Hybrider Krieg als neue Bedrohung

Das Buch Hybrider Krieg als neue Bedrohung von Freiheit und Frieden: Zur Relevanz der Inneren Führung in Politik, Gesellschaft und Streitkräften von Dr. Uwe Hartmann  liefert eine  Sicht auf den modernen Krieg aus der Perspektive eines offenbar sehr umfassend gebildeten und kritisch nachdenkenden Offiziers der Bundeswehr.

Es ist zu erwarten, dass  seine Funktion als  aktiver  Offizier in gewisser Hinsicht seine Sichtweisen und vor allem aber auch das, was er sagt und schreibt, im Sinne der politischen Korrektheit und des Zeitgeistes beeinflusst und auch begrenzt.  Ich habe dies  bei der Lektüre des Buches  bedacht.  Dennoch  hat mich  sein  Buch  sehr angenehm überrascht. Die Lektüre des Buches kann ich   sehr  empfehlen.

Der Autor erklärt zunächst das Phänomen des hybriden Krieges, die Herkunft des Begriffes und führt einige historische und aktuelle Beispiele an.   Der Klassiker der hybriden Kriegsführung ist Sun Tzu, dessen Ausführungen zur Kriegsvorbereitung und Angriffsstrategie ich schon in meinen Beiträgen  Sun Tzu, schwarze Schwäne und die Weltkriege   in  Angriffsstrategie nach Sun Tzu    erwähnt und teilweise übersetzt habe.  Hartmann führt als neuere Anwendungen der hybriden Kriegsführung die Besetzung der Krim durch Russland und den Ukrainekonflikt sowie den Krieg in Afghanistan und das Vorgehen der Organisation Islamischer Staat  an.  Etwas wie mein Planspiel für einen hybriden Krieg, das ich unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise in China, Troja und Laokoon  und in Operation Troja  entwickelt habe, kann er natürlich schon aus Gründen der politischen Korrektheit  als aktiver Soldat nicht   vorbringen.

Dann erklärt er die Geschichten, Entwicklung und den Hintergrund  der Inneren Führung in der  Bundeswehr   wie u.a.    Graf Wolf  von Baudissin  diese  gedacht und aufgebaut hat.   Hartmann zeigt, dass auch der kalte Krieg in hohem Maße ein hybrider Krieg war.

An dieser Stelle kam mir bei der Lektüre von Hartmanns Buch das Interview  des  australischen Politologen  Frank Salter mit dem Internetaktivisten Henrik Palmgren in den Sinn, das ich in  Krieg gegen die menschliche Natur – Teil 1  und Teil2 und Teil3 vollständig ins Deutsche  übersetzt habe. Wie Salter in diesem Interview  erklärt, hat der Westen, bzw. hat die NATO, zwar den kalten Krieg  wirtschaftlich gewonnen, aber intellektuell , also geistig , hat der Westen den Kalten Krieg verloren.  Insofern hat die von Hartmann hoch geschätzte Innere Führung gründlich versagt. Wie man den Eräuterungen Salters entnehmen kann, kann man diese Niederlage des Westens aber nicht der Bundeswehr anlasten, sondern muss sie an den Universitäten suchen. Das erklärt auch der deutsche Politologe Manfred Kleine-Hartlage in seinen auf Youtube verfübaren Reden Warum ich kein Linker mehr bin und  Links ist da, wo der Regen von unten nach oben fällt, auf die ich in Selbstzerstörung des Rechtsstaates  schon hingewiesen hatte. Eine andere Stelle auf meiner Webseite, die mir dabei in den Sinn kommt, ist das Interview von Chris Martenson mit John Michael Greer,  Der Gott des technischen Fortschritts könnte sehr wohl tot sein – Aber die Gesellschaft will dies nicht in Erwägung ziehen, wo Greer sagt:

John: Es ist tatsächlich verstärkt so – dies traf mich zuerst mit den Veränderungen in den Medien seit dem die Berliner Mauer fiel. In diesem Moment oder einige Momente danach kam ich zu der Feststellung, dass alle diese Typen, die bisher für die Prawda und verschiedene andere kommunistische Organe Propaganda produziert haben, alle angefangen haben, bei den US-amerikanischen Medien zu arbeiten. Wenn du Faux-News oder einen der Pseudonachrichten Sender auf der anderen Seite des Spektrums siehst, es ist so propagandistisch. Da sind so viele Möglichkeiten, auf die unsere amerikanische Gesellschaft zunehmend eine nicht demokratische und eine autokratische Gesellschaft wird, in der du vorsichtig im Bezug auf das sein musst, was du sagst. Wir sprechen nicht darüber. Das ist eines dieser Dinge.[1:01:53.2]

In diesem Interview von Martenson mit Greer kommt übrigens auch zum Ausdruck, dass die amerikanischen Streitkräfte und damit auch die NATO in einem realen, großen Krieg, voraussichtlich bei weitem nicht die Kampfkraft haben, die unsere Politiker und auch Herr Hartmann noch unterstellen. Greer stellt in diesem Interview u.a. auch seinen neuen Roman Twilight’s Last Gleaming vor, den ich in Kollaps als Chance kurz vorgestellt und wiedergegeben habe. Wesentlicher Inhalt des Romans ist, dass und warum die USA in einem Krieg mit China ihre Vormachtstellung als Seemacht verlieren (würden),  und dann nach einem  von den Chinesen kaltblütig ausgesessenen atomaren Ultimatum  kapitulieren  und  sich in den Jahren danach auflösen und balkanisieren  (was für Europa und seine Verteidigung sehr krasse Folgen hätte).

Bei  Hartmanns Buch über den hybriden Krieg habe ich übrigens Hinweise auf die extreme Störempflindlichkeit der kurz-, mittel- und langfristigen Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung in allen westlichen Industriestaaten vermisst.  Die  Landwirtschaftspolitik unserer eigenen Regierung und unserer Verbündeten,  sowie unsere so gut wie nicht vorhanden  Lebensmittelbevorratung und die Abhängigkeit unserer Nahrungsmittelversorgung von einer funktionierenden, hochkomplexen, globalen Infrastruktur ist aus der Sicht jedes Gegners die bestmögliche militärische Schwächung der westlichen Industriestaaten und der NATO.    Ein paar Atomsprengköpfe, die von anonymen Frachtern ,  wie im  in   Eine Sekunde danach vorgestellten Roman, abgefeuert werden, um eine EMP-Ereignis auszulösen, würden vor diesem Hintergrund reichen, um binnen weniger Monate bis zu 90% der Bevölkerung in den USA oder/und auch in Europa durch Hunger und die damit verbundenen medizinischen und sozialen Nebenwirkungen umkommen zu lassen. Eine nachhaltige Störung des globalen Handels würde ebenfalls die Nahrungsmittelversorgung mehr verschlechtern als die Seeblockade im 1. Weltkrieg es damals getan hat, obwohl auch diese schon Hungersnöte in Europa ausgelöst hat. Siehe z.B. Rationierung und Lebensmittelknappheit im 1. Weltkrieg.

Hartmanns Antwort auf die Bedrohung durch die hybriden Kriege der Gegenwart und Zukunft ist eine Reform und Optimierung der Inneren Führung. Ich zitiere hier den letzten Satz seines Buches:

Wenn Politik, Gesellschaft und Streitkräfte in einer konzertierten Aktion die Ziele der Inneren Führung verfolgen und umsetzen, werden hybrid agierende Gegner kaum Ansatzpunkte finden für ihre zerstörerischen Ansichten

Das sehe ich auch so.

Allerdings sehe ich noch eine Reihe anderer Probleme, die aber alle mit der hybriden Kriegsführung zusammenhängen. Neben der oben schon erwähnten Störanfälligkeit der Nahrungsmittelversorgung und der technischen Infrastruktur,  sowie neben den   Risiken der  Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik , sind das meines Erachtens auch  die Probleme,  auf die ich auf meiner Webseite unter anderem in Beiträgen wie

aufmerksam zu machen versucht habe. Das von William Graham Sumner in seinem Essay Earth-Hunger or the Philosophy of Land Grabbing erläuterte Prinzip und dessen Implikationen für Deutschland und andere Staaten, mit ihren durch die Nutzung endlicher fossiler Energieträger auf verschieden Weise temporär extrem vergrößerten, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten  mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zwangsläufig stark schrumpfenden  Nutzflächen, bei dafür viel zu großen Bevölkerungen, wird jedenfalls auch in Hartmanns Buch nicht behandelt  und auch nicht als  die treibende  Kraft und Ursache für hybrid geführte Kriege gesehen, die sie ist und in steigendem Maße sein wird.  Es ist diese Schrumpfung der Nutzflächen und die damit einhergehende Überschreitung der ökologischen Tragfähigkeit, auch in Deutschland und im Rest Westeuropas ebenso wie im Orient und in Afrika, die den Frieden und die westlichen Werte  gefährden werden.  Man bedenke, dass die westlichen Werte und auch der Rechtsstaat, die Demokratie und  die Menschenrechte  so ziemlich alles, was wir als soziale Errungenschaften der letzten 250 Jahre betrachten, letztlich nur Nebenprodukte  einer Ausweitung der  verfügbaren Landflächen, zunächst durch Entdeckungen von vorher unbekannten Kontinenten und dann durch  die  auf der Nutzung fossiler Energieträger beruhenden technisch-wissenschaftlichen Entwicklungen waren, wie  die Soziologen  William Graham Sumner und   später  William Catton  erklärt haben. Jetzt sind alle Kontinente  bekannt und alle sind überbevölkert. Die nutzbaren Flächen schrumpfen durch Misswirtschaft und Erosion und die für technologiebedingte Ausweitung der Nutzflächen ursächlichen und erforderlichen, nicht erneuerbaren  Ressourcen werden zunehmend knapper und teurer, was letztlich  ebenfalls zur Schrumpfung der Tragfähigkeit der verbleibenden Nutzflächen führen wird. Das alles droht die seit dem dem Mittelalter und ganz besonders seit Beginn der industriellen Revolution erfolgten gesellschaftlichen “Fortschritte” zu revidieren.

Über allem schwebt dann noch der von Joseph Tainter beschriebene Kollaps durch zwangsläufig immer weiter steigende Komplexitätskosten und der ebenfalls von Tainter beschriebene, zwangsläufige Rückgang der Produktivität von Forschung und Entwicklung.

Und dann ist da noch das Phänomen, dass man in der Medizin als Autoimmunerkrankung bezeichnet, und das z.B. Frank Lisson auf gesellschaftlicher Ebene in  Die Verachtung des Eigenen. Über den kulturellen Selbsthass in Europa: Ursachen und Verlauf des kulturellen Selbsthasses in Europa untersucht, oder das Jean Raspail in seinem Roman Das Heerlager der Heiligen am Beispiel Frankreichs und des Westens beschreibt, oder was Irenäus Eibl-Eibesfeldt in dem  Kapitel Zuviel des Guten in seinem Buch Der Mensch, das riskierte Wesen. Zur Naturgeschichte menschlicher Unvernunft  erklärt. Wenn die Linken und Gutmenschen in unserem Land, unser Land freiwillig oder  mutwillig zerstören oder anderen geben wollen, dann sind diese Linken und Gutmenschen ein Teil des Feindes in einem hybriden Krieg. Wenn man einen Bürgerkrieg oder einen Genozid des eigenen Volkes vermeiden will, dann ist hier Uwe Hartmanns Vorschlag es mit einer Reform und Verbesserung der Inneren Führung zu versuchen sicher einige  Anstrengungen  wert.

Insgesamt habe ich, trotz aller  Bedenken,  durch Hartmanns Buch  Hybrider Krieg als neue Bedrohung von Freiheit und Frieden: Zur Relevanz der Inneren Führung in Politik, Gesellschaft und Streitkräften den Eindruck gewonnen, dass Deutschland  noch nicht verloren ist, solange es noch Offiziere wie  ihn hat. Es ist nur zu hoffen, dass   in den nächsten Monaten und Jahren, ganz im Sinne von Dimitri Orlovs, Neujahrswunsch für das Jahr 2016 ( Mein Rezept für 2016: Frühzeitig und häufig kollabieren!  ) zu vielen kleinen Kollapsen  kommt, die Bevölkerung und Politik vielleicht doch noch  rechtzeitig dazu motivieren die Diskussionen und Reformen durchzuführen, die nötig sind, um die hybriden Kriege der Gegenwart und Zukunft   möglichst gut zu überstehen.

Kelberg, den 30. April 2016

Christoph Becker

 




Landhunger

Ich möchte hier das Essay Earth-Hunger or the Philosophy of Landgrabbing  (dt. Landhunger oder die Philosophie des Land Grabbing)   des  amerikanischen Soziologen   William Graham Sumner  vorstellen, teilweise übersetzen und gleichzeitig den Originaltext als Download anbieten.   Das Essay ist meines Erachtens  für das Verständnis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sehr hilfreich.

Das Essay habe ich dem 1913 erschienen Buch Earth-Hunger and Other Essays entnommen.

Das Buch kann inzwischen vollständig, in kompakte pdf-Dateien aufgeteilt, über meinen Blogbeitrag  Sumners Essays als kompakte Downloads heruntergeladen werden.

Das englische Original des hier behandelten,  dem Buch den Namen gebenden,   im  Buch auf den Seiten 31-64 stehenden Essays,  kann hier als nur 84 kb große pdf-Datei heruntergeladen werden.

Aufmerksam geworden war ich auf das Essay durch William Cattons Buch Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change. Siehe auch meine Beitrag Die Grundlagen der westlichen Wert.

Hier nun meine auszugsweise Übersetzung  von  Sumners Essay über den Landhunger oder die Philosophie des Landgrabbings. Die Seitenzahl des Buches habe ich in eckigen Klammern angegeben. Wer die gesamte pdf-Datei des Buches liest, muss wegen des Vorwortes, Inhaltsverzeichnis usw. jeweils 20 zur Seitenzahl addieren um die richtige Seitenzahl im Buch an zu steuern:

[31] Die wichtigste begrenzende Bedingung für den Zustand menschlicher Gesellschaften ist das Verhältnis der Anzahl ihrer Mitglieder zu der Menge ihres Landes, die ihnen zur Verfügung steht. Dieses Verhältnis von Bevölkerung zum Land, bestimmt welche  Möglichkeiten der menschlichen Entwicklung   vorhanden sind  oder die  Grenzen dessen, was man an Zivilisation und Komfort erreichen kann.

[32]   … ich sage, dass die weiteste und am meisten beeinflussende Kondition für unseren Status auf der Erde das Verhältnis unserer Anzahl zu dem Land, das zu unserer Verfügung steht, ist. Dieses Verhältnis ändert sich ständig durch Veränderungen der Zahl der Menschen oder der Menge des Landes. Die Menge des Landes wiederum ist nicht eine einfache arithmetische Menge. Wenn wir Fortschritte in den Künsten machen, wird ein einfacher Hektar mit einem neuen Faktor multipliziert und kann eine größere Anzahl Menschen unterstützen. All diese Verbesserungen der Künste, welcher Art auch immer sie sind, haben diesen Effekt und das kommt dadurch, dass wenn andere  Bedingungen gleich bleiben, sich größere Chancen für nachfolgenden Generationen der Menschheit ergeben, um Komfort und Wohlergehen auf der Erde zu erreichen. All unsere Wissenschaft beeinflusst dieses Verhältnis auf dieselbe Weise. Ihre Auswirkung ist, dass sie bei Zunahme unseres Wissen über die Erde, auf der wir leben, sie unsere Macht,  in das Spiel der Kräfte der Natur einzugreifen vergrößern und  sie  so umzuwandeln, dass sie unseren Zwecken  oder  Vorlieben dienen. Alle Entwicklungen unserer sozialen Organisation  haben denselben Effekt.

[33] Wir werden durch wissenschaftliche Kenntnisse oder durch Instinkt getrieben, um die Anstrengungen durch Zusammenarbeit zu kombinieren, so dass wir sie effizienter machen  –  und “effizienter”   heißt  mehr  Ertrag  aus einem Hektar herauszuholen , so dass wir mehr Menschen  unterstützen können , oder  um die gleiche Anzahl  Menschen  mit einem höheren  Maß  an Komfort zu unterstützen.  Diese Alternativen  sollte  bei der ganzen Diskussion im Kopf behalten werden. Wenn wir eine  gewisse Produktionsfähigkeit gewonnen haben, können wir diese auf zwei Arten verteilen: Wir können eine größere Zahl unterstützen oder wie können die gleiche Zahl besser unterstützen; oder wir können den Gewinn auf beide Arten verteilen.

…….

[34 letzter Absatz] Lasst uns nebenbei  Notiz davon  nehmen,  wie wirtschaftliche, ethische und soziale Kräfte wirken und sich gegenseitig beeinflussen. Es hat nur akademische Gründe, dass wir versuchen, sie zu trennen.   [35] In Wirklichkeit sind sie untrennbar verwoben. Das Wirtschaftssystem und das Familiensystem stehen in engster Beziehung zueinander und an jedem Punkt gibt es ein Geben und Nehmen zwischen beiden. Bei dem, was wir “ethische Prinzipien” nennen und in vorherrschende  Regeln für das Familienleben und das Wirtschaftsleben zu erheben versuchen, handelt  es  sich nur um vage und unzusammenhängende Verallgemeinerungen, zu denen wir,  oft unbewusst durch oberflächliches und inkompetentes Nachdenken über Erfahrungen des Familienlebens und des Wirtschaftslebens geführt wurden , die weit oberhalb und jenseits unserer Kritik und Kontrolle geschehen .

Bisher haben wir gesehen, dass alle  die Entdeckungen und Erfindungen, mit denen wir die Kräfte der Natur herausfinden und für uns nutzbar machen, im Endeffekt die Nutzleistung des Landes steigern, und dass [ das Streben nach einem hohen Lebensstandard], durch intelligentes Ordnen der Art und Weise, wie wir unsere hinzugewonnene Leistung nutzen, verhindert, dass wir sie nur zur Unterhaltung einer größeren Zahl [Menschen] verdünnen.

Es muss weiterhin angemerkt werden, dass alle Ignoranz, Torheiten und Fehler die Nutzleistung des Landes vermindern. Sie verhindern nicht, dass viele geboren werden, aber sie vermindern das Kapital,  mit dem die, die geboren werden leben müssen, oder sie verhindern, dass wir gewinnen und genießen, was die Mittel, die wir zur Verfügung hatten, uns hätten ermöglichen können. Alle Nichtübereinstimmung, aller Streit und Krieg in einer Gesellschaft hat diesen Effekt. Es ist angemessen, sich die Natur als eine harte Herrin vorzustellen, gegen die wir den Existenzkampf führen. All unsere Wissenschaft und Kunst sind Siege über sie, aber wenn wir uns untereinander streiten, verlieren wir alle Früchte unserer Siege, genauso wie wir es würden, wenn sie ein menschlicher Gegner wäre. Alle Beute und Raubgüter vergeuden das Vermögen das durch die Gesellschaft zur Unterstützung der Gesellschaft produziert wurde. Es macht keinen Unterschied, ob die Plünderungen  und der Raub formal legal oder illegal  sind. Jede Verletzung  [36]  der Sicherheit von  Vermögen  und   von in der Gesellschaft anerkannten Rechten,  hat denselben Effekt. Alle Fehler der Gesetzgebung, ob finster oder unschuldig oder von selbstsüchtigem Streben und gemeiner Gier diktiert, haben denselben Effekt. Sie rauben den Menschen Güter, die ihnen  bei dem Stadion der Zivilisation auf dem sie standen, zurecht gehörten. Alle Missbräuche politischer Macht , alle Pervertierungen  von Institutionen, alle Parteikoalitionen mit antisozialen Zielen haben denselben Effekt. Alle falschen Philosophien und Fehler von Doktrinen, auch wenn es lange dauert herauszufinden, welche falsch sind, haben dennoch denselben Effekt. Sie lassen uns Brot wegwerfen und einen Stein nehmen.

Alle alten Institutionen, die ihre Nützlichkeit überlebt haben und die ein Vorwand für Missbräuche und Ausreden für Fehler geworden sind, so dass die Kriege und Revolutionen, die sie beseitigen vergleichsweise gut sind, müssen ebenfalls als Hindernisse betrachtet werden, die uns bei unseren Versuchen fesseln,  das zu ergreifen, was unser Wissen und unsere Arbeit  in unsere Reichweite   gebracht haben. Kurz, all diese Übel und Fehler bringen uns Strafen ein, die daraus bestehen, dass mit dem Land das uns zur Verfügung steht, seiner Produktivität, so wie sie ist, und der Leistungsfähigkeit unserer Künste, so wie sie sind, und unserer Anzahl [Menschen], so wie sie ist,  ein bestimmter Standard des Wohlbefindens  erreicht werden könnte, während wir diesen trotzdem in dem Maße nicht erreichen, indem die Auswirkungen unserer Ignoranz, Torheiten und Fehler es verhindern. Wir können den Effekt unseres Fehlverhaltens und Falschdenkens ausdrücken, indem wir es als etwas betrachten, das von unseren Ressourcen und Apparaten, mit denen wir unseren Existenzkampf bestreiten, abgezogen wird. Wir machen die Fehler zu einem großen Teil, weil wir uns nicht davon überzeugen können, was ein Fehler ist und was die Wahrheit ist. Das Element des Verlustes und der Strafe, das ich beschrieben habe, ist die wahre Prämie, die uns angeboten wird, damit wir herausfinden können, was die Wahrheit ist. Das größte Gut, das wir von unserer wissenschaftlichen Untersuchung [37] und von unserer Bildung erwarten können ist, dass wir uns von diesen Fehlern befreien und uns von diesen dummen Fehlern schützen. So gesehen ist es sicher, dass ein richtiges Erkennen der sozialen Fakten und Gesetze das Glück der Menschheit viel mehr fördern würde als jede Entdeckung der physikalischen Natur, die wir möglicherweise machen können.

Aus einem bestimmten Betrachtungspunkt heraus kann man die Geschichte als eine Fluktuation des Verhältnisses von Bevölkerung und Land sehen. Die Bevölkerung Griechenlands reduzierte sich  sehr während der drei Jahrhunderte vor der christlichen Zeit, verglichen mit der Anzahl, die in der heroischen Zeit des fünften Jahrhunderts vor Christus in großem Wohlstand dort lebte. Die Gründe dafür wurden nie sehr zufriedenstellend herausgefunden, aber es könnte mit der Faulheit und der allgemeinen Wertlosigkeit der Bevölkerung zu tun gehabt haben. Die Bevölkerung der italienischen Halbinsel schrumpfte in einem hohen Maß in der Zeit des Römischen Reiches, und  große Gebieten des Landes wurde nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Nachdem das römische System die gesamte römische Welt zu großem Wohlstand gebracht hatte, indem es ihr Frieden und Sicherheit gegeben hatte, verbrauchte und verbrannte als nächstes die ganze Welt, einschließlich Italiens. In Westeuropa nahm die landwirtschaftlich genutzte Fläche und die Bevölkerung während der feudalen Periode sowohl zu als auch ab, jeweils entsprechend dem Vorherrschen von Anarchie, Gewalt oder Frieden und Sicherheit, sowohl im Bezug auf Zeitperioden als auch im Bezug auf Gebiete. Wir können die Unterhaltung einer großen Zahl von Menschen in großem Wohlstand in einem gegebenen Gebiet als den Standard ansehen, zu dem Erfolg im Lösen wirtschaftlicher und sozialer Probleme uns führt, oder als etwas von dem wir uns entfernen, wenn wir beim korrekten Lösen der Probleme unserer Zeit versagen. Wenn man weite Ausschläge der Geschichte nimmt, ist es möglich “die Gezeiten der Angelegenheit der Menschen” zu sehen, die durch diese Ebben und Fluten der Bevölkerungszahl gegen die Gebiete leeren, ungenutzten  Landes  markiert sind. ………..

[39] … Hier haben wir den Grund für den Landhunger der Massen der Menschen. Er bedeutet, dass die Lage der Dinge, die die Massen bevorzugt, die immer davon ausgeht, dass die Garantien des Friedens und der Ordnung die industrielle Entwicklung erlauben, eine Lage ist, in der die Fläche des Landes groß im Verhältnis zur Bevölkerung ist. Die dienende Klasse hat wenig zu ihrer eigenen Emanzipation beigetragen, außer einem dumpfen und instinktiven Drücken und Schieben, durch das sie befähigt wurden, jeden Verbesserung ihres Status zu gewinnen, die der Fluss der Dinge ihnen bringen konnte. Oft führten ihre Vorurteile, ihre Ignoranz und Dummheit dazu, dass sie gegen ihre eigenen Interessen und gegen ihr eigenes  Wohl waren. Es waren die Gebildeten und die Mittelklassen, die durch Denken und Lehren all das bessere Wissen hervorgebracht haben, so weit wie menschlicher  Geist irgendetwas damit zu tun hatte, – was in der Tat in keinerlei großem Ausmaß der Fall war -, das  den Weg für die neue Ordnung der Dinge  ebnete; und diese Klassen  agierten ebenfalls im allgemeinen selbstsüchtig und kurzsichtig.

In jeder wahren Philosophie der großen sozialen Veränderungen, insbesondere der Emanzipation der dienenden Klassen am Ende des Mittelalters, in den Nationen Westeuropas, müssen wir  auf die Leistung der Produktion  der Mittel  für die Existenzsicherung  aus dem Boden, im  Verhältnis zur  Anzahl der Menschen die sie sich teilen, als die wahre Erklärung für diese Veränderungen sehen. Die lebenden Menschen hatten neue Macht gewonnen, neue Kontrolle über die Konditionen des Lebens. Sie konnten diese Macht missbrauchen oder verschwenden, aber als sie sie hatten, konnte ihr größerer Wohlstand kein Mysterium sein. Die Ausdehnung des Lebens in jedem sozialen Gebiet stieß Ideen und Philosophien um. Sie produzierte religiöse und kirchliche Revolutionen und machten für die zivilisierte Welt Religionskriege notwendig, die eine große Verschwendung der Leistungsfähigkeit bewirkten – weil die gesamte Geschichte uns lehrt, dass die Hoffnung vergeblich ist, dass neue gewonnene Leistungsfähigkeit einfach nur dazu genutzt wird [40] voran zu gehen und direkt als Segnung der Menschheit zu dienen. Im Gegenteil, die Menschen werden sicher untereinander darum kämpfen. Das sechzehnte und das siebzehnte Jahrhundert waren voll Kriege, die auf die eine oder andere Weise entsprechend ihrer unmittelbaren Aspekte interpretiert werden, aber diese Kriege waren Kämpfe von Männern, Familien, Klassen und Parteien um den Besitz und die Kontrolle, und der Vorteile der neuen wirtschaftlichen Macht. Es ist jedoch ein großer und lehrreicher Fakt, den man zur Kenntnis nehmen sollte, dass obwohl die Arbeiterklasse am wenigsten über den Fall wusste, am wenigsten dabei zu teilen hatte, und die von den aktiven Parteien am wenigsten  bedachte war, das Meiste daraus gewonnen hat. Jeder arbeitete für sie, nicht aus Liebe zu ihnen, oder aus Absicht, sondern weil es nicht möglich war es zu vermeiden.

……

[41] Die mit Abstand größte, aber so weit ich sehen kann die am wenigsten wahrgenommene Bedeutung der Entdeckung Amerikas war die Gewinnung eines neuen Kontinents für die Arbeiterklasse. Dieser Effekt war bis ins 19. Jahrhundert nicht eindeutig sichtbar weil dieses neue Vermögen der Arbeiterklasse nicht verfügbar war bis das Transportwesen ausreichend verbessert war, so dass Menschen und Waren leicht transportiert werden konnten. Dann, wie wir in unserer Zeit gesehen haben, fand im großen Stil eine Bewegung von Menschen in die eine und von Nahrungsmitteln in die anderer Richtung statt…….

[42] …. Was ist dieser Effekt [der Entdeckung Amerikas und Australiens]? Es ist so, dass als der Bevölkerungsdruck auf das Land in Westeuropa groß wurde, die späteren Verbesserungen  der Künste – vor allem der Gebrauch von Dampf und die Öffnung der neu entdeckten Kontinente – diesen Bevölkerungsdruck auf zwei Arten gleichzeitig entlastet haben. Diese Kombination hat die industrielle Revolution produziert, die in ihrem Zug Revolutionen in der Philosophie, der Ethik, der Religion, der Politik und in allen anderen Verhältnissen der menschlichen Gesellschaft gebracht hat; weil  wann immer wenn  man die wirtschaftlichen und industriellen Ursachen berührt, man auch jene berührt, die all den anderen zugrunde liegen und deren Konsequenzen unweigerlich in all den anderen greifen. Die Philosophen und Revolutionäre aller Grade kommen daher gelaufen und rufen Siegeshymnen für die aufsteigenden Macht und die kommende Glorie, und sie beanspruchen daher, dass sie das alles gemacht haben. Es ist total falsch. Sie selbst sind nur das Produkt der Kräfte und all ihre Philosophien und Resolutionen sind so müßig wie das Flattern der  Fahnen im Wind. Demokratie selbst, der Lieblingsaberglaube unserer Zeit, ist nur eine Phase der alles antreibenden Bewegung. Wenn man einen Überfluss an Land hat und nur wenige Menschen, die es teilen, dann werden alle Menschen gleich sein. Jeder Landbesitzer ist sein eigener Pächter und sein eigener Arbeiter. Soziale Klassen verschwinden. Löhne sind hoch. Der Masse der Menschen, abgesehen von den Faulen, Verrückten und Lasterhaften, geht es gut. Keine Philosophie der Politik oder der Ethik macht sie wohlhabend. Ihr Wohlstand macht ihre politische Philosophie und all ihre anderen Glaubensbekenntnisse. …..

[43] …. Wir können sehr sicher sein, dass der Weizen aus Amerika sehr viel mehr Einfluss auf die Ideen in Europa hatte als die Ideen aus Amerika, und dass die Aristokratie der Alten Welt es nicht nötig hätte, sich um amerikanische Vorstellungen zu sorgen, wenn nur die amerikanische Konkurrenz nicht die Pachterträge ihres Landes reduzieren würde. Weil die entfernten [seit dem Mittelalter neu entdeckten] Kontinente nicht jene betreffen, die dorthin gehen, sondern auch die ganze Arbeiterklasse die zu Hause bleibt. Auch wenn sie dort bleiben , wird sich der Druck des ganzen erreichbaren Landes auf den Arbeitsmarkt und  den Landmarkt  zu Hause auswirken; und er läßt die Löhne steigen, die Nahrungsmittel billiger werden, und die Pacht für das Land senken, alles auf einmal. Das ist es, was die Arbeiter begeistert und den Landadel verdrießt, und was beides im Sinne der Demokratie und Gleichheit arbeitet. Darauf können wir die wilde Begeisterung für die Gleichheit und all die nivellierende Philosophie des Zeitalters zurückführen. Das ist es, was diese Begeisterung und jene Philosophie so unwiderstehlich macht, ob nun zum Wohl oder Wehe der menschlichen Rasse.  Für jeden Mann der ein großes Gebiet zu seiner Verfügung hat, egal ob real oder nur durch wirtschaftliche Auswirkungen, die sich durch die industrielle Organisation breit machen, heißt das, dass er die Bedingungen seiner Existenz unter seiner Kontrolle hat, dass er nicht zur Armut verdammt ist, dass er nicht gezwungen ist, bei anderen Schutz  zu suchen, dass er nicht durch Furcht eingeschüchtert ist, dass er unabhängig und “frei” ist, dass er seine Familie versorgen kann und auch Kapital anhäufen kann. Wenn man ihn nach den Gründen für all das fragt, wird er wahrscheinlich anfangen über Institutionen und Doktrinen zu reden; aber wenn man den Fall studiert wird man herausfinden, dass die selben Kräfte ihn und auch die Institutionen geschaffen haben; und sein Glaube an die Institutionen ist wie der eines Wilden, der denkt, dass er keinen Erfolg bei der Jagd hätte, wenn er nicht den Fetisch um seinen Hals tragen würde.

……….

[44] …… Dies ist das Phänomen des Landhungers, des scheinbar unstillbaren Verlangens nach mehr Land; und der Grund dafür liegt in den Fakten, die erwähnt wurden. Mit mehr Land gibt es höhere Löhne, weil niemand für Löhne arbeitet, die in weniger Waren getauscht werden können als der Arbeiter aus dem Land herausholen kann wenn er es auf die verschwenderischste Weise verwendet. Mit mehr Land wird  der Wert des nur mit seinen Händen arbeitenden, ungelernten Arbeiters  im Vergleich  zu  ausgebildeten Arbeitern besser gestellt.  Die  Massen werden im  Vergleich zu den Klassen angehoben.  Wenn es viel Land gibt, sind die  Strafen [45] für alle sozialen  Torheiten, Laster und  Ignoranz  gering. Jeder hat viel “Menschenrechte”, seine Existenz alleine schon reicht aus, um ihn zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft zu machen. Er braucht keine hochwertige Ausbildung und Bildung, wie in einer alten,  übervölkerten Gesellschaft mit strikter Organisation, hoher Disziplin, intensivem Wettbewerb und gewichtigen Sanktionen bei Erfolg und Versagen.

Diese Fakten der sozialen Ordnung sind die   fundamentalsten und haben eine weit reichende Wichtigkeit. Sie sind die Fakten, die das Schicksal der menschlichen Rasse bestimmen und große Phänomene hervorbringen, die Zeitalter der Geschichte markieren.

………………….

[58 mitte]  ……. Die verwirrenden und unvollständigen Resultate hinterließen Material für endlose Streitereien über die Interpretation der  ….. Doktrin. Diese Interpretationen sind eine Mine an rhetorischem Reichtum für den politischen Dogmatisierer. Er kann aus ihnen jedes großartige Prinzip herausholen das er sich wünscht; und wenn ein politischer Dogmatisierer ein großartiges Prinzip bekommt, dann ist er für jede logischen Notwendigkeit gerüstet, die ihm begegnen kann. Er baut Ableitung auf Ableitung und wenn er findet, dass sein Fundament schließlich zu schmal ist für seinen Bedarf an Argumenten, dann kann er immer zurück gehen und ein fundamentales Prinzip entwickeln, wie er es nennt, oder eine logische Ableitung darauf heften, von der er sagt, dass sie implizit darin enthalten war. Die Geschichte der theologischen Doktrinen und die aller sozialen und politischen Prinzipien-Spinnereien zeigt, welch ein leichter und nutzloser Prozess das ist. Die Geschichte enthält genug Fälle, die uns die beängstigenden Bürden zeigen, die eine Doktrin sein kann. Sie kommt mit dem Prestige der Tradition, des Altertums und vielleicht mit einem großen Namen, um der lebenden Generation das Recht zu nehmen, selbstständig zu denken und um sie gehen ihren Willen zum Opfern [59] ihres Lebens und ihres Glücks und ohne ihre  Zustimmung und eigenes  Nachdenken  anzutreiben.

Wir hatten in unserer Geschichte viele Doktrinen …… Manche von ihnen sind obsolet und vergessen. Andere haben uns schreckliche Opfer gekostet. ….

Wir würden gut daran tun unsere Emanzipation von allen Doktrinen zu erklären und selber zu  denken und unsere eigenen Fragen zu stellen, und entsprechend unserem eigenen Verstand und Gewissen zu handeln, und nicht nach irgendjemandes Tradition oder Formel. Es gibt jede Menge mehr Gründe dafür, weil man beobachten wird, dass Menschen, die versuchen uns dazu zu zwingen das zu tun was sie vertreten, in dem sie den Namen der … Doktrin rufen, diese  Doktrin  fallen lassen sobald   sie sich   von der Geschichte und durch die Berichten als falsch erwiesen hat – aber sie lassen ihre Pläne nicht fallen, die sie in dieser Sache vorgeschlagen haben.  Wenn,  dann halten sich sich nicht an die … Doktrin, sondern benutzen ihren Namen als Knüppel ,um uns zu betäuben, …..

Wenn ich ein jetzt aufwachsender junger Mann wäre, würde ich niemandem erlauben mir irgend eine Formel  aufzubürden, die mein Urteilsvermögen für Fragen und Fälle fesselt, mit denen ich konfrontiert werden könnte.

 

Vor dem Hintergrund von Sumners Essay über den Landhunger empfehlen sich insbesondere auch meine Beiträge  Unsichtbare Nutzflächen  und Energie und Geld.

Die für Deutschland und die Deutschen zur Verfügung stehende Nutzfläche wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten drastisch schrumpfen, weil insbesondere die derzeit genutzten, unsichtbaren Nutzflächen schrumpfen oder  komplett wegfallen werden.

Unsere “Eliten” und  auch unsere angeblichen Volks- und Arbeiterparteien,  halten es dennoch für sinnvoll,  erforderlich, vertretbar  und sogar für bereichernd, die Größe der Bevölkerung durch Zuwanderung und durch die Aufnahme von Flüchtlingen zu steigern oder mindestens konstant zu halten.

Das lässt mich an die moderne Sage vom Kriegsschiffskapitän und dem Leuchtturm denken, dass ich in Sichtweisen und Paradigmenwechsel erwähnt hatte, und an  ein weiteres Essay von Sumner, nämlich an  Purposes and Consequences (dt. “Absicht und Konsequenzen”), das ich ebenfalls aus dem Buch “Earth-Hunger and other Essays” entnommen habe und auf meiner Webseite zum Herunterladen anbiete.

Christoph Becker,

Kelberg, den 26. April 2016

 




Sichtweisen und Paradigmenwechsel

Für die Verbesserung der politischen Kultur in Deutschland könnte es sinnvoll sein,   die folgenden,  amüsanten Beispiele für  unterschiedliche Sichtweisen zu betrachten bzw. zu lesen.

Junge Frau oder alte Frau?

jungeFrau1jungeFrau2jungefrau3

Jedes der obigen Bilder zeigt sowohl eine junge als auch eine alte Frau. Wer ein Probleme mit dem Erkennen hat: Die Kinnspitze der jungen Frau ist die Nasenspitze der alten Frau. Das Ohr der jungen Frau ist das linke Auge der alten Frau.

Zur Geschichte der Bilder: Das rechte Bild geht auf den britischen Cartoonisten W.E. Hill zurück und soll 1915 erstmals in einer humoristischen Zeitschrift publiziert worden sein. Hill wurde oft für den Erfinder dieser Illusion gehalten. Das linke Bild, dass für die älteste Version gehalten wird, stammt aber von einer anonymen deutschen Postkarte  aus dem Jahre 1888 und das mittlere Bild ist eine Anzeige der Anchor Buggy Company aus dem Jahre 1890.

Das Kriegsschiff und der Leuchtturm

Wenn man im Internet mit battleship lighthouse oder Kriegsschiff Leuchtturm sucht, dann findet man verschieden Versionen der folgenden Geschichte (hier als Beispiel eine Version von der Webseite des Spiegel:

Ein amerikanisches Schiff ortet ein fremdes Objekt, das seinen Weg versperrt. Der US-Kapitän: “Bitte ändern Sie Ihren Kurs 15 Grad nach Norden, um eine Kollision zu vermeiden.” Antwort: “Ich empfehle, Sie ändern Ihren Kurs 15 Grad nach Süden, um eine Kollision zu vermeiden.” Amerikaner: “Dies ist der Kapitän eines Schiffs der US-Marine. Ich sage noch einmal: Ändern Sie Ihren Kurs!” Antwort “Nein. Ich sage noch einmal: Sie ändern Ihren Kurs!” Der Amerikaner wird wütend: “Dies ist der Flugzeugträger ‘USS Lincoln’, das zweitgrößte Schiff in der Atlantikflotte der Vereinigten Staaten. Wir werden von drei Zerstörern, drei Kreuzern und mehreren Hilfsschiffen begleitet. Ich verlange, dass Sie Ihren Kurs 15 Grad nach Norden, das ist Eins-Fünf-Grad nach Norden, ändern, oder es werden Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Sicherheit dieses Schiffes zu gewährleisten!” Antwort: “Dies ist ein Leuchtturm. Sie sind dran.”

Es gibt sogar einen eigenen deutschen Wikipediaeintrag für diese Geschichte, wonach es sich insbesondere auch nach Angaben der US-Navy  um einen Witz handelt. Ich sehe die Geschichte von dem Kriegsschiff und den Leuchtturm eher als eine moderne Sage, die auf amüsante und unverfängliche Weise in der Figur des Kapitäns  die heutige Mentalität vieler Menschen in den westlichen Industrieländern darstellt.

Diese moderne Sage vom Kriegsschiff und dem Leuchtturm ist  zudem, ebenso wie die Bilder von der jungen und der alten Frau, ein Beispiel für unterschiedlichen Sichtweisen, oder auch Paradigmen und  dafür wie genaues Hinsehen oder ein mehr an Informationen über die Realität zu einem Paradigmenwechsel führen können.

In einem der Vorträge die in Joel Salatins Salatin-Semester enthalten sind, das ich zur Zeit nebenbei lerne, wird Salatin aus dem Publikum die Frage gestellt, wie es seiner Meinung kommt, dass seine offensichtlich sehr gewinnbringenden und vorteilhaften Methoden Landwirtschaft zu betreiben, selbst in seiner Heimat, im  amerikanischen Bundesstaat  Virginia, so wenige Nachahmer finden. Seine Antwort ist, dass dies mit dem auch dort vorherrschenden Paradigma zu tun habe. Die Menschen sähen nur das was sie glauben.

Ein aktuelles deutsches Beispiel waren die Berichterstattung und die öffentlich demonstrierten Vorurteile unserer politischen Führer und Gutmenschen nach dem Brandanschlag in der Flüchtlingsunterkunft in Bingen, bei dem sich insbesondere die Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer  gezeigt hat, wie  ähnlich sie diesem  inkompetenten, arrogant-naiven  Kapitän  aus  der Sage von dem Kriegsschiff und dem Leuchtturm ist.

Der Felsen mit dem Leuchtturm,  mit  dem unsere westliche Industriegesellschaft mit voller Fahrt auf Kollisionskurs zusteuert, sind die ökologischen und geologischen Grenzen dieser Welt, kombiniert mit der systembedingt, unaufhaltsam abnehmenden  Produktivität von Forschung und technologischer Entwicklung und der ebenfalls systembedingt unaufhaltsam steigenden Komplexität mit ihren Kosten und ihrer ebenfalls abnehmenden Produktivität.

Siehe dazu insbesondere auch meine Artikel Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen ,    Die Grenzen und das Ende des WachstumsEnergie und Geld und Die Grundlagen der Westlichen Werte sowie meine Übersetzungen der Interviews mit Joseph Tainter über den Kollaps komplexer Gesellschaften, und mit William Catton über sein Buch Overshoot: The Ecoloical Basis of Revolutionary Change.

Kelberg, den 11. April 2016

Christoph Becker




Das Ende der üblichen Politik

J. M. Greer hatte nach seinem Blogbeitrag Der Abstieg und Fall der Hillary Clinton vom 24.2.2016 vier Wochen pausiert und hat nun, am 6.4.2016, einen Artikel mit dem Titel Das Ende der  gewöhnlichen Politik veröffentlicht.

Vereinfacht ausgedrückt leben die wohlhabenden amerikanischen linksliberalen  Gutmenschen  des Establishments in einer Scheinwelt, die mit mit der Realität der Arbeiter und kleinen Angestellten unter den Amerikanern – die Donald Trump  als letzte Hoffung  sehen und wählen –  wenig zu tun hat. Die einfachen Leute wurden  seit gut 40 Jahren immer ärmer. Reichte in den 60er Jahren ein Arbeitereinkommen, um eine Familie zu ernähren und gut damit zu leben, so reicht ein Vollzeiteinkommen eines Arbeiters heute oft nur noch, um damit auf der Straße zu leben.

Gleichzeitig ist der  wohlhabende, linksliberale Teil der Bevölkerung, den Frau Clinton vertritt, immer wohlhabender geworden und hat den Kontakt zur Realität verloren.

Greer erklärt auch, wie die Klischees und Schimpfwörter der Linken Gutmenschen  funktionieren und was mit “Rassist” und ähnlichen Ausdrücken wirklich gemeint ist. In Deutschland lassen sich  der Gebrauch von solchen Wörtern wie “Nazi”, “Fremdenfeinde” usw. ähnlich erklären.

Das Ganze kommt mir jedenfalls auch aus Deutschland bekannt vor,  nur dass uns derzeit noch ein Donald Trump fehlt, den die einfachen Leute als Letzte Rettung vor der Fortsetzung der irren Politik des Establishments erkennen und wählen.

Greer ist sich nicht sicher, ob Trump gewinnt, aber wenn Frau Clinton gewinnt und damit der bisherige Kurs noch 4 weitere Jahre beibehalten und damit die Armut und das Elend der einfachen US-Bevölkerung weiter zunehmen würde, dann hätten so Greer, zumindest einige  ambitionierte Demagogen von  Trump gelernt.

Der Grund, warum mich der Blogartikel von J.M. Greer hier überhaupt dazu motiviert, etwas dazu zu schreiben ist aber nicht das, was er über die Phrasen, das Gehabe und den Realitätsverlust  der Gewinner der insgesamt auf ganzer Linie versagenden linkslibaralen, in  Deutschland auch als  sozialdemokratisch, grün und christdemokratisch verkauften Politik  schreibt,  sondern dass Greer dazu einige grundlegende,  auch Deutschland und Europa betreffende  Einsichten aus Arnold Toynbees Der Gang der Weltgeschichte: Aufstieg und Verfall der Kulturen zitiert, um die Situation und den diesjährigen Wahlkampf der amerikanischen Gesellschaft zu erklären. Ich übersetze hier, was Greer aus Toynbees Werk entnimmt:

Er [Arnold Toynbee] merkt an, dass einige Zivilisationen durch äußere Kräfte überwältigt werden, die jenseits ihrer Kontrolle liegen, aber das ist nicht der übliche Grund, der in den Sterbeanzeigen der Geschichte genannt wird.  In der überwiegenden Zahl der Fälle von Gesellschaften, die auf der viel genutzten Straße, die man “Niedergang und Fall” nennt,  ins Schleudern kommen, haben noch jede Menge Ressourcen zur Verfügung, um mit der Krise fertig zu werden, und haben viele Optionen die ihnen den Tag retten könnten – aber diese Ressourcen werden nicht sinnvoll genutzt und diese Optionen werden nie in Erwägung gezogen.

Dies passiert,  weil die politischen  Eliten  jener scheiternden  Zivilisationen die  Fähigkeit  verlieren zu erkennen, dass die Politik, die sie verfolgen nicht funktionieren wird.  Die Führung einer aufstrebenden Zivilisation  legt  großen Wert auf das Ergebnis  ihrer Politik und verwirft   Politiken, die nicht funktionieren.  Die Führung einer scheiternden Zivilisation zieht es vor,  “Erfolg”  neu zu definieren.   “Erfolg” heißt dann   “die  gutgeheißene Politik  weiter verfolgen”,   und nicht mehr  “die  bevorzugten Ergebnisse  erzielen”.  Die  Führung einer scheiternden Zivilisation konzentriert sich  darauf, sich von den  Folgen ihrer Fehler zu  isolieren,  anstatt die Fehler zu erkennen und  sich mit ihren Folgen zu  befassen. Die Lektionen des Versagens werden nie  gelernt und  so  summieren sich die Kosten  der Fehler bis sie nicht länger ignoriert werden  können.

Das Ganze passt auch zur aktuellen politischen Situation in Deutschland und Europa.  Auch Deutschland ist eine scheiternde Gesellschaft, deren Führung  versagt und  verfehlte,   zum Scheitern  verurteilte  Politiken  ohne zu reflektieren  weiter verfolgt  (und die mich damit immer wieder an Hitler und die Nazis in der Zeit nach Stalingrad erinnert) und die die sehr wohl noch vorhandenen Ressourcen nicht nutzt oder sinnlos ruiniert und die noch möglichen guten Optionen nie in Erwägung zieht.

Das Traurigste dabei ist, dass Deutschland und die anderen europäischen Staaten, ebenso wie die USA, mit ihren Demokratien  sehr ausgefeilte politische Systeme haben, bei deren Konstruktion man sich größte Mühe gegeben hatte, um versagende politische Führungen rechtzeitig zu erkennen und unblutig und rechtzeitig auszuwechseln. Nun, vielleicht gelingt es den Amerikanern mit der Wahl von Donald Trump, Frau Clinton und die  Fortsetzung der Politik, für die sie steht zu verhindern – es ist ihnen zu wünschen. Aber ob damit die grundlegenden Probleme bestmöglich angegangen werden, ist zumindest sehr fraglich.

Greer kündigt bezeichnender Weise am Schluss seines Artikels sein neues Buch Dark Age America – Climate Change, Cultural Collapse, and the Hard Future Ahead(dt.  Amerikas dunkles Zeitalter –  Klimawandel, Kultureller Zusammenbruch und die vorausliegende harte Zukunft)   Erscheinungstermin laut Amazon.de ist der 13.9.2016.  Hier ein Zitat aus der Beschreibung des Buches:

Nach Jahrzehnten nicht genutzter Möglichkeiten ist die Tür zu einer nachhaltigen Zukunft geschlossen und die Zukunft, der wir nun entgegensehen ist eine, in der  die heutige industrielle Zivilisation angesichts unkontrollierter Klimaveränderungen und Ressourcenerschöpfung zerfällt.

Wie wird die Welt aussehen, wenn all diese Veränderungen stattgefunden haben?   Der Autor John Michael Greer sucht die Antworten auf diese Fragen und das mit einiger Genauigkeit, da Zivilisationen dazu neigen, auf bemerkenswert ähnliche Weise zu kollabieren.

Dark Age America, versucht nun im Voraus die Geschichte des Kollapses zu kartieren und uns eine Vorstellung davon zu geben, wie die nächsten 500 Jahr oder so aussehen könnten, wenn die Globalisierung endet und die Nordamerikanische Zivilisation das Ende ihres Lebenszykluses und die Stadien des Niedergangs und des Falls erreicht.

Auf viele Weisen ist dies John Michael Greers kompromisslosestes  Werk, obwohl er dabei keineswegs darauf verzichtet, Hoffnung zu bieten.  Zu wissen, auf was wir kollektiv zusteuern ist ein entscheidender Schritt, um konstruktiv auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren und das zu tun, was wir jetzt tun können, um unseren Nachfahren zu helfen, das Beste aus der Welt zu machen, die wir ihnen hinterlassen.

Wo bei wir hier in Deutschland dank des Wahnsinns unserer linksliberal-sozialdemokratisch-christdemkrokratischen prseudogrünen, pseudovernünftigen,  pseudogeschichtsbewußten  und pseudoverantwortungsbewußten Politik noch nicht einmal mehr sicher sein können, dass in Deutschland in 100 Jahren überhaupt noch Deutsche leben.  Mindestens so wahrscheinlich ist meines Erachtens längst, dass hier dann  keine Deutsch sprechenden  Nachfahren von Kriegern und Massenmördern wohnen, die die Dummheit, die Naivität und das irre “Gutsein”  der  Deutschen  unserer Tage  skrupellos ausgenutzt haben  und die dann hier stolz und schamlos eine barbarische Gesellschaft etabliert haben, verglichen mit der die Nazis unter Hitler aus Sicht späterer Historiker geradezu  harmlos, liberal, demokratisch und human wirken. D.h, dass es dazu kommt,  glaube ich auch nicht, weil die Russen und die Polen das mit Blick auf ihre eigenen Interessen nicht zulassen werden und dann lieber Deutschland in ein durch Hungersnöte, Terror, Krankheiten  und Krieg entvölkertes, final mit ABC-Waffen für einige Zeit unbewohnbar gemachtes Schlachtfeld verwandeln.   In jedem Fall stehen die Chancen gut, dass das Linksliberal-sozialdemokratisch-christdemokratisch-grüne Gutmenschentum  der Deutschen   faktisch zwingend dazu führt, was dieses angeblich mit seinem “Kampf gegen Rechts” und seinem    “Gutsein” unbedingt vermeiden wollte.

Nicht einmal ihren eigenen Wohlstand, ihre eigene Interessen und ihr  eigenes Leben werden sie  retten und schützen können.  Ein  Grund dafür wird sein, wie Greer an anderer Stelle geschrieben hat,  dass   die kleinen Polizeibeamten und Soldaten, die jedes System zwingend für sein Überleben braucht, irgendwann ihre Interessen  und die ihrer  Familien  nicht mehr durch die Regierung gewahrt sehen und dann zunehmend desertieren oder  die Seite  wechseln.

Der Umstand, dass bei einem unkontrollierten Zusammenbruch der Globalisierung und der westlichen Industriegesellschaften, wegen der heute weltweiten Probleme, auch die Reichen und scheinbar gut abgesicherten Familien alles, einschließlich ihres Lebens, mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren werden, ist durchaus eine Quelle der Hoffnung, dass der Wahnsinn unserer derzeitigen politischen Führung ein Ende findet, und dass wir zu einer Politik der Vernunft und vorausschauenden Planung und Verantwortung zurückkehren. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass alle Reichen und Superreichen in Deutschland und Europa nur Idioten sind, die den Ernst der Lage verkennen, die von Geschichte und Ökologie keine Ahnung haben und die das Gesetz des exponentiellen Wachstums und dessen Folgen für unsere Gesellschaft nicht verstanden haben.

Ich habe vor kurzem einen Artikel über die Geschichte des Kruppkonzerns gelesen, der eben auch zeigte, wie und warum der alte Alfred Krupp aus schlichtem Eigennutz seine Arbeiter gut behandelt und sich deren Wohlergehen und Sicherheit, so ganz im Gegensatz zur Vorstellung vom bösen Kapitalisten, sehr viel hat kosten lassen. Anderseits ist da auch die Geschichte der Nazis und auch der DDR-Führung mit ihren Fehleinschätzungen der Lage.   Aber dann ist da auch wieder das Beispiel der UdSSR unter Gorbatschov,  wobei die Geschichte der UdSSR vorher eine eindrucksvolle Sammlung  der schrecklichen Folgen sich gut wähnenden linken  Denkens und linker Realitätsverweigerung ist. Die Reichen in Deutschland werden nur überleben, wenn sie genug Soldaten haben, die qualifiziert und motiviert genug, und auch gut genug ausgerüstet  sind, sie und das Land zu verteidigen – wer immer auch Deutschland, warum auch immer, erobern will. Auch können sie nur dann auf Dauer überleben, wenn  Landwirtschaft und Gartenbau auch nach einem Kollaps der westlichen Industriegesellschaften und des Welthandels,  was immer auch diesen Kollaps verursacht,  noch genug Lebensmittel produzieren kann und wird.

Dicke Oberklasselimousinen mit allem Sicherheitsschnickschnack fahren,  politisch korrekt und unauffällig  sein, und  sich Bodyguards leisten, reicht nicht mehr, wenn die Saudis, die Türken oder andere aus handfesten ökologischen,  ideologisch-religiösen und demographischen Gründen, zunächst mit Methoden der asymetrischen Kriegsführung angreifen, uns den Strom abstellen oder vorher das Land mit Terror, sozialen Unruhen,  Zerstörung des  sozialen Zusammenhalts  und Hunger sturmreif schießen, wie ich das  in Operation Troja  angedacht habe.   Fliehen? Wohin wollen die Reichen angesichts der chinesischen und indischen Ambitionen, Probleme und Seestreitkräfte noch fliehen? Selbst in Neuseeland und Südamerika wird man auf Dauer nicht sicher sein können.  Und überall wird es so sein, dass man als Fremder in einem fremden Land und Volk bei den Ersten ist die geplündert und verfolgt werden, wenn die Ressourcen wirklich knapp und die Versorgung mit Lebensmitteln schlecht wird.

Die Lage ist ernst, aber wenn genügend Leute in Deutschland rechtzeitig vernünftig werden,     sind die Aussichten vielleicht gar nicht so schlecht.

Kelberg, den 6. April 2016

Christoph Becker