim erkennt, dass die Deutschen im Grund tief religiöse Menschen sind, die faktisch die Götter des Grundgesetzes und des weltlichen Rechtsstaates und des technische-wissenschaftlichen Fortschritts anbeten, dann kann ein guter Muslim die Deutschen deshalb nur als Ungläubige betrachten und er kann und wird die Werte der BRD und Europas ganz sicher nicht übernehmen und sich nicht an diese Werte anpassen können und wollen, weil dies ein Götzendienst und damit Abfall vom einzig richtigen Glauben und eine Beleidigung Allahs, des einzigen Gottes wäre.

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Islam

Mit dem Islam habe ich mich selbst nur wenig befasst. Den Koran finde ich, im Gegensatz zur Bibel  ziemlich verwirrend.

Ich möchte hier nur einen kleinen, knapp 15-Minütigen Vortrag Das Dschihad-System von Manfred Kleine-Hartlage einbinden. Ich fand diesen Vortrag erschreckend.

Erst nachdem ich diesen Artikel hier schon fertiggestellt und freigeschaltet hatte, habe ich mir auf Youtube den im Folgenden eingebunden Vortrag mit Diskussion, mit dem Titel Zerstörung und Selbstzerstörung Europas, von Manfred Kleine-Hartlage bei der Konservativen Aktion Stuttgart, 10.Mai 2012, angehört. Der Vortrag, aber auch die Diskussionsbeiträge der Zuhörer sind sehr interessant. Mir besonders im Gedächtnis hängen geblieben sind folgende Punkte:

  • Ziel der Linken ist offenbar die Zerstörung jeder Gesellschaft in der sie leben. Aber anderseits sind die Linken  die  Handlanger und Komplizen des Großkapitals und auch der Islamisten. In der Iranischen Revolution hätten zudem die Kommunisten  mit den Islamisten des Ajatolla Chomeini zusammen gearbeitet und diese unterstützt, aber dann, nach der Revolution, seien zehntausende Kommunisten in Iran hingerichtet worden. Kommunisten seien als Atheisten für die Islamisten sozusagen der letzte Dreck und weit weniger Wert als Christen, Juden und Gegenstände. Aber die Kommunisten und Linken würden das ignorieren.
  • Sozialdemokratische Partien  wollen Zuwanderung von unqualifizierten, auf Sozialleistungen angewiesene Menschen aus anderen Kulturen, eben weil diese Sozialleistungen brauchen und vorzugsweise sozialdemokratisch wählen. Das sie damit dem Großkapital dienen und die Sozialstaaten und damit am Ende auch die Hoffnung und die soziale Sicherheit ihrer eigentlichen, einheimischen Hauptwählergruppe  ruinieren, nehmen sie zynisch in Kauf.  Kleine-Hartlage beruft sich dabei auf die Aussagen  eines Beraters von Tony Blair. Schröder habe 2002 die Wahl nur gewonnen, weil die in Deutschland wahlberechtigten Türken fast alle für ihn gestimmt hätten.
  • Parteien wie CDU/CSU wollen Zuwanderung, weil sie im Interesse des Großkapitals ist (billige Arbeitskräfte, Lohnsteigerungen für Einheimische verhindern) und sie wollen Zuwanderung, weil sie glauben dafür von den Zuwanderern gewählt zu werden, was aber in allen westlichen Staaten systematisch fehlgeschlagen sei.
  • Demokratie in multikulturellen Gesellschaften funktioniert nicht. Aber Demokratie wird gar nicht wirklich gewollt. Ziel von Frau Merkel und den Leuten hinter ihr, aber wohl auch von SPD und den Grünen und dem Großkapital, ist es immer mehr Kompetenzen an supranationale Organisationen wie die EU, die Nato, die WTO und die UNO abzugeben und so die Demokratie auszuhebeln und die Bevölkerungen immer mehr einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen.
  • Von den Universitäten und auch von den  Akademien der Amtskirchen kann man offenbar kaum noch kritische Fragen und selbstständiges Denken erwarten.

Ich sehe hinter alledem aber mit einigem Spott und ganz gelassen, die Tatsache, dass die globale Industriegesellschaft an den ökologischen und geologischen  Grenzen dieser Welt, denen ich verschiedene Beiträge auf meiner Webseite gewidmet habe und  vermutlich auch am militärischen Widerstand Chinas zerschellen wird. Die umtriebigen Milliardäre des Westens und ihre Komplizen bei der SPD, den Linken, der CDU/CSU und den Grünen, haben keine Chance, wenn die Islamisten wirklich Europa übernehmen. Sie werden dann wohl genauso umgebracht wie die Kommunisten nach der islamistischen Religion im Iran. Und wenn dann Europa ruiniert und islamistisch geworden ist und die auch so gescheiten Eliten unserer Tage von ihren vermeindlichen islamistischen Verbündeten im Kampf gegen Rechts  ermordet worden sind, dann werden die Chinesen oder/und die Inder sich die technisch/wissenschaftlich und damit auch militärisch unterlegenen Muslime vorknöpfen.  Bei alledem frage ich mich, ob unsere Eliten, die Linken und auch diese Milliardäre, die glauben sie würden Weltpolitik machen, wirklich wissen, was sie tun und ob die die Zukunft wirklich wollen, die sie da gerade herbeiführen.

Doch hier nun der Vortrag mit Diskussion, mit dem Titel Zerstörung und Selbstzerstörung Europas, von Manfred Kleine-Hartlage bei der Konservativen Aktion Stuttgart, 10.Mai 2012von Kleine Hartlage:

Neulich hat mich jemand auf den unten stehenden, inzwischen über 500.000 mal aufgerufenen Kommentar des kandischen Journalisten Ezra Levant, mit dem Titel Erzwungene Nationale Psychotherapie? – Merkels Kommentar aus kanadischer Sicht aufmerksam gemacht, der auch zum Thema Deutschland und die Zuwanderung gehört:

Was ich dabei nicht verstehe ist, wie eine große Volkspartei wie die CDU/CSU diese Frau zur Bundeskanzlerin machen konnte und warum die CDU/CSU sie jetzt nicht einfach austauscht. D.h., ich verstehe das schon: Unsere politische Führung und auch das gesamte Führungspersonal der großen Volksparteien ist offenbar hauptsächlich darauf spezialisiert, Wähler und Parteimitglieder zu manipulieren, zu verführen und mit nichtssagenden Sprechblasen zu beruhigen.  In guten, ruhigen Zeiten, bei funktionierender Wirtschaft kann eine Gesellschaft sich so etwas vielleicht leisten. Aber jetzt und in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ist eine Zeit, wo man richtige Männer bräuchte, die die Welt und andere Kulturen und die Geschichte tatsächlich kennen, die den Ernst der Lage erkennen und die vernünftig handeln und die nicht einfach nur  Sprechblasen absondern und Deutschland zum Schaden des deutschen Volkes, zum Schaden  Europas und auch zum Schaden der Welt und der Herkunftsländer der Flüchtlinge mit einer völlig verantwortungslosen Politik zerstören. D.h., ist das wirklich so? Ist es nicht eher so, dass Frau Merkel und die CDU/CSU einfach nur tiefgläubige Angehörige einer Zivilreligion sind, die auf Fehlinterpretationen des Christentums und auf groben Fehleinschätzungen des Islams beruht und deren materielle und ökologische Grundlagen teilweise schon weggebrochen sind und teilweise gerade und in den nächsten Jahren wegbrechen wird? Einer  einer Zivilreligionen also, die letztlich auf einer pervertierten Form des Christentums aufbaut und die willkürlich ist und keine vernünftige Grundlage  hat, weil, ohne aber, wie Nietzsche es klar erkannt hat, ihr Gott tot ist und weil sie damit keine glaubhafte Drohung eines übernatürlichen Gottes und eines jenseitigen Strafgerichtes zu bieten hat. Es ist damit eine irrationale, weltfremde Ethik und Zivilreligion, die nun Deutschland und Europa ins Verderben stürzt,  ahnungslos-naiv dem Islam ausliefert  und untergehen lässt..

Und was ist mit dem Grundgesetz und unserem Rechtsstaat? Im Grundgesetz ist zwar die Religionsfreiheit garantiert. Aber man kann davon ausgehen, dass die Autoren des Grundgesetzes dabei eher an verschiedene Formen des Christentums, an das Judentum und an Weltanschauungen wie die Anthroposophie gedacht haben, aber eben nicht an den Isalm mit der u.a. von Manfred Kleine-Hartlage in seinem Vortrag und in seinem Buch über das Dschihad-System geschilderten Problematik.   Aus der Sicht der Autoren des Grundgesetzes und vor allem auch aus der Sicht ihrer Zielsetzung, kann man die derzeitige Politik der etablierten Parteien daher durchaus als klar verfassungsfeindlich ansehen, weil sie dem deutschen Volk schaden und weil sie dem Ziel der Sicherung eines die grundlegenden Werte das Abendlandes und das Selbstbestimmungsrecht der Völker  wahrenden Friedens in Europa abträglich sind.

Klar ist jedenfalls, dass das Gebot der Nächstenliebe im Sinne des Christentums nicht gegenüber nichtdeutschen Muslimen und Flüchtlingen gilt, weil diese ganz klar NICHT unsere Nächsten sind.  Ja, es ist sogar so, dass das Gebot der Nächstenliebe und der gute Vorsatz human zu sein, uns eigentlich dazu verpflichtet, die Flüchtlinge und auch die Muslime unfreundlich zu behandeln, schlecht zu versorgen und schlecht unterzubringen, um sie dazu zu bewegen, unserer Land freiwillig möglichst bald zu verlassen und um zu den weiteren Zustrom von Flüchtlingen auch ohne Grenzzäune zu drosseln und möglichst ganz zu stoppen.

Eine Nächstenliebe einfach so, etwa im Sinne von Emanuel Kant ist zudem einfach nur dumm und verwerflich, wenn und sobald sie volkswirtschaftlich oder militärisch der eigenen Gruppe, aus Sicht des Grundgesetzes also dem deutschen Volk, bzw. der lokalen Bevölkerung, auf längere Sicht mehr schadet als sie nützt.

Wenn man unbedingt die ganze Menschheit und deren Zukunft im Sinn hat, dann ist es falsch in Deutschland nicht deutsche Flüchtlinge und nicht deutschstämmige Zuwanderer aufzunehmen oder zu dulden, weil wir damit:

Die Wirklichkeit ist jedenfalls sehr komplex und es ist so, wie der amerikanische  Soziologie und Ökologe William Catton unter anderem in seinem Buch Bottleneck: Humanity’s Impending Impasse geschrieben hat, dass man vieles tun wird, was die Situation und die Zukunft nicht wie beabsichtigt verbessern, sondern drastisch verschlimmern wird.  Der derzeitige Umgang mit der Flüchtlingskrise dürfte so ein Fall sein. Das Gute ist hier schlecht und böse, und das vermeinlich Böse und Schlechte wäre das Beste und das Gute, dass wir tun sollten und mit dem wir vielen Menschen das Leben retten und die Zukunft verbessern könnten.

Im Bezug auf den Islam könnte es sinnvoll sein z.B. durch Lektüre der Bücher von Manfred Kleine-Hartlage und Peter Scholl-Latour  mehr über den Islam zu lernen. Es könnte auch sinnvoll sein, mit dem Phänomen der Zivilreligionen und den mit ihnen verbunden Gefahren und Nebenwirkungen zu rechnen, diese zu untersuchen und darüber gründlich nachzudenken und zu diskutieren.

Eine der Einsichten zum Thema Zivilreligionen, die John Michael Greer in seinem Buch “After Progress” anführt ist, dass Zivilreligionen zwar einerseits Staat und Gesellschaft dazu veranlassen können, mit großer Kraft und unter vielen unnötigen Opfern unnötig lange und intensiv das Falsche zu tun. Aber Zivilreligionen  können auch sehr schnell untergehen, wenn sie die versprochene paradiesische Zukunft auf Erden nicht liefern können.

Kelberg, den 16.10.2015

Christoph Becker




Jesus, Krieg und Frieden

Seit einigen Jahren habe ich mir an Heiligabend meistens den Film “Merry Christmas” angesehen, der vom Kleinen Weihnachstfrieden , an der Westfront 1914 handelt, bei dem deutsche, britische und französische Soldaten an Heiligabend zum Entsetzen ihrer militärischen Führungen ihre Schützengräben verlassen und gemeinsam Weihnachten gefeiert haben.

In meinem Beitrag über die Bergpredigt, zum 1. Advent 2014,  hatte ich gezeigt, dass Jesus die für das weinerlich-feminine Gutmenschenchristentum des Westens fundamentalen Worte überhaupt nicht gesagt hat, bzw. nicht gesagt haben kann. Jesus hat auch nie den robust kriegerischen Gott des alten Testamentes und seine Vertreter angegriffen. Er hat dessen Taten und Worte nie verurteilt, sondern sich als mit diesem sehr verbunden und als mit IHM einer Meinung angesehen.

Jesus kam nicht nur um Frieden zu bringen, sondern auch Krieg

Für meinen  Blogbeitrag zum 4. Advent 2014 habe ich nun das Neue Testament,  in der Übersetzung der Heiligen Schrift von Hermann Menge, nach den Suchbegriffen “Schwert“, “Krieg” und “Frieden” durchsucht und über die Ergebnisse nachgedacht. Der Hintergrund hierfür war zunächst Matthäus 10, 34, wo Jesus sagt:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 34 »Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen! Nein, ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert (= Krieg). 34 „Denket nicht, daß ich gekommen sei, um mit Gewalt Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um bloß Frieden zu bringen, sondern auch das Schwert.”

Wie die Übersetzung der Heiligen Schrift von Hermann Menge zeigt, ist mit Schwert hier ganz allgemein Krieg gemeint.  Das Wort Krieg kommt im Neuen Testament ansonsten  nur noch an zwei Stellen in der Offenbarung vor, nämlich Offb 12,17 und Offb 13,7:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
Offb 12,17
17 Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.
Offb 13,7
7 Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen.
(Kap 11,7; Dan 7,21)
Offb 12,17
17 Da geriet der Drache in Wut gegen das Weib und ging hin, um Krieg mit den übrigen ihres Samens (= ihren übrigen Angehörigen) zu führen, (nämlich mit denen) die Gottes Gebote beobachten (oder: befolgen) und das Zeugnis Jesu haben (oder: am Zeugnis Jesu festhalten).
Offb 13,7
7 Auch wurde ihm gestattet, Krieg mit den Heiligen zu führen und sie zu besiegen; und Macht wurde ihm über alle Stämme und Völker, Sprachen und Völkerschaften verliehen.
Offb 12,1717 Da geriet der Drache über die Frau in Wut und machte sich daran, Krieg mit den übrigen ihrer Nachkommenschaft zu führen, jener Nachkommenschaft, welche die Gebote Gottes hält und Zeugnis für Jesus ablegt. (Vergl.  1. Mo. 3,15)Offb 13,77 Auch wurde ihm die Möglichkeit gegeben, gegen die Gottesgläubigen den Kampf aufzunehmen und sie zu besiegen. Es wurde ihm Macht verliehen über alle Stämme und Völker, Sprachen und Nationen.

 

Der Chor der Engel:  Friede auf Erden, in den Herzen und auch da längst nicht für alle

Wie war das nun mit dem Chor der Engel, den die Hirten an Heiligabend vernommen haben? Die betreffende Bibelstelle ist Lukas 2, 13-14

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
(Luther übersetzte nach anderer Überlieferung: »… und den Menschen ein Wohlgefallen«).
13 Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott priesen mit den Worten:
14 »Ehre sei Gott in Himmelshöhen und Friede auf Erden in (oder: unter) den Menschen des (göttlichen) Wohlgefallens!«(A.Ü.: Herrlichkeit ist bei Gott in der Höhe und Heil auf Erden bei Menschen der Erwählung (oder: … Friede den Menschen, die guten Willens sind, oder: … bei Menschen, an denen er Wohlgefallen hat).
13 Plötzlich war bei diesem Engel eine große Menge Geister aus dem Jenseits, die Gott lobsangen mit den Worten: 14 „Ehre sei Gott in der Höhe, und auf der Erde sei Friede in den Herzen der Menschen, die guten Willens sind.”

Die Übersetzung Luthers passt hier wieder nicht zur Realität, nämlich den realen Kriegen der letzten 2000 Jahre, und auch nicht zu den oben schon erwähnten Worten Jesu, nach der Bericht in Matthäus 10, 34.  Hermann Menge zeigt in den Anmerkungen den Interpretationsspielraum der von ihm genutzten Überlieferungen, und die Übersetzung von Johannes Greber ist auch hier wieder diejenige die mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar ist. Der Chor singt hier jedenfalls nur vom Frieden in den Herzen.  Auch hier gilt die Friedensbotschaft ganz klar nicht allen Menschen oder der Menschheit, sondern nur jenen die guten Willens sind. Immerhin bedeutet das aber, dass der verheißene seelische Friede nicht von der Willkür oder Laune Gottes abhängt, sondern vom guten Willen des einzelnen Menschen.  Eine die ganze Menschheit betreffende Liebe Gottes mag es geben, und Weihnachten kann man durchaus, auf sehr lange Sicht als Lichtblick für alle Menschen sehen, aber das ist dann fast genauso wie beim Islam. Überhaupt ist das Christentum dem Islam keineswegs unterlegen. Der Gott der Christen kann mit dem Allah der Muslime ganz locker mithalten, wenn es um Zorn, Kampfgeist und Machtanspruch geht.

Die Jünger Jesu waren teilweise bewaffet

Zunächst einige weitere Bibelstellen im Neuen Testament, die sich mit dem Suchbegriff “Schwert” finden.

Matthäus 26, 51-52

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
51 Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.
52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.
(siehe 1.Mose 9,6)
53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte?
(Kap 4,11)
54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, dass es so geschehen muss?
51 Einer jedoch von den Begleitern Jesu streckte die Hand aus, zog sein Schwert, schlug damit nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.
52 Da sagte Jesus zu ihm: »Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort (= in die Scheide)! Denn wer zum Schwerte greift, wird durchs Schwert umkommen!
53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, und er würde mir nicht sogleich mehr als zwölf Legionen (= Heerscharen; vgl. Mk 5,9) Engel zu Hilfe senden?
54 Wie sollten dann aber die Aussprüche der Schrift erfüllt werden, daß es so geschehen muß?«
51 Einer von den Begleitern Jesu griff nach dem Schwerte, schlug damit nach dem Knecht des Hohepriesters und Hieb ihm das Ohr ab. 52 Da sagte Jesus zu ihm: „Stecke dein Schwert in die Scheide! denn wer das Schwert ergreift, soll durch das Schwert umkommen! 53 Oder meinst du, mein Vater würde mir nicht auf meine Bitte sofort mehr als zwölf Legionen Engel zur Hilfe senden? 54 Wie könnten dann aber die Aussprüche der Schrift in Erfüllung gehen, nach denen alles so kommen muß?”

Diese Szene spielt kurz vor dem Ende des Lebens Jesu, bei seiner Gefangennahme. Offenbar sind die Jünger bewaffnet und haben keine Hemmung im Beisein von Jesu von der Waffe Gebrauch zu machen. Jesus bezieht sich zwar zunächst auf 1. Mose 9,6, wo es um Mord und Totschlag geht,  aber dann fügt er bezeichnender Weise hinzu, dass auch ihm und Gott die Anwendung von Gewalt hier ohne weiteres möglich wäre, dass aber in diesem speziellen Fall davon abgesehen wird, damit  die von Gott durch die Propheten gemachten Ankündigungen aus dem Alten Testament in Erfüllung gehen können.

Bei Lukas 22, 36-38, erfahren wir, dass Jesus nach dem Abendmahl, also an Gründonnerstagabend, seine Jünger zum Kauf von Schwertern aufgefordert hat, und dass diese tatsächlich 2 Schwerter hatten.

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
36 Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer’s nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert.
37 Denn ich sage euch: Es muss das an mir vollendet werden, was geschrieben steht (Jesaja 53,12): »Er ist zu den Übeltätern gerechnet worden.« Denn was von mir geschrieben ist, das wird vollendet.
38 Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.
36 Er fuhr fort: »Jetzt aber – wer einen Beutel (mit Geld) hat, der nehme ihn mit sich, ebenso auch einen Ranzen, und wer nichts (derartiges) hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert!
(A.Ü: Wahrscheinlich ist zu lesen: Und wer kein Schwert hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich eins.)
37 Denn ich sage euch: Folgendes Schriftwort muß sich an mir erfüllen (Jes 53,12): ›Er ist unter die Gesetzlosen (= Verbrecher) gerechnet worden‹; denn in der Tat: das mir bestimmte Geschick kommt jetzt zum Abschluß.«
38 Da sagten sie: »Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter!« Er antwortete ihnen: »Das genügt.«
(A.Ü.: Genug davon! oder: Es ist gut so)
36 „Jetzt aber,” sagte er, „soll derjenige, der einen Beutel mit Geld hat, ihn mitnehmen und auch eine Reisetasche, und wer nichts besitzt, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert. 37 Denn ich sage euch, jetzt muß sich noch das Schriftwort erfüllen: “Er ist unter die Verbrecher gerechnet worden.“ Und wer dann hat mein Schicksal sein Ende erreicht.” — 38 „Herr,” erwiderten sie, „wir haben hier zwei Schwerter!” Er antwortete: „Es ist schon gut”

 

Hier nun Lukas 22,49-51, wo im Evangelium nach Lukas ein Schwert zum Einsatz kommt

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
49 Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
50 Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.
51 Da sprach Jesus: Lasst ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
49 Als nun die Begleiter Jesu sahen, was da kommen würde, sagten sie: »Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?«,
50 und einer von ihnen schlug (wirklich) nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.
51 Jesus aber antwortete: »Laßt ab! Bis hierher und nicht weiter!« Dann rührte er das Ohr an und heilte ihn.
49 Als die Begleiter Jesu erkannten, was vorging, fragten sie: „Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?” 50 Und einer von ihnen schlug auch wirklich drauflos und traf den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 Jesus aber sagte zu ihnen: „Laßt es dabei bewenden!” Dann streckte er seine Hand nach dem Knechte aus, erfaßte ihn und heilte das Ohr wieder an.

 

Die selbe Szene im Evangelium nach Johannes, 18,11-12

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
 10 Simon Petrus aber hatte ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus.
11 Da sprach Jesus zu Petrus: Steck dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?
10 Da nun Simon Petrus ein Schwert bei sich hatte, zog er es heraus, schlug damit nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Knecht hieß Malchus.
11 Da sagte Jesus zu Petrus: »Stecke das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gereicht hat?«
10 Da zog Simon Petrus das Schwert, das er bei sich trug, und schlug damit nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Der Knecht hieß Malchus. 11 Da wandte sich Jesus an Petrus mit den Worten: „Stecke dein Schwert in die Scheide! Oder soll ich etwa nicht den Kelch trinken, den mein Vater mir gereicht hat?”

Nach dem Bericht der Evangelien nach Lukas und Johannes hat Jesus fehlt also in allen Übersetzungen der Ausspruch Jesu, wonach der Jünger das Schwert weg stecken soll weil derjenige durch das Schwert umkommen würde, der zu Schwert greift. Die Evangelien nach Matthäus, Lukas und Johannes erwähnen dagegen alle, dass die Begleitung von Jesus an diesem späten Zeitpunkt seiner Laufbahn bewaffnet und zum Einsatz der Waffen bereit war.  Die Geschichte mit dem abgeschlagenen Ohr kommt in allen drei Evangelien, in allen Übersetzungen vor.

Die Schwerter der apokalyptischen Reiter

Weitere Stellen zum Stichwort Schwert sind Offenbarung 6,4 und 6,8:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
Offb 6,4
4 Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.Offb 6,88 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: Der Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten amit Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere auf Erden.
Offb 6,4
4 Da kam ein anderes Roß, ein feuerrotes, zum Vorschein; und dem auf ihm sitzenden (Reiter) wurde (die Macht) verliehen, den Frieden von der Erde wegzunehmen und (die Menschen dahin zu bringen), daß sie einander niedermetzelten; und es wurde ihm ein großes Schwert gereicht.
Offb 6,8
8 Da sah ich hin und erblickte ein fahles (= leichenfarbenes) Roß, und der auf ihm sitzende (Reiter), der hieß ›der Tod‹, und das Totenreich bildete sein Gefolge; und es wurde ihnen (oder: ihm) die Macht über den vierten Teil der Erde gegeben, die (Menschen) durch das Schwert und Hunger, durch Pest und durch die wilden Tiere der Erde zu Tode zu bringen.
Offb 6,4Da kam ein anderes Roß, ein feuerrotes, zum Vorschein. Auch darauf saß ein Reiter. Ihm wurde die Macht gegeben, den Frieden von der Erde wegzunehmen, damit die Menschen sich gegenseitig hinmordeten. Auch wurde ihm ein Schwert gereicht.Offb 6,8Da sah ich hin und erblickte ein fahles Roß. Darauf saß ein Reiter, der hieß „Tod”; und die Bewohner des Totenreiches waren in seinem Gefolge. Ihnen wurde die Macht gegeben, den vierten Teil der Erdbewohner zu töten durch das Schwert, durch Hunger, Pest und durch die wilden Tiere der Erde.

Es kann schon sein, dass dies alles zu einem größeren Plan gehört, und ich verstehe durchaus, wie das mit dem alle Menschen liebenden Gott gemeint ist.  Nur so wie unsere Kirchen es uns glauben machen wollen, in dem sie Gott und auch Jesus-Christus zu einer schwachen, weinerlich-femininen Lusche deklarieren, kann es nicht sein. Ich sehe sehr wohl und sehr klar, wie man all das Elend der Realität dieser Welt mit dem Bild eines alle Menschen  liebevollen Gottes in Einklang bringen zu kann.  Nur so wie unsere Kirchen es uns erzählen, kann es vor dem Hintergrund der Bibel auf die sie ihr Lehre angeblich aufbauen, nicht sein.

Jesu Drohungen gegen die Orte der Ungläubigen

Zum Bild von der weinerlich-feminin-machtlosen Lusche, die der Gott der Christen nach Meinung viele Theologen angeblich ist, passen auch NICHT die Worte Jesu bei der Aussendung der 72 Jünger in Lukas 10, 10-16

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
10 Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht:
11 Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch sollt ihr wissen: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.
12 Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt.
( 1.Mose 19,1-29) 13 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche gesessen und Buße getan.
14 Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen im Gericht als euch.
15 Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden.
16 Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.a
a) Mt 10,40; Joh 5,23
10 Wo ihr aber in einer Stadt einkehrt und man euch nicht aufnimmt, so geht auf ihre Straßen hinaus und sagt:
11 ›Sogar den Staub, der sich uns aus eurer Stadt an die Füße gehängt hat, wischen wir ab, damit er euch verbleibt, doch das sollt ihr wissen, daß das Reich Gottes nahe herbeigekommen ist!‹
12 Ich sage euch: Es wird Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen als der betreffenden Stadt!
13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst, in Sack und Asche sitzend, Buße getan (oder: sich bekehrt; Mt 3,2).
14 Doch es wird Tyrus und Sidon beim Gericht erträglicher ergehen als euch.
15 Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zum Totenreich wirst du hinabgestoßen werden! (Jes 14,13-15)
16 Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.«
 10 Kommt ihr jedoch in eine Stadt, und man verweigert euch dort die Aufnahme, so geht vor die Stadt hinaus ins Freie und sprecht: 11 .Selbst den Staub eurer Stadt, der sich uns an die Füße gehängt hat, schütteln wir ab. Er soll euch verbleiben. Aber das Eine sollt ihr nie vergessen: Die Verbindung mit der Geisterwelt Gottes steht nahe bevor!’ 12 Glaubt mir, es wird an jenem Tage, an dem es sich um die Aufnahme in das Reich Gottes handelt, der Stadt Sodom erträglicher ergehen, als einer solchen Stadt. – 13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wären in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen, die in euren Mauern gewirkt wurden, sie hätten zum Zeichen ihrer Bekehrung längst in Sack und Asche dagesessen. 14 Darum wird es Tyrus und Sidon besser ergehen als euch. 15 Und du, Kapernaum – bist du nicht bis zum Himmel erhöht worden? Doch bis zur Tiefe der Hölle wirst du hinabgestoßen werden. – 16 Wer auf euch hört, der hört auf mich; wer euch von sich weist, der weist mich von sich. Wer aber auf mich hört, der hört auf den, der mich gesandt hat.“

Dieser Jesus der Bibel war offensichtlich nicht der Typ, der nachgibt, der, wenn ihm einer grundlos auf die eine Backe schlägt auch noch die die hin hält, und der alle Sünden vergibt.

Das Schwert des inneren Zwiespalts

Zum Schluss die ebenfalls mit dem Suchbegriff “Schwert” gefundene Geschichte mit dem alten Simon, bei der Taufe Jesu, in Lukas 2,25-35:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
25 Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm.
(1.Mose 49,18)
26 Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.
27 Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz,
28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:
29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren,
wie du gesagt hast;
30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
31 den du bereitet hast vor allen Völkern,
32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden
und zum Preis deines Volkes Israel.
(Jes 49,6)
33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.
34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird
(Kap 20,17-18; Apg 28,22; 1.Kor 1,23)
35 – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden.
(Joh 19,25)
25 Und siehe, da lebte ein Mann in Jerusalem namens Simeon; dieser Mann war gerecht (= gesetzestreu) und gottesfürchtig; er wartete auf die Tröstung Israels, und heiliger Geist war auf ihm.
26 Vom heiligen Geist war ihm auch geoffenbart worden, er solle den Tod nicht eher sehen, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen hätte.
(oder: den vom Herrn gesandten Messias; vgl. Mt 1,16.)
27 So kam er denn damals, vom Geist getrieben, in den Tempel; und als die Eltern das Jesuskind hineinbrachten, um nach dem Brauch (oder: der Vorschrift) des Gesetzes mit ihm zu verfahren,
28 da nahm auch er es in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
29 »Herr, nun entläßt du deinen Knecht,
wie du ihm verheißen hast (vgl. V.26), im Frieden;
30 denn meine Augen haben dein Heil gesehen (Jes 40,5),
31 das du vor den Augen aller Völker (Jes 52,10) bereitet hast,
32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden (Jes 42,6; 49,6)
und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.«
33 Die beiden Eltern Jesu verwunderten sich über das, was da über das Kind gesagt wurde.
34 Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria, seiner Mutter: »Wisse wohl: dieser ist vielen zum Fallen und (vielen) zum Aufstehen in Israel bestimmt und zu einem Zeichen, das Widerspruch erfährt –
(A.Ü.: Simeon wünschte ihnen dann Gottes Segen.)
35 und auch dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen –, auf daß aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.«
25 In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon – ein Mann ganz nach dem Herzen Gottes. Dieser wartete mit großer Sehnsucht auf einen Trost für Israel. Er stand unter der Leitung eines heiligen Geistes. 26 Von diesem heiligen Geist war ihm auch offenbart worden, daß er nicht eher sterben werde, bis er den Gesalbten des Herrn gesehen hätte. 27 Auf Antrieb dieses Geistes kam er in dem Augenblick in den Tempel, als die Eltern das Jesuskind hineinbrachten, um die Vorschriften des Gesetzes an ihm zu erfüllen. 28 Da nahm er es auf seine Arme und pries Gott mit den Worten: 29 „Nun rufst du, o Herr, deinen Knecht gemäß deinem Worte in Frieden ab. 30 Meine Augen haben ja dein Heil gesehen, 31 das du vor den Augen aller Völker bereitet hast 32 als ein Licht, das diejenigen an den Tag bringt und zur Herrlichkeit zurückführt, die zu deinem wahren Volke Israel gehören.” 33 Vater und Mutter des Kindes wunderten sich über die Worte, die sie soeben inbetreff ihres Kindes gehört hatten. 34 Simeon sprach ihnen seinen Segenswunsch aus und wandte sich dann an Maria, die Mutter des Kindes, mit den Worten: „Dieser ist dazu bestimmt, daß viele in Israel durch ihn zu Falle kommen und auch viele aufgerichtet werden. Denn die Art seines Auftretens wird auf Widerspruch stoßen. 35 Und das Schwert des inneren Zwiespaltes wird sogar deine eigene Seele durchbohren. So wird die wahre Gesinnung so vieler ans Tageslicht kommen.“

Ich verkneife mir hierzu einen Kommentar und möchte die gegenübergestellten Texte der Bibelübersetzungen für sich selbst sprechen lassen.

4. Advent 2014

Christoph Becker




Römer 13

Kapitel 13, Vers 1 bis 7 des Briefes des Paulus an die Römer ist in fast allen Übersetzungen der Bibel eine extreme Ungeheuerlichkeit.

Fast allen deutschsprachigen Übersetzungen der Bibel ist zu entnehmen, dass

  1.  JEDE Regierung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Gott eingesetzt ist, bzw. war, also auch die Hitlers, Stalins, Pol-Pots, der Islamische Staat und auch die ihrer jeweiligen Gegner, usw. . Es gibt, und gab in den letzten 2000 Jahren,  den meisten deutschsprachigen Bibelübersetzungen,  zur Folge, keine Regierung, die nicht von Gott eingesetzt war oder ist.
  2. Wer sich der staatlichen Gewalt widersetzt, der stellt sich gegen die Ordnung Gottes.  Damit war und ist jeder Widerstand gegen verbrecherische Regierungen nach dem Buchstaben eben dieser Bibelübersetzungen ein Verstoß gegen die Ordnung Gottes und wird auch dem göttlichen Gericht verfallen.
  3. Jede Regierung und ihre Vertreter in den letzten 2000 Jahren standen bzw. stehen demnach im Dienste Gottes und haben verlangt, bzw. verlangen ausschließlich, dass ihre Untertanen das Gute tun.
  4. Deshalb war und ist es notwendig, jeder Regierung der man als Christ gerade zufällig untertan ist, Gehorsam zu leisten und das nicht etwa nur aus Furcht vor der Strafe weltlicher Gerichte, sondern auch um des Gewissens willen. Deshalb soll man auch steuern zahlen und die Finanzbeamten aller Regierungen seit 2000 Jahren handelten und handeln nur im Auftrag Gottes.

Wer diese Ungeheuerlichkeiten nicht glauben will, lese in seiner Bibel nach.  Römer 13, 1-8, der Einheitsübersetzung der katholischen Kirche  spricht sogar ausdrücklich von “staatlicher Ordnung” und  “staatlicher Gewalt.  Die meisten anderen Bibelübersetzung sprechen von “Obrigkeit”, lassen aber in den Kommentaren keinen Zweifel daran, dass auch sie die “staatliche Ordnung” bzw. die “staatliche Gewalt” meinen.

Hier nun wie schon in meinen Artikel über die Bergpredigt und in meinem Artikel über den Anfang des Neuen Testamentes, die Gegenüberstellung der Texte, von Römer 13, 1-8 in der Lutherbibel von 1984Römer 13, 1-8 in Der Heiligen Schrift in der Übersetzung von Hermann Menge, und der Übersetzung des Neuen Testamentes von Johannes Greber, jenem rebellischen katholischen Pastor aus dem Hunsrück.

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. 2 Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu. 3 Denn vor denen, die Gewalt haben, muss man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten. 4 Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: Sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut. 5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht. 7 So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt. 8 Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 1 Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten (oder: den vorgesetzten Obrigkeiten) untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, ohne von Gott (bestellt zu sein), und wo immer eine besteht, ist sie von Gott verordnet. 2 Wer sich also der Obrigkeit widersetzt, der lehnt sich damit gegen Gottes Ordnung auf; und die sich auflehnen, werden sich selbst ein Strafurteil (= ihre gerechte Strafe) zuziehen. 3 Denn die obrigkeitlichen Personen sind nicht für die guten Taten (= für die, welche recht handeln) ein Schrecken, sondern für die bösen. Willst du also frei von Furcht vor der Obrigkeit sein, so tu das Gute: dann wirst du Anerkennung von ihr erhalten; 4 denn sie ist Gottes Dienerin dir zum Guten (= zu deinem Besten). Tust du aber das Böse, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist ja Gottes Dienerin, eine Vergelterin zur Vollziehung des (göttlichen) Zornes (oder: Strafgerichts) an dem Übeltäter. 5 Darum muß man ihr untertan sein, und zwar nicht nur aus Furcht vor dem (göttlichen) Zorn, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb entrichtet ihr ja auch Steuern; denn sie (d.h. die Beamten) sind Gottes Dienstleute, die für eben diesen Zweck unablässig tätig sind. 7 Lasset allen zukommen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, wem die Steuer gebührt, den Zoll, wem der Zoll zukommt, die Furcht, wem die Furcht, und die Ehre, wem die Ehre gebührt. 8 Bleibt niemand etwas schuldig, außer daß ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat damit das Gesetz erfüllt (Gal 5,14). 1 Allen Geistermächten, denen eure Leitung anvertraut ist, erweiset Gehorsam. Denn es gibt keine euch übergeordnete Geistermacht, die nicht von Gott herkäme. Und die, welche vorhanden sind, wurden von Gott bestimmt. 2 Wer sich also einer solchen Macht widersetzt, stellt sich dem Willen Gottes entgegen. Und die sich widersetzen, ziehen sich dadurch eine Strafe zu. 3 Diese Gebieter braucht man daher nicht zu fürchten, wenn man das Gute tut, sondern bloß dann, wenn man das Böse vollführt. Willst du also zu denen gehören, welche diese Macht nicht zu fürchten brauchen, so tue das Gute; dann wirst du Lob von ihr ernten. 4 Sie ist dir nämlich als Dienerin Gottes zur Vollbrin­gung des Guten zugeteilt. Tust du jedoch das Böse, dann hast du allen Grund zur Furcht. Sie trägt ja nicht umsonst das Strafschwert. Denn als Dienerin Gottes hat sie auch die Aufgabe, das Strafurteil bei dem zu vollstrecken, der das Böse tut. 5 Darum seid gehorsam, nicht bloß aus Furcht vor der Strafe, sondern weil euer eigenes Gewissen euch dazu antreibt. 6 Darum bringet auch gute Früchte zur Reife. Denn jene Mächte sind Beauftragte Gottes, die gerade zu diesem Zwecke bestän­dig bei euch ausharren. 7 Tuet ihnen allen gegenüber eure Schuldig­keit. Fordert der eine Opfer von euch, so bringet sie; fordert ein ande­rer die Ausführung eines guten Werkes, so führet es aus; flößt ein an­derer euch Furcht vor etwas ein, so fürchtet euch davor; zeigt einer euch etwas als wertvoll, so haltet es dafür; 8 ihr bleibt keinem gegen­über in der Erfüllung eurer Pflicht im Rückstand, sofern ihr das Gebot der gegenseitigen Liebe beobachtet. Denn wer seinen Mitmen­schen liebt, hat damit das ganze Gesetz erfüllt.

Bei Johannes Greber ist die “Obrigkeit” offenbar die Stimme des Gewissens, also das Ergebnis von verinnerlichten Moralvorstellungen, die insbesondere durch Gebet und vorsichtiges in sich Hineinhöhren als in der jeweiligen Situation von dem jeweiligen Gläubigen als gut und angemessen erkannt wird. In wieweit es dabei wirklich im Dienst Gottes stehende Geistermächte, bzw. Engel Gottes tatsächlich gibt oder nicht gibt ist an dieser Stelle ziemlich unwichtig.

Wichtig ist aber, dass insbesondere unsere beiden großen Amtskirchen mit ihren Übersetzungen nach den Buchstaben ihrer Bibeln blinden Gehorsam der Gläubigen gegenüber jeder noch so verbrecherischen und abartigen Regierung fordern.

Johannes Greber hat seine Übersetzung 1938 in den USA fertig gestellt. Wenn eigenes Nachdenken nicht gereicht hat, dann war damit doch spätestens seit den 50er Jahren unseren großen Amtskirchen bekannt, dass es für die Verse 1 – 8 des 13. Kapitels des Römerbriefes sehr wohl eine Interpretationsmöglichkeit gab, die mit dem gesunden Menschenverstand, dem Gebot der Nächstenliebe und der Bibel insgesamt vereinbar ist. Trotzdem ist die Übersetzung und Interpretation auch in den neueren  Bibelübersetzungen so wie oben dargestellt.

Die Übersetzung des Neuen Testamentes von Johannes Greber ist in diesem Punkt nach allem was ich herausfinden konnte die Einzige, die mit der Realität der Menschheitsgeschichte und mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar ist.  Die Übersetzung von Hermann Menge, aber auch die englische King James Bibel, lassen meines Erachtens sehr wohl eine Interpretation von Römer 13, 1-8, im Sinne der Übersetzung von Johannes Greber zu.  Dies kombiniert mit gesundem Menschenverstand und einem nüchternen Blick auf die Menschheitsgeschichte, legt nahe, dass der Apostel Paulus an dieser Stelle tatsächlich sinngemäß das gedacht und geschrieben hat, was Johannes Greber mit seiner Übersetzung zeigt.

3. Advent 2014

Christoph Becker

Nachtrag vom 23.12.2014:

Das 13. Kapitel des Römerbriefes enthält ab Vers 8 Ausführungen über die Nächstenliebe und anschließend über den Lebenswandel.  Nachdenken über die Nächstenliebe und auch über die Feindesliebe hat mich zu unerwarteten Ergebnissen geführt und erfordert einen eigenen Artikel.




Der Anfang des Neuen Testamentes

Das Neue Testament beginnt in fast allen Bibelübersetzungen, insbesondere auch in denen der evangelischen und katholischen Kirche faktisch damit, dass Gott ein Wunder gewirkt hat, um zu zeigen, dass er sein Wort NICHT hält.  Und das geht so …

Das Neue Testament beginnt mit dem Evangelium nach Matthäus. Dessen erstes Kapitel beginnt wie folgt ((zu den im Folgenden verwendeten Bibelübersetzung siehe meinen Beitrag Die Bergpredigt )) :

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
1 Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
2 Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder.
3 Juda zeugte Perez und Serach mit der Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram.
4 Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte Salmon.
5 Salmon zeugte Boas mit der Rahab. Boas zeugte Obed mit der Rut. Obed zeugte Isai.
6 Isai zeugte den König David.
David zeugte Salomo mit der Frau des Uria……16 Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus.
17 Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder.
1 StammbaumA Jesu Christi, des Sohnes (= Nachkommen) Davids, des Sohnes (= Nachkommen) Abrahams:
A) W.: Buch des Geschlechts (oder: der Abstammung oder: des Ursprungs).
2 Abraham war der Vater Isaaks; Isaak der Vater Jakobs; Jakob der Vater Judas und seiner Brüder;
3 Juda war der Vater des Phares und des Zara, deren Mutter Thamar war; Phares war der Vater Esroms; Esrom der Vater Arams;
4 Aram der Vater Aminadabs; Aminadab der Vater Naassons; Naasson der Vater Salmons;
5 Salmon der Vater des Boas, dessen Mutter Rahab war; Boas der Vater Obeds, dessen Mutter Ruth war; Obed war der Vater Isais (oder: Jesses);
6 Isai war der Vater des Königs David.
David war der Vater Salomos, dessen Mutter (Bathseba) die Frau Urias gewesen war;……16 Jakob der Vater Josephs, des Ehemannes der Maria, von welcher Jesus geboren ward, der da Christus (oder: der Messias, d.h. der Gesalbte) genannt wird.
17 Man sieht: von Abraham bis David sind es im ganzen vierzehn Geschlechter, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft ebenfalls vierzehn Geschlechter, endlich von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christus nochmals vierzehn Geschlechter.
1 Folgendes ist der Stammbaum Jesu, — des Messias, zum Beweis, daß er ein Nachkomme Davids und Abrahams ist. 2 Abraham war der Vater Isaaks, Isaak der Vater Jakobs, Jakob der Vater des Juda und seiner Brüder. 3 Juda war der Vater des Perez und des Serah; ihre Mutter hieß Thamar. Perez war der Vater Hezrons, Hezron der Vater Rams. 4 Ram war der Vater Aminadabs, Aminadab der Vater Nahsons, Nahson der Vater Salmons. 5 Salmon war der Vater des Boas, dessen Mutter Rahab hieß. Boas war der Vater Jobeds; seine Mutter hieß Ruth. Jobed war der Vater des Isai. 6 Isai war der Vater des Königs David. David war der Vater des Salomo; die Mutter war die Frau des Uria. ……..16 Jakob war der Vater des Joseph; und Joseph war der Mann der Maria; aus seinem Samen gebar sie Jesus, den Messias. 17 Wie man sieht, hat der Stammbaum von Abraham bis David vierzehn Glieder, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft ebenfalls vierzehn und von der babylonischen Gefangenschaft bis auf den Messias nochmals vierzehn.

Halten wir fest, in allen drei Übersetzungen beginnt das Neue Testament mehr oder weniger klar mit einem von Abraham bis Joseph reichenden Stammbaum.  Die Übersetzung von Johannes Greber ist die Einzige, die in Matthäus 1:16 klar sagt, dass Joseph der leibliche Vater von Jesus ist. Das würde dann auch mit dem Text alten Weihnachtsliedes Es ist ein Ros entsprungen  übereinstimmen, wo es heißt “von Jesse kam die Art“.  Wenn nun aber nicht Joseph, sondern der Heilige Geist, der leibliche Vater von Jesus gewesen wäre, dann hätte Gott bei der Zeugung von Jesus ein Wunder gewirkt, um damit sein Wort zu brechen und außerdem wäre dieser ganze Beginn des Neuen Testamentes völlig sinnlos und irreführend.  Wenn das Neue Testament schon damit anfängt, dass Gott sogar Wunder wirkt, um zu zeigen, dass ER lügt und sein Wort NICHT hält, dann kann man – wenn man nachdenkt – auch den ganzen Rest des Neuen Testamentes und das Christentum überhaupt vergessen.  Ich habe mit der Übersetzung von Johannes Greber allerdings eine elegante Antwort gefunden:

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.
19 Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.
20 Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist.
21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
22 Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14):
23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.
24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
25 Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.
18 Mit der Geburt Jesu Christi aber verhielt es sich so: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, stellte es sich heraus, noch ehe sie zusammengekommen (= zusammengezogen) waren, daß sie vom heiligen Geist guter Hoffnung war.
19 Da faßte Joseph, ihr Verlobter, der ein rechtschaffenerA Mann war und sie nicht in üblen Ruf bringen wollte, den Entschluß, sich ohne Aufsehen zu erregen von ihr loszusagen.
A) W.: gerechter = rechtbeschaffener (d.h. dem Gesetz und den Propheten treu ergebener), also sittenstrenger Mann.
20 Doch als er sich mit solchen Gedanken trug, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte zu ihm: »Joseph, Sohn (= Nachkomme) Davids, trage keinerlei Bedenken, Maria, deine Verlobte, als Ehefrau zu dir zu nehmen! Denn das von ihr zu erwartende Kind stammt vom heiligen Geist.
21 Sie wird Mutter eines Sohnes werden, dem du den Namen JesusA geben sollst; denn er ist es, der sein Volk von ihren Sünden erretten wird.« (Ps 130,8)
A) Jesus, hebr. Jeschua (ältere Form: Jehoschua = Josua), bedeutet »Gott ist Hilfe oder Rettung«, also = Gotthilf.
22 Dies alles ist aber geschehen, damit das Wort erfüllt würde, das der Herr durch den Propheten gesprochen hat, der da sagt (Jes 7,14):
23 »Siehe, die Jungfrau wird guter Hoffnung und Mutter eines Sohnes werden, dem man den Namen Immanuel geben wird«, das heißt übersetzt: ›Mit uns ist Gott.‹ –
24 Als Joseph dann aus dem Schlaf erwacht war, tat er, wie der Engel des Herrn ihm geboten hatte: er nahm seine Verlobte (als Gattin) zu sich,
25 verkehrte aber nicht ehelich mit ihr, bis sie einen Sohn geboren hatte; dem gab er den Namen Jesus.
18 Die Menschwerdung des Messias hatte folgenden Verlauf.
Seine Mutter Maria war mit Joseph verlobt. Vor ihrer Heirat stellte es sich jedoch heraus, daß sie unter Mitwirkung eines heiligen Geistes in Hoffnung war. 19 Joseph war ein gottesfürchtiger Mann und wollte sie nicht der öffentlichen Schande preisgeben. Er entschloß sich daher, die Verlobung in aller Stille auszuheben. 20 Als er über die Ausführung seines Entschlusses nachdachte, gewahrte er im Zustand des Hellsehens einen Geisterboten des Herrn. Dieser sagte zu ihm. “Joseph, Sohn Davids, nimm ohne Bedenken Maria zur Frau! Denn die in ihr erfolgte Zeugung geschah unter Mitwirkung eines heiligen Geistes. 21 Doch der Sohn, den sie gebären wird, ist von deinem Samen; darum sollst du ihm auch den Namen geben und ihn ,Jesus’ (Erlöser) nennen. Denn er ist es, der sein Volk von der Sünde des Abfalls erlösen wird.”22 Dies alles ist geschehen, damit auch hier die Worte in Erfüllung gingen, die der Herr durch den Propheten Jesaja hatte verkünden lassen: ,,Siehe, die junge Frau wird in Hoffnung kommen und einen Sohn gebaren, den man ,Immanuel’ nennen wird,” was in der Übersetzung ,Gott mit uns’ bedeutet.
24 Als die Erscheinung vorüber war, führte Joseph den Auftrag aus, den ihm der Bote des Herrn überbracht hatte. Er nahm Maria
zur Frau. 25 Er hatte solange keinen Geschlechtsverkehr mit ihr, bis sie den ersten Sohn geboren hatte, der aus seinem Samen gezeugt worden war, und dem er den Namen „Jesus” gab.

Johannes Greber schreibt faktisch, dass die Zeugung von Jesus in der Weise geschah, dass Joseph dabei in Volltrance war.  Einfach ausgedrückt, der Heilige Geist, oder ein heiliger Geist, hat die Steuerung über den Körper von Joseph bei der Zeugung von Jesus übernommen. Ob so etwas tatsächlich möglich ist, sollte man erst einmal im Raum stehen lassen. Die Hypothese, dass es möglich ist macht hier jedenfalls Sinn: Bei normalem Geschlechtsverkehr mit Joseph wäre das erste Kind Marias mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % ein Mädchen geworden. Nehmen wir einfach an, dass, weil es ein Sohn werden sollte, der Heilige Geiste, oder ein mit den nötigen medizinisch-wissenschaftlichen Studienergebnissen und Beobachtungen bekannter heiliger Geist die Kontrolle über den Körper von Joseph und über das Timing übernommen hat, um präzise und sicher mit nur einem Anlauf garantiert einen Jungen zu zeugen.

Ich denke das wäre Wunder genug, UND es würde dem Anfang des Neuen Testamentes vernünftig und konsistent machen. Gott hätte sein Wort gehalten.

Interessant ist hier auch, dass ausgerechnet die Einheitsübersetzung der katholischen Kirche dem aufmerksamen Leser über die Fußnoten und Anmerkungen zu Matthäus 1:23 über zwei Ecken indirekt mitteilt, dass man “die Jungfrau” auch mit “die junge Frau” übersetzen kann.

Zu erwähnen ist hier auch, dass Johannes Greber vor seiner Übersetzung des Neuen Testamentes das Buch Der Verkehr mit der Geisterwelt geschrieben hat. Die Ursache waren einige unheimliche Erlebnisse in seiner Pfarrei in der Eifel, und die weiteren Untersuchungen die er daraufhin durchgeführt hat.  Das Buch Johannes Grebers ist mit Vorsicht zu genießen, wie unter anderem das von Prof. Werner Schiebeler verfasste Buch “Johannes Greber sein Leben und sein Werk” zeigt.  Um die Bibel besser –  oder überhaupt –  verstehen zu lernen ist Johannes Grebers Buch aber exzellent.

Ich bin mir keinesfalls siche,r was wirklich wahr ist.  Religion und auch die Kultivierung und Nutzung der paranormalen Effekte und Trancezustände die damit zusammenhängen, sind aber ganz sicher für die Überlebensfähigkeit von menschlichen Gesellschaften in schwierigen Zeiten ein entscheidender Vorteil.

2.  Advent 2014

Christoph Becker




Die Bergpredigt

Durch Gegenüberstellung von Ausschnitten aus drei Bibelübersetzungen möchte ich hier auf eine weithin unbekannte Version des Neuen Testamentes hinweisen, die Jesus und das Christentum in einem deutlich anderen, wie ich meine besseren und vernünftigeren Licht erscheinen lässt.

Im nachstehenden Text habe ich folgende Bibelübersetzungen verwendet:

  1. Die Lutherbibel der evangelischen Kirche in der Fassung von 1984, mit neuer Rechtschreibung.
  2. Die Übersetzung der Heiligen Schrift von Hermann Menge. Diese gilt als besonders zuverlässig und genau.
  3. Das Neue Testament nach Pfarrer Johannes Greber. Die Entstehungsgeschichte und der Hintergrund des Autors sollten hier zunächst nicht weiter interessieren. Ich bitte darum, einfach die Unterschiede zu den beiden anderen Übersetzungen zu betrachten und auf sich wirken zu lassen. In späteren Beiträgen werde ich auf Johannes Greber und seine Geschichte und auch auf die möglichen Ursachen und den Nutzen von Religion im Allgemeinen näher eingehen. Zunächst möchte ich aber hier die Bergpredigt und danach noch einige weitere für die Glaubwürdigkeit des Neuen Testamentes und des Christentums wichtige Passagen der verschieden Übersetzungen gegenüberstellen.

Die Bergpredigt umfasst das Evangelium nach Matthäus Kapitel 5 – 7 und und das Evangelium nach Lukas Kapitel 6:20 – 49.

Ich möchte mit Matth. 5, 17 – 19 beginnen. Den meisten Christen dürfte nicht bewusst sein, dass Jesus nach den Seeligpreisungen (Matth. 5, 1 – 12) und dem Salz- und Lichtabschnitt (Matth 5, 13 – 16) das Folgende, mit den bekanntesten Teilen der Bergpredigt und mit den meisten Lehren der heutigen Kirchen völlig Unvereinbare gesagt hat:

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.
19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.
17 »Denkt nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen (= aufzuheben)! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen (d.h. zur Erfüllung zu bringen).
18 Denn wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird vom Gesetz nicht ein einziges Jota (d.h. der kleinste Buchstabe) und kein Strichlein vergehen (= aufgehoben werden), bis alles in Erfüllung gegangen ist.
19 Wer also ein einziges von diesen Geboten – und wäre es das geringste – auflöst (= aufhebt) und die Menschen demgemäß lehrt, der wird der Geringste (oder: Kleinste) im Himmelreich heißen; wer sie aber tut und (die Menschen), so lehrt, der wird groß im Himmelreich heißen.
17 Denkt ja nicht, daß ich gekommen sei, um abzuschaffen, was das Gesetz und die Propheten lehren. Nein, ich bin nicht gekommen, um abzuschaffen, sondern um zu erfüllen. 18 Und ich versichere euch mit aller Bestimmtheit: Bis zu dem Augenblick, wo das Himmelsgewölbe und die Erde ihre jetzige Darseinsform verlieren, wird am Gesetz nicht ein einziges Strichlein geändert werden. 19 Alles muß erfüllt sein. Wer also ein einziges von diesen Geboten – und wäre es das kleinste – aufhebt und die Menschheit die Aufhebung lehrt, der wird als der Geringste im Jenseits gelten. Wer aber alles erfüllt und die Menschheit entsprechend lehrt, der wird im Jenseits groß dastehen.

Halten wir fest. Nach drei Übersetzungen hat Jesus ziemlich am Anfang der Bergpredigt ganz klar gesagt, dass er nicht gekommen ist das Gesetz des Moses zu ändern, sondern um es zu erfüllen. Das heißt er sieht seine Aufgabe – und die des Christentums – nicht in der Aufhebung der Gesetze des Moses, sondern nur in deren Ergänzung und Erweiterung der alttestamentlichen Gesetze.

Lassen Sie uns nun zum berühmtesten Teil der Bergpredigt kommen, dem Abschnitt über die Vergeltung. Die Übersetzung von Johannes Greber weicht hier fundamental von den anderen Übersetzungen ab. Sie passt aber als einzige zum Kontext und auch zu dem was Jesus vorher über die weitere Gültigkeit der alttestamentlichen Gesetze gesagt hat. Der für das Verständnis wichtige Trick ist hier die Ausführungen über das Schwören und über die Vergeltung zusammenzufassen und sich dann zu vergegenwärtigen, dass Bibeln früher durch Abschreiben vervielfältigt wurden. Offensichtlich hat da jemand in der Anfangszeit der Weitergabe des Neuen Testamentes einige Worte aus Müdigkeit oder warum auch immer einfach weggelassen. Hier also nun die Abschnitte über das Schwören und die Vergeltung, nämlich Matth. 5: 33 – 42:

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
33 Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist (3.Mose 19,12; 4.Mose 30,3): »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst dem Herrn deinen Eid halten.«
34 Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron;
35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs.
36 Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.
37 Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.
38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): »Auge um Auge, Zahn um Zahn.«
39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.
40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel.
41 Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei.
42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.
33 Ihr habt weiter gehört, daß den Alten geboten worden ist (3.Mose 19,12; 4.Mose 30,3-4): ›Du sollst nicht falsch schwören‹, ›sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen!‹
34 Ich dagegen sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,
35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs (d.h. Gottes).
36 Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören, denn du vermagst kein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.
37 Eure Rede sei vielmehr ›ja ja – nein nein‹; jeder weitere Zusatz ist vom Übel (oder: stammt vom Bösen).
38 Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist (2.Mose 21,24; 3.Mose 24,19-20): ›Auge um (= gegen) Auge und Zahn um (= gegen) Zahn!‹
39 Ich dagegen sage euch: Ihr sollt dem Bösen (= der Bosheit) keinen Widerstand leisten; sondern wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin,
40 und wer mit dir einen Rechtsstreit anfangen und dir den Rock nehmen (= pfänden) will, dem überlaß auch noch den Mantel,
41 und wer dich zu einer Meile Weges nötigt (= preßt), mit dem gehe zwei.
42 Wer dich (um etwas) bittet, dem gib, und wer (Geld) von dir borgen will, den weise nicht ab!.
33 “Ihr habt ferner gehört, daß zu den Urvätern gesagt wurde: ‘Ein eidliches Versprechen darfst du nicht brechen, sondern mußt das halten was du unter der Anrufung des Herrn versprochen hast.’ 34 Ich aber lehre euch: Ihr dürft eure Versprechen überhaupt nicht durch einen Eidschwur bekräftigen; nicht durch einen Schwur bei dem Himmel; denn er ist der Thron Gottes; 35 nicht durch einen Schwur bei der Erde; denn sie ist seiner Füße Schemel; nicht durch einen Schwur bei Jerusalem; denn sie ist die Stadt des großen Königs. 36 Nicht einmal bei deinem Haupte sollst du einen solchen Schwur leisten, denn du vermagst kein einziges deiner Haupthaare weiß oder schwarz zu machen.37 Aber euer einmal gegebenes Ja-Wort soll auch ein Ja-Wort bleiben und darf nicht in ein “Nein” umgeändert werden; denn Leute die ihr Wort nicht halten, haben ein überreiches Maß an Unannehmlichkeiten von dem zu erwarten, dem sie durch ihren Wortbruch Mühsal bereitet haben. 38 Wenn ihr auch gehört habt, daß man den Satz geltend machte: ‘Aug um Auge, – Zahn um Zahn’ – 39 so lehre ich euch jedoch, demjenigen nicht feindlich entgegenzutreten, dem ihr durch euren Wortbruch selbst Mühsal bereitet habt; sondern wenn dich ein solcher auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin. 40 Und will er mit dir wegen deines Gewandes, das du ihm versprochen hattest, einen Prozeß führen, dann überlasse ihm auch den versprochenen Mantel. Und zwingt er dich, eine Meile weit sein Gepäck zu tragen, wie es vereinbart war, dann begleite ihn lieber noch zwei weitere Meilen. Wer dich um das Versprochene bittet, dem gib es; und wer zu dir kommt um das zugesagte Darlehn in Empfang zu nehmen, dem kehre nicht den Rücken.

Wenn Jesus bei der Bergpredigt tatsächlich das gesagt hätte, was die Lutherbibel und auch der Übersetzung der Heiligen Schrift von Herrmann Menge vermuten lassen, dann hätte Jesus schon ziemlich früh an Demenz gelitten, weil er schon nach wenigen Minuten bei der Bergpredigt nicht mehr gewusst und beachtet hätte, was er vorher in der selben Rede gesagt hat.

Johannes Greber bietet an dieser kritischen Stelle aber eine sehr elegante Version an, die uns zeigt, dass Jesus sich tatsächlich an das gehalten hat was er gesagt hat. Er hat das Gesetz des alten Testamentes nicht aufgehoben oder geändert, sondern nur sinnvoll ergänzt. Offenbar gab es nämlich Fälle, wo durch Schwüre und mündliche Zusagen geschlossene Verträge entgegen der Forderung des alten Gesetzes, nicht gehalten wurden, und wo dann der dadurch Geschädigte und zurecht erboste Vertragspartner gewalttätig geworden ist. Für diese, also für durch Verstöße gegen das alttestamentliche Gesetz ausgelöste Gewaltaten, sollte das Recht auf Vergeltung nicht gelten. Das ist vernünftig und verändert das alte Gesetz nicht, sondern verbessert es.

Vor diesem Hintergrund erstaunt es dann auch nicht mehr, dass Jesus nach dem letzten Abendmahl seine Jünger dazu aufgerufen hat sich zu bewaffnen: Evangelium nach Lukas (Lk 22:36 – 38)

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
66 Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer’s nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert.
…. 38 Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.
36 Er fuhr fort: »Jetzt aber – wer einen Beutel (mit Geld) hat, der nehme ihn mit sich, ebenso auch einen Ranzen, und wer nichts (derartiges) hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert!A
A) Wahrscheinlich ist zu lesen: Und wer kein Schwert hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich eins.
…. 38 Da sagten sie: »Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter!« Er antwortete ihnen: »Das genügt.«A
A) A.Ü.: Genug davon! (oder: Es ist gut so).
36 “Jetzt aber” – sagte er – “soll derjenige, der einen Beutel Geld hat, ihn mitnehmen und auch eine Reisetasche; und wer nichts besitzt, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert. ….. 38 “Herr”, erwiderten sie – “wir haben hier zwei Schwerter!” Er antwortete: “Es ist schon genug.”

 

Etwas später, bei der Gefangennahme Jesu hat dann auch tatsächlich einer seiner Jünger von seinem Schwert Gebrauch gemacht : Evangelium nach Lukas 22:49 – 51

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
49 Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
50 Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.
51 Da sprach Jesus: Lasst ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
49 Als nun die Begleiter Jesu sahen, was da kommen würde, sagten sie: »Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?«,
50 und einer von ihnen schlug (wirklich) nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.
51 Jesus aber antwortete: »Laßt ab! Bis hierher und nicht weiter!« Dann rührte er das Ohr an und heilte ihn.
49 Als die Begleiter Jesu erkannten, was vorging, fragten sie: “Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?” 50 Und einer von ihnen schlug auch wirklich dauflos und traf den Knecht des Hohepriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 Jesus aber sagte zu ihnen: “Laßt es dabei bewenden!” Dann streckte er seine Hand nach dem Knechte aus, erfaßte ihn und heilte ihm das Ohr wieder an.

 

Zusammenfassung:

Die Bergpredigt  wurde offensichtlich sinnentstellend überliefert. Der ehemalige katholischen Pfarrer Johannes Greber, hat eine Übersetzung des Neuen Testamentes anfertigt, die drastisch logischer und realistischer ist, als die offiziellen Übersetzungen und Lehren der christlichen Kirchen. Johannes Grebers Übersetzung könnte eine Reformation und Wiederbelebung des Christentums ermöglichen.

Wenn jemand einem guten Christen unbegründet auf die rechte Backe schlägt, dann gilt das alttestamentliche Recht auf Vergeltung auch für Christen und der Christ darf und soll zurückschlagen, und dem Bösen entschieden entgegentreten.

Noch wichtiger war für mich die Einsicht, dass alle verfügbaren Übersetzungen des Neuen Testamentes ganz klar zeigen, dass Jesus in der Bergpredigt gesagt hat, dass das Gesetz des Alten Testamentes weiter gilt, und dass er lediglich gekommen ist, um dieses zu Erfüllen und – wie die weitere Bergpredigt zeigt – auch zu ergänzen. Die offiziellen Überlieferungen der Bergpredigt haben allerdings den Eindruck suggeriert, dass Jesus selber in eben dieser Rede sich selbst widersprochen und grundlegende Abweichungen von der Lehre des alttestamentlichen Gesetzes gelehrt habe.  Damit konnte die Glaubwürdigkeit Jesu und die Bedeutung seiner Lehre relativiert werden. Wenn Jesus sich scheinbar schon selbst so grundlegend in der Bergpredigt widersprochen hatte und zudem so völlig weltfremde Forderungen aufgestellt hatte, dann hatten damit spätere Kirchenfürsten nahezu jeden Freiraum für weitere Verdrehungen und Veränderungen der Lehre Jesu und waren faktisch nicht mehr an das Gesetz gebunden.  Um so erstaunlicher ist, dass Pfarrer Johannes Greber unter anderem diese Änderungen der Bergpredigt schlüssig ausgleichen konnte, und dass ich damit heute die Möglichkeit habe diese Änderungen für jedermann zugänglich im Internet, in wie ich hoffe leicht verständlicher Weise sichtbar aufzuzeigen.

Kelberg, den 1. Advent 2014

Christoph Becker