Dr. Chettys Covid-Behandlung Teil 4

Hier habe ich ein Interview von Dr. Mobeen Syed, von der Fortbildungsplattform für Ärzte, DrBeen.com, mit Dr. Shankara Chetty übersetzt. Das Interview scheint von Anfang November 2021 zu sein. Im Juni 2021 hatte Dr. Mobeen Syed auf Bitten seiner Kursteilnehmer bereits ein längeres Interview mit Dr. Chetty über dessen sensationell erfolgreiche Methode zur Behandlung von Covid-19 geführt.

Titel und Quellen des Orginals:

Dr. Shankara Chetty Discusses His COVID Management Approach

Links auf das Original:

Die wichtigsten Informationen des Interviews

  • Jede der bis zu dem Interview drei Coronawellen in Südafrika war von einer anderen Variante geprägt. Diese Varianten verursachen zum Teil deutlich unterschiedliche Symptome.
  • Die Impfungen wurden in Südafrika provinzweise mit einigem Abstand zeitlich versetzt durchgeführt. Zunächst wurde in der Provinz Gauteng (das Gebiet um Johannesburg), dann in der Provinz West Cap (Kapstadt) und dann in KZN (KwaZulu-Natal) geimpft. Die dritte Welle mit der Deltavariante begann dann zuerst in Gauteng, nach dem sie dort abklang begann die dritte Welle im Gebiet West Cape und als sie dort abklang begann sie in KZN. Das mag ein Zufall sein, aber es ist auch ein Hinweis dafür das die Impfungen zu Coronawellen führen könnten.
  • Die Bevölkerung in Südafrika war in den verschiedenen Wellen sehr unterschiedlich betroffen. In der ersten Welle war vorallem die Unterschicht betroffen. Diese hat in der ersten und zweiten Welle eine natürliche Herdenimmunität entwickelt, durch die sie in der dritten Welle fast überhaupt nicht mehr betroffen war. In der zweiten Welle war vorallem die Mittelschicht betroffen. Die dritte Welle mit der Deltavariante betraf im wesentlichen  die Oberschicht. Dr. Chetty meint, dass die sehr unterschiedliche Fähigkeit (und Bereitschaft) zur Einhalten und Lockdownmaßnahmen der entscheidende Grund für die unterschiedliche Auswirkung in den einzelnen Wellen war. In der Unterschicht sind Lockdownmaßnahmen in Südafrika praktisch nicht durchsetzbar gewesen, so dass diese eine natürliche Herdenimmunität entwickelt haben.
  • Das Phänomen, dass die ggf. zu einem schweren Verlauf führende Autoimmunkrankheit am achten Tag nach dem Auftreten der ersten Symptome beginnt, war in allen drei Wellen zu beobachten.
  • Long-Covid ist offenbar nur eine Folge unterlassener, zu spät einsetzender oder falscher Behandlung. In der ersten Welle  hat Dr. Chetty keine Long-Covid-Fälle gesehen.  In viele Long-Covid-Fällen die sich dann später, wohl weil er allmählich wegen seiner Erfolge bei der Covid-Behandlung bekannter wurde, an ihn gewendet haben, konnte er die Beschwerden erheblich lindern oder zum Teil wohl auch ganz heilen. Es könnte sich  lohnen das Interview auch vor diesem Hintergrund zu lesen.
  • Der Geruchs- und Geschmacksverlust bei Covid-Patienten scheint auch mit bereits bestehenden Allergien zusammen zu hängen. Eine Verbesserung ist offenbar oft möglich, indem die Patienten besonders auf ihre bestehenden Allergien achten und entsprechende Trigger dieser Allergien meiden.

Beginn der Übersetzung

Dr. Mobeen: [00:00:01] Hier spricht Dr. Mobeen Syed. Heute haben wir einen weiteren schwergewichtigen Rockstar bei uns, Dr. Shankara Chetty aus Südafrika. Sein Verdienst ist das COVID-Management von bisher siebentausend Patienten ohne Todesfälle. Wir wollen ihn also fragen, was er seit seinem letzten Online-Treffen mit uns beobachtet hat. Was ist mit den neuen Varianten? Wie erholen sich seine Patienten? Irgendwelche Symptome beim Wechsel und so weiter? Ich werde Ihnen also [00:00:30] ganz kurz Dr. Shankara vorstellen, damit Sie seine Kontakte sehen können. Dies ist also die Kontaktadresse von Dr. Chetty hier Pathogenese und RX von COVID, Dr. Shankara Chetty, BSc (University of Witwatersrand) und MBBS (JSS Medical College), dann ist dies eine seiner Arbeiten ROUNDUP Windows on the World.

Anm. d. Übers.: Zu den beiden hier angesprochenen Arbeiten von Dr. Chetty in Moderne Medicine, siehe meine Übersetzungen und die Bilder in Dr. Chettys Covid-Behandlung Teil 1 und Dr. Chettys Covid-Behandlung Teil 2.

Die Beobachtung und Behandlung von COVID 19 durch einen KZN-Arzt offenbart ein fehlendes Element, nämlich das lebenslange Erlernen der Virologie. [00:01:00] Die Aufklärung der Pathogenese und der Symptome von COVID offenbart ein fehlendes Element. Also, Dr. Chetty, herzlich willkommen in der Sendung.

Dr. Chetty: [00:01:12] Danke, dass ich wieder dabei sein darf. Dr. Mobeen, es ist mir eine Freude, hier zu sein.

Dr. Mobeen: [00:01:17] Lassen Sie uns also mit unserer Diskussion beginnen. Sagen Sie mir zuallererst Folgendes: Wie geht es Ihnen und wie geht es Ihrer Familie? Sind Sie alle sicher? Sie haben von zu Hause aus praktiziert, wie ist Ihr eigener Status? [00:01:30]

Dr. Chetty: [00:01:32] Wir sind alle sicher Dr. Mobeen und bei guter Gesundheit. Ich denke, dass wir alle ein gewisses Maß an natürlicher Immunität besitzen, so dass keiner von uns erkrankt ist, obwohl wir dem ausgesetzt sind. Mein Sohn geht noch zur Schule. Meiner Frau geht es gut. Ich betreue immer noch Patienten auf die gleiche Weise wie zu Beginn der Pandemie, und ich habe es geschafft, seither gesund und wohlauf zu bleiben.

Dr. Mobeen: [00:01:56] Sehr gut, ich danke Ihnen vielmals. Ich fange jetzt mit den Fragen an und [00:02:00] begrüße auch die Koolbeens [offenbar Dr. Mobeen Kursteilnehmer]. Sie sind so oft gefragt worden, Sie sind so beliebt, Sie sind so berühmt, und ich danke Ihnen sehr für Ihren Dienst. Siebentausend Leben zu retten ist eine große Sache. Auch nur einen zu retten, ist eine große Sache. Und manchmal sprechen die Leute mit mir und sagen: Weißt du was? Wenn ein Arzt kommt und sagt, ich habe hundert Menschen gerettet, dann ist das ein normaler Prozentsatz. Normalerweise sind es nur ein oder zwei von hundert Menschen, die ins Krankenhaus gehen, etwa 19 Prozent können ins Krankenhaus gehen und dann [00:02:30] sterben auch ein oder zwei Prozent. Es ist also keine große Sache. Aber wenn Sie von siebentausend [00:02:35] Patienten sprechen [00:02:35] und dann sagen, dass Sie sie erfolgreich behandelt, betreut und gerettet haben. Das ist eine große Sache. Was auch immer Ihre Methode ist, mehr Leistung für Sie. Ich werde also mit dieser hier beginnen. Zunächst einmal: Wird Südafrika angesichts der neuesten Varianten und der jüngsten Ansteckungsgefahr immer noch von Delta oder von einer anderen Variante beherrscht?

Dr. Chetty: [00:02:59] Die vorherrschende [00:03:00] Variante in Südafrika ist jetzt die Delta-Variante. Die südafrikanische Variante, die wir früher hatten, scheint vorbei zu sein, und wir haben es in Südafrika jetzt hauptsächlich mit der Delta-Variante zu tun.

Dr. Mobeen: [00:03:12] Verstanden. (..Interna für die Koolbeens ..) Also, [00:03:30] Dr. Chetty, die zweite Frage? Impfungen, wie läuft es mit den Impfungen in Südafrika? Welche Impfstoffe sind verfügbar? Haben Sie irgendwelche Reinfektionen nach der Impfung festgestellt? Welchen Nutzen hat der Impfstoff, den Sie in Ihrer Gemeinde sehen, und so weiter? Erzählen Sie uns ein wenig mehr über Impfstoffe.

Dr. Chetty: [00:03:53] Die Einführung des Impfstoffs ist hier in Südafrika seit etwa fünf Monaten im Gange. Es gibt zwei [00:04:00] Impfstoffe, die am häufigsten verwendet werden: der Impfstoff von Pfizer und der von J&J. Der Impfstoff von J&J wurde zunächst für Angehörige der Gesundheitsberufe eingeführt, während der Impfstoff von Pfizer eher für die breite Öffentlichkeit bestimmt war. Seit der Impfkampagne haben wir keinen wirklichen Rückgang der Fälle zu verzeichnen. Unsere Impfrate ist nicht so hoch, wie es die Behörden gerne hätten. Ich denke, dass wir im Moment eher bei 20 Prozent Impfquote liegen, aber wir haben auch schon einige [00:04:30] Durchbruchsfälle gesehen. Wir haben bei diesen Durchbruchsfällen eine gewisse Veränderung in der Art der Erkrankung festgestellt, die wir mit COVID erlebt haben. Und natürlich gibt es einige Impfstoff-Nebenwirkungen, die behandelt werden müssen. Die Impfstoffe haben die Krankheit also ein wenig verändert, aber insgesamt sehen wir aufgrund der geringen Abdeckung immer noch viele ungeimpfte Patienten mit COVID. Seltsamerweise haben wir die natürliche Immunität vernachlässigt, was meiner Meinung nach zu unserem Nachteil ist. [00:05:00] Soweit ich bei allen Patienten, die ich behandelt habe, feststellen konnte, hat sich kein [von einer symptomatischen Erkrankung an Covid genesener] Patient erneut infiziert. Ich teste nicht unnötig, und ich denke, dass die Reinfektionen ein Trugbild eines schlechten PCR-Tests sein könnten. Aber wir haben es jetzt mit dem gesamten Spektrum an Interventionen zu tun, wie es auch im Rest der Welt bei allen Arten von Patienten der Fall ist, sowohl bei mit nur einer einzige Dosis als auch bei vollständig geimpften Patienten. Und natürlich sehe ich immer noch die ganze Bandbreite [00:05:30] an Altersgruppen, Geschlechtern und sozioökonomischen Gruppen. So habe ich eine einzigartige Perspektive, um all die verschiedenen Facetten zu betrachten, die ich bei meinen Patienten sehe.

Dr. Mobeen: [00:05:41] Verstanden, vielen Dank. Es ist also möglich, dass meine Fragen eine wichtige Botschaft nicht erfassen. Bevor wir also mit meinen Anfragen an Sie fortfahren, ist es möglich, dass Sie irgendetwas Auffälliges beobachtet haben, von dem Sie sichergehen wollen, dass Sie es [00:06:00] mitteilen können, mitteilen wollen? Wie wäre es, wenn Sie das Wort ergreifen? Geben Sie uns Ihre bisherige Gesamtbeobachtung, und dann werde ich mit meinen Fragen fortfahren.

Dr. Chetty: [00:06:10] Ok. Aus der Sicht der Infektion bei ungeimpften Patienten, mit der ich am meisten Erfahrung habe, scheint die Delta-Variante viel milder zu sein. Was die Infektiosität angeht, glaube ich nicht, dass sie viel ansteckender [00:06:30] ist als die vorherige Variante. Die Krankheit, die sie hervorruft, scheint derjenigen sehr ähnlich zu sein, die wir bei der ersten Welle hier in Südafrika hatten. Bei der zweiten Welle mit der südafrikanischen Variante hatten wir viel mehr gastrointestinale Symptome. Das ist jetzt nicht der Fall. Wir sehen viel mehr normale Virusgrippen, Infektionen der oberen Atemwege in der frühen Phase der Krankheit. Ja, wir haben die Verschlechterung hin zur Überempfindlichkeits-Hyperentzündlichen Phase [00:07:00], und die Behandlungsmodalität ist für diese Patienten im Grunde die gleiche geblieben. Alle meine Patienten werden über den Beginn ihrer Krankheit befragt und bekommen den 8. Tag vorausgesagt, um auf eine Verschlimmerung der Symptome oder das Auftreten neuer Symptome zu achten, damit sie rechtzeitig zur Behandlung zurückkommen können. Das war, denke ich, der wichtigste Faktor für meinen Erfolg: Schnelle, frühzeitige, aggressive Behandlung der zweiten Phase der [00:07:30] Krankheit, sobald sie beginnt. Was die Impfungen anbelangt, so sind mir bei den Pfizer-Impfstoffen zu Beginn der Einführung bestimmte Dinge aufgefallen, die relativ ungewöhnlich waren. Ich habe festgestellt, dass viele Patienten sieben bis 10 Tage nach der Impfung mit einer Erkrankung zu mir kommen und positiv auf COVID getestet werden. Das diesen Patienten schien das zu häufig um einfach nur ein natürliches Ereignis zu sein. Also [00:08:00] habe ich angefangen, das bei Kollegen in der ganzen Welt zu erfragen. Ich war mir bewusst, dass einige Leute Angst vor der Delta-Variante hatten und stellte fest, dass die Patienten sehr früh desaturierten (= Sinken der Sauerstoffsättigung des Blutes). Aber bei meinen ungeimpften Patienten habe ich das nie gesehen. Als ich dieses Phänomen bei geimpften Patienten sieben bis zehn Tage nach der Impfung feststellte, nutzte ich die Gelegenheit, sie ein wenig früher zu biomarkieren, also nicht erst am achten Tag, und ich stellte fest, dass diese Patienten [00:08:30] tatsächlich streigende CRPs, Interleukine und D-Dimere aufwiesen. Daher war ich der Meinung, dass es sich eher um eine Reaktion auf das Spike-Protein als um eine echte COVID-Erkrankung handelte. Bei Patienten, die sieben bis zehn Tage nach der Impfung erkrankten, ging ich davon aus, dass sie sich bereits in dem Stadium nach dem achten Tag befanden. Sie befanden sich also bereits in der Hypersensitivitäts-Hyperinflammatorischen Phase dieser Krankheit und mussten etwas genauer beobachtet werden, weil [00:09:00] die Sauerstoffsättigung des Blutes bei ihnen viel schneller abenehmen würde, da sie vermutlich die virale Phase dieser Krankheit übersprungen hatten und direkt zu dem übergingen, was ich eine Art Spike-Protein-Krankheit nennen würde. Auf diese Weise ist es mir gelungen, eine Verschlechterung in dieser Gruppe von geimpften Patienten zu verhindern. Daraufhin begann ich, die IgE-Werte bei diesen Patienten als Marker zu untersuchen. IgE ist ein langsamer Marker, und es erwies sich als schwierig, [00:09:30] am achten Tag eine Vorhersage zu treffen, da es ein paar Tage dauerte, bis es anstieg. Bei diesen Patienten, die durch einen Impfstoff einem Spike-Protein ausgesetzt sind, dachte ich, dass ich anfangen sollte, die IgE-Werte als Biomarker oder Prädiktor für den Schweregrad zu betrachten, da einige dieser Patienten, die geimpft sind, möglicherweise schwere Reaktionen zeigen und da bei ihnen am dritten oder vierten Krankheitstag plötzlich die Sauerstoffsättigung sinkt, was nach der Evolution der Krankheit eigentlich der elfte oder zwölfte Tag ist. Ich [00:10:00] fand heraus, dass die IgE-Werte ein ziemlich zuverlässiger Marker für die Patienten waren, bei denen ich in diesem Zeitrahmen vorsichtig sein musste. Es wurde auch sehr wichtig, den Impfstatus jedes einzelnen Patienten zu notieren. Natürlich war der Zeitpunkt der Impfung entscheidend. Ich habe festgestellt, dass diese Art von Krankheit bis zu einem Monat nach der Impfung auftritt. Je das Ende des ersten Monats rückte, desto mehr bestand die Möglichkeit eines echten Infektionsdurchbruchs. Und [00:10:30] deshalb mussten diese Patienten sorgfältiger beobachtet werden. So gelang es uns, den Schweregrad [der Erkrankungen] in der Phase nach der Impfung deutlich zu verringern. Was die Durchbruchsinfektionen betrifft, so erlebe ich, dass Patienten, die sowohl mit dem Pfizer-Impfstoff als auch mit dem J&J-Impfstoff vollständig geimpft sind, zwei oder drei Monate nach Abschluss der vollständigen Impfung mit COVID zu mir kommen.

Die Durchbruchsinfektionen [00:11:00] zeigen in der Tat das Acht-Tage-Phänomen, an diesem Tag sinkt die Sauerstoffsättigung des Blutes. Allerdings nicht so stark, wie ich es bei ungeimpften Patienten erwarten würde. Ich denke aber, dass der therapeutische Nutzen oder die Toleranz, die der Impfstoff bei diesen Patienten hervorruft, im Laufe der Zeit nachlassen könnte, und dass wir weiter vom Zeitpunkt der Impfung entfernt bei Patienten nach dem achten Tag nicht mehr dieses Symptom des symptomatischen Nutzens haben könnten. Ich hatte [00:11:30] einige Patienten, die vollständig geimpft waren und bei denen das Sinken der Sauerstoffsättigng nicht am achten Tag sondern erst etwas später einsetzte. Am achten Tag geht es uns gut, aber am 12. oder 13. Tag verschlechtert sich unser Zustand. Ich denke, das könnte auch ein Maß für die Toleranz sein, dass der Impfstoff das Spikekprotein am achten Tag und danach zunächst neutralisiert. Bis diese Toleranz überwunden wird geht es dem Patienten tatsächlich gut. Ich würde also davon ausgehen, dass es sich [bei dem positiven Effekt der Impfung] [00:12:00] eher um eine Art Desensibilisierung durch die Exposition gegenüber dem Spike-Protein durch die Impfung handelt als um einen immunologischen Nutzen, der eine Infektion und Übertragung des Virus verhindert. Ich würde mir wünschen, dass die Forschung in diese Richtung vorangetrieben wird, um die Wirkung von Impfungen ein wenig zu verstehen.

Dr. Mobeen: [00:12:20] Verstehe, vielen Dank für diese durchdachte Analyse, und ich wollte auch ganz kurz im Zusammenhang mit unserer Diskussion mitteilen, wie es in Südafrika aussieht [00:12:30]. Das sind also die Fälle Südafrikas. Es ist erstaunlich, dass diese dritte Welle, oder vielleicht dritte und vierte Welle zusammen, fast keine Fälle mehr aufweist. Und wenn wir hier nach unten gehen, ist die Zahl der Todesfälle ebenfalls sehr stark zurückgegangen, was mich neugierig macht. Sie sagten, dass die Impfquote bei etwa 20 Prozent liegen könnte. Auch Südafrika war von dieser sehr aggressiven [00:13:00] Variante betroffen, der Südafrikanischen, glaube ich. Wie kommt das, was denken Sie, warum passiert das? Liegt das daran, dass sich die Herdenimmunität entwickelt oder dass die Ärzte gelernt haben, damit umzugehen, oder dass die Menschen gelernt haben, sich zu schützen, oder dass die Varianten schwächer geworden sind oder eine Kombination aus all dem? Was ist los, dass Südafrika fast nicht mehr dabei ist [00:13:30]?

Dr. Chetty: [00:13:33] Ich denke, es ist eine Kombination von Dingen, Dr. Mobeen. Wenn Sie sich das Diagramm mit den Todesraten der ersten Welle ansehen, können Sie erkennen, dass die Variante nicht so ansteckend war. Wir haben also eine breitere Kurve in der zweiten Welle, wir hatten eine viel ansteckendere Variante. Wir haben hier also eine engere Kurve mit dem höchsten Spike und in der dritten Welle wieder eine nicht sehr ansteckende [00:14:00] Variante. Ich denke, die Kurve ist breiter. Er ist nicht so ansteckend. Es dauert lange, bis es in der Bevölkerung ankommt. Ich denke, dass es viele Variablen gibt, die dabei eine Rolle spielen. Ja, die Ärzte haben mehr Ahnung von der Behandlung dieser Krankheit. Es gelingt uns also, einen Großteil der Todesfälle zu verhindern, die es dort gibt. Es hat sich eine Herdenimmunität entwickelt. Es gab eine Studie, die gegen Ende der zweiten Welle von den südafrikanischen Blutbanken durchgeführt wurde und die einen Anstieg der Antikörperspiegel bei Blutspendern zeigte, nämlich vierundsechzig Prozent bei den [00:14:30] Patienten, die sich meldeten, und sie beschränkte sich auf Patienten, die keine Vorgeschichte einer COVID-Erkrankung hatten. Wir können also feststellen, dass die Grundimmunität oder Basisimmunität oder Herdenimmunität in unserer Bevölkerung vorhanden ist. Und ich denke, das ist der Grund, warum wir dieses niedrige Niveau erreicht haben. Wir haben eine Bevölkerung mit einer sehr unterschiedlichen sozioökonomischen Dynamik. Daher denke ich, dass sich die Herdenimmunität [00:15:00] in den unteren sozioökonomischen Gruppen während der ersten und zweiten Welle viel früher entwickelt hat, denn dort hat sich das Virus in den Gemeinschaften, die nicht in der Lage waren, sich selbst zu isolieren, stark ausgebreitet. Das ist ein zweischneidiges Schwert, denn sie haben schnell eine Herdenimmunität entwickelt. Jetzt, in der dritten Welle, sehe ich nicht mehr so viele COVID-Patienten aus den unteren sozioökonomischen Schichten, die sich bei mir melden. Ich würde also vermuten, dass dies ein guter Hinweis auf die Herdenimmunität in dieser Bevölkerungsgruppe ist. Die [00:15:30] dritte Welle scheint die oberen sozioökonomischen Gruppen zu betreffen. Das sind diejenigen, die in der Lage waren, die anderen Varianten durch Lockdown- und Isolierungsmaßnahmen zu vermeiden und die sich diese langfristigen Isolierungs- und Lockdown-Strategien leisten konnten.

Dr. Mobeen: [00:15:49] Verstanden, vielen Dank. Um die Diskussion fortzusetzen, sollten wir nun ein wenig tiefer graben. Also erstens: Glückwunsch, dass Südafrika da rauskommt, was eine wichtige Sache ist [00:16:00]. Und Sie? Bevor ich zu den Medikamenten komme noch eine weitere Frage. Stellt Südafrika die Einreisenden unter Quarantäne? Oder gibt es irgendwelche Maßnahmen zur Bekämpfung von Infektionen, die ins Land kommen, oder ist das zur Zeit kein Thema?

Dr. Chetty: [00:16:22] So sehr man sich auch bemüht, solche [00:16:30] Patienten zu identifizieren und zu isolieren, glaube ich nicht, dass das in unserem Land eine pragmatische Strategie ist. Viele Menschen sind dazu nicht in der Lage. Viele Menschen haben keine feste Wohnanschrift, so dass sie nicht ohne weiteres aufgespürt und isoliert werden können. In der ersten Welle richtete die Regierung große Isoliereinrichtungen ein, die jedoch während der ersten Welle fast leer blieben und dann aufgegeben wurden. Viele der Isolierungs- und Lockdown-Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens haben also nicht wirklich dazu beigetragen [00:17:00], das Gesicht der Pandemie in unserem Land zu verändern, so sehr die Regierung auch verschiedene Stufen von Lockdowns eingeführt hat. Unsere Gesellschaft ist nicht in der Lage, dem ohne Weiteres zu folgen. Die Menschen legen weite Wege zurück, um grundlegende Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, und das macht es schwierig, solche Lockdown-Maßnahmen durchzuführen. Ich denke also, dass die Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens in Bezug auf Isolierung, Verfolgung und Rückverfolgung sowie Lockdowns keinen großen Einfluss auf die Fälle hatten, die wir gesehen haben. Ich [00:17:30] denke, dass es sich eher um eine natürliche Ausbreitung dieser Infektion durch unsere Gemeinschaft handelt und dass die sozioökonomischen Bedingungen, unter denen die Menschen leben, und die Unterschiede, mit denen sie sich an diese Lockdown-Strategien halten können, einen Unterschied in der Art der Klientel gemacht haben, die wir in den verschiedenen Wellen sehen, die bisher aufgetreten sind.

Dr. Mobeen: [00:18:02] Nun [00:18:00] ein kurzer Haftungsausschluss für die Zuhörer hier. Dies ist eine Information zur medizinischen Ausbildung. Es handelt sich hier nicht um einen medizinischen Rat, es ist keine Arzt-Patienten-Beziehung. Es ist wirklich sehr nützlich, in die Welt hinauszugehen und zu sehen, wer was tut und wie er es schafft, und von ihm zu lernen. Diese Erkenntnisse können für Angehörige der Gesundheitsberufe nützlich sein, um herauszufinden, ob sie etwas tun können [00:18:30], um das Ergebnis für ihre Patienten zu verbessern. Mit diesem Haftungsausschluss stellen Sie bitte sicher, dass Sie diese Medikamente nicht rezeptfrei einnehmen oder sich direkt selbst behandeln. Das kann wirklich gefährlich sein. Ich werde jetzt mit Dr. Chetty über den unregelmäßigen Rhythmus vor COVID, während COVID und nach COVID sprechen. Was sind seine Behandlungsmethoden? Also noch einmal: Bitte denken Sie an den Haftungsausschluss. Also, Dr. Chetty sagen Sie mir, [00:19:00] wie geht es Ihnen in der akuten Phase, was war Ihre Behandlung früher, was ist Ihre Behandlungmethode jetzt, kurz gesagt, was ist Ihre Behandlungmethode und wie geht es Ihnen damit? Gibt es irgendwelche Änderungen?

Dr. Chetty: [00:19:13] Mein Management, Dr. Mobeen, umfasst meiner Meinung nach drei Aspekte. Im Allgemeinen habe ich in der Bevölkerung einen sehr festen Patientenstamm, Familien, die sich an mich wenden, wenn es um Gesundheitsfragen geht, und ich habe ihnen seit Beginn der Pandemie geraten, [00:19:30] an die frische Luft zu gehen, sich zu bewegen und auf ihre Ernährung zu achten. Indem ich ihnen versicherte, dass ich für sie da sein werde, und sie natürlich mit pragmatischen Informationen über die Pandemie versorgte, gelang es mir, einen Großteil der Ängste in meiner Gemeinde zu zerstreuen, und weil sich die Strategie des Lockdowns und der Isolierung hier nicht als sehr wirksam erwies. Ich glaube nicht, dass die Angst in der Bevölkerung so groß war wie in einigen anderen Ländern, in denen die Lockdowns [00:20:00] rigoros durchgesetzt wurden. Ich denke, die beiden größten Komorbiditäten bei COVID sind Fettleibigkeit und Angstzustände, und ich denke, das sind die beiden Dinge, auf die ich mich konzentriert habe, um die Bevölkerung gesund zu halten, um Sport zu treiben und natürlich, um zu versuchen, die Angst vor der Pandemie selbst zu nehmen. Auch mein Erfolg gab ihnen zu verstehen, dass die Krankheit behandelbar ist und sie keine Angst haben müssen. In Bezug auf die Präventionsstrategie hat keine [00:20:30] der prophylaktischen Medikamente einen Nutzen gezeigt, und ich wollte meine Gemeinschaft diesem Risiko nicht aussetzen. Daher denke ich, dass die gesunde Lebensweise der große, große Schritt in diese Richtung war, was die akute Phase der Krankheit anbelangt. Die anfängliche virale Phase der Krankheit habe ich immer für eine gewöhnliche Grippe gehalten, die je nach Variante unterschiedlich verläuft.

Die Mehrheit der Patienten zeigte bereits am fünften Tag, wenn nicht früher, Anzeichen einer Besserung. [00:21:00] Es gab diejenigen, die Komplikationen hatten, wie bei jeder grippeähnlichen Krankheit, bei Virusinfektionen, die bakterielle Co-Infektionen hatten und Antibiotika und den Rest benötigten. Aber mein Bestreben in der ersten Phase dieser Krankheit war es immer, die Menschen zu ermutigen, sich frühzeitig zu melden und nicht zu warten, bis sich ihre Symptome verschlechtern. Ich weiß, dass es sich um eine biphasische Krankheit mit einem sehr unlinearen Verlauf handelt, bei dem es keine Korrelation zwischen den beiden Phasen gibt. Mein [00:21:30] frühes Eingreifen zielte also darauf ab, die Patienten so schnell wie möglich aus der viralen Phase dieser Krankheit herauszuholen, damit wir uns auf das vorbereiten konnten, was am achten Tag passieren würde. Mit der öffentlichen Aufklärung durch die religiöse Bruderschaft, die in hohem Maße dazu beigetragen hat, die Menschen über die Krankheit aufzuklären. Und so gelang es mir, erstmals die Patienten dazu zu bringen relativ früh zu kommen. Ich habe Patienten, die am ersten oder zweiten Tag ihrer Symptome zu mir kommen, was [00:22:00] gut ist, weil ich dann Zeit habe, sie zu untersuchen und symptomatisch zu behandeln, um sie über diese virale Phase hinwegzubringen. Die meisten meiner Patienten zeigten also bereits am fünften oder sechsten Krankheitstag eine gute klinische Erholung. Doch das ändert nichts daran, was am 8. Tag geschehen könnte. Und so haben wir die Patienten über ihre jeweiligen 8 Tage aufgeklärt, und das hat es ihnen auch ermöglicht, an diesem Tag oder von diesem Tag an auf neue Symptome zu achten.

Und wenn sie neue Symptome bemerken, stellen sie sich [00:22:30] sehr schnell vor. Die am achten Tag auftretenden Symptome änderten sich bei den drei Wellen mit drei Varianten. Bei der ersten Welle war es die Atemlosigkeit, die relativ schnell am achten Tag auftrat und die es ermöglichte, eine Veränderung an diesem Tag zu erkennen. In der zweiten Welle schienen die Magen-Darm-Symptome wieder aufzutreten, und die Atemnot und Dyspnoe verschoben sich ein wenig. Bei der dritten Welle mit der Delta-Variante stelle ich fest, dass das Hauptsymptom am achten Tag [00:23:00] Müdigkeit ist. Und durch das frühzeitige Erkennen dieser Symptome und die Behandlung der Patienten kann ich die Patienten, die früh kommen, darüber aufklären, worauf sie am achten Tag achten müssen, und sie dazu anhalten, rechtzeitig zu mir zu kommen. Ich denke also, dass die Aufklärung meiner Patienten in dieser Pandemie der wichtigste Faktor bei der Rettung von Leben war, und nicht unbedingt die Behandlungsmaßnahmen. Die Vielfalt der Menschen, die wir sehen. Keine zwei [00:23:30] sind gleich. Die Behandlung muss also auf den Patienten, der vor mir steht, zugeschnitten sein. Die Perspektive ist die gleiche geblieben, aber die Schulung hat es mir ermöglicht, rechtzeitig aggressiv einzugreifen und die Notwendigkeit dieser Krankenhausaufenthalte und natürlich auch die Todesfälle zu verhindern.

Dr. Mobeen: [00:23:48] Verstanden. Ich sehe mir gerade die Kommentare an, und jemand schreibt, Sie hätten gesagt, der Impfstoff verursache eine ähnliche [00:24:00] Entzündungsreaktion wie COVID. Ich hoffe, dass das nicht Ihre Botschaft ist. Ist es das? War das Ihre Botschaft?

Dr. Chetty: [00:24:10] Was ich gesehen habe, Dr. Mobeen, ist etwas, das wir auf der ganzen Welt beobachtet haben. Ich meine, konsultieren Sie eine Reihe von Epidemiologen in der ganzen Welt. Kürzlich hatten wir eine Sitzung, auf der wir die Ergebnisse aus der ganzen Welt diskutierten, und wir haben einen Anstieg der Fälle nach Massenimpfungen [00:24:30] festgestellt. Ich denke, es ist nicht wirklich der Impfstoff, der das verursacht, sondern vielleicht der PCR-Test, der solche Dinge falsch diagnostiziert. Ja, hier in Südafrika haben wir das ganz deutlich gesehen. Auf der Weltbühne werden die Zahlen in der Regel auf Länderebene zusammengefasst. Man sieht also nicht, wie sich die Impfungen in den verschiedenen Gruppen auf die Krankheit auswirken könnten. Als hier in Südafrika [00:25:00] die Massenimpfungen eingeführt wurden, war die erste Provinz unseres Landes, in der die Massenimpfungen durchgeführt wurden, sehr begierig darauf, geimpft zu werden, so dass die Regierung Prioritäten setzen musste. Die Provinz Gauteng war also die erste, die geimpft wurde, und es gab dort eine große Massenimpfaktion. Dann endete die Impfkampagne in Gauteng und ging weiter in die Westkap-Region, wo wir eine große Kampagne durchführten. Und nach ein paar Wochen, nachdem es sich dort eingependelt hatte, begannen die Impfungen, [00:25:30] nach KZN, meiner Provinz, vorzudringen, und auch hier gab es einen massiven Ansturm. Da es also keine weithin erhältlichen Impfstoffe gibt, musste die Regierung eine Strategie entwickeln und Provinz für Provinz vorgehen. Aber seltsamerweise hat das auch dazu geführt, dass sich die dritte Welle scheinbar von Provinz zu Provinz ausgebreitet hat. Die dritte Welle begann, anders als die ersten beiden, in Gauteng. Dort erreichte sie [00:26:00] einen Höhepunkt. Und als sich die dritte Welle in Gauteng legte, schien sie auf das Westkap übergegangen zu sein. Und während sich das Westkap beruhigte, nahm die dritte Well in KZN Fahrt auf. Und nun scheint es die Welle in KZN zu entspannen. Es könnte Zufall sein, aber die Impfungen scheinen dem Anstieg der Fälle in diesen Provinzen vorauszugehen. Das könnten aber die Fälle gewesen sein [00:26:30], die ich sieben bis 10 Tage nach der Impfung sehe. Das könnte nur eine Reaktion des Körpers auf die Spike-Proteine sein und nicht unbedingt eine COVID-Erkrankung. Viele der Nebenwirkungen, die wir bei der Impfung beobachten, stehen im Zusammenhang mit einer Reaktion auf das Spike-Protein, einem allergischen Prozess und einem immunvermittelten Zustand. Es ist also durchaus verständlich, dass es eine erste Reaktion auf diesen Impfstoff geben wird. Und ich denke, das ist es, was wir gesehen haben. Und das ist etwas [00:27:00], das rund um den Globus in einem ziemlich hohen Prozentsatz der Länder zu beobachten ist, die diese Massenimpfkampagnen durchgeführt haben. Ich glaube also nicht, dass es da etwas Ungewöhnliches gibt. Ich glaube, man muss es nur ein bisschen besser verstehen.

Dr. Mobeen: [00:27:14] Verstanden. Nur eine kurze Anmerkung, weil einige Leute jetzt fragen, ob einer dieser Ärzte die Notwendigkeit des Impfstoffs anzweifelt.? Ich möchte mich also klar ausdrücken. Ich bin ein Pro-Impfarzt. Ich bin selbst geimpft worden [00:27:30]. Meine Familie hat sich impfen lassen, und wir alle haben das freiwillig getan. Es ist nicht so, dass man uns bedrängt hat. Wir überlegen gerade, wie wir uns in Richtung Booster bewegen können, wenn überhaupt. Ich finde Impfstoffe daher wichtig. Eine Sache, die ich als Moderator hier immer getan habe, ist, niemanden zu etwas zu drängen. Ich würde zum Beispiel nicht sagen, dass Sie einen [00:28:00] Impfstoff oder Ivermectin oder Vitamin D einnehmen müssen. Stattdessen präsentiere ich die Datenpunkte und dann sind Sie klug genug. Sie sind erwachsen genug, um selbst eine Entscheidung treffen zu können. Ich bin nicht derjenige, der eine Entscheidung für Sie trifft. Und ehrlich gesagt, selbst wenn ich eine Entscheidung für Sie treffen würde, würden Sie auf mich hören? Und ich kann sowieso keinen medizinischen Rat oder eine Meinung anbieten. Dennoch möchte ich weiter vorankommen. Also [00:28:30] Dr. Chetty, wenn wir nach der akuten Phase zum nächsten Schritt übergehen, gibt es irgendetwas, das sich für das Management geändert hat?

Dr. Chetty: [00:28:48] Dr. Mobeen, vielleicht haben wir seit dem Beginn der Pandemie drei Wellen erlebt, wir haben drei Varianten dieses Virus erlebt. Es gibt bestimmte Dinge, die sich [00:29:00] bewährt haben, und es gibt bestimmte Dinge, die sich nicht bewährt haben. Der Verlauf der Krankheit ist relativ gleich geblieben. Wir haben also in den ersten sieben Tagen immer noch eine virale Krankheitsphase, von der sich die Patienten unabhängig von der Variante etwa am fünften oder sechsten Tag erholen. Wir haben auch gesehen, dass sich die Symptome am achten Tag verschlimmern, was unabhängig von der Variante konstant geblieben ist. Bei Patienten, die zu dieser Art von Verschlechterung [00:29:30] neigen, ist dies ab dem achten Tag der Fall. Der achte Tag ist also durchweg relativ vorhersehbar geblieben. Ein paar Dinge haben sich geändert. Die Veränderung liegt in der Ansteckungsfähigkeit der Varianten. Die zweite Welle mit der südafrikanischen Variante ist die ansteckendste, die wir gesehen haben. Ich habe das an der schnellen Ausbreitung in den Familien gemerkt. Die dritte Welle, die Delta-Variante, ist nicht so ansteckend wie die südafrikanische Variante und auch nicht [00:30:00] so tödlich. Ja, die Unterschiede lagen in den frühen Stadien, alle drei hatten in der viralen Phase virenähnliche Krankheiten. Die erste und die dritte scheinen die gleiche Art von Infektion der oberen Atemwege zu sein. Bei der ersten Welle handelte es sich jedoch eher um Halsentzündungen. Ihre Pharyngitis, Laryngitis und manchmal die Bronchitis, in der Regel eine Komplikation einer bakteriellen Infektion. Bei der dritten Welle scheint es sich wieder um Infektionen der oberen Atemwege [00:30:30] zu handeln, aber ich sehe dabei mehr Sinusitis und Otitis und nicht so viel Bronchitis wie bei der ersten Welle. Bei der zweiten Welle waren es eher gastrointestinale Symptome mit einem Hauch von Bronchitis oder einem Hauch von Pharyngitis der oberen Atemwege und so weiter. In der viralen Phase waren dies im Allgemeinen die Unterschiede in der Hypersensitivitäts-, Hyperinflammations- und Hyperkoagulationsphase der Krankheit, die am achten Tag zu beginnen schien. [00:31:00] Die Unterschiede, die ich gesehen habe, waren in der ersten Welle, dass das präsentierende Symptom an diesem Tag Atemnot war, in der zweiten Welle war das präsentierende Symptom am achten Tag anscheinend irgendein Budget an gastrointestinalen Symptomen. Bei der dritten Welle scheint das erste Symptom am achten Tag eine allgemeinere Müdigkeit zu sein. Diese drei Symptome, soweit sie am achten Tag auftraten, standen an zweiter Stelle der gastrointestinalen [00:31:30] Symptome und der Müdigkeit. Außerdem kam es im Laufe von ein oder zwei Tagen zu Atemnot. Bei der Delta-Variante sehe ich viel weniger Atemnot oder eine Abnahme der Sättigung, die ich bei den ersten beiden Wellen gesehen habe. Das ist ein Unterschied in der Delta-Variante, aber bei der Delta-Variante ist auch eine viel stärkere Gerinnungserkrankung zu beobachten. Ein höherer D-Dimer-Anstieg. Ich habe Patienten, bei denen sich Gerinnsel bilden, die behandelt werden müssen. Ich glaube also, dass es einen kleinen Unterschied [00:32:00] in der Art und Weise gibt, wie die verschiedenen Varianten und die verschiedenen Spike-Proteine, die sie haben, die Reaktion im Körper verursachen. Wir müssen also die biologische Wirkung der verschiedenen Varianten, der Spike-Proteine auf die Physiologie oder die Pathophysiologie dieser verschiedenen Spike-Proteine verstehen.

Dr. Mobeen: [00:32:19] Vielen Dank. Ich danke Ihnen vielmals. Jetzt möchte ich auch noch eine brennende Frage stellen. Und das sind die Longcovid-Fälle, denn ich glaube, die Zahl der Longcovid-Fälle nimmt langsam zu, und wir müssen herausfinden, wie wir [00:32:30] ihnen helfen und sie managen können. Erstens: Haben Sie schon einmal Post-COVID-Symptome gesehen, also Patienten, die noch lange Zeit leiden? Haben Sie eine Übelkeit, einen Tinnitus gesehen? Und wenn ja, wie haben Sie sie gemanagt? Wie sind Sie an deren Management herangetreten?

Dr. Chetty: [00:32:50] Was die Langzeitfälle betrifft, wo waren sie in der ersten Welle, als alles neu für uns war? In der ersten Welle, als alles [00:33:00] neu war, begann ich, die Patienten aus der Perspektive zu behandeln und zu verstehen, dass sich die Dinge am achten Tag ändern. Ich war sehr misstrauisch, dass wir es mit einer Art Überempfindlichkeitsauslöser zu tun haben, der eine drastische Degranulation der Mastzellen verursacht, die zu einer Hyperentzündung führt, wenn sie nicht richtig eingedämmt wird, und dann zu der weltweit dokumentierten Gerinnung. Meine Behandlungsmethode [00:33:30] folgte also dem Verständnis, dass es sich um eine Mastzelldegranulation handelt. Und natürlich bestand mein Acht-Tage-Verständnis der Pathologie auf der Grundlage dieser Überempfindlichkeit darin, die Krankheit an diesem Tag zu stratifizieren oder die Krankheit an diesem Tag in leicht, mittelschwer und schwer einzuteilen. Natürlich gab es diejenigen, bei denen an diesem Tag keine Symptome auftraten, und das waren diejenigen, bei denen die Krankheit nicht existierte. Mein Ziel war es also, die Krankheit vom achten Tag an zu verstehen. Ich [00:34:00] hatte also leichte, mittelschwere und schwere Fälle, aber ich musste jeden als schweren Fall behandeln, bis das Gegenteil bewiesen war. Ich denke, dass die Geschwindigkeit der Genesung und die Genesung des Patienten sowie die Auflösung der Symptome bestimmen, ob es sich um eine milde Reaktion, eine moderate Reaktion oder eine schwere Reaktion handelt. Das diktierte also die Länge der Behandlung und die Aggressivität der Behandlung nach dem achten Tag. Und so hatte ich in der ersten Welle keine Long-COVID-Patienten. Sobald sich die Patienten vollständig erholt hatten [00:34:30] und von den Medikamenten abgesetzt waren, stellte ich fest, dass sie sich vollständig erholt hatten. Ich hatte keine Patienten die irgendwelche chronischen Krankheiten entwickelten. Ich hatte keine Langzeitsymptome, und ich hatte auch nie Langzeit-Covids. Als sich die zweite Welle näherte, begann ich jedoch, Langzeit-COVID-Fälle zu sehen, die mich um Rat fragten. Die Perspektive war also, dass ich es mit einer Art Mastzellenaktivierungssyndrom zu tun hatte, das nicht angemessen behandelt worden war. Und mit dieser Behandlungsmethode habe ich [00:35:00] Patienten mit Müdigkeit, chronischen Kopfschmerzen, chronischen Magen-Darm-Symptomen und Patienten mit wiederkehrender Atemnot behandelt. Aber diese Symptome waren, wie eine Mastzellenaktivierung, nie konstant, nie progressiv. Die Patienten berichteten, dass sie sich an einem Tag gut fühlten und plötzlich wieder akut krank waren. Es war also wie ein Feuerwerk. Wenn man denkt, dass es vorbei ist, scheint es wieder loszugehen. Das ist also [00:35:30] typisch für Mastzellaktivierungssyndrome, und ich dachte, dass die Mastzelldegranulation, wenn sie unbehandelt bleibt, einen anhaltenden Zyklus von Mastzellereignissen in Gang setzt. Diese Patienten wurden also mit der gleichen Methode behandelt, um die Freisetzung dieser Mediatoren zu bremsen. Und, natürlich, eine kurze Behandlung mit Steroiden, um zu versuchen, den ständigen Kreislauf der Degranulation zu stoppen. Ich habe bei diesen Patienten einige gute Ergebnisse erzielt. Wenn man jedoch [00:36:00] ein schweres degranulierendes Mastzellensyndrom lange genug bestehen lässt, kommt es zu einer Schädigung. Diese Verletzung ist natürlich das, was wir sehen. Die Genesung von einer länger andauernden Erkankung ist also möglicherweise nicht vollständig, weil die Schädigung durch die Verzögerung bei der Behandlung des Problems verursacht wurde. Die Systeme, die von dieser Art von Syndrom betroffen zu sein scheinen, sind das Atmungssystem, das gastrointestinale System, das Kreislaufsystem [00:36:30] und das neurologische System, und ich denke, diese Neigung ist patientenabhängig. Das erklärt den Tinnitus und den Schwindel, die Magen-Darm-Verstimmungen, den Reizdarm, die rezidivierende Atemnot, natürlich die Blutgerinnsel, die wir mit den erhöhten Gerinnungsproblemen gesehen haben. Ich habe Patienten gesehen, die eine zunehmende Hypertonie oder eine neue Hypertonie oder Diabetes mit Long-COVID entwickelten. Aber ich denke, dass die Perspektive mit Long-Covid bei der Behandlung der [00:37:00] Patienten von entscheidender Bedeutung ist. Je länger wir brauchen, um das Problem an der Wurzel zu packen, desto mehr Verletzungen werden wir in Zukunft zu bewältigen haben.

Dr. Mobeen: [00:37:07] Verstanden, vielen Dank. Also Koolbeens, ich werde das Forum auch für ein paar Fragen öffnen. Also noch einmal, Dr. Chetty, vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Erkenntnisse. Es gibt eine Frage von Meg aus Texas. War die südafrikanische Variante ein wichtiger Faktor für die hohe Herdenimmunität der Unterschicht und insgesamt für den Schutz gegen [00:37:30] die Delta-Welle?

Dr. Chetty: [00:37:33] Ich würde sagen, auf jeden Fall. Wir haben keine Tests oder Statistiken, um das zu beweisen, aber in dieser Welle sehe ich nur wenige Patienten aus unteren sozioökonomischen Gruppen. Selbst während der Delta-Welle gab es keine Lockdowns. Die Schulen wurden nicht geschlossen. Die Menschen bewegen sich frei. Es scheint, dass die Änderung des Status der Lockdowns nur im Fernsehen [00:38:00] zu sehen ist. Ich würde uns nicht als eine Bevölkerung bezeichnen, die in solchen Dingen sehr diszipliniert ist. Ich glaube also nicht, dass die Lockdowns dabei eine Rolle gespielt haben. Aber in der ersten Welle verbreitete sich die Krankheit in den unteren sozioökonomischen Gruppen sehr stark. In der zweiten Welle schien es dann eher die Mittelschicht zu treffen. Bei der dritten Welle scheint nun die obere sozioökonomische Gruppe betroffen zu sein, und ich denke, dass es dabei eher um die Fähigkeit geht, sich an Lockdowns zu halten. [00:38:30] Ich denke also, dass die südafrikanische Variante und ihre rasche Verbreitung in der Gemeinschaft dazu beigetragen haben, dass die Gemeinschaft eine Herdenimmunität entwickelt hat. Und jetzt, in der Deltawelle, scheint diese Gemeinschaft, in der die sich die vorherige Variante ausgebreitet hatte, von der neuen Variante überhaupt nicht betroffen zu sein. Ja, die Herdenimmunität war also ein wichtiger Faktor in der Unterschicht. Aber eine Herdenimmunität die durch eine natürliche Infektion erreicht wurde.

Dr. Mobeen: [00:39:00] Verstanden. Ich danke Ihnen vielmals. Die nächste Frage ist wieder, bitte, dies sind keine medizinischen Beratungsthemen und wir können nicht direkt so allgemein beraten. Wie sieht es mit Inosmie aus? Hatten Sie Patienten mit Inosmie? Wie haben Sie sie gemanagt?

Dr. Chetty: [00:39:21] Ja, ich hatte eine ganze Reihe von Patienten, die eine Anosmie und natürlich eine Geschmacksstörung nach Covid hatten. [00:39:30] Ich habe festgestellt, dass diese Symptome bei Patienten, die so sind, weiterhin behandelt werden müssen. Schließlich ist die Zufriedenheit, die mit dem Essen einhergeht, von entscheidender Bedeutung für unser tägliches Leben. Und was ich seltsam fand, ist, dass Patienten mit bereits bestehenden Allergien offenbar länger brauchen, um wieder zu riechen und zu schmecken. Und so begann ich, diesen Patienten zu raten, sehr vorsichtig mit [00:40:00] ihren vorbestehenden allergischen Problemen umzugehen. Diejenigen, die allergisch auf Milchprodukte und Weizen reagierten, oder diejenigen, die Nasennebenhöhlenallergien oder saisonale Atopien hatten, mussten sehr gut behandelt werden. Und ich habe festgestellt, dass die Geruchs- und Geschmacksempfindung relativ schnell zurückkehrt, sobald ich die Patienten von den vorher bestehenden Allergieauslösern befreit habe. Ich habe also den Verdacht, dass es sich um eine vorbestehende Allergie handeln könnte, die die [00:40:30] Anosmie und den Mangel an Geschmack, aufrechterhält.

Dr. Mobeen: [00:40:33] Verstanden. Ich danke Ihnen vielmals. Augie fragt, ob Dr. Chetty eine vollständige Genesung von Patienten mit Langzeit-Covid gesehen hat, die frei von Symptomen geworden sind?

Dr. Chetty: [00:40:45] Ja, das habe ich. Viele der Langzeitpatienten, die mit Atemnot, Müdigkeit und dergleichen zu kämpfen hatten, haben sich vollständig erholt. Die Erholung ist langsam. Am schnellsten geht es in den ersten [00:41:00] Tagen der Intervention, und das sehen wir normalerweise auch. Aber da der Prozess in Ihrem Körper so lange andauert, würde es eine Weile dauern, bis Ihre Homöostase, Ihre Normalität, wiederhergestellt ist. Es gibt also eine schnelle klinische Genesung, aber die vollständige Genesung dauert ein wenig länger. Ich hatte Patienten, die ein Jahr lang unter langwierigen COVID-Symptomen litten und innerhalb von zwei oder drei Wochen nach Beginn der [00:41:30] Behandlung wieder einigermaßen gesund waren. Aber wir müssen sehr vorsichtig sein. Es gibt Menschen, die durch langes COVID geschädigt werden und sich mit Fibrose in der Lunge zurückmelden. Alle anderen Bedingungen, die über einen längeren Zeitraum hinweg zu Verletzungen führen können. Aber ja, wir hatten Erfolg mit Long-Covid-Patienten. Außerdem, Dr. Mobeen, habe ich bei diesen langen COVID-Fällen die Initiative ergriffen, und die IgE-Werte sowie die Flussmarker untersuchen. So konnte ich feststellen, dass sie über einen längeren Zeitraum [00:42:00] eine allergische Reaktion zeigten. Ich habe mir die Mühe gemacht, die IgE-Werte dieser Patienten, dieser Langzeitpatienten, zu bestimmen, bevor ich mit der Behandlung begann, und ich stellte fest, dass bei der überwiegenden Mehrheit von ihnen die IgE-Werte sehr hoch waren. Einige 40 Mal mehr als normal. Ich habe sehr darauf geachtet, die atopische Vorgeschichte zu untersuchen, um die beiden [00:42:30] nicht zu verwechseln. Und ich stellte fest, dass die IgE-Werte hoch waren, was dafür spricht, dass wir es mit einer Art immunologischer Überempfindlichkeit zu tun haben, wenn wir von Long-Covid sprechen. Eine auf diese Perspektive ausgerichtete Behandlung scheint daher die Symptome am besten zu lindern.

Dr. Mobeen: [00:42:52] Verstanden. Ich danke Ihnen vielmals. Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, für Ihre Einblicke und auch für die neuesten Updates [00:43:00]. Koolbeens, es scheint, dass ich keine weiteren Fragen hier habe. Herr Dr. Chetty, möchten Sie noch eine abschließende Bemerkung machen? Wir schließen für heute.

Dr. Chetty: [00:43:14] Dr. Mobeen, ich denke, dass wir alle mit Ärzten auf der ganzen Welt, die COVID ambulant behandeln, zusammenarbeiten müssen, damit wir die Krankheit besser verstehen können. Ich war also [00:43:30] nie jemand, der irgendwelche Medikamente verschmäht. Das habe ich noch nie getan. Ich habe nie erwartet, im Rampenlicht zu stehen. Und das ist nicht der Grund. Das Wichtigste ist der Patient, der vor uns steht. Und wenn ich den Patienten und der Ärzteschaft da draußen einen Rat geben könnte, dann finde ich, dass viele der Behandlungsprotokolle da draußen die Entzündung, die wir sehen, und die Gerinnung, die wir sehen, berücksichtigen. Aber ich denke, das Wichtigste [00:44:00] für meinen Erfolg war die Aufklärung meiner Patienten, über den achten Tag und die rechtzeitige Einhaltung dieses Tages und natürlich die Behandlung von dem was ich als Überempfindlichkeitsauslösern bezeichnen würde. Der Einsatz von Antihistaminika und Montelukast, die rechtzeitig zu den Protokollen hinzugefügt werden, hat also den größten Unterschied gemacht, unabhängig davon, welches Mittel eingesetzt wird. Ich habe die Geschwindigkeit der Genesung und der [00:44:30] Umkehrung der Hypoxie bei den Patienten untersucht und festgestellt, dass das Medikament, das den größten Unterschied machte, ein Antihistaminikum war. Es schien die Umkehrung der Hypoxie am schnellsten zu bewirken, und ich denke, wenn ich den Menschen da draußen einen Rat geben kann, dann den, dass wir mehr Informationen darüber brauchen. Wir alle brauchen eine solide Diskussion, um zu den richtigen Perspektiven zu gelangen. Aber wir alle müssen gehört werden. Und ich denke, wenn es irgendeine Hoffnung gibt, dann die, [00:45:00] den Glauben zu bewahren und nicht zuzulassen, dass die Angst die treibende Kraft in dieser Pandemie ist.

Dr. Mobeen: [00:45:07] Also vielen Dank. Dr. Mobeen: [00:45:07] Also ganz herzlichen Dank. Ich hoffe, dass wir auch Sie wieder bei uns haben können, und ich hoffe, dass Sie Ihre Patienten weiterhin erfolgreich betreuen und managen. Vielen Dank für alles, was Sie getan haben, und danke für Ihre Zeit heute.

Dr. Chetty: [00:45:22] Und Dr. Mobeen, ich danke Ihnen für das Podium zum Austausch. Und ich danke Ihnen für Ihre Anerkennung und Ermutigung.

Dr. Mobeen: [00:45:28] Auf jeden Fall.  ……. Und vielen Dank, Dr. Chetty, noch einmal.  Ich danke Ihnen.

 Ende der Übersetzung

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