Donald Trump als Klassenkämpfer

Bevor ich mir Donald Trumps Amtseinführung angesehen und seine erste Rede als Präsident der USA Live angehört habe, habe ich mir John M. Greers neustes Essay The Hate that Dare Not Speak its Name (dt. Der Hass der es nicht wagt seinen Namen aus zu sprechen) durchgelesen, was mir das Verständnis der Rede und auch des Sieges Donald Trumps sehr erleichtert hat.

John Michael Greer erklärt in seinem Essay, dass der Wahlkampf in den USA, und die ungewöhnlich heftige und von Emotionen wie Hass und Verachtung aufgeladene Reaktion auf die Wahl und die Amtsübernahme Donald Trumps zumindest teilweise das Resultat eines nicht offen diskutierten Klassenkampfes sei.

Vereinfacht ausgedrückt war die amerikanische Arbeiterklasse, zu der auch die kleinen Angestellten, Handwerker usw. zählen, durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem 2. Weltkrieg zufrieden und zum Leidwesen der Marxisten nicht zu Revolutionen bereit.

Die Marxisten hätten sich dann anderer “benachteiligter Gruppen” wie der Frauen, Farbigen, Behinderten, Schwulen usw. angenommen, die fast alle gemeinsam haben, dass sie durch biologische Merkmale haben.

Die Klasse der Wohlhabenden habe diese neuen Klassen korrumpiert, indem sie ausgesuchten Führungspersonen dieser neuen Klassen untergeordnete Positionen in der Klasse der Wohlhabenden verschafft habe.

Die Klasse der Wohlhabenden habe dann mit Hilfe der Globalisierung und der Einwanderung  die Friedfertigkeit und Zufriedenheit der Arbeitklasse ausgenutzt und sich schamlos auf Kosten der Arbeiterklasse bereichert.  Greer hat dazu z.B. an anderer Stelle mehrfach erzählt oder geschrieben, dass in der Zeit seiner Kindheit, in den 60er Jahren, in einer Arbeiterfamilie nur der Mann arbeiten musste und dass die Familie sich trotzdem ein Haus, ein Auto, ein bis zweimal im Jahr einen Urlaub und eine gute Ausbildung für die Kinder leisten konnte. Heute reiche ein Arbeitereinkommen in den Städten oft nicht einmal mehr um Obdachlosigkeit zu verhindern. Die Klasse der Wohlhabenden hat aber ihren Wohlstand massiv gesteigert. Billige Importe und billige Dienstleistungen durch Einwanderer haben vor allem den Wohlhabenden genutzt.

Donald Trump hat sozusagen diese Marktlücke im Klassenkampf erkannt und er hat sich sehr erfolgreich zum Anfüherer der Arbeiterklasse aufgeschwungen. Trumps im Wahlkampf typische rote Baseball-Mütze sei eben so wie seine vermeintlichen Skandale ein Mittel gewesen mit dem sich Trump glaubwürdig mit der Arbeiterklasse identifiziert habe. Seine Antrittsrede, die der Spiegel als “Unanständigkeitserklärung” titulierte, entsprach ebenfalls diesem Image. Trump sieht sich als der Präsident der Arbeiterklasse, der aufräumen und das Amerika in dem die amerikanische Arbeiterklasse, wie in den 50er und 60er Jahren,  mit ihrem Schicksal zufrieden war wieder entstehen lassen.

Trump müßte damit eigentlich für alle echten Linken, Sozialdemokraten und auch Christdemokraten und ihre Medien der Wunschkandidat sein, zu dem man die amerikanische Arbeiterklasse beglückwünsche und um den man diese beneide.

Dass das nicht so ist, zeigt, dass die Linken, die Sozialdemokraten, die Christdemokraten und auch deren Medien in Deutschland und Europa, die Hillary Clinton, und damit der Vertreterin der Klasse der Wohlhabenden klar favorisiert haben, auch nicht mehr die deutsche und europäische Arbeiterklasse sondern die Interessen der Klasse der Wohlhabenden Vertreten, von denen auch sie korrumpiert wurden.

Greer meint auch, dass es sich mit diesen Aspekten des Klassenkampfes wie mit der Sexualität in England im Viktorianischen Zeitalter verhalte: Sie seien allgegenwärtig, aber es dürfe nicht darüber gesprochen werden.

Trump ist übrigens nicht nur von “ungebildeten weißen Männern” gewählt worden. Er wurde auch von 53 % der weißen Frauen gewählt. Im für die Wahl wichtigen Swingstate Florida hat Trump auch deshalb gewonnen, weil besonders viele kubanisch stämmige und damit nicht weiße Wähler für ihn gestimmt haben. Auch wenn Frau Clinten bei Schwarzen, spanisch stämmigen Männern und bei farbigen Frauen mehr Stimmen als Trump bekommen hat, so haben auch aus diesen Unterklassen viele für Trump gestimmt UND es sind viele registrierte Wähler der Partei von Frau Clinton zuhause geblieben, was ebenfalls zum Sieg Donald Trumps beigetragen hat.

Nicht zu unterschätzen ist auch Donald Trumps Rückhalt bei Militär und Polizei. In der Rede zu Annahme der Wahl im November 2016 hatte er sich unter anderem auch bei einer ganzen Reihe Militärs, bei der Polizei im Allgemeinen und bei der Polizei New Yorks im Besonderen bedankt. Er hatte dabei auch erwähnt, dass 200 Generäle und Admiräle ihn unterstützt hätten. Sein Verteidigungsminister ist nur ein ehemaliger General der als Elitetruppe geltenden Marineinfantrie.

Die Klassenkampfhypothese von John M.  Greer finde ich jedenfalls sehr interessant und zumindest als teilweise Erklärung plausibel.

Eine Gefahr im Bezug auf Donald Trump sehe ich nur darin, dass er voraussichtlich feststellen wird, das die Ressourcen für seine Reformvorhaben nicht mehr reichen. Der Wirkungsgrad der Öl- und Gasförderung, des Kohlebergbaus und auch der Erzgewinnung wird nun mal zunehmend schlechter und er ist schon jetzt sehr viel schlechter als in der Zeit vor 1970. Aber spätestens irgendwann zwischen 2025 und 2030 wird sogar weltweit im Mittel der Punkt überschritten an dem die Suche und Förderung von Erdöl mehr Energie kosten wird als sie einbringt (Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters). In den USA wird dieser Punkt zumindest in der Frackingindustrie voraussichtlich schon früher überschritten. Tatsächlich konnten die Frackingfirmen bisher mit der Öl- und Gasförderung offenbar im Mittel keine Gewinne erwirtschaften.

Was werden Donald Trump und seine Wählerschaft tun, wenn sie erkennen, dass die Qualität und Menge der materiellen Ressourcen dieser Erde für diese großen Vorhaben nicht mehr ausreichen? Irgendwie haben sie das wohl schon begriffen, denn “Amerika first”, also “Amerika zuerst”, bedeutet zuerst und vor allem, dass man davon ausgeht, dass nicht mehr genug für alle da ist.

DAS dürften aber unter anderem  die Chinesen auch so sehen, womit zum inneramerikanischen und in Zukunft dann wohl auch innereuropäischen und innerdeutschen Klassenkampf zwangsläufig auch wieder richtige Ressourcenkriege kommen werden.

Dazu ein Zitat aus dem Beitrag von John Xenakis zur Antrittsrede von Donald Trump:

Chris Matthew von MSNBC machte die wahrhaft idiotische Feststellung, dass Trumps Antrittsrede “Hitleristisch” gewesen sei. Tatsächlich war sie viel mehr “Rooseveltisch”, weil sie die heutige nationale Gefühlslage sehr ähnlich zu der nationalen Gefühlslage der 1930er Jahre beschreibt — nicht Deutschlands Gefühlslage, sondern Amerikas Gefühlslage.

Vielleicht ist Trump beim Entwurf seiner Rede von seinem Chefstrategen Steve Banon beeinflußt worden, der ein sehr umfassendes Wissen im Bezug auf Generationsdynamik und im Bezug auf Geschichte im Allgemeinen  hat. Aber wie auch immer es war. Trumps Sicht auf das heutige Amerika ähnelt in bemerkenswerter Weise der Sicht der Generationsdynamik über die ich seit Jahren schreibe. Und die Generationsdynamik sagt voraus, dass die Welt sich auf einen Weltkrieg des Zusammenstoßes von Kulturen zubewegt, in dem China und seine Verbündeten gegen Amerika und seine Verbündeten antreten. Dies ist es was Amerika und die Regierung Trump vorbereiten sollten. 

Siehe auch meinen Blogbeitrag Unkonventionelle Kommentare zur Wahl Donald Trumps – Generationsdynamik.

Als oberster Kriegsherr des Westens in einem wahrscheinlich unvermeidlichen, kommenden 3. Weltkrieg ist Donald Trump meines Erachtens schon genau der Richtige und in dieser Rolle könnte er mit etwas Glück und Gotte Segen  wirklich Erfolg haben.

Zum Thema Klassenkampf in den westlichen Industriestaaten vor dem Hintergrund schwindender Ressourcen habe ich noch ein paar sehr interessante Sachen gefunden:

Als ich auf  ClubOrlov nach dem Blogbeitrag mit dem Interview mit Piero San Giorgio über die englischsprachige Ausgabe seines Buches über die Probleme der Frauen in Zeiten des Zusammenbruchs ( Women on the Verge of Societal Breakdown: Preserving Hard-Won Freedoms during an Age of Uncertaintygesucht habe, hat mich Dmitry Orlovs Blogbeitrag, The Day the World Changes vom 17. Januar 2017 neugierig gemacht. Er zitiert dort aus dem Roman Seat of Mars von Jason Heppenstall. Ich haben diesen dann bei Amazon gesucht und übersetze hier nun die ersten Sätze der Buchbeschreibung bei Amazon.de:

Wie vom Teufel besessen von dem Ziel, die Privilegien der Reichen angesichts der sich abzeichnenden Ressourcenkrise zu erhalten, führt die britische Regierung eine als terroristischen Angriff getarnte Aktion durch und schaltet das nationale Stromnetz mit dem ausdrücklichen Ziel ab, die Bevölkerung schnell zu reduzieren. In den folgenden Unruhen …..

DAS wäre eine ganz neue und durchaus plausible Version des Klassenkampfes, für die dann auch die Flüchlings- und Einwanderungspolitik der “linken”, “sozialdemokratischen” oder/und “christdemokratischen” Regierungen wirklich Sinn macht:

Man tut alles um die Menschen in Städten und Ballungsräumen zu konzentrieren. Auch tut man alles um die Landwirtschaft zu industrialisieren und die Nahrungsmittelversorung von Importen und komplexen technischen Systemen abhängig zu machen. Dazu bringt man Millionen ungebildete aber agressive junge Männer anderer Ethnien in die Städte. Und dann begibt sich die Creme der Creme in sichere, gut vorbereitete Rückwärtige Kommandostände und Zufluchtsorte und zieht den Stecker. Man lässt die Stromversorgung großflächig ausfallen und tut so als wären die Täter ausländische Terroristen – vorzugsweise aus den Stämmen der Zuwanderer. Das kann man übrigens  auch in den Megastädten der 3. Welt machen. Und dann wartet man einfach eine Weile ab. Ohne Strom, Computer und Telekommunikation wird binnen weniger Monate der größte Teil der Arbeiterklasse verhungern und durch von der Hungersnot befeuerte Gewalttaten sterben. Die vielen importierten jungen Männer und überhaupt die vorher mit viel Werbung absichtlich zur Perfektionierung dieses Verbrechens beworbene “Vielfalt” und “Buntheit” der Gesellschaften werden die Grausamkeiten und Gewalttaten und damit auch die Reduktion der Bevölkerungsdichte maximieren. Schon heute ist es in der Tat so, dass ich und viele andere z.B. keinen Sinn mehr darin sehe einen Garten an zu legen oder in der Landwirtschaft zu investieren, weil im man Ernstfall sowieso alles durch Plünderer verlieren wird.

Diese, in dem Roman Seat of Mars  von Jason Heppenstall vorgestellte Form des Klassenkampfes, mit der man z.B. in Deutschland locker 60 Millionen Menschen auslöschen könnte, würde durchaus Sinn machen. Am Wochenende habe ich z.B. im neuen Heimatjahrbuch für den Kreis Vulkaneifel einen Artikel über Wetterkatastrophen in der Eifel gelesen. Da wird z.B. auch von einem Dorf erzählt wo  im Winter 1847/48 wegen der großen Kälte ziemlich früh die zugeteilten Holzkontingente verbraucht waren. Die Folge war offener “Holzfrevel”,  bei dem die Bürger sich einfach unerlaubt im Wald Holz beschafft und damit damit den Wald ruiniert haben. Heute ist die Bevölkerung um ein Vielfaches größer und die Wälder wären in einem kalten Winter wohl in kurzer Zeit ruiniert.

Ein Artikel in der Jungen Freiheit, über ein Essay des Historikers Rolf Peter Sieferle, hat mich neugierig gemacht. Zunächst habe ich zu dem betreffenden Essay den Gastbeitrag  „Deutschland, Schlaraffenland“ oder: der Untergang Europas – Rolf Peter Sieferles† letzter Essay  von Jürgen Fritz auf der mir bis dahin unbekannten, offenbar sehr interessanten Internetseite philosophia-perennis.com gefunden. Das Original des Essays als pdf-Datei ist dort ebenfalls verlinkt. Es stammt aus der Zeitschrift Tumult – S für Konsensstörung, von der ich mir gleich zwei Ausgaben als pdf-Datei gekauft habe. Es scheint eine sehr interessante Zeitschrift zu sein.

Zu Rolf Peter Sieferle habe ich dann etwas weiter recherchiert und unter anderem bei Amazon.de gesehen, dass er schon 1982 das Buch Der unterirdische Wald. Energiekrise und Industrielle Revolution geschrieben hatte. Selbst wenn man das Nahrungsmittelproblem z.B. mit den Methoden von John Jeavons und Joel Salatin, Allan Savory und anderen gelöst bekäme, bliebe zumindest in Europa mit seinem kalten Klima selbst bei einem Verzicht auf alle technischen Errungenschaften ein Energieproblem, das bei der heutigen Bevölkerungsdichte nicht mehr auf Dauer mit Holz und erneuerbaren Energien gelöst werden könnte. Man bedenke, dass die heutigen “erneuerbaren” Energien nicht wirklich selbstständig ohne die Unterstützung einer mit großen Mengen an fossilen Energien betriebenen Industriegesellschaft produziert, erhalten und erneuert werden können ( 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2030? ). Wenn die wohlhabende Klasse ihren Wohlstand angesichts schwindender Ressourcen einigermaßen gut in die Zukunft retten will,  macht die Art von Klassenkampf, die Jason Hepenstall offenbar in seinem Roman  Seat of Mars  annimmt durchaus Sinn. Vor diesem Hintergrund macht aber wie gesagt auch die Masseneinwanderung und vieles andere was z.B. auch die deutsche Bundesregierung tut oder auch nicht tut wirklich Sinn.

In verschiedenen Ausgaben der oben erwähnten Zeitschrift Tumult – Vierteljahresschrift für Konsensstörung, finden sich aber wie ich schon an den Titeln der Aufsätze gesehen habe, auch andere plausible Erklärungen für den Sinn etwa der Asyl- und Einwanderungspolitik, wie z.B. das man damit mutwillig den Sozialstaat zerstören will – womit wir aber auch wieder beim Thema Klassenkampf sind, denn der Sozialstaat war und ist ein Zugeständnis der Klasse der Wohlhabenden an die Arbeiterklasse, dass man zuerst im Deutschen Reich unter Bismarck und später dann auch anderswo in Europa gemacht hat, weil die ethnisch homogene, dank Wehrpflichtige und nach den Weltkriegen auch Kriegserprobte extrem kampfstarke Arbeiterklasse zufriedengestellt werden sollte.

Vor diesem Hintergrund und den modernen Möglichkeiten des Klassenkampfes ist es geradezu beruhigend, dass nun Donald Trump im Weißen Haus regiert und dass es unter anderem China seiner gewaltigen Rüstung, seinem knallharten Nationalismus und seinem Anspruchsdenken gibt.

Russia Today meldete am 22. Januar 2017 in dem Artikel  No ‘word bombs,’ pressure from outside can stop drills in S. China Sea – Chinese state media faktisch, das weder China noch die USA dran denken klein bei zu geben. Einer wird das Gesicht verlieren und klein bei geben, oder es wird Krieg geben. Die Klasse der Wohlhabenden wird die Arbeiterklasse brauchen wenn sie den kommenden Krieg gegen China und seine Verbündeten gewinnen will. Frau Merkel ihre Gesinnungsgenossen haben Millionen junge Männer und auch Familien aus eben den Ländern und Völker die im 3. Weltkrieg voraussichtlich mit China verbündet sein werden nach Deutschland und Europa geholt. Die Klasse der Wohlhabenden hat sich damit vermutlich ebenso verkalkuliert wie mit der amerikanischen Präsidentschaftswahl. Das oben schon erwähnte Essay „Deutschland, Schlaraffenland – Auf dem Weg in die multitribale Gesellschaft“ zeigt weitere Gründe warum die Klasse der Wohlhabenden sich verkalkuliert hat.

Vor einer Woche hätte ich nicht gedacht, dass das Thema Klassenkampf überhaupt noch existiert und schon gar nicht, dass es so aktuell sein könnte. Dass das Thema Klassenkampf derart mit Donald Trump und seiner Wahl zum Präsidenten der USA verknüpft sein könnte, hätte ich ebenfalls nicht gedacht.  Dass die Linken, die Grünen und die angeblichen Sozial- und Christdemokraten durchweg ihre ursprünglichen Wählerschichten verraten haben und verraten und nur noch Marionetten des internationalen Großkapitals sind – oder sich zumindest so verhalten als wären sie es oder als wollten sie es gerne sein, ist mir allerdings schon lange aufgefallen.

Kelberg, den 23. Januar 2017

Christoph Becker




Kriegsängste, Energiepreise, Nationalismus und mehr im Oktober 2016

Nachdem ausgerechnet Jakob Augstein schon am 20.10.2016 im Spiegel hoffte, dass Donald Trump in den USA Präsident wird, weil die Wahl von Frau Clinton Krieg bedeuten könnte, hat nun am 28.10.2016 Chris Martenson auf peakprosperity.com bekannt gegeben, dass er begonnen hat, sich auf einen Krieg vorzubereiten, weil er nach gründlicher Analyse führende Kreise in den USA für gefährlich kriegslüstern hält. Hier die Links:

Jakob Augsteins Kommentar auf  Spiegel-Online am 20.10.2016: Sicherheitsrisiko Clinton: Was für Trump spricht.

Chris Martenson am 28.10.2016 auf Peak Prosperity: We Risk Being Collateral Damage In The Neocon Lust For War – So much so that I’ve upped my personal preparations

(dt. Wir riskieren Kollateralschaden der Kriegslüsternheit der Neocons zu werden – So sehr, dass ich mich entschieden habe, meine persönlichen Vorbereitungen zu treffen).

Mein persönlicher Eindruck, nachdem ich mir vor einiger Zeit eine Rede von Donald Trump angehört habe, war allerdings, dass Trump, wenn er Präsident wird, zwar das Interesse der USA über alles stellt – und damit sicher einen Krieg mit Russland unbedingt vermeiden wird. ABER, als ich mir damals seine Rede angehört habe, habe ich gedacht, dass das, was er da ankündigt, auf einen Krieg mit China hinauslaufen könnte.

Auch John Xenakis Blog www.generationaldynamics.com 

habe ich heute, am 31.10.2016 wieder einmal nachgesehen und dabei folgende zwei, besonders interessante Artikel gefunden:

Clinton e-mail media storm shows sudden change in public mood.  Es geht dabei um den neuen E-Mail-Skandal von Frau Clinton, der einen unerwartet heftigen Sturm ausgelöst zu haben scheint. Zitat dazu

Aus der Sicht der Generationsdynamik ist hier nicht interessant, ob Clinton schuldig ist oder nicht, sondern warum es einen so plötzlichen Umschwung der öffentlichen Stimmung gibt, der bedeuten könnte, dass ihre kriminellen Aktivitäten dieses Mal wirklich Konsequenzen haben könnten. Es könnte tatsächlich möglich sein, dass nach Jahren der Sorglosigkeit in Sachen Korruption und krimineller Aktivitäten in Washington, die Öffentlichkeit sich plötzlich doch darum kümmert. Wenn das wahr ist, wäre es eine extrem bedeutsame Veränderung.

China’s president Xi Jinping given dictatorial powersDort geht es darum, dass Chinas Präsident Xi Jinping, nachdem er sich durch rücksichtslose Bekämpfung der Korruption ausgezeichnet hat, kürzlich, als erster chinesischer Führer nach Mao, faktisch die Befugnisse eines Diktators bekommen hat. Hierzu das Fazit von John Xenakis:

Wie langjährige Leser wissen, prognostiziert  Generational Dynamics (dt. Generationsdynamik), dass China sich auf dem Weg in zwei Kriege befindet – einem internen Bürgerkrieg, dem ersten großen Bürgerkrieg seit der kommunistischen Revolution und einem externen Krieg mit den USA, der zum ersten Weltkrieg nach dem 2. Weltkrieg wird. Diese zwei Kriege sind miteinander nicht unvereinbarer als die kommunistische Revolution und der 2. Weltkrieg es waren.   Von Xi kann gleichermaßen erwartet werden, dass er beide Krieg führt – einen internen Bürgerkrieg und einen externen Weltkrieg mit den USA.

Siehe dazu auch meinen Blogbeitrag vom 15. März 2015:  NEUES VOM NAHEN UND FERNEN OSTEN

Auch vor diesem Hintergrund ist es natürlich besonders hirnrissig, dass die Amerikaner um Frau Clinton und ihre deutschen und europäischen Vasallen um Frau Merkel, nichts Besseres zu tun haben, als sich ausgerechnet mit Russland anzulegen.

Wie auch immer, es sollte klar sein, dass ein Krieg mit Russland, aber auch mit China, in Deutschland auch dann, wenn Deutschland nicht direkt von Kernwaffen verwüstet wird, zu einem völligen Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung, zu  Hungersnöten und  zu extremen Gewalttaten führen wird, wie Deutschland und Europa sie noch nicht erlebt haben. Die beiden ersten Weltkriege und auch der 30-jährige Krieg und die Verbrechen  der Nazis dürften gegen das, was dann passiert ausgesprochen harmlos gewesen sein.   Ein EMP-Angriff wäre, wie Chris Martenson sich ausdrückt, noch ein relativ glücklicher Fall.  Er würde aber wohl auch schon 9 von 10 Menschen in Deutschland binnen eines Jahres das Leben kosten, wie amerikanische Simulationen gezeigt haben (siehe Weitere Literatur zum Thema EMP und Offener Brief an Präsident Obama wegen EMP-Risiko. Trotzdem gibt es aber offenbar Leute die das nötige Talent und die nötige Naivität zu besitzen scheinen, um die Lage mit Russland eskalieren zu lassen.

Zynisch betrachtet könnte man einem solchen Krieg auch sehr Positives abgewinnen, nämlich dass damit der CO2-Ausstoß und der Ressourcenverbrauch Deutschlands und Europas extrem vermindert würde. Zumindest für jenen großen Teil der deutschen Bevölkerung, der offenbar die Fremdenliebe (im krassen Gegensatz zum Christentum und der Bibel) weit über die Nächstenliebe stellt, könnten so ein Krieg, bzw. die damit verbundenen Katastrophen und Massensterben eigentlich nur sehr positiv sein, denn die dank der völlig mangelhaften Vorbereitung Deutschlands und Europas einzig überlebenden Fremden und Gegner würden sich sicher sehr freuen und die Früchte des Zusammenbruchs und des Massensterbens in Deutschland und Europa genießen.  Die so freundlich aufgenommenen “Schutzsuchenden” werden ihre großzügigen deutschen Gastgeber und alle, die sie zu einer “Flucht” nach Deutschland angehalten haben allerdings – wenn sie dann noch Zeit dazu finden – sehr gründlich verfluchen. Es wäre wie mir eine deutsche Gutmenschin mir vor einiger Zeit trotzig antwortete, als ich die Weitsicht und Klugheit ihrer Sichtweise vorsichtig angezweifelt habe: “Dann verhungern wir eben alle”.  Als letzte Freude wird zumindest einigen die Schadenfreude bleiben – wie das Colin Turnbull in seinem erschütternden Bericht über die Hungersnot und den damit verursachten totalen sozialen Zerfall  der IK beschrieben hat ( Das Volk ohne Liebe. Der soziale Untergang der Ik ).

Deutschland würde übrigens auch dann schon sehr übel gerupft und ruiniert, wenn z.B. durch einen Krieg mit China der Seehandel zusammenbricht, die US-Marine ruiniert wird, oder auch wenn durch einen Krieg mit dem Iran der Seeweg zum Persischen Golf blockiert wird. Eine der zentralen Schwächen insbesondere auch Deutschlands ist die Fragilität der Nahrungsmittelversorgung und die Industrialisierung und Globalisierung der  Nahrungsmittelproduktion.

Beispiel für die  nationalistische, antiglobalistische Bewegung in den USA

Martenson hat in seinem Artikel auch noch einige andere interessante Artikel verlinkt. Z.B. Liberal Chris Matthews, “Hillary Won’t Change If She Wins, She’ll Sell the Lincoln Bedroom.

An diesem Artikel besonders interessant fand ich die  Wahlkampfsprüche an dessen Ende:

Ich übersetze diese hier, weil sie ein Bild von Stimmung geben, die es in den USA offenbar auch gibt und die man in ähnlicher Weise sicher auch zunehmend in Europa und Deutschland erleben wird (Man sagt ja, dass die USA Europa bei vielen Entwicklungen immer etwas  voraus sind):

Amerika, wir sind an einer Wegscheide.

Werden wir die massive Korruption der globalen Politik der Regierung weiterführen, die den Mittelstand dezimiert hat und die unser Land zerstört, oder werden wir den Amerika-Zuerst-Pfad beschreiten, wo wir den Sumpf in der Bundeshauptstadt austrocknen und die die Bedürfnisse der Amerikaner über alle ausländischen Interessen stellen?

Die Antwort ist so einfach ….

In diesen letzten Tagen rufe ich euch auf, noch härter für euer Land zu kämpfen..

Inspiriert die Menschen, indem ihr die Amerika-Zuerst Agenda mit ihnen teilt.

Erklärt, dass wir nicht Demokraten gegen Republikaner sind.

Nein.

Wir sind Amerikaner gegen Globalisten.

Die Globalisten arbeiten für die Milliardenschwere  Spender und für fremde Länder.

Trump wird für dich und mich arbeiten.

Dies ist eine Bewegung  – wir sind die politischen AUSSENSEITER die gegen das versagende GLOBALE ESTABLISHMENT kämpfen.

Mache mit beim Widerstand und hilf uns zu kämpfen, um Amerika Zuerst zu  stellen.

Diese harten Wahlkampfsprüche in den USA sehe ich insbesondere auch vor dem Hintergrund von John Ralstons Sauls  Buch  The Collapse of Globalism: And the Reinvention of the World. Die erste Ausgabe aus dem Jahre 2005 hatte bezeichnender Weise noch den Titel The Collapse of Globalism: And the Rebirth of Nationalism. Also der Kollaps der Globalsierung und  die Wiedergeburt des Nationalismus.   Die Wiedergeburt des  Nationalismus ist dabei ein Phänomen, dem Saul auch in der neuen Auflage einen größeren Teil widmet. Dabei unterscheidet Saul  zwischen gutem, wünschenswerten und schlechtem, nicht wünschenswertem  Nationalismus.

Saul erklärt in diesem Buch auch, dass die vermeintlichen Erfolge der Globalisierung etwa in China und Indien durchweg in Wahrheit die Erfolge einer nationalistischen Politik der chinesischen bzw. der indischen Regierung waren. Die Ideologie der Globallisten hält Saul für eine ziemlich verrückte Modeerscheinung, die faktisch wie eine fundamentalistische Religion gewirkt und die Hirne der Politiker  und vieler Wirtschaftsführer und Professoren vernebelt hat, und die große Schäden angerichtet hat, die aber wie jede wirtschaftspolitische  Ideologie  nach einigen Jahrzehnten wieder  verschwindet.

Interessant zum Thema Globalisierung fand ich auch den Blogbeitrag der Versicherungsmathematikerin und Blogerin Gail Tverberg: Twelve Reasons Why Globalization is a Huge Problem (dt. Zwölf Gründe, warum die Globalisierung ein großes Problem ist).

Erklärung niedriger Ölpreise und das Scheitern der Energiewende

Zur Kriegsgefahr kann aus verschiedenen Gründen auch der sinkende energetische Wirkungsgrad der Ölförderung, aber auch der Förderung von Kohle und Gas werden. Dieser dürfte, neben der Unfähigkeit und Korruptheit der Eliten,  einer grundlegendsten  Hintergründe für die Stimmungsveränderungen in den USA und in anderen Teilen der Welt sein. Ich hatte dazu schon den Artikel Erschöpfung – Das Schicksal des Ölzeitalters, über die Studie der Hills Gruppe geschrieben. Inzwischen habe ich in dieser Richtung auch den Artikel Why energy prices are ultimately headed lower; what the IMF missed   (dt etwa.: Warum die Energiepreise am Ende sinken: Was der IMF übersehen hat) von Gail Tverberg gefunden. Sehr lesens- bzw. hörenswert ist auch  ihr Interview, das sie mit Chris Martenson   zu diesem Artikel und über die Aussichtslosigkeit  einer Rettung  der Zukunftsträume der Industriegesellschaften durch  Windkraft und Sonnenenergie , am 17. Oktober 2016 geführt hat: Gail Tverberg: Why There’s No Economically Sustainable Price For Oil Anymore – Producers need higher prices that the public can’t afford (dt. Warum es keinen wirtschaftlich nachhaltigen Ölpreis mehr gibt – Produzenten benötigen höhere Preise, als die Öffentlichkeit bezahlen kann.  Eine Zusammenfassung gibt es auch bei dem Blog LimitsToGrowth.de:  Postcast mit Gail Tverberg zu Ölpreisen).  In diesem Interview wird übrigens auch der Traum von einer den materiellen Lebensstandard im Westen auch nur ansatzweise erhaltenden “Energiewende” hin zu erneuerbaren Energien zerstört. Wind- und Sonnenergie sind nur in dem von Merkels “Energiewende” träumenden Mitmenschen Ausmaß nutzbar, wenn und solange man eine mit bezahlbaren fossilen Energieträgern betriebene, sehr komplexe Infrastruktur und Industrie hat – oder wenn man eine letztlich extrem unwahrscheinliche und unpraktikable, globale, über 50 Billionen Dollar kostende Lösung wählt, von der höchst unklar ist, ob sie jemals funktionieren würde.  Voraussichtlich wird die Enttäuschung extrem heftig, wenn all die Merkel-Fans, SUV-Besitzer und Gutmenschen merken, dass die Grundlagen der Westlichen Werte ebenso verschwinden wie die Unsichtbaren Nutzflächen.

Es wird ganz bestimmt so sein, dass man in Zukunft auch in Deutschland und Europa nur noch erneuerbare Energiequellen nutzt. Das hat man schließlich auch früher, in der Zeit vor der industriellen Revolution getan.  Der materielle Lebensstandart, die Bevölkerungsdichte und auch die Freiheit und Gleichheit waren allerdings drastisch geringer als heute. Irgendwer hatte neulich noch darauf hingewiesen, dass die Sklaverei in den USA wohl nicht ganz zufällig mit der Umstellung von erneuerbaren Energien (damals hauptsächlich Muskelkraft und Wasserkraft) auf fossile Brennstoffe zeitlich ungefähr zusammenfiel.

Dass die Lage sehr gefährlich ist und dass der Westen JETZT und nicht irgendwann in einigen Jahrzehnten  ein Problem mit der Energieversorgung hat, kam in dem Interview von Chris Martenson mit Gail Tverberg insbesondere auch durch folgende Zahlen zum Ausdruck: Die Ölindustrie habe seit 2014 schätzungsweise eine Billion Dollar an Investitionen in die Suche und Erschließung von Ölvorkommen eingespart, weil der Ölpreis nicht mehr kostendeckend sei.   Es seien nur noch ca.   10 Prozent  der Menge neu entdeckt worden, die weltweit verbraucht worden sei.

In dem Bericht Eindrücke vom VDW & ASPO Workshop am 24.10 in Berlin   auf der deutschsprachigen Internetseite www.peak-oil.com findet sich dazu passend  das folgendes Zitat:

Der zweite Vortrag war von Dr. Werner Zittel zum Thema ‘Verlängerung des fossilen Zeitalters? – Perspektiven der unkonventionellen Öl- und Gasförderung‘.

Das Fazit aus diesem interessanten Vortrag, der die Fördersituation bei Fracking, Shale-Oil & Co sowie die finanzielle Situation der großen Ölkonzerne beleuchtete, war dass:

  • der (aktuelle) Ölpreis nicht kostendeckend für die meisten Ölfirmen ist
  • Investitionen in langfristige Projekte gestoppt werden
  • Renditen massiv zurückgegangen sind
  • die Dividendenzahlungen aber steigen bzw. fast konstant bleiben
  • und deswegen die Verschuldungen massivst ausgedehnt werden
    • z.B. bei Shell von 60 auf 90 Milliarden $ in 2015
    • Pemex, Shell, BP und Exxon haben zusammen fast 400 Milliarden $ Schulden – eine Verdopplung seit 2010

Zittels Resümee war denn auch: Die Öl- und Gasbranche ist auf Crashkurs!

Wie sowohl die Studie der Hills Gruppe als auch der  oben erwähnte Artikel   Why energy prices are ultimately headed lower; what the IMF missed   von Gail Tverberg und ihr Interview mit Chris Martenson erklären, wird der Markt aber keine nachhaltig hohen Ölpreise, wie die Ölindustrie und auch die Förderländer für die Sicherstellung oder gar Ausweitung der Förderung benötigen, mehr zulassen.  Die Preise werden , wegen  der inzwischen zu schlechten  und sich weiter verschlechternden Energiebilanz der Ölproduktion  aller Voraussicht nach  wenn dann immer nur für kurze Zeit steigen, dann eine Rezession auslösen und wieder auf ein viel zu niedriges Niveau fallen.   Die Folge ist, dass sehr große Mengen der vor kurzem noch freudig gefeierten Ölvorkommen nicht mehr erschlossen und gefördert werden können. Das klingt irgendwie etwas widersprüchlich.

Extremwertbetrachtung zum Nutzen und Preis der  Ölförderung

Wenn ich etwas nicht gut verstehe mache ich eine Extremwertbetrachtung um das Problem so vielleicht besser zu verstehen. Hier ein Versuch. Was wäre wenn ein Fass Öl eigentlich 1000 Euro kosten müsste, und wenn von dessen 159 Litern 158,5 Liter für die Ölindustrie erforderlich wären, und nur noch ein halber Liter für die restlichen, keine Energie prodzierenden, sondern nur Energie verbrauchenden Wirtschaftsbereiche verfügbar blieben? Die Ölindustrie wäre eine gigantische Maschine die nur noch eine minimalen Nutzen erzielt. Die Leute der Ölindustrie würden aber auch etwas essen wollen, sie würden auch Ärzte, Straßen, Polizei und vieles andere aus dem keine Energie produzierenden Wirtschaftsbereichen haben wollen, wobei diese anderen Wirtschaftsbereich sich alle zusammen den kleinen Rest Öl teilen müssten, der bei der Förderung noch übrig bleibt. Was würde passieren? Die keine Energie produzierenden Wirtschaftsbereiche würden auf Handarbeit umstellen oder ihren Betrieb einfach einstellen.  Die  Arbeitsleistung der Gesamtbevölkerung pro Mannstunde würde sinken, weil zum einen absolut gesehen weniger Mannstunden geleistet würden (weil Firmen und Wirtschaftsbereiche mangels Energie die Arbeit einstellen würden) und es würde pro noch geleisteter Mannstunde weniger produziert, weil Handarbeit weniger produktive wäre. Man stelle sich dazu vor, dass eine Baugrube nicht mehr mit einem Bagger ausgehoben würde, sondern wieder wie vor 200 Jahren von Hand, mit Hacke, Schaufel, Schubkarre und Pferdefuhrwerk. Die Erdbewegung pro Mann und Stunde wäre drastisch geringer.   Dazu käme, dass Frauen für viele Arbeiten, bei denen sie heute, dank mit billiger   Energie betriebener Maschinen gut mit Männern konkurrieren können, nicht mehr eingesetzt werden könnten (siehe die Zahlen in Mit Frauen ins Manöver) oder  vorschnell  ihre Gesundheit ruinieren würden oder zumindest drastisch schlechter bezahlt werden müssten. Die Wirtschaft und der Lebensstandart würde ganz erheblich fallen.

Es käme außerdem zu sozialen Unruhen, zur Suche nach Schuldigen und möglicherweise auch zu Bürgerkriegen und Revolutionen, weil die Menschen nicht einfach verschwinden, sondern Ansprüche stellen,  Hunger haben,  frieren und auf vermeintlichen Rechten bestehen würden. Den Sozialstaat und die Renten würden man nicht mehr finanzieren können, weil die Arbeitsproduktivität wegen der fehlenden billigen Energie dafür zu gering würde.   Ohne grundlegenden, rechtzeitige Reformen der Landwirtschaft könnte nicht einmal die Ernährung der Bevölkerung gesichert werden.  Man bedenke, dass heute alleine für jede Kalorie der in den in der westlichen Welt verbrauchten Nahrungsmitteln, 10 bis 20 Kalorien aus fossilen Energieträgern aufgewendet werden müssen. Vor hundert Jahren hat die Landwirtschaft noch deutlich mehr Energie produziert als sie verbraucht hat.

Man könnte nun einen Teil der für die Ölförderung nötigen Energie durch Kohle und Gas bereitstellen und damit die Ergebnisse der Ölförderung für einige Zeit etwas  verbessern.  Aber  dadurch würden  mehr  Kohle und Gas verbraucht und sie würden schneller  schwieriger zu fördern sein. Sofern komplizierte Umwandlungsverfahren nötig wären, würde durch diese die Umwelt stärker belastet und der Gesamtenergie- und Umweltverbrauch würde bei im Vergleich zu heute oder früher gleichbleibendem  Nutzen für die  keine  Energie produzierenden Wirtschaftszweige  steigen.   Wenn  unbegrenzt  Ressourcen verfügbar wären, könnte man einfach die Ölförderung steigern und damit die Verschlechterung des Wirkungsgrades ausgleichen. Es sieht aber so aus, dass die Ölförderung ziemlich konstant bleibt oder sogar abnimmt, obwohl immer mehr Öl für die Ölförderung selbst verbraucht wird.

 Komplexitätskosten

Die Energieverschwendung und die maßlose Steigerung der Fragilität der westlichen Industriestaaten durch die Globalisierung,  sowie die zunehmende  Verarmung großer Teile  der  Bevölkerungen  in den Industriegesellschaften wegen der  steigenden  Kosten der Energie- und Rohstoffgewinnung, verschlechtern natürlich auch das politische Klima und sie  fördern das Entstehen der einen oder anderen Form des Nationalismus. Zumindest monoethnische, monokulturelle Nationalstaaten kann man dabei  auch  als Gebilde mit relativ geringen Komplexitätskosten sehen, die den Vorteil haben, dass sie, insbesondere dann, wenn sie auch noch mit einer einheitlichen Religion verbunden werden, auch in Zeiten knapper Energie einen relativ hohen Wohlstand und Zivilisationsgrad ermöglichen und damit erstrebenswert sind.  Siehe auch Warum Religion? und Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter, sowie Leopold Kohr – Leben nach menschlichem Maß.

Komplexe, multiethnische und multikulturelle Gesellschaften und große Staatenbünde, wie die EU und das “neue ” Deutschland kann man dagegen, ebenso wie internationale Konzerne als Gebilde sehen, die, wenn überhaupt, nur dann Vorteile bieten und lebensfähig sind, wenn und solange es genug billige Energie gibt.  Sie erfordern nämlich  komplexe Regelungen , Sicherheitsmaßnahmen usw. die insbesondere auch Energie kosten, die dann für  die Befriedigung der Grundbedürfnisse, aber auch für kulturelle  Bedürfnisse der Hauptbevölkerung und die  für die  Sicherheit  des  Ganzen nicht  mehr zur Verfügung stehen.  Weil solche Gesellschaften, Staaten,  Staatenbünde und Konzerne auch Vorteile haben, machen sie sicher Sinn wenn und solange genug billige Energie zur Begleichung der Komplexitätskosten vorhanden ist.

Dass es mindestens grenzenlos dumm  ist, solche komplexen Gebilde aufzubauen und um jeden Preis erhalten zu wollen, wenn absehbar ist, dass die für den Erhalt und Betrieb nötige billige Energie bald nicht mehr vorhanden sein wird, versteht sich von selbst. Kluge Regierungen würden solche komplexen Konstruktionen rechtzeitig und vorsichtig abbauen und die Komplexitätskosten gezielt senken anstatt sie, wie z.B. die deutsche Bundesregierung massiv in die Höhe zu treiben.

Vor diesem Hintergrund ist auch anzunehmen, dass nicht nur die EU, sondern insbesondere auch die USA in den nächsten Jahrzehnten zerfallen werden,  um so ihre Komplexitätskosten mehr oder weniger unfreiwillig oder im Falle der Wahl kluger, verantwortungsbewusster Regierungen auch freiwillig, zu minimieren und an die Gegebenheiten des postfossilen Zeitalters anzupassen. Das postfossile Zeitalter ist dadurch gekennzeichnet, dass man zwar weiß, dass noch riesige Vorräte an Öl, Kohle und Gas in der Erde liegen, aber dass der Energieaufwand und teilweise auch die Umweltbelastung die mit deren Förderung verbunden wäre so hoch ist, dass sich die Förderung nicht mehr lohnt.

Voraussetzung für das Erleben dieses Zeitalters ist natürlich, dass nicht, wie  jetzt  u.a. von  Chris Martenson befürchtet, irgendwelche Knallköpfe im Westen versehentlich oder vorsätzlich einen Krieg mit Russland oder China   anfangen. Ein Krieg mit Russland ist unbedingt vermeidbar. Ein Krieg mit China ist voraussichtlich unvermeidbar, aber wenn er rechtzeitig gut vorbereitet wird, könnte man vielleicht seinen Verlauf und seine Folgen noch abmildern.

Das Leben im postfossilen Zeitalter

Das Leben im postfossilen Zeitalter kann durchaus  angenehm werden wenn man es richtig vorbereitet und genügend Wissen aus unserer Zeit hinüberrettet. Die die heutigen großen Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen werden  dann aber  aller  Voraussicht nach   nur noch als Ruinen und in Geschichten existieren,  weil   die Herstellung , der Betrieb und der Ersatz dieser Anlagen  und der  dafür  nötigen  Infrastruktur  fossile Brennstoffe  und da  ganz  besonders auch  Erdölprodukte erfordert . Man  denke nur an das  Transportwesen , den Straßenbau und die  schweren Maschinen für die  Erdbewegung.   Ein denkwürdiges Buch dazu ist das   im  Januar 2016 by Springer Engery-Briefings erschienene When Trucks Stop Running: Energy and the Future of Transportation  von Alice Friedemann. Es gibt zwei Interviews mit Frau Friedemann.  Eines mit James  Howard Kunstler,  vom  1. Juli 2016:    KunstlerCast 278 — Alice Friedemann — When the Trucks Stop Running  und eines mit Chris Martenson vom August 2016: Alice Friedemann: When The Trucks Stop Running – The modern trucking fleet is living on borrowed time.

Eine gute Vorstellung vom Leben im postindustriellen, postfossilen Zeitalter im Nordosten der USA liefern James Howard Kunstlers inzwischen vier Romane  der World Made by Hand Reihe:

  1. World Made by Hand: A Novel (2009)
  2. The Whitch of Hebron: A World  Made by Hand Novel ( 2011)
  3. A History of the Future: A World Made By Hand Novel (2014)
  4. The Harrows of Spring: A World Made by Hand Novel (2016) Mit Harrows sind hier nicht Eggen sondern Plagen gemeint.

Ich fand alle vier Bände sehr lesenswert und inspirierend. Ich fürchte aber, dass in einer solchen Zeit, trotz aller Schwierigkeiten, Aufstände, Rassenunruhen und Kriege, die Kunstler für ein solche Zeit  für das Gebiet der heutigen USA prognostiziert, zumindest Deutschland, Frankreich, England, die Beneluxländer und das südlichere Europa,  als  Folge der  Entwicklungen in den letzten  30 Jahren, vergleichsweise sehr viel ungemütlicher, lebensfeindlicher und trauriger werden.  Für diese Gebiete hat der Franzose Jean Raspail mit seinem sehr hellsichtigen,  1972 erschienen Roman, 2015 neu ins deutsche übersetzen, Roman Das Heerlager der Heiligen,  und in Sieben Reiter verließen die Stadt viele Aspekte der Zukunft sicher besser beschrieben.

John M. Greer hat hat auf seinem Blog The Archdruid Report von August 2015  bis September 2016 insgesamt 25 Kapitel mit der Überschift Retrotopia: … geschrieben, indem er die künftige Entwicklung in den heutigen USA in erzählender Form untersucht. Ich habe diese noch nicht gelesen, aber Greer ist eigentlich immer ganz interessant. Ich hatte von ihm seinen Roman Twilight’s Last Gleaming gelesen, indem die USA 2026 einen Krieg gegen China führen, verlieren und sich dann schließlich selbst auflösen. In Kollaps als Chance hatte ich den Inhalt von Twilight’s Last Gleaming kurz nacherzählt.

Kelberg, den 31.10.2016

Christoph Becker




General Chi Haotians gespenstische Reden

Hier möchte ich auf zwei ziemlich gespenstische und beunruhigende Reden eines alten chinesischen Generals, Funktionärs und Exverteidigungsministers aufmerksam machen. Sind die Reden echt oder Propaganda und gefälscht? Sind sie eine extreme Einzelmeinung oder einen mehrheitsfähige Meinung? Ganz klar ist das nicht, aber diese Reden erscheinen mir logisch, konsequent, realistisch und nachvollziehbar, insbesondere auch angesichts der globalen und auch der chinesischen Umweltprobleme und ökologischen Grenzen, auf die ich im Laufe des letzten Jahres auf meiner Webseite aufmerksam gemacht habe.

Im Wesentlichen scheint China demnach einen großen Krieg mit den USA und unter anderem die Eroberung Nordamerikas – mit Ausrottung der Amerikaner –  als unvermeidlich anzusehen. Europa dürfte bei Kriegspielen dieser Dimension nur eine kleine Nebenrolle spielen, auch wenn die vollständige Vernichtung der Europäer (natürlich einschließlich der derzeit bei uns “Schutz” suchenden “Flüchtlinge” eine logische und konsequente Folge der Gesamtpläne sein dürfte.

Google lieferte am 25.8.2015 mit “Chi Haotian rede” 2320 Treffer.

Hier die Links auf deutsche Übersetzungen der Reden:

Die erste Rede, “Der Krieg kommt auf uns zu”:

http://www.epochtimes.de/china/politik/der-krieg-kommt-auf-uns-zu-a4838.html

Die zweite Rede “Der Krieg ist nicht weit; er ist der Geburtshelfer für das chinesische Jahrhundert!“:

http://www.epochtimes.de/top-themen/der-krieg-ist-nicht-weit-er-ist-der-geburtshelfer-fuer-das-chinesische-jahrhundert-a6652.html

Ich kann es mir angesichts der unser Land regierenden Damenriege nicht verkneifen vor dem Hintergrund der allgemeinen Entwicklung und gerade auch der oben erwähnten Reden, ein Bild aus dem letzten Bundestagswahlkampf zur Erinnerung an die Sprüche der CDU zu posten, zumal die zweite Rede Chi Haotians damit beginnt, dass er ganz entzückt darüber ist, dass eine große Mehrheit der jungen Chinesen laut einer Umfrage bereit ist, im Krieg auf auch Frauen, Kinder und Kriegsgefangene zu schießen, und das insbesondere auch in zu eroberndem Feindesland, das man als neuen Lebensraum braucht und das man natürlich entvölkern muss um es neu besiedeln zu können.  Die Dame auf dem Bild, und ihre Tocher, gehören nach Ansicht Chi Haotians übrigens einer klar unterlegenen Rasse an – wenn ich das richtig verstanden habe und wenn die Übersetzung korrekt ist.

CDU2013FrauKindBei dem Bild denke ich – natürlich vor dem Hintergrund der oben erwähnten Reden Chi Haotians – auch an die attraktiven, kinder- und familienfreundlichen Arbeitsplätze die Frau von der Leyen bei der Bundeswehr schaffen möchte, an die nicht funktionierenden und fehlenden Waffen, an die unsinnige Provokation Russlands wegen der Ukraine (wir werden die Russen nämlich gegen China bitter nötig brauchen), an die völlig fehlende Vorbereitung von auf  umweltfreundliche Massenvernichtung der Bevölkerung abzielende Großangriffe und ich denke an die Bischöfe, Priester und Messdiener der politischen Korrektheit, die einen so ungeheuerlichen, selbstgefälligen Rassismus wie den des alten Generals Chi Haotians mit Schulmädchenhaft erhobenem Zeigefinger missbilligen dürften, falls man in deren elitären Kreisen und Traumwelten je davon Notiz nimmt, was andere Völker an kultureller Bereicherung gerade auch auf diesem Gebiet so alles zu bieten haben.

Kelberg den 25. August 2015

Christoph Becker




Neues vom Nahen und Fernen Osten

Auf der Webseite www.generaldynamics.com von John Xenakis fand ich Anfang   März 2015 einige bemerkenswerte Meldungen über den Nahen und Fernen Osten.

Hier einige Auszüge:

7.  März-2015 Türkei, Saudi Arabien und andere  und einige andere Staaten des Golfrates sowie Pakistan versuchen, gegen den Iran gerichtete  “Sunnitische Einheit” zu bilden.

Die Treffen werden zweifellos die früheren Übereinkommen bestätigen, die dafür sorgen, dass Pakistan an Saudi Arabien Atomwaffen und atomwaffenfähige Raketen liefern wird, falls der Iran Atomwaffen entwickelt.

Es wird in weiten Teilen des  Mittleren Ostens geglaubt, dass Barack Obama mit dem Iran einen Vertrag unterzeichnen wird, der die Entwicklung von Atomwaffen erlauben wird, was besonders für Saudi Arabien bedrohlich ist.

Xenakis schreibt dann weiter:

Langjährige Leser [von www.generaldynamics.com] sind sich bewußt, dass ich [John Xenakis] bereits vor 10 Jahren auf der Basis einer generationsdynamischen Analyse vorhergesagt habe, dass China, Pakistan und die sunnitisch-muslimischen Staaten in dem kommenden Zusammenstoß der Zivilisationen die Feinde von Indien, Russland, Israel und dem Westen sein werden. Diese Vorhersage war vollständig vernünftig auf einer Generationsanalyse basiert, die ich verschiedene Male erläutert habe, aber trotzdem erschien diese Vorhersage vor 10 Jahren phantastisch. Daher ist es ziemlich  überraschend diese Vorhersage mehr und mehr, Schritt für Schritt  in Erfüllung gehen zu sehen.

Wie auch immer, die Rolle Ägyptens in diesem Arrangement muss noch bestimmt werden. Neuere Trends zeigen, dass Ägypten eher mit dem Westen verbündet sein wird als mit den sunnitischen Golf-Staaten, aber es ist ebenso möglich, dass Ägypten sich in gegenseitig bekriegende Fraktionen aufspaltet.

5. März 2015  China erhöht seine Militärausgaben weiter mit zweistelligem Prozentsatz. ….

Die Zunahmen dienen wahrscheinlich der Steigerung der Kampfkraft der Marine mittels Anti-U-Boot-Schiffen und Flugzeugträgern um Chinas Strategie zu unterstützen, seine militärische Macht zu nutzen, um Territorien im östlichen und südlichen Chinesischen Meer zu annektieren, die historisch lange zu anderen Ländern gehört haben……..

Aber China hat sein Militär über Jahre weiter rasant mit verschiedenen Waffen und Raketensystemen ausgebaut, die keinen anderen Zweck haben als einen präventiven Angriff auf amerikanische Flugzeugträger, amerikanische Militärbasen und amerikanische Städte.  Generational Dynamics (Generationsdynamik)  sagt voraus, dass China die Ausführung eines präventiven nuklearen Großangriffs auf die Vereinigten Staaten vorbereitet.

8.2.2015 US-Marine sagt China hat nun mehr Angriffs-U-Boote als die USA.

Wenn man sich  das Inverview mit Prof. William R. Catton durchliest bzw. anhört und sich dessen Buch Bottleneck : Humanity’s Impending Impasse (English Edition) durchliest, und dazu vielleicht auch noch von When the Rivers Run Dry: Water–The Defining Crisis of the Twenty-first Century von Fred Pearce sowie Söhne und Weltmacht: Terror im Aufstieg und Fall der Nationen von Gunnar Heinsohn und dann auch noch die extreme Verwundbarkeit moderner Industriestaaten für gezielte Angriffe auf deren Infrastruktur bedenkt, dann ist es in der Tat gut denkbar, dass in China längst an einem Erstschlag gegen die USA und Europa gearbeitet wird UND, dass in Europa dann nicht nur das Licht ausgeht, weil die Stromversorgung und die Elektronik nicht mehr funktionieren, sondern dass dann auch sehr bald aus Südosten – und vielleicht auch wieder aus Südwesten, muslimische Heerscharen in Europa einfallen, denen wir dann, anders als in den Zeiten von Karl Martell und Prinz Eugen vielleicht nicht mehr standhalten können.

Man bedenke, dass Saudi Arabien heute nach den USA und China den größten Verteidigungshaushalt in der Welt hat, und dass es mehr als dreimal so viele schwere deutsche Kampfpanzer in Deutschland bestellen wollte wie Deutschland in Zukunft selbst haben wird.  Man studiere und addiere vielleicht auch einmal die Truppenstärken und die Ausrüstungen mit schweren Waffen, die eine sunnitische Allianz im Hinterhof Europas aufbieten kann.

Selbst wenn China im nächsten Weltkrieg eine halbe Milliarde Menschen verlieren und dafür aber den Westen vernichten würde, würde es den Krieg gewonnen haben und hätte die Kontrolle über die nun einmal endlichen und zugleich zur Neige gehenden Rohstoffe und Umweltkapazitäten dieser Welt.  Als die Liste der Kriege und antropenen Disaster auf der englischen Wikipedia-Seite noch nach nach Opferzahl in Relation zur jeweiligen Weltbevölkerung sortierbar war,  belegte China mit seinen Revolten und inneren Konflikten der letzten 2200 Jahre, etliche vordere Plätze. Der ehemalige US-Kongressabgeorndet Dr. Roscoe Bartlett, erwähnte in einer seiner Reden über Peak Oil, Eindrücke von seinem Besuch in China, wonach die Chinesen, anders als der Westen sehr weit vorausplanen. Und er äußerte  auch mehrfach die Meinung, dass der Tag kommen wird, an dem die Chinesen sagen werden “Hey, das Öl dieser Welt gehört uns. Wir haben noch so und so viele hundert Millionen Menschen, die auch die Segnungen eines westlichen Lebensstandarts aus dem Fernsehn kennen, die ihn noch nicht haben aber auch genießen wollen.