Warum ich gegen Wölfe bin

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts machten die Wölfe die Eifel unsicher  und verursachten beträchtliche Schäden. In schneereichen Wintern  durchstreiften ganze Wolfsrudel die Wälder,  kamen bis in die Dörfer, rissen Hofhunde, drangen in die Ställe ein  und töteten das Vieh.

Mit diesen  soeben zitierten Sätzen beginnt  das Kapitel Die Bekämpfung der Wölfe  auf Seite 74 in dem Buch Notzeiten in der Eifel: Von der Hexenverfolgung bis zum Kriegsende an der Westfront
von Hans-Peter Schiffer.

Weiter liest man in diesem Buch:

Am 2. Mai 1816  wurde im Dreiherrenwald  bei Büllingen im Kreis Malmedy ein toter Mann gefunden,  an dem man deutliche Spuren von Tierbissen feststellte. Nachforschungen ergaben, dass der Lohgerberknecht Ägidius Baudingen aus Malmedy,   den man am 4. Dezember 1815 nach Schöneseiffen bei  Schleiden   geschickt hatte, im Walde von Wölfen überfallen worden war.

Am 1. Oktober 1816 wurde bei Kerpen  im Kreise Daun ein Müllerknecht, der zu nächtlicher Stunde vom Kerpener  Markt  auf dem Heimweg  ausruhte,  von einem Wolf am Kopf und im Gesicht erheblich verletzt. Den Bissen ist der Müllerknecht  nach qualvollen Wochen  am 20. November  im Krankenhaus in Koblenz erlegen.

Ebenfalls in der Nacht des 1. Oktober 1816 griff ein Wolf noch einen anderen Menschen an, der das Tier jedoch abwehren konnte. Als der Wolf am frühen Morgen bei Rockeskyll eine Rinderherde angriff, wurde er von einem Jäger erlegt.

Am Abend des 20. Juli 1815  raste ein Wolf durch die Fluren des Pellenzgebietes  bei Koblenz, zerriss Vieh und Hunde  und fiel mehrere Menschen an. Im Kreis Ahrweiler verletzte ein Wolf Kinder, Frauen und Männer.

In Koblenz stellte man am 26. September 1815 fest,  dass sieben Menschen an den Verletzungen  durch Wölfe gestorben waren. In einer Bekanntmachung hieß es: „Es wird jeder, der über Land reist oder zu Feld-  und anderen Arbeiten außerhalb gewohnter Orte geht, wohl tun sich mit irgendeiner Waffe, Lanze,  Heugabel  oder festem Knüppel zu versehen.

….

Abt  Regino von Prüm  erwähnt im Jahre 906  die alljährlich durchgeführten Bittgänge, die im Gebiet  des Erzbistums Trier  aufgrund eines Beschlusses  der Bischöfe  Galliens „zur ab Wendung der reißenden Wölfe“  eingeführt worden waren. Solche Bittgänge  hat man am  „kaalen (kalten) Mittwoch“  in der 3. Woche nach Ostern  bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gehalten. Das Weistum von Keßeling (1395) und das von Kreuzberg an der Ahr (1518)   bestätigen das Vorkommen der Wölfe in diesen Eifelgegenden.

Die Bevölkerungsdichte in Deutschland ist heute um ein Vielfaches größer  als in der Zeit vor 1820.  Wie ich in meinem vorigen Blogbeitrag über elektronische Schlösser und EMP erklärt habe, ist es durchaus möglich, dass bei einem sogenannten EMP-Angriff  alle  oder ein großer Teil der Waffen  der Jäger unbrauchbar werden, weil die   Waffenschränke  oder auch die Waffen selbst  elektronisch gesichert sein könnten. Gleichzeitig würde es bei einem solchen Angriff  zu einer Hungersnot in Deutschland  und wohl auch in anderen  Teilen Europas  und  Nordamerikas  kommen, wie man sie in den letzten Jahrtausenden nicht erlebt hat.  Wölfe und Luchse bekämen ein fantastisches Nahrungsangebot,  insbesondere auch in Form von durch Hunger und Krankheiten geschwächten Menschen,  die auf der Suche  nach Essbarem in den Wäldern und auf Feldern umherirren würden.  Gleichzeitig würden Wölfe und Luchse Nutztiere und für den Verzehr  durch Menschen geeignetes Wild  reißen und damit die Zahl der Opfer der Hungersnot weiter steigern. Das große Nahrungsangebot  und der Ausfall  der Jäger  würde dann zu einer starken Vermehrung dieser gerade in Zeiten der Not auch für den Menschen gefährlichen  und schädlichen Raubtiere  führen, was die Schäden und die  Zahl  der diesen Raubtieren direkt oder indirekt zum Opfer fallenden  Menschen weiter erhöhen würde.

Dazu kommt, dass Wölfe und auch Luchse das Wild  in unserer ohnehin schon extrem dicht besiedelten Kulturlandschaft unnötig zusätzlich verängstigen und unter Stress setzen, wie Jäger berichten.  Dem Buch Unter Räubern: Zur Wirkung von Beutegreifern in Kulturlandschaften,  von Paul Müller, ist zudem zu entnehmen,  dass z.B. Luchse eben nicht – wie oft behauptet und vermutet wird – nur krankes Wild   reißen,  sondern jedes von seiner Größe her als Beute geeignetes Tier, das ihnen in den Weg kommt.

In der Jungen Freiheit Nr.  9/15,  vom 20.2.2015 stand unter der Überschrift Grüße aus Madrid, Der Wolf ist los! das Folgende:

In Spanien sind die Wölfe los. Fassungslos steht der Viehhirte Javier Colmenarejo aus San Mames, einer kleinen Gemeinde in der Provinz Madrid, vor den zerfleischten Kadavern seiner Ziegen. „Noch vor ein paar Tagen hatte ich 250 Tiere, jetzt sind es 80 weniger. Schuld daran sind diese verdammten Wölfe. Sie haben sie nicht einmal aufgefressen, sondern in einem wahren Blutrausch getötet und dann liegengelassen“, sagt der stämmige Mann mit dem dichten Strubbelbart und dem wettergegerbten Gesicht.

Wie es nun weitergehe? Colmenarejo winkt resigniert ab. Jetzt werde er vermutlich seine kleine Käserei schließen müssen. Die überlebenden Tiere stünden derart unter Streß, daß sie kaum noch Milch geben würden. Eine Versicherung habe er leider auch nicht, die ihm den Verlust, den er mit allen anfallenden Kosten und Folgekosten auf rund 70.000 Euro schätzt, ersetzen würde. Und die staatlichen Hilfsmaßnahmen könne man ohnehin vergessen, so gering seien sie.

Miquel möchte seinen Lebensunterhalt nicht mit Entschädigungen bestreiten.

Auch sein Kollege Miquel aus dem nordwestlichen Asturien, dem ein Wolfsrudel kürzlich drei Schafe gerissen hat, greift höchst ungern auf staatliche Ausgleichszahlungen zurück: „Ich möchte meinen Lebensunterhalt nicht mit Entschädigungen bestreiten, sondern Tiere aufziehen und Käse machen. Es züchtet ja auch niemand Hunde, um sie später auf der Autobahn auszusetzen und plattfahren zu lassen.“

Seit die spanische Regierung in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein strenges Schutzprogramm für die Wiedereinbürgerung des Wolfes aufgelegt hat, hat sich deren Bestand rasant vermehrt. Heute wird er auf rund 3.000 Tiere geschätzt – sie leben vor allem in den weitgehend unberührten und kaum von Menschen besiedelten Landschaften Zentral- und Nordwestspaniens, inzwischen aber auch in Katalonien. Dort rissen, nur vierzig Kilometer von Barcelona entfernt, Wölfe mehrere Schafe. Genetische Untersuchungen ergaben, daß sie aus den italienischen Abruzzen stammen und über Südfrankreich nach Spanien einwanderten.

Mit der Zahl der Raubtiere sind auch die Übergriffe gestiegen. In der Provinz Castilla y León gab es allein zwischen 2007 und 2010 über 2.800 Rudelangriffe mit über 8.200 toten Schafen und Ziegen. In den vergangenen vier Jahren hat sich diese Zahl abermals drastisch erhöht. Nach Ansicht des lokalen Internetanbieters leonoticias.com ist die Situation „dramatisch“.

Wie man dem obigen Zitat entnehmen kann ist die Wiederansiedlung von Wölfen ein klarer Fall von Tierquälerei und ein vorsätzlicher Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Weil Wölfe ihre Beute treiben und auch Herden in Panik versetzen können, wird die Wiederansiedlung von Wölfen, wie mir ein alter Schäfer gesagt hat, auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu Verkehrsunfällen etwa mit Kraftfahrzeugen oder Eisenbahnen führen.  Wölfe könnten damit auch indirekt Menschen töten oder schwer verletzen. Die Schäden könnten sehr hoch werden, etwa wenn Gefahrguttransporte verunglücken weil Wölfe eine Herde in Panik versetzen, zum Ausbrechen aus ihrer Umzäunung und damit dann entsprechende Unfälle verursachen. Zu erwarten ist auch, dass die Wölfe ähnlich wie heute schon Füchse und Wildschweine in Ortschaften und Städte vordringen wenn und weil sie herausfinden, dass sie dort sicher jagen können und besonders viel Futter finden.

Vor diesen Hintergründen bin ich aus Sicherheitsgründen und auch  aus Gründen des Tierschutzes,  gegen eine Wiederansiedlung von Wölfen und  Luchsen  in Deutschland  und ich bin dafür,  die  bereits wieder angesiedelten Wölfe und Luchse in ganz Deutschland scharf zu bejagen und zu vernichten.

Die Wiederansiedlung der von unsere Vorfahren aus sehr guten Gründen ausgerotteten Wölfe und Luchse in unserer Kulturlandschaft ist im Übrigen auch ein Beispiel für eine völlig unnötige Steigerung der Komplexität und damit auch des Kapital- und  Energieaufwandes unserer Gesellschaft. Damit wiederum bringt uns die Wiederansiedlung von Wölfen und Luchsen dem Zusammenbruch unserer Zivilisation näher, bzw. wird zu einem Beitrag zu diesem. Siehe dazu auch das Interview mit Joseph Tainter über den Kollaps komplexer Gesellschaften und den Beitrag Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen sowie auch das von mir übersetzte Interview mit dem Soziologen und Ökologen William Catton. Gründe für die Mehrbelastung der Umwelt und der Gesellschaft durch Wölfe und auch Luchse sind z.B.

  • der Aufwand für die Wiederansiedlung an sich
  • der Aufwand für zusätzliche Regelungen und Verordnungen sowie für deren Überwachung
  • der Aufwand für Entschädigungen, z.B. für Tierzüchter
  • der Aufwand für Sicherheitsvorkehrungen, den z.B. die Halter von Schafen und Ziegen treiben müssen.
  • der Aufwand für die Jagd und Bekämpfung von Wölfen und Luchsen, den spätere Generationen werden treiben müssen und auch die Schäden, die diese durch Wölfe und Luchse erleiden werden.

Politiker und Parteien, die sich für die Wiederansiedlung  von Wölfen und Luchsen  stark machen und gegen deren Bejagung aussprechen, sind meines  Erachtens  daher verantwortungslos, sadistisch und kurzsichtig und sie sollten auf gar keinen Fall wieder gewählt werden.

Wer sich um eine Verbesserung der Biodiversität und biologischen Vielfalt verdient machen will, könnte man sich vielleicht besser für eine Förderung der  Restaurierenden Landwirtschaft stark machen und sich  zudem im Sinne des oben erwähnten Buches  Unter Räubern: Zur Wirkung von Beutegreifern in Kulturlandschaften  von Paul Müller, für eine ganzjährige, scharfe Bejagung von Nahrungsopportunisten, wie Fuchs, Waschbär, Elster und Krähe einsetzen. Stattdessen werden für die Qualität des Bodens und die biologische Vielfalt nachteilige Monokulturen wie Mais und Raps gefördert. Außerdem werden die  für Hasen, Rebhühner und die zur Schädlingsbekämpfung wichtigen Singvögel nachteiligen Füchse, Elstern und Krähen  mit Schonzeiten und Jagdverboten verhätschelt und gefördert.

Wer sich um Verbesserung der Zukunftschancen Deutschlands ( und Europas) verdient machen will, könnte man vielleicht auch helfen die Komplexität unserer Gesellschaft zu reduzieren, solange wir das noch freiwillig und schonend können, statt sie mit so sinnfreien bis schädlichen Vorhaben wie der Wiederansiedlung von Wölfen und Luchsen weiter zu steigern. Siehe dazu insbesondere den Abschnitt Das Byzantinische oder Ostroemische Reich  in meinem Blogbeitrag  Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen, sowie meinen Blogbeitrag Von der Wehrmacht lernen, den ich verfaßt habe, nachdem ich mir im Herbst 2014 die Klagen einiger Beamter verschiedener Fachrichtungen über den zunehmenden, oft lähmenden und kontraproduktiven Irrsinn der Vorschriften und Gesetze in diesem, unserem Land angehört und als Reaktion darauf Martin van Crevelds Buch Kampfkraft: Militärische Organisation und Leistung der deutschen und amerikanischen Armee 1939-1945 aus dem Regal genommen und faziniert in einem Zug gelesen haben.

Nachtrag 31.10.2021:

Kelberg, den 15.3.2015, erweitert am 30.10.2021

Christoph Becker




Elektronische Schlösser und EMP

Was passiert eigentlich mit elektronischen Tresorschlössern und mit biometrisch gesicherten Waffen bei einem EMP-Ereignis bzw. bei einem EMP-Angriff?

Heute habe ich mit einigem Schaudern einen Vortrag  zum Thema Waffenrecht angehört. Demnach bereitet die EU ein Waffenrecht vor, das biometrische Sicherungen für legale Waffen vorsieht. Das ist noch düstere Zukunftsmusik.  Reale Gegenwart ist aber schon, dass dieselbe Professorin es als empfehlenswert ansieht, Waffen in Tresoren aufzubewahren, die mit elektronischen Zahlenschlössern gesichert sind.

Was passiert mit solchen Tresorschlösseren und mit biometrischen Waffensicherungen, wenn irgendwer eine Atomwaffe in 300 bis 400 km Höhe über der südlichen Nordsee oder dem englischen Kanal zündet, so dass der von der Kernwaffe erzeugte elektromagnetische Puls die Elektronik und die Stromversorgung u.a. in ganz Deutschland, bis hin zu den Alpen, und natürlich auch in einigen Nachbarländern zerstört (( Die Möglichkeit dass “irgendwer” so etwas tut verschwindet nicht dadurch, dass wir das nicht möchten oder unfair finden. Die Möglichkeit, dass so etwas passiert steigt vielmehr Jahr für Jahr durch ein ganzes Bündel von Problemen, von denen ich viele in Beiträgen auf meinen Blog hier angesprochen habe. Die Möglichkeit, dass wirklich “irgendwer” so einen Angriff tatsächlich durchführt, steigt zudem auch durch die zunehmende Maximierung unserer Verwundbarkeit durch solche Angriffe.  )) ?

Der ins Deutsche übersetzte Roman One Second After – Die Welt ohne Strom, von William R. Forstchen, auf den ich schon in meinem Beitrag Eine Sekunde danach hingewiesen habe, spricht Probleme mit elektronischen Sicherungen und Schlössern nicht an. Gleiches gilt für die andere Literatur, auf die ich in dem Beitrag Weitere Literatur zum Thema EMP hingewiesen hatte.

Konkret könnte eine verbreitete Verwendung von elektronischen Schlössern für Waffentresore und von den von der EU angestrebten biometrischen, und damit in der Praxis elektronischen Sicherungen von legalen Waffen dazu führen, dass das Waffenrecht dafür sorgen würde, dass ausgerechnet in der für die Bürger des Landes schlimmsten aller Fälle die legalen Waffen weitestgehend unbrauchbar würden, so dass die Bevölkerung kriminellen Elementen mit ihren von einem Ausfall der Elektronik nicht betroffenen, illegalen Waffen völlig schutzlos ausgeliefert wäre.  Inwieweit Polizei und Militär ebenfalls durch eine flächendeckende Zerstörung elektronischer Schlösser und Sicherungen faktisch entwaffnet würden, ist die Frage. Ich gebe hier zu bedenken, dass nach einem EMP-Angriff auch elektrische betriebenen Werkzeuge wie Bohrmaschinen und Plasmaschneidbrenner, mit denen man die Tresore öffnen könnte, nicht mehr funktionieren würden.

Ferner gebe ich zu bedenken, dass der amerikanische Luftwaffenoffzier Albert Clark in seinem Roman The Price of Peace die hinter einem EMP-Angriff auf die USA stehenden Chinesen in großem Umfang Handfeuerwaffen an gewaltbereite Gruppen in den amerikanischen Städten verteilen lässt, um das Chaos und die Gewaltorgien, die nach so einem EMP-Angriff zu erwarten sind, noch weiter zu verstärken.  Mit so etwas sollte man vorsichtshalber auch in Europa rechnen und man sollte bedenken, dass ein EMP-Angriff auch alle elektronischen Kommunikationsmittel der Behörden zerstören würde.  Die Behörden würden praktisch von einer Sekunde auf die andere stumm und taub und sie würden ihr elektronisches Gedächtnis verlieren. Man bedenke auch, dass eine Reparatur der Stromversorgung und der elektronischen Infrastruktur nach einem solchen Angriff, wegen der extremen Größe des Schadens, so gut wie ausgeschlossen ist und zumindest viele Jahre benötigen würde.

Das zwar gut gemeinte, vorgeblich zum Schutz der Bürger geschaffene Waffenrecht, könnte und würde in mehrfacher Hinsicht das Leben unzähliger Bürger kosten. In mehrfacher Hinsicht, weil es ohnehin auch vor dem EMP-Angriff schon die Verfügbarkeit und Potenz der legalen Waffen reduziert hat und dann auch, weil es für vermeintlich die Bürger besser schützende elektronischen Schlösser gesorgt hat, die bei dem EMP-Angriff aber die legalen Waffen mehr oder weniger umfassend aus dem Verkehr ziehen und die Bevölkerung weitestgehend zum Spielball der Mordlust und Willkür der Besitzer illegaler Waffen machen würde.

Man gedenke an das Massaker, das der Norweger A. B. Breivik mit nur einem einzigen Gewehr und einer Pistole unter den unbewaffenten Menschen auf der Insel Utoya angerichtet hat. In etwas über einer Stunde hat er  dort 69  Menschen getötet und mindestens 110 verletzt.   Unter den Verletzten waren 55 Schwerverletzte.  Wenn keine Polizei gekommen wäre, wären noch viel mehr Menschen umgebracht worden.  Man stelle sich  nun vor, dass Stromversorgung und Elektronik in ganz Deutschland und in weiteren Teilen Europas von einer Sekunde auf die andere weitestgehend zerstört sind und dass Banden mit halb oder sogar vollautomatischen Waffen, die die Angreifer per organisierter Kriminalität oder durch Abwürfe aus der Luft ins Land gebracht haben,  plündernd und mordend durch das Land ziehen.  Man stelle sich vor, dass Massaker wie in Utoya eben nicht nur von einem Einzelgänger, sondern wie z.B. in dem Roman One Second After – Die Welt ohne Strom, oder auch wie in dem Buch Zeit der Macheten: Gespräche mit den Tätern des Völkermordes in Ruanda von Jean Hatzfeld, von gut organisierten Banden durchgeführt werden. Sehr informativ in diesem Zusammenhang ist auch das Buch Die Lust am Bösen: Warum Gewalt nicht heilbar ist  (( hier ein Link auf eine Buchkritik: http://www.inkultura-online.de/sorg.html )) von Eugen Sorg. Das nüchterne Fazit von Eugen Sorg ist, dass  man die Existenz dieser “Lust am Bösen” besser nicht leugnen oder verdrängen sollte, wie man dies heute oft tut, sondern dass man sich mit der Realität ihrer Existenz abfinden und sich darauf einstellen sollte. Was gegen diese “Lust am Bösen” hilft ist letztlich nur Abschreckung und wenn diese nicht mehr funktioniert, der Wille und die Fähigkeit ihr derart mit Gewalt begegnen zu können.  Es ist eine Ironie der Geschichte, dass letztlich das eigentlich zum Schutz der Bürger vor Gewalttaten gedachte und geschaffene deutsche Waffenrecht mit hoher Wahrscheinlichkeit die Bürger zu Opfern von Gewalttaten und auch von Gewaltorgien und Massakern machen wird.  Elektronische Schlösser für Waffenschränke und die von der EU, aber auch von vielen Deutschen zum Schutz vor Gewalt geforderten biometrischen, und damit letztlich elektronischen, Waffensicherungen könnten dabei eine wichtige Rolle spielen.

Das deutsche Waffenrecht, und auch das, was die EU-Bürokratie und manche gut meinenden deutsche Politiker gerade an weiteren “Verbesserungen” planen, könnte am Ende sehr krass zum Entsetzen der Bevölkerung bewahrheiten, was der emeritierte Professor für Soziologie und Ökologe, Dr. William R. Catton am Anfang des Vorwortes zu seinem  2009 erschienen Buches Bottleneck : Humanity’s Impending Impasse (dt.  Übersetzung vielleicht am Besten Flaschenhals: Das näher kommende Nadelöhr der Menschheit.) schreibt:

“Steh nicht einfach da, tu was!”  das ist eine Empfindung, die Menschen haben wenn sie mit einem ernsten Problem konfrontiert werden.  Aber es kommt manchmal vor, dass das was getan wird, kontraproduktiv ist –  dass es die Lage verschlechtert und nicht verbessert, vielleicht sogar drastisch  verschlechtert. Das Buch, das Sie zu lesen begonnen haben, soll davor warnen, dass die Menschheit heute mit einer Situation konfrontiert ist, wo die Dinge, die wir wahrscheinlich tun werden, wie wir es  in Problemsituationen erwartungsgemäß tun, unsere tatsächliche, aber regelmäßig falsch verstandene  Zwangslage sehr viel verschlimmern  werden.

Kelberg, den 14. März 2015

Christoph Becker




Ein Bundestagsbüro zum Thema Stromausfall

Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)  bietet auf seiner Webseite eine ganze Reihe Publikationen an. Mich hat von dem reichhaltigen Angebot dieses Büros zunächst nur das 2011 erschienene Buch Was bei einem Blackout geschieht – Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls interessiert, das sich mit einem länger andauernden Stromausfalls befasst.

Das Wort “Krieg” konnte ich in diesem Bericht nur an einer einzigen Stelle finden, und dann auch nur  in dem Zusammenhang, dass es in Kriegs- und Katastrophensituationen zu “sexuell-aggressiven Bemächtigungen” also zu Vergewaltigungen kommen kann. Auf die Idee, dass fremde Mächte gezielt, in einer ersten Angriffswelle die elektrische und elektronische Infrastruktur einer modernen Gesellschaft unbrauchbar könnten und würden und dass diese dabei vielleicht sogar anonym bleiben könnten, scheint man in Berlin nicht gekommen zu sein. Dass es angesichts der Weltlage (Verlust an Ackerland, Wassermangel, sinkende Grundwasserspiegel in Nordafrika und in weiten, für die Nahrungsproduktion wichtigen Teilen Asiens, Bevölkerungsüberschüsse, Proliferation von Atomwaffen, extreme Verwundbarkeit westlicher Industriestaaten durch EMP-Angriffe und vielem mehr) zu einem offenen oder zunächst verdecken Angriffskrieg in Richtung Europa kommen könnte, scheint man auch nicht gekommen zu sein.

Obwohl einiges an Literatur angeben wird, wird der 2008 erschienene  Critical National Infrastructures Report der EMP-Commission des amerikanischen Kongresses nicht erwähnt, obwohl dieser sich auch mit dem Problem eines großflächigen Stromausfalls befasst. Anders als der deutsche Bericht hatte sich der amerikanische Bericht aber zusätzlich noch mit dem Problem befasst, dass neben der Stromversorgung zeitgleich auch nahezu die gesamte Elektronik landesweit ausfallen kann.

Das Buch Was bei einem Blackout geschieht – Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls des TAB ist dennoch sehr informativ und lesenswert.  Bei der Lektüre sollte man aber bedenken, dass in ein einem wirklichen Ernstfall, etwa in der Anfangsphase eines großen Krieges, wahrscheinlich auch die gesamte moderne Elektronik und Regelungstechnik weitgehend unbrauchbar gemacht würde, und dass dann nicht nur in ganz Deutschland sondern auch in weiten Teilen des restlichen Europas. Man sollte daher sicherheitshalber damit rechnen, dass dann auch Notstromgregate (in dem Buch oft auch mit NSA und USV abgekürzt) und alternative Energiequellen ausfallen, soweit deren Funktion auf das Funktionieren von elektronischen Schaltkreisen angewiesen ist.  Das heißt, die Situation würde sich in der Realität unter Umständen noch sehr viel schneller und krasser verschlechtern. Der Elektroingenieur Patrick Lowrie schildert in seinem Roman SS-18: The SATAN Legacy (End Game) (English Edition) dass man die Notstromversorgung im Weißen Haus nur wiederherstellen konnte, weil man noch einen alten Dieselgenerator aus dem vorelektronischen Zeitalter hatte. Das Weiße Haus wird heute sicher eine auch gegen EMP-Ereignisse ausreichend gesicherte  moderne Notstromanlage haben, aber dass in Deutschland entsprechend gesicherte Notstromaggregate existieren, darf man bezweifeln, wenn man liest, welche eher harmlosen Szenarien in Berlin offenbar schon die Grenze des Vorstellbaren darstellen.

Die Autoren schreiben, “Die Erwartung, dass die Behörden
in der Lage sind, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, sollte auf keinen Fall enttäuscht werden.”  Hat jemand allen Ernstes überhaupt diese Erwartung? Wenn ja, besser, realistischer und lebensrettend wäre, wenn man von den Behörden im Ernstfall nur totales Versagen erwartet und wenn die Bürger zumindest in den ländlichen Gebieten sich auf lokaler Ebene gemeinsam auf einen solchen Ernstfall vorbereiten (in den Städten hat man dann eh kaum eine Überlebenschance).  In dem im Folgenden verlinkten Film “Americas Cities – The Movie” (( dieser Film und der Film Urban Danger zusammen mit einer entsprechenden Lokalpolitik auf dem Land, könnten, nebenbei bemerkt, die Probleme der Landflucht, der Leerständen in den Dörfern und des drohenden Ärztemangels auf dem Land nachhaltig lösen )) sagt einer der Sicherheitsexperten, dass das große Problem der Behörden in einer solchen Situation eben die Leute sind, die auf den Staat und die Behörden vertrauen und auf deren Hilfe warten.

Sun Tzu, der alte chinesische Klassiker der Kriegskunst sagte:

In alter Zeit machten sich die fähigen Krieger unbesiegbar und warteten auf den Moment der  Verwundbarkeit des Feindes. Unbesiegbarkeit hängt von einem selber ab; die Verwundbarkeit des Feindes hängt von ihm ab.

Deutschland, und andere europäische Staaten tun dagegen heute alles, um ihre Verwundbarkeit zu maximieren, und das im ersten fünftel eines Jahrhunderts, das der amerikanische Soziologe und Ökologe, Prof. Dr. William R. Catton nach gründlichem Studium der Situation als “Flaschenhalsjahrhundert” bezeichnet hat, weil er eine ganz sicher nicht friedliche verlaufend, massive Reduktion der Weltbevölkerung vorausgesehen hat.

Kelberg, den 7.3.2015

Christoph Becker

 




Ärztemangel auf dem Land

Das Thema Ärztemangel auf dem Land war dem Kreistag des Landkreises Vulkaneifel (Daun) sogar ein Gutachten für 86.000 Euro wert. Das Gutachten verkennt offenbar die eigentlichen Ursachen des Ärztemangels und es erkennt nicht die sehr guten Möglichkeiten zur Behebung bzw. zur Vermeidung eines Ärztemangels auf dem Land.

Zu den Ursachen eines Ärztemangels im Allgemeinen verweise ich auf die von mir ins Deutsche übersetzte Rede Femokalypse, der Kanadierin Karen Straughan und auf das ebenfalls von mir ins Deutsche übersetzte Interview über den Kollaps komplexer Gesellschaften mit Professor Dr. Joseph Tainter.

Hier geht es jedoch darum, wie man einen Ärztemangel speziell in ländlichen Gebieten zu Lasten der großen Städte beheben oder vermeiden kann. Dazu gibt es zwei Strategien, die man am besten gleichzeitig einsetzt.

Man sollte erkennen und zeigen, dass das Leben in den großen Städten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit extrem gefährlich bis unmöglich wird. Siehe hierzu z.B. meine Beiträge

Interview mit dem ehemaligen amerikanischen Kongressabgeorndenten Dr. Roscoe Bartlett

Eine Sekunde danach

Weitere Literatur zum Thema EMP

Interview mit dem emerit. Soziologieprofessor und Ökologen Dr. William R. Catton

Unsere moderne Zivilisation ist ein Koloss auf tönernen Füßen. Einige wenige gezielte Schüsse und dieser Koloss fällt und begräbt den größten Teil der in den großen Städten lebenden Menschen unter sich (( in dem auf seriösen Studien und dem Bericht einer hochkarätig besetzten Untersuchungskommission des amerikanischen Kongresses beruhenden Roman “One Second After: Die Welt ohne Strom” reichen nur 3 in großer Höhe gezündete Atomsprengköpfe aus, um innerhalb eines Jahres etwa 9 von 10 Amerikanern zu töten und um die Millionenstadt New York auf nur 30 Tausend Einwohner zu reduzieren )) . In den Städten kann man dagegen nicht viel tun. Auf dem Land kann  aber durch eine intelligente, vorausschauende Lokalpolitik die Überlebenschance der Menschen bei solchen Katastrophen sehr gesteigert werden UND  die Lebensqualität mit eben diesen Maßnahmen auch vorher schon deutlich gesteigert werden.  Die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwann in den nächsten Jahrzehnten zu einer das Leben in den Städten weitgehend unmöglich machenden Katastrophe auch in Deutschland kommt, dürfte mehr als 95 % betragen.

Insbesondere für Ärzte mit Familien sollte es vor diesem Hintergrund interessant sein, auf das Land zu ziehen, wenn und soweit sich dort Landräte, Bürgermeister, Abgeordnete und Bürger in hinreichendem Maße zusammenfinden, um ihre Gegend überlebensfähiger zu machen. Ärzte sind im Grunde genau diejenigen, die auf dem Land am ehesten und besten Arbeit finden, zumindest wenn und solange eine Gegend mit Ärzten unterversorgt ist.  Wenn trotzdem auf dem Land ein Ärztemangel befürchtet wird, ist das ein Zeichen dafür, dass die Lokalpolitiker versagen und sich vielleicht etwas auf meiner Webseite nach Ideen umsehen sollten.

Meine neueste, noch nicht in einem eigenen Beitrag verwandelte Idee ist, dass man die Landnutzung in der Eifel nach dem Vorbild der New Forest Farm des Amerikaners Mark Shepard und nach dem Vorbild des Krameterhofes des Österreichers Sepp Holzer die Landschaft zur Freude der Jäger und vor allem aber zum Vorteil der Überlebensfähigkeit und zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen optimieren könnte.  Wenn man diese Art der Landwirtschaft noch mit Gärten in und am Rande der Ortschaften im Sinne des Biointensiven Gartenbaus etwa nach John Jeavons kombiniert,  dann könnten die Eifel und andere ländliche Gegenden in Deutschland eine großartige Zukunft  haben und es würden sich weit mehr gute Ärzte um die Eröffnung und den Betrieb von Praxen, und auch um Tätigkeiten an den Krankenhäusern in diesen ländlichen Gebieten bewerben als man brauchen kann.

Kelberg, den 7. März 2015

Christoph Becker

 

 




Ökologisches Überschwingen – Interview mit Prof. William Catton

Der folgende Beitrag enthält ein deutschsprachiges Transkript eines Interviews mit dem emeritierten amerikanischen Soziologieprofessor und Ökologen Dr. William R. Catton.

Prof. Catton war Jahrgang 1926 und ist am 5. Januar 2015 verstorben. Der amerikanische Autor und Blogger John Michael Greer hatte am 4. Februar 2015, anlässlich des Todes von Prof. Catton einen Blogbeitrag mit dem Titel  As Night Closes In  [dt. wenn die Nacht hereinbricht] über die für ihn sehr nachhaltige Wirkung und Bedeutung von Cattons Buch “Overshoot” und über seine kurze persönliche Begegnung mit Prof. Catton geschrieben. Ich hatte mir daraufhin die Bücher “Overshoot” und “Bottleneck” von Prof. Catton bestellt und auch das folgende Interview auf Youtube gefunden. Das neuere Buch, “Bottleneck” konnte sofort von Amazon geliefert werden. Das 1980 erschienene Buch “Overshoot” ist noch über Amazon und Bücher.de erhältlich, hat aber mindestens 4 Wochen Lieferzeit. Ich habe “Bottleneck” bei Fertigstellung der Übersetzung des unten stehenden Interviews schon zu etwa 3/4 gelesen. Eine deutsche Zusammenfassung der wichtigsten Punkte werde ich hoffentlich demnächst in einem Beitrag veröffentlichen. Prof. Cattons Einsichten über viele gesellschaftliche Phänomene und über die Evolution finde ich sehr wertvoll. Doch nun zu seinem Interview aus dem Jahre 2008.

Das Interview ist auf Youtube veröffentlicht und ich habe es im Folgenden eingebettet:

Die Filmposition des jeweiligen Abschnitts in Minuten und Sekunden ist in eckigen Klammern nach der Überschrift des Abschnitts angegeben. Die Videodokumentation ist so gestaltet, dass zu jeder Frage bzw. zu jedem Abschnitt kurz Stichworte auf einer blauen Seite mit weißer Schrift eingeblendet werden. Diese Stichworte und die Position der Seite in Minuten und Sekunden finden sich in folgender Übersicht. Durch anklicken der Position gelangt man direkt zu der betreffenden Position in dem von mir ins Deutsche übersetzten Transkript (=Interviewtext).


Inhalt

  1. Start
  2. Ökologische Erweckung [0:45]
  3. Unsere unergründete Zwangslage [5:06]
  4. Stehlen von der Zukunft [9:26]
  5. Unser Zeitalter des Überschwangs [10:18]
  6. Übernahme und Abbau [12:07]
  7. Thomas Malthus [14:32]
  8. Die industrielle Revolution [16:45]
  9. Ökologische Erleuchtung [19:25]
  10. Keine realen Bösewichte [21:34]
  11. Ein neues ökologisches Paradigma[23:29]
  12. Cargoismus [25:05]
  13. Das Schlimmste erwartend [27:03]
  14. Das Verbot der Werbung [29:17]
  15. Unterminieren der Demokratie [33:02]
  16. Die wirkliche Natur der Menschheit [35:31]
  17. Erneuertes Interesse an “Overshoot” [38:08]
  18. Ökologische Bescheidenheit [38:42]
  19. Relokalisierung [40:13]
  20. Menschliches Handeln [41:46]
  21. Neues Buch “Die kommende Sackgasse der Menschheit [44:56]
  22. Abschließende Botschaft [47:18]

 

Transkript in deutscher Sprache:

Interview mit William Catton, Autor von „Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change“ (dt.: Über das Ziel hinaus schießen: Die ökologische Basis von revolutionären Veränderungen).

Das Folgende ist ein Interview mit Dr. William R. Catton, Junior, am 9. August 2008 bei ihm zu Hause in der Nähe von Takoma, im Bundesstaat Washington. Die meisten Fragen in diesem Interview beruhen auf seinem Buch „Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change“ (dt.: Über das Ziel hinaus schießen: Die ökologische Basis von revolutionären Veränderungen, im Rest des folgenden Textes nur mit „Overshoot“ bezeichnet). Das Buch wurde 1980 erstmals veröffentlicht, es analysiert die ökologische Zwangslage der Menschheit mit einem außerordentlichem Maß an Mut und Einsicht. Es wird nun in weiten Kreisen als eine grundlegende Erklärung anerkannt, die viel zu lange ignoriert wurde.
Anfang

Ökologische Erweckung [0:45]

Interviewer: Herr Dr. Catton, Sie sind als Soziologe ausgebildet und ihre frühen Forschungsprojekte befassen sich mit rein sozialen Aspekten. Problemtrinken, Organisation, Verhalten usw.. Wie kam es, dass Sie sich mit den ökologischen Aspekten der Tragfähigkeit und dem Überschwingen befasst haben.


Catton: Als ich Dekan an der Universität Washington war, war ich für mehrere Jahre in der Bibliothekskommission der Universität. Der Leiter der Bibliothekskommission war ein Professor der Forstwissenschaft und daher hatten wir all unsere Versammlungen in der Forstwissenschaftlichen Fakultät. Ich habe außerdem eine Weile mit einem anderen Professor der Forstwissenschaft zusammengearbeitet, Frank Brockman der Anfangs ein Park-Naturforscher im Mount Rainier National Park war und der anschließend zum Yosemite National Park versetzt wurde. In unserer Zeit in Seattle, besonders im Sommer, im Grund aber im ganzen Jahr, verbrachte meine Familie einen großen Teil ihrer Zeit im Mount Rainier National Park. Wir waren, ehrlich gesagt, Liebhaber des Nationalparksystems und ich genoss insbesondere die Ausstellungen und Besucherzentren in diesen Nationalparks und ich begann von diesen Ausstellungen einige ökologische Konzepte zu lernen. Während ich mit Frank Brockman die Einstellung der Hinterlandbenutzer dieser Nationalparks untersuchte, lernte ich dass es einige von uns gab, und nicht nur meine Familie, die die Übernutzung mancher dieser Gebiete beklagten, und so wurde ich im Bezug auf Bevölkerungsdruck sehr viel mehr sensibilisiert als dies wohl sonst der Fall gewesen wäre. Zur selben Zeit wuchs die Universität Washington. In der Zeit in der ich dort war hat sich die Zahl der Studenten mehr als verdoppelt, von etwa 16.000 als ich mich dort als Student ein schrieb, bis deutlich über 32.000 bevor ich dort aufhörte. Und alle diese Einflüsse ließen mich mehr im Bezug auf Bevölkerungsdruck nachdenken als nur die reinen Bevölkerungszahlen. Ich war mir der Tatsache bewusst, dass Politiker, insbesondere Lokalpolitiker, im Wachstum immer einen Vorteil sehen. Das Wachstum von Seattle war eine gute Sache aus ihrer Sicht. Insbesondere Bauunternehmer genossen das Bevölkerungswachstum in diesem Gebiet, weil es einen wachsenden Markt für neue Häuser und andere Bauwerke mit sich brachte. Aus meiner Sicht wurde ein Teil der Großartigkeit dieser Gegend durch das Bevölkerungswachstum vermindert. In einem Sommer arbeitete ich an einem Forschungsprojekt den Sommer durch und es gelang mir meine Arbeitszeit so einzuteilen, dass mein freies Wochenende am Montag und Dienstag war. Dafür arbeitete ich am Samstag und Sonntag in meinem Büro und wir fuhren am späten Sonntagnachmittag ins Wochenende in das Campinggebiet von Mount Rainier, und der ganze Rückreiseverkehr kam uns entgegen während wir Richtung Nationalpark fuhren. Wir konnten zwischen all den verschiedenen Campingplätzen wählen, während die Menschen an dem richtigen Wochenende sich mit der Menschenmenge konfrontiert sahen. Es gab ein Wochenende an dem wir mit einigen Besuchern hoch fuhren und daher das normale Wochenende nehmen mussten. Dabei wir es schwer einen passenden Campingplatz zu finden. Erfahrungen wie diese sensibilisierten mich für die Auswirkungen des Populationsdrucks. Aber das war nur eine von vielen Variablen über die ich nacheinander zu lernen begann wie Ökosysteme funktionieren. Zumindest war das ein Anfang.
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Unsere unergründete Zwangslage [5:06]

Interviewer: Das 1. Kapitel ihres Buches hat den Titel Die unergründete Zwangslage der Menschheit. Auf welche Zwangslage beziehen Sie sich?

Catton: Die Zwangslage, auf die ich mich beziehe ist, dass wir in einer Kultur leben, die zum großen Teil geformt wurde als die Europäer in das Land kamen, das sie die neue Welt nannten. Die Bevölkerungsdichte der hier Lebenden, die wir heute amerikanische Ureinwohner nennen, und die wir damals Indianer nannten, war sehr viel geringer als die Bevölkerungsdichte im damaligen Europa. Unsere Institutionen wurden auf der Annahme gegründet, dass Raum da wa,r wohin man gehen konnte. Unsere Werte waren auf die Freiheiten gegründet, die man haben kann wenn man so viel freien Raum hat den man nutzen kann. Man hatte kaum begonnen die Ressourcen anzuzapfen, die später in großem Maße angezapft und die dann knapp werden würden. O. k. nach einigen Jahrhunderten des Wachstums, das man nach dem Beginn der der Kolonialisierung der neuen Welt hatte, haben wir nun in Amerika eine höhere Bevölkerungsdichte als man sie in Europa damals hatte als dies begann. Und wir sind eine sehr viel größere Art als damals, nicht in Bezug auf unsere eigene Körpergröße, sondern in Bezug auf all die Apparate, die wir gebrauchen, um unseren modernen Lebensstil zu leben. Die Zwangslage, der wir uns gegenübersehen ist, dass was wir mit einem großen Tragfähigkeitsüberschuss begonnen haben, während wir nun aber ein Tragfähigkeitdefizit haben, wo die Belastung des gesamten Ökosystems der Welt, ganz zu schweigen von diesem Land, die Tragfähigkeit bei weitem überschreitet. Wir haben noch nicht gelernt die Tatsache zu akzeptieren, dass wir nun in einer Welt leben, die ein Tragfähigkeitsdefizit hat. Das ist die Natur der Zwangslage. Wir bleiben dabei, sie in politischen und wirtschaftlichen Begriffen zu definieren, aber das wird dem Thema nicht gerecht.

Interviewer: Denken Sie dass wir es heute besser ergründen als vor 30 Jahren?

Catton: Wir beginnen. Mehr und mehr Schriftsteller schreiben über die Erschöpfung der Ressourcen und darüber, was mit den Materialien geschieht, die wir der Erde entnehmen und nutzen, und die nachdem wir sie genutzt haben, dann irgendwohin müssen. Umweltverschmutzungsprobleme werden uns mehr bewusst, aber wir neigen noch sehr dazu, diese im Sinne von Reinigungsaktionen zu sehen. Aber wenn sie etwas sauber machen und den Dreck entfernen müssen sie ihn irgendwo anders hin tun. Der Raum für ” irgendwo anders” geht uns allmählich aus. Außerdem haben wir die Atmosphäre des Planeten zu lange als Müllhalde benutzt. Wir beginnen nun die Rückwirkungen zu erfahren. Mit dem was wir getan haben, haben wir die Atmosphäre verändert. Der CO2 Gehalt der Luft hat sich seit Beginn der industriellen Revolution nahezu verdoppelt. Und wir beginnen nun die Rückwirkungen davon zu erfahren, mit der globalen Erwärmung, dem Beginn eines messbaren Ansteigen des Meeresspiegels, Änderungen der Jahreszeiten, Wanderung von biotischen Gruppen in höhere Breiten und der Störung vieler Aspekt der menschlichen Lebens die wir nicht vorausgesehen haben. Also es gibt mehr Leute, die darüber schreiben und das öffentliche Bewusstsein dafür hat zugenommen. Obwohl es noch immer viele Menschen gibt die die Klimaerwärmung bezweifeln, so ist doch zumindest die große Mehrheit mit diesem Begriff vertraut. So gesehen, ja wir sind mehr empfänglich als in der Zeit in der ich [ das Buch “Overshoot” ] geschrieben habe.
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Stehlen von der Zukunft [9:26]

Interviewer: Sie haben wiederholt festgestellt, dass wir von der Zukunft stehlen. Was ist die Natur dieses Diebstahls?

Catton: Ressourcen die wir heute benutzen, da sie Anteile nicht erneuerbarer Ressourcen besitzen, stehen der Nachwelt nicht mehr zur Verfügung. Das ist dieselbe Sünde, wie wenn wir direkt von der Zukunft stehlen. Wir machen das ebenfalls, indem wir die Lebensbedingungen unachtsam durch Müllablagerungen usw., verändern. Gebiete, die wunderbar bewohnbar, ursprünglich, ästhetisch angenehm usw. waren werden dadurch sehr viel weniger angenehm für die Nachwelt. Die Nachwelt wird daher einige Gelegenheiten die wir als selbstverständlich angesehen haben nicht mehr haben.
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Unser Zeitalter des Überschwangs [10:18]

Interviewer: Sie beziehen sich auf das Zeitalter des Überschwangs [engl. exuberance], was meinen Sie mit diesem Ausdruck?

Catton: Ökologen sprechen von Überschwang wenn sie das rasante Wachstum meinen das vorkommen kann wenn eine Art in ein Gebiet kommt in dem sie vorher nicht vertreten war und wenn die Konditionen für sie dort gut sind um gut zu gedeihen, so dass sie sich dann überschwänglich vermehren, also schnell und ohne Beschränkungen. Wenn Sie das Wort Polymorphismus erlauben, dann können wir an eine Pflanzenart denken, die in ein passendes Gebiet eindringt in dem sie vorher nicht vertreten war und die die Gelegenheit genießt, sich rasant zu vermehren. Es gibt zwei Bedeutungen für das Wort Überschwang [engl. exuberance], Überschwang kann dieses unpersönliche rasante Wachstum, das profitieren von den günstigen Umständen, bedeuten. Aber ist auch die emotionale Bedeutung des Wortes. Wir fühlen uns überschwänglich wenn die Dinge für uns gut laufen. Wenn Sie sich eine Population von Büschen oder Bäumen vorstellen, die Gefühle haben und die in ein neues, für sie vorteilhaftes Gebiet kommen, etwa durch die Samen die irgendwie dorthin gelangt sind, die sind dann überschwänglich. Wir haben einer Zeit gelebt in der die Welt in so großem Überfluss mit Dingen ausgestattet war, die die Menschen gebrauchen konnten, dass wir uns überschwänglich vermehrt haben. Und nun sind wir in einer nach-überschwänglichen Zeit, weil wir es übertrieben haben.
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Übernahme und Abbau [12:07]

Interviewer: Sie sagen, dass es Arten gibt die zwei hauptsächliche Herangehensweisen nutzen um eine globale Wirkung zu erzielen. Können Sie erklären welche dies sind?

Catton: Nun, zum Beispiel als die Europäer damit begannen in die neue Welt zu emigrieren, übernahmen wir, für die Lebensweise der Europäer, Gebiete die vorher von einer Bevölkerung besetzt waren, die im wesentlichen noch in einer Steinzeitkultur lebten. Sie hatten nicht den Vorteil der Feuerwaffen bis sie begannen welche von unseren europäischen Vorfahren zu bekommen. Aber sie wiederum wanderten in diese Hemisphäre ein, aus Asien über die Beringlandbrücke, und sie haben Gebiete für den Gebrauch durch Menschen übernommen die vorher vollständig für nicht menschliche Arten zur Verfügung standen. Das ist die Übernahmemethode, wenn eine Art in ein Gebiet eindringt und Ressourcen übernimmt die vorher vollständig von anderen Arten verwendet wurden. Die Abbaumethode hat diese in unserer Art zu denken abgelöst. Sie hat mit dem Abbau der nur endlich vorhandenen, nicht erneuerbaren Ressourcen zu tun. Zum Beispiel mit fossilen Brennstoffen, Erzen, Substanzen eben, die nicht wieder in einem jährlichen Wachstumszyklus aufgefüllt werden, wie das mit landwirtschaftlichen Produkten der Fall ist. Die Abbaumethode hat uns, solange sie neu war, erlaubt mehr im Überfluss zu leben und ein höheres Wohlstandsniveau usw. zu haben. Aber wenn Sie diese Methode lange genug beibehalten, dann brauchen Sie Ressourcen auf.
Wir beginnen nun Probleme durch die Erschöpfung von Ressourcen in ausreichendem Maß zu bekommen, so dass wir sich deren bewusst werden. Eine Erschöpfung der Ressourcen fand von Anfang an statt, sowie jemand gesagt hat „man beginnt an dem Tag zu sterben an dem man geboren wird“. Das gilt für Zivilisationen genauso wie für Individuen. Ich will hier nicht zu viel aus dieser kleinen Ähnlichkeit machen. Wir begannen damit Ressourcen auf zu brauchen sobald wir damit begannen sie zu nutzen. Nun beginnen wir die Effekte dieses akkumulierten Abbaus wahrzunehmen.
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Thomas Malthus [14:32]

Interviewer: Viele Leute meinen, dass Thomas Malthus im Bezug auf die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung übermäßig pessimistisch war. Wie auch immer, Sie glauben, dass Malthus die Gefahren des Lebens unterschätzte. Was wollen Sie damit ausdrücken?

Catton: Malthus argumentierte, dass es für die menschliche Spezies möglich ist exponentiell wachsen und ihre Zahl exponentiell zu steigern, während die Nahrungsversorgung eher nur linear und nicht exponentiell wachsen würde. Unglücklicherweise konzentrieren sich viele Leser von Malthus, so wie auch er es getan hat, zu sehr auf die Nahrungsmittel, so als wären Nahrungsmittel die einzige limitierende Ressource. Da wir aber gelernt haben auch viele Ressourcen die wir nicht in unseren Körper tun zu verwenden, kann jede Ressource die nur in endlicher Menge vorhanden ist die limitierende Ressource werden. In diesem Sinne kann man argumentieren, dass Malthus nicht hinreichend realistisch war, weil er zu viel Aufmerksamkeit einer einzigen Ressource zukommen ließ und nicht allen Ressourcen von denen wir Gebrauch machen. Ebenfalls schien Malthus zu denken…, nun, ich sollte beginnen zu erklären dass Malthus nicht die Zukunft vorhersagen wollte. Er war daran interessiert zu zeigen, dass die Bevölkerung exponentiell wachsen würde wenn das Wachstum nicht kontrolliert wird. Die Leute vergessen oft, dass das Bevölkerungswachstum nicht unkontrolliert ist, es gibt Kontrollen die auf das Wachstum einwirken. Malthus war zu unbedacht in der Annahme, dass die Kontrollen perfekt wirken würden und dass es für uns nicht möglich wäre die Tragfähigkeit unserer Umwelt zu überschreiten. Wir können die Tragfähigkeit zeitweise überschreiten in dem wir Ressourcen verwenden die irgendwie angesammelt und gelagert wurden. Wenn wir die Tragfähigkeit überschreiten und damit dann in eine Periode des Tragfähigkeitsdefizits geraten, dann bekommen wir Schwierigkeiten.
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Die industrielle Revolution [16:45]

Interviewer: Sie sagen, dass die industrielle Revolution das Vorspiel für einen Zukünftigen Kollaps war. Warum denken Sie dass die Menschheit und die Industrialisierung übel enden?

Catton: Die industrielle Revolution hat uns auf die Verwendung nicht erneuerbarer Ressourcen festgelegt, insbesondere auf nicht erneuerbarer Brennstoffe, Energieversorgungen. Was die Industrialisierung wirklich getan hat, ist dass sie uns darauf festgelegt hat prähistorische Fotosynthese zu nutzen. Die Fotosynthese von Pflanzen, die Millionen Jahre vor dem Auftreten des Menschen stattfand. Einiges davon wurde begraben und durch geologische Prozesse in fossile Brennstoffe umgewandelt, Kohle, Erdöl, Erdgas. Diese kohlenstoffreichen Substanzen sind brennbar. Das ist nicht ihre einzige Eigenschaft, aber das ist eine wichtige Eigenschaft aus der Sicht von Homo Sapiens. Als wir begannen diese Dinge auszugraben und entdeckten dass sie brennbar waren, und dachten aha, sie brennen, mit der Energie die frei wird wenn wir sie verbrennen können wir Sachen machen.

Weil sie in so großen Mengen da waren, konnten wir die Tatsache nicht erkennen, dass ihre Menge kleiner als unendlich war. Sie muss endlich sein, weil sie Teil eines endlichen Planeten ist. Und so haben wir uns dazu gebracht in eine Richtung zu steuern in der wir immer mehr abhängen, immer mehr Gebrauch machen, von Material das nur in endlicher Menge angesammelt und vorhanden ist. Wenn wir das Material aufgebraucht haben, kann dieser Lebensstil nicht beibehalten werden. Nun, dieser Lebensstil wird gedrosselt werden, lange bevor das Zeug alles aufgebraucht ist, wenn es schwieriger und schwieriger wird das Material zu bekommen. In den ersten Jahren der Industrialisierung haben wir natürlich zuerst die am leichtesten zugänglichen Lagerstätten fossiler Brennstoffe ausgebeutet. Und nun leben wir in einer Zeit in der wir tiefer und tiefer bohren müssen um an Öl und Erdgas zu gelangen. Wir entfernen Bergkuppen um an Kohle zu gelangen usw.. So verwüsten wir den Planeten auf den unser Leben beschränkt ist.
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Ökologische Erleuchtung [19:25]

Interviewer: Ihre Position 1980 war, dass die Menschheit bereits die dauerhafte Tragfähigkeit des Planeten überschritten hatte und dass ein Zusammenbruch unvermeidbar wäre. Wenn dies damals wahr war, dann ist unsere Situation heute ganz klar sehr viel ernster. Wie zuversichtlich sind Sie, dass wir ökologische Erleuchtung erreichen und diesen Zusammenbruch auf eine humane Weise managen können?

Catton: Wir sind dabei ökologische Erleuchtung zu erreichen. Nicht so schnell wie ich wünschen würde, und wir haben nicht so bald begonnen wie ich nun wünsche. Wir werden einige Anpassungen vornehmen die hilfreich sein werden. Aber weil wir so spät gestartet sind und weil wir die Tragfähigkeit so weit überschritten haben und den Überschreitungsprozess auch jetzt noch weiter fortsetzen, wird es uns nicht möglich sein Katastrophen zu vermeiden. Ich erwarte nicht das Homo Sapiens in der nahen Zukunft aussterben wird. Kurz habe ich für eine Weile darüber nachgedacht. Aber ich denke, eine Weise auf die unsere Superüberzahl uns auf lange Sicht dienen wird ist, dass es auch nach der Katastrophe einen Rest der derzeitigen Bevölkerung geben wird. Aber das ist etwas mit dem wir uns abfinden müssen, es wird nur ein Rest sein. 6,7 Milliarden (( Ende 2014 waren es bereits ca. 7,3 Milliarden, und es werden noch viel mehr. )) von uns ist so extrem viel mehr als die Tragkraft dieses Planeten, für unsere Lebensstile, sogar für unsere früheren Lebensstile, so dass der Rest sehr, sehr viel kleiner sein wird als das. Ich habe begonnen das 21. Jahrhundert als das Flaschenhalsjahrhundert zu bezeichnen. Ökologen sprechen von Flaschenhälsen [engl. Bottleneck] bei Situationen in denen eine super dichte Population in ihrer Anzahl verringert werden muss, wobei dann nur eine Restpopulation durch den Flaschenhals gelangt. Und das ist es was mit uns passieren wird, ich denke in diesem Jahrhundert.
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Keine realen Bösewichte [21:34]

Interviewer: Eines ihrer Themen ist “Unser gemeinsames Elend ist nicht wirklich Bösewichten zuzuschreiben”. Was meinen Sie damit?

Catton: Es ist zu leicht die Schuld für unsere Probleme irgend jemandem zuzuschreiben, einigen Einzelpersonen oder einigen kleinen Gruppen von Individuen. Aber wenn unsere Schwierigkeiten wirklich auf der Tatsache beruhen, dass die Industrialisierung uns dazu gebracht hat uns in einem großen Umfang auf nicht erneuerbare Ressourcen zu verlassen und uns dazu befähigt hat uns um ein Vielfaches über die Tragfähigkeit des Planeten hinaus zu vermehren, dann haben wir an diesem Prozess alle teilgenommen. Die Erfinder der Geräte die uns dazu befähigt haben all dies zu tun waren gute Menschen, sie waren keine Bösewichte. James Watt der die Dampfmaschine entwickelt hat und der den Prozess begonnen hat, bei dem wir uns exzessiv auf die prähistorische Fotosynthese verlassen, als deren Folge die brennbare Kohle entstanden ist, dieser James Watt war ein guter Mann. Und es ist nicht gut nun zu sagen, dieser verrückte Mann hätte das nicht tun sollen. Er war kein schlechter Mann. Sicher gibt es Bösewichte. Aber die Bösewichte sind nicht die Hauptursache unserer heutigen Schwierigkeiten. Die Tendenz nach einem Bösewicht Ausschau zu halten und dann Rache zu suchen, und Rache mit Gerechtigkeit zu verwechseln, und sogar Gerechtigkeit mit einer Lösung für unser Problem zu sehen ist ein Teil unseres Problems.
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Ein neues ökologisches Paradigma [23:19]

Interviewer: Sie verweisen auf ein neues ökologisches Paradigma und eine wahrhaft ökologische Perspektive. Können Sie dieses Paradigma und diese Perspektive beschreiben?

Catton: Homo Sapiens als Mitglied des Tierreiches sehen, sei’s auch mit einigen Fähigkeiten die kein anderes Mitglied des Tierreiches hat. Anerkennen dass wir, wie alle anderen Tierarten, Ressourcen aus der Umwelt in der wir leben benötigen, dass wir eine Umwelt benötigen in der wir unsere verschiedenen Aktivitäten ausführen können und dass wir eine Umwelt benötigen in die wir die Abfallprodukte unserer Aktivitäten verbringen können. Nicht nur die metabolischen Produkte unserer eigenen Lebensprozesse, sondern auch unseren ganzen Körper wenn es mit uns vorbei ist. Wir haben zu akzeptieren, dass eine Umwelt uns auf drei Weisen dient, sie liefert uns den Nachschub den wir brauchen, sie ist der Raum für unser Aktivitäten und sie ist die Deponie für unsere Endprodukte. SAD = Source, Activity, Depository (= QAD = Quelle, Aktivität,Deponie), mach ein Akronym (=Buchstabenwort) daraus. [SAD bedeutet auf Englisch auch traurig]. Es ist eine traurige Tatsache des Lebens der wir ins Auge sehen müssen. Und ich denke Ökologen sind mehr geneigt dem ins Auge zu sehen und es zu akzeptieren als Leute die keine Ökologen sind.
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Cargoismus [25:05]

Interviewer: Sie machen sich über eine verbreitete Einstellung lustig die Sie Cargoismus nennen. Können Sie erklären was das ist und warum sie dagegen sind?

Catton: In der melanesischen Region des westlichen Pazifiks, als die Europäer begannen in dieses Gebiet einzudringen, waren die Eingeborenen, die melanesische Bevölkerung, beeindruckt von der Ausrüstung die die Europäer und die Amerikaner hatten. Besonders im Zweiten Weltkrieg wurde es wirklich stark. Schiffe brachten alles mögliche Zeug zu den Inseln und diese Leute staunten darüber. Und Flugzeuge brachten Sachen. Sie entwickelten was wir Cargo-Kulte nennen. Sie sahen diese Ladung [auf Englisch = Cargo] hereinkommen. Die Europäer hatten diese Sachen und sie hatten sie nicht. Sie entwickelten eine Mythologie die nahelegte, dass einige ihrer Brüder in der Welt vielleicht dieses Zeug produzierten und dass es rechtmäßig ihnen gehören würde wenn sie nur das richtige Glaubenssystem haben würden. Sie begannen sogar Kais und Landebahnen für die erwarteten Transporte zu bauen die die Ladung zu ihnen bringen sollten. Nun, in dem ich das als Metapher benutze, argumentiere ich das moderne Menschen erwarten das Ladung kommt, dass die Produkte der Industrie weiterkommen werden. Cargoismus ist mein Begriff für die Beschreibung des Glaubens, dass die Produkte immer weiter kommen, selbst wenn wir die Tragfähigkeit des Planeten weit überschritten haben. Und ich argumentiere, dass wir mit unserer modernen Version dieses Aberglaubens nicht besser dastehen als die Melanesier mit ihren Cargo-Kulten.
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Das Schlimmste erwartend [27:03]

Interviewer: Dr. Catton, Sie haben das Gefühl das Überschwang und Optimismus gefährlich sind und dass wir das Schlimmste erwarten sollten. Warum denken Sie dass dies die richtige Einstellung ist?

Catton: [lacht] Weil das Schlimmste kommen wird. Und wenn wir es nicht erwarten trifft es uns härter als wie wenn wir es erwarten. Lassen Sie mich darüber nachdenken wie ich das besser ausdrücken kann. Einer meiner ersten Jobs nach dem Studium war in einer Agentur, wo der Boss eine Mutter hatte die tödlich erkrankt war. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt einen religiösen Standpunkt eingenommen, der sie annehmen ließ, dass der Grund für ihre Krankheit ein Mangel an Glauben sei. Dass sie gesund würde, wenn sie den richtigen Glauben hätte usw.. Er war traurig weil sie dies zu Schuldgefühlen in Bezug auf ihre Krankheit führte. Die Krankheit an sich war schlimm genug, aber die Schuldgefühle machten das Leben schlimmer. Die letzten paar Monate ihres Lebens wurden ruiniert, weil sie sich wegen ihrer Krankheit schuldig fühlte. Ich denke unsere Zivilisation befindet sich in einer ähnlichen Zwangslage. Wir neigen dazu irgendwie zu denken dass wir schlechte Menschen sind, wegen dem was wir diesem Planet an tun, eher als dass wir unschuldig das Material, gefunden, aus dem Boden genommen, als Brennstoff verbrannt und damit die Atmosphäre verschmutzt haben. Wir haben anzuerkennen, dass es andere Arten gab ihr eigenes Nest verpestet haben, die dies unschuldig getan haben und die trotzdem den Konsequenzen ins Auge sehen mussten. Aber zumindest wurden sie nicht traurig weil sie dachten wie schlecht sie waren, weil sie ihr eigenes Nest verpestet haben.
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Das Verbot der Werbung [29:17]

Interviewer: Sie sprechen in ihrem Buch [Overshoot] über die antisozialen Auswirkungen der Werbung und über die Notwendigkeit diese Mangel multiplizierende Industrie loszuwerden. Was denken Sie nun darüber?

Catton: Es wird schlimmer. Ich denke die Werbeindustrie ist eine Industrie die uns fundamental dazu bringt Sachen haben zu wollen die wir nicht haben. Kombiniert mit der künstlichen Veralterung, die so viele Hersteller nun praktizieren. Das diesjährige Modell sollte das letztjährige Modell ersetzen, obwohl das letztjährige Modell noch immer funktioniert. Die Modeindustrie mit der Kleidung, Autos, Geräte, alles mögliche andere. Das macht uns zu einer verschwenderischen Art. Es vernebelt die Probleme die durch unser Tragfähigkeitsdefizit entstehen müssen. Wir vergrößern das Tragfähigkeitsdefizit durch unsinnige Überproduktion von Sachen die wir nicht benötigen, und die nur erfolgt weil der Hersteller sie verkaufen muss [um Geld zu verdienen mit dem er sich selber das was er braucht kaufen kann]. Der ultimative Schuldige ist keine Person, der ultimative Schuldige ist die Tatsache dass wir als Art dazu fähig sind eine Arbeitsteilung innerhalb der Art durchzuführen. Wir können jeder als eine Unterart funktionieren. Jeder Beruf ist wie eine andere Art. Jeder Beruf mit anderen Werkzeugen, anderen Apparaten, anderer Ausrüstung stellt andere Anforderungen an das Ökosystem und hat andere Ressourcenansprüche. Das was jeder der verschiedenen Berufe an Produkten oder Dienstleistungen produziert geht weit über das hinaus, was die Mitglieder dieser Berufsgruppe benötigen. Sie müssen es daher an andere verkaufen und sie müssen dann von den anderen das bekommen was sie brauchen. Und so macht uns das Austauschsystem, das zur Arbeitsteilung gehört, alle vollkommen davon abhängig Dinge zu verkaufen. Ich verkaufe zum Beispiel die Wörter die ich als Akademiker generiere, oder das Produkt das ich als Teammitglied an einem Fließband produziere. Wenn sie es nicht verkaufen können macht es keinen Sinn es zu produzieren. Die Werbeindustrie ist unser Mechanismus um es zu verkaufen. Sehen Sie zum Beispiel den amerikanischen Postdienst. Der amerikanische Postdienst ist inzwischen hauptsächlich zum Verteiler der Werbeindustrie geworden. Das Zeugt dass wir täglich aus unserem Briefkasten holen besteht fast vollständig aus Werbung, Katalogen und dergleichen. Dass es so ist liegt teilweise daran, dass die Lieferung tatsächlicher Post heute meist per E-Mail erfolgt. Es liegt aber auch daran, dass das Porto für die Werbung zu niedrig ist. Das macht wirklich keinen Sinn, vor allem wenn sie eine ökologische Perspektive haben macht das keinen Sinn. Aber es macht Sinn aus der Sicht, dass wir nun eine Wirtschaft haben in der jeder etwas verkaufen muss um die Dinge bekommen zu können die er braucht.
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Unterminieren der Demokratie [33:02]

Interviewer: Schriftsteller William Ophuls: “Ecology and the Politics of Scarcity (1977) [dt.: Ökologie und die Politik der Knappheit] behauptete, dass ökologische Knappheit die Institutionen unterminieren kann. Könnten Sie darauf eingehen?

Catton: Menschen sind frei ziemlich umfassend das zu tun was sie wollen, wenn nur wenige andere da sind, so dass das was wir in unserem kleinen Lebensraum tun nur geringe Auswirkungen auf andere hat. Aber wenn da zu viele andere sind und wenn wir versuchen zu viele Dinge zu tun, dann wirkt sich alles was wir tun auf andere aus. Daher ist das Problem des Überschwingens, des Überschreitens der Tragkraft unserer Umwelt, dass es mehr Möglichkeiten der Verletzung der Privilegien anderer gibt, bezüglich der Dinge die sie machen möchten, während andere Leute zunehmend mich bei dem beeinträchtigen was ich machen möchte um das Leben zu genießen. Es wird für jeden schwieriger und schwieriger völlig frei das zu tun was ihm gefällt. Nun, was ist die politische Auswirkung davon? Gut, wir haben mehr Vorschriften, mehr Beschränkungen, wir haben Zonenbildungen um zum Beispiel sicherzustellen, dass in einer schönen Wohngegend Wohnhäuser stehen. Fabriken müssen irgendwo anders stehen. Die Geschäfte müssen irgendwo anders stehen, usw.. Aber Menschen haben etwas gegen Vorschriften, wir wollen nicht übermäßig mit Vorschriften gegängelt werden und so haben wir auch einen Schub der Deregulierung bekommen. Wir haben zum Beispiel die Luftfahrtgesellschaften dereguliert. Das hat uns eine Zeit lang ermöglicht zu niedrigeren Preisen zu fliegen usw.. Aber es fängt nun an einige Luftfahrtgesellschaften in den Konkurs zu treiben und nun lassen sie sich jedes Gepäckstück, das sie mitnehmen extra bezahlen, damit es nicht so aussieht als ob sie die Flugpreise erhöhen würden. Der Wettbewerb zwischen Deregulierung und Regulierung eskaliert weil immer mehr von uns versuchen mehr zu tun als der Planet wirklich vertragen kann.
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Die wirkliche Natur der Menschheit [35:31]

Interviewer: Sie sagten 1980, dass die in ihrem eigenen Feld, der Soziologie tätigen, so von den speziellen Eigenschaften der Menschheit beeindruckt sind, dass sie fast vollständig den Blick auf unsere biologische Untermauerung aus dem Blick verloren haben. Denken Sie das Soziologen und Sozialwissenschaftler im allgemeinen schließlich die wirkliche Natur des Menschen entdeckt haben?


Catton: Manche haben es, viele haben es nicht. Es gab einen Interessanten Soziologen mit dem Namen Pitirim Alexandrovich Sorokin, der wie Sie anhand des Namens erkennen können in Russland geboren wurde. Er war ein Flüchtling von der Sowjetunion in die USA, hat eine Weile an der Universität Minnesota gelehrt. Er schrieb ein Buch über Hunger als Faktor in menschlichen Angelegenheiten (( Pitirim Alexandrovich Sorokin: Hunger As A Factor In Human Affairs )) . Das war eines der frühen Bücher, das wirklich berücksichtigte, dass der menschliche Organismus, nach allem schließlich immer noch ein Organismus ist. Er war zu diesem Buch inspiriert worden weil er eine russische Hungersnot durchlebt hatte. Er war sich neben dem Hunger auch anderer Aspekte bewusst, durch die der menschliche Organismus durch die physikalischen, chemischen und biologischen Einflüsse seiner Umgebung beeinflusst wird. Ich weiß nicht ob dieses Buch sich gut verkauft hat. Eine Zeit lang war es für einen Soziologen sehr schwer Dinge in diese Richtung gedruckt zu bekommen, weil das einfach nicht zur Kultur der Sozialwissenschaft gehörte. In zunehmendem Maße ist das anders. Aber es gibt noch immer eine schrecklich große Anzahl von Soziologen, die noch stets so reden als wäre Homo Sapiens eine Art, die so vollständig anders ist, dass nichts was wir über andere Arten wissen für das Verständnis des menschlichen Verhaltens wirklich eine Rolle spielt. Ich denke das trifft für die Sozialwissenschaften im allgemeinen zu. Nun, ich weiß nicht ob ich das sagen soll, Wirtschaftswissenschaftler sind vielleicht noch weniger mit der Realität verbunden. Aber Sozialwissenschaften im allgemeinen sind sehr abgehoben. Emile Durkheim benutzte den Begriff “Der Wirtschaftswissenschaftler” abschätzig als Begriff als er die Soziologie einführte.
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Erneuertes Interesse an “Overshoot” [38:08]

Interviewer: “Overshoot” ist kürzlich ins Russische übersetzt worden und wird nun ins Spanische übersetzt. Haben jüngere ökologische Ereignisse das Interesse an ihrem Buch vorangetrieben?

Catton: Scheinbar haben die Verkaufszahlen in den letzten Jahren zugenommen. Offen gesagt bin ich überrascht, dass der Verlag es all die Jahre im Programm behalten hat. Ich bin angenehm überrascht. Es war nie ein Bestseller. Ich bin dadurch nicht reich geworden, aber es hat einige Reisen finanziert.
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Ökologische Bescheidenheit [38:42]

Interviewer: Denken Sie dass die Menschheit jemals lernen wird ökologisch bescheiden zu sein und die Zurückhaltung zu üben die sie als unsere unentbehrliche Hoffnung identifiziert haben?

Catton: Einige von uns werden es, viele von uns werden es nicht. Wenn wir durch das gehen, was ich als das Flaschenhalsjahrhundert sehe, dann werden viele der Überlebenden am Ende dieses Jahrhunderts weiser sein als der Durchschnitt der Menschen am Anfang dieses Jahrhunderts es war. Jedes Wissensgebiet ist dazu bestimmt eine Spezialität für einige Leute zu sein und nicht ein Gegenstand der Vertrautheit für die meisten Menschen. Alle Arten von Menschen sind erforderlich um die Welt wie wir sie kennen zu machen. Es wäre eine sonderbare Welt wenn wir alle Ärzte sein wollten oder wir alle ein Gehirnschirurg sein wollten oder wenn wir alle Soziologen sein wollten. Ich habe es genossen ein Soziologe zu sein, ich habe es genossen ein Umweltsoziologe zu werden, ich habe es genossen an der Soziologie etwas zu herumzudocktern und sie weiter zu entwickeln. Aber es wäre eine schreckliche Welt wenn jeder einen Doktor in Soziologie hätte. Wir brauchen andere Arten
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Relokalisierung [40:13]

Interviewer: Dr. Catton denken Sie das jüngste Versuche der Re-Lokalisierung auf Gebieten wie der Nahrungsmittelproduktion und der Arbeit helfen können den kommenden Kollaps zu mildern?

Catton: Das ist das beste was sie tun können, helfen zu mildern, sie werden das Problem nicht lösen. Eines Tages wird die Welt von einer kleineren Anzahl Menschen besiedelt sein und diese werden zwangsweise mehr von lokalen Ressourcen abhängen und weniger fähig sein sich Produkte zuzulegen, die auf der anderen Seite des großen Ozeans hergestellt oder gezüchtet wurden, als es für uns in den letzten Jahren üblich wurde. Ich weiß nicht ob wir viel zur Zukunft beitragen, wenn wir als Individuen davon Abstand nehmen Kiwifrüchte zu kaufen die aus Neuseeland importiert wurden, oder Ananas die aus China oder von wo auch immer importiert wurden. Ich schätze das kann einige Ausgaben für Treibstoff sparen und das spart minimale Mengen an CO2 Ausstoß und es wird daher die globale Erwärmung ein winziges bisschen verzögern. Aber wirklich nur ein winziges Bisschen. Es ist eine gute Idee etwas mehr lokal abhängig zu werden als wir es geworden sind. Aber das wird das Problem nicht lösen. Es wird es etwas mildern.
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Menschliches Handeln [41:46]

Interviewer: Dr. Catton eine Person die ihre Arbeit bewundert, hat gemeint das Sie deterministisch oder fatalistisch sind. Glauben Sie dass menschliches Handeln oder politische Aktionen uns in eine andere Richtung steuern können?

Catton: Menschliches Handeln ist sicher wichtig. Menschen haben die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, eher dies als jenes zu tun. Das Treffen guter Entscheidungen hängt vom Erwerb eines adäquaten Vermögens an relevantem Wissen ab. Ich bin ein Determinist in dem Sinne, dass sich an Ursache und Wirkung glaube. Ich glaube nicht dass wir unsere Entscheidungen grundlos treffen. Bin ich fatalistisch? Nein. Es kommt zunächst darauf an wie Sie Fatalismus definieren. Ich denke einen besonders großen Beitrag zum Verständnis des menschlichen Lebens hat ein Soziologe gemacht, mit dem ich in einem erheblichen Ausmaß nicht einverstanden war C. Wright Mills an der Columbia Universität. Er schrieb ein Buch über die Ursache des 3. Weltkrieges, in dem er argumentierte, dass es eine gute Frage wäre ob Männer Geschichte machen oder ob Geschichte Männer macht. Das war in der Zeit wo man Männer gesagt hat, heute würde man Personen sagen. Aber er definierte Schicksal auf eine sehr interessante Weise. Ich denke nicht dass dies die Beste aller möglichen Definitionen für den Begriff Schicksal ist, aber es ist eine gute Definition für eine besondere Form des Schicksals. Ich würde sie anthropogenes Schicksal nennen, welches eine spezielle Version ist. Er sagte Schicksal ist das Resultat von unzähligen individuellen Entscheidungen über andere Angelegenheiten, akkumuliert um ein Ergebnis zu produzieren, das niemand angestrebt hat. Und ich denke das ist es was passieren wird im Bezug auf die globale Erwärmung und die Verknappung der erschöpfbaren Ressourcen, usw.. Niemand beabsichtigte ein Tragfähigkeitsdefizit zu produzieren aber die Entscheidungen die viele Leute trafen, in eine Stadt zu ziehen oder damit anzufangen mit einem Traktor Landwirtschaft zu betreiben anstatt mit einem Pferdegespann, oder Ochsen oder was auch immer, die Entscheidung eine Zahnbürste zu kaufen, verschiedene Formen der Hygiene zu praktizieren um das Leben zu verlängern, alle diese Dinge trugen dazu bei die Lebenserwartung der Menschen zu vergrößern und die menschliche Bevölkerung zu vergrößern. Die Rückwirkungen davon beginnen wir nun zu spüren in der Form dieses Tragfähigkeitsdefizits und der Tatsache, dass es zu viele von uns gibt. Und nicht so viele werden imstande sein in der Welt der Zukunft zu überleben. Niemand hat das beabsichtigt, aber es ist ein Produkt unzähliger Entscheidungen über andere Angelegenheiten.
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Neues Buch “Die kommende Sackgasse der Menschheit” [44:56]

Interviewer: Ich höre sie arbeiten an einem neuen Buch. Können Sie das für uns beschreiben?


Catton: Nun, das Buch das ich zur Zeit schreibe nenne ich “Humanity’s Impending Impasse” (( mögliche Übersetzungen: “Die kommende Sackgasse der Menschheit” oder “Die bevorstehende Hängepartie die Menschheit” oder “Die drohende Hängepartie der Menschheit”, der entgültige Titel des 2009 erschienenen Buches lautet “Bottleneck: Humanity’s Impending Impasse”, also “Flaschenhals: ….”, zum Begriff Bottleneck bzw. Flaschenhals im Sinne des Autors siehe oben in dem Interview )) . Das englische Wort impasse [dt. Sackgasse] bedeutet das man auf ein undurchdringbares Hindernis stößt, das man nicht überwinden kann. Und das ist es was meines Erachtens vor uns liegt, in diesem Jahrhundert. Das ist der Grund warum ich es “the Impending Impasse” [dt. die drohendene, oder kommende Sackgasse] nenne. Wir sind noch nicht ganz am Ende der Sackgasse angekommen aber wir können sicher sehen dass es direkt vor uns liegt, am nicht sehr weit entfernten Horizont. Und es wird nicht nur ein Land oder ein paar Länder betreffen, es wird nicht nur die Industriestaaten betreffen, es wird nicht nur die Einwohner der Industriestaaten betreffen die ich “Homo Colossus” zu nennen begonnen habe, weil wir pro Kopf eine so gigantische Auswirkung auf unsere Umwelt bekommen haben. Es wird sich auf den gewöhnlichen Homo Sapiens auswirken. Wir machen mit unserem eigenen Habitat [=Lebensraum] gemacht, was wir mit dem Habitat andere Arten gemacht haben, die gefährdete Arten wurden. Wir haben das Aussterben von Arten verursacht weil wir die Bedingungen in denen sie leben konnten zerstört haben. Und wir beginnen uns nun der Zeit zu nähern in der wir sehen, dass wir das auch mit unserem eigenen Habitat gemacht haben. In diesem Buch erkläre ich übrigens auch den Unterschied zwischen Determinismus und Schicksal [engl. “fate”]. Und ich schlage auch vor, dass einige unserer geschätzten Glaubensinhalte notwendigerweise als Glauben an Magie angesehen werden müssen. Wir wissen es besser. Magie ist wirklich nur Illusion. Ich weiß nicht ob die Leute das Buch kaufen wollen oder nicht. Aber ich rate den Menschen dahingehend vorgewarnt zu sein, dass die Jahrzehnte die vor uns liegen nicht so erfreulich sein werden, wie die Jahrzehnte die gerade hinter uns liegen.
Anfang

Abschließende Botschaft [47:18]

Catton: Da ist ein neues Buch, das einige Bekanntheit erreicht hat. Die letzte Vorlesung von … Wie ist sein Name? Rausch?
Interviewer: Ja.
Catton: Der, als er sich darüber klar wurde, dass er tödlich krank war, sagte, was ist die letzte Botschaft, die sie ihren Mitmenschen geben können? Ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber ich habe eine Menge Artikel über es gelesen. Was er im wesentlichen rät, ist „erfreut euch des Lebens“. Ich würde dasselbe sagen. Verzweifelt nicht, auch wenn wir in verzweifelten Zeiten leben. Es gibt eine Menge Leben, das man leben kann und Freude, die man haben kann und erfreut euch gegenseitig. Menschen sind eine wunderbare Art auch wenn wir einigen gewaltigen Unfug machen, machen wir das meiste davon in aller Unschuld. Wir sollten in der Tatsache schwelgen, dass wir von dieser Art sind, die dieses Gehirn hier oben hat, und diese Hände hier und diese Augen und diese Ohren, mit denen wir uns an Musik und Landschaften erfreuen können, und wunderbare Sachen herstellen können und wunderbare Sachen tun können. Lasst uns genießen was übrig bleibt.

Nachspann:
Ende
Name des Interviewers: Frank M. Rotering
Schnitt und Videoproduktion: Patricia Woods

Copyright 2008 Frank Rotering
frank_rotering@yahoo.com

Der Interviewer, Herr Frank Rotering hat selbst zwei Bücher geschrieben, die ich aber noch nicht gelesen haben. Das Buch  Needs and Limits: A New Economics for Sustainable Well-Being  gibt bereits in der 3. Auflage, die z.B. über www.Buecher.de und über www.booklooker.de erhältlich ist. Auf der Internetseite http://contractionism.org/  von Frank Rotering kann man u.a. die pdf-Versionen seiner Bücher herunterladen.

Transkript in deutscher Sprache erstellt von Christoph Becker, fertiggestellt am 1.3.2015

Nachtrag: Seit Oktober 2016 ist das Buch “Overshoot – The Ecological Basis of Revolutionary Change von William Catton kostenlos als pdf-Datei verfügbar:  monoskop.org/File:Catton_Jr_William_R_Overshoot_The_Ecological_Basis_of_Revolutionary_Change.pdf




Musikergagen und Energie

Auf der Facebookseite eines jungen Musikers sah ich die unten stehende Klage “Einen Musiker engagieren?”, die mich als Zahnarzt und Handwerker zum Widerspruch gereizt hat:

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Der junge Musiker findet es unfair, dass es offenbar Leute gibt, die Musiker “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung” für Veranstaltungen engagieren wollen. Er zählt dazu eine ganze Reihe von Kosten auf, die er als Musiker hatte und meint, dass doch niemand auf die Idee käme “Klempner, Schneider, Friseur, Arzt, Zahnarzt, Optiker, Elektriker, Chef (Koch), Techniker, Ladenbesitzer” umsonst arbeiten zu lassen.

Das ist eine in mehrfache Hinsicht interessante Argumentation. Warum?

Ungleiche Einkommenverteilung durch Rationalisierung und technische Möglichkeiten

Was Musiker von den aufgezählten, aus Sicht des Musikers finanziell besser gestellten, Berufen unterscheidet ist zunächst ein Phänomen unserer modernen Zivilisation:

Moderne Technik macht es möglich die Produkte von Musikern, aber auch die von Fotografen und anderen Künstlern, extrem kostengünstig nahezu unbegrenzt zu vervielfältigen und zu konservieren.  Das führt dazu, dass einige wenige Spitzenkräfte extrem hohe Einkünfte erzielen, während für die meisten Künstler keine oder nur sehr geringe Einkünfte zu erzielen sind. Bei den aufgezählten anderen Berufen ist die Lage anders. Ein “Klempner, Schneider, Friseur, Arzt, Zahnarzt, Optiker, Elektriker, Chef (Koch), Techniker, Ladenbesitzer” kann vielleicht auf die eine oder andere Weise  ein Vielfaches des Durchschnitts seiner Kollegen  verdienen, oder besser gesagt einnehmen. Selbst bei Ausschöpfung aller Möglichkeiten bleibt der Unterschied zwischen dem Mittelwert und dem Spitzenwert in den aufgezählten Berufsgruppen aber relativ gering im Vergleich zu dem, was in Kunst und Sport dank moderne Technik möglich ist.

Anders als viele Berufe, die durch Rationalisierung und moderne Technik überflüssig geworden sind, gibt es für Musiker und Künstler aber immerhin noch die Chance, durch Glück und besonders gute Leistung Spitzeneinkommen zu erzielen. Ein Musiker der “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung” auftritt, erhält als Gage eben auch ein Los einer Lotterie, bei dem die Hauptgewinne extreme Spitzeneinkommen sind. Daneben ist sollte ein Teil der Bezahlung eines Musikers immer auch die Freude an dem sein,  was er tut. Wenn er die nicht hat, sucht er sich sowieso besser eine andere Beschäftigung, weil er dann ganz grundsätzlich eher nicht die Voraussetzung für einen Hauptgewinn erfüllt.

Am Montag, den 25. 11.2014, wurde vom Bayrischen Rundfunk die Sendung “Jetzt mal ehrlich – Einmal Mittelalter und zurück” ausgestrahlt, die eine ganze Reihe von Künstlern und Handwerkern zeigt, die  nur für “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung” auftreten, und die das tun, weil es ihnen Freude macht.

 

Freude an der Tätigkeit als Teil der Bezahlung

Damit komme ich zur “Freude an der Tätigkeit” als  einem Aspekt der Bezahlung. Bei vielen der vom  jungen Musiker aufgeführten Berufen ist die Tätigkeit oft langweilig, routinemäßig und durch Vorschriften und Bürokratie vergällt.  Tätigkeiten werden oft auch deshalb bezahlt, weil sie  ziemlich ätzend sind und wenig Freude machen.

Es kann aber mit etwas Glück auch anders herum sein.  Weil jemand Freude an einer Tätigkeit hat, kann er sich unabhängig von der Bezahlung überdurchschnittlich anstrengen und auch finanziell vielleicht zunächst unattraktiven Aktivitäten, einfach so, aus Freude an der Sache, ohne an Geld zu denken, “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung“, widmen und sich weit überdurchschnittlich anstrengen. Das kann sich dann irgendwann finanziell lohnen, muss es aber nicht. Die häufigsten Beispiele sind sicherlich Spitzenleistungen in verschiedenen Hobbys und Sportarten, wo die Betreffenden oft sogar erhebliche Summen ohne Aussicht auf Rentabilität investieren.  Das Hobby kann aber auch ein Beruf sein oder es kann, wie bei Michael Schumacher, zu einem sehr gut bezahlten Beruf werden. Es kann sogar sein, dass ein Beruf ohne dass man das geplant hat zu einem Hobby wird und sehr viel Freude macht, während genau deshalb das Einkommen weit unter dem bleibt, was man von dem betreffenden Beruf erwartet. Für mich selbst war die Arbeit als Zahnarzt jedenfalls die meiste Zeit finanziell sehr enttäuschend, auch wenn ich es dank meines zusätzlichen Ingenieurstudiums geschafft habe, wirtschaftlich zu überleben, aber die Tätigkeit als Zahnarzt insgesamt hat mir sehr viel Freude gemacht, und macht das auch immer noch. Die Freiheit zu tun was man für gut und richtig hält, die Freiheit und Möglichkeit immer wieder neue Wege zu gehen und Neues zu lernen,  und die Freude an der Arbeit, die man damit hat, kann eben auch einen Preis in Form eines unerwartet niedrigen Einkommens  erfordern.  Wenn man aber die Freude an der Arbeit als Teil des Einkommens betrachtet, kann dieses dann dennoch sehr hoch sein. Das kann auch bei Musikern so sein.

Musik, Kunst, der EROEI-Faktor und die Komplexitätskosten

EROEI steht für Energy Return on Engery Invested. Damit eine Gesellschaft sich überhaupt Musik und Kunst leisten kann, muss ihr sehr viel mehr an Energie zur Verfügung stehen, als sie zur Produktion und Erschließung von Energie benötigt. In unserer Gesellschaft sind zur Zeit nur noch ca. 2 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig.  Das war nicht immer so und es wird auch nicht so bleiben. Ein steigender Anteil der Bevölkerung, zudem durch die immer weiter steigende Komplexität unserer Gesellschaft mit zunehmend unproduktiven Verwaltungstätigkeiten und mit der Erfüllung oft unsinniger Vorschriften beschäftigt.  Im Energiesektor sinkt der EROEI seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Siehe z.B. Teil 19, Engery Economics, von Chris Martensons Crash-Course, (wenn Englisch ein Problem ist, tut es auch Teil 17b der alten, klassischen Version des Crash Course aus dem Jahre 2008).  Ob und wie weit eine Gesellschaft sich überhaupt Ausgaben für Musik und Kunst leisten kann, hängt von ihrem EROEI-Faktor ab.  Je niedriger diese ist, je mehr Ressourcen müssen für Energiegewinnung ,  Landwirtschaft, Militär und andere lebenswichtige Bereiche aufgewendet werden, und je weniger steht für Kunst und Musik zur Verfügung.

Interessant ist hier vielleicht auch, dass die Komplexität einer Gesellschaft einerseits Energie und damit Ressourcen kostet und dass diese Komplexität zwangsläufig immer größer wird, bis die Gesellschaft diese Kosten nicht mehr aufbringen kann, kollabiert, oder eben wie im Fall des oströmischen, bzw. byzantinischen Reiches im 7. Jahrhundert, seine Komplexität unfreiwillig-freiwillig vorsätzlich drastisch reduziert, um einen sonst unvermeidlichen Zusammenbruch  zu vermeiden.

Siehe hierzu  Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter und vor allem auch  Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen.

Was passiert mit den Musikern und Künstlern und ihren Gagen, wenn unsere westliche Gesellschaft kollabiert, weil ihr EROEI-Faktor zu gering oder ihre Konmplexitätskosten zu groß werden? Eine gute Vorstellung geben James Howard Kunstlers  Romane  World Made by Hand
(Mit der Hand gemachte Welt) , The Witch of Hebron (World Made by Hand Novels) (Die Hexe von Hebron, einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat New York) und A History of the Future: A World Made By Hand Novel (Eine Geschichte der Zukunft: Ein “Mit der Hand gemacht Welt-Roman ).  Diese Romane zeigen das Leben im Nordosten der USA in einer Zeit nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Gesellschaft.  Eine der Hauptfiguren ist ein ehemaliger Manager einer Computerfirma, der nun als selbstständiger Zimmermann arbeitet und der nebenbei auch Musiker ist. Nur sehr wenige Reiche, wie der lokale Großgrundbesitzer,  der  dank eines kleinen Wasserkraftwerks etwas Strom hat, können noch Musikkonserven genießen. Der Rest der Bevölkerung kommt, wie vor 200 Jahren, nur noch dann in den Genuss Musik zu hören, wenn die lokalen Musiker musizieren,  was z.B. bei Festen der Fall ist. Der relative Wert der Leistung der Musiker steigt in so einer Situation, weil die Technik und die Energie für die Multiplikation der Leistung von Spitzenmusikern und auch die Möglichkeit große Konzerte zu organisieren und zu besuchen verschwindet, und auch weil die Möglichkeiten zur Herstellung und Nutzung von Musikkonserven verschwinden. Trotzdem wird aber die materielle Vergütung der Leistung der Musiker eher schlechter, weil die Menschen einen drastisch größeren Teil ihrer Leistung für die Befriedigung von  Grundbedürfnissen wie Ernährung, Sicherheit und Unterkunft aufwenden müssen. Musik und Kunst wird also auch dann, und sogar mehr als heute,  für “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung” UND, wie heute hoffentlich auch, für die Freude an der Leistung erbracht werden.

 




Römer 13

Kapitel 13, Vers 1 bis 7 des Briefes des Paulus an die Römer ist in fast allen Übersetzungen der Bibel eine extreme Ungeheuerlichkeit.

Fast allen deutschsprachigen Übersetzungen der Bibel ist zu entnehmen, dass

  1.  JEDE Regierung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Gott eingesetzt ist, bzw. war, also auch die Hitlers, Stalins, Pol-Pots, der Islamische Staat und auch die ihrer jeweiligen Gegner, usw. . Es gibt, und gab in den letzten 2000 Jahren,  den meisten deutschsprachigen Bibelübersetzungen,  zur Folge, keine Regierung, die nicht von Gott eingesetzt war oder ist.
  2. Wer sich der staatlichen Gewalt widersetzt, der stellt sich gegen die Ordnung Gottes.  Damit war und ist jeder Widerstand gegen verbrecherische Regierungen nach dem Buchstaben eben dieser Bibelübersetzungen ein Verstoß gegen die Ordnung Gottes und wird auch dem göttlichen Gericht verfallen.
  3. Jede Regierung und ihre Vertreter in den letzten 2000 Jahren standen bzw. stehen demnach im Dienste Gottes und haben verlangt, bzw. verlangen ausschließlich, dass ihre Untertanen das Gute tun.
  4. Deshalb war und ist es notwendig, jeder Regierung der man als Christ gerade zufällig untertan ist, Gehorsam zu leisten und das nicht etwa nur aus Furcht vor der Strafe weltlicher Gerichte, sondern auch um des Gewissens willen. Deshalb soll man auch steuern zahlen und die Finanzbeamten aller Regierungen seit 2000 Jahren handelten und handeln nur im Auftrag Gottes.

Wer diese Ungeheuerlichkeiten nicht glauben will, lese in seiner Bibel nach.  Römer 13, 1-8, der Einheitsübersetzung der katholischen Kirche  spricht sogar ausdrücklich von “staatlicher Ordnung” und  “staatlicher Gewalt.  Die meisten anderen Bibelübersetzung sprechen von “Obrigkeit”, lassen aber in den Kommentaren keinen Zweifel daran, dass auch sie die “staatliche Ordnung” bzw. die “staatliche Gewalt” meinen.

Hier nun wie schon in meinen Artikel über die Bergpredigt und in meinem Artikel über den Anfang des Neuen Testamentes, die Gegenüberstellung der Texte, von Römer 13, 1-8 in der Lutherbibel von 1984Römer 13, 1-8 in Der Heiligen Schrift in der Übersetzung von Hermann Menge, und der Übersetzung des Neuen Testamentes von Johannes Greber, jenem rebellischen katholischen Pastor aus dem Hunsrück.

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. 2 Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu. 3 Denn vor denen, die Gewalt haben, muss man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten. 4 Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: Sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut. 5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht. 7 So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt. 8 Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 1 Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten (oder: den vorgesetzten Obrigkeiten) untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, ohne von Gott (bestellt zu sein), und wo immer eine besteht, ist sie von Gott verordnet. 2 Wer sich also der Obrigkeit widersetzt, der lehnt sich damit gegen Gottes Ordnung auf; und die sich auflehnen, werden sich selbst ein Strafurteil (= ihre gerechte Strafe) zuziehen. 3 Denn die obrigkeitlichen Personen sind nicht für die guten Taten (= für die, welche recht handeln) ein Schrecken, sondern für die bösen. Willst du also frei von Furcht vor der Obrigkeit sein, so tu das Gute: dann wirst du Anerkennung von ihr erhalten; 4 denn sie ist Gottes Dienerin dir zum Guten (= zu deinem Besten). Tust du aber das Böse, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist ja Gottes Dienerin, eine Vergelterin zur Vollziehung des (göttlichen) Zornes (oder: Strafgerichts) an dem Übeltäter. 5 Darum muß man ihr untertan sein, und zwar nicht nur aus Furcht vor dem (göttlichen) Zorn, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb entrichtet ihr ja auch Steuern; denn sie (d.h. die Beamten) sind Gottes Dienstleute, die für eben diesen Zweck unablässig tätig sind. 7 Lasset allen zukommen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, wem die Steuer gebührt, den Zoll, wem der Zoll zukommt, die Furcht, wem die Furcht, und die Ehre, wem die Ehre gebührt. 8 Bleibt niemand etwas schuldig, außer daß ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat damit das Gesetz erfüllt (Gal 5,14). 1 Allen Geistermächten, denen eure Leitung anvertraut ist, erweiset Gehorsam. Denn es gibt keine euch übergeordnete Geistermacht, die nicht von Gott herkäme. Und die, welche vorhanden sind, wurden von Gott bestimmt. 2 Wer sich also einer solchen Macht widersetzt, stellt sich dem Willen Gottes entgegen. Und die sich widersetzen, ziehen sich dadurch eine Strafe zu. 3 Diese Gebieter braucht man daher nicht zu fürchten, wenn man das Gute tut, sondern bloß dann, wenn man das Böse vollführt. Willst du also zu denen gehören, welche diese Macht nicht zu fürchten brauchen, so tue das Gute; dann wirst du Lob von ihr ernten. 4 Sie ist dir nämlich als Dienerin Gottes zur Vollbrin­gung des Guten zugeteilt. Tust du jedoch das Böse, dann hast du allen Grund zur Furcht. Sie trägt ja nicht umsonst das Strafschwert. Denn als Dienerin Gottes hat sie auch die Aufgabe, das Strafurteil bei dem zu vollstrecken, der das Böse tut. 5 Darum seid gehorsam, nicht bloß aus Furcht vor der Strafe, sondern weil euer eigenes Gewissen euch dazu antreibt. 6 Darum bringet auch gute Früchte zur Reife. Denn jene Mächte sind Beauftragte Gottes, die gerade zu diesem Zwecke bestän­dig bei euch ausharren. 7 Tuet ihnen allen gegenüber eure Schuldig­keit. Fordert der eine Opfer von euch, so bringet sie; fordert ein ande­rer die Ausführung eines guten Werkes, so führet es aus; flößt ein an­derer euch Furcht vor etwas ein, so fürchtet euch davor; zeigt einer euch etwas als wertvoll, so haltet es dafür; 8 ihr bleibt keinem gegen­über in der Erfüllung eurer Pflicht im Rückstand, sofern ihr das Gebot der gegenseitigen Liebe beobachtet. Denn wer seinen Mitmen­schen liebt, hat damit das ganze Gesetz erfüllt.

Bei Johannes Greber ist die “Obrigkeit” offenbar die Stimme des Gewissens, also das Ergebnis von verinnerlichten Moralvorstellungen, die insbesondere durch Gebet und vorsichtiges in sich Hineinhöhren als in der jeweiligen Situation von dem jeweiligen Gläubigen als gut und angemessen erkannt wird. In wieweit es dabei wirklich im Dienst Gottes stehende Geistermächte, bzw. Engel Gottes tatsächlich gibt oder nicht gibt ist an dieser Stelle ziemlich unwichtig.

Wichtig ist aber, dass insbesondere unsere beiden großen Amtskirchen mit ihren Übersetzungen nach den Buchstaben ihrer Bibeln blinden Gehorsam der Gläubigen gegenüber jeder noch so verbrecherischen und abartigen Regierung fordern.

Johannes Greber hat seine Übersetzung 1938 in den USA fertig gestellt. Wenn eigenes Nachdenken nicht gereicht hat, dann war damit doch spätestens seit den 50er Jahren unseren großen Amtskirchen bekannt, dass es für die Verse 1 – 8 des 13. Kapitels des Römerbriefes sehr wohl eine Interpretationsmöglichkeit gab, die mit dem gesunden Menschenverstand, dem Gebot der Nächstenliebe und der Bibel insgesamt vereinbar ist. Trotzdem ist die Übersetzung und Interpretation auch in den neueren  Bibelübersetzungen so wie oben dargestellt.

Die Übersetzung des Neuen Testamentes von Johannes Greber ist in diesem Punkt nach allem was ich herausfinden konnte die Einzige, die mit der Realität der Menschheitsgeschichte und mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar ist.  Die Übersetzung von Hermann Menge, aber auch die englische King James Bibel, lassen meines Erachtens sehr wohl eine Interpretation von Römer 13, 1-8, im Sinne der Übersetzung von Johannes Greber zu.  Dies kombiniert mit gesundem Menschenverstand und einem nüchternen Blick auf die Menschheitsgeschichte, legt nahe, dass der Apostel Paulus an dieser Stelle tatsächlich sinngemäß das gedacht und geschrieben hat, was Johannes Greber mit seiner Übersetzung zeigt.

3. Advent 2014

Christoph Becker

Nachtrag vom 23.12.2014:

Das 13. Kapitel des Römerbriefes enthält ab Vers 8 Ausführungen über die Nächstenliebe und anschließend über den Lebenswandel.  Nachdenken über die Nächstenliebe und auch über die Feindesliebe hat mich zu unerwarteten Ergebnissen geführt und erfordert einen eigenen Artikel.




Die FAZ und Peak Oil

Die Online-Ausgabe der FAZ vom 12.12.2014 hatte ganz oben den Artikel Energiepolitik – Das Öl geht nicht aus von Rainer Herrmann.  Ich habe daraufhin bei www.peakoil.net nachgesehen und dabei den im Folgenden von mir übersetzten Diskussionsbeitrag des schwedischen Phsysikprofessors Kjell Aleklett, vom 24.10.2014 gefunden.  Ajleklett ist Professor an der Universität Uppsala in Schweden. Er hat sich intensiv mit dem Thema Peak Oil und Ölvorkommen befasst. Er hat dazu das sehr lesenswerte, aber leider nur in Englisch verfügbare Buch Peeking at Peak Oil geschrieben, ist Initiator der ASPO (Association for the Study of Peak Oil&Gas = Gesellschaft zum Studium des Fördermaximums von Öl und Gas) und betreibt den Webblog Aleklett’s Engery Mix .

Links auf das englischsprachig Original des im Folgenden übersetzten Blogbeitrags von Prof. Aleklett:

1.  https://aleklett.wordpress.com/2014/10/24/peak-oil-is-still-our-futures-reality/ 

2.  http://www.peakoil.net/peak-oil-is-still-our-future-s-reality

Ab hier nun die Übersetzung:

Peak Oil ist noch immer die Realität unserer Zukunft

Veröffentlicht von Professor Kjell Aleklett am Freit., 2014-10-24 13:25. auf http://www.peakoil.net/peak-oil-is-still-our-future-s-reality

(Dies ist die finale Wiedergabe in der Diskussion über das Thema „Der fallende Ölpreis könnte der Vorbote einer künftigen Rezession sein.“)

In einer Antwort zu meinem vorherigen Beitrag, “Der fallende Ölpreis könnte der Vorbote einer künftige Rezession sein”, sagt Volkswirt Magnus Grill (am 19. Oktober auf Schwedisch), dass ich behaupte, “das Peak Oil nicht bedeutet, dass uns das Öl ausgeht, sondern dass vielmehr die Nachfrage nach Öl verschwinden wird. Daher sei Peak Oil nicht länger eine Frage aus Sicht der Produktion, sondern nun eher aus Sicht der Nachfrage. Das bedeutet, dass Aleklett sein früheres Denken völlig verändert hat.” Ich muss Magnus Grill enttäuschen. Peak Oil  ist noch immer auf die Produktion von Öl aus Ölfeldern bezogen.

Wenn wir Peak Oil diskutieren, tun wir das aufgrund der Tatsache, dass die Erdölgewinnung in einem Gebiet oder Gruppe von Gebieten ein Maximum erreicht und sich dann abnimmt. Es gibt mehrere Faktoren, die das Produktionsprofil bestimmen, wenn die Produktion innerhalb eines Gebietes beginnt, aber schließlich sind es geologische Parameter, die dafür entscheidend sind, wann Produktion fallen wird. Wir haben das in mehreren wissenschaftlichen Arbeiten diskutiert.
Wenn wir die Erdölgewinnung im Gebiet der Nordsee untersuchen, sehen wir, dass  2001 ein Maximum von 6,3 Millionen Barrel pro Tag erreicht wurde. Seitdem hat sich der Ölpreis verfünffacht und das sollte, gemäß den Wirtschaftstheorien die Produktion stimuliert haben. Die Wirklichkeit ist, dass die  Produktion seitdem auf weniger als die Hälfte des 2001 erreichten Spitzenwertes gefallen ist. Die Realität ist, dass Gebietsverteilung, Strömungsgleichungen und andere natürliche Parameter die Produktion begrenzen. Peak Oil der Nordsee war 2001.

Magnus Grill zur Folge wird die nachlassende Nachfrage den Gipfelpunkt der Erdölgewinnung verursachen. Öl wird so teuer werden, dass weniger die Mittel haben werden, dafür zu zahlen. Die Dynamik, auf die sich Grill bezieht, ist einfach nur die andere Seite derselben Medaille. Die interessante Frage in dieser Situation ist, warum der Ölpreis [in den letzten Jahren] im Vergleich zu langfristigen früheren Trends so drastisch gestiegen ist, und wie der Preistrend in der Zukunft sein wird.  Natürlich ist der Ölpreis sehr wichtig für die Bestimmung der Produktion,  besonders für die Produktion der letzten Hälfte der globalen Ölreserven. In der Anfangszeit unserer Forschungen haben wir häufig die über Ölmenge diskutiert, deren Förderung  technisch möglich ist, ohne dass wir dabei über den Preis im Detail  diskutiert haben. In einer solchen Diskussion wird Peak Oil eine Frage der technisch maximal möglichen Produktion.
Wenn der Preis die Produktion derart beeinflusst, dass  die technisch insgesamt förderbare Ölmenge nicht ausgenutzt wird, bedeutet das, dass die mit Peak Oil im Sinne von Magnus Grill (d.h. die durch Nachfrage bestimmte) verbunden Ölmenge kleiner ist als die technisch förderbare Menge. In jüngerer Zeit haben wir unsere Modelle um wirtschaftliche Parameter erweitert. So sind wir sogar imstande  gewesen zu zeigen, wie die Betreiber die  Produktion in einem Gebiet beenden können, weil die Optimierung des wirtschaftlichen Wertes des verbleibenden Öls eines bestimmten Ölfelds dies erfordert. Wir sehen, dass der Ölpreis die Höhe der Gesamtproduktion beeinflusst, aber die Form des Produktionsprofils ist dieselbe, wie für Vorhersagen, die nur die technische Machbarkeit und nicht die Wirtschaftlichkeit betrachten. In allen Fällen verringert sich die Produktion, wenn ein erheblicher Anteil, mehr als Hälfte der gesamten, technisch erschließbaren Menge sich noch im Grund befindet.
Ein anderes Beispiel sind Kanadas Ölsande, die 2006 als der zukünftige Retter der Welt vom globalen Peak Oil angesehen wurden. 2007 haben wir einen Artikel veröffentlicht, in dem wir die Produktion aus den Ölsanden in so genannten “Crash Management Szenarien” studiert haben. Unsere Ergebnisse zeigten eine maximal technisch mögliche Produktionsrate von 5,5 Millionen Barrel pro Tag, ungefähr im Jahr 2035. Produktionsschätzungen, die reale Faktoren wie Kosten und Rentabilität berücksichtigen, ergeben gemäß IEA (Internationaler Energieagentur) viel niedrigere Prognosen

Als wir den Ausdruck „Peak Oil“ im Jahre 2001 ins Leben gerufen haben, war es in erster Linie die herkömmliche Erdölgewinnung, die betrachtet wurde. Veröffentlichte Artikel  haben behauptet, dass dieser Aspekt der Erdölgewinnung seinen Gipfel in der Zeit zwischen 2004 bis 2010 erreichen würde. Die Internationale Energieagentur (IEA) gibt nun an, dass der Gipfel der herkömmlichen Erdölgewinnung 2008 erreicht wurde, und seitdem sehen wir einen Rückgang der herkömmlichen Erdölgewinnung. In einem wissenschaftlichen Artikel im Jahr 2009 haben wir gezeigt, dass der Prozentsatz des Produktionsrückgangs von Öl aus herkömmlichen Ölfeldern bezogen auf ein spezifisches Jahr 6 % pro Jahr beträgt. Im November im letzten Jahres hat die IEA bestätigt, dass dies die tatsächliche Rückgangsrate ist.
Wenn die Financial Times diskutiert, dass wir “Peak Oil Nachfrage” erreichen werden, dann haben sie in Wirklichkeit zugegeben, dass sie nicht glauben, dass das technisch machbare Produktionsmaximum, „Peak Oil“,  erreicht wird, weil dies einen zu hohen Ölpreis erfordern würde. Der Rückgang der  herkömmlichen Erdölgewinnung, den wir jetzt erleben, wird momentan kompensiert durch die Schieferöl-Produktion in den USA. Das bedeutet, dass die derzeitige Gesamtproduktion für einige Jahre aufrecht erhalten werden kann. Alle  neuen Grenzproduktion sind sehr preisempfindlich. Daher können wir in der Zukunft keine großen Mengen billigen Öls erwarten.
Vor zehn Jahren, als wir intensive Forschungen für die künftige Ölproduktion begannen, hat die IEA gedacht, dass fortwährendes globales Wachstum (Nachfrage) ein Produktionsniveau von 123 Millionen Barrel pro Tag im Jahre 2030 erfordern würde. Heute sieht die Realität vollständig anders aus. Warum kritisieren die Wirtschaftswissenschaftler und andere nicht die IEA , weil sie sich derart geirrt hat?
KJELL ALEKLETTT
(Diskussion auf Aleklett’s Engery Mix)

Fazit

Ja, die FAZ hat schon recht, das Öl geht nicht aus. Es wird nur für immer mehr Menschen und Länder unbezahlbar, und deshalb wird am Ende Peak Oil sogar sehr viel schneller erreicht als die technisch förderbare, tatsächlich in der Erde vorhandenen Ölmengen vermuten lassen.

Zum Thema “Die Technik und Wissenschaft werden uns schon retten” verweise ich auf meine Blogbeiträge:
Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen und Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter

Der Artikel “Diminishing returns?: U.S. Science Productivity Continues to Drop” (deutsch: Sinkende Gewinne?: Die Produktivität der US-amerikanischen Forschung fällt weiter)  in der Zeitschrift Scientific American, vom 6.12.2010, bestätigt diese.

Das Problem mit der Technik und der Wissenschaft ist,  dass auch der technische und wissenschaftliche Fortschritt immer kostspieliger und energieintensiver wird, und damit auch so etwas wie ein Fördermaximum kennt. Dazu kommen außerdem noch die gesellschaftlichen Handicaps, von denen ich einige in meinem Beitrag  über Frauenquoten und in meiner Übersetzung von Karen Straughans “Femokalypse aufgezeigt habe. Momentan lese ich das Buch Digitale Demenz: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen von Prof. Dr.  Manfred Spitzer, dass den Glauben an die Fähigkeiten unserer Gesellschaft, den technischen und wissenschaftlichen und auch unseren Lebensstandard aufrecht zu erhalten mit weiteren großen Fragezeichen versieht. Ich habe Prof. Spitzer erstmals bei einem Festvortrag meiner Landeszahnärztkammer erlebt. Einen Satz, den ich von diesem Vortrag besonders gut gemerkt habe war: “Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in einigen Jahren die T-Shirts für die Chinesen nähen” (weil wir technisch-wissenschaftlich nicht mehr mithalten können).

Kelberg, den 12.12.2014

Christoph Becker




Überleben in der Eifel

Ich wohne mitten in der Eifel, und erwäge  auszuwandern, weil mir das Leben in der Eifel zu gefährlich ist.  Warum? Was müsste, was könnte, getan werden um die Eifel (und ähnliche Gebiete) zukunftssicherer zu machen?

Das größte Risiko ist die Lebensmittelversorgung. Bei einem Zusammenbruch der Infrastruktur, etwa bei Szenarien wie in dem Roman One Second After: Die Welt ohne Strom wäre man für Monate oder Jahre nicht mehr in der Lage, die Bevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Bevölkerungsdichte in der Eifel ist heute schon um ein Vielfaches höher als vor 200 Jahren, und selbst damals war man in schlechten Jahren kaum in der Lage die Bevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. Siehe dazu z. B. den Artikel Naturkatastrophen und Notstände in der Eifel von Hans-Dieter Arntz.  Auch Naturkatastrophen, Kriege oder der Kollaps des Finanzsystems in anderen Teilen der Welt könnten die Versorgung der Bevölkerung in der Eifel verhindern.  Im ersten Weltkrieg gab es in Deutschland im Winter 17/18 eine Hungersnot weil im Land nicht genug Nahrungsmittel angebaut wurden. England hätte im 1. Weltkrieg wegen einer Hungersnot kapitulieren müssen, wenn der deutsche U-Bootkrieg etwas länger etwas erfolgreicher gewesen wäre. Im 2. Weltkrieg war die Aussicht auf eine die Kapitulation des Reiches und Aufstände der Bevölkerung provozierende Hungersnot im deutsche Reich einer der Gründe für den Angriff auf die UdSSR und sie war auch ein sehr wesentlicher Grund für die deutschen Massenmorde im Osten (siehe dazu das Buch Krieg, Ernährung, Völkermord. Deutsche Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg. von Christian Gerlach.

Es gibt jedenfalls gute Gründe, sich darüber Gedanken zu machen, wie man in einer kargen Gegend wie der Eifel bei einem lang andauernden Systemzusammenbruch die Bevölkerung ernähren kann. In der Eifel käme dabei noch dazu, dass insbesondere aus den Großstädten im Umkreis von 150 km hungernde Flüchtlinge zu erwarten wären.

Auch müsste man damit rechnen, dass Treibstoff, Ersatzteile, Düngemittel, modernes Hybridsaatgut und Pflanzenschutzmittel für die Landwirtschaft nicht mehr verfügbar sein könnten.

Generell sollte man sich in der Eifel darauf einstellen, dass der Tag kommt, an dem Benzin und Diesel so teuer werden, dass das Verkehrswesen mit Motorfahrzeugen nicht mehr so wie heute funktioniert oder völlig zusammenbricht. Auch dann wäre es sinnvoll, wenn man Strukturen hat, um die Bevölkerung lokal ernähren und beschäftigen zu können.

Was könnte man tun? Wie könnte man die Leute ernähren, wo doch vor 200 Jahren das Land für viel weniger Menschen nicht genug Nahrungsmittel hervorgebracht hat?

Ich habe eine Antwort gesucht und gefunden:
Man könnte rechtzeitig, das heißt ab 2015, Gärten im Umkreis der Dörfer und Kleinstädte der Eifel anlegen und man könnte dabei auf die Forschungsergebnisse und Erfahrung zurückgreifen, die insbesondere in den Büchern Mini-Farming – Autark auf 1000 Quadratmetern von Brett L. Markhem und How to Grow More Vegetables, Eighth Edition: (and Fruits, Nuts, Berries, Grains, and Other Crops) Than You Ever Thought Possible on Less Land Than You … (And Fruits, Nuts, Berries, Grains,) von John Jeavons erklärt werden.
Ein guter deutscher Artikel im Internet ist Grow – Biointensive – Mini – Farming .

Es dauert ungefähr 7 Jahre, um aus schlechtem Boden, wie wir ihn hier in der Eifel meistens haben, sehr gute, ertragreiche Beete zu machen.  Außerdem ist es noch immer schwere Handarbeit. So muss der Boden zunächst 60 cm tief, also zwei Spaten tief, gelockert bzw. umgegraben werden, und die Beete müssen so angelegt werden, dass man nicht mehr auf sie treten muss, sondern sie von der Seite bearbeiten und ernten kann.  Ich kann mich nicht erinnern, jemals in der Eifel eine derartige Vorbereitung und Aufbereitung von Beeten gesehen zu haben.
Das biointensive Gärtnern nach John Jeavons und Brett L. Markhem  beinhaltet aber noch viel mehr.  Es ist ein interessantes Gebiet. Ich würde mich gerne mehr damit befassen und selbst so einen Garten anlegen, aber was würde es nützen? Wenn es eine Hungerkatastrophe gäbe, würde man mich ausrauben und ermorden, wenn ich vorgesorgt hätte und die anderen nicht. Oder/und Gärten würde einfach geplündert oder ich würde enteignet. Also tue ich lieber nichts und setze mich höchstens rechtzeitig in ein anderes Land ab. Das heißt doch, ich tue schon etwas, etwa indem ich hier gerade Vorschläge mache, in der Hoffnung, vielleicht doch mit einer winzigen Wahrscheinlichkeit in dem Sinne Erfolg zu haben, dass sich in dem einen oder andere Dörfchen oder Städtchen in der Eifel oder sonst wo in Deutschland eine Mehrheit findet, dass sich Gemeinderräte oder Bürgervereine finden, um gemeinsam entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Wie könnte man vorgehen? Man könnte im Umkreis der Dörfer und Kleinstädte von Seiten der Gemeinden oder durch Bürgervereine  Land kaufen, um dort allmählich eine lokale Lebensmittelversorgung aufzubauen.  Man könnte solche Tiefkulturbeete anlegen, Man könnte Brunnen in der Nähe der Gärten anlegen und mechanische, also von Strom und Elektronik unabhängige, mit Wind betriebene Wasserpumpen aufstellen, um die Gärten bewässern zu können. Man könnte die Bevölkerung schon in sicheren Friedenszeiten gesünder ernähren als heute und man hätte sehr gute Argumente, um gerade auch weiter denkende und damit meist qualifiziertere Menschen in die ländlichen Gemeinden zu locken oder dort zu halten. Wenn Mehrheiten, oder zumindest große Teile der Bevölkerung, in den Dörfern und Kleinstädten bei solchen Projekten mitarbeiten würden, dann könnte und würde man die Gärten und die Lebensmittel im Ernstfall auch schützen können.

Jedenfalls könnte man mit dem Wissen was man heute z. B. auch in Form der oben erwähnten Bücher über biointensiven Gartenbau hat, die Ernährung der Bevölkerung auch in der Eifel, auch in Notzeiten und trotz der heute viel höheren Bevölkerungsdichte sichern und Hungersnöte vermeiden, wenn man vorausschauend plant und rechtzeitig, d. h. bald mit den Vorbereitungen anfängt.

Auch wenn man das Glück hat, dass keine Katastrophe und Hungersnot kommt, würden die Bürger und die Orte davon profitieren, wenn sie in ihrem Umkreis solche hoch ertragsfähigen, gesunden Lebensmittel produzierende Gärten und Mini-Farmen realisieren und betreiben würden. Der oder die ersten Orte die damit anfangen, hätten eine Attraktion und einen Wettbewerbsvorteil mehr, und sie könnten vielleicht auch öffentliche Fördermittel bekommen.

 

Kelberg , den 7.12.2014

Christoph Becker




Faszination Mittelalter

Zurück ins Mittelalter!? Diese Vorstellung ist mir in den letzten Monaten und Tagen mehrfach von sehr verschiedenen Seiten begegnet. Zunächst ist da der amerikanische Autor, Zivilisationskritiker und Futurist James Howard Kunstler. Er hat als Ergänzung zu seinen Sachbüchern The Long Emergency: Surviving the End of Oil, Climate Change, and Other Converging Catastrophes of the Twenty-First Century ,  (Der Lange Notfall: Das Ende des Öls, den Klimawandel und andere zusammentreffende Kastastrophen des 21. Jahrhunderts überleben) und Too Much Magic: Wishful Thinking, Technology, and the Fate of the Nation (Zuviel Magie: Wunschdenken, Technologie und das Schicksal der Nation), eine inzwischen drei-bändige Romanserie  über das Leben und Sterben in einer kleinen Stadt im Nordosten der USA, nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Gesellschaft, geschrieben. Es sind die Romane World Made by Hand
(Mit der Hand gemachte Welt) , The Witch of Hebron (World Made by Hand Novels) (Die Hexe von Hebron, einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat New York) und A History of the Future: A World Made By Hand Novel (Eine Geschichte der Zukunft: Ein “Mit der Hand gemacht Welt-Roman ).  In dem letzten, im August 2014 erschienenen, Band dieser Romanreihe berichtet eine amerikanische Diplomatin der Hauptperson dieses Bandes etwas über die weltweiten Entwicklungen  nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Zivilisation.  Dabei wird auch Deutschland erwähnt: “Die Deutschen haben mit Beschluss ihres Parlamentes eine geordnete Rückkehr ins Mittelalter angetreten. Die Russen sind auf dem selben Weg, nur chaotischer.”

Kunstler hat auch in seinem Internetblock www.kunstler.com  mehrfach angedeutet, dass “going medivial”, also eine Rückkehr ins Mittelalter, für die modernen Industriegesellschaften der letztlich vielleicht einzig vernünftige, tatsächlich gangbare Weg in die Zukunft sein wird.

Beim australischen Simplicity-Institute sieht man das offenbar ähnlich.  Besonders empfehlenswert finde ich hier das Essay Resilience through  Simplification: Revisiting Tainter’s Theory of Collapse (Unverwüstlichkeit durch Vereinfachung:  Wiederbetrachtung von Tainters Theorie des Kollapses) von Samuel Alexander.  Alexander sieht keine praktische Alternative zu einer radikalen Vereinfachung des Lebens in unserer westlichen Industriegesellschaften. Faktisch läuft das nach meinem Verständnis im Großen und Ganzen auf eine Rückkehr in eine, mit dem Wissen unserer Zeit hoffentlich etwas aufgepeppte, neue Version des  Mittelalters hinaus.

Das Buch One Second After – Die Welt ohne Strom, das ich in meinem Beitrag Eine Sekunde danach vorgestellt habe, zeigt im Grunde eine schlagartige, zeitweise Rückkehr ins Mittelalter in einer darauf nicht vorbereiteten Gesellschaft.

Am Montag, den 25. 11.2014, wurde  vom Bayrischen Rundfunk die Sendung “Jetzt mal ehrlich – Einmal Mittelalter und zurück” ausgestrahlt.

Bemerkenswert hier fand ich insbesondere das Interview mit der Frau ab Position 28:30, das mit der Frage “wärst du lieber im Mittelalter” beginnt und wo sie “jein” antwortet. Bemerkenswerter Weise sähe sie ihre sozialen und emotionalen Bedürfnisse als Frau und Mutter, wohl zum Entsetzen der heutigen Feministinnen,  im Mittelalter besser gewährleistet als in der Gegenwart. Der soziale Druck auf die Frauen und Mütter, in unserer Zeit scheint doch erheblich zu sein.

Letztes Wochenende habe ich das Buch The Way of Men (Der Weg der Männer) von Jack Donovan gelesen.  Ein Zitat und Resüme von ihm:

Humanity needs to go into a Dark Age for a few hundred years and think about what it’s done (auf deutsch: Die Menschheit muss für einige hundert Jahre zurück in ein Mittelalter oder dunkles Zeitalter, und darüber nachdenken was sie getan hat.)

Ein deutschprachiges Interview mit Jack Donovan zu seinem Buch “Der Weg der Männer” findet sich auf der Internetseite der Blauen Narzisse, unter der Überschrift Sorgt für den Kollaps.

Fazit, eine Rückkehr in ein “Mittelalter” oder in ein “Dunkles Zeitalter”, wie die Engländer es nennen, wird einerseits vor dem technisch-wissenschaftlichen Hintergrund unserer Zeit, bei Bewertung der harten Fakten über Ressourcen, Komplexitätskosten und technischen Möglichkeiten von einigen sehr gut informierten und wie ich meine sehr vernünftigen und logisch denkenden Leuten für realistisch gehalten.

Anderseits gibt es sowohl aus der Sicht von Frauen, als auch aus der Sicht von Männern auch hier in Europa und in den USA, gute und vernünftige Gründe, den angeblichen gesellschaftlichen Fortschritt unserer Zeit in Frage zu stellen und sich nach einer mehr mittelalterlichen Welt zu sehen. Der materielle Überfluss  und das stupide Pochen auf “Gleichheit” und “Gleichstellung” von per Definition und von Natur aus sehr ungleichen Gruppen macht offenbar nicht so glücklich  wie viele gehofft und geglaubt haben. Bedenkt man, dass eine Rückkehr zu einer eher mittelalterlichen Welt aus physikalisch-technischen, geologischen und Klimaschutzgründen,  aus  naturwissenschaftlichen Gründen durchaus wünschenswert bis unvermeidbar und – um es mit Frau Merkel zu sagen, mit großer Wahrscheinlichkeit am Ende sogar absolut “alternativlos” ist – dann ist es doch irgendwie tröstlich, dass es auch gute gesellschaftspolitisch-psychologische Gründe gibt so “eine Rückkehr ins Mittelalter” nicht zu fürchten, sondern diese sogar durchaus gut zu finden und sich darauf zu freuen. Immerhin könnte man, wenn man vernünftig und vorausschauend die Möglichkeiten unserer Zeit nutzt, die unangenehmen, schrecklichen Aspekte einer Rückkehr in eine Art neues Mittelalter verringern.

 




Femokalypse

Bei diesem Beitrag handelt es sich im Wesentlichen um die Übersetzung des Transkripts von “Femocalypse”, einem wie ich meine, sehr interessanten und nachdenklich stimmenden Vortrag der Kanadierin Karen Straughan über die zerstörerischen, am Ende wohl sehr wesentlich zum Zusammenbruch unserer Wirtschaft und Gesellschaft beitragenden Folgen des Feminismus.


Das englische Original des Transkripts, vom 29.  März 2012,  gibt es hier, auf dem Internetblog von Karen Straughan.

 

Deutsche Übersetzung von „Femokalypse!!!“

Folge desselben ist.

Sehen Sie, betrachten wir das Patriarchat, oder anders ausgedrückt, den sozialen Vertrag der Ehe und Vaterschaft. Dieses System nützte in einer Welt überwiegend manueller Arbeit allen Parteien, (wobei viele der Arbeiten im Zeitalter von Ackerbau und Viehzucht die physischen Kräfte  der Frauen überstiegen). Bedenken Sie, dass wir auch eine Spezies sind, deren Nachwuchs am längsten völlig hilflos und unbeweglich ist und der vom mütterlichen Elternteil bis zu vier Jahren gesäugt werden kann.

Gesundheit abträglich ist, ist gefährlich und einfach dumm.

Weil die Frauen die Last der Schwangerschaft, des Stillens und der Sorge für die Kinder zu tragen hatten, weil die Kinder über eine längere Zeit hilflos sind, und weil Frauen bis vor ein paar Jahrzehnten keine echte Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit hatten, waren Frauen einen großen Teil ihres Lebens nicht in der Lage mit ihrer vollen Kapazität zu arbeiten. Ich nehme an, dass sie in der Zeit ihrer größten Verwundbarkeit, kurz vor und nach der Geburt, durchweg nicht in der Lage waren, auch nur die Arbeiten zu erledigen,  die notwendig waren um sie selbst, geschweige denn ihren Nachwuchs, am Leben zu halten.

Das gegenseitige Dilemma war, dass diese einzelnen Männer, die, um zu existieren, nur einen Bruchteil ihrer Energie aufwenden mussten, wahrscheinlich ihre Gene genauso weitergeben wollten wie jeder andere auch. Und diese einzelnen Frauen benötigten Hilfe und Unterstützung, um ihre Kinder erfolgreich großziehen zu können, in einer Welt ohne Kindertagesstätten, sozialem Schutznetz, Mutterschaftsurlaub, Säuglingsmilchpräparaten oder sicheren, leichten Jobangeboten mit flexiblen Arbeitszeiten und Gesundheitsvorsorge.

(Nein Madam – die Philosophie von Männern die ihren eigenen Weg gehen), und einen Teil seiner Beschreibung des Patriarchats und der lebenslängliche monogamen Ehe vorlesen, weil er es äußerst effektiv erklärt hat.

Wenn man zurück tritt und das Ganze beobachtet, sehen wir, dass sowohl Männer als auch Frauen einen Überschuss und einen Mangel haben:

Männer haben einen Überschuss an Arbeitsfähigkeit, aber einen Mangel an Fortpflanzungsfähigkeit.

Frauen haben einen Überschuss der Fortpflanzungsfähigkeit, aber einen Mangel an der Arbeitsfähigkeit.

Vielleicht können Sie jetzt verstehen, warum Ehe ein Wirtschaftsvertrag ist.

Der Mann „verkauft“ seinen Überschuss an Arbeitsfähigkeit der Frau als Entgelt für ihre Fortpflanzungsfähigkeit.

Die Frau „verkauft“ ihre Fortpflanzungsfähigkeit dem Mann als Entgelt für seinen Überschuss an Arbeitsfähigkeit.

Das ist die Basis der Wirtschaft, und wie man sehen kann, basiert sie auf Eigentumsrechten.

Im Wirtschaftsvertrag der Ehe ist die Frau bereit, das Eigentumsrecht ihrer sexuellen Fortpflanzungsfähigkeit an den Mann zu übertragen, und sie nimmt das Eigentumsrecht an seinem Überschuss an Arbeitsfähigkeit als Zahlung.

Produkte ihrer Sexualität (Kinder) betrachtet. Die Kinder einer Ehe wurden sein Eigentum, weil er für sie bezahlt hatte.

(Man beachte,  dass eheliche Kinder dem Mann gehören sollten,während uneheliche Kinder Eigentum der Frau waren. Eine Frau, die nicht verheiratet ist, besitzt ihre eigene Sexualität, und die Produkte/Kinder dieser Sexualität sind auch ihr Eigentum).

Dies ist der Grund, warum in der Vergangenheit Frauen für Ehebruch so viel härter verurteilt wurden als Männer. Die Frau konnte ihre Sexualität nicht mehr länger verschenken.

Dies ist der Grund, warum die Vergewaltigung einer Frau in der Vergangenheit als ein Akt des Diebstahls gegenüber dem Ehemann betrachtet wurde. Jemand hat die Sexualität „gestohlen“, die sein Eigentum war.

Das ist der Grund, warum es in der Vergangenheit als unmöglich betrachtet wurde, dass ein Ehemann wegen ehelicher Vergewaltigung für schuldig erklärt werden konnte. Wie kann man sein eigenes Eigentum stehlen?

wurde tatsächlich als  Produktionsmittel verwendet: Für die Produktion der eigenen Kinder des Mannes.

Es muss auch erwähnt werden, dass die Erwartung in die Keuchheit der Frau unter dem Patriarchat gesellschaftlich forciert wurde  und weitestgehend im Dienst der Interessen und des Wohlergehens der Frau erfolgte, d.h. eine Frau, die keinen Mann hatte, der ihr beim Großziehen eines Kindes half, brachte dieses Kind mit einem extremen Nachteil zur Welt und benachteiligte sich selbst gleichermaßen.

so viel Verachtung einbringen konnte wie die Tatsache eine Schlampe zu sein, war es als Ehemann und Vater ein Unterhaltsverweigerer, Schnorrer oder Faulpelz  zu sein.

Einige andere Details:

zu arbeiten. Historisch gesehen wird ein Mann,   wenn ein Kind geboren wird, innerhalb der Ehe häufig seine Beteiligung in Form von bezahlter Arbeit erhöhen. Es ist auch dargelegt worden, dass geschiedene Männer, die keinen Zugang zu ihren Kindern haben, diejenigen sind, die am wahrscheinlichsten bei der Kinderunterstützung im Verzug geraten, während die Wahrscheinlichkeit dass er für die Unterstützung für ein Kind voll bezahlt zunimmt, wenn sein Umgang und seine Beteiligung an der Erziehung zunehmen.

bereit ist, das Geschirr zu spülen.

Schauen wir uns einmal an, warum dieses soziale Konstrukt der lebenslangen monogamen Ehe (und damit verbunden das Vermeiden von  gefallenen Frauen, das Erzwingen von Geschlechterrollen und die Übertragung der Autorität über die Kinder auf die Ehemaänner und Väter) schon immer von der Gesellschaft so wichtig erachtet wurde.

alten sich abnutzen.

Tatsächlich ist von Anthropologen darauf hingewiesen worden, dass die Neandertaler ausgestorben sind, weil sie eine egalitäre Aufteilung der Arbeit vornahmen, in einer Welt, die sich nicht dazu eignete, die Bevölkerung stabil zu halten und zu vergrößern, indem sie die Arbeit und die Gefahren für Leib und Leben gleichermaßen verteilten. Und als die glücklosen Neandertaler auf die modernen Menschen trafen, die eine mehr nach dem Geschlecht erfolgte Arbeitsteilung hatten und die der Sicherheit der Frauen Vorrang einräumten, war es mit den Neandertalern vorbei.

Und das ist allgemein, was mit allen Gesellschaften geschehen ist, die auf anderen Reglungen als dem Patriarchat beruhten. Die wenigen Matriarchate, die es im Laufe der Geschichte gab, neigten dazu klein und arm zu sein, und sie verschwanden sobald sie mit patriarchalischen Gesellschaften in Kontakt kamen.

Nun habe ich einige Leute postulieren gehört das es keinen Grund gibt zu glauben, dass eine matriarchalische Gesellschaft nicht genauso erfolgreich sein kann wie eine patriarchalische, nun wo sich die Welt, die Technologie und die Natur der Arbeit geändert haben. Ich denke, dass es bereits viele Gegenbeweise gibt.

Kindern leben in Haushalten alleinerziehender Mütter.

, SIE WERDEN SOGAR DAZU ANGESPORT, WENIGER PRODUKTIV ZU SEIN, als sie es sein könnten, weil jeder erzeugte Überschuss, so oder so beschlagnahmt wird.

dieser Frauen ein 2 bis 10 mal größeres Risiko für:

  • Drogenmissbrauch

  • Schulschwänzen

  • Gesundheitsprobleme
  • missbraucht zu werden
  • Verhaltensprobleme und Persönlichkeitsstörungen

  • kriminelles Verhalten
  • Mitgliedschaft in kriminellen Banden

  • Selbstmord und Weglaufen von Zuhause

  • Abbruch der Ausbildung auf alle Bildungsniveaus

  • Straffälligkeit und Haftstrafen als Jugendliche und als Erwachsene

  • Geschlechtskrankheiten
  • uneheliche Kinder

  • Teenager-Schwangerschaften

Aber warten Sie, da kommt noch etwas!

Wenn ein Mann mit den Zahlungen für den Kindesunterhalt in Verzug ist, kommt ins Gefängnis, was die Gesellschaft ungefähr 60.000 $ pro Jahr kostet. Das kostet uns aber nicht nur direkt, sondern wir verhindern während er im Gefängnis sitzt, dass er Geld verdient und Steuern zahlt und erschweren durch seine Vorstrafe seinen Wiedereinstieg in die Produktivität. Wir zahlen im Wesentlichen für ihn, um ihn damit weniger produktiv und mehr zu einer Last werden zu lassen. Es ist eine Situation bei der alle verlieren!

Bürokratien, Kreditkartengesellschaften und Banken und nicht die Familien.

Wenn eine Familie sich auflöst, müssen gewöhnlich beide Eltern voll arbeiten, um eine Lebensqualität für sie alle zu sichern, die trotzdem noch weniger bequem wird, als es wäre wenn sie noch zusammen wären. Und das beängstigendste ist, je mehr Menschen man hat, einer voll bezahlten Beschäftigung nachgehen zu MÜSSEN, je mehr Konkurrenz gibt es für die vorhandenen Jobs, und desto mehr Macht haben die Konzerne, um die Löhne zu drücken.Es ist kaum überraschend für mich, dass mit der Entdeckung der Pille und der Flut gelangweilter Hausfrauen, die zu einer Übersättigung des Arbeitsmarket geführt hat und dem Ansteigen der Scheidungsraten und alleinerziehender Mütter, die Löhne nicht mehr mit der Inflation Schritt halten konnten.

Wieder eine Situation, bei der es nur Verlierer gibt.

Und während das alles weitergeht, wird die Maschinery, die erforderlich ist um die Verpflichtungen der Männer abzuschöpfen und das Ergebnis ihrer Überschussarbeit an Frauen und Kinder zu verteilen, größer, fetter, ineffizienter und hungriger, und die Lücke zwischen den Superreichen und dem Rest von uns wird breiter und breiter, während wir uns mit der Notwendigkeit konfrontiert sehen, härter zu arbeiten, um eine anständige Lebensqualität für unsere Kindern zu erzielen.

Aber warten Sie, das ist noch nicht alles!

Erinnern Sie sich an all jene Kinder, an all jene alleinerziehenden Mütter? Wissen Sie, jene die sich all dieser erhöhten Risiken einer Vielzahl sozialer Erkrankungen gegenüber sehen, die dazu führen werden, dass aus ihnen eher Belastungen als produktive Mitglieder der Gesellschaft werden?

Leben ihrer Kinder für überflüssig hält und nur als Geldautomaten betrachtet, während es Frauen dazu ermuntert, unwilligen Männern Vaterschaft aufzuzwingen, indem man jene Frauen nicht für ihre einseitigen Fortpflanzungsentscheidungen zur Verantwortung zieht. Dieses System hatte zur Folge, die Entwicklung  langfristiger Partnerschaften zu boycottieren indem es, im Falle von  Beziehungsproblemen, die Waagschale der Macht zugunsten der Frauen entscheiden ließ, während es die Waagschale der Verantwortung noch mehr zu Lasten der Männern veränderte als dies schon während des Patriarchats der Fall war.

„Was ist mit den Kindern??“

Feministinnen haben gekämpft, und kämpfen noch immer für die Fortpflanzungsfreiheit der Frauen, aber sie scheinen sich nicht allzu sehr über die Verantwortungslosigkeit zu sorgen, die die zunehmende Vorliebe der Frauen für außereheliche Schwangerschaften demonstriert, wie ein Anteil der außerehelichen Geburten von 60 % in einer Zeit zeigt, in der die Frauen eine nahezu totale Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit haben. Und obwohl die Frauen 100 % die Entscheidungsmacht über ihre Reproduktion haben (egal was die Männer tun oder nicht tun), glauben nur wenige Feministinnen, dass die Frauen auch zu 100% finanziell für die Folgen dieser Entscheidungen verantwortlich gemacht werden sollten. Nicht nur sollten Abtreibungen frei sein, sondern Kindesunterhalt automatisch erfolgen. Obwohl sie bei all diesen Entscheidungen kein Mitsprachrecht haben, werden Männer noch immer teilweise für verantwortlich gehalten, und wir ALLE ebenso, durch die gestiegenen sozialen Ausgaben, die erforderlich sind, alle Wahlmöglichkeiten in Sachen Fortpflanzung für die Frauen so lastenfrei wie möglich zu machen.

Fortpflanzung mag die Last der Frauen sein, aber es ist ebenso auch ihre Macht. Der Feminismus scheint glücklich, nicht nur jede unverantwortliche Ausübung dieser Macht zu fördern, sondern hat vorgeschlagen und Regelungen eingeführt, die dazu gedacht sind jede Entscheidung, die eine Frau im Bezug auf ihre Fortpflanzungskapazität macht, wie klug oder dumm diese auch immer sein möge, für die Frau mit so geringen Kosten wie möglich zu verbinden.

Ergebnisse.

Männer stellen jetzt die Minderheit der Abiturienten und auf allen Bildungsniveaus die Mehrheit der Abbrecher. Sie sind bei den Universitätsstudenten in der Minderheit. Es gibt heute mehr Frauen als Männer mit Abiturzeugnissen und Bachelordiplomen. In amerikanischen Städten verdienen Frauen unter 30 heute im Mittel 8 % mehr als ihre gleich alten Männer.

steuern, Vermögenssteuern, Mehrwertsteuern usw..

Eine Ärztin hat gewöhnlich ihr erstes Kind innerhalb von zehn Jahren, nach dem Ende ihrer Ausbildung. An diesem Punkt wird sie nicht weniger als ein Jahr nicht arbeiten und die Mutterschaftshilfe kassieren. Wenn sie zur Arbeit zurückkehrt wird, wird sie wahrscheinlich 35 Stunden/Woche oder weniger arbeiten. Wenn sie ein anderes Kind hat, wird sie ein weiteres Jahr oder länger nicht mehr arbeiten. Und es kann sein, dass sie sich dafür entscheidet, sogar noch weniger Stunden zu arbeiten, falls und wenn sie zurückkehrt. Siewird sich möglicherweise  lange vor Erreichen des offiziellen Rentenalters ganz aus der Arbeitswelt verabschieden. Eine große Minderheit der gut ausgebildeten Berufsfrauen hat sich auf Teilzeitarbeit beschränkt oder hat innerhalb von zehn Jahren nach Abschluss der Ausbildung ganz aufgehört, in ihrem Beruf zu arbeiten. Durchschnittlich arbeiten Ärzte männlichen Geschlechts mehr Stunden pro Jahr und pro Lebenszeit als weibliche.

Und wenn ein sehr großer Prozentsatz unserer Ärzte Frauen sind, dann wartet man plötzlich 3 Wochen, nur um einmal seinen Hausarzt zu sehen.

Kandidat abgewiesen, damit sie studieren konnte.

Das soll nicht heißen, dass Mutterschaft unwichtig ist oder das sie nicht produktiv ist. Es soll nur heißen, dass sie ihre teure Ausbildung nicht zu ihrem vollen Wirtschaftspotenzial genutzt hat. Sie hat uns eine kleinere Rendite geliefert. Während es viele Männer gibt, die Universitätsabschlüsse bekommen, für die wir alle bezahlen und die dann nichts damit anfangen, ist es wahrscheinlicher, dass Männer, über ihre gesamte Lebenszeit, das Geld für ihre Ausbildung an uns zurückzahlen und dann einige, einfach weil Männer über die gesamte Lebenszeit noch immer mehr verdienen als Frauen, mehr Steuern bezahlen und weniger aus dem System entnehmen.

Durch die Bevorzugung der Frauen in der Ausbildung auf allen Niveaus haben wir die Fähigkeit der Männern behindert, so produktiv zu sein, wie es das Gesellschaftssystem zu seiner Aufrechterhaltung benötigt. Indem wir außereheliche, alleinerziehende Mutterschaft fördern und Frauen erlauben, die Väter aus den Leben ihrer Kinder zu verbannen, haben wir eine halbe Generation von Jungen geschaffen, die riskieren als Erwachsene für den Arbeitsmarkt unbrauchbar und eine teure Last für die Gesellschaft zu werden, und eine halbe Generation von Mädchen die mit größerer Wahrscheinlichkeit das Problem verschlimmern, indem sie selber alleinerziehende Mütter werden.

Indem wir die Ehe für Männer in ein Risiko verwandelt haben, das selbst ein zwanghafter Spieler nicht einmal mit einer drei Meter langen Stange berühren würde, wenn er zwei zusammenarbeitende Gehirnzellen hat, haben wir Männer dazu angeregt, weniger produktiv zu sein, als sie sonst sein würden oder sein könnten. Und indem wir einen räuberischen Zwischenhändler in den Vertrag zwischen Männern und Frauen eingefügt haben, was die Weiterleitung der Überschussarbeit der Männer betrifft, haben wir lediglich den Umfang der Regierung, ihre Berge teurer Bürokratie und die Defizite, die sie routinemäßig anhäuft, vergrößert.

Je schwächer die Vaterschaft als Konzept wird, desto schwächere wird die Gesellschaft. Demoralisierte Männer in Japan haben einen Trend begonnen, den man „Grasessen“ nennt, bei dem 60 % der unter Männern unter 30 kein Interesse mehr daran haben zu heiraten, Kinder zu bekommen und einen Job zu bekommen, der mehr einbringt als sie zur Begleichung ihrer Rechnungen benötigen. Japanische Wirtschaftswissenschaftler rasten darüber aus, weil die Frauen und Kinder noch immer die Arbeit der Männern brauchen, egal wie sie transferiert wird. Und Japans wirtschaftliche Überlegenheit war auf die Produktion dieser männlichen Überschussarbeit aufgebaut.

Also, fassen wir zusammen:

ausländische Regierungen zur Finanzierung der heutigen Freigebigkeit.

Aber was haben wir getan? Wir haben jede Motivation vernichtet, die Männer haben, um Generatoren von Wirtschaftsleistung zu sein, indem wir für sie alle Vorteile der Ehe und Kinder beseitigt haben, so dass sich immer mehr weigern, das 50-Wochenstundending zu tun, und sich stattdessen für Teilzeitjobs, Bier und Spielkonsole entscheiden. Andere werden einfach so beschädigt und durch das System, das wir geschaffen haben behindert, dass sie sind unfähig sind, überhaupt produktiv zu sein. So haben wir tatsächlich in der Realität WENIGER Produktivität. Und jene Kinder, auf die wir uns verlassen, dass sie uns vor der Verpfändung retten, wenn ausländische Regierungen anfangen, die Begleichung der Schulden einzufordern, sind nur dabei von Generation zu Generation immer weniger fähig zu werden unsere Haut zu retten, weil immer mehr von ihnen von alleinstehenden Müttern groß gezogen werden.

Und während Wirtschaftswissenschaftler in Japan wegen der japanischen Männer ausrasten, die ihren eigenen Weg gehen, müssen Männer nicht wirklich bewusst ihren eigenen Weg gehen, um eine Femokalypse zu verursachen. Sie müssen nicht anfangen überall Randale zu machen,  wie in London oder anfangen eine Masse für die Tatsache zu sensibilisieren, dass das „männliche Privileg“, das sie angeblich genießen darin besteht, „den Mund zu halten und sich zurück in die Reihe stellen“, wie es bei den Occupy-Protesten geschehen ist. Alles, was geschehen muss, ist lediglich den Frauen weiter alles zu geben was sie haben wollen und damit fortzufahren die Rechte der Männer zu marginalisieren. Schließlich wird es dann nicht mehr genug Leistungsüberschüsse geben, um das zunehmend aufgeblähte System, das Frauen verlangen zu erhalten, so dass es dann zusammenfallen wird.

Und nein, nicht alles hiervon ist die Schuld des Feminismus. Es gibt viele andere Faktoren, die dieses Narrenspiel in Gang halten. Aber der Feminismus scheint eine der lautesten Lobbys zu haben, die Ansprüche und Freiheit fordert, die uns alle eine Unmenge kosten und die nur weiter Kosten verursachen, anstatt sich durch Erträge bezahlt zu machen.

 

Aufbauend auf meiner Übersetzung hat Bernhard Lassahn offenbar eine verbesserte Version erstellt:

www.frau-ohne-welt.de/category/grundlagen/femiklaypse/

Ich habe die Texte nicht verglichen. Bernhard Lassahn hat auf seiner Webseite www.frau-ohne-welt.de aber auch eine Menge andere, eigene Texte zum Thema Geschlechterkrieg und Geschlechterfrieden, während das Thema bei mir eine Randerscheinung war und ist, weil ich mehr mit anderen Themen beschäftigt bin.