Unkonventionelle Kommentare zur Wahl Donald Trumps – Generationsdynamik

Auf dem Buch  The Fourth Turning: What the Cycles of History Tell Us About America’s Next Rendezvous with Destiny (dt.: Die vierte Wendung: Was uns die Zyklen der Geschichte über Amerikas nächstes Rendezvous mit seiner Bestimmung erzählen) von William Strauss und Neil Howe aufbauend, versuchen einige das Zeitgeschehen zu verstehen und zu analysieren. Auf einige der daraus resultierenden Kommentare zur Wahl Donald Trumps möchte ich hier hinweisen. Besonders erstaunt hat mich, dass einer dieser Blogger, Jim Quinn, schon im September 2015 auf Grund seiner Analyse Donald Trump als den Kandidaten gesehen hat, der am wahrscheinlichsten die Wahl gewinnen wird.

Hier zunächst einige Links deutschsprachiger Artikel zum Konzept der Vier Wendungen oder Vier Generationen:

Der Film Generation Zero

Der Film Generation Zero (dt: Generation  Null)  wurde  2010 von  Stephen K. Bannon produziert.  Das heißt,  Bannon  war  der Drehbuchautor, der Regisseur und,  neben David Bossie und  Alan Peterson, einer der Produzenten dieses Films.

Es ist der selbe Steve Bannon, der ab August 2016, also in der heißesten Phase des Wahlkampfes,   der Vorsitzende von Donald Trumps Wahkampfteam war und der nach dem Wahlsieg  von Donald Trump zum  künftigen Chefstrategen   des Weißen Hauses ernannt wurde.   Man kann daher davon ausgehen, dass das Thema des Filmes und damit auch das dieses  Artikels hier, an höchster Stelle der künftigen Regierung Donald Trumps wohl bekannt ist und sich auf die Politik Donald Trumps auswirken wird.

Der Film erklärt den Zyklus der vier Generationen  und zeigt den  Bezug  zu unserer Zeit, die als eine Zeit der vierten Generation gesehen wird, die durch schwere, existenzielle  Krisen und oft  auch durch äußerst erbittert geführte Kriege gekennzeichnet ist.

Auf der Webseite zum Film findet sich ein Menüpunkt “CAST”, in dem die Mitwirkenden mit einem Bild und einer kurzen Beschreibung aufgeführt werden. Ich gebe hier Auszugsweise einige der Mitwirkenden an. Es kann sinnvoll sein ich die gesamte Liste anzusehen:

  • Neil Howe, einer der beiden  Autoren des oben erwähnten Buches The Fourth Turning: What the Cycles of History Tell Us About America’s Next Rendezvous with Destiny
  • Newt Gingrich,  in Deutschland wohl vor allem  aus seiner Zeit als Sprecher des Repräsentantenhauses bekannt.   Der    ehemalige Kongressabgeordnete  Roscoe  Bartlett, den ich  in  dem ersten Artikel meiner  Webseite  , nämlich in Der Abgeordnete, der vom Netz ging   vorgestellt habe,  hat in einem seiner Vorträge berichtet, dass er zusammen mit Newt Gingrich, jedem Kongressabgeordneten persönlich ein Exemplar der amerikanischen Ausgabe des  Romanes One Second After: Die Welt ohne Strom überreicht habe, weil die beiden das Thema des Romanes, nämlich einen ca. 90% der Bevölkerung binnen eines Jahres tötenden EMP-Angriff auf die USA, für extrem wichtig gehalten haben. Die Gefahr das etwas derartiges passiert ist auch für Deutschland und Europa nach wie vor leider sehr real. Vorsorge wird, obwohl es möglich und sinnvoll wäre, nicht getroffen. Stichwort Titantic-Effekt und Zuschauereffekt
  • John Xenakis, der Betreiber des Internetblogs www.generationaldynamics.com, auf dem ich seit Jahren vonZeit zu Zeit immer wieder gerne lese, und  von dem ich weiter unten zu Steve Bannon und zur Wahl Donald Trumps zitieren werde.
  • Peter Schweizer,  hier  erwähnt, weil er hier weiter unten in einem  Zitat von John Xenakis vorkommt.
  • James Quinn, Gründer von www.theburningplatform.com, Dort gibt es, auf der Webseite rechts unten, ein eigenes Untermenü Fourth Turning Library mit über 40 Artikeln zum Thema Generationsdynamik. Auf  TheBurningplatform.com hat auch Jimm Quinn nach der Wahl Donald Trumps den zweiteiligen Artikel GREY CHAMPION ASSUMES COMMAND veröffentlicht, in dem er versucht die Wahl Donald Trumps und dessen Rolle und mögliche Regierungszeit vor dem Hintergrund von  The Fourth Turning: What the Cycles of History Tell Us About America’s Next Rendezvous with Destiny zu analysieren, zu erklären und abzuschätzen. Im September 2015 hatte Jim Quinn schon einen 5-teiligen Artikel mit dem Titel Fourth Turning: Crisis of Trust. Im 2 Teil dieses Artikels hatte er, 14 Monate vor der Präsidentenwahl bereits geschrieben, dass er, nachdem er drei Monate die Kandidaten und die  Lage beobachtet habe, Donald Trump für denjenigen halte, dessen Wahl zum Präsidenten am Wahrscheinlichsten sei.

John Xenakis auf Generationaldynamics.com

Schon seit einigen Jahren lese ich von Zeit zu Zeit immer wieder auf dem Webblog www.generationaldynamics.com von John Xenakis.

Zunächst möchte ich hier den Steve Bannon betreffenden Blogbeitrag von John    Xenakis  vom  Generationaldynamics.com  vom  19. August 2016 übersetzen:

Stephen K. Bannon wurde zum Vorsitzenden von Donald Trumps Wahkampfteam ernannt.

Ich habe den ganzen Tag die idiotischen Kommentare zur Ernennung von Steve Bannon zu Trumps Wahlkampfmanager gehört. Sie beschreiben Bannon als wilden Bombenwerfer  der das rassistische Nachrichtenportal  Breitbart leitet.

Das ist absolut komisch.  Der frühere Breitbart Herausgeber  Peter Schweizer fragte mich ursprünglich im Jahre 2010, ob ich meine World View Artikel [Anm. d. Übers: seine mit der generationsdynamischen Brille ausgewählten, zitierten und  kommentierten  täglichen Nachrichten von www.generationaldynamics.com] auf dem Nachrichtenportal Breitbart cross-posten wolle, und später hat dann Bannon übernommen. Ich kenne Bannon ziemlich gut., weil er ein großer Unterstützer des cross-postings meiner täglichen Kolumnen auf dem Breitbach-Nachrichtenkanal ist – obwohl ich in hohem Maße kritisch gegenüber der weltweiten Zunahme der Fremdenfeindlichkeit und des Nationalismus in den Ländern überall auf der Welt in dieser Generationellen Krisenzeit eingestellt bin – einschließlich Trumps Bemerkungen über Mexikaner und Muslime. Also ich weiß aus einem faktischen Grund, dass Bannon kein Bombenwerfer ist und er ist auch kein Rassist, und was das angeht ist auch das Breitbart-Nachrichtenportal nicht rassistisch.

Ich habe ziemlich intensiv mit Bannon zusammengearbeitet als ich für den Film “Generation Zero” gefilmt wurde. Bannon ist einer der wenigen Leute in den Medien die das was ich geschrieben habe studiert haben und der die Generationstheorie und die Generationsdynamik verstanden hat. Bannon ist außerdem einer der wenigen Leute in den Medien die tatsächlich einen großen Teil über das was in der Welt vorgeht wissen – viel mehr als die meisten Politiker und sicher eine Menge mehr als die Hohlköpfe in den Medien, die über ihn schreiben. Bannon ist ein sehr heller Kopf und er ist jemand den Trump braucht.

Mit anderen Worten, die Hohlköpe in den Medien wissen wie man Bannons Namen buchstabiert, aber alles andere was sie über ihn gesagt haben war ziemlich idiotisch.

Nun John Xenakis Kommentar vom 10. November 2016, anläßlich von Donald Trumps Wahlsieg: Donald Trump – The Honeymoon Calm before the Storm (dt: Donald Trump – Die Flitterwochenruhe vor dem Sturm)

Seine Kolume für den 10. November ist in vier Teile geliedert. Der  erste Teil,

  1. Donald Trumps Sieg signalisiert eine wesentliche Zunahme des Nationalismus. Dieser Teil beinhaltet etwas Eigenwerbung für die von Xenakis mit seinem Blog vertretene Theorie der Generationsdynamik und deren Treffsicherheit und den möglichen Nutzen für die Regierung Trump. Weder  Obama  noch Trump würden etwas von Generationsdynamik verstehen . Obama  würde  auch nach acht Jahren im Weißen Haus,  das was in der Welt vorgeht nicht besser verstehen als am Anfang.  Bei Trump  hoft  Xenakis  das er lernfähiger sei als  Obama.
  2. Das Brexit Referendumg und die US-Wahl illustrieren die Gefahr von Wahlvorhersagen Xenakis geht hier kurz darauf ein warum die Meinungsumfragen seiner Meinung nach so falsche Ergebnisse geliefert haben.   Er erklärt ferner, dass das eine weltweite  Zunahme von Nationalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit bei Krisen zu erwarten war und ist, und das auch etwas mit der Generationenfolge zu tun hat.
    Xenakis erklärt dann, dass und warum man grundsätzlich und damit bei  Kenntnis und Anwendung nach der Theorie der Generationsdynamik, keinen genauen Wahlausgang sondern nur Trends vorhersagen kann.
  3. Die Flitterwochenruhe vor dem Sturm. Hier macht er sich erst einmal Luft wegen des unterirdischen Niveaus und der Giftigkeit des Wahlkampfes. Xenakis meint, dass Trump wegen des Generationswechsels kaum die üblichen ersten 100 Tage seiner Regierungszeit als Schonzeit habe. Er könne froh sein wenn die Ruhe bis Ende dieses Monats halte.   Interessant fand ich was er dann aus der Geschichte erzählt:    Zu diese Art chaotischer Sturm [wie der mit dem  Trump konfrontiert werden wird]   kommt es in jeder Generationskrisenzeit. In den 1930ern wurde Präsident Franklin Roosevelt wegen vieler wegen seiner Entscheidungen zu tiefst gehasst.  Eine der Schlimmsten war seine Entscheidung den Obersten Gerichtshof “zu packen” in dem er ihn auf 15 Richter erweiterte um das Gericht davon abzuhalten seine Lieblingsgesetze als verfassungswidrig zurück zu weisen. Und man kann sich vorstellen wie giftig die Angriffe geworden sein müssen, als Roosevelt der erste Präsident wurde, der sich für eine dritte Amtsperiode bewarb. In die Zeit der  vorhergehenden Generationskrise die fiel die Wahl Abraham Lincolns im Jahre 1860. Diese machte die Südstaaten zornig und führte zum amerikanischen Bürgerkrieg.  Viele Leute beschreiben das was heute passiert als in der amerikanischen Geschichte einzigartig.  Das ist  alles andere als  wahr.  Was heute passiert , passiert in jedem anderen Land auch und in jeder Epoche einer Generationskrise.
  4. Ist dies die Apokalypse?  Viele Journalisten scheinen das  zu glauben, schreibt Xenakis und meint  das sie damit unrecht haben.  Es sei bescheuert   von Apokalypse zu reden, aber die Wirklichkeit in der Zeit einer  Generationskrise sei anderseits auch nicht so sehr weit davon weg. Es wäre normal, dass es in einer solchen Zeit  zu existenziellen Krisen und auch zu  Kriegen komme.   In Lincolns Zeit  war es der amerikanische Bürgerkrieg, bei Roosevelt war es die Große Depression und dann der 2. Weltkrieg. Was unsere Zeit erwarte, schreibe er schon seit Jahren: Ein 3. Weltkrieg in dem auf der Seite des Westens neben Japan auch Russland, Indien und der Iran kämpfen würden, während man auf der Seite der Gegner eine Allianz aus China, Pakistan und den sunitisch-muslimischen Staaten (das würde heißen: insbesondere alle Staaten Nordafrikas, der Arabischen Halbinsel und die Türkei) erwarten könne. Es würde nach seiner Schätzung wohl 3 bis 4 Milliarden Tote durch Atomkrieg, konventionellen Krieg, Hunger und Krankheiten geben, aber nach dem Krieg wäre immer noch rund 4 Milliarden Menschen für den Wiederaufbau übrig. Falls die USA den Krieg siegreich überleben und falls der Krieg in Trumps Amtsperiode falle, könnte Trump es schaffen einer der ganz großen Nationalhelden der USA zu werden.

James Quinn: Der graue Champion übernimmt das Kommando

Der Graue Champion, auch mit Grauer Meister übersetzbar, ist ein Sinnbild aus der frühen Geschichte der USA, wie man auf der Webseite www.fourthturning.com auf der Unterseite Gray Champions nachlesen kann. Der Graue Champion ist ein entschieden auftretender Führer, der mit seiner Rede und seinem Auftreten das Land in der Stunde der Not rettet indem er den Widerstand und den Kampfgeist der Bevölkerung wieder aufbaut.

James Quinn hat nach der Wahl Donald Trumps, am  19. /20. November 2016,  den zweiteiligen Artikel

GREY CHAMPION ASSUMES COMMAND (Part One) (dt. Grauer Champion übernimmt das Kommando)

GREY CHAMPION ASSUMES COMMAND (Part Two)

geschrieben.

Quinn sieht Donald Trump als den  Grauen Champion der aktuellen, von etwa 2005 bis 2025 dauernden “vierten Wende”.  Als  Donald Trumps  Vorgänger in dieser Rolle sieht er  Franklin  D. RooseveltAbraham Lincoln und  das Gespann  Samuel Adams und  Benjamin Franklin.

Den letzten Absatz des zweiten Teils von Quinns Artikel möchte ich hier übersetzen, gefolgt von dem Zitat aus dem Buch  The Fourth Turning von Howe und Strauss, dass Quinn an den Schluss seines Artikels gesetzt hat:

Der Winter ist angekommen, bittere Winde blasen und der Frühling könnte viele Jahre entfernt sein. Grimmige Zeiten haben den Planeten befallen. Die Aussicht auf ein tragisches Ergebnis wächst von Tag zu Tag. Die Sturmwolken tauchen am Horizont auf.  Es gibt keine Möglichkeit das kommende Unwetter zu vermeiden. Trump kann das Bankett der Konsequenzen, das Jahrzehnte in Arbeit war und sich auf uns zu bewegt nicht entschärfen. Das Beste was er machen kann ist das Land durch dieses historische Minenfeld zu manövrieren ohne uns und die Welt in die Luft zu jagen. Es wird sicher finanzielles Chaos geben, weit verbreiteten Tod, kolossale Zerstörungen und einen totalen Krieg zum Abschluss.  Last uns  beten dass der  Grau Champion uns durch dieses Tal des Todes zu neuen Höhen führen kann.  Es  gibt keine  Garantien und unsere  Entscheidungen werden  von Bedeutung sind.

Nun die Übersetzung des Zitates von Strauss und Howe aus The Fourth Turning:, das Quinn an den Schluss seines Artikels gestellt hat:

“Das Risiko für Katastrophen wird sehr hoch sein. In der  Nation kann  ein  Aufstand oder zivile Gewalt ausbrechen, sie  kann  geographisch zerbrechen oder sie kann  einer autoritären Herrschaft unterworfen werden.  Wenn es  Krieg gibt, ist es wahrscheinlich dass es einer mit einem Maximum an Risiko und Anstrengung wird – in anderen Worten ein totaler Krieg. Jede vierte Wendung hat eine Anstieg der Technologie der Zerstörung und der Bereitschaft der Menschen diese zu nutzen mit sich gebracht.”

 

Anacylosis versus vier Wendungen

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich in Wie Deutschland doch noch den Krieg gewann,  das Buch  Decline and Fall: The End of Empire and the Future of Democracy in 21st Century America (dt. Niedergang und Fall: Das Ende des Reiches und die Zukunft der Demokratie im Amerika des 21. Jahrhunderts) von John Michael Greer vorgestellt habe.  Wie ich  in meinem  damaligen Blogbeitrag geschrieben habe,  stellt  Greer  in seinem Buch  das auf den Griechen  Polybios zurückgehende, von Greer Anacyclosis genannte Konzept vor, nach dem die Geschichte keine Abfolge vier  unterschiedlichen, immer in der gleichen Reihenfolge auftretenden  Generationstypen ist, sondern von drei sich ebenfalls in immer gleicher Reihenfolge wiederholenden Regierungstypen:

  1. Monarchie
  2. Aristokratie
  3. Demokratie, und dann wieder
  4. Monarchie usw.

Greer setzt dann anstelle von Monarchie auch Diktatur und anstelle von Aristokratie auch Junta sein. Dann betrachtet er vor diesem Hintergrund unter anderem auch die Geschichte der USA und erkennt dort drei dieser  Zyklen. Als „Diktatoren“ sieht er dabei George Washington (1776), Abraham Lincoln (1861) und Franklin Roosevelt (1933). Nach deren Tod habe dann jeweils eine Gruppe von Nachfolgern geherrscht (sozusagen die Junta oder Aristokratie). Dann sei jeweils eine demokratischere Herrschaft gefolgt, bis die Demokratie sich dann, wie heute auch wieder, festgefahren habe und nicht mehr in der Lage gewesen sei, die anstehenden Probleme zu lösen.

Donald Trump ist in diesem Schema der neue Monarch. Der Monarch der Gründerzeit der USA, den Greer in der Person von George Washington ausmacht, ist aber nicht unbedingt der Graue Champion jener Zeit, den Jim Quinn auf Samuel Adams und Benjamin Franklin aufgeteilt sieht.

Fazit?

Natürlich stellt sich die Frage was das alles für Deutschland und Europa bedeutet. Ganz sicher bedeutet es, dass es nicht so weitergehen wird, wie Frau Merkel und ihre Wähler,  wie  der Truthahn  in der Geschichte vom Truthahn und  dem Metzger glauben. Was die Zukunft bringt sind eher gleich mehrere große Drachenkönige.  Durch die Generationsdynamik   kommt in Form  der vierten Wende noch noch ein weiterer Drachenkönig dazu. Dass die Demokratie im Sinne der Ancyclosis abgewirtschaftet hat und dass wieder eine “Monarchie” fällig ist, ist möglicherweise ein weiterer Drachenkönig, zumal insbesondere in Deutschland kein fähiger König in Sicht ist. Einen anderer Drachenkönig ist das Problem, dass von der Studie der Hills Group beschriebene Problem, das die Ölförderung ab ca. 2025, spätestens, im allerbesten Fall aber aber 2030, mehr Energie kosten wird als sie einbringt. Ich hatte dazu den Artikel Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters, geschrieben. Ein weiterer Drachenkönig ist, dass darin zu sehen, dass die Globalisierung gescheitert ist – während unter anderem Deutschlands “Eliten” weiterhin stur das Gegenteil glauben und dieses tote Pferd fröhlich weiter reiten. Siehe meinen Artikel Das Ende der Globalisierung  und John Michael Greers Essay The Free Trade Fallacy vom 23.11.2016. Es kommen noch mehr Drachenkönige, aber diese reichen erst einmal.  Alle diese Drachenkönige vergrößern gegenseitig ihre Kraft und Gefährlichkeit, und sie verstärken sich durch die Effekte der Generationsdynamik. Besonders wichtig an obigem Artikel erscheint mir, dass die Regierung Donald Trumps,  im Gegensatz  zur Regierung Obamas  und voraussichtlich auch zur deutschen Bundesregierung, in Sachen Generationsdynamik gründlich informiert ist.

Kelberg, den 25. November 2016

Christoph Becker

 




Doug Casey’s zwei Tage mit der wirklichen und der möchtegern Elite

Ich möchte hier auf Artikel von Doug Casey hinweisen, in dem dieser von einer Konferenz “irgendwo in New York” berichtet, bei der Leute wie Warren Buffet, George Soros, David Petraeus, Donald Rumsfeld und andere, die man zur globalen “Elite” rechnet oder die sich dazu rechnen möchten, insbesondere auch über die Flüchtlingspolitik und Afrika diskutiert haben.

Doug Casey berichtet nicht nur über diese Konferenz, er reflektiert auch über die Teilnehmer sowie über  Europa, China, Afrika und die Flüchtlingspolitik.

Gefunden habe ich den Artikel zunächst im Archiv auf Ron Pauls Webseite www.ronpaullibertyreport.com im Archiv vom November 2016:   http://www.ronpaullibertyreport.com/archives/doug-caseys-two-days-with-the-real-and-wannabe-elite

Ursprünglich veröffentlicht wurde der Text auf: http://www.internationalman.com/articles/doug-caseys-two-days-with-the-real-and-wannabee-elite

Ich möchte hier nur einige Auszüge und das Fazit übersetzen:

Lassen Sie mich [Doug Casey] einfach sagen,  dass die Konklave sich Hoffnungen macht eine weiteres  Council on Foreign Relations, Bilderberg, Bohemian Grove, Atlantic Council, oder Davos zu werden. Die selbe Art Leute, die selben Ideen. Gleichmäßig schlechte Ideen. Aber Ideen von denen die gehirngewaschene  Öffentlichkeit  denkt, dass sie gut wären.

……

Soros

Viel schlimmer [als Warren Buffet] war George Soros. Er verbrachte seine Zeit nicht nur damit sich passiv vorzustellen (wie Buffett), sondern warb aktiv für katastrophale Politiken. Im wesentlichen waren dies seine Hauptpunkte:  1.) Der Brexit sollte unter allen Umständen überwunden werden (also nicht erfolgen), ohne Rücksicht auf das Wahlergebnis. 2.) Die EU sollte mindestens 200 Milliarden pro Jahr (zusätzlich zu dem was die die einzelnen Länder ausgeben) um die Flüchtlinge willkommen zu heißen und um einen Marshall Plan für Afrika zu installieren. 3.) Ganz Europa sollte Migranten zumindest entsprechend der Relation importieren wie die eine Million, die nach Deutschland gekommen sind. Er erkennt das die Migranten eine “existenzielle Krise” für Europa sind, aber er glaubt, das die Lösung darin besteht sie zu integrieren. 4.) Europa sollte aktiv gegen Russland rüsten. 5.) Die EU in Brüssel sollte das Recht erhalten selber Steuern zu erheben.

Während ich ihm zuhörte fühlt ich mit in die Bizzarro World versetzt, oder vielleicht in ein magisches Land aus Gullivers Reisen, wo alles verkehrtherum ist, wo falsch  richtig ist, und  wo schwarz weiß ist.

So wie vieles von Soros Präsentation der Flüchtlingsproblematik gewidmet war, so war dies auch der der Rest der Konferenz. Das Denken der “Elite” dreht sich sehr um die Flüchtlingspolitik.  ….

Ein Wort über Migration

Lassen Sie mich mit der Feststellung beginnen, dass ich [Doug Casey] vollständig offen für Einwanderung und offene Grenzen bin ….. Mit zwei großen, kritischen Vorbehalten: 1.) Es gibt keine Sozialleistungen und keine kostenlosen öffentlichen Leistungen, so dass jeder für sich selber bezahlen muss und keine Schmarotzer angezogen werden. 2.) Alles Eigentum ist Privateigentum, um die Möglichkeit zu minimieren, dass es  illegale Lager voll mit Bettlern gibt.

Wenn es keine Sozialleistungen gibt, dann sind Einwanderer gewöhnlich die besten Leute die man bekommen kann, mobile, aggressive und Chancen suchend Menschen die stagnierende und repressive Kulturen verlassen um in vibrierende und liberale einzuwandern.  Das war der Fall mit den Millionen Einwanderern die im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert in die USA kamen. Die hatten null Unterstützung des Staates.

Aber was heute in Europa abläuft ist etwas völlig anderes.  Die Migranten die nach Europa kommen werden nicht so sehr durch Chancen angezogen wie durch Sozialleistungen und ein bequemes Leben. …..

Zum größten Teil sind sie ungelernt, schlecht gebildet und sie werden eine eine schlechte Einstellung haben. Es stellt sich die Frage, warum – denn sie sind fast alle Muslime – sind sie nicht in Saudi Arabien, den Vereinigten Emitraten, Katar oder Brunein willkommen, die alle wohlhabende islamische Länder sind?

……

Die EU ist ein großer, verschlimmernder Faktor ….  Brüssel ist voll von Globalisten und doktrinären Sozialisten, die nicht nur für schlechte Politiken werben, sondern die den ganzen Kontinent  für die Fehler seiner am schlimmsten fehlgeleiteten Mitglieder zahlen lassen. ……

Fazit

…….

Ich denken Migration wird eines der größten Probleme der nächsten Generation. Es ist sicher, dass nicht nur Millionen, sondern zig Millionen zu Fuß flüchtende und “Bootsflüchtlinge” versuchen werden Europa zu überrennen. Wenn sie akzeptiert und angesiedelt werden, wird das zerstört werden, was von der westlichen Zivilisation noch übrig ist. Wenn sie zurückgewiesen werden wird es Millionen Tote und einen ziemlichen Skandal geben. Ich weiß nicht wie es ausgehen wird. Aber es wird eine große Sache und es wird häßlich.

Ich habe hier nur einige Auszüge wiedergegeben. Es ist sehr zu empfehlen den ganzen Text im Original zu lesen.

Mich erinnert das alles an Jean Raspails immerhin schon 1972 geschriebenen Roman Das Heerlager der Heilgen. Als meine Frau die neue deutsche Übersetzung im Herbst 2015 gelesen hat, hat sie gemeint, das sei ja schrecklich, die wirklichen Nachrichten im Radio und Fernsehen entsprächen faktisch diesem Roman. Am Ende dieses Romans geht Europa unter. Über mögliche Alternativen kann und darf erst laut nachgedacht werden, wenn die Bevölkerung Parteien wie die kulturmarxistisch unterwanderten Parteien wie die  CDU/CSU, die SPD, die Grünen und natürlich auch die Linken sehr radikal abwählt.  Rein theoretisch könnte man zwar auch hoffen, dass die Basis von SPD, CDU/CSU usw. aufbegehrt und das gesamte Parteiestablishment abwählt, aber das wird wohl in der Praxis nicht möglich sein.

Was Doug Casey meines Erachtens nicht berücksichtigt ist die Möglichkeit, dass den westlichen Industriestaaten in den nächsten 10 bis 20 Jahren die energetischen und damit auch die materiellen Grundlagen für ihren Wohlstand, für ihre Sicherheit und für ihre Sozialstaaten wegbrechen werden. Siehe z.B.  meine Artikel

Deutsche wie Flüchtlinge und Einwanderer werden zunehmend bitter enttäuscht werden, weil es die Zukunft die sich sich versprochen haben, oder die die Politik ihnen versprochen hat, nicht geben wird, sondern stattdessen Armut, Not und mit einiger Wahrscheinlichkeit auch Hunger.  Es wird Hass geben, man wird Sündenböcke suchen und finden, und man wird wie in solchen Zeiten üblich, erkennen, dass das Plündern und Vertreiben oder Vernichten schwacher Minderheiten den Wohlstand der Mehrheit steigern kann.

Warum handeln die “Eliten” so wie sie handeln? Ist es der für Todestrieb in der Geschichte, für sozialistische Gesellschaft typisch ist, wie Igor R. Schafaretisch in seinem kürzlich neu aufgelegten, sehr empfehlenswerten Buch Der Todestrieb in der Geschichte: Erscheinungsformen des Sozialismus geschrieben hat? Ist es der fanatische, blinde Glaube an den Fortschritt, den John M. Greer in seinem Artikel  When The Shouting Stops, vom 16. November 2016 bei Hillary Clinton und ihren wegen Trumps Sieg so hysterisch demonstrierenden und trauernden Anhänger als einen sehr wesentlichen Grund sieht? Greer hatte über diese Zivilreligion des Fortschritts ein Buch geschrieben und sich mehrfach dazu geäußert. Siehe dazu meinen Artikel Nach dem Fortschritt,

Donald Trumps Sieg ist letztendlich, wie vorher schon der Brexit, ein für alle sichtbarer Beweis dafür, dass der Realitätssinn der “Eliten” sehr getrübt ist – was ein vernünftiger Grund sein sollte sie auszuwechseln. Wie ich in  HAT FRAU CLINTON WIRKLICH MEHR LEGALE STIMMEN ALS DONALD TRUMP? mit dem Zitat von Chris Hedges gezeigt hatte, hatte das Clinton-Lager zunächst sogar Donald Trump als Gegenkandidat gefördert, und dann haben sie die Wahl von Bernie Sanders manipuliert um mit Frau Clinton genau die Kandidatin aufzustellen, gegen die Trump nüchtern betrachtet gute Chancen hatte. Und dann trauern die Anhänger von Frau Clinton, George Soros und die  diesen nahestehenden europäischen “Eliten” wegen Trumps Sieg, obwohl dieser  einenKrieg mit Russland verhindern wird, den Frau Clinton, mit wohlwollender Unterstützung von Herrn Soros, Frau Merkel und Frau van der Leyen herbeiführen würde. Ein Krieg der, wie Dmitry Orlov in seinem Kommentar zur Präsidentenwahl,  The Technosphere Hiccups anmerkt, ausgerechnet die hauptsächlich in den großen Städten lebenden, so hysterisch demonstrierenden Anhänger von Frau Clinton vernichten würde. In Deutschland würde so ein Krieg vermutlich weit über 90 Prozent der Bevölkerung durch Hunger, Krankheiten und Gewalt vernichten. Wie extrem gerade damit dann die von Damen wie Angela Merkel, Margot Käßmann, Ursula van der Leyen, Marlu Dreyer usw., usw. so viel gepriesenen westlichen Werte auf den Misthaufen der Geschichte geschleuderte würden, scheint denen überhaupt nicht klar zu sein. Wenn ein durchgeknallter Neonazi ein Asylbwerberheim anzündet und auch wegen der dubiosen Rollen und möglichen Verbrechen von Frau Zscherpe und der NSU,  macht man ein Riesengeschrei und die Justiz scheut keine Mühe, aber eine Frau Merkel, die sich eine erwiesener Maßen realitätsfremde Kriegstreiberin wie Hillary  Clinton als US-Präsidentin gewünscht hat, und die letztlich durch ihre Asyl und Zuwanderungspolitik für einen sehr, sehr großen Teil aller in Deutschland verübten Verbrechen, Diebstähle usw. indirekt verantwortlich ist, gilt als supertolle Kanzlerin, behält und vergrößert ihre Pensionsansprüche und soll nach dem Willen der “Eliten” sogar, letztlich mittels Verführung und Täuschung der Wähler im Sinne von George Soros & Co, eine vierte Amtsperiode bekommen. Wie ist soetwas möglich? Dmitry Orlov hat in seinem Interview mit Chris Martenson, aus dem ich in meinem Artikel  EINE RUSSISCHE WARNUNG – HILLARY CLINTON UND NEGATIVE ZINSEN zitiert habe, gesagt:

Ich sehe  wirklich keinen Vernünftigen an der Macht.  Der Umstand, dass  wirklich nachdenkliche Leute  Trump tatsächlich für die bessere Wahl halten, weil  er zumindest ein Gehirn hat,  das nicht  von einer Art  Gehirnparasit befallen ist,   zeigt einem wie  kaputt  das  System wirklich ist.  Trump kann zumindest noch selber denken.

Was ist das für ein Gehirnparasit, der die Gehirne der “Eliten” zerfressen hat? Der Blogbeitrag Kulturmarxismus: Die Zersetzung der Gesellschaft durch die Frankfurter Schule von Oliver Janich, vom 16. Oktober 2016, und da insbesondere die im Folgenden eingebunden Dokumentation lässt ahnen, was schief gelaufen ist:
Der ursprünglich für die obige Doku verwendete Link auf Youtube war ausgefallen. Ich habe ihn ersetzt. Ansonsten a z.B. auf Youtube mit “kulturmarxismus” suchen.

Zum Thema “Political Correctness” möchte ich hier darauf hinweisen, dass es das Phänomen auch schon in anderen Zeiten gab, wie John M. Greer in seinem Artikel In Praise of the Reprehensible (dt: Lob des Verwerflichen) erklärt. Wie Greer erklärt zielte die “Political Correctness” z.B. im viktorianischen Zeitalter auf Erotik und Sexualität.  Wenn man vor diesem historischen Hintergrund sieht was heute alles in Sachen Sex und Erotik  erlaubt ist, kann einem mit Blick auf die heutigen Inhalte der “Political Correctness” schon mulmig werden. Man stelle sich nämlich vor, dass sich die Zeiten in Europa und in den USA auch im Bezug auf die heutige “Politcal Correctness” ähnlich extrem verändern, wie sie das im Bezug auf die victorianischen “Political Correctness” getan haben.

Zur Frage nach dem was Dmitry Orlov als “Gehirnparasit” in den Gehirnen der westlichen “Eliten” bezeichnet, ist auch Frank Salters Erklärung interessant, die er in dem Interview mit Henrik Palmgren gibt, dass ich unter dem Titel KRIEG GEGEN DIE MENSCHLICHE NATUR übersetzt und auf meiner Webseite verfügbar gemacht habe. Salter erklärt dort ebenfalls das Phänomen des Kulturmarxismus und sich dieser an den Universitäten des Westens eingenistet hat. Wir Salter erklärt hat, der Westen den kalten Krieg zwar wirtschaftlich gewonnen, aber er hat ihn kulturell verloren. Man kann das meines Erachtens noch weiter spinnen und damit dann zu dem Schluss kommen, dass der Marxismus über den Kulturmarxismus den Westen am Ende auch nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich und militärisch in die Knie zwingen wird. Genderwahnsinn, Flüchtlingspolitik, Multitkulti, Globalsierung usw. jedenfalls insgesamt eine Belastung für den Westen, die dessen Gesellschaften eben auch wirtschaftlich und militärisch zerstören werden – wenn die linken “Eliten” nicht rechtzeitig abgewählt werden. Mit dem Brexit und vor allem mit der Wahl Donald Trumps deutet sich immerhin eine Trendwende an.

Nachtrag:

Ich hatte mich oben etwas sehr negativ über Frau Merkel und ihre neue Kanzlerkandidatur geäußert. Bei der Vorbereitung eines Artikels über die auf dem Buch  The Fourth Turning: What the Cycles of History Tell Us About America’s Next Rendezvous with Destiny von William Strauss und Neil Howe beruhende Generationsdynamik von John Xenakis habe ich auf dem Webblog von Xenakis, www.generationaldynamics.com, in dem Eintrag vom 23. Mai 2016 folgendes gefunden:

Wie ich viele, viele Male geschrieben habe,  ist es ein Kernprinzip der Generationstheorie, dass selbst in einer Diktatur die wichtigsten Entscheidungen von Volksmassen getroffen werden,  von Generationen von Leuten.  Die Einstellungen der Politiker sind irrelevant soweit sie nicht die Einstellung der Bevölkerung wiedergeben.  Der Holocaust und der 2. Weltkrieg hätte mit und ohne Adolf Hitler stattgefunden.

Wenn das stimmt, dann ist Frau Merkel und ihre Politik, einschließlich des Flüchtlingsdramas mit all seinen Folgen, also nur   ein Resultat des Zeitgeistes einer Generation. Mal sehen was die Generationsdynamik insgesamt zu Donald Trump und den Entwicklungen unserer Zeit zu sagen hat. Im September 2015 hatte Jim Quinn auf dieser Theorie aufbauend, in seinem Artikel Fourth Turning  Crisis of Trust, Part 2 immerhin schon geschrieben:

Nachdem ich ihn [Donald Trump] die letzten drei Monate [also ab Sommer 2015!] in Aktion gesehen habe ist offensichtlich geworden, dass das Land einen Präsidenten wie Trump verdient …….

Der Beginn der zweiten Phase dieser Krise, im Jahre 2016, wird eine breite Masse [populace] produzieren, die verzweifelter ist und die dem Establishment weniger vertraut und die sich wahrscheinlich in ihrer Verzweiflung jemanden wie Trump zuwenden wird.

Kelberg, den 21. November 2016

Christoph Becker




Hat Frau Clinton wirklich mehr legale Stimmen als Donald Trump?

Auch in deutschen “Qualitätsmedien” war zu lesen, dass Frau Clinton mehr Wählerstimmen bekommen habe als Donald Trump und dass Trump lediglich mehr Wahlmännerstimmen bekommen habe. Wie ist das möglich und ist das auch wirklich wahr?Grundsätzlich kann ein Präsidentschaftskandidat in den USA nach Wahlerstimmen gewinnen und nach Wahlmännerstimmen verlieren. Hier ein Beispiel wie das möglich ist:

  1. In den bevölkerungsreichsten Staaten, wie z.B. Kalifornien und New York, erhält ein Kandidat  sehr große Mehrheiten, von z.B. 70 Prozent.  Die Zahl der Wahlmänner die ein Staat für die Präsidentenwahl stellt hängt zwar von der relativen Bevölkerungsgröße eines Bundesstaates ab, aber sie ist unabhängig davon wie viele Stimmen in Kandidat in diesem Staat bekommt.  Der Bewerber der in dem jeweiligen Staat die meisten Stimmen bekommt, bekommt alle  Wahlmännerstimmen und  der Verlierer bekommt keine einzige Stimme.
  2. Die Präsidentschaftskandidaten werden sich, weil sie das Wahlsystem kennen, auf die sogenannten Swing-States konzentrieren. Das sind die Staaten in denen die  Wahl nach  Erfahrung und Umfragewerten knapp ausgehen wird.
  3. Potentielle Wähler eines in einem Staat voraussichtlich haushoch verlierenden Kandidaten werden sie möglicherweise die Mühe der Wahl sparen und zu hause bleiben.

Wenn ein Kandidat in vielen Bundesstaaten nur sehr knapp gewinnt, aber dennoch systembedingt jeweils alle Wählmännerstimmen erhält,  während   der  unterlegene Kandidat in einigen bevölkerungsreichen Staaten mit sehr großer Mehrheit gewinnt, dann ist es gut möglich, dass in Kandidat nach Wahlmännern die Wahl gewinnt und  Präsident wird, während er oder sie bezogen auf die Zahl der in den USA insgesamt abgegebenen Stimmen verloren hat.

Tatsächlich hat es solche Fälle in der Vergangenheit mehrfach gegeben. Durchaus üblich ist auch das Geschrei und Theater der Verlierer, dass man auch nach der Wahl Donald Trumps beobachten konnte. John M. Greer erklärt dies und bringt dazu Beispiele in seinem Artikel When the Shouting Stops vom 16. November 2016. Besonders an den Protesten nach der Wahl Donald Trumps war seiner Meinung nur, dass Frau Clinton eben auch für die Zivilreligion des Fortschritts seht und das die fanatischen Anhänger dieser Zivilreligion sich nun mit der harten Wirklichkeit konfrontiert sehen, dass die Geschichte eben nicht einfach immer weiter so fortschreitet wie sie sich das vorstellen und wünschen.

Im Fall der Präsidentenwahl 2016 ist aber auch zu bedenken, dass diese extrem unfair war und dass es auch eine ganze Reihe von Berichten über Wahlfälschungen und Manipulationen gegeben hat.

Hier einige Beispiele:

Die politische neutrale, sehr um    objektive Lagebilder bemühte  Internetseite www.peakprosperity.com hat schon am 29. Mai 2016 ein Interview mit dem Titel: Brad Friedman: Why To Be Suspicious Of Every Election – Electronic voting machines have opened up Pandora’s box  (dt.: Brad  Friedman: Warum  man bei  jeder Wahl   mistrauisch sein sollte – Elektronische Wahlmaschinen haben die Büchse der Pandora geöffnet)

Danach kann man sich auf  die Wahlergebnissen in den USA tatsächlich nicht mehr verlassen und man muss mit Wahlfälschungen rechnen.

John M. Greer schreibt in seinem Kommentar Reflections on a Demcracy in Crisis am 9.11. 2016:

Maryland hatte einige Zeit ein elektronisches Wahlsystem, aber sie waren so gescheit wieder zur Wahl mit Wahlurnen und mit Wahlzetteln aus Papier zurück zu kehren, daher bin ich ziemlich sicher, dass meine Stimmen so gezählt wurden, wie ich sie abgegeben habe.

Mit “sealed ballot boxes found in ohio warehouse” findet google z.B. den folgenden Artikel:   http://www.usatodaypolitics.com/breaking-tens-of-thousands-of-fraudulent-clinton-votes-found-in-ohio-warehouse/  Es gibt auch Meldungen, dass es sich bei diesem dreisten Wahlbetrugsversuch um eine Falschmeldung gehandelt hat. Tatsächlich halte ich derartige Betrugsversuche für zu gewagt. Aber andererseits gibt es immer wieder auch extrem dummdreiste Betrüger.

Die ganz realen Betrugsmaschen bestehen wohl im Manipulieren der Wahlmaschinen und in der Ermöglichungen illegaler Stimmabgaben.

Zum Thema Wahlbetrug in den USA gibt es insbesondere auch die Internetseite http://electionnightgatekeepers.com .

Dann gibt es einige bemerkenswerte Beiträge auf Infowars.com:

Es ist wohl tatsächlich so, dass Donald Trump mit einer Mehrheit gewonnen hat, die möglicherweise deutlich besser als das offizielle Wahlergebnis war. Entscheidend für seinen offiziellen Wahlsieg dürfte  auch gewesen sein, dass ein sehr großer Teil “der Männer mit den Gewehren” für  ihn waren. Nicht ohne Grund erwähnt er bei seiner Rede zur Annahme der Wahl, die Große Zahl der Generäle und Admiräle, die ihn unterstützt haben, sowie die Polizei und die Geheimdienste.   Angeblich sollen  2 von 3 Militärs für Trump gestimmt haben.

In einem Interview von James H. Kunstler mit Dmitry Orlov hatte Orlov vor der Wahl gemeint, dass viele amerikanische Militärs, die er kenne, die Sicherheitspolitik von Obama, die Frau Clinton fortsetzen wollte, ablehnen und für illegal halten.

Zu den Profis mit den Waffen wäre dann,  bei einem Bürgerkrieg natürlich auch noch eine Mehrheit der nicht wenigen gut bewaffneten amerikanischen Zivilisten gekommen.

Alles in Allem war die Lage wohl so, dass ein durch Wahlfälschung herbeigeführter Wahlsieg von Frau Clinton, außerhalb  von deren Hochburgen ,  zum einen zu unglaubwürdig gewesen wäre. Außerdem wäre eine solche Manipulation extrem gefährlich gewesen. Donald Trump hatte für diesen Fall, sehr wohl um die Manipulationsmöglichkeiten wissend, schon erklärt, dass er die Wahl im Falle einer Niederlage möglicherweise anfechten würde.

Abgesehen von unmittelbaren Fälschungs- und Manipulationsversuchen gab es aber auch die allerdings gründlich misslungenen Versuche der Führung der Demokratischen Partei und der Medien, die Chris Hedges,  (( Hedges war lange Jahre für die New York Times Auslandskorrespondent in Kriegs- und Kriesengebieten. Er ist ein  Linker und Trump Gegner.  Seit Sommer  2016  hat er eine Eigene Show mit dem Titel  OnContact  bei Russia Today.  ))  in einem Interview mit Sophie Co am Tag vor der Wahl, am  7. Nov. 2016, erklärt hat: People angry, anarchic levels of violence possible after vote – Chris Hedges

Zitat:

Wissen sie, der ganze Wahlkampf ist nicht überraschend auf das Nivea eine  Reality TV show abgesunken.  Mit  präsidentalen  Debatten  die Frauen vorführten, die den ehemaligen Präsident Bill Clinton  wegen sexueller  Angriffe beschuldigen und die von Donald Trump mitgebracht wurden – bis zu Videos – Ich gehe zurück in die Vorwahlen – über die Größe von Geschlechtsteilen von Leuten. Ich meine, es ist einfach entsetzlich, aber all das ist bezeichnend für ein politisches System in tiefem Zerfall, das sich nicht länger um fundamentale Fragen dreht.  Wir wissen  von Wikileaks emails,  den  John Podesta emails, die von Hillary Clinton durchgesickert sind, dass es eine berechnende Anstrengung eines Teils von Clintons Wahlkampfes war, diese extremen Kandidaten  wie Trump, und sie wollten ganz besonders Trump, weil die Unterschiede zwischen  Hillary Clinton und einem der politischen Mitte nahestehenden Republikanischen Kandidaten wie  Jeb Bush, so gering war.

Das heißt, das Wahlkampfmanagement von Frau Clinton und die sie unterstützenden Medien haben Donald Trump zunächst ausdrücklich gefördert, weil sie glaubten auf diese Weise die Wahl für Frau Clinton entscheiden zu können. Der Umstand, dass   Trump  eben nicht  den Sieg Frau Clintons ermöglicht, sondern  selber ziemlich souverän, mit   306 zu  232  Wahlmännern, die Wahl gewonnen hat zeigt, wie sehr er selbst von den amerikanischen Medien, der  angeblich so professionellen Politikerin Hillary Clinton und ihren ebenfalls vermeintlich professionellen und ihm angeblich intellektuell überlegenen Experten des Wahlkampfteams von Frau Clinton unterschätzt wurde.  Es zeigt, auch wie sehr die Wahlmanipulationsversuche der sicher zynischer Weise “Demokraten” nennenden Partei gescheitert sind. Faktisch disqualifiziert der Wahlerfolg Donald Trumps, Frau Clinton, die amerikanischen “Qualitätsmedien” und auch Frau Clinton unterstützenden und ihren Sieg erwartenden politische Establishment in den USA aber ganz besonders auch in Europa als realitätsfremd und damit als ungeeignet.

An dieser Stelle möchte ich John M. Greers Analyse und Kommentar zur amerikanischen Präsidentenwahl vom  16. Nov. 2016, When the Shouting Stops einschließlich der derzeit über 300 Kommentare empfehlen.  Auch wenn Greer keine gemessenen Daten verwendet sondern nur seine Eindrücke und Erfahrungen auswertet,  ist das vielleicht doch die bisher  fundierteste und beste Analyse zur Wahl Donald Trumps,  bzw.  zur Frage wie und warum Donald Trump die Wahl gewonnen hat und   wie und warum Frau Clinton die Wahl verloren hat.

Zu der im Titel gestellten Frage, ob Frau Clinton wirklich mehr legale Stimmen als Donald Trump hat, lautet die Antwort sehr klar, dass man es nicht wirklich weiß.  Mit sehr hoher Wahrscheinlich hat Donald Trump mehr legale Stimmen erhalten als die offiziellen Zahlen zeigen.  Bei einem anderen Wahlrecht, also wenn wie in Frankreich die Mehrheit der abgegebenen, gültigen Stimmen und nicht die Zahl der Wahlmänner ausschlaggebend wäre, hätte Donald Trump zudem den Wahlkampf anders organisiert.  Unabhängig davon wären dann, bei einem Wahlsystem wie in Frankreich, z.B.  in den für  Frau Clinton  sicheren  Bundesstaaten   mehr Anhänger von Donald Trump zur Wahl gegangen, weil ihre Stimme dann mehr gezählt hätte.

Es ist insgesamt erschreckend wie manipulierbar die Wahlen in den USA sind. Anderseits zeigt die Wahl Donald Trumps, dass die Manipulationsmöglichkeiten trotzdem begrenzt sind und dass  die “Eliten”  zumindest in den USA  keinesfalls beliebig  machen können was sie wollen.   Zumindest in den USA hat die Demokratie mit der Wahl Donald Trumps, soweit man das  bisher beurteilen kann,   ihren Zweck erfüllt, der zuerst und vor allem darin besteht unblutig die Regierung zu wechseln.

Es wäre extrem verheerend, wenn die antidemokratischen Wünsche jener “Demokraten”, Gutmenschen und  Journalisten in  Erfüllung gehen würden, die  allen ernstes  hoffen, dass  das  Wahlmännergremium  von dem  von den Wählern gegebenen  Auftrag abweicht und   am 19.  Dezember nicht Donald Trump sondern  Hillary  Clinton oder  sonst jemanden  wählt.  D.h., faktisch könnten die Wahlmänner dann  ja wirklich jeden zum Präsidenten wählen, der ihnen gerade  über den Weg   gelaufen ist. Ich denke aber, dass  es dann wirklich zum  Bürgerkrieg  und zum Zerfall der USA käme.

Nachtrag

Nachdem ich mit dem obigen Artikel schon fertig war, habe ich zufällig von George Friedman den Artikel The Electorial College gefunden und ungelesen. Darin wird recht gut erklärt, dass die USA von der Konstruktion her ausdrücklich nicht als Demokratie sondern als Republik und Staatenbund konstruiert und gedacht waren. Die waren keinen Demokratie weil nur wohlhabende Männer das aktive und passive Wahlrecht hatten. Frauen, Sklaven und mittellose Männer durften nicht wählen und nicht gewählt werden. Der Grund war, dass damit eine größere Unabhängigkeit der Politiker erreicht werden sollte. Faktisch ist Donald Trump damit dank seines Reichtums ein idealer Kandidat im Sinne der Gründerväter der USA. Darüber hinaus waren und sind die USA, wie Friedman erklärt ausdrücklich und bewußt so konstruiert, dass auch bevölkerungsschwache Staaten ein Mitspracherecht haben. Die Vorstellung und der Wunsch, dass die Wahlmänner anders als die Wähler entscheiden mögen ist nach Ansicht Friedmans jedenfalls mit dem Recht und der Verfassung der USA, und auch mit deren Ziel die Union zu  erhalten,  unvereinbar.

Kelberg, den 19. November 2016

Christoph Becker

 




Unkonventionelle Kommentare zur Wahl Donald Trumps – James H. Kunstler

James Howard Kunstler,  der  Autor   der Sachbücher  The Long Emergency: Surviving the End of Oil, Climate Change, and Other Converging Catastrophes of the Twenty-First Century und Too Much Magic: Wishful Thinking, Technology, and the Fate of the Nation, sowie der insgesamt vier Romane der World Made by Hand Reihe,hat in seinem wöchentlich  Montags   unter Clusterfuck Nation  erscheinendem Blogbeigtrag, am 14. November 2016 die Wahl Donald Trumps kommentiert: kunstler.com/clusterfuck-nation/what-now/

Zum Hintergrund: Kunstler ist selbst seit langem als Mitglieder der Demokraten registriert, verachtet aber deren Politik und Vertreter. Kunstler schildert in seinen futuristischen Romanen, die wohl irgendwann in den 20er oder 30er Jahren des 21. Jahrhunderts spielen, dass  die USA einen Krieg im Nahen Osten verloren haben,  dass  die  Industriegesellschaft in der nahen Vergangenheit kollabiert ist und dass die USA, deren Bevölkerung  um  mehr als die Hälfte geschrumpft ist,  in sich teilweise erbittert bekriegende Staaten zerfallen sind.  Kunstler ist einer von denen die die Tendenzen und Fakten der Vergangenheit und Gegenwart kaltblütig analysieren und unerschrocken über deren absehbare Konsequenzen für die Zukunft nachdenken und schreiben.

Sein Rat an seine Partei:  “werft die dämliche Identitätspolitik über Bord und kommt zur Realität zurück. Leider ist das  wohl zu  viel verlangt.” 

Für Kunstler war Frau Clinton die “Chefin der Betrüger” (racketeer-in-chief ).

Zu Trump schreibt er:

Herr Trump dürfte es noch nicht wissen, aber seine  Hauptaufgabe wird darin bestehen die Schrumpfung  zu  managen.  Das dürfte problematisch erscheinen, weil sein Hauptversprechen – “Amerika wieder groß und großartig zu machen”  –  darauf  gegründet ist, die  epische  Expansion des 19. und 20. Jahrhunderts   neu zu starten. Nun, die Dinge haben sich verändert. Dies ist nicht länger ein jungfräulicher Kontinent gefüllt mit mächtigen Erzardern, noch  nicht angezapften Öl-Bonanzas und fabelhaften Mutterböden die darum betteln ausgebeutet zu werden. Faktisch sind sind wir kurz davor ausgespielt zu haben, was diese Ressourcen angeht. Und die techno-industrielle Wirtschaft die aus diesen Vermögenswerten geschaffen wurde wackelt schlimm.

Es gibt da den großen Wunsch diese System möge gerade noch Rechtzeitig mit einer derzeit  noch nicht realisierten Grün-Alternativen-Wirtschaft mit mit Solarstrom  geladenen, führerlosen Elektroautos ersetzt werden  — aber, natürlich, sollte ihnen die nicht in Frage gestellte pathetische Idiotie der angenommenen Autoabhängigkeit, die im Zentrum dieser Phantasie steht sagen, wie exakt irreal sie ist.   Die Schrumpfung  die uns  erwartet  hat ihre  eigenen   Vollmachten  und Rechte,  und diese  beinhalten in keinster Weise  die  Fortsetzung des  glücklichen   Autofahrens.  Ich bin ziemlich sicher, dass das Lager von Trump sich das noch nicht einmal vorgestellt haben.

Das war auch mein Eindruck, nachdem ich mir die  Rede Donald Trumps zur Annahme der Wahl angehört habe. Frau Clinton und die Politiker praktisch aller Parteien in Deutschland und Europa sind, soweit ich das beurteilen kann, aber genauso ahnungslos und naiv. Zu den meines Erachtens absurden Vorstellungen und Phantasien über die Zukunft in Deutschland siehe meinen  Artikel 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2030?.  Es sieht nicht danach aus, dass deutsche irgendwelche deutschen Parteien bzw. Politiker sich realisieren wir verzweifelt die Lage wirklich ist – was die Lage und die Folgen sehr verschlimmert, weil kostbare Zeit und Ressourcen verloren werden.

Kunster weiter:

Ich schlage  vor drei  Meta-Bereiche zu bedenken, um Wege zu finden wie Amerika die Unordnung der Zeit des  Langen Notfalls überleben kann:  Die Finanzierung der Wirtschaft, die Lasten des Empires und das Fiasko unseres  Vorstadt-Lebens-Arrangement.  (suburban living arrangement)

Finanzierung der Wirtschaft:

Man wird sehr, sehr viele Ansprüche  wie z.B. Renten, Pensionsansprüche, Geldvermögen, Leistungsansprüche an den Sozialstaat, Zahlungsansprüche   und vieles mehr abschreiben müssen. Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland und im Rest Europas. Innere Unruhen, Bürgerkrieg und auch  Krieg sind zu erwartende Folgen.  Meines Erachtens wir es in solchen Situationen auch wieder zur Verfolgung von Minderheiten und  zu “Hexenverfolgungen”, sowie zum  Zusammenbruch der heute in Deutschland extrem fragilen Nahrungsmittelversorgung und  Nahrungsmittelproduktion kommen.

Lasten des Empires

Die USA werden ihre Empire und damit auch ihren Beitrag zur Nato und zur Sicherung der Seewege nach Europa aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr aufrecht erhalten können. Sie werden sich zurückziehen müssen. Dem steht aber Trumps Vorstellung und Traum von der neuen Größe Amerikas im Weg. Anderseits ist Trump ein sehr erfolgreicher Unternehmer der selbstständig denken kann und dem offenbar wirklich an Amerikas Zukunft gelegen ist.

An diese Stelle möchte ich aber auch das im Sommer 2016 erschienene, englischsprachige Buch des israelischen Militärhistorikers  Martin van Creveld hinweisen: Pussycats: Why the Rest Keeps Beating the West. Wie van Creveld darin unterhaltsam und gut recherchiert belegt, sind die westlichen Industriegesellschaften, also die USA, aber ganz sicher auch Deutschland und die anderen alten EU-Staaten heute physisch und vor allem psychisch nicht mehr in der Lage gegen wirklich entschlossene, ernst zu nehmende Gegner Krieg zu führen.

Das Fiasko des  Vorstadt-Lebens-Arrangements  (suburban living arrangement)

Kunstler bezieht sich dabei auf die riesigen amerikanischen Vorstädte. Meines Erachtens betrifft das aber auch die ländlichen Räume in Deutschland, wie z.B. die Eifel und den Hunsrück. Auch hier fahren die Menschen oft zig Kilometer zur Arbeit oder zum Einkaufen und sie werden auch hier ohne Autos den bisherigen Lebensstil nicht mehr fortsetzen können. In Deutschland kommt dazu die insgesamt sehr hohe Bevölkerungsdichte.

Kunstler  für die USA vor, dass Trump, statt  die  in Zukunft mangels Treibstoff für die Autos ohnehin nicht  mehr  nutzbaren  Autobahnen und Straßen zu  Reparieren und weiter  auszubauen,   versuchen könnte das Eisenbahnnetz zu verbessern. Das wäre vielleicht auch für die Eifel und viele andere ländliche Gegenden in Deutschland ein interessanter Vorschlag, an den ich schon oft gedacht habe.  Man könnte und sollte die alten Eisenbahntrassen, die es hier früher gab, vielleicht doch wieder  nutzbar machen und teilweise auch neue Trassen bauen solange man noch relativ preiswert die nötige Energie dazu bekommen kann. Bei den Brücken sollte man statt schnell alternder Spannbetonbrücken besser wieder wie früher Viadukte mit sehr hoher Lebenserwartung mauern.

Ein andere Infrastrukturproblem, das mir hierzu mit Blick auf die Zukunft einfällt, ist die Wasserversorgung für Menschen und Tiere und auch die Produktion und Verteilung der Lebensmittel.  Es ist nicht nur das von Kunstler angesprochene “Happy Motoring”, sondern  es ist auch die Befriedigung so grundlegende Bedürfnisse wie essen und trinken, die heute auch für zig Millionen Deutsche von der Funktion sehr fragiler, nicht nachhaltigen Systemen abhängig gemacht worden sind. Selbst die angeblich zukunftsträchtigen  Bestrebungen etwa des Landkreise Cochem-Zell, sind letztlich nur naiver Aktionismus, weil sie eine mit fossilen Energieträgern  betriebene technische Infrastruktur und Industriegesellschaft benötigen um  erhalten und auf Dauer betrieben zu werden. Die deutsche Energiewende ist daher wohl genauso wenig zukunftsfähig wie  das von Kunstler angeprangerte, automobil gestützte Vorstadtleben-Arrangement in den USA und auch in weiten Teilen Deutschlands.

Eine beispielhafte praktische Frage zu der mich Kunstlers Blogbeitrag zu Donald Trumps Sieg in Verbindung mit Richard Heinbergs schon über 10 Jahre alten Interview zu dem Film What a Way To Go bringt ist die nach den Schuhen: Was machen die Leute in Deutschland wenn der Nachschub an billigen Schuhen aus China ausfällt? Einige Monate später haben immer mehr Leute nur noch kaputte Schuhe. Wer kann dann noch Schuhe herstellen und reparieren? Wer kann noch Leder, Nähgarn, Schnürsenkel und Nägel für die Schuhe herstellen? Das Wissen von Gerbern und Schustern ist fast verloren.  Man weiß auch kaum noch wie die Vormaterialien herzustellen sind und es fehlt dann die Ausrüstung.  Der Fluch der Globalisierung und der Industrialisierung wird irgendwann in nicht all zu ferner Zukunft  nicht nur Essen und Trinken, sondern auch Bekleidung und Schuhwerk betreffen. Das als praktisches Beispiel für die Inhalte der in Zukunft wieder lokaler werdenden Wirtschaft.

Kunstler schreibt:

Drittens kommt die Frage wie die Amerikaner ihr Land bewohnen: Das Vorstadtfiasko und all seine Zusätze und Einrichtungen. Man kann einfach eine Gabel hineinstecken. Das große Projekt das dieses Land erwartet ist, wie wir unsere Leute neu verteilen teilen können, in neu  skalierte, d.h., kleinere, zu Fuß begehbare Gemeinden, mit re-lokalisierten Wirtschaften, einschließlich einer neu skalierten, d.h., wieder mit kleineren Betriebsgrößen arbeitenden Landwirtschaft. Es wird geschehen, unabhängig davon, ob es uns passt oder nicht.  Die Frage ist nur wie geordnet dieser Prozess sein wird.

Kelberg, den 17.  November 2016
Christoph Becker




Das Schrumpfen der Ölreserven und der Gewinne bei Exxon

Die Gewinne und die Ölreserven von Exxon, einer der größten und einst ertragsstärksten Ölfirmen der Welt, sind dramatisch gesunken. Exxon mußte kürzlich fast 1/3 seiner Ölreserven abschreiben, während sich die längerfristigen Schulden in nur 3 Jahre verdreifacht haben.

Am 3. November erschien auf der Websteite SRSroccoreport.com von Steve St. Angelo,  ein Artikel über Geschäftsentwicklung der Firma Exxon:  END OF THE U.S. MAJOR OIL INDUSTRY ERA: Big Trouble At ExxonMobil (dt. Das Ende des Zeitalters der großen amerikanischen Ölindustrie: Großer Ärger bei ExxonMobil).

Das Wesentliche:

  • Die Gewinne von Exxon sind dramatisch gefallen, wie man auch den Grafiken indem Artikel entnehmen kann.
  • Der Cash-Flow (Kapitlfluß) ist von $ 22,4 Milliarden im Jahre 2011 auf nur noch $ 1 Milliarde in den ersten 9 Monaten des Jahre 2016 gefallen. 2015 betrug er noch $ 3,9 Milliarden.
  • 1997, gab Exxon  $11.8 Milliarden aus um 2.5 Millionen Barrel Öl pro Tag  zu produzieren.  Der Kapitalaufwand verdreifachte sich fast auf $ 34 Milliarden im Jahre 2012, während die Förderung aller flüssigen fossilen Energieträger auf 2,2 Millionen Barrel pro Tag schrumpfte. Faktisch hat  Exxon 2012 dreimal soviel Geld ausgegeben wie 1997 , aber trotzdem  300,000 Barrel pro Tag weniger produziert. Dabei dürfte noch nicht berücksichtigt sein, daß der um das dreifache gestiegene Kapitalbedarf für die Ölförderung in der Praxis auch einen gestiegenen Verbrauch an Energie und da eben auch an Öl für die Ölförderung bedeutet.  Da nun aber trotz dreifachem Kapitaleinsatz die Ölförderung gesunken ist, kann man als sicher annehmen, daß die Netto-Ölförderung noch sehr viel stärker gesunken ist.
  • Die wirtschaftlich förderbaren Ölreserven von Exxon mußten wegen des niedrigen Ölpreises um  4,6 Milliarden Barrel reduziert werden, was fast ein Drittel der 14,7 Milliarden Barrel Öl waren, die bis dahin vorhanden waren. Die Firma könnte beim derzeitigen Ölpreis nur noch 12 Jahre Ölfördern. Wenn der Ölpreis weiter fallen sollte, weil die Wirtschaft nicht mehr bezahlen kann (Siehe meinen Artikel über die Studie der Hill’s Group: ERSCHÖPFUNG – DAS SCHICKSAL DES ÖLZEITALTERSdann kann kann die Firma noch weniger fördern.

Dieses Entwicklung sollte man vor dem Hintergrund sehen, daß der künftige Präsident der USA, Donald Trump, in seiner Rede zur Annahme der Wahl unter anderem ein gigantisches, und damit auch sehr viel Energie kostendes Programm zur Instandsetzung der maroden Infrastruktur angekündigt hat.

Nicht nur vor diesem Hintergrund ist es etwas bedrückend, sich Chris Martensons Analyse und Lagebeschreibung Wahl von Donald Trump durch zu lesen:  Get Ready… Change Is Upon Us – The ‘economic peace’ we’ve enjoyed for decades is over ( dt.: Macht euch fertig … Der Wandel kommt über uns – Der wirtschaftliche Frieden den wir Jahrzehnte lang genossen haben ist vorbei).

Wie Martenson mit Hilfe einer Grafik über die  gesamten Verbindlichkeiten der USA, in Relation zu deren Bruttosozialprodukt zeigt,  sind die Verbindlichkeiten von 2001 bis heute von 700 % des Bruttosozialproduktes auf jetzt über 1100 % gestiegen. Die Verbindlichkeiten umfassen die Staatsschulden, die Pensions- und Rentenversprechen, die privaten Schulden, Schulden wegen der Sozialversicherung, und mehr. Die Wahrscheinlichkeit, daß die USA ihre Verbindlichkeiten jemals ausgleichen können sinkt also von Jahr zu Jahr. Wenn das einer Firma oder Privatperson, und nicht wie hier einer ganzen Gesellschaft, passiert ist sie bankrott.

Die Situation ist in Japan und Europa ähnlich. Vor diesem Hintergrund explodieren nun die Förderkosten für das Öl, während die Wirtschaft höhere Ölpreise nicht mehr zuläßt und während die Reichen immer Reicher und die Armen und vor allem der Mittelstand immer ärmer wird.

Daß sich Deutschland mit der “Energiewende” und seinem “Klimaschutzplan” weitere Wohlstandsverluste aufbürdet und die Fähigkeit künftige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen weiter schrumpft kommt noch dazu. Siehe dazu auch meinen Artikel:  100 PROZENT ERNEUERBARE ENERGIE BIS 2030?

Die deutsche Einwanderungs- und “Asyl-” oder Flüchtlingspolitik”  wirkt  vor diesem Hintergrund bei nüchterner Betrachtung besonders abgehoben und irre. Von “wir schaffen das” kann keine Rede sein.  Auch ist Deutschland kein reiches Land sondern es ist faktisch überschuldet. Es lebt weit über seine Verhältnisse. Dazu leistet es sich Politiker und eine Kanzlerin, die mindestens so abgehoben und realitätsfremd sind wie die amerikanischen Liberalen für die Hillary Clinton angetreten ist und verloren hat.

Zu allen relativ zum Bruttoinlandsprodukt erfolgenden Berechnungen ist zu bedenken, daß dieses linear vom Energieverbrauch abhängt. world-gdp-compared-to-energy-consumption Die folgende Grafik zeigt den Zusammenhang von  Bruttosozialprodukt der Welt und Energieverbrauch von 1969 bis 2013. Die Grafik habe ich dem Artikel  Why energy prices are ultimately headed lower; what the IMF missed (dt.: Warum die Energiepreise ultimativ fallen werden; was der IMF übersehen hat) von Gail Tverberg entnommen.

Wenn nun immer mehr Kapital und auch Energie für die Förderung von Energie verwendet wird, dann steht immer weniger für den Rest der Wirtschaft zur Verfügung. Wenn die Energieförderung und die wirtschaftlich nutzbaren Reserven trotz steigendem Aufwand sinken, wie die Zahlen von Exxon zeigen, dann ist zu erwarten, daß schließlich auch das Bruttosozialprodukt sinkt, weil die zu  dessen Generierung erforderliche Energie geringer wird. Wenn aber das Bruttosozialprodukt in absoluten Zahlen sinkt, dann steigt die relativ zum Bruttosozialprodukt ausgedrückte Verschuldung der Staaten und der Gesellschaften.

Chris Martenson hat für seinen oben erwähnten Artikel  vom 11.11.2016:  Get Ready… Change Is Upon Us – The ‘economic peace’ we’ve enjoyed for decades is over ( dt.: Macht euch fertig … Der Wandel kommt über uns – Der wirtschaftliche Frieden den wir Jahrzehnte lang genossen haben ist vorbei) einen Stahlhelm als Symbol gewählt. Ich denke das ist passend.  ABER, man sollte dazu auch sehen, was er zur Diskussionskultur und zur Gesellschaft überhaupt schreibt.

Ich habe allerdings nicht den Eindruck, daß in Deutschland derzeit eine sachliche und normale Diskussion überhaupt möglich ist. Auch die deutschen Gutmenschen und Politiker sind ähnlich wie die amerikanischen Liberalen, denen der britische Komiker Jonathan Pie in dem folgenden Video, das auch Martenson eingebunden hat, satirisch-realistisch erklärt wie und warum Donald Trump die Wahl gewonnen hat:

Kelberg, den 12. November 2016

Christoph Becker




Trumps Sieg – Ein Sieg der Demokratie und der Vernunft

Der 9. November 2016 ist eine großartiger Tag, nicht nur  persönlich für Donald Trump, den   45.  Präsidenten der USA, und seine Unterstützer und Wähler, sondern auch  für die Demokratie und der Vernunft – auch wenn das  insbesondere  viele Deutsche noch nicht so sehen. Die Wahl war nicht nur spannend und knapp entscheiden wie die Schlacht bei Waterloo, am 18.6. 1815, sondern sie auch ein Waterloo für Kulturmarxisten (( Bei der Recherche was Kulturmarxisten eigentlich sind habe ich den folgenden sehr interessanten Link gefunden: http://www.oliverjanich.de/kulturmarxismus-die-zersetzung-der-gesellschaft-duch-die-frankfurter-schule . Ich habe mir den englischen Youtube-Beitrag dort vollständig angesehen und den deutschsprachigen etwas und kann beides sehr empfehlen )) und und Globalisten (( siehe auch http://www.freizahn.de/2016/10/das-ende-der-globalisierung/         )), für viele Meinungsforscher, die “Qualitäts-Medien” und für deren Zivilreligionen (( zum Konzept der Zivilreligionen siehe auch http://www.freizahn.de/2015/10/nach-dem-fortschritt/  )).

Es ist bezeichnend, daß die  FAZ am  9.11.2016 einem Artikel zum Wahlausgang   in den USA den Titel Trump im Weißen Haus Deutsche Politiker entsetzt und fassungslos”  gegeben hat.  Zitat FAZ:

Kalt erwischt hat der Sensationssieg Donald Trumps nicht nur viele Journalisten und Meinungsforscher. Auch deutsche Politiker hatten auf Hillary Clinton im Weißen Haus gesetzt. Nur eine Partei freut sich.

Die eine Partei, die die FAZ meint ist übrigens die AfD. Tatsächlich freuen sich aber noch weitere deutsche Parteien über den Sieg Donald Trumps, nämlich

  •  die NPD, deren Slogan “die Soziale Heimatpartei” aufhorchen läßt
  •  die Partei DIE REPUBLIKANER – mit ihrem neuen Slogan “Tauscht die Politiker aus bevor sie die Bevölkerung austauschen“.

Trumps Sieg war NICHT überraschend

Ein Sensationssieg war Trumps Sieg keinesfalls. Alleine auf meinem Blog gab es verschiedene Hinweise zu Analysen, die einen Sieg Trumps sehr wahrscheinlich erscheinen ließen:

Aber auch auf Russia Today hatte man sehr gut zutreffende Analysen.   Erstaunlich ist eigentlich nur die extreme Inkompetenz unserer politischen Führung und unserer “Qualitätsmedien” und ganz besonders auch des Auswärtigen Amtes und des Geheimdienstes.

Was die Deutschen von den Amerikanern über Demokratie und Patriotismus lernen können

Ich habe mir Donald Trumps Rede zur Annahme der Wahl, Frau Clintons Rede mit der der Sie ihre Niederlage akzeptiert, sowie Präsident Obamas Rede zu Donald Trumps Wahlsieg, jeweils in voller länger im Original angehört und binde diese im Folgenden ein. Es ist beeindruckend, wie alle drei trotz dieses wirklich schrecklichen und oft so gar nicht demokratisch und zivilisiert anmutenden Wahlkampfes dann doch am Tag nach der Wahl zu den Grundlagen der Verfassung der USA zurückfinden, Respekt vor der Verfassung und deren Regelungen bekunden, sich zu einem gemeinsamen nationalen Interesse bekennen. Alleine vor diesem Hintergrund kann man bei Trumps Sieg auch von einem Sieg der Demokratie und der Vernunft sprechen.

Donald Trumps Rede zu Annahme seiner Wahl zum Präsidenten, mit Einleitung seine Vizes

Hillary Clintons Rede zur Annerkennung ihrer Niederlage, mit Einleitung ihres Vizes

Präsident Obamas Rede zur Donald Trumps Wahlsieg

 

Wer ist Donald Trump und was will er?

Hier zunächst ein kurzer, zweiminütiger   Werbespot von Trump. Darunter ein   gut 27  Minuten dauernder  Film   mit    Zitaten bzw. Videocklips  von  Ronald Trump, die  seine Entwicklung  zeigen.   Mich erinnert das spontan  an   Politik: Schriften zur Staatstheorie von Aristoteles.  Trump ist wohl einer dieser sehr seltenen Politiker, die ein öffentliches Amt aus Verantwortungsgefühl gegenüber ihrem Staat anstreben, weil sich kein besserer findet, obwohl es ihnen eigentlich zu wieder und zu lästig ist.  Trump hätte jedenfalls wohl gerne gehabt, sich jemand gefunden hätte der gescheiter und fähiger ist als er, und der/die sich dazu durchgerungen hätte Präsident zu werden.

Ein Film über Trumps Entwicklung

Vor dem Hintergrund dieses letzten Beitrages  kann man  dann man im Bezug auf Trumps Sieg noch viel mehr von einem Sieg der Demokratie und der Vernunft sprechen.  Leute wie Trump unblutig und geregelt an die Spitze des Staates zu bekommen, wenn die Gesellschaft in schwiergies Fahrwasser geraten ist und die Eliten versagen, ist letztlich die eigentliche Aufgabe der Demokratie.  An diese Stelle möchte ich auf meinen Artikel Wie Deutschland doch noch den Krieg gewann, über John M. Grees Buch Decline and Fall: The End of Empire and the Future of Democracy in 21st Century America (dt. Niedergang und Fall: Das Ende des Reiches und die Zukunft der Demokratie im Amerika des 21. Jahrhunderts)  hinweisen.  Zitat:

Anacyclosis

In dem Kapitel The Failure of Politics (dt. Das Versagen der Politik)  bezieht sich Greer auf ein offenbar zuerst von dem griechischen Historiker Polybios beschriebenes  Phänomen. Demnach folgt die Geschichte dem Zyklus

  1. Monarchie
  2. Aristokratie
  3. Demokratie, und dann wieder
  4. Monarchie usw.

Greer setzt dann anstelle von Monarchie auch Diktatur und anstelle von Aristokratie auch Junta sein. Dann betrachtet er vor diesem Hintergrund unter anderem auch die Geschichte der USA und erkennt dort drei dieser  Zyklen. Als „Diktatoren“ sieht er dabei George Washington (1776), Abraham Lincoln (1861) und Franklin Roosevelt (1933). Nach deren Tod habe dann jeweils eine Gruppe von Nachfolgern geherrscht (sozusagen die Junta oder Aristokratie). Dann sei jeweils eine demokratischere Herrschaft gefolgt, bis die Demokratie sich dann, wie heute auch wieder, festgefahren habe und nicht mehr in der Lage gewesen sei, die anstehenden Probleme zu lösen.

Nach dieser Theorie  können wir in den USA einen neuen „Diktator“ erwarten. Interessant ist natürlich die Frage was, wir in Deutschland und Europa angesichts des aktuellen Totalversagens der derzeit herrschenden Parteien erwarten können.

Putin zum US-Wahlkampf, Donald Trump und amerikanisch-russischen Beziehungen

Interessant im Zusammenhang mit der Wahl Trumps fand ich dann auch die folgende Diskussion mit Putin:

Kelberg, den 9. November 2016

Christoph Becker




100 Prozent erneuerbare Energie bis 2030?

Die lokal  in der Vulkaneifel  an alle Haushalte verteilte Zeitschrift Orange7   berichtet  in ihrer Ausgabe vom November 2016 in einem Artikel über Windkraft, daß der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun  die Energiewende für unbedingt notwendig hält UND, daß er die Zielsetzung habe, die Verbandsgemeinde Daun bis  2030 zu 100 % mit regenerative Energie zu versorgen.   Ist diese Zielsetzung  realistisch und wie könnte dieses Ziel tatsächlich erreicht werden?

Gedankenexperiment zur Energieversorgung

Stellen wir uns die Verbandsgemeinde Daun im Jahre 2030 vor und nehmen wir an, daß alles nach dem Plan des Verbandsbürgermeister lief und man glaubt, die Verbandsgemeinde würde   tatsächlich zu 100 % mit erneuerbarer Energie versorgt.  Dazu  ziehen  wir in Gedanken um die Verbandsgemeinde eine Energiegrenze, durch die nur die Energie von Wind, Sonne,  Wasserkraft und  Geothermie frei strömen dürfen, soweit sie mit Anlagen innerhalb der Verbandsgemeinde der Natur entnommen werden.

Alles was darüber hinaus an  Energie   über Stromleitungen,  Rohre  oder Verkehrslinien   in irgendeiner Energieform oder  Leistungen und an Gütern in die Verbandsgemeinde importiert wird, muß voll mit Energielieferungen aus der Verbandsgemeinde kompensiert werden. Dabei ist aber nicht nur der Energieinhalt  in Joule oder Kalorien, sondern auch die für die Herstellung insgesamt aufgewendete Energie, wie die Qualität und Nutzbarkeit der Energie zu beachten. Defizite in der Nutzbarkeit müssen so kompensiert werden, daß durch vorhandene technische Möglichkeiten eine Umwandlung in für die Importe notwendigen höherwertigen Energien erfolgen kann, anderenfalls muß der Import unterbleiben, weil die Verbandsgemeinde sonst nicht hundert Prozent auf regenerative Energie umgestellt wäre.

Was bedeutet das?

Wenn die Verbandsgemeinde z.B. ein Kilogramm Stahl, ein elektronisches Bauteil, ein Werkzeug, ein Sonnenpaneel, eine Windkraftturbine   oder einen Liter Diesel importiert, dann importiert sie Güter für deren Herstellung die in der Verbandsgemeinde produzierte, unzuverlässige Wind- und Sonnenenergie unbrauchbar ist. Bei Treibstoffen wie z.B. Diesel oder bei der Bereitstellung von zuverlässigem, von Wetter und Tageszeit unabhängig nach belieben lieferbarem Strom, wie er z.B. im Gesundheitswesen, in der Industrie aber auch für Internetserver, Computer in der Verwaltung und für Beleuchtungszwecke mehr oder weniger zwingend nötig ist, importiert die Verbandsgemeinde Energie die sehr viel höherwertiger ist als die von ihr mit Windkraftwerken oder Solarstrom lieferbare, schwankende Elektrizität. Die Verbandsgemeinde müßte diese Unterschiede im Wert kompensieren oder wenn aus aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen  nicht möglich ist, auf die Lieferungen verzichten, andernfalls wäre sie nicht hundert Prozent auf regenerative Energie umgestellt. Eine Kompensation  könnte z.B. erfolgen, indem die Verbandsgemeinde in ausreichender Menge eigene Pumpspeicherkraftwerke bauen läßt. Deren Bau wäre aber auch sehr energieintensiv, der Betrieb würde Energieverluste mit sich bringen und die Haltbarkeit solcher Pumpspeicherkraftwerke ist nur begrenzt. Die dazu nötige Energie müßte natürlich von den regenerativen Energiequellen der Verbandsgemeinde zusätzlich aufgebracht werden.  D.h. es wären viele Tausend Tonnen Zement, Stahl, Kies und  jede Mengen Erdarbeiten  nötig, die  alle eher nicht mit unzuverlässiger elektrischer Energie von Windkraftanlagen und Sonnenpaneelen hergestellt bzw. durchgeführt werden können, sondern die große Mengen hochwertigen Diesel, Erdgas und zuverlässig verfügbaren Strom erfordern.

Kraftstoffe und andere Mineralölprodukte könnte man chemisch aus in der Verbandsgemeinde anzubauender Biomasse produzieren. Dazu ist dann noch gleich zu bedenken, daß heute mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung überhaupt nur ernährt werden können, weil per Haber-Bosch-Verfahren mit Hilfe von Erdgas Stickstoffdünger hergestellt werden kann. Außerdem haben amerikanisch Untersuchungen zum Erntefaktor (EROEI = Energy on Energy Invested) gezeigt, daß für die Herstellung von Kraftstoff aus Biomassen ungefähr genau soviel Energie aufgewendet werden muß, wie dieser Kraftstoff am Ende enthält.  Diesel mit Diesel produzieren ist ein Nullsummenspiel. Man müßte schon auf Muskelkraft zurückgreifen, vorausgesetzt, daß die Nahrung oder das Futter produziert werden können, ohne daß man dafür Diesel, Stickstoffdünger usw. verbraucht. Derzeit ist das nicht möglich, auch wäre die Produktion  garantiert völlig unzureichend. Selbstverständlich müßte die Verbandsgemeinde auch alle für importierten Stickstoffdünger und sonstige von der Landwirtschaft und Industrie benötigen Materialien, die für die Herstellung nötige Energie irgendwie erzeugen und nicht nur in der der nötigen Menge, sondern auch in der nötigen Qualität und Gleichmäßigkeit liefern.

Selbstverständlich muß die Energieproduktion der Verbandsgemeinde auch die Energieschuld tilgen, die mit der Planung, Herstellung, Aufstellung und dem Betrieb, sowie mit dem späteren Rückbau der Anlagen zur Erzeugung  “erneuerbarer” Energie entstanden ist, entsteht und in Zukunft entstehen wird. Auch Energieinvestitionen in Leitungsnetze und Energiespeicher aller Art müssen berücksichtigt werden, sofern diese innerhalb der Verbandsgemeinde oder im Zusammenhang mit importierten Leistungen und Gütern genutzt wurden. Bei alledem ist auch immer die Energiequalität zu berücksichtigen und ggf. durch zusätzliche Energielieferungen zu kompensieren, oder der Import muß unterbleiben.

Man stelle sich vor, die Verbandsgemeinde muß auch all die Energie für die Herstellung des Zementes und des Stahls für die Fundamente der Windkraftanlagen liefern. Dazu alle Energie für den Wegebau, den Straßenbau und für die Herstellung der dafür Nötigen Materialien und Maschinen liefern. Dazu alle Energie für den Straßen, Schienen, See und Luftverkehr der durch die Verbandsgemeinde, deren Bewohner und Industriebetrieb nötige wird. Ebenso alle Energie für den Tourismus die von diesem innerhalb der Verbandsgemeinde verbraucht wird. Dann hätten wir noch die Kaserne, das Krankenhaus und die Straßenbeleuchtung. Alles müßte, ebenso wie  die Anlagen und Leitungssystem der  Energieerzeugung  betrieben und gewartet ,  ab und zu repariert ,   renoviert und irgendwann auch  entsorgt und erneuert werden.  Fast überall  ist das heute nur  mit  aus fossilen Energieträgern hergestellten Produkten  möglich. Wo  Elektrizität verwendet werden kann oder verwendet werden muß,  ist es in der Regel notwendig , daß der Strom dann fließt wenn am ihn gerade braucht. Man stelle sich vor das Finanzamt und das Krankenhaus ist wegen Windstille oft Tage und Wochenlang geschlossen und Operationen  im Krankenhaus  müssen  wegen  Bewölkung oder  nachlassendem Wind unterbrochen  oder  abgesagt werden.   Die Verbandsgemeinde muß alle diese Probleme, wenn sie  ab 2030 hundert Prozent  mit regenerativer Energie arbeiten will, bis dahin lösen.

Dann haben wir noch das Problem, daß heute in den westlichen Industriestaaten für jeden in den Nahrungsmitteln enthaltene Kalorie 10 bis 20 Kalorien an fossilen Brennstoffen aufgewendet werden müssen. Für die von außerhalb unserer Energiegrenze in die Verbandsgemeinde importierte Nahrung der Bürger der Verbandsgemeinde Daun dürfte das dann aber 2030 nicht mehr gelten.   Die Nahrung müßte wieder wie in alten Zeiten ganz ohne fossile Energieträger erzeugt und auch aufbereitet und an die Endverbraucher verteilt werden, oder es müßten entsprechende, kompensierende Energielieferungen erfolgen. Mittagessen kochen oder Backen ginge dann aber auch nur bei Sonnenschein oder ausreichend Wind, oder mit Biogas oder mit Strom der durch das oben geforderte Pumpspeicherkraftwerk stabilisiert wird. Biogas? Da muß erst einmal der Energieaufwand für die Herstellung und den Betrieb der Anlagen, der gesamte Energieaufwand für den Maisanbau mit alle seinen Details und Aspekten als Energie per Biogas gewonnen werden.  Was macht man dabei aber mit dem vielen Diesel der für Biogasproduktion verbraucht wird? Was liefert man den Herstellern der Maschinen und der für den Bau der Maschinen verwendeten Materialien zum  Ausgleich für Energie? Die brauchen alle sehr hochwertige, jederzeit verfügbare und regelbare Energie und nicht unzuverlässig verfügbaren Strom.

Die Bevölkerungsdichte ist heute viele Male größer als früher. Mit früher meine ich die Zeit vor der Industriellen Revolution, als die Orte der heutigen Verbandsgemeinde Daun noch alle zu hundert Prozent mit regenerativer Energie versorgt wurden. Der Lebensstandard war damals trotz viel  geringeren Bevölkerungsdichte viel niedriger als heute und trotzdem kam es immer wieder zu Hungersnöten. Eine der schlimmsten war übrigens die vor genau 200 Jahren, im Herbst/Winter 1816/1817. Aber auch vor fast 100 Jahren, im Winter 1917/1918, als die Bevölkerungsdichte in Deutschland nur halb so hoch war wie heute, und als man  schon eine  relativ moderne Industrie hatte,  haben die Leute gehungert.

Der Anstieg der  Bevölkerungsdichte und  des   Wohlstandes, sowie die technischen Entwicklungen der letzten 200 Jahre waren nur möglich, weil man reichlich billige fossile Brennstoffe gefunden und genutzt hat. Wind, Sonne, Wasserkraft und Biomassen hatte man damals auch. Daß man damit heute mehr machen kann als früher liegt daran, daß man heute (noch!!) genug billige fossile Energie hat. Ohne eine sehr komplexe, extrem von Diesel, Kerosin, Benzin, Erdgas und Kohle abhängige Industriegesellschaft  können die modernen Windkraftanlagen und auch die Sonnenpaneele und Biogasanlagen  weder gebaut noch betrieben noch  rückgebaut werden.

Wer hier von Elektroautos fabuliert möge sich  das Buch When Trucks Stop Running: Energy and the Future of Transportation von Alice Friedmann lesen. Es gibt auch zwei Interviews mit ihr:

In diesem Buch gibt es auch ein Kapitel zum EROI, in dem eine sehr umfassende Untersuchung der Solarstromproduktion im zum Vergleich zur Verbandsgemeinde Daun sehr sonnenreichen Spanien erwähnt wird. Der EROI, also das Verhältnis von erzeugter Energie zu aufgewendeter Energie wird dort für Spanien mit 2,45 angegeben. Für den Betrieb einer zivilisierten, hochkomplexen Gesellschaft wie der unseren wird ein EROI von 20 oder mehr benötigt.  Es wird dann auch noch erwähnt, daß eine spätere Untersuchung in Spanien sogar einen negativen  Nutzungsfaktor ergeben habe.  Daß heißt, daß  die Erzeugung von Solarstrom selbst in Spanien  unrentabel ist  und möglicher  Weise sogar mehr Energie kostet als  erzeugt wird.   In der Verbandsgemeinde Daun werden die Werte wesentlich schlechter sein. Auf der Internetseite von Frau Friedemann gibt es einen Aritikel zu diesem Thema: Tilting at Windmills, Spain’s disastrous attempt to replace fossil fuels with Solar Photovoltaics

Fazit der Interviews mit Frau Friedemann und auch des Buches ist, daß eine Umstellung des Transportwesens auf regenerative Energien  mit sehr extremen  Veränderungen und Einschränkungen verbunden sein wird. Es ist ausgeschlossen schwere Lastkraftwagen, Baumaschinen, Traktoren und Mähdrescher usw. wirtschaftlich irgendwie  sinnvoll  mit Batterien oder Stromkabeln zu betreiben. Selbst wenn man es könnte, könnte man den benötigten Strom kaum mit regenerativen Energien erzeugen.

Es  ist daher eine sehr gefährliche Illusion zu glauben,  man könnte  den heutigen,  Lebensstandard, die heutige Lebensqualität und die heutige Bevölkerungsdichte in  Deutschland oder  auch nur in der Verbandsgemeinde Daun, halten und dabei   in nur 13 Jahren zu hundert Prozent auf regenerative Energie umstellen. Das  heißt, man kann ganz sicher zu  hundert Prozent auf  regenerative Energie umstellen,   und man wird das auch  tun. Aber für diese Umstellung gilt ziemlich sicher der berühmte Satz aus Winston Churchills Rede im Mai 1940. “Alles was ich zu bieten habe sind Blut, Schweiß, Mühsal und Tränen”.
Die Illusion des Glaubens an die deutsche Energiewende ist gefährlich, weil damit unnötig Zeit und auch Geld und Ressourcen verloren gehen.
Die Zeit wird vielleicht schon sehr bald fehlen. Wenn die Studie der Hills Gruppe, zutrifft, die ich in meinem Artikel Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters vorgestellt habe, dann wird bei der Förderung von Erdöl irgendwann zwischen 2025 und spätestens 2030 ein Punkt überschritten, ab dem die Förderung  mehr Energie erfordert als in dem geförderten Öl enthalten ist.  Eine hochkomplexe Industriegesellschaft benötigt aber im Mittel mindestens einen Ertrag der Energieproduktion, der zwanzig mal höher als der für die Energieförderung nötige Aufwand ist.
Wie ich in meinem Artikel  Kriegsängste, Energiepreise, Nationalismus und mehr im Oktober 2016 erläutert habe,  könnte die Versorgung mit fossilen Energien aber schon in den nächsten Jahren  aus verschiedenen Gründen kollabieren.  Dann wäre ein weiterer Ausbau der regenerativen Energien nicht mehr möglich und die bestehenden Anlagen würden voraussichtlich  schneller als gedacht unbrauchbar. Sie würden dann als Denkmäler des Größenwahns, der Naivität und des blinden Fortschrittsglauben der deutschen Bevölkerung und ihrer Politiker die Eifel schmücken.   Siehe auch meinen Artikel Nach dem Fortschritt.
Auch wenn man dank der noch vorhandenen und noch bezahlbaren fossilen Energien genügend regenerative Energiequellen installiert, wird man diese auf Dauer, wegen der  drohenden Verknappung fossiler Energieträger , irgendwann nicht mehr weiter betreiben und dann auch nicht mehr zurückbauen und durch neue Anlagen  ersetzen können,

Es ist ausgeschlossen den heutigen Lebensstandard mit erneuerbaren Energien zu halten

Es ist jedenfalls ausgeschlossen den heutigen materiellen Lebensstandard mit einer “Energiewende” bzw. nur mit erneuerbaren Energien zu erhalten. Das heißt aber nicht, daß die Menschen nach einer echten Energiewende zwingend unglücklicher und unzufriedener sein müßten.  Es gibt Studien, die zeigen, daß Glück und Zufriedenheit nur bis zu einem gewissen Grad vom Wohlstand abhängen. Gute Anregungen liefert z.B. Nate Hagens in seinen Vorträgen. Dazu auf Youtube.com  mit “Nate Hagens” suchen.

Die “erneuerbaren Energien” , wie sie die Windkraftwerke und die Stromerzeugung mit Solarpaneelen, aber auch die Biogasanlagen liefern, erfordern das Vorhandensein von  genug bezahlbaren fossilen Energieträgern.

Man stelle sich nur vor, daß ein Lager einer dieser großen Windturbinen schadhaft ist und ausgetauscht werden muß. Man benötigt dazu einen großen Kran und Lastkraftwagen, die alle mit Diesel betrieben werden. Auch für die ganz normale Wartung oder, wie ich es beobachte habe, für einen neuen Anstrich einer Windkraftanlage, werden mit Benzin oder Diesel betriebene Fahrzeuge benötigt. Davon abgesehen sind für die Herstellung der Schmierstoffe, Farben usw. fossile Energieträger wie Öl oder Gas nötig.

Die Verbandsgemeinde Daun könnte, obwohl sie eine sehr ländliche Gemeinde ist, voraussichtlich noch nicht einmal die heute notwendig Energie für die Produktion, Aufbereitung, Verpackung, Lieferung und Verteilung der Lebensmittel aufbringen, die ihre Bevölkerung heute benötigt. Bis 2030 sind es nur noch 13 Jahre. Das dürfte kaum noch ausreichen um z.B. die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion umzustellen. Die in den nächsten Jahren zu erwartenden Turbulenzen und Entwicklungen dürften zudem dafür sorgen, daß es nicht mehr möglich ist große Projekte zu realisieren.

Hundertprozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien war früher normal

Eine hundert prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien  ist möglich, wie die Geschichte auch in den  Gemeinden der Verbandsgemeinde Daun  in den  letzten Jahrtausenden und Jahrhunderten  gezeigt hat.  Die historischen Daten zeigen aber auch eine drastisch geringere Bevölkerungsdichte und einen drastisch geringeren Lebensstandard.

Echte Energiewende extrem unwahrscheinlich

Eine Energiewende ist wirklich notwendig und unvermeidlich. Im derzeit extrem unwahrscheinlichen Idealfall wird man das heute verfügbare Wissen nutzen um die Landwirtschaft und Wirtschaft so umzustellen, daß möglichst alle wirklich lebensnotwendigen Güter wieder lokal hergestellt werden können.

Am Wahrscheinlichsten sind Fehlinvestitionen und eine unfreiwillige Energiewende per Katastrophe

Der derzeit wahrscheinlichste Fall ist, daß der naive Glaube an den technisch/wissenschaftliche Fortschritts zu massiven Fehlinvestitionen führt. Die derzeit  geplanten und schon aufgestellten großen Windkraftanlagen sind meines Erachtens solche Fehlinvestitionen.

Die  eigentliche Energiewende wird dann ungeplant und brutal auf  katastrophale Weise durch den Zusammenbruch unserer Industriegesellschaft kommen. Diese unfreiwillige, durch einen Kollaps unserer Gesellschaft  erzwungene Energiewende, hätte den Vorteil, daß der heutige Lebensstandard damit am längsten, nämlich bis zum  Beginn des bitteren Endes, maximal gehalten werden kann. Der Preis wird zunächst ein teils durch Hunger, teils durch Gewalt erzwungener Tod eines möglicherweise sehr großen Teils der Bevölkerung sein. Darüber hinaus wird der Preis auch darin bestehen, daß der Lebensstandard der Überlebenden sehr viel niedriger sein wird, als er es wäre wenn man den Weg ins Mittelalter, oder besser in die Zukunft, wie sie notwendiger Weise sein wird, also die tatsächlich hundert prozentige Umstellung  auf regenerative Energien, rechtzeitig geplant, vorbereitet und kontrolliert antreten würde.

Krieg und Gewaltverbrechen als Energiequelle

Ein Problem einer Umstellung auf regenerative Energien ist dann noch das Thema Sicherheit. Insbesondere der amerikanische Archäologe Joseph Tainter hat sehr guter erklärt, daß und wie die Römer zusätzlich zu den regenerativen Energien den Krieg, bzw. die Plünderung und Versklavung anderer Völker als Energiequelle zum Aufbau und zur Erhaltung   ihrer Hochkultur genutzt haben. Das weströmische Reich ging unter, als diese zusätzliche Energiequelle aus verschiedenen Gründen immer ineffizienter wurde. Das Oströmische Reich konnte länger überleben, weil es sich reformiert und die Kosten seiner Komplexität drastisch reduziert hat. Siehe dazu meine Übersetzung des Interviews mit Tainter: Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter, sowie meinen Artikel Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen.

Auch nach der Römerzeit wurden Raub, Krieg, Plünderungen und Versklavung bzw. Leibeigenschaft, als zusätzliche Energiequelle genutzt um den Lebensstandard, etwa von Wikingern, Raubrittern und Adel zu Lasten von deren Opfern bzw. Leibeigenen steigern. Das Prinzip ist, daß Gewalt Gold wert  ist,  und auch als  zusätzliche Energiequelle dienen kann.  Siehe dazu meinen Artikel  mit der Übersetzung eines  Textes von Jack Donovan: Gewalt ist Gold  wert.

Ich denke, daß es wichtig ist dies im Rahmen einer Diskussion über eine Energiewende  zu erwähnen. Der Frieden  und Wohlstand in Europa nach dem  2. Weltkrieg, war letztlich die Folge einer Kombination aus reichlich vorhandener billiger fossiler Energie und   der in den beiden Weltkriegen gewonnenen Einsicht in die furchtbaren Möglichkeiten  der  Nutzung eben dieser  hochwertigen fossilen Energieträger für die Kriegsführung.  D.h.,  durch die reichlich vorhandenen  fossilen Energieträger wurde der  Frieden  attraktiver und  gleichzeitig der Krieg   abschreckender.  Eine Energiewende, weg von den fossilen Energieträgern wird diese Entwicklung umkehren: Der Krieg und andere Formen organisierter Gewalt   verlieren ihre  Schrecken, weil die Energie, die die Angegriffenen  für ihre Verteidigung und Vergeltung aufwenden können knapper wird.  Schließlich werden Krieg und Plünderungen wieder, wie in der Römerzeit,  in der Wikingerzeit und in der Zeit der Raubritter, als zusätzliche Energiequelle attraktiv. Es empfiehlt sich diesen Aspekt einer wirklichen Energiewende zu bedenken und zu berücksichtigen.

Fazit

Die eingangs gestellte Frage, ob die Zielsetzung einer hundert prozentige Versorgung der Verbandsgemeinde Daun mit regenerativer Energie bis 2030 realistisch und möglich ist kann man   ganz klar mit ja beantworten. Aber das sieht dann sehr viel anders aus, als man derzeit glaubt und hofft. Eine sehr eindrucksvolle Beschreibung eines wirklich möglichen Szenarios bietet der Roman One Second After: Die Welt ohne Strom, von William Forstchen. Bei dieser Simulation in Romanform, sterben in den USA binnen eines Jahres je nach Gegend zwischen 50 und fast 100 % der Bevölkerung als Folge einer schlagartigen, landesweiten  Zerstörung der Stromversorgung und der Elektronik durch drei in sehr großer Höhe über den USA gezündete Atomwaffen.  Es sind auch andere, weniger krasse   Formen einer unfreiwilligen Energiewende denkbar, die aber alle auch einen sehr hohen Preis fordern würden.

Eine freiwillige Umstellung auf hundert Prozent regenerative Energien wäre theoretisch möglich und auch höchst vernünftig, dürfte aber praktisch, so wie ich die Bevölkerung einschätze, nicht machbar sein. Bestenfalls könnten Vorbereitungen für eine solche Umstellung getroffen werden.  Insbesondere  empfiehlt es sich Experimente und Beispielprojekte durchzuführen  und  die Bevölkerung    dabei durch  Fortbildungsangebote   allmählich auf  die  letztlich unausweichliche Zukunft vorzubereiten.

Das was man derzeit  als Umstellung auf hundert Prozent regenerative Energie für die Verbandsgemeinde Daun anstrebt,  ist eine Mogelpackung, weil das Treibstoffproblem, die  Wertigkeit der verschieden Energieformen und  die  für die Herstellung und  Lieferung  der   in die  Verbandsgemeinde importierten  Güter und Leistungen benötigte Energie und deren Wertigkeit nicht  berücksichtigt wird.

Wenn man alle derzeit für die “Energiewende”, erforderlichen Energieaufwendungen vollständig erfaßt,  ist die derzeitige “Energiewende” möglicherweise sogar eine Energiesenke.  D.h. sie kostet dann nicht nur viel Geld und Umwelt, sondern sie kostet dann auch mehr Energie als sie einbringt.

Ich haben den Eindruck, daß die extreme Energiedichte und Qualität der fossilen Brennstoffe und da insbesondere des Erdöls in ihrer Bedeutung von vielen nicht richtig verstanden werden. Eine Energiewende weg von diesen hochwertigen Energieträgern, hin zurück zu den Energieträgern des Mittelalters, und nichts anderes ist  die deutsche Energiewende,  kann und wird nicht so ablaufen wie sich das die Herren Bürgermeister und die Masse der Bevölkerung  vorstellen und erträumen.  Dem Mittelalter haben wir eine ganze Menge Wissen voraus. Aber dafür haben wir eine um ein Vielfaches höhere Bevölkerungsdichte und wir haben ein extrem fragiles und komplexes System, mit einer extrem industrialisierten und von fossilen Energieträgern, Chemieprodukten und im Vergleich zum Mittelalter von extrem langen Transportwegen abhängige Nahrungsmittelproduktion und Versorgung. Alleine die notwendige Umstellung der Landwirtschaft würde mindestens 5 bis 10 Jahre, möglicherweise aber sogar noch  länger  benötigen – sofern man überhaupt weiß wie die Umstellung durchgeführt werden kann.

Die Errichtung der Windkraftanlagen in der Eifel ist jedenfalls nur eine unsinnige bis gefährliche Geld, Zeit und Ressourcenverschwendung.

Eine Energiewende,  also ein  Verzicht auf  fossile Energieträger ist zwingende notwendig. Wenn sie nicht freiwillig und kontrolliert erfolgt, wird sie unfreiwillig und chaotischen erfolgen.

Eine vernünftige Energiewende betrifft zunächst die Landwirtschaft. Man müßte die Böden verbessern und lernen nachhaltig und ohne Kunstdünger, Pestizide usw. mit möglichst minimalem mechanischen Aufwand in der lokalen Landwirtschaft sehr hohe Erträge zu erzielen und alles an Nahrungsmitteln zu produzieren was für die Ernährung, aber auch für die  Herstellung der  Kleidung   der lokalen Bevölkerung notwendig ist. Es müßten zumindest einige Musterbetriebe aufgebaut werden, die das nötige  Wissen, Saatgut  usw. finden und an die lokalen Gegebenheiten anpassen und weiterentwickeln. Landwirte, Hobbygärtner, Schulkinder und Bevölkerung müßten dort sehen und lernen können, wie in Zukunft lokal die nötigen Nahrungsmittel, Kleidung und Gegenstände des täglichen Bedarfs lokal produziert werden können.

Soweit Sonnen- und  Windenergie oder auch Biomassen für die Energieerzeugung genutzt werden, sollte dies durch einfache Techniken erfolgen die auch ohne fossile Energieträger  genutzt werden können.   Man könnte z.B. durchaus mit Hilfe von allen Möglichkeiten der Ingenieurwissenschaften optimierte Windkraftwerke entwickeln, die lokal auch noch 1000 Jahre nach dem Ende der Verfügbarkeit fossiler  Energieträger und  auch nach dem Ende  unserer heutigen Industriegesellschaft  lokal nachgebaut und  betrieben werden können.

Man müßte generell das Wissen und das Können unserer Zeit nutzen, um damit  Methoden  und Techniken zu entwickeln mit denen auch lange nach dem Ende unserer Industriegesellschaft, auch wenn es keine bezahlbaren fossilen Energieträger und keinen damit betriebenen Welthandel mehr gibt,  nachhaltig  und mit möglichst geringem Aufwand Nahrungsmittel, Energie und was die Menschen zum Leben benötigen produzieren kann. Dafür sollte man die Zeit nutzen und Geld ausgeben, und nicht für  diese  gigantischen Windkraftwerke und Solarstromfarmen.

Wir haben phantastische Möglichkeiten in der Landwirtschaft, im Gartenbau und im Handwerk  Wissen und Können für postindustrielle, postfossile Zeitalter zu  sammeln, weiterzuentwickeln, an die  lokalen Verhältnisse anzupassen und  weiter zu geben.     In der Eifel, also auch in der Verbandsgemeinde Daun, könnten dann in Zukunft sehr viel mehr Menschen leben als im Mittelalter und sie könnten auch  besser und länger leben. Wenn man weiter wie bisher plant und vorgeht, werden aber in Zukunft eher sehr viel weniger Menschen eher noch armseliger und schlechter als im Mittelalter hier leben können.

Die Ruinen der schon vorhandenen und noch geplanten großen Windkraftwerke  werden aber aller Voraussicht nach nur den  Zorn und den Spott künftiger Generationen provozieren.

Kelberg, den 5. November 2016

Christoph Becker




Meuterei des FBI wegen Hillary Clinton?

Erst habe ich gedacht es sei eine Verschwörungstheorie, aber es scheint wirklich wahr zu sein.  Beim FBI war in den letzten Monaten sehr dicke Luft und es ist zu immer mehr Kündigungen gekommen, weil das Verfahren gegen Frau Clinton im Sommer eingestellt worden war. Das ist aber wohl nur die halbe Wahrheit. Wichtiger ist wohl, dass die New Yorker Polizei das FBI faktisch erpresst hat, weil sie  auf dem Computer von Antony Weimer Mails gefunden hat, wonach Frau Clinton in eine ganze Reihe schwerer Straftraten wie Geldwäsche, Meineid, Kindesmissbrauch  und einiges mehr  verwickelt ist – so dass die New Yorker Polizei davon ausgeht “dass  da einige ins Gefängnis müssen”. Am 6.11. habe ich nachträglich noch einen Beitrag von Michael Savage eingebunden, wonach Wikilieaks von verschiedenen amerikanischen Geheimdiensten mit Infos über Frau Clinton gefüttert wird, weil man sie für gefährlich für das Land hält und stoppen möchte.  Dazu dann auch noch die von Alex Johns am 6.11. kommentierten, vom FBI stammenden Mails ,wonach die Clintons in eine Satanismus- und Pädophilie-Netzwerk verwickelt sind.

Das mit der New Yorker Polizei habe ich erst herausgefunden, als ich den Artikel schon geschrieben hatte. Ich habe es einfach ans Ende gestellt. Ich lasse alles in einem Artikel, weil ich denke, dass es hier letztlich auch um ein Gesamtbild der Situation geht.

Ich hatte zuerst über Alex Johns Infowars davon erfahren, wo es am 2. November 2016 hieß, es gäbe in den USA einen stillen Coup der Nachrichtendienstleute, dessen Ziel eine Verhinderung der Wahl von Frau Clinton sei. Der Hintergrund sei demnach, dass man eine Präsidentschaft von Frau Clinton ebenfalls als eine Art Staatsstreich ansehe.

Mit google habe ich mit “FBI Meuterei” dann auch den folgenden deutschsprachigen Artikel gefunden:

http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2016/10/comey-musste-wegen-meuterei-im-fbi.html

Amerikanische Seiten:

http://www.wnd.com/2016/10/resignations-letters-piling-up-at-fbi/

Wenn man auf der Webseite  www.infowars.com mit “coup” sucht bekommt man eine ganze Reihe von Artikeln angezeigt, denen zur Folge  in den letzten Tagen ein stiller oder weicher Coup gegen die Wahl von Frau Clinton gestartet wurde.

Überhaupt finde ich es erschütternd, was z.B. auf Infowars.com alles über den amerikanischen Wahlkampf berichtet wird. Eine zivilisierte Gesellschaft mit echten Demokraten habe ich mir immer deutlich anders vorgestellt. Die USA hatte ich für sehr viel zivilisierter und demokratischer gehalten. Aber vielleicht retten diese aufmüpfigen FBI-Beamten, vielleicht mit Hilfe von Donald Trump, doch noch die amerikanische Demokratie. Es wäre den USA und auch Europa zu wünschen, dass Trump gewinnt und die USA wieder “Great again” macht. ‘Great’ bedeutet nicht einfach nur groß sondern auch großartig.

Jetzt haben die Amerikaner nicht nur erstmals eine Frau als  Präsidentschaftskandidatin, sondern dazu auch noch eine, deren Korruptheit und Verlogenheit wirklich extrem ist und  die voraussichtlich im Gefängnis landet, wenn sie nicht gewählt wird. So haben die Feministinnen sich das wohl nicht vorgestellt. Erschütternd ist dabei aber auch, dass und wie die Presse und die Polítiker in Deutschland ausgerechnet Frau Clintons Wahl begrüßen würden.

Es ist unglaublich was man alles findet, wenn man z.B. einfach nur bei Infowars.com im Bereich Breaking News durch die Überschriften blättert. Hier einige Beispiele:

http://www.infowars.com/assange-clinton-isis-funded-by-same-money-trump-wont-be-allowed-to-win/

http://www.infowars.com/this-quickly-escalates-into-open-warfare-why-the-government-is-preparing-for-post-election-chaos/

http://www.infowars.com/a-hillary-clinton-indictment-is-coming/

http://www.infowars.com/pieczenik-intel-coup-bringing-down-hillary/

Aber ich fand auch diese Warnung Putins. Man beachte dabei auch unten in dem Artikel die kleine Doku über die Zustände in Paris:

http://www.infowars.com/putin-warns-european-countries-have-no-future-if-they-continue-to-accept-migrants/

John M. Greer hat auf seinem Blog The Archdruid Report und in Interview mehrfach erklärt hat:  Die politische Elite eines Staates kann zwar Befehle geben, aber sie ist von den aus dem einfachen Volk kommenden und dort verankerten  Soldaten und Polizisten abhängig.  Die meisten Revolutionen würde nicht passieren weil die Zivilisten auf die Straße gingen und den Aufstand proben, sondern weil die einfachen Leute beim Militär und bei der Polizei, also die tatsächlich die Waffen des Staates tragenden Leute, nicht mehr mitmachen und sich gegen die politische Führung stellen.

In Frankreich kam es in den letzten Tagen zu Demonstrationen von Polizeibeamten.  Mit “Frankreich Polizei demonstrieren” findet man dazu auch viele deutsche Artikel. Ich hatte zuerst auf RussiaToday von so einer Demo gehört, wo dann auch gleich gezeigt wurde, dass der Innenminister Zustände  die die Polizisten aus Erfahrung als Realität anprangern nicht wahr seien.

Zu der beliebten Behauptung, die Russen würden sich  in den amerikanischen Wahlkampf zu Gunsten von Frau Clinton einmischen spricht z.B. das RussiaToday für Chris Hedges, mit  OnContact im Sommer 2016 eine eigene Show eingerichtet hat. Hedges ein bekannter Journalist und meines Erachtens ein wirklich überzeugender und vernünftiger Linker.

Nachträglich habe ich auch noch diesen Artikel gefunden:

BREAKING BOMBSHELL: NYPD Blows Whistle on New Hillary Emails: Money Laundering, Sex Crimes with Children, Child Exploitation, Pay to Play, Perjury

Es geht um den von der New Yorker Polizei beschlagnahmten und untersuchten Computer des Kongressabgeodnete Anthony Weiner, den dieser mit seiner Frau und Clinton-Vertrauten Huma Abedin geteilt hat.  Darauf seien 500.000 e-mails  gefunden worden, die während ihrer Amtszeit als Aussenministerin,  von und zu Frau Clinton und anderen Insidern geschickt wurden.

Frau Clinton ist nach Meinung der New Yorker Polizei auch in Verbrechen der folgenden Art verstrickt:

  • Geldwäsche
  • Kindesmissbrauch
  • Sexuellem Mißbrauch Minderjähriger (Kinder)
  • Meineid
  • Pay to play durch  Clinton Foundation
  • Justizbehinderung
  • Andere schwere Straftaten

Detektive  und ein Chef der New Yorker Polizei hätten damit gedroht, dass sie diese sich nun in den Händen des FBI befindenden e-mails ggf. über Wikileaks oder bei einer eigenen Pressekonferenz veröffentlichen werden, wenn das FBI und das Justizministerium auf Grund dieser Mails nicht zeitnah gegen Frau Clinton und andere Beteiligte Klage erheben.

Der New Yorker Polizei Chef meint das wegen dieser Sache Leute ins Gefängnis kommen werden.

Vor diesem Hintergrund hätte der Titel dieses Artikels vielleicht eher lauten sollten: New Yorker Polizei erpresst das FBI. FBI-Direktor James Comey hatte so gesehen keine andere Wahl. Er würde selber im Gefängnis landen, wenn er letzte Woche nicht die neuen Ermittlungen gegen Frau Clinton angekündigt hätte.

Kommentare verkneift man sich vor dem Hintergrund dieser Ungeheuerlichkeiten am besten und warte einfach mal ab wie die Amerikaner abstimmen.

Auf der Seite von Infowar hatte ich das mit der New Yorker Polizei auch gesehen, hatte aber gedacht, das sei dann doch etwas zu übertrieben. Ist es aber wohl doch nicht, daher nun zum Schluss noch der Artikel von Infowar mit einem Interview von Alex Jones mit

http://www.infowars.com/breaking-bombshell-nypd-blows-whistle-on-new-hillary-emails-money-laundering-sex-crimes-with-children-child-exploitation-pay-to-play-perjury/

Alles nur Wahlkampf der übelsten Art?  Die FAZ hatte am 31.10.2016  den Artikel  White House BriefingKann das noch alles ändern? 

Für die FAZ stellte sich dabei die Frage, wieso der FBI-Direktor James Comey erst seit Donnerstag den 27.10.2016 von den Mails gewusst haben will, während das FBI schon seit Anfang Oktober von den ja wohl nicht ganz unwichtigen Mails wusste.  Eine Erklärung könnte sein, dass die New Yorker Polizeibehörde am 26. oder 27. 10. sich beim FBI gemeldet hat und erklärt hat, dass sie  vor der Wahl eine Presskonferenz abhalten oder/und Wikileaks informieren wird, wenn das FBI sich  nicht bis Freitag den 28.10. öffentlich auf für die New Yorker Polizei befriedigende Weise zu diesen Mails und dem weiteren Vorgehen des FBI äußert. Das FBI darf nach dem Gesetz offenbar in den letzten 14  Tagen vor der Präsidentenwahl diese nicht durch Veröffentlichungen beeinflussen, aber für die New Yorker Polizei gibt es eine solche Bestimmung vermutlich nicht.  Eine entsprechende Pressekonferenz der New Yorker Polizei, womöglich noch mit einigen pikanten Details ausgeschmückt, nur eine Woche vor der Wahl wäre aber wohl der absolute Supergau geworden, so dass der FBI-Direktor mit seiner vagen Ankündigung am Freitag den 28.10. wohl widerstrebend das kleinere Übel gewählt hat.

Den folgenden Beitrag von Youtube habe ich am 6.11.2016 eingefügt. Der Beitrag bestätigt meine eigenen Schlußfolgerungen. Zusätzlich wird hier aber auch noch erklärt, dass die Wikileaks-Informationen nicht etwa von Julian Assage oder gar von den Russen kommen, sondern aus den verschiedensten amerikanischen Geheimdiensten, wie CIA, NSA und anderen, weil dort überall Leute wären, die Frau Clinton für extrem gefährlich für das Land halten und der Meinung sind, daß sie unbedingt gestoppt werden sollte.

Bemerkenswert auch FBI Agents: Hillary Is The “Antichrist Personified”. Siehe auch den dort verlinkten Artikel im Guardian.

Wenn Donald Trump die Wahl gewinnt, wird er jedenfalls die Leute haben, die er braucht um, wie er es ausdrückt, “den Sumpf trocken zu legen” (“drain the swamp”).

Sehr bemerkenswert fand ich auch den Podcast KunstlerCast 282 — Shrinking the Technosphere with Dmitry Orlov. Orlov erwähnt dort, daß er mit vielen amerikanischen Soldaten und Offizieren gesprochen habe. Sinngemäß, aus dem Gedächtnis,  sagt er, “mit wem immer man spricht,  meinen die die  amerikanische Regierung  ist illegitim – und daß sind Offiziere, keine Armsesselsoldaten, sondern Soldaten die im Irak, in Afghanistan und anderswo im Einsatz waren.”  Überhaupt seien die Soldaten mit der Militärpolitik der Regierung Obama sehr unzufrieden.

Nachtrag am 6. November: Alex Johns von Infowars.com    hat sich zuletzt viele Stunden   lang E-mails durchgelesen und erklärt und zitiert in dem Sinne, daß die Clintons offenbar einem mit Satanismus und Kinderpornographie beschäftigtem Netzwerk verbunden sind: FBI Exposes Clinton Pedophile Satanic Network – The downfall of the Clintons is finally here.

Spiegel Online berichtet aber am 6. November mit dem Artikel:  FBI findet keine Hinweise auf strafbare Handlung Clintons

Zwei Tage vor der Wahl stellt FBI-Chef Comey klar: Es gibt kein Ermittlungsverfahren – auch die neu entdeckten E-Mails enthalten keine Hinweise darauf, dass sich Hillary Clinton strafbar gemacht hat.

Ähnlich  Fox News:

FBI sends letter to Congress saying email review completed, decision not to prosecute Clinton stands

Und Infowars.com hat es jetzt auch:

FBI Director Comey Backs Off Hillary Investigation

Und dann gleich schon fast 1200 Kommentare.

Kelberg, den 4. bis  6. November 2016

Christoph Becker

 




Michael Moore: Warum Donald Trump gewinnen wird

Im Internet kursiert ein Ausschnitt einer Rede von Michael Moore, dem amerikanischen Vorzeigelinken und Regisseur, die dieser    offenbar  zur  Vorstellung seines neuen Films Trumpland gehalten hat. Moore ist kein Anhänger von Trump und möchte eher, dass Frau Clinton gewinnt, wobei er aber wohl ein Anhänger von Bernie Sanders ist.


Die vollständige Rede aus der dieser Ausschnitt stammt finde ich derzeit leider nicht.

Dafür fand ich  eine Youtubebeitrag mit Interview mit Michael Moore, wo zusätzlich eine junge Amerikanerin von “The Millennial Revolt” den Wahlkampf zusätzlich sehr aufschlussreich kommentiert. Auch kann man diesem Beitrag entnehmen, dass Moore dass demokratische Establishment schon  im Sommer  gewarnt hatte.


Mit “Michael Moore Trump” und “Trumpland” findet man auf Youtube noch jede Menge mehr.

Schließlich habe ich auch auf Michael Moors Webseite www.michaelmoore.com seine Erklärung

5 Reasons why Trump will win

gefunden, wo er im einzelnen schriftlich erklärt warum Donald Trump seiner Meinung nach die Wahl gewinnen wird.

Anderseits hier eine sehr heftige und umfassende Kritik an Michael Moore, weil er seine Prinzipien als Linker verrät, in dem er sich für die Wahl von Frau Clinton einsetzt:

 

Kelberg, den 5. November 2016

Christoph Becker