Krieg gegen die menschliche Natur – Teil 3

Wie Migration – allen gegenteiligen Behauptungen der etablierten Parteien und Medien zum Trotz – nachweislich den Sozialstaat zerstört und unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität ruinieren wird. Die Inkonsequenz und unerträgliche Doppelstandards von “Antirassisten”. Die auf Mangel an Informationen beruhende Tragik der gemäßigten Linken (SPD und CDU) und ihrer Wähler. Frank Salters Konzept des universellen Nationalismus und bemerkenswerte weitere wissenschaftliche Literatur über die Auswirkung der Zuwanderung auf den Sozialstaat, über organisiertes Verbrechen und mehr.

Hier nun der letzte Teil des Inverviews Krieg gegen die menschliche Natur, Bevölkerungsaustausch durch Migration & Verbrechen der Vielfalt des Schweden und Betreibers von RedIceCreations, Henrik Palmgren, und dem australischen Politologen, Dr. Frank Salter:

Palmgren: [51:10] Gut, genau. Einige weitere Fragen, bevor wir zum Schluss kommen. Wird ein Land der 1. Welt ein Land der 1. Welt bleiben, wenn eine zunehmende Anzahl Menschen  aus der 2. und 3. Welt in das Land kommt?   Anders formuliert, wenn ein Leistungsniveau  im Westen erreicht ist, das in anderen Teilen der Welt bewundert  und ersehnt wird,  warum bringt man dann nicht die Wissensbasis  in die anderen Teile der Wel,t um die Länder dort aufzubauen. Das ist immerhin die Weise  wie man in  der westlichen Welt  und speziell in Europa begann, anstatt die Leute zur Quelle zu bringen, und damit möglicherweise das Feuer  zusammen zu löschen, das dieses Leistungsniveau ermöglicht hat?  Sie ertränken in gewisser Weise die Quelle der Inspiration. Das scheint mir jedenfalls das zu sein, was tatsächlich passiert.  Natürlich kann das eine Taktik sein.   Besteht das Risiko, dass die Maschine, die überall auf der Welt so  bewundert wird zum Stehen gebracht wird,  und dann nicht mehr in der Lage ist wieder zu starten?

Salter:  Ja, und ich denke nicht,  dass es  dazu notwendig ist, dass der Anteil der Weißen in verschiedenen Ländern unter 50 Prozent fällt.  Die USA sind bereits in sehr ernsten Schwierigkeiten, strukturellen Schwierigkeiten, während die nicht weiße Bevölkerung rasant wächst. Aber ich möchte hier nur auf einen Punkt hinweisen,  der eine alte rassistische Idee ist, die meines Erachtens den  Nationalsozialismus und  extrem rassistische Bewegungen  im frühen 20. Jahrhundert gefüttert hat – nämlich, dass der Begriff westliche Identität identisch mit Ansprüchen auf Überlegenheit ist.

 Palmgren:  Richtig.

 Salter:   Und das gibt es noch immer, es ist Teil der Verwirrung die wir haben.  Weil die Lehre  in ethnischen Studien  so verwirrt ist,  und sie ist es noch immer durch die Massenmedien,  bis in das Establishment  des Bildungswesens.  Eine Menge der Verwirrung gibt  es ebenfalls auf der Seite der Rechten.   Daher begegnet mir noch immer diese Vorstellung,  dass weiße Identitäten gibt,  es gibt generische (Gattung) weiße Identität, aber wichtiger  sind westliche  weiße Identitäten von Griechenland über  Irland bis zu den Vereinigten Staaten.

Palmgren:  Das ist richtig.

Salter:  Aber das worüber Sie wirklich sprechen,  ist Überlegenheit,  technisch,  wissenschaftlich, Intelligenzquotient und all diese Dinge.  Nun, nicht wirklich.  Die Wissenschaft  in Sachen Intelligenzquotient, die Wissenschaft, das Messen  mentaler Fertigkeiten und Lernfähigkeit, zeigt, dass Europa ziemlich gut darsteht, aber in keinster Weise das Gebiet mit dem höchsten Intelligenzquotienten in der Welt  ist. Ostasien hat zum Beispiel  einen IQ von 105-106, während Europa 100 hat.  Ebenso können Bevölkerungen mit einem IQ von weniger als 100 sehr gut funktionieren, wenn das politische System und das Bildungssystem gut funktionieren, können Sie eine erfolgreiche Industriegesellschaft haben. Es gibt also Unterschiede zwischen Völkern.  Ja es ist möglich,   ein gewisses Maß von Einwanderung  aus ausgewählten Ländern  der Welt zu haben, das den zivilisatorischen Standard nicht beeinträchtigt, im Sinne von technischen Standards.  Ich meine technischer/ wissenschaftlicher Standard.  Aber gleichzeitig weicht das der Identitätsfrage aus, der man nicht ausweichen sollte. Identität ist nur indirekt eine  Angelegenheit der Fähigkeit.  Ja, sie ist damit verbunden.  Zum Beispiel sind Wissenschaft  und Industrie sind  Teil der westlichen Identität geworden.   Aus einem guten Grund, denn wir haben sie erfunden.  Wissenschaft und Industrie wurden im nachmittelalterlichen Europa  zu ihrem höchsten Niveau  gebracht. Aber es gibt tatsächlich eine tiefere Identität, die zurück geht auf das mittelalterliche und vor mittelalterliche  Europa, und die beruht, um Himmelswillen, nicht  einfach auf Intelligenztestergebnissen.

Aber um deine Frage direkt zu beantworten, ich bin einer  von denen, die davon überzeugt sind, dass das Beste, das Vorteilhafteste was wir den Menschen, für die wie Sympathie empfinden  geben können, nicht darin besteht sie mit Entwicklungshilfe zu überschütten, sondern diese so zu kanalisieren, dass sie damit ihre Kultur aufbauen können, dass sie ihre eigenen Nationalstaaten erhalten oder aufbauen können. Ein sehr, sehr wichtiger Faktor. Wir wissen, dass die Vielfalt besonders in vielen Ländern der 3. Welt, insbesondere afrikanischen Staaten, eine Folge des europäischen Kolonialismus ist. Du weißt, wo Grenzen mitten durch Stammesgesellschaften gezogen wurden, wo feindliche Stämme zusammengefasst wurden, und wo man von ihnen dann erwartet hat, dass sie wie europäische Nationalstaaten funktionieren würden, die viele Jahrhunderte benötigt haben, um sich zu entwickeln.

 Palmgren:   Indien und Pakistan sind ein klassisches Beispiel.  Als die Teilung stattfand starben dabei Millionen Menschen.

Salter:  Genau, sie versuchten sich auszusortieren. Sie haben  das bis zu einem gewissen Grad geschafft. Aber Indien selbst leidet unter einem sehr hohen Grad der Vielfalt, nicht nur ethnischer Vielfalt,  sondern auch einer Vielfalt durch das Kastenwesen, einer Sprachvielfalt, einer  religiösen Vielfalt, einer Rassenvielfalt zwischen Norden und Süden.  Wir haben  in diesen Ländern einen enormen Grad der Vielfalt verursacht oder geholfen, ihn zu verursachen,  was  vielleicht das erste   Vielfalts-Verbrechen  war.

Ich bin dafür, dass wir den Völkern in ihren Ländern helfen, aber nicht deren Probleme zu uns bringen.[58:00]

Palmgren:  Gut, genau das ist es, was passiert.  Man kann die Probleme an der Quelle lindern und diese Länder stärken,  anstatt die Probleme in andere Teile der Welt zu exportieren.  Und noch einmal, es geht nicht darum, negativ über etwas zu sprechen. Menschheitsgeschichte ist ist ein sehr komplexes Problem.  Alle Völker,  überall, haben sich  angestrengt, gekämpft und geplagt,mit ihrem Blut, Schweiß und Tränen  auch auf dem Feld, um das Niveau zu erreichen auf dem sie sich  wo auch immer befinden. Das ist etwas, was mit dem zu tun hat was du früher gesagt hast,  mit genetischen Interessen.  Die Gelegenheit für eine Nation einige dieser Schwierigkeiten zu meistern, ist ein enorm wichtiger Teil des Aufbaus jenes Gefühls etwas erreicht zu haben, jenes Gefühls  in dem Stamm  und der Nation, dass man diese Dinge erreichen kann.  Aber wenn diese Idee aufkommt, dass man die Probleme von der Quelle weg verbreitet,  indem man die Menschen in die westliche Welt bringt und denkt,  dass das besser ist, dann glaube ich nicht dass das helfen wird. Das ist gerade das Problem. Ich glaube daher nicht, dass dies  am Ende des Tages  ein Problem löst. Es wird weiter Probleme geben müssen, die die von den Menschen noch gemeistert werden müssen, ob den Menschen das nun bewusst ist oder nicht. Was ist deine Meinung dazu Frank?[59:19]

 Salter:    Ja, ich stimme zu.  Die Art wie ich es erklären möchte, ist die Folgende. Ich habe dieses Interview mit den Themen Zugehörigkeit und Bindung begonnen, dass die ethnischen  und nationalen Bindungen die weitesten sind, die wir kennen.  Wenn man versucht dieses Niveau der Bindung auf die ganze Menschheit auszudehnen, wie die Linksextremen das versuchen, dann kollabiert es. Wir fühlen gegenüber anderen Menschen nicht einfach  zufällig so.  Die stärksten Bindungen  sind an Identitätsgruppen gebunden. Zunächst an die Familie,  die die Intensivste ist, und sehr viel schwächer die ethnische Gruppe oder Nation, wo man noch immer ein niedriges Bildungsniveau haben kann. Wenn man über das hinausgeht, was die kommunistische Idee ist, dann kollabiert das Ganze im Wesentlichen hat man dann einen Krieg aller gegen alle.  Das ist Hyperindividualismus.

Die Welt, die ich mir vorstellen kann: Wenn wir die Kontrolle über die Einwanderung  von diesen globalisierenden Eliten zurückgewinnen können und wieder den kulturellen Kalten Krieg  kämpfen und ihn dieses mal auf eine vernünftige Weise gewinnen können. Das Ziel, von dem ich denke, dass wir anstreben sollten, ist die Optimierung der  Bindungen. Weil wir alle in einer Gesellschaft leben wollen, in der wir uns wohl fühlen, in der wir uns akzeptiert fühlen, wo wir uns nicht fühlen wie Präsident Obama es in seinem 1. Buch beschrieben hat, nämlich immer beobachtet zu fühlen,   weil man einer anderen Rasse angehört. Und er hat Kenia besucht, ich denke als er Ende 20 war, wo sein Vater geboren war, sein Vater war Kenianer, und er sagte, es war wunderbar, es war wunderbar, meine Rasse war in der Mehrheit, ich fühlte mich nicht beobachtet, es war großartig.

Palmgren:  Richtig.

  Salter: Und dann begann er über seinen Groll gegenüber weißen Touristen zu sprechen.  Wie die  in Kenia eingedrungen sind, mit ihrer Arroganz,  mit ihrer Gefühllosigkeit. Wenn Sie in Afrika sind, sollten sie sich wie die Afrikaner benehmen. Die Sache ist, Herr Obama ist nicht der einzige, der auf dieser Art und Weise fühlt. Viele Menschen fühlen auf diese Weise. Die meisten wollen in einer entspannten Gesellschaft leben, wo  sie wissen, dass ihre Kinder der ethnischen Mehrheit angehören und nicht diskriminiert werden und sich nicht beobachtet fühlen, sondern sich ebenfalls  wohl fühlen. Dies sind unmittelbare Interessen.  Sehr verständlich, wir wollen geliebt werden wir wollen zumindest alleine gelassen werden, wollen uns entspannt fühlen und wollen, dass unsere Identitätsbedürfnisse befriedigt sind. Aber die wunderbare Sache ist, dass solche Gesellschaften auch diese genetischen Interessen wahren. Weil unsere ethnischen Gruppen die größte Familie sind, die wir haben, sie sind unsere genetischen Familien. Und Wohlstand unserer ethnischen Gruppe ist von sehr großer Wichtigkeit für unsere langfristige Fitness, im Sinne von genetischer Kontinuität.

Also, ich kann mir eine Welt vorstellen, wo man 200 bis 300 Nationen hat, die internationales Recht akzeptieren, die miteinander Handel treiben, die sich austauschen, wo man andere Länder besucht, wo man Tourismus hat, wo man selbstverständlich ein niedriges  Migrationsniveau hat, aber auf einem Niveau, das nicht hoch genug ist, um Identitäten  in einer niederschlagenden schnellen Art zu gefährden.[1:03:20]

Und das ist tatsächlich erreichbar, wenn man erst einmal  die Regeln für den Aufbau zusammenhaltender, sich sorgender Gesellschaften verstanden hat.  Wenn man das verstanden hat, dann sollte das Ziel sein diese zu optimieren. Ja da sind Nachteile, Menschen können nicht dahin gehen wohin sie wollen, in jeder Anzahl in der sie es wünschen, ja, ja da wären  einige Nachteile. Große  Konzerne können nicht einfach Fabriken aufmachen und schließen,  wo Sie es wünschen, oder Millionen von Menschen in der Welt herum bewegen, um  die Löhne  in wohlhabenden Ländern niedrig zu halten,  was eine offene Konzernpolitik ist.  Diese  ist ein Teil des Problems, über das wir sprechen. Ja es gäbe da einige Nachteile für sie [die internationalen Konzerne]. Aber  für die große Mehrheit, überall auf der Welt, gäbe es immense  Gewinne, und es wären nachhaltige  Gewinne, für immer, wo die Gesellschaften ihre Identität erhalten, ihre  Mehrheitskulturen  erhalten. Und ich denke, wir haben alle ein Interesse  an dem, was ich universellen Nationalismus nenne. Das ist ein nicht chauvinistischer  Nationalismus, wo das Ziel nicht darin besteht, andere Völker zu erobern und zu vernichten, sondern jedem zu helfen Kontinuität  dieser prosozialen Werte zu erzielen, in einer verbundenen Gesellschaft zu leben, sich sicher zu fühlen, und was damit sonst damit verbunden ist.[1:05:00] Ironischerweise sind damit einige linke Werte  verbunden. Eine sorgende  Gesellschaft mit einem großzügigen Sozialsystem beispielsweise  kommt von homogenen Nationalstaaten,  relativ homogenen Nationalstaaten.

 Palmgren:  Genau.   Dieser Punkt ist tatsächlich perfekt beweisbar  mit der Entwicklung, die wir in Schweden hatten,  dieser sehr erfolgreichen. Gut wir hatten für eine lange Zeit einen freien Markt,  was selbst verständlich dafür gesorgt hat, dass wir überhaupt den Wohlfahrtsstaat aufbauen konnten, der so stolz in der Welt herum  beworben wurde. Aber mit zunehmenden Masseneinwanderung nach Schweden sind diese Dinge, diese Aspekte jetzt vollständig, ziemlich zurückgefallen. Von dieser Perspektiven, von der linken sozialistischen Perspektive aus gesehen, befinden wir uns in einem  kulturellen Niedergang. Daher finde ich  das sehr  korrelierend und sehr wahrhaftig im Bezug auf das, was ich in Schweden  beobachtet habe.[1:05:54]

“Wir im Westen sind verrückt geworden”

Salter:    Ja, und es  ist traurig, dass Leute der Linken, ich meine der moderaten  Linken, eine sorgende Gesellschaft wünschen, wo alte Leute, Behinderte, Kranke usw. nicht einfach in der Straße liegen gelassen werden,  sondern wo sie selbst sehen müssen, wie sie klar kommen. Sie sind so verwirrt über die Wissenschaft im Bezug auf die Ethnizität, dass sie gleichzeitig Massenmigration in einem die Stammbevölkerung ersetzenden Ausmaß befürworten, und den Aufbau von Nachbarschaften auf dem Niveau der 3. Welt.  Es ist sehr außergewöhnlich dies zu sehen, was diese gut meinenden Menschen tun.  Was einfach fehlt, ist Wissen. Das ist es, was ihnen fehlt.  Es nichts falsch an ihre Motivation, aber sie denken, dass sie irgendwie gegen die Interessen ihres eigenen Volkes sein müssen,  um das Nirwana zu  erreichen. Es ist wirklich erstaunlich. Manchmal sage ich, wir im Westen sind verrückt geworden.   Das ist ein Wahnsinn. Ein aktuelles Beispiel ist der Angriff auf den Milliardär, dem dieses Basketball Team The Cippers gehört in Los Angeles, Herrn Donald Sterling.  Das ist ein außergewöhnliches Ereignis und niemand und niemand scheint das bemerkt zu haben, zumindest nicht in den Massenmedien, die ich gelesen habe.  Niemand scheint es bemerkt zu haben, aber seine grundlegenden Menschenrechte wurden verletzt, man hat auf ihnen herumgetrampelt.[1:07:25]  Zum Beispiel Präsident Obama hat ihn vor allen Leuten beschuldigt, ein ignoranter Mann zu sein, weil er den ethnischen Inhalt seines inneren Kreises  gestalten wollte, Freunde und Bekannte also. Nur, um daran zu erinnern was er falsch gemacht hat.  Sein Fehler war, seiner Freundin zu sagen, sie zu bitten, sich bitte nicht mit Schwarzen fotografieren zu lassen.  Das harmoniert wirklich nicht mit modernen Sensibilitäten. Ich finde es nicht harmonierend Menschen nur auf der Basis ihrer Rasse auszuschließen. Aber faktisch hat Präsident Obama in seinem Buch mit Stolz zugegeben, dass er eine weiße Freundin hatte und dass er sie weggeschoben hat weil sie WASP (Weiß-Angelsächsisch-Protestanisch)  war und weil er seine eigene ethnische Identität erhalten wollte (( zum Thema Obama und weiße Freundinnen siehe z.B. http://www.dailymail.co.uk/news/article-2163468/Barack-Obama-The-white-girlfriends-US-President-erased-past.html )). Und so sah er sich um und schickte ein multiethnisches Mädchen weg.  Und sie sagte kannst du mich nicht so lieben wie ich bin, wegen meiner Individualität. Sie hatte einen multiethnischen Hintergrund. Nein, sie war nicht gut genug er, brauchte eine richtig schwarze Frau. An einer andere Stelle seines Buches sagte er, er habe seine Freunde sorgfältig ausgewählt. Er wollte einige schwarze Freunde, …..[jakana?] Freunde, ausländische Freunde.  Was hat Donald Sterling also wirklich falsch gemacht? Nun, Donalds Sterling wird beschuldigt,  eine gefühllose Aussage gemacht zu haben, er wurde vom der Basketballverband beschuldigt,  weil seine Aussage schlecht für die Rassenbeziehungen sei. Darüber kann man diskutieren.  Nur, wie auch immer, es war keine öffentliche Aussage.  Die Aussage war heimlich aufgenommen und gegen seinen Willen  an die Medien gegeben worden.  Tatsächlich hat der Mann nichts falsch gemacht. Wenn er etwas falsch gemacht hätte, dann sollte Präsident Obama seines Amtes enthoben werden.  Man kann es nicht beides haben ( Donalds Sterling  falsch  und Obama richtig).  Dies ist ein Niveau  der Verrücktheit wo man auf der Privatsphäre von jemandem herumtrampeln kann, warum, weil er ein schlechter Mann ist, weil er persönliche  Auswahlen getroffen hat, die wir nicht mögen. Also das Niveau der Intoleranz  ist außergewöhnlich,   der Intoleranz die man in Diskussionen über die Identität im Westen sieht.[1:10:12]

“Multikulturalismus ist nichts, was zu einer friedlichen und gesunden Gesellschaft führt”

Palmgren:  Oh, absolut.  Dies sind grelle Doppelstandards. Und ich meine,  manche werden mit einem anderen Maß gemessen als andere. Manche sind gleich und andere sind es nicht. Ich denke ich möchte diesen Punkt überdenken und verstärken, bevor wir für dieses Mal zum Schluss kommen  Frank.   Multikulturalismus ist nichts, was zu einer friedlichen und gesunden Gesellschaft führt weil nach den wissenschaftlichen Studien, die du darüber angestellt hast ist es etwas, was zu mehr Streit,  Kulturzusammenstößen führt. Wir haben natürlich die Religionsfrage, die noch dazu kommt, wie mit der großen Muslimdemonstration 2012 in Australien, und es sind Dinge in der Erzählung gewisser Religionen und zum Beispiel westlicher Werte, die zusammenstoßen,  das wird nicht funktionieren. Also dieser Traum, dass dies [ der Multikulturalismus]  eine friedliche Welt schafft, wo sich alle Leute in Glückseligkeit die Hand halten,  alles was du  untersucht hast, scheint das Gegenteil zu zeigen –  richtig?

Salter:   Ja, aber ein technischer  Punkt.  Es kommt darauf an was man unter Multikulturalismus versteht.  Internationaler Multikulturalismus definiert meine Position.  D.h. danach streben, Völkern zu helfen  ihre eigenen Nationalstaaten aufzubauen, und das Endresultat davon wäre eine nachhaltige, dauerhafte ethnisch kulturelle Vielfalt auf der ganzen Welt. Aber wenn man versucht, das innerhalb eines Staates zu machen, ist es im wesentlichen eine Lüge, weil in einem Staat hat man Assimilation, Marginalisierung und einen Verlust an Vielfalt und  man muss in der Tat das Niveau der Einwanderung hochhalten, um die Vielfalt  dieser Art zu erhalten. Mit internationalem Multikulturalismus habe ich also kein Problem. Ich hätte ebenfalls kein Problem,  oder weniger Probleme, mit einem unverfälscht demokratischen Multikulturalismus innerhalb von Staaten.  Was ich damit meine, ist dies: Das Problem, das ich mit westlichem Multikulturalismus habe ist, dass es eine ethnische Gruppe  von dem multikulturellen Tisch ausschließt, und das ist die Mehrheit, die Gründernation.[1:12:36] Und Multikulturalismus ist eine Allianz zwischen der weißen Linken und  von in der Minderheit befindlichen Stammesmenschen. Man hat keine Allianz, solange diese nicht gegen jemanden gerichtet ist. Ich würde sagen die NATO war gegen die Sowjetunion gerichtet  usw. und  diese Allianz ist gegen weiße Menschen gerichtet. Multikulturalismus im Westen ist ein Bündnis aus Linken und in der Minderheit befindlichen, völkisch denkenden Stammesmenschen, das gegen die weiße Mehrheit gerichtet ist –  solange sie  die Mehrheit ist.  Warum soll man dem nicht entgegentreten und in den multikulturellen Prozess die Mehrheit einbringen? Warum nicht? Was würde passieren? Nun das 1. was passieren würde,  man stelle sich zum Beispiel vo,r die Regierung würde eine Konferenz  einberufen, eine multikulturelle Konferenz, die sie  zum Beispiel bezüglich  politischer Probleme beraten soll.   Die Vertreter der weißen Mehrheit würden vorbeikommen, und mit weißer Mehrheit meine ich hier zum Beispiel die  Vertreter  der schwedischstämmigen oder Anglo -Australier  oder Anglo-  Neuseeländer oder weiße Amerikaner usw.,  was immer die weiße Gruppe ist, sie würden hereinkommen und sie würden von den chinesischen Delegierten hören, dass mehr chinesische Einwanderer gewünscht sind, von dem indischen dass mehr indische Einwanderer gewünscht sind und von den muslimischen Vertretern dass  mehr Einwanderer aus muslimischen Ländern gewünscht sind, usw. und nun kommen wir zu den Repräsentanten der Mehrheit und würden gefragt was sie wünschen, und ich frage mich, was die sagen würden. Jeder, der die Interessen der Gründernation vertritt, was würde der sagen? Meine Vermutung, sie würden sagen, ja wir verstehen die Interessen der anderen, wir verstehen, dass sie mehr Einwanderer wünschen und dass sie, wenn möglich die Mehrheit  in unserem Land werden möchten,  jede von ihren Gruppen wahrscheinlich.  Wir fühlen  tatsächlich auf dieselbe Art und Weise,  wir fühlen sehr auf dieselbe Weise  und wir wünschen daher mehr weiße Einwanderer  oder  tatsächlich  vielleicht überhaupt keine Einwanderer. Vielleicht kann die netto Einwanderung  damit auf Null gebracht werden. Warum? Weil das unseren Interessen entspricht,  wenn es ein natürlicher Multikulturalismus ist, wo man ethnische Vertreter hat, die die verschiedenen ethnischen Gruppen vertreten. Was meine ich mit ethnischen Vertretern?[1:15:33.0] Multikulturalismus  entsprechend der  Anteile,  anstatt dass die Regierung oft die Organisatoren von ethnischen Minderheiten sponsert und ihnen zum Beispiel ein Gemeindezentrum gibt oder Förderungsgelder für internationale Konferenzen und für Forschung und Zugang zu Ministerien, alle diese Arten von Vergünstigungen und Vorteilen, und dass man dies aufgibt und stattdessen  ethnische Vertretungen aufbaut,  die die Interessen der verschiedenen ethnischen Minderheiten des Landes   vertreten und aber auch dasselbe für die ethnische Mehrheit macht, und Forschungen durchführt, Lobbyarbeit durchführt, Zugang zu hochrangigen Entscheidungsträgern  gibt,  sowohl in der Bürokratie als auch im Parlament zum Beispiel, dann denke ich,  wird das Ergebnis enorm anders sein. Was ich auf andere Weise sagen möchte, Multikulturalismus ist ein Angriff auf die Demokratie, er ist undemokratisch, er ist eine Methode, um die Interessen der weißen Mehrheit zu unterdrücken. Und, nimm zur Kenntnis, die Mehrheit,  würde man erwarten, würde in einer Demokratie in solchen Angelgenheiten ihre eigenen Vorteile  und Gewinne bekommen. Aber sie werden notorisch ignoriert, das ist es, was passiert. Also alleine eine Demokratisierung des Multikulturalismus, kein Nationalismus,  den würde man hier nicht brauchen, nur eine Demokratisierung des Multikulturalismus, wäre meines Erachtens vorteilhaft. Und dies ist die  Sorte Wahlspruch, die man wählen sollte. Gebt uns eine Stimme, wir wollen ebenfalls gehört werden. Warum haben  Minderheiten  direkt Zugang  zu Lobbyzwecken bei der Regierung? Warum nennen Sie uns Rassisten, geben uns schlechte Bezeichnungen   oder versuchen sogar uns ins Gefängnis zu bringen,  wenn wir dasselbe für uns verlangen? Und warum haben sie diesen Zwangsapparat aufgebaut  Aus speziellen Beratern und Polizei, um uns zusammenzutreiben und uns zu verurteilen,   wenn wir versuchen genau dasselbe zu machen, was ethnische Minderheiten machen?  Wenn die Minderheiten es machen, nennt man es Multikulturalismus und wenn wir es machen nennt man es Rassismus.  Was zum Teufel passiert hier?[1:18:16.5]

Palmgren:   Ich weiß.

Salter: Und was passiert ist,  dass es eine Revolution von oben ist. Es ist eine Revolution durch  Zuwanderung.

Palmgren:   Ja,  und es ist da,s was derzeit passiert, Leute kommen  für diese Dinge  derzeit ins Gefängnis. Menschen werden verhaftet,  weil sie perfekt zu treffende Aussagen machen, mit  keiner Verführung zur Gewalt. Ich meine das offensichtliche Problem hier ist, man kann verdammt schnell erkennen, dass hier ein größeres Ding gedreht wird,  denn was wäre sonst das Problem, wenn Leute diese  Sachen infrage stellen und dasselbe Verhalten für sich in Anspruch nehmen, das Minderheiten  in den Gastländern erlaubt wird? Also  etwas an diesem Ding ist  heftig verkehrt, weißt du.[1:19:12.8]


Salter:   Ja, etwas sehr finsteres passiert. Und es ist nicht verwunderlich,  dass etwas sehr  finsteres passiert und es ist ein  undemokratischer Prozess, und es ist ein Zwangsprozess, wenn man sich das unvermeidliche Ergebnis betrachtet,  welches  das Überschwemmen der   Nation mit Zuwanderern  in ein bis zwei Generationen ist.  Kein Volk in der Geschichte hat freiwillig  zugelassen, dass es auf diese Weise untergeordnet wird.  Zum einen untergeordnet  und zum anderen  demographisch überschwemmt wird.  Im allgemeinen, nein immer in der Vergangenheit, war so etwas das Resultat von Invasion und Eroberungen. Also bevor ein Volk sich sein  historisches Territorium, sein historisches Heimatland,  wegnehmen ließ, mussten sie erst zerschlagen und ihre Armee besiegt  und ihr Widerstand gebrochen werden und dann mussten sie vertrieben werden und die Fremden hereingebracht werden. Aber jetzt, aus verschiedenen  historischen Gründen, die mit der Zentralisierung zu tun haben, mit der Zentralisierung der Medien, Zentralisierung   des Treffens der Entscheidungen,  usw.,  das ist ein anderes  Problem der Analyse für Politik-Wissenschaft  und der Soziologie aus verschiedenen historischen Gründen, aber es wird mit uns von unseren eigenen  Regierungen gemacht.  Das ist für mich als Akademiker zugleich faszinierend und entsetzlich.[1:20:47.0]


Palmgren: Es ist absolut unglaublich.  Ich meine alleine  schon das Ausschließen  der bisherigen Mehrheit der Gesellschaft. Weil irgendwie geglaubt wird, dass da  irgendwelche enormen übernationalen Vorteile für andere sind. Rucksackproblem-Lösung  von Privilegien oder was du hast.   Auf dieser Basis werden sie ausgeschlossen und verlieren in manchen Fällen sogar ihre Arbeitsstelle  und Arbeitsmöglichkeiten wegen dieses  speziellen Problems.  Grundsätzlich könnten wir  hier stundenlang weiter machen, Frank, weil wir heute viele der Themen hier nur  angeschnitten haben. Und weil es eine enorme Diskussion ist  und es viele Dinge gibt, bei denen wir mehr in die Tiefe gehen könnten, aber ich weiß, dass du zu sehr beschäftigt bist Frank, also muss ich anfangen für dieses Mal zum Schluss zu kommen.  Lass uns hier einige der Titel bekannt geben, die du verfügbar hast, so dass die Leute Exemplare deiner Bücher  bekommen können  und ob es irgend eine andere Internetseite gibt,  die du angeben möchtest wo die Leute mehr  über dich und deine Arbeit  lesen können.[1:21:41.1]


Salter:  Sie können auf meine Webseite gehen, da sind alle meine Publikationen aufgelistet. Sie Webseite  heißt socialtechnologies.com.au , da kann man alle meine Publikationen sehen und ebenfalls einige meiner Reden und Interviews.  Aber das Hauptbuch  über das Thema ist tatsächlich ein experimentelles Buch, es ist nicht als endgültiges  Statement über das Problem gedacht,  sondern On Genetic Interessts,  ursprünglich  2003 veröffentlicht. Dann von dem amerikanischen Verlag  Transaction aufgenommen und 2007 wieder veröffentlicht.  Das ist, wo ich die Idee des universellen Nationalismus eingeführt habe  und wo ich einiges dieser Forschungen zusammengebracht habe. Aber es ist nicht das letzte Wort. Aber vieles davon ist da. Ich habe ebenfalls  2 Bücher editiert, oder tatsächlich 3 Bücher.  Eines über Indoktrinierung,  der erste Editor ist Irenäus Eibl-Eibesfeldt [1:22:57.3], das andere Buch hat den Titel Risky Transactions, wo  mein Interesse  dem Umstand galt,  dass organisiertes Verbrechen oft ethnisch basiert ist,  und dass ebenfalls hochriskante Geschäfte wie zum Beispiel Mittelsmann-Handelsnetzwerke,  obgleich vor allem internationale Handelsnetzwerke oft, oder sogar generell ethnisch basiert sind, und das auf der ganzen Welt. Zum Beispiel sind in Südostasien die Chinesen berühmt für ihre internationalen Handelsnetzwerke, die nebenbeibemerkt nicht auf der chinesischen Rasse  basiert sind, sondern typischerweise viel kleiner, auf   Stammesverbänden und auf Dörfern, aus denen sie kommen und teilen einen der chinesischen Dialekte.  Und wenn man die Religion dazu nimmt, dann hat man die Armenier im osmanischen Reich, und die Juden  waren in Europa eine   sehr wichtige   ethnische Mittelsmann-Minorität.   Und  das alles ist aus einer  evolutionstheoretischen Perspektive zusammengebracht, in diesem Buch Risky Transaktions  (dt: Riskante Transaktionen). Ein anderes Buch, das ich editiert habe,  hat den Titel “Welfare and Etnicity”  (dt. Wohlfahrt und Etnizität) wo eine internationale Gruppe von Hochschullehrern, Psychologen, Anthropologen  und ich uns  mit der Frage beschäftigt haben “Verbessert Vielfalt Sozialstaaten oder schadet sie ihnen?”    und die überwältigende Antwort war, dass wenn die Vielfalt  zunimmt,   die Sozialleistungen abnehmen – auf lange Sicht. Manchmal kann das eine Weile aufgehalten werden,  aber auf lange Sicht kollabiert der Sozialstaat. Das berührt solche Probleme wie die Frage, warum das kommunistische jugoslawische Reich kollabiert ist? Warum ist das sowjetische Reich kollabiert? Weil man versucht hat, öffentliche Güter über multiple ethnische Identitäten hinweg zu schaffen. Also diese beiden  Bücher sind relevant für Probleme , mit denen wir jetzt konfrontiert sind. Warum versucht Venedig und sein Hinterland von Italien unabhängig zu werden? Warum versucht Schottland, von Großbritannien unabhängig zu werden? Dies sind wirklich sehr tiefe Fragen, die wirklich eine Auswirkung haben.[1:25:44.1] Und man muss das Zusammenspiel zwischen Altruismus und Identität verstehen.  Aber das ist eine andere Geschichte.

Palmgren:   Gut,  ich meine, dass das hier definitiv großartiges Material ist und die Titel hier sind noch einmal On Genetic Interests und sehen sie sich auch an On Welfare, Etnicty and Altruism und Risky Transactions an. Es gibt noch einige andere Titel auf Fanks Webseite, und die ist socialtechnologies.com.au. Vielen Dank für deine Zeit Frank, bitte mach weiter gute so Arbeit. Ich würde dich später gerne wieder treffen und unsere Konversation über diese zunehmend wichtigen und tabuisierten Themen fortsetzen. Also noch einmal vielen Dank für deine Zeit, Frank.

Salter:  Vielen Dank.

Erster Teil der Übersetzung des obigen Interviews

Zweiter Teil der Übersetzung des obigen Interview

Übersetzung: Christoph Becker, Kelberg den 31.8.2015
www.freizahn.de




Krieg gegen die menschliche Natur – Teil 2

Wie der Westen den Kalten Krieg, den er geopolitisch gewonnen hat,  kulturell verlor und wie die Politik- und Sozialwissenschaften von Wahnvorstellungen erobert wurden – die nun auch unsere Politik beeinflussen.  Was passiert, wenn wir nichts tun und was man tun könnte. Das sind Inhalte von Teil 2 meiner Übersetzung von Hendrik Palmgrens Interview mit Frank Salter.Fortsetzung von Teil 1 des Interviews Krieg gegen die menschliche Natur, Bevölkerungsaustausch durch Migration & Verbrechen der Vielfalt, mit Minute 20:20 bis 51:10 von insgesamt ca. 86 Minuten.

[20:20] Palmgren: Wie kommen wir nun von einem Fokus auf Biologie, Evolution usw. und alle diese Dinge,  zu den Sozialwissenschaften, die wir heute haben. Wie ist das zu machen? Was ist Dein Programm dazu für heute, Frank?


Salter: Nun, das Programm wird am Besten mit der Geschichte begonnen, indem man die Geschichte skizziert. Das beste Buch, das ich darüber gelesen habe, ist  ein Buch meines Kollegen  Eric Kaufmann, aus London, der Titel des Buches ist The Rise and Fall of Angloamerica [deutsch: Der Aufstieg und Fall Angloamerikas],  Harvard University Press, 2004. Aber die andere ….. besteht im Versuch der Erklärung, warum Evolutionsbiologie, Darwinismus wie man es früher genannt hat, aus den Sozialwissenschaften vertrieben wurden, von ungefähr 1920  bis in die 1980 er Jahre,  als sie begann, wieder langsam  in begrenztem Umfang zurückzukommen. Aber sie ist noch immer nicht da angekommen wo wir waren. [21:26] Um das  und die Geschichte zu verstehen, muss man sich den Krieg  ansehen, der gegen die menschliche Natur geführt wurde,   wie ich es zu charakterisieren pflege.   Ein Krieg wurde gegen die menschliche Natur geführt und das Zentrum des Konfliktes war das amerikanische Universitätssystem,    nicht nur die Eliteuniversitäten wie die Columbia Universität, York zum Beispiel, die Ivy League Universitäten (anmerk. des Übers: acht renommierte Universitäten im Nordosten der Vereinigten Staaten von Amerika, Harvard, Yale, Pennsylvania, Princeton, Columbia, Brown, Dartmouth und Cornell), die sogenannten neuen Sozialwissenschaften,   die in den vierziger und fünfziger Jahren dominant wurden,  ebenso zum  Beispiel die neue Geschichtsgeographie, die etwas früher siegreich war,  in den vierziger Jahren, haben die menschliche Natur ausgeschlossen. Nun, warum haben sie das getan? [22:24] Nun  es gibt eine zugehörige ideologische Rückwirkung.  Zum Beispiel Kommunismus, Marxismus, extremer Linksradikalismus, hatte  intellektuell triumphiert. Er hatte eine  enorme Wirkung,  und  hatte eine utopische Seite.  Er hatte ein utopisches, sozialistisches Programm.  Und das letzte, was diese Leute hören wollten, war dass es tatsächlich eine relativ   unveränderliche menschliche Natur gibt, die man nicht ändern kann, an die man sich anpassen muss,  auf die man sich einstellen muss, um die herum man soziale und politische Systeme bauen muss. Eine unbewegliche menschliche Natur, unbeweglich, weil sie genetisch festgelegt ist, die angeboren und  ebenfalls universell ist.  Sie wollten das nicht hören. Daher war es zentral für das Programm der Linken, diese Vorstellung der menschlichen Natur  zurückzuweisen und nicht anzuerkennen.  Und was damit natürlich weggeht ist die  Idee angeborener Interessen, was immer diese sind.   Etwa nach den eigenen Kindern zu sehen,  die Kontrolle über das eigene Familienleben zu haben, die Kontrolle über die eigene Gemeinschaft zu haben, das Recht zu haben seinen Ehepartner und seine Freunde zu wählen. [23:51] Das impliziert  dass wir wissen, dass die meisten Menschen diskriminieren werden.  Und   in einem  größeren Bereich von Aktivitäten,  nicht nur in Bezug auf Ethnizität und Rasse. Sondern sie  diskriminieren auch aufgrund des Charakters, der Religion, der Sprache,  des Aussehens, des Hintergrunds,  usw..  und für die Linken war das eine widerliche Sache.   Sie wollten eine Eine-Welt-Gesellschaft  mit Brüdern und Schwestern überall auf der Welt.  Nur Klasse war für sie wichtig,  extrem wichtig  und andere Identitäten bedeuteten nichts oder sollten nichts bedeuten.  Es gab da  also einen Konflikt,  einen immensen Kulturkrieg an  den Universitäten des Westens. Das begann um 1900,  das  geht weit zurück,  Franz Boas  zum Beispiel  emigrierte in die Vereinigten Staaten im späten 19. Jahrhundert.  Ganz sicher um 1920 war er sehr gut ist etabliert,  an der Columbia Universität, in New York. Er war im wesentlichen ein Kommunist. Ob er der kommunistischen Partei angehörte, ist nicht relevant. Er war   jedenfalls kommunistisch.  Als die UdSSR Ende 1917 entstand, hatte er sie unterstützt.  Er war immer ein Apologet [= Verteidiger]  der Sowjetunion,  und das nebenbei bemerkt in der Zeit des Stalinismus er war ein Apologet des stalinistischen Russlands. Und er hatte einen immensennun Einfluss in der amerikanischen Anthropologie.   Einige seiner Studenten hatten später  einen großen Einfluss  auf die Politikwissenschaften  und die Soziologie.[26:00]  Und es ist nicht allgemein bekannt ….,  aber der Westen hat den kalten Krieg verloren,  der Westen hat den kalten Krieg kulturell verloren.  Er hat ihn geopolitisch gewonnen,  als  die Sowjetunion 1989 bis Anfang der frühen 90er kollabiert ist.  Wir haben die geopolitischen Ziele des kalten Krieges gewonnen, aber kulturell haben wir den kalten Krieg verloren.  Der Grund, warum wir nicht darüber sprechen ist, dass die, die darüber sprechen würden  die Kinder der Sieger sind.  Das ist eine Nachricht, die mit ausdruckslosen Blick vernommen wird [met with a blank stare].  Die Menschen wissen einfach nicht, was sie  machen sollen,  und es ist schwierig, weil wir  durch diese Niederlage alle beeinflusst sind.  Aber die Sachlage ist,  dass die Häuser nicht beschädigt sind,  unsere täglichen Routinen sind nicht betroffen,  was beschädigt ist, ist unser Geist, ist unser Bewusstsein.   Die Art wie wir die Welt sehen,  das Prisma durch das wir  die Realität und die Gesellschaft betrachten  ist verändert worden.  Wir tragen das Prisma mit uns herum.  Wir sind also in  einem Käfig eingeschlossen wie Max Weber es nannte,  wir sind also durch bloße Vorstellungen eingesperrt.  Dies sind starke Konzepte.  Wir haben den kulturellen kalten Krieg verloren  und irgendwie  müssen wir unseren Weg zurückfinden, um die Realität so sehen zu können wie sie ist.  [27:35] Es sehr interessant  und wie du siehst, führt die Frage, die Du gestellt hast  zu sehr tief gehenden Fragen darüber wie wir denken.  Und ich meine damit die am besten ausgebildeten Mitglieder der Gesellschaft.  Als eine grobe Regel gilt,  je ausgebildeter jemand ist,  und ich meine damit jetzt nicht Ingenieure und Naturwissenschaftler,  sondern die Kultur- und Sozialwissenschaftler. Je ausgebildeter man ist, desto mehr ist man verwirrt bezüglich Fragen der Nationalität, Ethnizität und Rasse.[28:15]

Palmgren:   Ja, wie das? Wenden wir uns wieder der Natur zu, insbesondere der menschlichen Natur.  Der Krieg wurde gegen diese unveränderliche menschliche Natur geführt.  Der Versuch der  kulturellen und bildungspolitischen Elite, die Familie zu zerstören,   den Nationalismus zu dämonisieren,   war sehr effizient  in den letzten 50-60 Jahren.  Ich möchte etwas mehr fragen, was passiert, wenn wir  im Westen auf dem Weg, auf dem uns jetzt befinden  weiter fortschreiten? Das ist eine der großen Fragen, auf die  wir mehr eingehen werden. Die Masseneinwanderung ist ein großes Problem. Dieser Aspekt ist mit gewaltigen Kosten für das Gastland verbunden, nicht nur finanzieller Art, sondern auch im Bezug auf all die Dinge, über die wir bisher gesprochen haben.  Wenn dies so weiter geht und nicht in Frage gestellt wird  –  kannst du uns etwas  über das Bild erzählen das du aus diesen Dinge aufsteigen siehst, aus einen Szenario wie diesem?[29:14]

Salter: Hm,   diese Frage wird oft apokalyptisch beantwortet. Das ist nicht meine Annäherungsweise, ich würde dem, was ich dann passieren sehe, die von  Hannah Arenz stammende Bezeichung “Banalität des Bösen” verleihen. Ich denke, das, die böse Zukunft die uns erwartet, wenn wir so weitermachen  in der Tat Banalität ist [Plattheit, Fadheit].  Gehen wir näher darauf ein:  Ich sehe, dass der Westen dann in einer  amorphen [=form- und gestaltlosen] Weltbevölkerung absorbiert wird, in dem Sinn, dass die Identitäten die den westlichen Staaten und Völkern zu Grunde  liegen  Risse bekommen,  verschwommen werden  und dass diese Bevölkerungen zunehmend unfähiger werden, ihre gemeinsamen Interessen zu verteidigen.  Ich denke Verbrechensraten, kulturelles Niveau und Lebensstandard werden dazu neigen, sich weltweit anzugleichen.  Und einiges davon sind ausdrückliche Ziele der Globalisten [Gewiss – Wort?]. Mein erster Artikel  in der Zeitschrift Quadrant war eine Antwort an eine Reihe von Leuten, Intellektuelle von der Linken bis zur Rechten,  keine der Links- oder Rechtsextremisten,  das waren  Mainstream-Journalisten,  einer schrieb zum Beispiel für eine liberale Denkfabrik,   sie plädierten für offene Grenzen.  Mit offenen Grenzen meinten sie, dass jeder der nach Australien kommen will, kommen kann solange er kein Terrorist ist.   Die einzige Einschränkung war kein Terrorist zu sein.  Die ausdrückliche Begründung , dass es für jedermann unmoralisch ist, reich sein wollen, während es in der Welt Armut gibt.  Das Ziel der Grenzöffnung war also,  dass dann der Lebensstandard selbstverständlich kollabiert,  er würde sinken,   und wenn er das Niveau der ärmsten Gesellschaft in Afrika erreicht, dann würde die Einwanderung natürlicherweise aufhören,  weil die Menschen selbstverständlich nicht  in ein von Kämpfen zerrissenes,   von Armut geschlagenes hungerndes  Land kommen wollen. [32:01]  Das waren seriöse  Intellektuelle, die so argumentiert haben.  In meiner Antwort habe ich gesagt,  seht  es gibt tatsächlich sehr gute Gründe Nationalstaaten zu erhalten,  denn die haben einen einfachen  inneren Frieden.   Der innere Frieden  ist dort leicht zu erhalten, weil es dort wenig Vielfalt gibt.   Mit dem Wachsen der Vielfalt wächst das Risiko innerer Konflikte.  Außerdem hat man dann ethnische Schichtenbildungen durch Klassen. Das ist eine der unangenehmsten, ärgerlichsten Angelegenheiten, die vorkommen können,  insbesondere in einer Demokratie. Es entstehen dann,  dann, ohne diskriminierende Gründe,  einfach nur  wegen ihrer eigenen Traditionen, Schichtungen. Weißt du,  verschiedene Gruppen haben verschiedene Talente,  verschiedene Traditionen wie  sie wirtschaftlich etwas leisten.  Das ist demoralisierend,  es zerreißt das moralische Gewebe der Gesellschaft.  Und das wird normal,  wenn wir diese Masseneinwanderung weiter erlauben.  Wir werden zunehmend mit diesen Dinge konfrontiert.  Also ich habe eine banale Sicht auf diese die Stammbevölkerung verdrängende Masseneinwanderung.  Die USA sind auf dem Weg,   ca. 2040 eine weiße Minderheitsgesellschaft zu bekommen.  Schon jetzt  sind die weißen Amerikaner in der Minderheit bei den neugeborenen Kindern.  Und ich denke, Amerika ist wegen seiner Vielfalt unweigerlich  im Abstieg begriffen.  Vielfalt ist etwas, das innerhalb eines Staates sehr vorsichtig gehandhabt werden muss. Zwischen Staaten ist Vielfalt großartig  und da ist es wunderschön, sie zu haben.  Vielfalt  auf der ganzen Welt ist wunderschön. Aber innerhalb eines Staates ist sie möglicherweise gefährlich und das ist wieder etwas, was man als Tabu betrachtet.  Man darf das nicht sagen.

Palmgren: Ja, das stimmt. [34:15]

Salter: Die steigende Vielfalt wird die westliche Zivilisation beenden.   Die westliche Zivilisation  ist eine einzigartige Sache und sie ist ein Vorteil für die ganze Menschheit und ist etwa, was man erhalten sollte.

 Palmgren:   Gut,  ich stimme dem zu. Wenn ich mir besonders die gebildeten Leute ansehe, über die wir hier gesprochen haben, dann scheint es mir, dass der größte Feind hier die Westliche Zivilsation selbst ist. Es gibt hier [in Schweden] eine Menge Argumente, die  herumgehen bezüglich der Billigung dieser Behandlung  der weißen Bevölkerung in dem Sinne, dass sie  die Behandlung die sie bekommen,  verdienen.  Das ist in der Tat  nicht nur ein Eingeständnis.  Die Vielfalt verursacht in der Tat bereits Probleme, die sie von Anfang an angeprangert haben.  Dies hat etwas mit der Vergangenheit zu tun,  Kolonialismus,  vergangene Geschichte,   wonach Menschen, die heute leben in gewisser Weise verantwortlich für die Vergangenenheit sind und diese Last auf ihrer Schulter  tragen müssen.  Was ist deiner Antwort auf ein Argument dieser Art? [35:23]

 Salter: Nun, der erste Punkt ist, bekanntermaßen die ethnische Feindseligkeit, die in solchen Argumenten steckt.  Es ist ein Argument des Hasses und der Vergeltung. Es ist die V2-Rakete der modernen Linken  Pseudowissenschaft [Leftosciologiy].  Vergiss nicht Hitlers V2-Rakete. Das V stand für Vergeltung, weil ihre …… Also es ist stillschweigend hochgradig ethnozentrisch, in der Tat stillschweigend hassbegründet, indem man sagt, ihr bekommt was ihr verdient habt. Und wer ist “ihr”? “Ihr” ist die Weiße Welt. Und stillschweigend sind “wir” die nicht weißen Rassen. Sehr außergewöhnlich. Es bestätigt wieder durch Argumente, dass wir es mit weit verbreiteter Verwirrung in unserer politischen Kultur zu tun haben. Wir können nicht einmal über diese Dinge sprechen. Damit jemand einen solch wirklich rassistischen Kommentar abgeben kann, und damit vorgeben kann, diesen aus Opposition gegen Rassismus zu tun, ist außergewöhnlich.  Das ist komplette Verwirrung. Auf dem analytischen Niveau ist es vollständige Verwirrung. Es ist hauptsächlich wertvoll, um die Motivationen offen zu legen.

Seit ich 2011 aus Übersee zurück bin, wo ich viele Jahre war,  habe angefangen die Medien hier in Australien zu lesen und zu sehen.[37:13] Und mir begegnen dabei ununterbrochen anti-weiße Beleidigungen. Anti-Weiße Beleidigungen, die von Leuten kommen, die sich selbst als Antirassisten verstehen. Also was passiert? Nun, sie identifizieren sich mit der Multikulturellen-Bewegung, mit der Bewegung für Minderheitenrechte und Minderheitenwürde und Toleranz, was alles sehr positiv klingt. Aber tatsächlich sind sie alles andere als post-ethnisch. Es gibt da im Multikulturalismus also einen zentralen ideologischen Widerspruch. Während der Multikulturalismus den westlichen Mehrheiten angeboten wird, stellt er sich als postethnisch und farbenblind da. Aber jene, die den Multikulturalismus bewerben  bilden Gruppen, die Verbündete sind. Auf der einen Seite sind weiße Linke, für die es zumindest ein Ideal ist postethnisch zu sein, farbenblind zu sein und Menschen nach ihrem individuellem Charakter zu behandeln und nach der Farbe ihrer Haut, diese Art von Doktrin. Die haben das zumindest als ein Ideal. Aber sie befinden sich in einer engen Allianz mit Aktivisten ethnischer Minderheiten, die sehr anders sind. Diese Menschen sind stolz auf ihre ethnische Identität, sie sind oft über ihren Minderheitenstatus verärgert und sie wollen ihre Anzahl steigern, durch Einwanderung. Sie sind oft verärgert über das was sie als weißen Rassismus sehen. Sie sind Stammeskrieger. Ich nenne sie Stammeskrieger. Sie sind das absolute Gegenteil von postethnischen, farbenblinden Menschen. Und dennoch haben wir eine Allianz. Wie ist es möglich, dass wir ein enges Bündnis haben. Denn Multikulturalismus ist ein Bündnis zwischen der weißen Linken und den Stammesmenschen der Minderheiten, die wirklich extrem rechts sind. Sie sind tatsächlich aus dem extrem rechten Spektrum, weil sie auch in anderen Dingen ihren eigenen ethnischen Interessen dienen. Also wie ist es möglich, dass diese Allianz bestehen kann? Die Frage ist nicht beantwortet. Ich gebe nicht vor, eine einfache Antwort zu haben. Ich habe einige Ideen. Meine Hauptidee ist,  dass das Problem bei den weißen Linken liegt. Wie können die nicht von dem Stammesdenken ihrer nichtweißen Bündnispartner abgestoßen werden?   Das ist die Schlüsselfrage. Ich denke das kommt daher, dass sie an ethnischem Autismus leiden. Das ist ein Kurzbegriff.  Das bedeutet, dass sie so unempfindlich sind, dass sie so hyperindividualistisch sind, dass sie nicht imstande sind, die Absichten anderer Menschen zu erkennen – wenn ich es vermeide sie Rassisten zu nennen.  Außerdem sind sie von Opfertum getrieben. Sie übersehen Rassismus bei Menschen, von denen sie sagen, dass  sie Opfer, ethnische Opfer, sind. Das sind nur ein paar Ideen. Aber es ist ein bemerkenswerter Widerspruch. Es ist ein gefährlicher Widerspruch, denn diese Allianz, und nur diese Allianz, kann zu den außergewöhnlichen Feindseligkeiten und Hass gegenüber den westlichen Menschen führen und zu dieser massenhaften, die angestammte Bevölkerung verdrängenden Zuwanderung führen. Ein Test für die Überprüfung meiner Annahme, den ich selbst in Gesprächen durchgeführt habe, kann darin bestehen, dass man fragt: Was würdet ihr von einer Einwanderungspolitik halten, die Afrikaner durch Chinesen ersetzt? Nebenbeibemerkt war das ein tatsächliches Szenarium, das im späten 19. Jahrhundert von einem britischen Intellektuellen vorgeschlagen worden ist (( Francis Galton, letter to the Editor of The Times, June 5 1873, Africa For The Chinese.  Sich einmal die von jeder modernen politischen Korrektheit freien Begründungen Galton’s durchzulesen und dann noch einmal auf diese Massen von “Flüchtlingen” zu sehen, die da über das Mittelmeer kommen, und dann an die Reden und Analysen unserer Politiker und Wirtschaftsexperten zu denken, stimmt schon sehr nachdenklich.  )).  “Lasst Afrika produktiver werden. Wenn wir die Afrikaner durch Chinesen ersetzen würden, würden sie nützliche Partner werden. Lasst uns Schwarzafrika mit Chinesen ersetzen.
Das war ein ernstgemeinter Vorschlag. Die Antwort, die ich von Linken bekomme ist: “Das ist typisch weißer Rassismus. Das ist ein erstaunlich barbarischer Vorschlag. Das ist so gefühllos. Wissen Sie, Afrika für die Afrikaner. Die Afrikaner sind menschliche Wesen. Sie haben ein Recht als Volk zu überleben. Das ist schockierend”.  Dann sage ich “Was ihr für den Westen wollt, ist im Wesentlichen dasselbe. Warum seid ihr dann nicht gegen die auf den Austausch der Stammbevölkerung zielende Masseneinwanderung einer großen Zahl westlicher Gesellschaften, durch  Eilten betrieben, die nie die Bevölkerung um Erlaubnis gefragt haben, die nie den Menschen eine Vision präsentiert haben, wie z.B. “Seht, wir möchten dass in 50 Jahren die Hälfte der Bevölkerung in Schweden nicht weiß ist, ist das für euch in Ordnung ? Wie fühlt ihr euch dabei?” Es wird nie gefragt.

Palmgren: Ja, dass stimmt.

Salter: Wir werden also auf eine Weise behandelt, in der dieser Imperialist vor 100 Jahren Afrika behandeln wollte. Ich finde das verwirrend. Da wird vollständig in zweierlei Maß gemessen.  Die Leute wenden Regeln sehr unterschiedlich an.

Palmgren: Nun lass uns dieses Problem behandeln. Was ist wenn die argumentieren, dass das nicht der Fall ist, dass es eine massive Übertreibung ist? Die Europäer, die in ihrem Land noch deutlich in der Mehrheit sind sagen, dass du im Bezug auf Europa komplett daneben liegst. Wie antwortest du darauf?[43:41]

Salter: Was passiert, der dynamisch Antrieb  ist, dass die Europäer Gesellschaften entwickelt haben, die derart attraktiv sind für andere dass sie kommen wollen, in großer Zahl. Und ich verurteile sie dafür nicht,  ich verstehe sie. Ich verurteile nicht die Einwanderer, überhaupt nicht.  Ich verstehe sie. Sie wollen einen höheren Lebensstandard, sie wollen in freien, gleichen Gesellschaften leben, mit großzügigen Wohlfahrtssystemen. Sie wollen Arbeit und ein besseres Leben leben. Ich verstehe das. Aber es ist nicht notwendigerweise im Interesse der westlichen Gesellschaften. Was ist deren Interesse? Wohlstand, aber den bekommt man nicht durch massenhafte Zuwanderung. Den bekommt z.B. mit der Zuwanderung von Spezialisten, von Leuten die an Universitäten unterrichten können, oder die besondere Arbeiten ausführen können usw., aber das hat nichts mit massenhafter, dauerhafter Zuwanderung zu tun. Aber diese Dynamik exisitert, dieser Magnet für Massenzuwanderung aus der 3. Welt existiert, und wir können nun am Horizont sehen, dass die weiße Bevölkerung in einer Reihe von Gesellschaften zur Minderheit wird. Zu sagen, dass dies kein Problem sei?  Ich bin mir nicht sicher, was damit gemeint ist. Es ist eine Tatsache, es ist eine Tatsache, dass es passiert. Ich denke was sie wirklich sagen wollen ist, dass es nicht wichtig ist. Das ist eine andere Aussage. Dass es nicht wichtig ist, ist etwas was man diskutieren kann. Das ist eine Frage der Werte. [45:35]

Palmgren: Und als Lanzeitprojektion, richtig? In Termen wie Geburtenraten und Zahlen, und alles andere, was wir nun gesehen haben. Indem man Trends beobachtet, indem man eine Entwicklung beobachtet und darauf reagiert.

Salter: Genau, genau, ich glaube nicht, dass wir so bescheuert sein müssen auf das Eintreten von Katastrophen zu warten,  um etwas zu tun, um uns zu schützen. Warum sollten wir nicht unsere Intelligenz und unsere  Wissenschaft nutzen, um die Zukunft zu projizieren und zu versuchen die Zukunft zu steuern, um unseren Interessen zu dienen, oder zumindest den Interessen unserer Kinder und Enkel?[46:10]

Palmgren:  Genau. Dies ist nicht nur ein pathologischer Altruismus, es ist in diesem Umfang ein selbstmörderischer. Die Voraussetzung hier ist, dass wir dies [Zukunft unserer eigenen Völker] zu einem gewissen Grad aufgeben und gehen lassen können, weil es so etwas wie genetische Interessen nicht gibt. In dieser Art Szenario geht es nicht nur darum, Leute die Realität sehen zu lassen und umzuerziehen. sondern auch darum, zu versuchen wieder etwas geistige Gesundheit, Vernunft und Stabilität in die Bildungswelt zu bringen. Aus deiner Perspektive und bedenkend – ich nehme an deine Behandlung in der akademischen Welt und allem anderen ist gut – wie siehst du diese Frage? Wo beginnen wir, um dieses sehr instabile Bild zu stabilsieren?


Salter: Ja, das ist eine große Frage. Nur ein Kommentar, der hilft die Bühne  aufzubauen für den Versuch, eine Antwort zu liefern. Der Umstand, dass der Westen den Kalten Krieg kulturell verloren hat,  resultierte darin, dass die Sozialwissenschaften und die Geisteswissenschaften intolerante Orte geworden sind. Das sind keine schönen Arbeitsplätze für Konservative und erst recht nicht für Leute, die sich um ihre eigenen ethnischen Gruppen Sorgen machen und bemühen. Es ist ein Buch, eine  Art Beschreibung, herausgekommen z.B. über Sozialpsychologie, von Professor Haidt aus den USA, es ist vor wenigen Jahren veröffentlicht worden, das aufzeigt wie feindselig die Umgebung in der Sozialpsychologie für Konservative ist. Und ja, das ist nicht nur unfair, es ist selbstverständlich diskriminierend.[48:06] Es sorgt außerdem für schlechte Wissenschaft, weil Konservative andere Fragen, andere wissenschaftliche Fragen an die Radikalen stellen.

Um zurück zu deiner Frage zu kommen, wie können wir rückgängig machen, dass wir den kulturellen Kalten Krieg an den Universitäten verloren haben? Wie können wir unseren Weg zurück von so einer bedrückenden Position aus freikämpfen?

Nun, mein Ansatz ist Vielfalt zu verlangen. [beide amüsiert] Es ist vorsätzlich provokativ, wenn ich das hier sage. Wir sollten Vielfalt der Sichtweisen verlangen. Der Grund ist, dass zu den Bedingungen des Sieges [der Linken] kein Monopol auf die Wahrheit in den Sozialwissenschaften gehörte.

Wir [die Konservativen] müssen kein Monopol haben. Aber die Linke hat eines Monopol durch ihre Intoleranz . Alles was wir brauchen, ist Vielfalt der Sichtweisen. Ich glaube, dass Menschen, wenn sie mit verschiedenen Argumenten konfrontiert werden, zur Wahrheit hin gezogen werden. Daher ist mein Rat für die Regierung, dass sie damit anfängt, durch die Macht ihrer Mittelgewährung Vielfalt zu verlangen.[49:35] . Das hieße z.B. zu verlangen, dass Fakultäten der Sozialwissenschaften verschiedene Ansichten haben müssen. Dass z.B. nicht alle Mittel an Enviromentalists  [normal eigentlich mit Umweltschützer zu übersetzen aber:],  mit Enviromentalists meine ich Theorien die der menschlichen Natur  wiedersprechen (( Salter meint z.B. die Gendertheorie, wonach es ein biologisches Geschlecht gar nicht gibt, sondern dass Männlichkeit und Weiblichkeit nur anerzogene, durch die Umwelt aufgedrängte soziale Konstrukte sind.  Siehe dazu auch die norwegische Fernsehdokumentation von Harald Eia, die nun auch mit deutschen Untertiteln verfügbar und meines Erachtens sehr sehenswert ist und auf die ich in meinem Beitrag Gehirnwäsche – Das Gleichstellungsparadox hingewiesen habe.  )) usw..  Das ist nicht nur ein erster Schritt, sondern wie ich meine auch ein ausreichender Schritt um den intellektuellen Luftraum zu revolutionieren und für die Vernunft und Rationalität zurück zu gewinnen.  Weißt du, es ist einfach nur klares Denken erforderlich, um einige dieser irrsinnigen Politiken  und Praktiken die wir sehen, rückgängig zu machen.

Man muss nicht zu Traditionen des 19. Jahrhunderts zurückkehren, die nun ausgelöscht sind, und die  wahrscheinlich in jeder Beziehung nicht mehr angebracht wären, in einer postindustriellen Welt. Nun, wir brauchen klares Denken. Aber es wird ein Kampf, weil die Opposition intolerant ist. Diese Leute sind mobilsiert, sie sehen sich selbst auf einer Suche [on a quest] nach Glück, Weisheit  und Reichtümern. Das [der Sieg der Linken] ist nicht einfach von alleine gekommen, es ist das Ergebnis einer aggressiven Bewegung, einer andere ausschließende Bewegung, deren Denkweisen von Linken und Minderheiten bestimmt sind.[51:10]

Fortsetzung: 3. von 3 Teilen der Übersetzung des Interviews

Erster von 3 Teilen der Übersetzung des Interviews

 




Gehirnwäsche – Das Gleichstellungsparadox

Die erstaunliche norwegische Dokumentation des Unterhaltungskünstlers und Soziologen Harald Eia über das Geleichstellungsparadox, aus dessen Reihe Hjernevask (dt. Gehirnwäsche) ist nun auch mit deutschen Untertiteln verfügbar.

Diese Doku passt gut zum 2. Teil meiner Übersetzung des Interviews von Henrik Palmgren mit Frank Salter, im Rahmen von deren Überarbeitung ich gerade entdeckt habe, dass Harald Eias Doku nun auch mit deutschen Untertiteln verfügbar ist.

Eia zeigt, und liefert den wissenschaftlichen Hintergrund für politisch derzeit nicht korrekte Phänomene und Realitäten, die mir z.B. auch meine Frau von ihren Kindern berichtet hat, und die die meisten intuitiv oder aus praktischer Erfahrung in der Familie und am Arbeitsplatz kennen, während  viele in der sogenannten Wissenschaft,  bei den  “Qualitäts”-Medien und auch in der Politik, im Erziehungswesen und in der Verwaltung diese Unterschiede nicht wahr haben wollen und glauben, man müsse sie mit Gesetzen, Verordnungen, Girlsdays und Propgaganda beseitigen.

Das norwegische Gleichstellungsparadox besteht darin, dass Frauen in einer reichen, maximal auf Gleichberechtigung getrimmten Gesellschaft  wie der in Norwegen erstaunlicher Weise sehr viel weniger an Technik, Naturwissenschaften und den zugehörigen Berufen interessiert sind, als man angesichts des ganzen Gleichberechtigungs- und Gleichstellungsplavers erwartet hatte. In Norwegen sind z.B. noch immer 90% der Ingenieure Männer und 90% der Krankenpfleger Frauen, obwohl Norwegen in Sachen Gleichstellung Weltspitze ist.  Es ist sogar so, dass die Verteilung der Berufe nach Geschlechtern 2010, als die Doku erstellt wurde, zum Verdruss der Gleichheitsfanatiker, wieder traditioneller wurde als sie es noch 15 Jahre zuvor war.

Im Iran sind dagegen 70 % aller Studenten in den Wissenschaften und im Ingenieurwesen Frauen.

Die Erklärung, die Harald Eias Doku anhand insbesondere auch  von Interviews mit verschiedenen Wissenschaftlern liefert, ist dass

  1. Frauen in einem reichen Land mit sehr weitgehender Gleichberechtigung, wie Norwegen, bei der Berufswahl eher ihren Neigungen nachgeben und damit eher “weibliche” Berufe wählen als ein in einem armen Land wie dem Iran. Mehr Frauen in den MINT (= Mathematik, Informatik, Naturwissenchaften, Technik) Fächern, wie es unseren Politikern vorschwebt, wäre damit ein Zeichen der Verarmung und des sozialen Abstieges der Bundesrepublik und es wäre auch ein Zeichen dafür, dass die Frauen bei der Berufswahl durch gesetzgeberische Maßnahmen und wirtschaftliches Versagen der Politik in ihrer Freiheit bei der Berufswahl eingeengt worden wären!
  2. Das Geschlecht ist eben doch kein durch die Kultur bewirktes, anerzogenes Etwas, sondern ganz so wie normale Menschen mit gesundem Menschenverstand und etwas Beobachtungsgabe es schon immer vermutet haben,  tatsächlich angeboren. Das heißt, ein klein wenig relativiert die Doku das schon, denn die tatsächlichen Geschlechtsunterschiede, etwa beim Verhalten und den Interessen von Babies, Kleinkindern und auch später bei der Berufswahl beruhen offenbar auf Unterschieden im Hormonhaushalt. Der ist nicht direkt angeboren, hat aber wie eigentlich fast jeder weiß oder wissen sollte, Ursachen die eindeutig angeboren sind, auch wenn der Natur hin und wieder  Fehler unterlaufen.

Insgesamt finde ich diese Doku sehr informativ und sie ergänzt und unterstreicht gut die Ausführungen von Prof. Frank Salter.

Kelberg, den 29.8.2015

Christoph Becker

 




Krieg gegen die menschliche Natur – Teil 1

Der folgende Text ist das deutschsprachige Transkript der ersten 20 Minuten eines insgesamt fast 90-minütigen Interviews von Henrik Palmgren, dem Betreiber der schwedischen Internetradiostation Red Ice Radio (www.redicecreations.com) mit dem australischen Professor der Politologie Dr. Frank Salter. Der vollständige Titel des Interviews war, übersetzt, Krieg gegen die menschliche Natur, Bevölkerungsaustausch durch Migration & Verbrechen der Vielfalt.

Die Ursprungsseite des Interviews auf Red Ice Radio ist:

http://www.redicecreations.com/radio/2014/06/RIR-140604.php Dort kann man die mp3-Datei des gesamten Interview auch herunterladen (auf “Download” klicken). Der Link auf die mp3-Datei lautet:

http://rediceradio.net/radio/2014/RIR-140604-franksalter.mp3

Die Dateigröße beträgt gut 62,5 Megabyte.

Der Youtubelink lautet:

https://www.youtube.com/watch?v=JxzJ2DDiJI0

Palmgren: Willkommen zurück alle, alle informierten Damen und erwachten Herren überall auf der Welt. Es ist großartig, Sie dabei zu haben. Danke dafür, dass Sie unseren Sender eingeschaltet haben. Dies ist Red Ice Radio. Unsere Internetseite ist www.redicecreations.com, Mein Name ist Henrik Palmgren aus Schweden, dem Land der Gothen und Wikinger. Wir kommen 3 mal in der Woche zu Ihnen. Meistens mit 2-stündigen Shows und manchmal nur eine Stunde wegen der Zeitbegrenzungen unserer Gäste – für den Fall, dass Sie sich wundern. Wir haben ausserdem Radio 314 mit Lana, Sie können eines dieser Programme gewöhnlich jeden zweiten Mittwoch hören. Heute verbringen wir eine Stunde mit dem australischen Forscher und Politologen Frank Salter. Er war Forscher am früheren Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie. Er ist der Autor des Buches „On Genetic Interests: Family, Ethnicity, and Humanity in an Age of Mass Migration (deutsch: Über Genetische Interessen: Familie, Ethnizität und Menschheit im Zeitalter der Massenmigration) und das ist das, worüber wir heute sprechen werden.

Salter hat argumentiert, dass multiethnische Gesellschaften oft mit dem Problem der Diskriminierung und mit Gruppenkonflikten konfrontiert sind. Er hat geschrieben, dass ethnisch mehr homogene Gesellschaften besser in der Produktion von öffentlichen Gütern sind, demokratischer  und weniger korrupt sind, eine höhere Produktivität und weniger Ungleichheit haben, mehr Vertrauen haben und sich mehr um Benachteiligte kümmern, soziales und ökonomisches Kapital schneller entwickeln. Sie haben gewöhnlich geringere Kriminalitätsraten, sind sehr viel widerstandsfähiger gegen externe Schocks, sind bessere globale Menschen, zum Beispiel, indem sie mehr Auslandshilfe leisten. Außerdem sind sie weniger anfällig für Bürgerkriege, der größten Quelle von gewaltbedingten Todesfällen im 21. Jahrhundert. Das ist eine interessante Forschung, über die Sie nie etwas in den Medien und in der akademischen Welt und nicht  einmal in den alternativen Medien außerhalb gehört haben, während es die Argumente widerlegt und zerbricht, die die Globallisten und die Eliten uns ständig im Bezug auf ihr Hirngespinst bezüglich des Multikulturalismuses erzählen.

Willkommen Frank Salter, ganz vielen Dank, dass sie zu unserem Programm gekommen sind und sich die Zeit genommen haben mit uns zu sprechen.[2:25]

Salter: Es ist ein Vergnügen.

Palmgren: Erzählen Sie uns erst etwas über ihren Hintergrund und wie sie dazu gekommen sind, über genetische Interessen, Familie, Ethnizität und Menschheit [oder Humanität?] im Zeitalter der Massenmigration zu schreiben.[2:38]

Salter: Es ist Teil meiner beruflichen Biografie. Meine Doktorarbeit, die ich in Australien fertiggestellt habe, war eine Feldstudie über Hierarchie und Dominanz in einigen Organisationen einschließlich Politik, Parlament, Gremien, Bürokratien usw. Und es war klar, dass man Dominanz nicht studieren kann ohne  Zugehörigkeit oder Bindung zu studieren. Freundliche Verhaltensweisen zwischen Menschen. Zum Beispiel wird ein Befehl oder eine Anweisung, die von einem Boss gegeben wird,  sehr selten – das ist, was ich in meinem ersten Buch  über Kommandos und Anweisungen untersucht habe, die von Chefs an Untergebene gegeben werden – sehr selten wird ein Kommando  ohne eine Abschwächung wie ein Lächeln oder ein freundliches Verhalten gegeben.[3:32] Der Befehl wird in  eine Bitte verpackt. Könnten Sie bitte dies tun? Wenn es nicht notwendig ist, eine Bitte zu äußern, weil der Chef die Macht hat zu befehlen, warum bittet er dann? Die Tatsache ist, dass Menschen es sehr mögen in einer angenehmen, entgegenkommenden Umgebung zu leben. Diese Phase der Forschung wurde Mitte der Neunzigerjahre fertiggestellt. Dann begann ich mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, einschließlich Partnerwahl zum Beispiel, soziale Mobilität war interessant, aber ich war sehr interessiert im Streben nach Zugehörigkeit als Kontrast zur Dominanz.[4:04] Und als Politikwissenschaftler war ich an gesellschaftsweiter Verbundenheit interessiert, in gesellschaftsweiten Beziehungen. Das führte zur Ethnizität. Dadurch begann ich Ethnizität [Volkszugehörigkeit] zu untersuchen. Das ist der weiteste Kreis des Altruismus [Selbstlosigkeit, Uneigennützigkeit] der geteilt werden kann. [4:26] Es ist nicht unveränderbar teilbar, aber es kann.  Also Ethnizität kann mobilisiert werden und kann in einer sehr milden Form der Zugehörigkeit resultieren. … Das interessierte mich. Und es interessierte mich wie das Gegenteil passieren kann. Ethnische Konflikte können die brutalsten sein, bis zu dem Punkt wo Menschen ihr Leben riskieren, um die Gegenseite zu töten. [4:57] Sie haben diesen negativen Altruismus und diese Leidenschaft, die damit verbunden sind. Klassentheorien und Marxismus können schlicht und einfach nicht erklären, warum Menschen sich auf so eine verrückte Weise verhalten. Und die Liebe, die geteilt wird,  die Verbundenheit, die geteilt wird  sind ebenfalls verrückt und werden ebenfalls nicht erklärt, weder durch ökonomische Modelle der Rationalität noch durch Klassenmodelle.  Aber das ist das was mich anfangen ließ. [5:25] Als Evolutionist ist die erste Frage  zum Altruismus, was ist die genetische Ähnlichkeit zwischen den Individuen? Gibt es eine genetische Ähnlichkeit? Und diese Frage kommt in dem Werk von William Hamilton auf, einem einem englischen Ethnologen und Genetiker, dessen 1964 erschienene wissenschaftliche Arbeit  über dieses Thema die Evolutionsbiologie grundlegend verändert hat. Er hat das Konzept der Verwandtenselektion eingeführt, wobei er vorzog sie  inclusive Fitness Theory zu nennen. Er argumentierte, das zwei eng verwandte Individuen, wie Mutter und Kind, Geschwister, und Großeltern und Enkel, einen genetischen Einsatz haben. [6:06] Sie haben ein genetisches Interesse ineinander.  Das kann anpassend wirken und dazu führen, dass Sie Leben und Gesundheit zu riskiert um Verwandten zu helfen, weil diesen eine großen Anteil Ihrer eigenen Gene tragen. So begann ich das im Bezug auf Ethnizität zu untersuchen. Dies war in der Mitte der 90er Jahre. Es war also 30 Jahre nachdem William Hamilton dieser  biologischen Theorie der inklusiven Fitness  den Weg bereitete.   30 Jahre hat es niemand getan. Niemand hat quantifiziert was ethnische Verwandtschaft ist und wie stark sie ist. So, um die Frage genau zu stellen, die Frage die zu beantworten ich mir gestellt habe. Ich begann weltberühmte Genetiker überall auf der Welt anzuschreiben. Hier ist die Frage. [7:00] Wenn man zwei zufällige Individuen ein Ethnischen Gruppe nimmt. Sie können von zwei verschiedenen Kontinenten sein, solange sie zur selben ethnischen Gruppe gehören. Wie verwandt sind sie? Ist es wie Vettern, die tausendfach von einander entfernt sind. Das ist das was ich mir vorstellte. Ich habe gedacht, dass es eine Verwandtschaftsbeziehung gibt, aber so gering, dass sie sehr wenig erklärt, außer in der Summe. Das ist das was ich angenommen habe.  Und ich schrieb und ein Professor wie der berühmte Cavalli-Sforza, ein italienischer  Genetiker, der an der Stanfort Universität arbeitet, schrieb zurück, er wüßte nicht, worüber ich spreche, zwei andere schrieben nicht zurück, aber schlussendlich, Henry Harpending, ein führender amerikanischer Genetiker schrieb zurück, und sagte meine Frage wäre durcheinander, ich sollte anders fragen. In einem großen E-Mail-Wechsel lehrte er mich einiges über Genetik und beantwortete die Frage. [8:03] Wir nutzten Datenbanken, die zu der Zeit existierten, um herauszuarbeiten, dass ethnische Verwandtschaft typischer Weise auf den Niveau von Vettern ersten Grades liegt. Mit anderen Worten tausend mal näher, als das was ich angenommen hatte. Eintausend mal stärkere genetische Ähnlichkeit zwischen zufällig ausgewählten Personen der selben Ethnie, als ich ursprünglich bei meiner willkürlichen Annahme vermutet hatte. Ich schrieb bereits an meinen Buch über genetische Interessen, aber ich musste in gewisser Weise von vorne anfangen, weil die Verwandtschaft sehr viel enger war als ich gedacht hatte. [8:41]

Palmgren: Vielleicht können Sie den  Leuten erklären was unter genetischem Interesse zu verstehen ist? Vielleicht können Sie außerdem auch etwas tiefer auf den Punkt eingehen, warum wir uns mit anderen, die uns ähnlich sind identifizieren und zusammen sein wollen? Nicht wahr? [8:58]

Salter: Ja, genetisches Interesse ist eine Kurzbezeichnung. Es ist keine technische Bezeichnung, sondern eine Kurzbezeichnung die oft von Genetikern und Evolutionisten verwendet wird. Die Idee dahinter wird am besten durch die  Unterscheidund zwischen unmittelbaren und ultimativen Interessen erklärt. Wenn ich ein unmittelbares Interesse habe, heißt das, dass ich bewusst etwas wünsche, zum Beispiel wenn ich hungrig bin. Wenn ich in der freien Natur unterwegs bin und und mich verlaufe, und hungrig und durstig werde, habe ich ein Interesse daran Essen und Wasser zu finden.  Nun, ich weiß es nicht, die nach Essen suchende Person realisiert sich nicht, aber  tatsächlich gibt es auch ein genetisches Interesse, Essen zu finden. Denn wenn sie nicht überleben,  können Sie sich auch nicht  fortpflanzen.  Ihr genetisches Interesse ist ein ultimatives Interesse. Es muss  im Prinzip nicht bewusst sein, aber es  könnte es sein.  Sie haben einen ultimatives Interesse daran zu überleben um sich fort zu pflanzen, für genetische Kontinuität.[10:09]   Damit haben wir hier ein Beispiel für genetisches Interesse, das nicht bewusst ist, aber das dennoch existiert. Überleben  kann ein genetisches Interesse sein, weil es Ihnen hilft  Ihre Gene  fortzupflanzen, es kann aber zugleich ein unmittelbares Interesse sein, weil sie  aus offensichtlichen Gründen bewusst aktiv  nach Nahrung und Wasser suchen.  Denn als Organismus  sind Sie  daran angepasst, auf diese Weise auf  eine Knappheit von Nahrung und Wasser zu reagieren.  So haben Menschen und nicht nur Menschen, sondern alle Arten ein Interesse  welches genbasiert  ist.  Somit ist es eine ziemlich gut begründete Behauptung, dass auch Menschen ein genetisches Interesse haben.  Das fesselt uns an die Natur,  wir sind nicht von der Natur getrennt. Wir sind ein Teil der Natur. Wir sind durch die Evolution entstandene Organismen, die genetische Interessen haben. Und ich muss sagen, dass   ich mir  mit diesem Konzept  zum Beispiel den Zorn der Psychologen zugezogen habe. Die denken  nämlich, dass es falsch und unmoralisch ist,  den Begriff genetisches Interesse  zu benutzen  und auf Menschen anzuwenden.[11:28]

Nun lassen Sie uns über den 2. Teil der Frage sprechen, in der es darum ging, dass man es bevorzugt unter Menschen zu sein, die auf verschiedene Weise ähnlich sind.  Dies ist eine universelle Tendenz menschlicher Wesen.Es ist ein schwacher Hintergrundfaktor für Zugehörigkeiten  und soziales Verhalten, der so durchdringend ist, dass er große summierende Auswirkungen  haben kann. Menschen im allgemeinen, ‘Birds of a Feather walk together’ [eine sich reimende Redewendung, wörtlich übersetzt: Vögel einer Feder, gehen zusammen, deutsches Äquivalent ‘Gleich und Gleich gesellt sich gern’],  nicht nur bei Vögeln, sondern auch bei Menschen. Und dasselbe findet  auch Anwendung zwischen ethnischen Gruppen und Rassen.]12:10]

So sind Studien  mit  Paaren, die  mit zu  unterschiedlichen Rassen gehörenden Partnern  verheiratet waren, durchgeführt worden. Diese haben herausgefunden, dass die Partner sich in Bezug auf    Bereiche wie Charakter,  Hobbys und Religion   stärker ähneln als Menschen, die innerhalb ihrer eigenen  Ethnischen Gruppe heiraten. Was hier also passiert ist offensichtlich, dass Mensche,n die jemanden aus einer anderen ethnischen Gruppe heiraten den Unterschied ausgleichen, indem sie in Bezug auf andere Variable  ähnlicher sind. Aber für die meisten von uns gibt es eine schwache  aber durchdringende Tendenz, die uns wünschen lässt mit Menschen  zusammen zu sein, die einer ähnlichen ethnischen Gruppe angehören  – und auch anderweitig ähnlich sind,  ähnliche Hobbys, ähnlicher  Dialekt,  ähnliche Sprache  usw..[13:00]  Und man heiratet solche.   Dies ist in Übereinstimmung  mit Hamiltons  Theorie der ‘Inclusive Fitness’, denn, wenn sie Freundschaften schließen,  richten Sie  Gegenseitigkeit und schwache  Uneigennützigkeit  ein,  die vorteilhaft für die Gene  der anderen sein kann,   im Sinne von deren Überlebenschance und Fortpflanzungsmöglichkeiten.   Nicht in modernen Gesellschaften, aber in Gesellschaften an den wir festhalten,in Stammesgesellschaften.[13:30]

Palmgren:  Okay, das ist ein wichtiger Punkt,  auf den ich etwas später zurückkommen möchte  im Bezug auf diese Bindungen,  die in diesem Szenarium vorkommen.  Bevor wir aber  fortfahren,  lassen Sie mich erst fragen, was ist ihre Sicht auf die Genetik, wie stark wirkt sie, sind wir letztendlich Sklaven unserer Gene wie manche   Wissenschaftler argumentieren, wie ich annehme.  Glauben Sie das?[13:58]

 Salter:   Nein. Es ist nachgewiesen dass die Leute sich maladaptiv [schlecht anpassend] verhalten. In der Tat verhalten sich  ganze westliche Gesellschaften maladaptiv [= schlecht anpassend],  in dem sie es sich erlauben   in ihren  angestammten Gebieten ersetzt zu werden.   Wenn wir Sklaven unserer Gene wären  und unsere Gene wüssten was wir tun, wäre das das letzte, was wir  zulassen würden.  Da es einen Austausch im großen Stil gibt, kann hier von Anpassung keine Rede sein.  Aber im großen Stil erfolgende, die ursprüngliche Bevölkerung ersetzende Einwanderung ist vom Standpunkt der Evolution aus gesehen verrückt, aber sie ist in westlichen Gesellschaften ziemlich normal – und ich möchte hinzufügen, nur  in westlichen Gesellschaften.[14:50] Also, wir sind nicht die Sklaven unserer Gene. Wir sind sehr stark kulturelle Wesen. Wir entwickelten uns genetisch kulturell. Es gibt da keinen Gegensatz. Wir haben uns zu stark kulturellen Wesen entwickelt. Und dies ist eine bemerkenswert erfolgreiche Kraft. Diese adaptive Rückkopplung hat dieses sehr kostspielige Organ herangezüchtet, das wir  Gehirn nennen. Sie hat es zu einer Größe herangezüchtet, die dreimal so groß ist wie man es aufgrund unserer Körpermasse voraussagen würde.[15:24] Dabei ist das Gehirn energetisch betrachtet ein sehr teures Organ. Aber wir brauchen es  für diese großen assoziativen  Zentren, zum Lernen, nachdenken über Bedingungen,  neue Fertigkeiten lernen, Technologie.   Technologie ist  nicht auf Genetik gegründet, sondern auf Kultur.  Wir haben also eine kulturelle Evolution, die parallel  zur genetischen Evolution  stattgefunden hat.  Mit anderen Worten sind wir also nicht Sklaven unsere Gene.[15:57]

Palmgren:  Richtig. Lassen Sie mich hier fragen. Sie haben es in gewisser Weise schon beantwortet im Bezug auf Rasse als etwas, das irrelevant ist und wie wichtig dies letztendlich für menschliche Wesen ist, da wir eine Anzahl unterschiedlicher Variablen haben.  Wir haben genetische Interessen als solche und wir haben den Kulturfaktor über den sie gesprochen haben und ich denke ich würde  ebenso gut Bildung hinzufügen, ebenso andere Faktoren,  die lebensbeeinflussende Wahlmöglichkeiten ausmachen.  Aber wenn wir im Moment spezifisch auf den Westen  sehen, wird uns dort gelehrt, wird von uns verlangt, der Rasse  keine Aufmerksamkeit  mehr zu schenken. Ich denke, das hat teilweise  mit dem Zorn des Soziologen zu tun, den sie vorhin erwähnt haben. Aber wie ist diese Dynamik, wie wirkt sich das aus,   ist Rasse unwichtig? [16:46]

 Salter:   Rasse ist beides, völlig bedeutungslos und ebenfalls sehr wichtig.  Das hängt von der Perspektive ab, die man hat. Lassen Sie mich mit der Perspektive der modernen Eliten des Mainstreams   Im Westen beginnen.   Rasse ist für sie  auf verschiedene Weisen sehr wichtig.  Auf der einen Seite  bringen sie unseren Kindern in der Schule und uns über  die Massenmedien bei, dass Rasse völlig unbedeutend ist.   Und  eine Benachteiligung aufgrund der Rasse  widerlich für zivilisierte Werte ist.  Auf der anderen Seite sprechen dieselben Eliten  endlos über Rasse.  Sie können sie nicht aus ihren Köpfen herauskriegen,   sie können sie nicht  aus den Lehrplänen herauskriegen oder aus den Medien.  Wir haben Hollywood-Filme,  die sich mit ethnischen Themen befassen.  Wenn ich die Morgenzeitung öffne,  ist auf jeder Seite eine Geschichte,  die direkt oder indirekt das Thema Rasse berührt.  Also was passiert.  Ich denke Rasse, und  ich meine mit Rasse jetzt auch Ethnizität,  was technisch nicht korrekt ist.  Also, es gibt  in unserer politischen Kultur eine immense Verwirrung  darüber, was Rasse wirklich ist.  Es gibt da zwei Terminkalender, die gleichzeitig abgehandelt werden.  Auf der einen Seite ist es nicht erlaubt –  wenn man weiß ist –  über Rasse, rassenspezifische Vorlieben, Interessen  usw. zu sprechen.  Aber auf der anderen Seite  wird komplett durcheinandergebracht,   was tatsächlich mit Rasse gemeint ist.  Sogar Leute,  die zurückweisen, dass es  zum Beispiel ein Problem  mit der islamischen Integration  in westlichen Gesellschaften gibt, [19:04]  höre ich die Leute oft  über Rassismus lamentieren, aber das hat nichts mit Rassismus zu tun,  wir sprechen hier über Religion.   Daher  haben wir hier eine Verwirrung unter den Journalisten und der politischen Elite, die den Vorwurf des  Rassismus  erheben, aber es ist kein Rassismus.  Auf der anderen Seite,  wenn man die Definition der Erklärung der Vereinten Nationen gegen Rassimus betrachte, in der Definition  des Fortschritts  haben sie Rasse definiert  als ” jede abstammende Gruppe,  Ethnizität,  Clan [ Stammesverband] usw., physische [körperliche] Unterschiede, die sie im Sinne der modernen Bedeutung als Rassenmerkmale ansehen.” Die Bedeutung selbst  ist verwirrt,  aber wir dürfen nicht darüber sprechen.  Wie können wir gehorchen,  wie können wir freundliche und gehorsame Leute sein  und diesen politisch korrekt  Befehlen gehorchen, wenn  nicht gesagt wird, was Rasse tatsächlich ist.  Also es gibt da eine immense Verwirrung. Ich habe eine Reihe von Artikeln geschrieben, um zu versuchen  zu erklären wie diese Verwirrung  entstanden ist.[20:04]

Palmgren:   Genau, das Quadrant Magazin.  Das letzte Mal als ich deren Webseite besucht habe  war diese nicht zugänglich.  Ich denke, sie ist nun wieder in Betrieb und die Leute können die Artikel lesen. Es ist wirklich sehr interessantes Material.

Fortsetzung:  2. und nächster von 3 Teilen dieses Interview

 

Anmerkung des Übersetzers:

Hier sind die Links auf die Essays von Frank Salter, auf Quadrant Online:

The War Against Human Nature in the Social Sciences

The War against Human Nature II: Gender Studies (Part 1)

The War against Human Nature II: Gender Studies (Part 2)The War Against Human Nature III: Race and the Nation in the Media

Die Essays sind ebenfalls per Amazon als E-Book verfügbar.

Mir lag kein schriftliches, englisches Transkript des Interviews vor, so dass ich nur nach Gehör niedergeschrieben und übersetzt habe. Allerdings hat auch meine Frau (Dipl.-Übersetzerin) das Interview noch einmal angehört und meine Übersetzung wo nötig nachgebessert. Falls jemand weitere Fehler findet oder Verbesserungsvorschläge hat, bitte ich diese per Kommentarfunktion melden.

Teil 2 mit den Minuten 20:20 bis 51:10 ist hier.

Kelberg, den 25.8.2015 Christoph Becker

 




Die humanitären Kosten des westlichen Multikulturalismus

Im Folgenden habe ich eine Rede des australischen Politologen Prof. Dr. Frank Salter übersetzt, die dieser beim International Humanitarian Forum in Baku, Aserbaidschan, im Oktober 2012, gehalten hat. Diese Rede scheint mir im Bezug die aktuelle Diskussion über Einwanderung und  die Aufnahme von nicht deutschstämmigen Flüchtlingen sehr nachdenkenswert.Hier die Orginalrede auf Youtube, und darunter meine Übersetzung:

Die Einleitung, in der Prof. Salter sich für die Einladung, die Gastfreundschaft und das exzellente Essen bedankt habe ich nicht übersetzt, sondern beginne bei Position [0:33].

Frank Salter: Nun, ich bin ein Politikwissenschaftler, aber ich habe eine anthropologische und evolutionäre Sichtweise auf die Menschen. D.h. dass ich sie grundsätzlich als gleich betrachte. Wo immer man hinkommt und ein menschliches Wesen findet, hat es grundsätzlich dieselben Instinkte,  die charakterisiert sind durch dieselben universellen Merkmale der menschlichen Natur, aber ebenso durch Interessen. Und das ist ein Wort, das ich auf diesem Kongress noch nicht gehört habe. Individuelle Interessen und Gruppeninteressen, was könnten sie sein, und ich meine es ist ein großes Thema und ich denke, man kann Multikulturalismus nicht wirklich diskutieren, ohne dieses  in Thema direkt zu berühren.
Das Zentrum meiner Betrachtungen heute wird der westliche Multikulturalismus sein, mit dem ich mich am besten auskenne, aber es gibt auch einen östlichen Multikulturalismus, für den ich kein Experte bin, aber so wie ich es verstehe, ist der Multikulturalismus der heute in Malaysia und Singapur praktiziert wird von einer anderen Art. Ein grundsätzlicher Unterschied ist, dass westlicher Multikulturalismus die Mehrheit vom Schutz durch den Staat ausschließt. Eine Definition des Multikulturalismus ist, dass Gruppenrechte vom Staat geschützt werden. D.h. der Staat schreitet ein und sagt, seht wir schützen ethnische Gruppen, und ich würde sagen das heißt dann, dass er alle ethnischen Gruppen schützt, aber das trifft beim Multikulturalismus nicht zu.[2:05]
Eine Autorität in Sachen amerikanischer Multikulturalismus, Eric Kaufmann, beobachtet dass er asymmetrisch ist, daher definiert er amerikanischen und westlichen Multikulturalismus als asymmetrisch. Diese Schöpfung unterdrückt das zum Ausdruck bringen ethnischer Interessen der Mehrheitsgruppe. Das ist eine hervorstechende Charakteristik des westlichen Multikulturalismus. Die ethnische Mehrheit der betreffenden Staaten wird nicht als schutzwürdige  Gruppe angesehen. Der Effekt ist, dass die ethnische Mehrheit verwundbar durch ihren Staat wird. In der Tat ist die Basis des westlichen Multikulturalismus die unilaterale Demobilisierung der Mehrheiten und die simultane Mobilisierung des Bewusstseins der Minderheiten. Er ist asymmetrisch.[2:56] Er bewirkt unterschiedliche Dinge für Mehrheiten und Minderheiten. Ein Beweis dafür ist die undemokratische Natur des westlichen Multikulturalismus. Ich weiß, es ist ein starkes Wort, aber ich meine es genauso, die Natur des westlichen Multikulturalismus ist in der Praxis undemokratisch. In meinem eigenen Land, in Australien, wurde der Multikulturalismus durch politische Eliten eingeführt, ohne die Bevölkerung jemals in Wahlen oder in einem Referendum um Erlaubnis zu fragen. Er wurde klammheimlich in einer Serie von Aktionen eingeführt. Es gab da eine bewusste Strategie die Demokratie zu unterlaufen. Und das ist in der westlichen Welt ziemlich verbreitet. [3:38]
Nun, dieser undemokratische Charakter ist verständlich, denn der westliche Multikulturalismus dient der Masseneinwanderung, die dazu dient, viele westliche Bevölkerungen zu verdrängen. Und das geschieht sehr schnell – die Massenverdrängung von Mehrheiten in einen Minderheitenstatus.[4:00]
So wie ich es verstehe, ist das keine Schwäche des östlichen Multikulturalismus, so dass wir dort einen klaren Unterschied haben.

Humanitäre Kostenfaktoren des westlichen Multikulturalismus

Es gibt außerdem eine Vielzahl humanitärer Kosten und das ist der Kern meines heutigen Vortrages. Multiple humanitäre Kosten des westlichen Multikulturalismus, bedingt durch seinen Effekt zur Aufrechterhaltung und Vergrößerung der Vielfalt. Und das ist ein Hauptpunkt in meiner Argumentation. Wir haben viel über die erfreulichen Vorteile der Vielfalt gehört und ich mache dazu zur Vorsicht mahnende Bemerkungen, um das auszugleichen.[4:34].

Eins der Charakteristika des Multikulturalismus ist, dass er die Vielfalt dauerhaft fortleben lässt. Und womöglich vergrößert er die Vielfalt. Multikulturalismus besitzt die Vielfalt.[4:50]
Lassen Sie uns die Kosten bedenken. Ich gebe 6 Kosten – humanitäre Kosten der Vielfalt und es Multikulturalismus zu bedenken.
Das erste ist das Vertrauen. Ethnische Vielfalt verringert systematisch die Solidarität und das Vertrauen. Die am besten bekannte Studie darüber ist die des Harvard Professors Robert D. Putnam . Das ist eine große Studie, vor weniger als 10 Jahren,  mit 30.000 Amerikanern aus 40 verschiedenen Gemeinden und sozialen Umfeldern. Er fand, dass zunehmende Vielfalt das allgemeine soziale Vertrauen reduziert. Nicht nur zwischen den ethnischen Gruppen, sondern auch in der eigenen Gruppe, zum Beispiel gegenüber politischen Führern und den lokalen Geschäftsleuten. Putnam fand, dass wenn sich die Vielfalt durch Einwanderung vergrößert, Selbstlosigkeit und soziale Zusammenarbeit in den Gemeinden abnehmen. Forschung in Australien hat dies bestätigt.
Der zweite humanitäre Kostenfaktor sind Sozialleistungen. Im globalen Vergleich korrelieren Sozialleistungen negativ mit ethnischer und religiöser Vielfalt. Das erklärt 24 bis 32 % der globalen Unterschiede in den Sozialleistungen. Das sind substantielle Kosten des westlichen Multikulturalismus.[6:16]
Der dritte  humanitäre Kostenfaktor  ist die Spendenbereitschaft.  Dieser Runde Tisch  dreht sich um Multikulturalismus im täglichen Leben. Multikulturalismus unterdrückt die Bereitschaft, für gemeinnützige Zwecke zu spenden.[6:40]
Vielfalt kann ebenfalls die Qualität der Regierungsarbeit verschlechtern. Eine den Durchschnitt vieler Nationen erfassende Studie fand heraus, dass ethnische Vielfalt negativ korreliert mit der Effizienz der Institutionen, der politischen Stabilität und der Effizienz der Bürokratie. Aber, die Vielfalt korreliert auch positiv mit etwas. Dem Himmel sei Dank korreliert sie positiv mit der Korruption.[7:0]
Ein fünfter humanitärer Kostenfaktor des westlichen Multikulturalismus ist Entwicklungshilfe. Vielfalt tötet Entwicklungshilfe. Hören Sie sich diese Statistik an.
Eine Maßnahme der ethnischen Vielfalt ist für 80 Prozent der Unterschiede in der Entwicklungshilfe verantwortlich, d.h. ist eine 80-prozentige Korrelation zwischen der Vielfalt und Entwicklungshilfe.
Bürgerkrieg und Unruhen. Dies ist der wichtigste Punkt, zu dem ich jetzt komme. Dies ist der wichtigste humanitäre Kostenfaktor. Es gibt multiple Studien darüber. Nichts hiervon ist nur mit einer Studie begründet. Es gibt viele Studien dazu, alle kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie mit 176 Gesellschaften fand, dass 66 Prozent der globalen Unterschiede in ethnischen Konflikten durch ethnische Vielfalt erklärbar sind.[8:14]
Vielfältige (=”bunte) Gesellschaften sind verwundbar für externe Schocks wie zum Beispiel Krieg und Rezession und sie sind dafür anfällig, dafür sich in Unruhen und Bürgerkrieg hochzuschaukeln. Das ist das Ergebnis von Studien, die von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute reichen. Diese Einsicht beruht also auf Studien, die einen langen Zeitraum abdecken und sie beruht auf vielen Studien.[8:34]

Fazit

Meine Schlussfolgerung ist daher, dass der westliche Multikulturalismus eine hochriskante Politik ist, die mit  einer Vielzahl humanitärer  Kosten verbunden ist. Lassen Sie mich mit einer positiven Bemerkung über Lösungen enden. Was könnte getan werden?
Meine Herangehensweise ist die Frage, was getan werden kann, um die Vorteile des Multikulturalismus zu erhalten. Ich habe nicht die Zeit gehabt es zu diskutieren, aber selbstverständlich gibt es Vorteile. Wenn möglich, sollte man diese erhalten.
Meine Herangehensweise ist, zu plädieren dass man den östlichen Multikulturalismus emuliert, d.h. dass man allen ethnischen Gruppen den gleichen Schutz des Staates gewährt. Dies würde zu der westlichen Tradition des Fanchise passen, in diesem Fall ethnische Gruppenrechte. Es wäre eine Form der Demokratisierung. Das Prinzip sollte sein, dass alle ethnischen Gruppen oder keine gegen ethnische Diffamierungen geschützt werden sollten. Alle sollten von staatlich subventionierten ethnischen Vertretungen profitieren. Der Regierung sollte es nicht länger erlaubt sein, gegen die Mehrheit als gemeinsamen Feind der anderen ethnischen Gruppen zu handeln, wie das derzeit der Trend im Westen ist. Ethnisches Auswechseln der Mehrheit wird voraussichtlich aufhören, wenn die Mehrheit eine Stimme bekommt. Danke.

Ins Deutsche übersetzt von Christoph Becker, Kelberg den 24.8.2015

Siehe auch das ebenfalls von mir übersetzte Interview Krieg gegen die menschliche Natur, Bevölkerungsaustausch durch Migration & Verbrechen der Vielfalt von Hendrik Palmgren mit Dr. Frank Salter und den Artikel Zuviel des Guten.

 




American Blackout – Ein Film

Nach der Lektüre eines Artikels über einen offenbar sehr erfolgreichen Hackerangriffes auf das Computersystems des deutschen Bundestages in der FAZ-Onlineausgabe vom 11.6.2015, habe ich mir gerade den deutsch synchronisierten Film American Blackout auf Youtube angesehen.

Der Film ist 1:28 lang und zeigt hauptsächlich aus der Perspektive von privaten  Handykameraaufnahmen und Camcorderaufnahmen, sowie mit Szenen aus Nachrichtensendungen einen 10-tägigen, die gesamten USA betreffenden Stromausfall, der durch einen Hackerangriff verursacht wurde.

Immerhin funktioniert in diesem Film die Elektronik. Internationale Hilfslieferungen sind noch möglich, weil nur die USA betroffen sind, und nach nur 10 Tage gelingt es zumindest in großen Teilen der USA die Stromversorgung wieder instand zu setzen. Außerdem geht der Film damit davon aus, dass die USA in Friedenszeiten getroffen werden, und dass der Stromausfall nicht ein Teil offizieller Kampfhandlungen ist. Ferner bleiben die US-Regierung und die Sicherheitskräfte im wesentlichen Funktionsfähig. Wie unter anderem der vor mir übersetzte offene Brief wegen des EMP-Risikos an US-Präsident Obama andeutet, könnte die Wirklichkeit drastisch schlimmer werden.Trotz all dieser Einschränkungen ist selbst damit schon fast harmlose Planspiel eines nur 10-tägigen nationalen Stromausfalls einigermaßen beunruhigend. Der wirtschaftliche Schaden  dürfte extrem sein und es wäre auch mit längerfristigen Probleme bei der Nahrungsmittelversorgung zu rechnen, etwa weil die in Massentierhaltung gehaltenen Tiere einen flächendeckenden Stromausfall dieser Dauer eher nicht überleben würden, während gleichzeitig fast alle in Kühlhäusern gelagerten Nahrungsmittel auch nach einem, wie in dem Film nur 10-tägigen Stromausfall, verdorben wären.

In der Realität könnte so ein Hackerangriff z.B. als Vergeltungsaktion oder als Warnung erfolgen, die das Risiko eines nuklearen Vergeltungsschlages noch vermeidet.  Hintergrund könnte z.B. sein, dass man Russland oder China, oder einem anderen Staat, zu sehr mit Sanktionen nervt oder bei Verhandlungen nicht genug entgegenkommt, etwa weil man die Verwundbarkeit der eigenen Gesellschaft und die eigenen Verteidigungsmöglichkeiten und auch die Möglichkeiten der Gegenseite falsch einschätzt. Dass Terroristen, die Möglichkeit zu einem solchen Hackerangriff nutzen werden, wenn immer er sich bietet, kann man als selbstverständlich ansehen.

Kelberg 11.6.2015 Christoph Becker

 

 




10-Milliarden-Der Film

Am 7. Mai 2015 wurde in Hillesheim in der Eifel der Film 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt? gezeigt. Anschließend gab es eine Diskussion  mit dem Rheinland-Pfälzischen Landtagsabgeordneten der Grünen, Dietmar Johnen.

Der Film ist auf den ersten Blick recht informativ und ich habe durch die Beschäftigung mit dem Film direkt und indirekt einige interessante neue Informationen gefunden.

Insgesamt finde ich aber, dass der Film sehr zu wünschen übrig lässt. Die anschließende Diskussion fand ich bedrückend naiv.

Warum?

Weder die Macher des Films, noch die vielen, zum Teil sehr hoch bezahlten, scheinbar hochqualifizierten, Interviewpartner sprechen das Problem an, dass der globale Handel und die westlichen Industriegesellschaften jederzeit kollabieren können und in Zukunft, lange vor 2050, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kollabieren werden.  Man sollte jedenfalls vernünftiger Weise  damit rechnen, dass Saatgutlieferanten wie Bayer Crops und Monsanto irgendwann in Zukunft von einem Tag auf den anderen, lokal oder auch weltweit wegen eines Krieges, einer Naturkatastrophe oder aus anderen Gründen nicht mehr liefern können.  Das gleiche trifft für die Lieferanten von industriell hergestellten Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln zu.  Der sicherlich krasseste Grund könnte ein unter anderem in der Anfangsphase des 3. Weltkrieges  zu erwartender EMP-Angriff, insbesondere auf Europa und Nordamerika sein. Ein extrem schwerer Sonnensturm, wie der von Lord Carrington im Jahre 1859 beobachtete könnte ebenfalls einen solchen Kollaps auslösen. Der von Joseph Tainter beschriebene, kaum zu vermeidende  Kollaps komplexer Gesellschaften könnte in unserer global vernetzten Welt ebenfalls indirekt zum Kollaps der Nahrungsmittelversorgung führen  – soweit und solange diese vom Funktionieren komplexer Systeme, wie z.B. dem globalen Handel, dem Funktionieren des Finanzsystems, der Stromversorgung, der elektronischen Infrastruktur  usw. abhängt.  Wer zu den verschiedenen Möglichkeiten und Ursachen eines Kollapses der  Industriegesellschaften mehr erfahren will kann in den älteren Artikeln meiner Webseite www.freizahn.de einiges an Literatur, Denkanstößen und Interviews finden.

Meines Erachtens ist es naiv bis verantwortungslos, sich mit der Frage ob und wie die Menschheit in Zukunft ernährt werden kann zu beschäftigen, ohne dabei das Risiko eines Systemkollapses zu bedenken oder dieses als zu unwahrscheinlich an zu sehen. Wenn Milliarden Menschenleben, und dabei auch das Überleben von 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung des eigenen Landes, davon abhängen, ob und wie man mit einem Systemkollaps umgehen kann, dann ist das nichts was  verantwortungsbewusste, vernünftige Menschen einfach so – wie es heute der Fall ist – verdrängen oder ignorieren sollten, nur weil es unbequem und “gefühlt unwahrscheinlich” ist.  (( Ein Teil der Realität ist auch, dass das menschliche Gehirn die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens seltener,  extremer Ereignisse weit unterschätzt, während es geringe, häufiger vorkommende Risiken überschätzt. Siehe dazu die Bücher Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse von Nassim Nicholas Taleb  und Der plötzliche Kollaps von allem: Wie extreme Ereignisse unsere Zukunft zerstören können von John Casti
))

Das heißt, statt Zeit mit der Darstellung von allerhand technischen Spielereien wie Pflanzenfabriken in Japan, Laborexperimenten in Holland  zur fabrikmäßigen Herstellung von Fleisch oder der Warenbörse in Chicago zu verbringen, hätte der Film besser einfach nur 5 oder 10 Minuten gezeigt, dass und warum sämtliche industriellen und großtechnischen Lösungen in der Nahrungsmittelversorgung wegen der systembedingten Risiken verantwortungsloser Schwachsinn sind, die Großstädte und zum Teil ganze Länder in potentielle  Todeslager verwandeln – ähnlich makaber und irreführend wie die naiven Ankömmlingen viel versprechende, zynische Torüberschrift von Auschwitz (Arbeit macht Frei). Man hätte vielleicht einige Szenen aus dem Film Die EMP Bombe – Impuls zum Blackout  einbinden sollen oder ein Interview mit John Casti oder/und Roscoe Bartlett, statt Interviews mit Wissenschaftlern und Führungspersonen von Bayer Crops. Die im Film lang und breit dokumentierten und mit Interviews bedachten industriellen Lösungen hätte man kurz in wenigen Sätzen zusammenfassen und als das klassifizieren können was sie sind: Teilweise sicherlich sehr interessante technisch-wissenschaftliche Spielereien, die aber in der Praxis aus Sicht der Ernährungssicherung völlig verantwortungslos und im Grund dumm sind – zumindest wenn und solange das Ziel nicht weltweit milliardenfacher Massenmord und kollektiver Selbstmord der eigenen Bevölkerung durch Hunger ist .

Etwas zeigt der Film das dann schon, er übersieht jedoch komplett das Thema Systemkollaps mit all seinen möglichen Folgen.

Das Beispiel von dem nun verschiedene Gemüse anbauenden  Dorf in Afrika könnte auf die Initiative von John Jeavons Organisation Ecology Action – Grow Biointensive zurückgehen.  Ich hätte unmittelbar vor oder nach dieser Stelle im dem Film, gerne ein Interview mit Jeavons an seinem Institut in Kalifornien  gesehen.

Bemerkenswert fand ich dann noch, dass alle deutschen Biobauern in dem Film mit mehr oder weniger großen, Diesel betriebenen Landmaschinen gearbeitet haben. Das finde ich soweit in Ordnung, nur hätte ich hier auch eine Doku über die Amish mit ihren Pferdegespannen und ihren, wie mir kürzlich ein deutscher Landwirtschaftmeister gesagt hat, auch ökonomisch sehr gesunden Höfen eingefügt, denn das Vorbild der Amish dürfte letztlich, anders als die deutschen Biobauern mit ihren Diesel getrieben Traktoren, wirklich eine Zukunft haben .  Der amerikanische Autor J.H. Kunstler, der sich sehr gut mit den Problemen unserer Zeit auseinandergesetzt hat, hat nach seinem Sachbuch The Long Emergency: Surviving the Converging Catastrophes of the Twenty-first Century in seinen Romanen der World Made by Hand -Reihe die Zukunft im nachindustriellen, nachfossilen Zeitalter im Nordwesten der USA so geschildert, dass dort ganz selbstverständlich die Landwirte keine Traktoren und Mähdrescher mehr haben, sondern nur noch Pferde- und Maultiergespanne, und jede Menge ehemalige Computerspezialisten, Büroangestellte  usw. die nun als Tagelöhner bei den Landwirten und teilweise auch faktisch als leibeigene Landarbeiter bei Großgrundbesitzern ihren Lebensunterhalt verdienen.  Im letzten Roman der Reihe kann die Hauptperson sich nur mit brutaler Gewalt im letzten Moment einer Zukunft als Arbeitssklave entziehen. Kunstlers Sichtweise auf die Zukunft erscheint mir grundsätzlich ziemlich realistisch und vernünftig, auch wenn die Zukunft in Europa meines Erachtens aus geopolitischen Gründen wesentlich weniger idyllisch werden dürfte Kunstler sie in seinen  Romanen für den Nordwesten der USA beschreibt.

Die Macher des Films 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt? haben nach Lösungsmöglichkeiten gesucht und ich habe dabei auch einige interessante Ansätze gesehen, die aber für mich kaum neu waren.  Meines Erachtens hätte der Film  insbesondere auch Interviews mit John Jeavons, Mark Shepard und Allan Savory bringen und dazu deren praktische Beispiele dokumentieren sollen. Siehe dazu insbesondere auch meine Beiträge Weltweite Verschlechterung der BodenqualitätUnsichtbare Nutzflächen, Restaurierende Landwirtschaft, Das Keyline-Konzept, Überleben in der Eifel  usw..

Die Diskussion nach dem Film fand ich vor diesem Hintergrund gespenstisch. Als ich versucht habe darauf hinzuweisen, dass vor allem auch die hochindustrialisierten westlichen Industriestaaten möglicherweise schon relativ kurzfristig durch ihre totale Abhängigkeit vom Funktionieren ihrer technischen und wirtschaftlichen Infrastruktur an extremem Nahrungsmittelmangel zugrunde gehen könnten,  ist das eher auf Unverständnis gestoßen. Eine ältere Frau meinte sogar “das gehöre doch nicht zum Thema”.

Der Grünen-Landtagsabgeordnete hat dann noch referiert, dass die industrielle Landwirtschaft durchaus gesetzeskonform und völlig rechtens und so gesehen in Ordnung sei. Und dann hat er noch gemeint, kein Bauer wolle zurück zur Bewirtschaftung seiner Felder und Wiesen mit Pferden – was ich so verstanden habe, dass er ernsthaft glaubt, dass Traktoren und alles was man für deren Betrieb benötigt bis in alle Zukunft verfügbar bleiben würden.

Insgesamt war mein Eindruck von der dem Film folgenden Diskussion, dass sich die Leute, inklusive Landtagsabgeordneter, extrem sicher sind, dass der Frieden in Europa auf Dauer sicher ist und dass sie die Gefahr eines Kollapses unserer extrem von Technik und Importen abhängigen Gesellschaft nicht sehen. Dazu fällt mir ein Fazit von Henry Kissinger aus dessen Buch Großmacht Diplomatie. Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs. ein. Kissinger schreibt dort, dass der von Castlereagh und Metternich auf dem Wiener Kongress 1815 herbeigeführte Friede im wesentlichen, bis auf einige kleine Zwischenfälle, bis 1914, also rund 100 Jahre gehalten habe. Diese Stabilität des Friedens sei mit ein Grund für die Katastrophe des 1. Weltkrieges geworden, denn sie habe die Europäer zu sicher werden lassen und sie das Gefühl für die Tragik des Krieges verlieren lassen. Für Hungersnöte und allgemeines Systemversagen scheint ähnliches zu gelten.  Die Diskussion nach dem Film lässt mich damit auch an die Generationstheorie von Strauss und Howe denken, die auch John Xenakis in seinem Buch und seinem Blog über die Generationsdynamik aufgreift.  Xenakis sieht die Lage ziemlich finster, wie ich in Neues vom Nahen und Fernen Osten kurz auszugsweise dargestellt habe. Das ist wäre meines Erachtens der wichtigste und dringendste Hintergrund, um auf eine zukunftsfähige, weitgehend katastrophensichere,  kleinbäuerliche Landwirtschaft  umzuschalten, um die Gemeindewälder und Parks in vielfältige, plegeleichte Obst- und Nussbaumplantagen mit zudem vielen essbare Früchte tragenden Sträuchern und Gemüsen um zu wandeln, in denen außerdem Schweine, Rinder und andere Nutztiere oder/und  viel Wild gedeihen.  Der Film zeigt einige Beispiele in diese Richtung. Meine Webseite zeigt aber noch viel mehr, und sie zeigt einiges an Literatur und Links zur professionellen Vorbereitung. Insbesondere Mark Shepard mit seiner Restaurierenden Landwirtschaft und seiner New Forest Farm, sowie John Jeavons mit seinem Biointensiven, nachhaltigen Gartenbau, zusammen mit dem Buch über die Nachhaltige Bodenverbesserung von  Fred Magdoff und Harald van Es scheinen mir derzeit die besten Informationsquellen zu sein. Sepp Holzer gehört hier dazu, zumindest als zusätzliche, ergänzende Informationsquelle.

Anlässlich meiner Recherchen für den obigen Artikel habe ich noch die beiden folgenden Entdeckungen gemacht:

  1.  Es gibt nun eine 22-seitige Broschüre, das Farmers Handbook, über die Growbiointensive-Methode in deutscher Sprache, unter dem Titel Ein Gartenhandbuch: Die NachaltigeGROW BIOINTENSIVE Gartenbaumethode als pdf-Dokument zum kostenlosen Herunterladen.
  2. Im Sommer 2015 findet in Mailand eine Weltausstellung statt, deren Thema “Feeding the Planet  – Energy for Live“, also “Den Planeten Ernähren – Energie für das Leben“. Siehe die Internetseite der EXPO-2015Es wird die erste Weltausstellung sein, die ich mir  ansehe.

Kelberg, den 8. Mai 2015 Christoph Becker

 

 

 

 




Warum Religion?

In manchen Foren finden sich zu Artikeln über Religionen immer wieder üble Kommentare naiv-militanter-Atheisten, die der Theologe, Journalist und Autor Chris Hedges zusammenfassend in einer bemerkenswerten Rede über den neuen Atheismus, die Gottesdebatte, Wissenschaft, Religion und Selbsttäuschung  im Jahr 2008, als gefährliche,  “kulturelle, geschichtliche und linguistische Analphabeten und weltliche Spiegelbilder naiver religiöser Fundamentalisten” bezeichnet und in dieselbe Schublade wie die massenmörderischen Jakobiner der französischen Revolution und die großen massenmörderischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts gepackt hat.  Ich möchte hier  nicht nur auf diese Rede hinweisen, sondern vor allem auch  Gründe für die evolutionäre Ursache und für den praktischen Nutzen von Religion anführen und dann am Beispiel von Max Planck und dem 2. Hauptsatz der Wärmelehre zeigen, das Religion und Naturwissenschaft sich nicht ausschließen, sondern lediglich ergänzen.

 Religion bildet Sozialkapital und spart Kosten

Der amerikanische Moralpsychologe Jonathan Haidt erklärt den psychologischen Hintergrund der Religiosität recht gut in seinem Buch  The Righteous Mind: Why Good People are Divided by Politics and Religion  (dt. etwa Der selbstgerechte Geist: Warum gute Menschen über Politik und Religion zerstritten sind)

Als schönes Beispiel für den praktischen Nutzen von Religion führt Haidt  in diesem Buch u.a. die Dominanz der Orthodoxen Juden im Diamanthandel an.   Die Dominanz der orthodoxen Juden im Diamanthandel erklärt er damit, dass diese sich untereinander aufgrund ihrer Religion und Gruppenzugehörigkeit vertrauen können. Das habe die Notwendigkeit teurer Sicherheitsmaßnahmen im Vergleich zu möglichen multikulturellen oder weniger offensichtlich streng religiösen Konkurrenten reduziert, so dass diese orthodoxen Juden gegenüber anderen einen immensen Wettbewerbsvorteil aufgrund ihrer Mischung aus Religion und Ethnie hatten.

Religiösität als evolutionärer Vorteil der Gruppenselektion

Haidt erklärt in seinem Buch, dass der Mensch wie er sagt nur zu 90 % Schimpanse, also Individualist und 10  % Schwarmtier (wie Armeisen oder Bienen) ist. Religion erklärt er, sei ein Teamsport und habe sich in der Evolution als vorteilhaft für die Überlebenschancen von Gruppen erwiesen.  Die Menschen können dadurch, grundsätzlich und damit eben auch  in bestimmten, für das Überleben der Gruppe entscheidenden Momenten über sich hinauswachsen und ihre egoistischen Eigeninteressen dem Gruppeninteresse unterordnen. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass naive Gutmenschen einen engen Zusammenhang zwischen Religion und Krieg erkennen. Wir sind halt alle auch das Ergebnis einer Evolution, in deren Verlauf die  Gruppen, Stämme und Völker, deren Mitglieder für Religion empfänglicher waren, eher zu den Siegern und Überlebenden  von Katastrophen und Kriegen gehört haben.

Haidt erklärt seine Sichtweise über den evolutionären Vorteil der Religion auch in dem folgenden, mit deutschen Untertiteln versehenen TED-Talk:

 

 

Religion und die für die Gesellschaft negativen Folgen beruflicher Spezialisierung

Der amerikanische Soziologe William Catton weist in seinem Buch Bottleneck : Humanity’s Impending Impasse daraufhin, dass die berufliche Spezialisierung in den modernen Industriegesellschaften zwar einerseits zu extremen Leistungssteigerung geführt habe, ohne die die modernen Industriegesellschaften nicht denkbar wären, dass sie anderseits aber auch zu neuen Betrugsmöglichkeiten und zu einer inzwischen alle Gesellschaftsschichten und Berufe erfassenden allgemeinen, dehumanisierenden  “Taschendiebmentalität” geführt habe, was dazu beitrage, die Zukunftschancen und die Überlebensfähigkeit der Gesellschaften zu reduzieren. Es ist diese Taschendiebmentalität, bzw. eben auch das Fehlen einer allgemein akzeptierten Religion und Gläubigkeit, die zu immer mehr Misstrauen, Gesetzen und damit zu immer mehr Komplexität führt, die ihrerseits Kosten verursacht und die Gesellschaft unweigerlich zum Kollaps oder zu einem sehr schmerzhaften Sachrumpfprozess führt. Siehe dazu das von mir übersetzte Interview mit Joseph Tainter und meinen Artikel Dem Engergiedilemma auf den Grund gegangen, über das Buch Drilling Down: The Gulf Oil Debacle and Our Energy Dilemma von Joseph Tainter und Tadeusz (Tad) Patzek.  Catton zeigt ausserdem, dass die berufliche Spezialisierung zu einer Dehumanisierung des Menschen führe und bewirke, dass Mitmenschen immer mehr eben nicht mehr als Menschen, sondern nur noch als austauschbare  Objekte wahrgenommen werden. Eine weitere logische Folge und Steigerung ist dann, dass Menschen auch sich selbst oder andere als überflüssig wahrnehmen können und dass dies dann zu einer Ursache für Terrorismus und zu Massenmorden, wie denen im 20. Jahrhundert führen kann.

Chris Hedges sieht in seiner eingangs erwähnten Rede  eine klare Entwicklung von Teilen der Aufklärung im späten Mittelalter über die atheistischen Jakobiner und die ebenfalls durchweg atheistischen Massenmörder des 20. Jahrhunderts (Stalin, Mao, Pol Pot. ) ((  Hitler, bzw. die Nazis erwähnt Hedges nicht ausdrücklich. Sie sind aber auch  kein so ganz klarer Fall von Atheismus.  Vielleicht auch, weil die evangelischen Kirche auch damals ihr Fähnchen in den Wind der Politischen Korrektheit des Zeitgeistes gehängt hat. Anderseits sind die Nazis ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie man diesen 10 % Schwarmtieranteil im Menschen mit einer politischen Pseudoreligion nutzen kann.  Religionen wie das Christentum haben anderseits, gerade auch in diesem Zusammenhang,  teilweise dämpfend und lindernd gewirkt. ))  zu den modernen neuen Atheisten.

Eine einheitliche Religion kann bei alledem, zumindest innerhalb einer Gruppe, mit gleicher Religion als Sicherung gegen Betrug und Verbrechen wirken, wie das oben angeführte Beispiel von den Orthodoxen Juden zeigt.  Man muss dabei bedenken, dass Spezialisten, wie z.B. Ärzte und Zahnärzte, Diamanthändler und viele andere nicht, kaum oder wenn dann überhaupt, nur mit immensem Aufwand wirklich sinnvoll kontrollierbar sind. Oft sind Kontrollen nur eine Illusion, vor allem dann, wenn der Durchschnitt einer Berufsgruppe sich entschließen sollte, seine durch die Spezialisierung gegebenen Möglichkeiten zum Vorteil seiner Mitglieder und zu Lasten der Bevölkerung zu nutzen. Religion kann in allen diesen Fällen eine kostengünstige Kontrolle ausüben, deren Reichweite sehr viel größer ist als jede Kontrolle durch Menschen und Gesetze. Schließlich gibt es das Problem des im Menschen lauernden Bösen, das der Schweizer Eugen Sorg in seinem Buch  Die Lust am Bösen: Warum Gewalt nicht heilbar ist beschreibt. Religion kann grundsätzlich, weil sie nicht an das Funktionieren staatlicher Institutionen gebunden ist, den Anteil derjenigen, die sich an Gewalttaten bei einem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung beteiligen reduzieren und vielleicht auch hier  Einzelpersonen und Gruppen zum Widerstand gegen Gewalt und Terror motivieren.

 Religion eher nicht Kriegsursache aber sie hilft Kriege zu gewinnen

Wie oben schon erwähnt, haben Religiosität und Religion in Kriegen einen die Kampfkraft steigernden Effekt.  Gute Beispiele sind die Erfolge und der  Glauben der Wikinger und die erstaunlichen, ohne die Religion undenkbaren resultierenden Erfolge der Islamisten etwa in Afghanistan.   Bei auch nur annähernd gleicher Bewaffnung wären die Soldaten der Nato in Afghanistan den Taliban hoffnungslos unterlegen gewesen, weil die Nato-Soldaten viel mehr an ihrem Leben hängen. Selbst mit all ihrer extremen materiellen Übermacht und trotz der langen Dauer des Krieges konnte die Nato keinen wirklichen Sieg erringen. Die Alternativen zu einen unendlichen Abnutzungskrieg waren nur vollständige Vernichtung der Bevölkerung Afghanistans oder Rückzug – oder Bekehrung der Afghanen zu Atheismus und westlichem Hedonismus.

Bei der Suche nach möglichst allgemeinen Ursachen für Kriege sollte man, wenn man an der Wahrheit und echten Problemlösungen interessiert ist, eher Ressourcenmangel und  Überbevölkerung, bzw. einen Überschuss an jungen Männern betrachten. Siehe dazu z.B. das Buch Söhne und Weltmacht: Terror im Aufstieg und Fall der Nationen von Gunnar Heinsohn.  Die folgenden Artikel  auf dieser Webseite könnten ebenfalls das Verständnis vor allem für künftige Kriegsursachen verbessern:

  1. Weltweite  Verschlechterung der Bodenqualität
  2.  Unsichtbare Nutzflächen
  3. Die Grenzen und das Ende des Wachstums
  4. Ökologischen Überschwingen – Interview mit Prof. William Catton
Physik als Grund zur Religiösität?

Es häufen sich Bücher und Artikel von “Wissenschaftlern”,  die behaupten oder glauben machen wollen, dass Religion mit den Naturwissenschaften unvereinbar sei.

Hierzu möchte ich zunächst auf den hier verlinkten, von Max Planck im Mai 1937 im Baltikum gehaltenen Vortrag  Religion und Naturwissenschaft hinweisen. Max Planck dürfte jedem der heutigen religionsfeindlichen “Wissenschaftler” um einiges überlegen gewesen sein. Trotzdem war er ein tief religiöser Mensch und sah in der Wissenschaft eher einen Weg, um den Glauben an Gott zu bestätigen und zu bestärken. Dasselbe scheint für solche Größen wie Isaac Newton und Gottfried Wilhelm Leibniz gegolten zu haben.

Für mich selbst ist der 2. Hauptsatz der Wärmelehre ein hinreichender Beweis dafür, dass das Weltall in letzter Konsequenz eine übernatürliche, göttliche Ursache hat und dass Atheisten einem naiven Aberglauben anhängen.  Das Problem mit dem Weltall und dem Ursprung des Universums ist nämlich, dass es ganz real, für uns jeden Tag sichtbar und fühlbar diesen Ursprung gegeben haben muss, obwohl das, nach allen was wir wissen, insbesondere wegen des 2. Hauptsatzes der Wärmelehre überhaupt hätte passieren können. Die Entstehung des Universums ist der einzige, sicher nachgewiesene Verstoß gegen den 2. Hauptsatz der Wärmelehre. Egal, mit welchen Gedankenknäuel ein Stephen Hawkins und andere es zu verbergen und zu leugnen versuchen, zu irgendeinem Zeitpunkt muss all diese gewaltige Energie, die am Anfang im Keim des Universum gesteckt hat “aus dem Nichts” entstanden sein. Das ist ein unvorstellbar krasser Verstoß gegen den zweiten Hauptsatz der Wärmelehre und setzt zwingend einen übernatürlichen und damit göttlichen Ursprung des Universums voraus. Wenn das nicht so wäre, könnte man Maschinen bauen, die aus dem Nichts hochwertige Energie erzeugen können. Es hat viele Versuche in dieser Richtung gegeben, aber alle sind misslungen. Siehe dazu den Wikipedia-Artikel über das Perpetum-Mobile.

Die Kraft, die aus dem Nichts das Universum geschaffen hat, war jedenfalls übernatürlicher Natur. Es war Gott.  Ob und wieweit dieser Gott sich für diesen vor dem Hintergrund des Weltalls extrem winzigen Planeten Erde interessiert, ist ein anderes Thema.

Noch ein anderes Thema ist, wieweit und in welchen Fällen religiöse Effekte, Erlebnisse und Vorstellungen auf Funktionen des  menschlichen Gehirns beruhen.

In jedem Fall aber sind Religion und Religiosität  Phänomene, die sich in der Evolution bewährt haben und die für den Fortbestand einer Gesellschaft vorteilhaft sind und die man pflegen und sicher nicht verachten sollte.   Dabei ist zu bedenken, dass wir die Nachfahren von Menschen sind, die jede Menge Hungersnöte und Kriege überlebt haben. Religion und Religiosität  waren und sind wertvolle Überlebenshilfen in schweren und gefährlichen Zeiten und sie sind selbst in satten Friedenszeiten auf Dauer, zumindest für Gruppen gemeinsamen Glaubens, aber oft auch für die diese umgebende, anders oder nicht gläubige Gesellschaft, ein Wettbewerbsvorteil oder zumindest wünschenswert, wie das Beispiel mit den jüdischen Diamanthändlern und auch Cattons Beobachtungen über die  heute allgemein verbreitete “Taschdiebmentalität” zeigt. Die Übel, die Atheisten der Religion zuschreiben, haben oft völlig andere Ursachen.

10. April 2015 Christoph Becker




Unsichtbare Nutzflächen

Unsichtbare Nutzflächen  sind ein interessantes Konzept zum Verständnis verschiedener Phänomene und Risiken moderner Industriegesellschaften.

Aufmerksam geworden auf das Problem der Unsichtbaren Nutzflächen bin ich durch das Unterkapitel Unsichtbare Nutzflächen  (Invisible Acreage) im Kapitel Abhängigkeit von Phantomtragkraft (Dependence on Phantom Carrying Capacity) in Willam Cattons Buch  Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change.

Die Unsichtbaren Nutzflächen eines Landes, wie Catton sie sieht, sind:

  1.  Die land- und fortswirtschaftlichen Flächen, die benötigt werden um die Nettoimporte aller land- und forstwirtschaftlichen Produkte eines Landes zu erzeugen.  Nettoimport ist das, was mehr ein- als ausgeführt wird. Das Umweltbundesamt nennt in seinem sehr lesenswerten, 110seitigen, kostenlos herunterladbaren Positionspapier, Globale Landflächen  und Biomasse nachhaltig und ressourcenschonend nutzeneine schier unglaubliche Zahl: Auf S. 25 steht dort “Der Flächenbedarf ….. für die Produktion und Nutzung von Biomasse als Nahrungsmittel, als Futtermittel, als Rohstoff für die chemische Industrie und die werkstoffliche Nutzung sowie als Energieträger …..  Deutschland und UK (Großbritannien) importieren jeweils 80 Mio. ha pro Jahr. Davon kommen jeweils 10 Mio. ha aus anderen EU-Staaten, während der größte Anteil, die verbleibenden 70 Mio. ha, von außerhalb Europas kommen.”  Wenn diese Zahlen stimmen sollten, würde  auf jeden Einwohner Deutschlands  eine unsichtbare, weil irgendwo im Ausland liegende land- und forstwirtschaftliche Fläche von ungefähr einem  Hektar kommen.  Deutschland selbst hat gerade mal eine Fläche von 35,7 Millionen Hektar, einschließlich Straßen, Gebäude, Gewässer, Ödland, Industriegebiete, Friedhöfe, Sportplätze  usw.. Das heißt, pro Einwohner hat Deutschland lediglich eine Fläche von nur 0,446 Hektar.  Die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland beträgt laut Umweltbundesamt ca. 17 Millionen Hektar, das sind nur 0,212   Hektar pro Einwohner. Die Waldfläche beträgt ca. 10,7 Millionen Hektar, bzw. 0,134 Hektar pro Einwohner.  Deutschland bräuchte also ca.  1,58 Hektar land- und forstwirtschaftliche Fläche pro Kopf, während es nur ca. 0,58 Hektar pro Kopf hat. Vorausgesetzt, die Zahlen aus dem Positionspapier des Umweltbundesamtes stimmen und vorausgesetzt, man “vergisst” die anderen, nicht sichtbaren Flächen, die  weiter unten erwähnt werden,  zu berücksichtigen. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina nennt in der überarbeiteten,   kritischen Stellungnahme  zu den Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Bioenergie auf S. 32, in  Kapitel 1.9, Importe von [nachwachsender] Biomasse, der überarbeiteten deutschen Ausgabe von 2013, andere Zahlen. Demnach importiert Deutschland nur ungefähr 37 % seines Verbrauchs an nachwachsender Biomasse, “um seinen
    gegenwärtigen Verbrauch an [nachwachsender] Biomasse
    (100 %) zu decken.” . Wie die Tabelle 1.2 der selben Publikation deutlich zeigt, sind damit aber ausdrücklich nicht die in fossilen Brennstoffen enthaltenen Biomassen, sondern nur kürzlich erzeugten Biomassen enthalten. Deshalb habe ich oben das Wort “nachwachsende” in eckigen Klammer eingefügt.  Zu den nicht nachwachsend Biomassen aus prähistorischen Zeiten weiter unten, unter 3. mehr.
  2. Die Wasserflächen für Fischereiprodukte. Diese liegen teilweise auf den Weltmeeren und dabei oft in den 200-Meilenzonen von Ländern die angesichts sinkender Fischbestände und oft steigender Bevölkerungen mehr für sich selber brauchen. Auch sind da noch die Chinesen und andere aufstrebende Mächte, die auch mehr Fisch essen wollen, obwohl die Weltmeere immer mehr leer gefischt und die Gewässer in China und anderswo oft schlechter werden.
  3. Die größten unsichtbaren Nutzflächen  vieler Staaten, und auch Deutschlands, liegen heute unter der Erde und dabei dann zum größten Teil auch wieder in anderen Ländern. Das sind nämlich die Flächen, auf denen  die Natur vor vielen Millionen Jahren aus Pflanzen unter Mitwirkung von Mikroorganismen die fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas geschaffen hat. Auf diesen unterirdischen Flächen wird nichts  mehr neu angebaut und es wächst nichts mehr nach. Es wird dort seit Beginn des Industriezeitalters vor über 200 Jahren nur abgeerntet.  Um den Mangel an Nachhaltigkeit und die Zukunftsperspektiven bewusst zu machen, macht es  Sinn, diese Flächen so zu berechnen, als gäbe es irgendwo entsprechende Flächen, auf denen man erneuerbare Energien ernten könnte. Das oben erwähnte Positionspapier des Umweltbundesamtes enthält bereits einige Berechnungen und Zahlen in diesem Sinne: Der Grafk auf Seite 58, Abbildung 9, kann man z.B. entnehmen, dass man für Biokraftstoff für die PKW in Deutschland im Jahr 2010 immerhin 16 Millionen Hektar Land gebraucht hätte. Für den Güterverkehr wären es noch einmal   8, für den Seeverkehr 5 und für den Flugverkehr 4 Millionen Hektar gewesen. Zusammen also ca. 33 Millionen Hektar. Das wäre etwa das doppelte der gesamten, tatsächlich vorhandenen Nutzfläche. Diese reicht aber noch nicht einmal für die eigene Nahrungsversorgung aus. Der WWF schreibt in seiner Broschüre “Fleisch frisst Land“,  auf S. 55 “Über alle Fleischarten hinweg importiert Deutschland virtuell Fläche in einer Größenordnung von 210.000 ha (vgl. Abbildung 5.5). Das entspricht fast der
    Flächengröße des Saarlandes und in etwa der Gesamtfläche der drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg.” .  An Holz für Heizung der Häuser und an die  Industrie ist dabei noch gar nicht gedacht. Außerdem ist unklar, ob das Umweltbundesamt daran gedacht hat, dass für die Erzeugung von Kraftstoff aus landwirtschaftlichen Produkten wiederum große Mengen Kraftstoff nötig sind, während die das Verhältnis von aufzuwendender Energie zu geernteter Energie (EROI) gerade bei der Herstellung von Kraftstoff aus Biomasse sehr schlecht ist.  Allerdings ist es so, dass das Umweltbundesamt in seinem oben erwähnten Positionspapier, ebenso wie die Nationalakademie Leopoldina in ihrer  kritischen Stellungnahme zur Energieerzeugung aus Biomasse zu dem Schluss kommt, dass Biomasse, nach Abwägung aller Vor- und Nachteile besser nicht  im großen Maßstab als erneuerbare Energie genutzt werden sollte, und dass sie oft sogar mehr dem Klima und der Umwelt schadet als nutzt.  Die  kritischen Stellungnahme  zu den Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Bioenergie  der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zeigt auf S. 18 der deutschen Ausgabe von 2013, in Tabelle 1.2, Tabelle 1.2: Nettoprimärproduktion (NPP) und Primärenergieverbrauch in Deutschland im Jahr 2010,  das extreme Ausmaß der Abhängigkeit unserer Gesellschaft von der heute unterirdischen, vor vielen Millionen Jahren entstandenen Biomasse. Von den 14 Exa-Joule der insgesamt in Deutschland verbrauchten Primärenergie  stammte nur ein einziges Exa-Joule aus nachwachsender Biomasse (hauptsächlich Holz, Biogas, Biokraftstoff und Verwertung von Abfällen) .  Die durch Photosynthese produzierte und durch Abgrasen der Weiden, durch Ernte der Felder und durch Holzeinschlag nutzbare, nachwachsende Gesamtenergie betrug nach dieser Tabelle 3,3 Exa-Joule. Davon waren für Tierfutter 2 Exa-Joule nötig.  D.h., auch wenn wir Veganer würden und statt dessen alles Tierfutter in Brennstoff umwandeln würden, würde die eingesparte Energie gerade einmal lächerliche 2 von 14 Exa-Joule unseres Gesamtbedarfs decken.   Die in der Tabelle angeführten 0,7 Exa-Joule für Stroh habe ich weggelassen, weil die unbedingt mindestens für die Erhaltung der Böden auf den Feldern belassen bzw. dorthin zurückgebracht werden müssen. Das sieht man auch so bei Leopoldina.
Fazit und weitergehende Betrachtungen

Die genauen Zahlen sind nicht sicher. Sicher ist aber, dass Deutschland ein Vielfaches seiner derzeitigen Fläche benötigen würde, wenn es die heutige Bevölkerung und den heutigen Lebensstandard nachhaltig, das heißt dauerhaft aufrecht erhalten wollte.

Das passt zu der Entwicklung der Bevölkerungsdichte in Deutschland seit Beginn des Industriezeitalters. Der Liste der Volkszählungen seit 1834 kann man entnehmen, dass Deutschland im Jahre 1834 eine Bevölkerungsdichte von 56 Einwohnern pro qkm hatte. Bezogen auf die heutige Fläche wären das knapp 20 Millionen Einwohner. Die Bevölkerung müsste also um 62 Millionen Einwohner schrumpfen, wenn man zu einer nachhaltigen Bevölkerungsdichte unter den Gegebenheiten von 1834 zurück wollte. Tatsächlich ist aber heute ein sehr viel größerer Flächenanteil als damals versiegelt, verseucht oder erodiert.  Anderseits haben wir in den letzten 200 Jahren  Wissen hinzugewonnen, mit dem wir die Bodenqualität und die Erträge nachhaltig auch dann verbessern und in sehr gutem Zustand halten könnten, wenn uns keine fossilen Energieträger und andere für die heutige Landwirtschaft unverzichtbaren Importgüter mehr zur Verfügung stünden. Siehe dazu meinen Artikel Weltweite Verschlechterung der Bodenqualität. Die Zahl von 62 Millionen entspricht übrigens ungefähr der weltweiten Gesamtzahl der Toten aus beiden Weltkriegen, oder dem 10-fachen der Opferzahl des Holocausts.  Die Zahl ist entspricht außerdem in etwa der Opferzahl, die ein EMP-Angriff in einem mittelmäßig günstigen Fall voraussichtlich Fall binnen eines Jahres in Deutschland fordern würde. Siehe dazu insbesondere meine Artikel Eine Sekunde danach und  Weitere Literatur zum Thema EMP. In Letzterem ist auch ein Link auf eine deutsch synchronisierte Fernsehdokumentation angegeben. Die bemerkenswerteste Entdeckung für mich, bei der Beschäftigung mit all diesen Themen ist, dass die Suche nach Möglichkeiten zur Vorbeugung und Problemlösung immer wieder zu der Einsicht führt, dass man Landwirtschaft und Gartenbau im Sinne der Methoden reformieren und fördern müsste, auf die ich in meinen Artikeln Ärztemangel auf dem Land und   Weltweite Verschlechterung der Bodenqualität hingewiesen habe. Das nicht zu tun, oder zu lange damit zu warten und die Chancen, die wir noch haben nicht zu nutzen, dürfte der tödlichste, der mit weitem Abstand die meisten Menschenleben kostende Fehler sein, den die Deutschen jemals in ihrer Geschichte gemacht haben.

9. April 2015, letzte Änderung 11. April 2015  Christoph Becker




Atomwaffeneinsatz – ethisch vertretbar oder verbrecherisch?

Am Donnerstag vor Ostern, dem 2.4.2015 ,  wurde auf Heise.de\Telepolis ein Interview mit dem Bundesrichter Dieter Deiseroth unter dem Titel Wer den Einsatz von Atomwaffen anordnet, handelt verbrecherisch veröffentlicht.  Hat der Richter wirklich recht?Hintergrund des Interviews war, dass “Die deutsche Sektion der International Association of Lawyers Against Nuclear Arms (IALANA) einen Brief an den russischen Botschafter in Berlin geschickt hat. Sie fordert Klarstellungen bezüglich einer Aussage von Wladimir Putin, wonach dieser zum Höhepunkt der Ukraine-Krise bereit gewesen sein soll, Atomwaffen einzusetzen.”

Zuerst möchte ich dazu auf Jack Donovans grundlegenden Artikel Violence is  Golden verweisen,  von dem ich eine deutsche Übersetzung mit dem Titel Gewalt ist Gold wert angefertigt habe. Vor diesem Hintergrund wirkt es dann schon etwas komisch und weltfremd, dass eine Anwaltsorganisation ausgerechnet Putin, dem Oberbefehrlshaber einer Streitmacht mit einigen tausend Atomwaffen,  die in  einem realen Krieg heute wohl die mit Abstand schlagkräftigste  Armee Europas sein dürfte, mit irgendwelchen nichtssagenden Rechtsnormen kommt. In welcher Traumwelt leben diese Anwälte und Richter eigentlich? Alles, was Anwälte und Richter beschließen, ist nur dann und nur insoweit mehr als das Papier wert auf dem es steht, als es notfalls auch mit polizeilicher oder militärischer Gewalt durchsetzbar ist.

Wenn Russland, wie das ein hochrangiger russischer Vertreter gegenüber dem amerikanischen Abgeordneten Roscoe Bartlett  einmal gesagt hat, den USA (oder/und Europa) etwas Böses will, dann  zündet es eine Atomwaffe weit oberhalb der Atmosphäre und schon sitzen die Anwälte und Richter im Umkreis von weit über 1000 km vor voraussichtlich für immer schwarzen Bildschirmen und werden ihre liebe Not haben, in der Folgezeit nicht zu verhungern oder von durchziehenden Gewalttätern ihrer eigenen Gesellschaft geplündert und ermordet zu werden. Zu mehr Literatur zu diesem Problem siehe die verschiedenen Artikel unter http://www.freizahn.de/category/emp/ . Mit nur fünf Atomsprengköpfen insgesamt könnten die Russen, aber auch die Chinesen, die Inder, die Pakistanis, oder von wem auch immer mit solchen Waffen versorgte Terroristen, den USA und Europa weitestgehend die Stromversorgung und die Elektronik zerstören. Dabei würde wahrscheinlich sogar zu verheimlichen sein, wer den Angriff ausgeführt hat.

Wäre so ein Angriff ein Verbrechen? Die Antwort ist, es kommt darauf an, aus wessen Sicht und es kommt darauf an, ob sich je ein Kläger und ein Richter, und eine zur Durchsetzung eines möglichen Urteils dann noch fähige Macht finden würde.

Deiseroth meint allen Ernstes:

Atomwaffen können wegen ihrer spezifischen Wirkungen nicht ohne Verstoß gegen die Genfer Konventionen und damit nur unter Verletzung des humanitären Völkerrechts eingesetzt werden. Was man nicht einsetzen darf, darf man nach dem Völkerrecht, wie der Internationale Gerichtshof festgestellt hat, auch nicht androhen.

Der Einsatz einer einzigen modernen Atomwaffe würde in seinen Wirkungen das Ausmaß der Zerstörung und Verwüstung von Hiroshima und Nagasaki im August 1945 weit übertreffen. Vor allem aber gilt es zu beachten: Die “Logik” der atomaren Abschreckungssysteme der Atomwaffenstaaten ist strukturell auf Eskalation ausgerichtet.

Zunächst würde ein EMP-Angriff lediglich elektronische Bauteile und Bestandteile der Stromversorgung ruinieren. Er wäre also ein Angriff auf die zivile und militärische Infrastruktur, wie sie die Amerikaner z.B. auch in Serbien und in Vietnam, und die Briten und Amerikaner im 2. Weltkrieg in Deutschland durchgeführt haben. DAS kann ja wohl nicht völkerrechtswidrig sein, denn es wurde nie ein Amerikaner oder Brite wegen so etwas angeklagt, geschweige denn verurteilt. Und dann ist die Frage, wer denn in Den Haag noch Recht sprechen soll, wenn Europa- und USA-weit die Stromversorgung und Elektronik weitgehend irreparabel zerstört ist, wie z.B. in den Romanen One Second After – Die Welt ohne Strom von William Forstchen und SS-18: The Satan Legacy von Patrick Lowrie. Man geht davon aus, dass in westlichen Industriestaaten nach so einem Angriff zwischen 60 bis über 90 Prozent der Bevölkerung binnen eines Jahres an Hunger, Krankheiten und der durch Gewalttaten hungriger, plündernder Mitbürger ums Leben kommen, wenn nicht zusätzlich noch ausländische Streitkräfte angreifen und, die Schwäche und das Chaos nutzend noch größere Verluste verursachen. Es würde aber durch den Einsatz ansich kaum jemand zu schaden kommen. Bei einem EMP-Angriff hört man von der Atomwaffe keinen Knall und die Waffe selbst verusacht auch keine radioaktive Strahlung. Es könnte sein, dass ein Teil des radioaktiven Materials im Laufe der Jahre weit verteilt auf die Erde sinkt, aber diese Strahlenbelastung wäre voraussichtlich extrem gering bis vernachlässigbar, zumal nur sehr wenige Atomwaffen reichen würden – wie gesagt ein bis zwei für Europa und nur zwei bis drei für die USA.

Ein russischer oder chinesischer Jurist könnte sich zudem zurücklehnen und sagen, dass einzig und allein die Naivität und fehlenden Vorbereitung der Europäer und Amerikaner die Verluste verursacht hat und dass ein schwerer Sonnensturm ähnliche Schäden hätte verursachen können, und dass ein solcher schwerer Sonnensturm als auf Dauer sowieso unvermeidbar wäre.

Ein Gott, oder eine die ganze Weltbevölkerung und künftige Generationen wirklich fair vertretender Internationaler Gerichtshof  könnte, würde davon abgesehen die Täter eines solchen EMP-Angriffes frei sprechen müssen. Der EMP-Angriff würde zwar einig hundert Millionen Menschen in Europa und den USA das Leben kosten, und er würde die Wirtschaft weltweit zusammenbrechen lassen. ABER, wenn ich der Anwalt der Täter wäre, würde ich den Richtern unter anderem die Bücher: Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change und Bottleneck : Humanity’s Impending Impasse
von William R. Catton vorlegen und daraus zitieren.  Ein Interview mit Catton aus dem Jahre 2008 habe ich neulich übersetzt und auf meiner Webseite veröffentlicht: http://www.freizahn.de/2015/03/ueberschwingen-interview-mit-william-catton/

Mit nur einigen wenigen Atomwaffen , die so wie sie eingesetzt wurden kaum Umweltschäden verursacht hätten, hätten die Täter gezielt die für die Erde, die Umwelt und für künftige Generation unerträgliche, kriminell handelnde Spezis “Homo Colossus“, wie Catton sie nennt, weitgehend beseitigt oder zumindest extrem reduziert. Sicher, einige hundert Millionen Menschen in den Industrieländern wären an ihrer Abhängigkeit von moderner Technik gestorben.  Aber was wäre das schon bei einer Weltbevölkerung von jetzt schon weit über 7 Milliarden. Alleine die Afrikaner machen diese Verluste binnen weniger Jahre wieder wett, und, um es mal ganz hart zu sagen, es sind heute, 2015, schätzungsweise gut 6 Milliarden Menschen mehr auf der Welt als die Welt wahrscheinlich nur dauerhaft tragen kann. Die für die EMP-Angriffe verwendeten Atomwaffen hätten aber vor allem gezielt die Menschen und Gesellschaften getroffen, die für die Erde und damit auch den Rest der Weltbevölkerung und für künftige Generation  die mit sehr weitem Abstand, pro Kopf gerechnet, größten Schäden verursachen.  Das kann doch kein Verbrechen sein, und es kann auch kein Verstoß gegen ein Völkerrecht sein, dass diesen Namen wirklich verdient.

Ich denke daher die Täter würden freigesprochen.

Aber kommen wir nun zu konventionellen Atomwaffeneinsätzen, an die der Richter Deiseroth und seine Atomwaffengegner-Organisation wohl eher gedacht haben dürften.  Zunächst muss Deiseroths Behauptung verneint werden, dass ein nuklearer Schlagabtausch voraussichtlich eskalieren würde.  Die Logik der nuklearen Abschreckung ist nämlich nicht logisch. Logisch heißt für mich, dass man zunächst das historische Verhalten der beteiligten Völker analysiert und nicht nur das, was man den Schulkindern erzählt. Wenn wir die Geschichte betrachten sehen wir, dass kollektiver Selbstmord nicht einmal bei den sehr fanatischen Nazis und Japanern 1945 ein Thema war. Alle Mächte die heute Atomwaffen haben, haben bei offensichtlichen Niederlagen kapituliert und einen kollektiven Selbstmord vermieden. Ausnahme sind höchstens Teile der Juden – aber auch da nur Teile. D.h., wenn es zu einem nuklearen Schlagabtausch käme, dann würde eine Seite relativ schnell kapitulieren oder zumindest die Eskalation einfach abbrechen. Der amerikanische Luftwaffenoberst der Reserve Drew Miller hat in seinem Roman Rohan Nation: Reinventing America After the 2020 Collapse über einen 3. Weltkrieg, neben einem verdeckten, anonymen nuklearen EMP-Angriff der Chinesen auch Atomwaffenangriffe auf  amerikanische Flottenverbände,  den Einsatz biologischer Waffen und einen “normalen” Schlagabtausch mit herkömmlichen Atomwaffen durchgespielt. Er lässt die USA die atomare Eskalation abbrechen, als klar wird, dass die Chinesen nun anfangen amerikanische Städte zu zerstören.

 Vor dem Hintergrund der Geschichte ist die Behauptung, dass die Logik der atomaren Abschreckung im Ernstfall tatsächlich zu einer Eskalation führen würde, jedenfalls schlicht unlogisch.

Schließlich bleibt die Frage nach dem Nutzen atomarer Gefechtsfeldwaffen und taktischer Atomwaffen.  Angenommen man will sich im Kriege überhaupt verteidigen und vielleicht auch überleben (( zumindest bei den Deutschen habe ich da sehr ernste Zweifel )), dann empfiehlt sich zunächst nüchtern, etwas mit dem Atomwaffensimulator Ground Zero II zu spielen, den ich  unter http://www.freizahn.de/2014/10/atomwaffensimulatoren/ verlinkt habe. Und dann empfiehlt sich z.B. die Lektüre meines Artikels: http://www.freizahn.de/2015/03/neues-vom-nahen-und-fernen-osten/

Die Zerstörung durch moderne Atomwaffen ist jedenfalls bei weitem nicht so groß wie die Atomwaffengegner das uns immer eingeredet haben.  Hiroschima und Nagasaki waren nicht vorgewarnte, sorgfältig mit Blick auf eine Maximierung der Schäden ausgewählte  Städte.   Ich war jedenfalls sehr überrascht, wie relativ harmlos konventionelle Atomwaffenangriffe offenbar heute nur sind. Natürlich ist die Wirkung schrecklich, aber weder die Menschheit noch die Welt ginge durch Atomwaffeneinsätze unter.

Jedenfalls kann ich mir schon vorstellen, dass es sehr sinnvoll sein könnte, wenn man in einem realen Krieg taktische Atomwaffen hat, mit denen man z.B. größere Truppenkonzentrationen auflösen oder Militärbasen der Gegenseite zerstören kann.  Der oben erwähnte amerikanische Autor Drew Miller bedauert jedenfalls in seinem Roman, dass die Amerikaner, als sie in Texas mit chinesischen Invasionstruppen fertig werden müssen, keine Atomartillerie mehr haben und das stattdessen Milizen zu Pferde mit halbautomatischen Gewehren zum Gegenangriff reiten müssen. In Deutschland hätten wir nicht einmal mehr das.

Eine interessante Frage ist natürlich, ob und inwieweit die Atomwaffen des Westens überhaupt noch einsatzbereit wären wenn der Gegner, wie das in einem realen Krieg zu erwarten wäre, zunächst den oben erwähnten EMP-Effekt nutzt. Anderseits, wenn der EMP-Effekt genutzt wird, würde jedes der westlichen Industrieländer derart geschwächt, dass einsetzbare taktische Atomwaffen zumindest in Europa überlebenswichtig werden könnten, weil man für die Abwehr konventioneller Angriffe voraussichtlich viel zu schwach wäre.

Zum Schluß noch eine denkwürdiges Stück Geschichte der Ethik von Waffeneinsätzen:

Auf Wikipedia fand ich unter Armbrust:

In Europa wurde die Verwendung von Bögen und Armbrusten in Kämpfen zwischen Christen durch das Zweite Lateranische Konzil 1139 verboten[4], da sie wegen ihrer Reichweite und ihrer Durchschlagskraft gegen Rüstungen als unritterlich galten.

Offensichtlich ändern sie die Meinungen zum Thema Ethik und Waffen mit der Zeit erheblich.

5.4.2015 Christoph Becker

 




Gewalt ist Gold wert

Der folgende Artikel ist eine Übersetzung von Violence is Golden von Jack Donovan.

Vielen Menschen gefällt der Gedanke, dass sie „gewaltlos“ sind. Allgemein behaupten sie, den Gebrauch der Gewalt „zu verabscheuen“, und Gewalt wird von den meisten negativ gesehen. Viele scheitern daran, zwischen gerechter und ungerechter Gewalt zu differenzieren. Einige, besonders eitle, selbstgerechte Typen denken gern, dass sie sich über die scheußlichen, gewaltsamen Kulturen ihrer Vorfahren erhoben haben. Sie sagen, dass “Gewalt nicht die Antwort ist.” Sie sagen, dass “Gewalt keine Probleme löst.”

Sie irren sich. Jeder von ihnen verlässt sich auf die Gewalt, an jedem einzelnen Tag.

Am Wahltag  gehen Menschen aus  allen Gesellschaftsschichten zu den Wahlurnen, um ihre Stimmzettel einzuwerfen, und indem sie das tun, hoffen sie Einfluss darauf zu nehmen, wer die Axt der staatlichen Autorität schwingen wird. Diejenigen, die die Gewalt abschaffen wollen – als ob das möglich oder auch nur wünschenswert wäre – , bemühen sich, ihre Mitbürger zu entwaffnen. Das beseitigt die Gewalt nicht wirklich. Es gibt bloß dem Staatsmob ein Monopol auf die Gewalt. Das macht dich „sicherer“, so lange du dich nicht dem Boss anlegst.

Alle Regierungen – links, rechts oder andere – sind von Natur aus  Zwang ausübende Institutionen. Sie müssen es sein.

Ordnung erfordert Gewalt.

Eine Vorschrift, die nicht in letzter Konsequenz durch Androhung von Gewalt unterlegt ist, ist bloß ein Vorschlag. Staaten verlassen sich auf Gesetze, die von Männern durchgesetzt werden, die bereit sind Gewalt gegen Gesetzesbrecher auszuüben. Jede Steuer, jeder Gesetzestext und jede Verordnung, erfordern eine eskalierende Folge von Strafen, die schließlich zum  gewaltsamen Beschlagnahmen von Eigentum führen müssen oder die zur Inhaftierung durch bewaffnete Männer führen, die darauf eingestellt sind gewaltsam vorzugehen, wenn ihnen Widerstand geleistet wird. Jedes Mal, wenn eine Fußballmama aufsteht und härtere Strafen für das Fahren unter Alkoholeinfluss oder für den Verkauf von Zigaretten an Minderjährige, oder für das  Besitzen eines Kampfhundes, oder das Nichtbeachten der Mülltrennungsvorschriften fordert, ersucht sie den Staat, Gewalt anzuwenden, um ihren Willen durchzusetzen. Sie fragt dann nicht mehr freundlich. Die Durchführbarkeit jedes Familienrechtes, jedes Waffengesetzes, jedes Bebauungsplanes, jeder Straßenverkehrsordnung, jedes Einwanderungsgesetzes, jedes Einfuhrgesetzes, jedes Exportgesetzes  und jedes Steuergesetzes hängt sowohl von der Bereitwilligkeit als auch von den Mitteln der Gruppe ab, Gewalt zur Durchsetzung der Ordnung anzuwenden.

Wenn ein Umweltexperte fordert, dass wir “die Walfische retten”, dann argumentiert er oder sie damit in Wirklichkeit dahingehend,  dass das Retten der Walfische so wichtig ist, dass es gerechtfertigt ist, Menschen Schaden zuzufügen, wenn diese Walfische verletzen. Der friedliche Umweltexperte ersucht den Leviathan, den Einsatz von der Gewalt zu autorisieren, um Leviathane zu schützen. Wenn Staatsführer abstimmen und ausdrücken sollen, dass es tatsächlich, wichtig ist, die Walfische “zu retten”, aber dann ablehnen, diejenigen zu bestrafen, die Walfischen Schaden zufügen oder wenn sie es ablehnen, jene zu bestrafen und diese Strafen notfalls mit polizeilichen- oder militärischen Aktion durchzusetzen,  würde das damit ausgedrückte Gefühl eine sinnlose Geste sein. Diejenigen, die Walfischen schaden wollen, würden sich frei fühlen dies ungestraft zu tun.

Ohne Handlung sind Wörter lediglich Wörter. Ohne Gewalt sind Gesetze lediglich Wörter.

Gewalt ist nicht die einzige Antwort, aber sie ist die finale Antwort.

Man kann moralische Argumente und ethische Argumente anbringen und an die Vernunft, Gefühle, Ästhetik und Mitleid appellieren.  Die Leute werden sicherlich durch diese Argumente beeinflusst. Wenn die Leute hinreichend überzeugt werden und die Sache nicht extrem unbequem ist, entscheiden sie sich oft, ihr Verhalten zu mäßigen oder zu ändern.

Jedoch schafft die bereitwillige Unterwerfung Vieler unvermeidlich eine Verwundbarkeit, die nur darauf wartet, von irgendeiner Person  ausgenutzt zu werden, die die sozialen und ethischen Normen ignoriert. Wenn jeder seine Waffen niederlegt und sich weigert sie aufzunehmen, kann der erste der sie aufnimmt tun, was immer er will. Frieden kann nur ohne Blutvergießen aufrechterhalten werden, so lange jeder die Abkommen einhält. Um den Frieden zu erhalten muss jede einzelne Person in jeder aufeinander folgenden Generation – selbst, wenn der Krieg schon lange vergessen ist,  damit einverstanden sein, friedlich zu bleiben – für immer und alle Zeiten. Kein Straftäter oder Emporkömmling dürfte jemals, “Oder was sonst?” fragen, weil in einer wirklich gewaltlosen Gesellschaft die beste verfügbare Antwort darin besteht, dass man sagt “Andernfalls werden wir nicht mehr denken, dass du eine sehr nette Person bist und wir werden nicht mehr mit dir teilen.” Unser Unruhestifter hat dann die Freiheit zu antworten, “Das ist mir egal, mich stört das nicht. Ich nehme mir einfach was ich will.

Ist Gewalt ist die ultimative  Antwort auf die Frage, “Oder was sonst?

Gewalt ist der Goldstandard, die Reserve, die die Ordnung garantiert. Tatsächlich ist sie besser als ein Goldstandard, weil Gewalt einen universalen Wert hat. Gewalt überschreitet die Marotten von Philosophie, Religion, Technologie und Kultur. Leute sagen, dass Musik eine universale Sprache ist, aber ein Schlag ins Gesicht schmerzt immer gleich, egal was für eine Sprache du sprichst, oder welche Musik du bevorzugst. Wenn du in einem Raum mit mir gefangen bist und ich ein Rohr nehme und so tue als wollte ich dich damit schlagen, dann wird unabhängig davon wer du bist, dein Affengehirn sofort verstehen “oder was”. Und dadurch wird eine bestimmte Ordnung erreicht.

Das praktische Verstehen der Gewalt für das menschlichen Leben und die menschliche Ordnung so grundlegend, wie die Vorstellung, dass Feuer heiß ist. Sie können es verwenden, aber Sie müssen es respektieren. Sie können dagegen handeln, und Sie können es manchmal kontrollieren, aber Sie können es  nicht einfach weg wünschen. Wie ein Waldbrand ist Gewalt manchmal überwältigend, und du wirst nicht wissen, dass sie kommt, bis es zu spät ist. Manchmal ist sie größer als du. Frage die Cherokee, Inka, Romanovs, die Juden, die Konföderierten, die Barbaren und die Römer. Sie alle wissen “Oder was sonst.

Die grundlegende Feststellung, dass Ordnung Gewalt erfordert, ist keine Offenbarung, aber für einige scheint es eine zu sein. Die einfache Erwähnung kann bei manchen Leuten einen Schlaganfall auslösen und manche werden wütend versuchen, es mit allen Sorten von verworrenen und hypothetischen Argumenten zu bestreiten, weil es nicht „sehr nett“  klingt. Aber etwas muss nicht „nett“  sein, um wahr zu sein. Wirklichkeit verbiegt sich nicht, um sich an Fantasie oder Empfindsamkeit anzupassen.

Unsere komplexe Gesellschaft verlässt sich in einem solchen Ausmaß auf die durch ihre Vertreter  ausgeübte Gewalt, dass viele Durchschnittsmenschen im privaten Bereich durch das Leben wandern können, ohne Gewalt wirklich verstehen zu müssen oder tiefer über sie nachzudenken, weil wir von der Gewalt entfernt wurden. Wir können es uns leisten, Gewalt als ein entferntes, abstraktes Problem wahrzunehmen, das durch hoch gesinnte Strategie und soziale Programmierung gelöst wird. Wenn die Gewalt anklopft, dann greifen wir einfach zum Telefon und die Polizei kommt, um die Gewalt „zu beenden“. Wenige Bürger nehmen sich wirklich Zeit, um darüber nachzudenken, dass das was wir im Wesentlichen tun darin besteht, einer bewaffneten Bande Schutzgeld zu bezahlen, damit sie kommt und rechtmäßige Gewalt in unserem Sinne ausübt. Wenn diejenigen, die Gewalt für uns ausüben friedlich erlebt werden,  machen die meisten von uns sich nicht klar und erkennen nicht den Zusammenhang, dass der Grund, dass ein Täter sich festnehmen lässt darin besteht, dass der Beamte eine Pistole an seiner Hüfte trägt und dass dies impliziert, dass er von dieser Gebrauch machen und den Täter niederschießen wird, und dass der Beamte sogar die Erlaubnis hat ihn zu töten, wenn er sich bedroht fühlt.  D. h. wenn er, der Täter, als eine Bedrohung der Ordnung erachtet wird.

Es gibt in den Vereinigten Staaten etwa  zweieinhalb Millionen inhaftierte Menschen. Mehr als neunzig Prozent von ihnen sind Männer. Die meisten von ihnen haben sich nicht freiwillig ins Gefängnis gebracht. Die meisten von ihnen versuchen nicht, nachts zu flüchten, weil es jemanden in einem Wachturm gibt, der bereit ist, auf sie zu schießen. Viele sind „gewaltlose“ Übertreter. Fußballmamas, Buchhalter, Berühmtheitsaktivisten und  Freilandvegetarier, alle die  ihre Steuergelder zahlen, geben via Bevollmächtigung Milliarden über Milliarden aus, um eine bewaffnete Regierung zu füttern, die Ordnung durch Gewalt aufrechterhält.

Erst wenn unsere bestellte Gewalt nicht bestellter Gewalt weicht, wie z.B. bei dem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung nach einer Naturkatastrophe, werden wir gezwungen wahrzunehmen,  wie sehr viel wir uns auf diejenigen verlassen, die die Ordnung durch Gewalt aufrechterhalten. Leute plündern, weil sie es können und töten, weil sie denken, dass sie deswegen nicht verfolgt werden. Sich mit Gewalt zu befassen und gewalttätige Männer zu finden, die dich vor anderen gewalttätigen Männern schützen werden, wird dann plötzlich eine sehr reale und drückende Sorge.

Ein Freund hat mir einmal eine Geschichte über ein Ereignis erzählt, über das  ein Familienfreund berichtet hat, der ein Polizist war und ich denke, dass es die Sache auf den Punkt bringt. Einige Teenager hingen in einem Einkaufszentrum herum,  außerhalb einer Buchhandlung. Sie blödelten herum und sprachen mit einigen Polizisten, die herumlungerten. Der Polizist war ein relativ großer Kerl, nicht jemand, mit dem du dich würdest anlegen wollen. Eines der Kinder hat dem Polizisten gesagt, dass es nicht einsieht, warum die Gesellschaft die Polizei benötigt.

Der Polizist beugte sich vor und sagte dem spindeldürren Kind, “hast du  irgendwelche Zweifel, dass ich dir deine Arme brechen und dir dieses Buch wegnehmen könnte, wenn ich dazu aufgelegt wäre?”

Der Teenager, der offensichtlich durch die Brutalität der Aussage erschüttert war, sagte „Nein“.

“Deshalb brauchst du Polizisten, Kind.”

George Orwell schrieb in  “Notes on Nationalism” [dt. Anmerkungen über den Nationalismus] , dass für den Pazifisten die Wahrheit, dass ” Diejenigen, die der Gewalt ‘abschwören’, dies nur tun können, weil andere sich in ihrem Interesse zur Gewalt verpflichten”, zwar offensichtlich, aber unmöglich zu akzeptieren ist. Viel Unvernunft  entsteht durch die Unfähigkeit, unser passives Vertrauen auf Gewalt zu unserem Schutz zu akzeptieren. Eskapistische Fantasien in der Art von John Lennons „Imagine“ verderben unsere Fähigkeit, die Welt so zu sehen wie sie ist und ehrlich zu uns selbst zu sein im Bezug auf die Natürlichkeit der Gewalt für das menschliche Tier. Es gibt keine Beweise, die die Behauptung untermauern, dass der Mensch ein von Natur aus  friedliches Wesen ist. Es gibt bedeutende Beweise, um die Behauptung zu stützen, dass Gewalt immer ein Teil des menschlichen Lebens gewesen ist. Jeden Tag graben Archäologen einen anderen primitiven Schädel aus, der Schäden durch von Waffen oder stumpfe Krafteinwirkung zeigt. Die allerersten Gesetze waren schockierend grausig. Wenn wir uns heute weniger bedroht fühlen, wenn wir uns fühlen, als ob wir in einer gewaltfreien Gesellschaft leben würden, so ist das nur, weil wir so viel Macht über unser tägliches Leben an den Staat abgetreten haben. Manche nennen das Vernunft, aber wir können es genauso gut Faulheit nennen. Eine gefährliche Faulheit, wie es scheint in Anbetracht dessen,  wie gering das Vertrauen der meisten Menschen in die Politiker geworden ist

Gewalt kommt nicht durch Kinobesuche, Videospiele oder die Musik. Gewalt kommt von Menschen. Es ist an der Zeit, dass die Leute von ihrem 1960er Jahre Nebel aufwachen und anfangen, im Bezug auf die Gewalt wieder ehrlich zu sein. Menschen sind gewalttätig, und das ist in Ordnung. Man kann das nicht durch Gesetze und Herumreden aus der Welt schaffen. Gestützt auf die verfügbaren Beweise gibt es keinen Grund zu glauben, dass ein Weltfrieden jemals erreicht wird, oder dass Gewalt jemals „gestoppt“ werden kann.

Es ist Zeit, damit aufzuhören und sich Sorgen zu machen und es ist an der Zeit, die Streitaxt lieben zu lernen. Die Geschichte lehrt uns, dass, wenn wir das nicht tun, es dann  jemand anderes tun wird.

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Ursprünglich publiziert auf Arthur’s Hall of Viking Manliness (now offline), 11. November 2010.

Ins Deutsche übersetzt von Christoph Becker, 5.4.2015

 




Zahnzusatzversicherungen

Patienten fragen mich oft, was ich als Zahnarzt von einer Zahnzusatzversicherung halte.  Die kurze Antwort: Nichts. Die längere Antwort und Begründung:

Der Sinn einer Versicherung aus der Sicht eines vernünftigen Einzelnen besteht darin, zufällig und selten auftretende , im Schadensfall für den Einzelnen katastrophale Schäden finanziell abzusichern. Ein klassisches Beispiel für eine sinnvolle Versicherung ist die Versicherung von Häusern gegen Feuer.

Die Versicherung ist dabei ein Dienstleistungsunternehmen, das von einer Vielzahl von Versicherten Prämien einsammelt und damit dann den wenigen, die das Pech haben, dass ihr Haus abbrennt, den finanziellen Schaden zu ersetzen. Eine Versicherung ist also ein Unternehmen, das Geld einsammelt und dann an diejenigen, bei denen ein versicherter Schaden aufgetreten ist UND an die Vertreter, Mitarbeiter, Direktoren, Aufsichtsräte und Aktionäre der Versicherung UND an die Versicherungsbetrüger UND via Versicherungssteuer auch den Staat umverteilt. Im zahnärztlichen Bereich bezahlen die um ihre Zahngesundheit bemühten Versicherten dann außerdem die Schäden, die unnötig bei jenen entstehen, die sich weniger oder nicht um die Erhaltung ihrer Zahngesundheit bemühen, etwa auch, weil sie ja versichert sind.

Der gesunde Menschenverstand sollte also jedem sagen, dass eine Versicherung in der Regel grundsätzlich deutlich weniger Geld für Versicherungsschäden an ehrliche, um Schadensvermeidung oder Minimierung bemühte Versicherte auszahlt, als sie an Versicherungsprämien von den Versicherten kassiert.

Vernünftigerweise wird man daher nur Versicherungen abschließen, um sich gegen Schäden zu versichern, die

  • selten sind UND
  • zufällig bzw. im Einzelfall nicht vorhersehbar sind UND
  • im Schadensfall so groß sind, dass man sie nicht selber bezahlen kann UND
  • deren Bezahlung nicht aufschiebbar ist

Eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen ist meines Erachtens vor diesem Hintergrund unvernünftig, weil

  1.  Schäden an Zähnen eher häufig und zumindest für erfahrene Zahnärzte absehbar sind und daher ganz sicher nicht zufällig auftreten.
  2. Wenn ein Schaden an Zähnen auftritt, dann kann dieser in aller Regel AUCH einfach und preiswert behoben werden. Auf teure oder gar sehr teure zahnärztliche Behandlungen kann man problemlos verzichten oder man kann sie “einfach so” oder mit Hilfe sehr preiswerter provisorischer Lösungen nahezu beliebig aufschieben. Das heißt man kann für eine zahnärztliche Behandlung auch sparen.

Zahnzusatzversicherungen und überhaupt die Versicherung von Zahnersatz und teuren zahnärztlichen Behandlungen schaden meines Erachtens nur den Versicherten und Patienten.

Es sollte zu denken geben, dass in solchen an sich sehr sozialen und wohlhabenden Ländern wie Norwegen und Dänemark der Zahnersatz von den Patienten komplett selber bezahlt werden muss und auch nicht an Gebührenordnungen gebunden ist. Das heißt, der ganze bürokratische Aufwand für Antragstellung, Erstellung, Überarbeitung, Ausnutzung und Überwachung der Gebührenordnung und der anhand dieser erstellten Rechnungen, mit alle den damit beschäftigten Beamten, Funktionären, Versicherungen und Sachbearbeitern wird in diesen Ländern eingespart.

29. März 2015

Christoph Becker




Vorbereitung auf Großschadenslagen

In den Gemeindemitteilungen meines Dorfes vom 20.3.2015 findet sich ein Artikel über die Vorbereitung auf Großschadenslagen in meinem Landkreis. Die Technische Einsatzleitung (TEL), bestehend aus “Freiwilligen Helfern und Führungskräften der Feuerwehren, des DRK, der Polizei und des THW” sucht damit neue Mitglieder “aus den Reihen der Feuerwehr, des DRK oder anderen Hilfsorganisationen” . Es heißt, die TEL des Landkreises dient dem Landrat bzw. dem von ihm beauftragten Kreisfeuerwehrinspektor als Unterstützung bei operativ-taktischen Führungsmaßnahmen bei lang andauernden, weiträumigen Gefahrenlagen und bei überörtlichen Großschadenslagen im Landkreis. Die Aufgabe der TEL im Falle eines Großschadensereignisses sei es, gemeinsam mit den Einheiten und Rettungskräften vor Ort und dem Verwaltungsstab des Landkreises abzuarbeiten und eine Zielgerichtete Koordination aller Einsatzkräfte vor Ort zu ermöglichen.

Weiter oben, am Anfang des Artikels, steht ferner, “Um Großschadenslagen besser beherrschen zu können, bedarf es einer effektiven Führungsstrategie”.

Nun, Großschadenslagen und die Frage wie man diese besser oder überhaupt beherrschen kann sind eines der zentralen Themen meines Weblogs www.freizahn.de, weshalb mich der Artikel zu einer Spontanen Antwort motiviert hat.

In der Tat, “Um Großschadenslagen besser beherrschen zu können, bedarf es einer effektiven Führungsstrategie”, aber für die Schadensgröße und Opferzahl entscheidend ist zumindest bei richtig heftigen Großschäden in aller erster Linie die Effektivität und Qualität der Führung in der Zeit vor dem Eintreten des Großschadens.  Es kommt darauf an die Resilienz, also die Widerstandskraft und Zahl der möglichen Optionen, Ausweichmöglichkeiten und Reservekapazitäten der Bevölkerung im Vorfeld möglicher Großschäden zu optimieren.  Dazu sind zunächst Aufklärung des Führungspersonals ebenso wie der Bevölkerung nötig.  Dazu gehören:

  • Übersicht über mögliche Großschäden und deren Folgen, wenn sie hier und heute eintreffen würden.
  • Sich bewusst machen, das das menschliche Gehirn leider von der Evolution so gestaltet wurde, dass es in der Regel die Wahrscheinlichkeit kleiner, eher häufig vorkommende Gefahren krass überschätzt und die Wahrscheinlichkeit eher seltener aber dafür katastrophaler Schäden krass unterschätzt. Sehr viele haben z.B. eine (meines Erachtens völlig unsinnigen) Zahnzusatzversicherung und fast jedes Dorf hat eine Feuerwehr, aber für EMP-Angriffe (vermutlich DAS Ereignis in der Anfangsphase des aus verschiendenen Gründen wohl unvermeidlichen 3. Weltkrieges), schwere Sonnenstürme (die es garantiert wieder geben wird), gezielte, großflächige konventionelle Angriffe auf die Stromversorgung (z.B. durch Terroristen, oder durchHackerangriffe und Spezialeinheiten) oder einen Zusammenbruch des Welthandels (z.B. durch Krieg, Seuchen oder einen Kollaps des Finanzsystems), gibt es so gut wie keine auch nur annähernd ausreichenden Vorkehrungen.
  • Erkundung und Übersicht über von Möglichkeiten zur Verbesserung der Resilienz der Bevölkerung auch bei extremen Großschadensfällen.

Mein erster Vorschlag wäre daher allen Mitgliedern der lokalen Feuerwehren, des DRK, der Polizei und des THW und ganz sicher allen Mitgliedern der TEL und auch dem Landrat selbst ein Exemplar des Romans One Second After – Die Welt ohne Strom von William R. Forstschen zu geben und sich vielleicht gemeinsam den Film Die EMP Bombe – Impuls zum Blackout. anzusehen.

Für diejenigen mit ausreichenden Englischkenntnissen wären auch die Filme America’s Cities Movie  und Urban Danger interessant.

Wer meint das sei alles übertrieben wird seine Meinung vielleicht ändern wenn er/sie auf meiner Webseite mit den Suchbegriffen Tainter und Catton sucht und z.B. die damit zu findenden, von mir übersetzten, Interviews mit diesen beiden Professoren ließt (Interview mit Prof. Tainter, Interview mit Prof. Catton).  Die gut lesbaren Bücher Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse von Nassim Nicholas Taleb und Der plötzliche Kollaps von allem: Wie extreme Ereignisse unsere Zukunft zerstören können von John Casti könnten den Einsatzplanern ebenfalls helfen, ihre Tätigkeit “zum Wohl der Bevölkerung des Landkreises” zu optimieren.

Einige meiner konkreten Vorschläge zur Vorbereitung auf Großschadensfälle?

  • Feuerwehr, Polizei, Kreisverwaltung usw. sollten alte Kraftfahrzeuge und Notstromaggregate vorhalten, die noch ohne Elektronik auskommen. Benzin und Diesel dafür sollten in Tanks vorgehalten werden die ohne Strom und Elektronik nutzbar sind. Ebenso sollte man Ersatzteile vorhalten.
  • Die Bevölkerung sollte durch Informationsveranstaltungen und vielleicht auch durch Gründung entsprechender lokaler Vereine dazu angehalten werden selbst vor zu sorgen. Insbesondere sollten Lebensmittelvorräte privat und auch lokal von den Dorfgemeinschaften gemeinsam angelegt werden. Der Landkreis und die Verbandsgemeinden sollten jeweils zusätzliche Verkehrungen treffen.
  • Um langfristigen Großschadenereignissen angemessen vor zu beugen sollten Brachland, zur Aufforstung anstehende Gemeindewälder und zudem auch möglichst große Teile der derzeit aktiv genutzten landwirtschaftlichen Nutzfläche intelligent mit mehrjährigen, auch für die Ernährung der Bevölkerung brauchbaren Nutzpflanzen bepflanzt werden. Siehe dazu auch den Artikel Restaurierende Landwirtschaft. Das wäre auch extrem sinnvoll wenn man sich die Geschichte etwa der Eifel betrachtet und sich überlegt wie man die heute um ein vielfaches größere Bevölkerung in einer Zeit satt bekommen möchte in der es warum auch immer keine Benzin und keinen Diesel, keinen Strom, keine Ersatzteile für moderne Landmaschinen, kein Saatgut von fernen Zuchtbetrieben und Konzernen, keine industriell hergestellten Düngemittel und Pflanzenschutzmittel mehr gibt, oder in denen alle diese heute zum Überleben unerlässlichen Dinge unbezahlbar oder nur noch selten lieferbar sind.
  • Mit dem Biointensiven Gartenbau, bzw. Minifarming, etwa  nach John Jeavons gibt es eine weitere zusätzliche Möglichkeit um die Resilienz der Bevölkerung zu steigern.
  • Was ist mit der Sicherheit? Um zu verstehen dass es hier ein ziemlich extremes Problem geben könnte, sollte man  vielleicht erst den oben schon erwähnten Roman One Second After – Die Welt ohne Strom des Militärhistoriker William R. Forstschen lesen, der übrigens in Zusammenarbeit mit Sicherheitsexperten, sowie einen Polizeischef, einem Apotheker und eine Arzt entstanden ist, ihr gemeinsames berufliches Wissen für die Simulation des ziemlich ultimativen Großschadens eines mit drei Atomwaffen auf die USA ausgeführten, sogenannten EMP-Angriffe im Bezug auf die Kleinstadt Black Mountain im US-Bundesstaat North Carolina genutzt haben.  Den “Verbietet alle Legalen Waffen-Freaks” sei dazu noch der schon etwas ältere Roman The Price of Peace des ehemaligen amerikanischen Luftwaffenoffiziers Albert Clark empfohlen, der zeitweise übrigens auch in Büchel in der Eifel, also bei den “deutschen” Atombomben stationiert war. In Clarks Roman überrennen und erobern nicht nur  mit China verbündete, vereinte Arabische-Muslime Streitkräfte weite Teile Europas. Der auch von ihm für die USA vorgesehene, die Stromversorgung und moderne Elektronik zerstörende EMP-Angriff wird zudem davon begleitet, dass die Chinesen Waffen und Munition in amerikanische Städte geschmuggelt haben und dort an besonders gewaltbereite Bevölkerungsgruppen verteilen lassen, um so die USA durch deren eigene Bevölkerung bekämpfen zu lassen, was vor allem in den US-Bundesstaaten mit restriktiven Waffengesetzen zu extremen Verlusten führt. Das könnte und würde ein möglicher Angreifer natürlich auch in Europa tun. Schon heute verwenden Kriminelle in Frankreich offenbar vorzugsweise Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow, obwohl deren Besitz und Einsatz  natürlich auch in Frankreich verboten ist.
    Eine gute Lösung des Sicherheitsproblem könnten die Angebote bieten, die die Bundeswehr durch die Reservistenkameradschaften und die Reservistenarbeitsgemeinschaften macht. Nur damit könnte  man bei wirklichen Großschadensereignissen die Sicherheit gewährleisten oder ggf. wiederherstellen. Könnte wenn. Die Realität ist aber, dass ich,  als Zahnarzt mit 58 Jahren, offenbar das einzige Mitglied meiner Verbandsgemeinde im Reservistenverband meines Landkreises bin.  Womit ich natürlich auch der Einzige aus meiner Verbandsgemeinde mit über 7500 Einwohnern bin, der regelmäßig zum schießsportlichen Training einer Reservistenarbeitsgemeinschaft Samstags auf dem Bundeswehrschießstand meines Landkreises erscheint. Im Grunde, wenn die Menschen hier eine Zukunft haben wollten und sich auf die aus verschiedenen Gründen zu erwartenden Großschäden in den restlichen Jahrzehnten dieses Jahrhunderts sinnvoll vorbereiten würden, müsste alleine meine Verbandsgemeinde eine eigene Reservistenkameradschaft mit einer eigenen RAG-Schießsport haben, die soviele Mitglieder hat, dass sie sämtliche Schießbahnen des lokalen Bundeswehrschießstandes an einem Samstag im Monat voll von morgens bis abends auslastet.

In dem Film America’s Cities Movie  (oder war es in  Urban Danger?) sagt einer der amerikanischen Sicherheitsexperten, dass größte Problem bei einer Katastrophe seien die Menschen, die auf den Staat seine Institutionen warten.  Ich möchte hinzufügen, dass es die sein werden, die bei einem richtig heftigen Großschaden vergeblich warten werden, während die heute allgegenwärtigen Drogen Fernsehen, Internet, Smartphone und vielleicht auch Rundfunk nicht mehr funktionieren und während anderseits die Nahrungsmittel und oft auch das Trinkwasser knapp werden und für viele (Mangels Vorräten) vielleicht nur noch Mittels Gewalt zu bekommen sind, während die Polizei völlig überfordert ist, eher nicht mehr kommt, und die Beamten vielleicht genug mit der Sicherung des Überlebens ihrer eigenen Familien beschäftigt sind.

Was in so einem Fall heute an Schrecklichem passieren wird muss nicht passieren, wenn sich auf solche Großschadenslagen rechtzeitig und sinnvoll vorbereitet. Die Zeit dafür ist vielleicht noch ausreichend vorhanden. Das Geld ist dafür ist dank der Zinspolitik der Zentralbank billig zu haben. Dass die Vorbereitung auch noch Spaß  machen, den Ärztemangel auf dem Land eben so wie Leerstände und sinkenden Immobilienpreise in den Dörfern wirksam begegnen und vielleicht auch noch den Tourismus ankurbeln kann, wären angenehme Nebeneffekte, die man noch als Belohnung dazu bekommen könnte.

Kelberg, den 19. März 2015

Christoph Becker