Jesus, Krieg und Frieden

Seit einigen Jahren habe ich mir an Heiligabend meistens den Film “Merry Christmas” angesehen, der vom Kleinen Weihnachstfrieden , an der Westfront 1914 handelt, bei dem deutsche, britische und französische Soldaten an Heiligabend zum Entsetzen ihrer militärischen Führungen ihre Schützengräben verlassen und gemeinsam Weihnachten gefeiert haben.

In meinem Beitrag über die Bergpredigt, zum 1. Advent 2014,  hatte ich gezeigt, dass Jesus die für das weinerlich-feminine Gutmenschenchristentum des Westens fundamentalen Worte überhaupt nicht gesagt hat, bzw. nicht gesagt haben kann. Jesus hat auch nie den robust kriegerischen Gott des alten Testamentes und seine Vertreter angegriffen. Er hat dessen Taten und Worte nie verurteilt, sondern sich als mit diesem sehr verbunden und als mit IHM einer Meinung angesehen.

Jesus kam nicht nur um Frieden zu bringen, sondern auch Krieg

Für meinen  Blogbeitrag zum 4. Advent 2014 habe ich nun das Neue Testament,  in der Übersetzung der Heiligen Schrift von Hermann Menge, nach den Suchbegriffen “Schwert“, “Krieg” und “Frieden” durchsucht und über die Ergebnisse nachgedacht. Der Hintergrund hierfür war zunächst Matthäus 10, 34, wo Jesus sagt:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 34 »Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen! Nein, ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert (= Krieg). 34 „Denket nicht, daß ich gekommen sei, um mit Gewalt Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um bloß Frieden zu bringen, sondern auch das Schwert.”

Wie die Übersetzung der Heiligen Schrift von Hermann Menge zeigt, ist mit Schwert hier ganz allgemein Krieg gemeint.  Das Wort Krieg kommt im Neuen Testament ansonsten  nur noch an zwei Stellen in der Offenbarung vor, nämlich Offb 12,17 und Offb 13,7:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
Offb 12,17
17 Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.
Offb 13,7
7 Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen.
(Kap 11,7; Dan 7,21)
Offb 12,17
17 Da geriet der Drache in Wut gegen das Weib und ging hin, um Krieg mit den übrigen ihres Samens (= ihren übrigen Angehörigen) zu führen, (nämlich mit denen) die Gottes Gebote beobachten (oder: befolgen) und das Zeugnis Jesu haben (oder: am Zeugnis Jesu festhalten).
Offb 13,7
7 Auch wurde ihm gestattet, Krieg mit den Heiligen zu führen und sie zu besiegen; und Macht wurde ihm über alle Stämme und Völker, Sprachen und Völkerschaften verliehen.
Offb 12,1717 Da geriet der Drache über die Frau in Wut und machte sich daran, Krieg mit den übrigen ihrer Nachkommenschaft zu führen, jener Nachkommenschaft, welche die Gebote Gottes hält und Zeugnis für Jesus ablegt. (Vergl.  1. Mo. 3,15)Offb 13,77 Auch wurde ihm die Möglichkeit gegeben, gegen die Gottesgläubigen den Kampf aufzunehmen und sie zu besiegen. Es wurde ihm Macht verliehen über alle Stämme und Völker, Sprachen und Nationen.

 

Der Chor der Engel:  Friede auf Erden, in den Herzen und auch da längst nicht für alle

Wie war das nun mit dem Chor der Engel, den die Hirten an Heiligabend vernommen haben? Die betreffende Bibelstelle ist Lukas 2, 13-14

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
(Luther übersetzte nach anderer Überlieferung: »… und den Menschen ein Wohlgefallen«).
13 Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott priesen mit den Worten:
14 »Ehre sei Gott in Himmelshöhen und Friede auf Erden in (oder: unter) den Menschen des (göttlichen) Wohlgefallens!«(A.Ü.: Herrlichkeit ist bei Gott in der Höhe und Heil auf Erden bei Menschen der Erwählung (oder: … Friede den Menschen, die guten Willens sind, oder: … bei Menschen, an denen er Wohlgefallen hat).
13 Plötzlich war bei diesem Engel eine große Menge Geister aus dem Jenseits, die Gott lobsangen mit den Worten: 14 „Ehre sei Gott in der Höhe, und auf der Erde sei Friede in den Herzen der Menschen, die guten Willens sind.”

Die Übersetzung Luthers passt hier wieder nicht zur Realität, nämlich den realen Kriegen der letzten 2000 Jahre, und auch nicht zu den oben schon erwähnten Worten Jesu, nach der Bericht in Matthäus 10, 34.  Hermann Menge zeigt in den Anmerkungen den Interpretationsspielraum der von ihm genutzten Überlieferungen, und die Übersetzung von Johannes Greber ist auch hier wieder diejenige die mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar ist. Der Chor singt hier jedenfalls nur vom Frieden in den Herzen.  Auch hier gilt die Friedensbotschaft ganz klar nicht allen Menschen oder der Menschheit, sondern nur jenen die guten Willens sind. Immerhin bedeutet das aber, dass der verheißene seelische Friede nicht von der Willkür oder Laune Gottes abhängt, sondern vom guten Willen des einzelnen Menschen.  Eine die ganze Menschheit betreffende Liebe Gottes mag es geben, und Weihnachten kann man durchaus, auf sehr lange Sicht als Lichtblick für alle Menschen sehen, aber das ist dann fast genauso wie beim Islam. Überhaupt ist das Christentum dem Islam keineswegs unterlegen. Der Gott der Christen kann mit dem Allah der Muslime ganz locker mithalten, wenn es um Zorn, Kampfgeist und Machtanspruch geht.

Die Jünger Jesu waren teilweise bewaffet

Zunächst einige weitere Bibelstellen im Neuen Testament, die sich mit dem Suchbegriff “Schwert” finden.

Matthäus 26, 51-52

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
51 Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.
52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.
(siehe 1.Mose 9,6)
53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte?
(Kap 4,11)
54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, dass es so geschehen muss?
51 Einer jedoch von den Begleitern Jesu streckte die Hand aus, zog sein Schwert, schlug damit nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.
52 Da sagte Jesus zu ihm: »Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort (= in die Scheide)! Denn wer zum Schwerte greift, wird durchs Schwert umkommen!
53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, und er würde mir nicht sogleich mehr als zwölf Legionen (= Heerscharen; vgl. Mk 5,9) Engel zu Hilfe senden?
54 Wie sollten dann aber die Aussprüche der Schrift erfüllt werden, daß es so geschehen muß?«
51 Einer von den Begleitern Jesu griff nach dem Schwerte, schlug damit nach dem Knecht des Hohepriesters und Hieb ihm das Ohr ab. 52 Da sagte Jesus zu ihm: „Stecke dein Schwert in die Scheide! denn wer das Schwert ergreift, soll durch das Schwert umkommen! 53 Oder meinst du, mein Vater würde mir nicht auf meine Bitte sofort mehr als zwölf Legionen Engel zur Hilfe senden? 54 Wie könnten dann aber die Aussprüche der Schrift in Erfüllung gehen, nach denen alles so kommen muß?”

Diese Szene spielt kurz vor dem Ende des Lebens Jesu, bei seiner Gefangennahme. Offenbar sind die Jünger bewaffnet und haben keine Hemmung im Beisein von Jesu von der Waffe Gebrauch zu machen. Jesus bezieht sich zwar zunächst auf 1. Mose 9,6, wo es um Mord und Totschlag geht,  aber dann fügt er bezeichnender Weise hinzu, dass auch ihm und Gott die Anwendung von Gewalt hier ohne weiteres möglich wäre, dass aber in diesem speziellen Fall davon abgesehen wird, damit  die von Gott durch die Propheten gemachten Ankündigungen aus dem Alten Testament in Erfüllung gehen können.

Bei Lukas 22, 36-38, erfahren wir, dass Jesus nach dem Abendmahl, also an Gründonnerstagabend, seine Jünger zum Kauf von Schwertern aufgefordert hat, und dass diese tatsächlich 2 Schwerter hatten.

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
36 Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer’s nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert.
37 Denn ich sage euch: Es muss das an mir vollendet werden, was geschrieben steht (Jesaja 53,12): »Er ist zu den Übeltätern gerechnet worden.« Denn was von mir geschrieben ist, das wird vollendet.
38 Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.
36 Er fuhr fort: »Jetzt aber – wer einen Beutel (mit Geld) hat, der nehme ihn mit sich, ebenso auch einen Ranzen, und wer nichts (derartiges) hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert!
(A.Ü: Wahrscheinlich ist zu lesen: Und wer kein Schwert hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich eins.)
37 Denn ich sage euch: Folgendes Schriftwort muß sich an mir erfüllen (Jes 53,12): ›Er ist unter die Gesetzlosen (= Verbrecher) gerechnet worden‹; denn in der Tat: das mir bestimmte Geschick kommt jetzt zum Abschluß.«
38 Da sagten sie: »Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter!« Er antwortete ihnen: »Das genügt.«
(A.Ü.: Genug davon! oder: Es ist gut so)
36 „Jetzt aber,” sagte er, „soll derjenige, der einen Beutel mit Geld hat, ihn mitnehmen und auch eine Reisetasche, und wer nichts besitzt, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert. 37 Denn ich sage euch, jetzt muß sich noch das Schriftwort erfüllen: “Er ist unter die Verbrecher gerechnet worden.“ Und wer dann hat mein Schicksal sein Ende erreicht.” — 38 „Herr,” erwiderten sie, „wir haben hier zwei Schwerter!” Er antwortete: „Es ist schon gut”

 

Hier nun Lukas 22,49-51, wo im Evangelium nach Lukas ein Schwert zum Einsatz kommt

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
49 Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
50 Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.
51 Da sprach Jesus: Lasst ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
49 Als nun die Begleiter Jesu sahen, was da kommen würde, sagten sie: »Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?«,
50 und einer von ihnen schlug (wirklich) nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.
51 Jesus aber antwortete: »Laßt ab! Bis hierher und nicht weiter!« Dann rührte er das Ohr an und heilte ihn.
49 Als die Begleiter Jesu erkannten, was vorging, fragten sie: „Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?” 50 Und einer von ihnen schlug auch wirklich drauflos und traf den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 Jesus aber sagte zu ihnen: „Laßt es dabei bewenden!” Dann streckte er seine Hand nach dem Knechte aus, erfaßte ihn und heilte das Ohr wieder an.

 

Die selbe Szene im Evangelium nach Johannes, 18,11-12

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
 10 Simon Petrus aber hatte ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus.
11 Da sprach Jesus zu Petrus: Steck dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?
10 Da nun Simon Petrus ein Schwert bei sich hatte, zog er es heraus, schlug damit nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Knecht hieß Malchus.
11 Da sagte Jesus zu Petrus: »Stecke das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gereicht hat?«
10 Da zog Simon Petrus das Schwert, das er bei sich trug, und schlug damit nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Der Knecht hieß Malchus. 11 Da wandte sich Jesus an Petrus mit den Worten: „Stecke dein Schwert in die Scheide! Oder soll ich etwa nicht den Kelch trinken, den mein Vater mir gereicht hat?”

Nach dem Bericht der Evangelien nach Lukas und Johannes hat Jesus fehlt also in allen Übersetzungen der Ausspruch Jesu, wonach der Jünger das Schwert weg stecken soll weil derjenige durch das Schwert umkommen würde, der zu Schwert greift. Die Evangelien nach Matthäus, Lukas und Johannes erwähnen dagegen alle, dass die Begleitung von Jesus an diesem späten Zeitpunkt seiner Laufbahn bewaffnet und zum Einsatz der Waffen bereit war.  Die Geschichte mit dem abgeschlagenen Ohr kommt in allen drei Evangelien, in allen Übersetzungen vor.

Die Schwerter der apokalyptischen Reiter

Weitere Stellen zum Stichwort Schwert sind Offenbarung 6,4 und 6,8:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
Offb 6,4
4 Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.Offb 6,88 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: Der Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten amit Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere auf Erden.
Offb 6,4
4 Da kam ein anderes Roß, ein feuerrotes, zum Vorschein; und dem auf ihm sitzenden (Reiter) wurde (die Macht) verliehen, den Frieden von der Erde wegzunehmen und (die Menschen dahin zu bringen), daß sie einander niedermetzelten; und es wurde ihm ein großes Schwert gereicht.
Offb 6,8
8 Da sah ich hin und erblickte ein fahles (= leichenfarbenes) Roß, und der auf ihm sitzende (Reiter), der hieß ›der Tod‹, und das Totenreich bildete sein Gefolge; und es wurde ihnen (oder: ihm) die Macht über den vierten Teil der Erde gegeben, die (Menschen) durch das Schwert und Hunger, durch Pest und durch die wilden Tiere der Erde zu Tode zu bringen.
Offb 6,4Da kam ein anderes Roß, ein feuerrotes, zum Vorschein. Auch darauf saß ein Reiter. Ihm wurde die Macht gegeben, den Frieden von der Erde wegzunehmen, damit die Menschen sich gegenseitig hinmordeten. Auch wurde ihm ein Schwert gereicht.Offb 6,8Da sah ich hin und erblickte ein fahles Roß. Darauf saß ein Reiter, der hieß „Tod”; und die Bewohner des Totenreiches waren in seinem Gefolge. Ihnen wurde die Macht gegeben, den vierten Teil der Erdbewohner zu töten durch das Schwert, durch Hunger, Pest und durch die wilden Tiere der Erde.

Es kann schon sein, dass dies alles zu einem größeren Plan gehört, und ich verstehe durchaus, wie das mit dem alle Menschen liebenden Gott gemeint ist.  Nur so wie unsere Kirchen es uns glauben machen wollen, in dem sie Gott und auch Jesus-Christus zu einer schwachen, weinerlich-femininen Lusche deklarieren, kann es nicht sein. Ich sehe sehr wohl und sehr klar, wie man all das Elend der Realität dieser Welt mit dem Bild eines alle Menschen  liebevollen Gottes in Einklang bringen zu kann.  Nur so wie unsere Kirchen es uns erzählen, kann es vor dem Hintergrund der Bibel auf die sie ihr Lehre angeblich aufbauen, nicht sein.

Jesu Drohungen gegen die Orte der Ungläubigen

Zum Bild von der weinerlich-feminin-machtlosen Lusche, die der Gott der Christen nach Meinung viele Theologen angeblich ist, passen auch NICHT die Worte Jesu bei der Aussendung der 72 Jünger in Lukas 10, 10-16

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
10 Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht:
11 Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch sollt ihr wissen: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.
12 Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt.
( 1.Mose 19,1-29) 13 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche gesessen und Buße getan.
14 Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen im Gericht als euch.
15 Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden.
16 Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.a
a) Mt 10,40; Joh 5,23
10 Wo ihr aber in einer Stadt einkehrt und man euch nicht aufnimmt, so geht auf ihre Straßen hinaus und sagt:
11 ›Sogar den Staub, der sich uns aus eurer Stadt an die Füße gehängt hat, wischen wir ab, damit er euch verbleibt, doch das sollt ihr wissen, daß das Reich Gottes nahe herbeigekommen ist!‹
12 Ich sage euch: Es wird Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen als der betreffenden Stadt!
13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst, in Sack und Asche sitzend, Buße getan (oder: sich bekehrt; Mt 3,2).
14 Doch es wird Tyrus und Sidon beim Gericht erträglicher ergehen als euch.
15 Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zum Totenreich wirst du hinabgestoßen werden! (Jes 14,13-15)
16 Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.«
 10 Kommt ihr jedoch in eine Stadt, und man verweigert euch dort die Aufnahme, so geht vor die Stadt hinaus ins Freie und sprecht: 11 .Selbst den Staub eurer Stadt, der sich uns an die Füße gehängt hat, schütteln wir ab. Er soll euch verbleiben. Aber das Eine sollt ihr nie vergessen: Die Verbindung mit der Geisterwelt Gottes steht nahe bevor!’ 12 Glaubt mir, es wird an jenem Tage, an dem es sich um die Aufnahme in das Reich Gottes handelt, der Stadt Sodom erträglicher ergehen, als einer solchen Stadt. – 13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wären in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen, die in euren Mauern gewirkt wurden, sie hätten zum Zeichen ihrer Bekehrung längst in Sack und Asche dagesessen. 14 Darum wird es Tyrus und Sidon besser ergehen als euch. 15 Und du, Kapernaum – bist du nicht bis zum Himmel erhöht worden? Doch bis zur Tiefe der Hölle wirst du hinabgestoßen werden. – 16 Wer auf euch hört, der hört auf mich; wer euch von sich weist, der weist mich von sich. Wer aber auf mich hört, der hört auf den, der mich gesandt hat.“

Dieser Jesus der Bibel war offensichtlich nicht der Typ, der nachgibt, der, wenn ihm einer grundlos auf die eine Backe schlägt auch noch die die hin hält, und der alle Sünden vergibt.

Das Schwert des inneren Zwiespalts

Zum Schluss die ebenfalls mit dem Suchbegriff “Schwert” gefundene Geschichte mit dem alten Simon, bei der Taufe Jesu, in Lukas 2,25-35:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
25 Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm.
(1.Mose 49,18)
26 Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.
27 Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz,
28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:
29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren,
wie du gesagt hast;
30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
31 den du bereitet hast vor allen Völkern,
32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden
und zum Preis deines Volkes Israel.
(Jes 49,6)
33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.
34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird
(Kap 20,17-18; Apg 28,22; 1.Kor 1,23)
35 – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden.
(Joh 19,25)
25 Und siehe, da lebte ein Mann in Jerusalem namens Simeon; dieser Mann war gerecht (= gesetzestreu) und gottesfürchtig; er wartete auf die Tröstung Israels, und heiliger Geist war auf ihm.
26 Vom heiligen Geist war ihm auch geoffenbart worden, er solle den Tod nicht eher sehen, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen hätte.
(oder: den vom Herrn gesandten Messias; vgl. Mt 1,16.)
27 So kam er denn damals, vom Geist getrieben, in den Tempel; und als die Eltern das Jesuskind hineinbrachten, um nach dem Brauch (oder: der Vorschrift) des Gesetzes mit ihm zu verfahren,
28 da nahm auch er es in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
29 »Herr, nun entläßt du deinen Knecht,
wie du ihm verheißen hast (vgl. V.26), im Frieden;
30 denn meine Augen haben dein Heil gesehen (Jes 40,5),
31 das du vor den Augen aller Völker (Jes 52,10) bereitet hast,
32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden (Jes 42,6; 49,6)
und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.«
33 Die beiden Eltern Jesu verwunderten sich über das, was da über das Kind gesagt wurde.
34 Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria, seiner Mutter: »Wisse wohl: dieser ist vielen zum Fallen und (vielen) zum Aufstehen in Israel bestimmt und zu einem Zeichen, das Widerspruch erfährt –
(A.Ü.: Simeon wünschte ihnen dann Gottes Segen.)
35 und auch dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen –, auf daß aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.«
25 In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon – ein Mann ganz nach dem Herzen Gottes. Dieser wartete mit großer Sehnsucht auf einen Trost für Israel. Er stand unter der Leitung eines heiligen Geistes. 26 Von diesem heiligen Geist war ihm auch offenbart worden, daß er nicht eher sterben werde, bis er den Gesalbten des Herrn gesehen hätte. 27 Auf Antrieb dieses Geistes kam er in dem Augenblick in den Tempel, als die Eltern das Jesuskind hineinbrachten, um die Vorschriften des Gesetzes an ihm zu erfüllen. 28 Da nahm er es auf seine Arme und pries Gott mit den Worten: 29 „Nun rufst du, o Herr, deinen Knecht gemäß deinem Worte in Frieden ab. 30 Meine Augen haben ja dein Heil gesehen, 31 das du vor den Augen aller Völker bereitet hast 32 als ein Licht, das diejenigen an den Tag bringt und zur Herrlichkeit zurückführt, die zu deinem wahren Volke Israel gehören.” 33 Vater und Mutter des Kindes wunderten sich über die Worte, die sie soeben inbetreff ihres Kindes gehört hatten. 34 Simeon sprach ihnen seinen Segenswunsch aus und wandte sich dann an Maria, die Mutter des Kindes, mit den Worten: „Dieser ist dazu bestimmt, daß viele in Israel durch ihn zu Falle kommen und auch viele aufgerichtet werden. Denn die Art seines Auftretens wird auf Widerspruch stoßen. 35 Und das Schwert des inneren Zwiespaltes wird sogar deine eigene Seele durchbohren. So wird die wahre Gesinnung so vieler ans Tageslicht kommen.“

Ich verkneife mir hierzu einen Kommentar und möchte die gegenübergestellten Texte der Bibelübersetzungen für sich selbst sprechen lassen.

4. Advent 2014

Christoph Becker




Musikergagen und Energie

Auf der Facebookseite eines jungen Musikers sah ich die unten stehende Klage “Einen Musiker engagieren?”, die mich als Zahnarzt und Handwerker zum Widerspruch gereizt hat:

10519506_351936678322506_1831096503968365480_n

Der junge Musiker findet es unfair, dass es offenbar Leute gibt, die Musiker “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung” für Veranstaltungen engagieren wollen. Er zählt dazu eine ganze Reihe von Kosten auf, die er als Musiker hatte und meint, dass doch niemand auf die Idee käme “Klempner, Schneider, Friseur, Arzt, Zahnarzt, Optiker, Elektriker, Chef (Koch), Techniker, Ladenbesitzer” umsonst arbeiten zu lassen.

Das ist eine in mehrfache Hinsicht interessante Argumentation. Warum?

Ungleiche Einkommenverteilung durch Rationalisierung und technische Möglichkeiten

Was Musiker von den aufgezählten, aus Sicht des Musikers finanziell besser gestellten, Berufen unterscheidet ist zunächst ein Phänomen unserer modernen Zivilisation:

Moderne Technik macht es möglich die Produkte von Musikern, aber auch die von Fotografen und anderen Künstlern, extrem kostengünstig nahezu unbegrenzt zu vervielfältigen und zu konservieren.  Das führt dazu, dass einige wenige Spitzenkräfte extrem hohe Einkünfte erzielen, während für die meisten Künstler keine oder nur sehr geringe Einkünfte zu erzielen sind. Bei den aufgezählten anderen Berufen ist die Lage anders. Ein “Klempner, Schneider, Friseur, Arzt, Zahnarzt, Optiker, Elektriker, Chef (Koch), Techniker, Ladenbesitzer” kann vielleicht auf die eine oder andere Weise  ein Vielfaches des Durchschnitts seiner Kollegen  verdienen, oder besser gesagt einnehmen. Selbst bei Ausschöpfung aller Möglichkeiten bleibt der Unterschied zwischen dem Mittelwert und dem Spitzenwert in den aufgezählten Berufsgruppen aber relativ gering im Vergleich zu dem, was in Kunst und Sport dank moderne Technik möglich ist.

Anders als viele Berufe, die durch Rationalisierung und moderne Technik überflüssig geworden sind, gibt es für Musiker und Künstler aber immerhin noch die Chance, durch Glück und besonders gute Leistung Spitzeneinkommen zu erzielen. Ein Musiker der “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung” auftritt, erhält als Gage eben auch ein Los einer Lotterie, bei dem die Hauptgewinne extreme Spitzeneinkommen sind. Daneben ist sollte ein Teil der Bezahlung eines Musikers immer auch die Freude an dem sein,  was er tut. Wenn er die nicht hat, sucht er sich sowieso besser eine andere Beschäftigung, weil er dann ganz grundsätzlich eher nicht die Voraussetzung für einen Hauptgewinn erfüllt.

Am Montag, den 25. 11.2014, wurde vom Bayrischen Rundfunk die Sendung “Jetzt mal ehrlich – Einmal Mittelalter und zurück” ausgestrahlt, die eine ganze Reihe von Künstlern und Handwerkern zeigt, die  nur für “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung” auftreten, und die das tun, weil es ihnen Freude macht.

 

Freude an der Tätigkeit als Teil der Bezahlung

Damit komme ich zur “Freude an der Tätigkeit” als  einem Aspekt der Bezahlung. Bei vielen der vom  jungen Musiker aufgeführten Berufen ist die Tätigkeit oft langweilig, routinemäßig und durch Vorschriften und Bürokratie vergällt.  Tätigkeiten werden oft auch deshalb bezahlt, weil sie  ziemlich ätzend sind und wenig Freude machen.

Es kann aber mit etwas Glück auch anders herum sein.  Weil jemand Freude an einer Tätigkeit hat, kann er sich unabhängig von der Bezahlung überdurchschnittlich anstrengen und auch finanziell vielleicht zunächst unattraktiven Aktivitäten, einfach so, aus Freude an der Sache, ohne an Geld zu denken, “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung“, widmen und sich weit überdurchschnittlich anstrengen. Das kann sich dann irgendwann finanziell lohnen, muss es aber nicht. Die häufigsten Beispiele sind sicherlich Spitzenleistungen in verschiedenen Hobbys und Sportarten, wo die Betreffenden oft sogar erhebliche Summen ohne Aussicht auf Rentabilität investieren.  Das Hobby kann aber auch ein Beruf sein oder es kann, wie bei Michael Schumacher, zu einem sehr gut bezahlten Beruf werden. Es kann sogar sein, dass ein Beruf ohne dass man das geplant hat zu einem Hobby wird und sehr viel Freude macht, während genau deshalb das Einkommen weit unter dem bleibt, was man von dem betreffenden Beruf erwartet. Für mich selbst war die Arbeit als Zahnarzt jedenfalls die meiste Zeit finanziell sehr enttäuschend, auch wenn ich es dank meines zusätzlichen Ingenieurstudiums geschafft habe, wirtschaftlich zu überleben, aber die Tätigkeit als Zahnarzt insgesamt hat mir sehr viel Freude gemacht, und macht das auch immer noch. Die Freiheit zu tun was man für gut und richtig hält, die Freiheit und Möglichkeit immer wieder neue Wege zu gehen und Neues zu lernen,  und die Freude an der Arbeit, die man damit hat, kann eben auch einen Preis in Form eines unerwartet niedrigen Einkommens  erfordern.  Wenn man aber die Freude an der Arbeit als Teil des Einkommens betrachtet, kann dieses dann dennoch sehr hoch sein. Das kann auch bei Musikern so sein.

Musik, Kunst, der EROEI-Faktor und die Komplexitätskosten

EROEI steht für Energy Return on Engery Invested. Damit eine Gesellschaft sich überhaupt Musik und Kunst leisten kann, muss ihr sehr viel mehr an Energie zur Verfügung stehen, als sie zur Produktion und Erschließung von Energie benötigt. In unserer Gesellschaft sind zur Zeit nur noch ca. 2 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig.  Das war nicht immer so und es wird auch nicht so bleiben. Ein steigender Anteil der Bevölkerung, zudem durch die immer weiter steigende Komplexität unserer Gesellschaft mit zunehmend unproduktiven Verwaltungstätigkeiten und mit der Erfüllung oft unsinniger Vorschriften beschäftigt.  Im Energiesektor sinkt der EROEI seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Siehe z.B. Teil 19, Engery Economics, von Chris Martensons Crash-Course, (wenn Englisch ein Problem ist, tut es auch Teil 17b der alten, klassischen Version des Crash Course aus dem Jahre 2008).  Ob und wie weit eine Gesellschaft sich überhaupt Ausgaben für Musik und Kunst leisten kann, hängt von ihrem EROEI-Faktor ab.  Je niedriger diese ist, je mehr Ressourcen müssen für Energiegewinnung ,  Landwirtschaft, Militär und andere lebenswichtige Bereiche aufgewendet werden, und je weniger steht für Kunst und Musik zur Verfügung.

Interessant ist hier vielleicht auch, dass die Komplexität einer Gesellschaft einerseits Energie und damit Ressourcen kostet und dass diese Komplexität zwangsläufig immer größer wird, bis die Gesellschaft diese Kosten nicht mehr aufbringen kann, kollabiert, oder eben wie im Fall des oströmischen, bzw. byzantinischen Reiches im 7. Jahrhundert, seine Komplexität unfreiwillig-freiwillig vorsätzlich drastisch reduziert, um einen sonst unvermeidlichen Zusammenbruch  zu vermeiden.

Siehe hierzu  Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter und vor allem auch  Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen.

Was passiert mit den Musikern und Künstlern und ihren Gagen, wenn unsere westliche Gesellschaft kollabiert, weil ihr EROEI-Faktor zu gering oder ihre Konmplexitätskosten zu groß werden? Eine gute Vorstellung geben James Howard Kunstlers  Romane  World Made by Hand
(Mit der Hand gemachte Welt) , The Witch of Hebron (World Made by Hand Novels) (Die Hexe von Hebron, einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat New York) und A History of the Future: A World Made By Hand Novel (Eine Geschichte der Zukunft: Ein “Mit der Hand gemacht Welt-Roman ).  Diese Romane zeigen das Leben im Nordosten der USA in einer Zeit nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Gesellschaft.  Eine der Hauptfiguren ist ein ehemaliger Manager einer Computerfirma, der nun als selbstständiger Zimmermann arbeitet und der nebenbei auch Musiker ist. Nur sehr wenige Reiche, wie der lokale Großgrundbesitzer,  der  dank eines kleinen Wasserkraftwerks etwas Strom hat, können noch Musikkonserven genießen. Der Rest der Bevölkerung kommt, wie vor 200 Jahren, nur noch dann in den Genuss Musik zu hören, wenn die lokalen Musiker musizieren,  was z.B. bei Festen der Fall ist. Der relative Wert der Leistung der Musiker steigt in so einer Situation, weil die Technik und die Energie für die Multiplikation der Leistung von Spitzenmusikern und auch die Möglichkeit große Konzerte zu organisieren und zu besuchen verschwindet, und auch weil die Möglichkeiten zur Herstellung und Nutzung von Musikkonserven verschwinden. Trotzdem wird aber die materielle Vergütung der Leistung der Musiker eher schlechter, weil die Menschen einen drastisch größeren Teil ihrer Leistung für die Befriedigung von  Grundbedürfnissen wie Ernährung, Sicherheit und Unterkunft aufwenden müssen. Musik und Kunst wird also auch dann, und sogar mehr als heute,  für “für eine Auftrittsgelegenheit und die Möglichkeit einer Erfahrung” UND, wie heute hoffentlich auch, für die Freude an der Leistung erbracht werden.

 




Deflation durch Schulden

Die Zentralbanken haben geglaubt, sie könnten durch niedrige Zinsen und damit durch billige Kredite eine Deflation verhindern. Jetzt zeigt sich aber, dass mit Krediten finanzierte Unternehmen zu einer verhängnisvollen Deflationsspirale führen können.

In seinem Blogbeitrag vom 15.12.2014 auf www.generationaldynamics.com weist John Xenakis unter dem Titel “Oil production to increase despite, or because of, crashing prices”  (Ölproduktion steigt trotz oder wegen zusammenbrechender Preise) darauf hin, dass die Ölproduktion offenbar trotz und auch wegen  der sinkenden Ölpreise steigt, was natürlich zu weiter sinkenden Ölpreisen führt.  Das Problem ist, dass insbesondere die in den letzten Monaten und Jahren viel gepriesene amerikanische Ölindustrie mit ihren durch Fracking erschlossenen Ölquellen mit als riskant eingestuften und damit relativ teuren Krediten finanziert wurde. Die Unternehmen müssen nun, um das für die Bedienung ihrer Kredite erforderliche Geld in die Kassen zu bekommen, gerade wegen der Ölpreissenkungen so viel Öl fördern und verkaufen wie irgend möglich.  D.h., bei niedrigen Ölpreisen müssen sie mehr Öl verkaufen als bei hohen Ölpreisen und dadurch wird bei sinkenden Ölpreisen noch mehr Öl auf den Markt gedrückt, das Überangebot wird weiter vergrößert und die Preise fallen weiter.

Aber nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Förderländern muss man, um hohen hohen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können, bei sinkenden Ölpreisen paradoxerweise mehr Öl fördern und verkaufen. Dadurch ist der Ölpreis in eine Deflationssprirale geraten.

Das freut natürlich jene, die tanken oder ihre Heizöltanks füllen müssen, aber die Sache hat einige Haken.

Wegen der sinkenden Ölpreise rentieren sich schwierig zu erschließende Ölquellen nicht mehr. Aus den Brunnen, die schon gebohrt sind wird maximal gefördert, um Geld in die Kassen zu spülen. Anderseits werden aber in Planung befindliche, neue Bohrvorhaben abgesagt.  Das trifft zunächst die sehr umsatzstarke Ölindustrie mit ihren besonders gut bezahlten Arbeitsplätzen. Die niedrigen Ölpreise werden aber über kurz oder lang auch die deutsche Exportindustrie treffen, weil die Nachfrage nach teuren deutschen Produkten in den verschiedenen, von den Preisrückgängen betroffenen Förderländern nachlassen.

Weil durch den Ölpreisrückgang, der letztlich schon durch eine Nachfrage- und Wachstumsschwäche in wichtigen Industrieländern verursacht wurde, in den Förderländern die Nachfrage (weiter) zurückgeht, kommen weitere, nicht direkt mit der Erschließung neuer Ölquellen befasste Unternehmen unter Druck, wenn sie mit Krediten finanzierte Investitionen getätigt haben. Das heißt auch diese Unternehmen müssen versuchen,  eine sinkende Nachfrage durch eine Steigerung der Produktion auszugleichen und sie müssen daher die Preise senken, weil sie nur so ihre laufenden Kredite bedienen und einen Bankrott vermeiden können. Ein mit Krediten finanziertes deutsches Unternehmen könnte z.B. weniger hochwertige Waren nach Russland, Saudi Arabien, Venezuela und in die USA verkaufen, weil dort hoch bezahlte Ölbohrspezialisten und Industriebereiche weniger nachfragen. Um trotzdem weiter seine Kredite bedienen zu können, könnte dieses Unternehmen versucht sein, seine Preise z.B. auch am deutschen und europäischen Markt zu senken, um so seinen Marktanteil und damit seinen Absatz zu steigern, um so einen Konkurs vielleicht abwenden zu können.

Damit kommt die Wirtschaft insgesamt in eine Deflationsspirale. Für jene, die keine Schulden haben heißt es nun, möglichst lange auf sinkende Preis warten, um Schnäppchen zu machen, die sich durch den Preiskampf verschuldeter Unternehmen und schließlich durch Unternehmensbankrotte ergeben.

Für die Staaten bedeutet das sinkende Steuereinnahmen und, was noch schlimmer ist, dass die Staatsschulden nicht, wie von den Politikern erhofft, durch eine schleichende, gerade noch erträgliche Inflation faktisch abgebaut werden.

Die Ölpreise werden aber nicht unbegrenzt sinken. Die durch Fracking erschlossenen Ölquellen verlieren bereits im ersten Jahr der Förderung im Mittel etwa 70% ihrer Förderkapazität.  Klassische Ölquellen verlieren deutlich weniger, aber sie verlieren auch. Da die geologisch-technisch-physikalisch bedingten Förderrückgänge wegen der niedrigen Ölpreise und wegen des aktuellen Überangebotes an Öl, nun voraussichtlich nicht mehr durch die erforderliche Menge an neuen Ölquellen ausgeglichen werden, wird es voraussichtlich nach einem 3/4 Jahr bis 2 Jahren wieder zu einer Verknappung des Ölangebotes und möglicherweise auch zu einer heftigen Ölpreissteigerung kommen. Je nach Höhe dieser kommenden Ölpreissteigerungen werden mehr oder weniger viele Importländer wirtschaftliche Problem bekommen. Die Leute dort werden wieder mehr für Öl und andere fossile Brennstoffe ausgeben müssen, was wiederum mit Krediten finanzierte Produktionsbetriebe zu Preissenkungen und Einsparungen veranlassen wird, was wiederum Deflationstendenzen auslösen wird.

Kelberg den 17.12.2014

Christoph Becker

 

 




Römer 13

Kapitel 13, Vers 1 bis 7 des Briefes des Paulus an die Römer ist in fast allen Übersetzungen der Bibel eine extreme Ungeheuerlichkeit.

Fast allen deutschsprachigen Übersetzungen der Bibel ist zu entnehmen, dass

  1.  JEDE Regierung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Gott eingesetzt ist, bzw. war, also auch die Hitlers, Stalins, Pol-Pots, der Islamische Staat und auch die ihrer jeweiligen Gegner, usw. . Es gibt, und gab in den letzten 2000 Jahren,  den meisten deutschsprachigen Bibelübersetzungen,  zur Folge, keine Regierung, die nicht von Gott eingesetzt war oder ist.
  2. Wer sich der staatlichen Gewalt widersetzt, der stellt sich gegen die Ordnung Gottes.  Damit war und ist jeder Widerstand gegen verbrecherische Regierungen nach dem Buchstaben eben dieser Bibelübersetzungen ein Verstoß gegen die Ordnung Gottes und wird auch dem göttlichen Gericht verfallen.
  3. Jede Regierung und ihre Vertreter in den letzten 2000 Jahren standen bzw. stehen demnach im Dienste Gottes und haben verlangt, bzw. verlangen ausschließlich, dass ihre Untertanen das Gute tun.
  4. Deshalb war und ist es notwendig, jeder Regierung der man als Christ gerade zufällig untertan ist, Gehorsam zu leisten und das nicht etwa nur aus Furcht vor der Strafe weltlicher Gerichte, sondern auch um des Gewissens willen. Deshalb soll man auch steuern zahlen und die Finanzbeamten aller Regierungen seit 2000 Jahren handelten und handeln nur im Auftrag Gottes.

Wer diese Ungeheuerlichkeiten nicht glauben will, lese in seiner Bibel nach.  Römer 13, 1-8, der Einheitsübersetzung der katholischen Kirche  spricht sogar ausdrücklich von “staatlicher Ordnung” und  “staatlicher Gewalt.  Die meisten anderen Bibelübersetzung sprechen von “Obrigkeit”, lassen aber in den Kommentaren keinen Zweifel daran, dass auch sie die “staatliche Ordnung” bzw. die “staatliche Gewalt” meinen.

Hier nun wie schon in meinen Artikel über die Bergpredigt und in meinem Artikel über den Anfang des Neuen Testamentes, die Gegenüberstellung der Texte, von Römer 13, 1-8 in der Lutherbibel von 1984Römer 13, 1-8 in Der Heiligen Schrift in der Übersetzung von Hermann Menge, und der Übersetzung des Neuen Testamentes von Johannes Greber, jenem rebellischen katholischen Pastor aus dem Hunsrück.

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. 2 Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu. 3 Denn vor denen, die Gewalt haben, muss man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten. 4 Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: Sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut. 5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht. 7 So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt. 8 Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 1 Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten (oder: den vorgesetzten Obrigkeiten) untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, ohne von Gott (bestellt zu sein), und wo immer eine besteht, ist sie von Gott verordnet. 2 Wer sich also der Obrigkeit widersetzt, der lehnt sich damit gegen Gottes Ordnung auf; und die sich auflehnen, werden sich selbst ein Strafurteil (= ihre gerechte Strafe) zuziehen. 3 Denn die obrigkeitlichen Personen sind nicht für die guten Taten (= für die, welche recht handeln) ein Schrecken, sondern für die bösen. Willst du also frei von Furcht vor der Obrigkeit sein, so tu das Gute: dann wirst du Anerkennung von ihr erhalten; 4 denn sie ist Gottes Dienerin dir zum Guten (= zu deinem Besten). Tust du aber das Böse, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist ja Gottes Dienerin, eine Vergelterin zur Vollziehung des (göttlichen) Zornes (oder: Strafgerichts) an dem Übeltäter. 5 Darum muß man ihr untertan sein, und zwar nicht nur aus Furcht vor dem (göttlichen) Zorn, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb entrichtet ihr ja auch Steuern; denn sie (d.h. die Beamten) sind Gottes Dienstleute, die für eben diesen Zweck unablässig tätig sind. 7 Lasset allen zukommen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, wem die Steuer gebührt, den Zoll, wem der Zoll zukommt, die Furcht, wem die Furcht, und die Ehre, wem die Ehre gebührt. 8 Bleibt niemand etwas schuldig, außer daß ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat damit das Gesetz erfüllt (Gal 5,14). 1 Allen Geistermächten, denen eure Leitung anvertraut ist, erweiset Gehorsam. Denn es gibt keine euch übergeordnete Geistermacht, die nicht von Gott herkäme. Und die, welche vorhanden sind, wurden von Gott bestimmt. 2 Wer sich also einer solchen Macht widersetzt, stellt sich dem Willen Gottes entgegen. Und die sich widersetzen, ziehen sich dadurch eine Strafe zu. 3 Diese Gebieter braucht man daher nicht zu fürchten, wenn man das Gute tut, sondern bloß dann, wenn man das Böse vollführt. Willst du also zu denen gehören, welche diese Macht nicht zu fürchten brauchen, so tue das Gute; dann wirst du Lob von ihr ernten. 4 Sie ist dir nämlich als Dienerin Gottes zur Vollbrin­gung des Guten zugeteilt. Tust du jedoch das Böse, dann hast du allen Grund zur Furcht. Sie trägt ja nicht umsonst das Strafschwert. Denn als Dienerin Gottes hat sie auch die Aufgabe, das Strafurteil bei dem zu vollstrecken, der das Böse tut. 5 Darum seid gehorsam, nicht bloß aus Furcht vor der Strafe, sondern weil euer eigenes Gewissen euch dazu antreibt. 6 Darum bringet auch gute Früchte zur Reife. Denn jene Mächte sind Beauftragte Gottes, die gerade zu diesem Zwecke bestän­dig bei euch ausharren. 7 Tuet ihnen allen gegenüber eure Schuldig­keit. Fordert der eine Opfer von euch, so bringet sie; fordert ein ande­rer die Ausführung eines guten Werkes, so führet es aus; flößt ein an­derer euch Furcht vor etwas ein, so fürchtet euch davor; zeigt einer euch etwas als wertvoll, so haltet es dafür; 8 ihr bleibt keinem gegen­über in der Erfüllung eurer Pflicht im Rückstand, sofern ihr das Gebot der gegenseitigen Liebe beobachtet. Denn wer seinen Mitmen­schen liebt, hat damit das ganze Gesetz erfüllt.

Bei Johannes Greber ist die “Obrigkeit” offenbar die Stimme des Gewissens, also das Ergebnis von verinnerlichten Moralvorstellungen, die insbesondere durch Gebet und vorsichtiges in sich Hineinhöhren als in der jeweiligen Situation von dem jeweiligen Gläubigen als gut und angemessen erkannt wird. In wieweit es dabei wirklich im Dienst Gottes stehende Geistermächte, bzw. Engel Gottes tatsächlich gibt oder nicht gibt ist an dieser Stelle ziemlich unwichtig.

Wichtig ist aber, dass insbesondere unsere beiden großen Amtskirchen mit ihren Übersetzungen nach den Buchstaben ihrer Bibeln blinden Gehorsam der Gläubigen gegenüber jeder noch so verbrecherischen und abartigen Regierung fordern.

Johannes Greber hat seine Übersetzung 1938 in den USA fertig gestellt. Wenn eigenes Nachdenken nicht gereicht hat, dann war damit doch spätestens seit den 50er Jahren unseren großen Amtskirchen bekannt, dass es für die Verse 1 – 8 des 13. Kapitels des Römerbriefes sehr wohl eine Interpretationsmöglichkeit gab, die mit dem gesunden Menschenverstand, dem Gebot der Nächstenliebe und der Bibel insgesamt vereinbar ist. Trotzdem ist die Übersetzung und Interpretation auch in den neueren  Bibelübersetzungen so wie oben dargestellt.

Die Übersetzung des Neuen Testamentes von Johannes Greber ist in diesem Punkt nach allem was ich herausfinden konnte die Einzige, die mit der Realität der Menschheitsgeschichte und mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar ist.  Die Übersetzung von Hermann Menge, aber auch die englische King James Bibel, lassen meines Erachtens sehr wohl eine Interpretation von Römer 13, 1-8, im Sinne der Übersetzung von Johannes Greber zu.  Dies kombiniert mit gesundem Menschenverstand und einem nüchternen Blick auf die Menschheitsgeschichte, legt nahe, dass der Apostel Paulus an dieser Stelle tatsächlich sinngemäß das gedacht und geschrieben hat, was Johannes Greber mit seiner Übersetzung zeigt.

3. Advent 2014

Christoph Becker

Nachtrag vom 23.12.2014:

Das 13. Kapitel des Römerbriefes enthält ab Vers 8 Ausführungen über die Nächstenliebe und anschließend über den Lebenswandel.  Nachdenken über die Nächstenliebe und auch über die Feindesliebe hat mich zu unerwarteten Ergebnissen geführt und erfordert einen eigenen Artikel.




Die FAZ und Peak Oil

Die Online-Ausgabe der FAZ vom 12.12.2014 hatte ganz oben den Artikel Energiepolitik – Das Öl geht nicht aus von Rainer Herrmann.  Ich habe daraufhin bei www.peakoil.net nachgesehen und dabei den im Folgenden von mir übersetzten Diskussionsbeitrag des schwedischen Phsysikprofessors Kjell Aleklett, vom 24.10.2014 gefunden.  Ajleklett ist Professor an der Universität Uppsala in Schweden. Er hat sich intensiv mit dem Thema Peak Oil und Ölvorkommen befasst. Er hat dazu das sehr lesenswerte, aber leider nur in Englisch verfügbare Buch Peeking at Peak Oil geschrieben, ist Initiator der ASPO (Association for the Study of Peak Oil&Gas = Gesellschaft zum Studium des Fördermaximums von Öl und Gas) und betreibt den Webblog Aleklett’s Engery Mix .

Links auf das englischsprachig Original des im Folgenden übersetzten Blogbeitrags von Prof. Aleklett:

1.  https://aleklett.wordpress.com/2014/10/24/peak-oil-is-still-our-futures-reality/ 

2.  http://www.peakoil.net/peak-oil-is-still-our-future-s-reality

Ab hier nun die Übersetzung:

Peak Oil ist noch immer die Realität unserer Zukunft

Veröffentlicht von Professor Kjell Aleklett am Freit., 2014-10-24 13:25. auf http://www.peakoil.net/peak-oil-is-still-our-future-s-reality

(Dies ist die finale Wiedergabe in der Diskussion über das Thema „Der fallende Ölpreis könnte der Vorbote einer künftigen Rezession sein.“)

In einer Antwort zu meinem vorherigen Beitrag, “Der fallende Ölpreis könnte der Vorbote einer künftige Rezession sein”, sagt Volkswirt Magnus Grill (am 19. Oktober auf Schwedisch), dass ich behaupte, “das Peak Oil nicht bedeutet, dass uns das Öl ausgeht, sondern dass vielmehr die Nachfrage nach Öl verschwinden wird. Daher sei Peak Oil nicht länger eine Frage aus Sicht der Produktion, sondern nun eher aus Sicht der Nachfrage. Das bedeutet, dass Aleklett sein früheres Denken völlig verändert hat.” Ich muss Magnus Grill enttäuschen. Peak Oil  ist noch immer auf die Produktion von Öl aus Ölfeldern bezogen.

Wenn wir Peak Oil diskutieren, tun wir das aufgrund der Tatsache, dass die Erdölgewinnung in einem Gebiet oder Gruppe von Gebieten ein Maximum erreicht und sich dann abnimmt. Es gibt mehrere Faktoren, die das Produktionsprofil bestimmen, wenn die Produktion innerhalb eines Gebietes beginnt, aber schließlich sind es geologische Parameter, die dafür entscheidend sind, wann Produktion fallen wird. Wir haben das in mehreren wissenschaftlichen Arbeiten diskutiert.
Wenn wir die Erdölgewinnung im Gebiet der Nordsee untersuchen, sehen wir, dass  2001 ein Maximum von 6,3 Millionen Barrel pro Tag erreicht wurde. Seitdem hat sich der Ölpreis verfünffacht und das sollte, gemäß den Wirtschaftstheorien die Produktion stimuliert haben. Die Wirklichkeit ist, dass die  Produktion seitdem auf weniger als die Hälfte des 2001 erreichten Spitzenwertes gefallen ist. Die Realität ist, dass Gebietsverteilung, Strömungsgleichungen und andere natürliche Parameter die Produktion begrenzen. Peak Oil der Nordsee war 2001.

Magnus Grill zur Folge wird die nachlassende Nachfrage den Gipfelpunkt der Erdölgewinnung verursachen. Öl wird so teuer werden, dass weniger die Mittel haben werden, dafür zu zahlen. Die Dynamik, auf die sich Grill bezieht, ist einfach nur die andere Seite derselben Medaille. Die interessante Frage in dieser Situation ist, warum der Ölpreis [in den letzten Jahren] im Vergleich zu langfristigen früheren Trends so drastisch gestiegen ist, und wie der Preistrend in der Zukunft sein wird.  Natürlich ist der Ölpreis sehr wichtig für die Bestimmung der Produktion,  besonders für die Produktion der letzten Hälfte der globalen Ölreserven. In der Anfangszeit unserer Forschungen haben wir häufig die über Ölmenge diskutiert, deren Förderung  technisch möglich ist, ohne dass wir dabei über den Preis im Detail  diskutiert haben. In einer solchen Diskussion wird Peak Oil eine Frage der technisch maximal möglichen Produktion.
Wenn der Preis die Produktion derart beeinflusst, dass  die technisch insgesamt förderbare Ölmenge nicht ausgenutzt wird, bedeutet das, dass die mit Peak Oil im Sinne von Magnus Grill (d.h. die durch Nachfrage bestimmte) verbunden Ölmenge kleiner ist als die technisch förderbare Menge. In jüngerer Zeit haben wir unsere Modelle um wirtschaftliche Parameter erweitert. So sind wir sogar imstande  gewesen zu zeigen, wie die Betreiber die  Produktion in einem Gebiet beenden können, weil die Optimierung des wirtschaftlichen Wertes des verbleibenden Öls eines bestimmten Ölfelds dies erfordert. Wir sehen, dass der Ölpreis die Höhe der Gesamtproduktion beeinflusst, aber die Form des Produktionsprofils ist dieselbe, wie für Vorhersagen, die nur die technische Machbarkeit und nicht die Wirtschaftlichkeit betrachten. In allen Fällen verringert sich die Produktion, wenn ein erheblicher Anteil, mehr als Hälfte der gesamten, technisch erschließbaren Menge sich noch im Grund befindet.
Ein anderes Beispiel sind Kanadas Ölsande, die 2006 als der zukünftige Retter der Welt vom globalen Peak Oil angesehen wurden. 2007 haben wir einen Artikel veröffentlicht, in dem wir die Produktion aus den Ölsanden in so genannten “Crash Management Szenarien” studiert haben. Unsere Ergebnisse zeigten eine maximal technisch mögliche Produktionsrate von 5,5 Millionen Barrel pro Tag, ungefähr im Jahr 2035. Produktionsschätzungen, die reale Faktoren wie Kosten und Rentabilität berücksichtigen, ergeben gemäß IEA (Internationaler Energieagentur) viel niedrigere Prognosen

Als wir den Ausdruck „Peak Oil“ im Jahre 2001 ins Leben gerufen haben, war es in erster Linie die herkömmliche Erdölgewinnung, die betrachtet wurde. Veröffentlichte Artikel  haben behauptet, dass dieser Aspekt der Erdölgewinnung seinen Gipfel in der Zeit zwischen 2004 bis 2010 erreichen würde. Die Internationale Energieagentur (IEA) gibt nun an, dass der Gipfel der herkömmlichen Erdölgewinnung 2008 erreicht wurde, und seitdem sehen wir einen Rückgang der herkömmlichen Erdölgewinnung. In einem wissenschaftlichen Artikel im Jahr 2009 haben wir gezeigt, dass der Prozentsatz des Produktionsrückgangs von Öl aus herkömmlichen Ölfeldern bezogen auf ein spezifisches Jahr 6 % pro Jahr beträgt. Im November im letzten Jahres hat die IEA bestätigt, dass dies die tatsächliche Rückgangsrate ist.
Wenn die Financial Times diskutiert, dass wir “Peak Oil Nachfrage” erreichen werden, dann haben sie in Wirklichkeit zugegeben, dass sie nicht glauben, dass das technisch machbare Produktionsmaximum, „Peak Oil“,  erreicht wird, weil dies einen zu hohen Ölpreis erfordern würde. Der Rückgang der  herkömmlichen Erdölgewinnung, den wir jetzt erleben, wird momentan kompensiert durch die Schieferöl-Produktion in den USA. Das bedeutet, dass die derzeitige Gesamtproduktion für einige Jahre aufrecht erhalten werden kann. Alle  neuen Grenzproduktion sind sehr preisempfindlich. Daher können wir in der Zukunft keine großen Mengen billigen Öls erwarten.
Vor zehn Jahren, als wir intensive Forschungen für die künftige Ölproduktion begannen, hat die IEA gedacht, dass fortwährendes globales Wachstum (Nachfrage) ein Produktionsniveau von 123 Millionen Barrel pro Tag im Jahre 2030 erfordern würde. Heute sieht die Realität vollständig anders aus. Warum kritisieren die Wirtschaftswissenschaftler und andere nicht die IEA , weil sie sich derart geirrt hat?
KJELL ALEKLETTT
(Diskussion auf Aleklett’s Engery Mix)

Fazit

Ja, die FAZ hat schon recht, das Öl geht nicht aus. Es wird nur für immer mehr Menschen und Länder unbezahlbar, und deshalb wird am Ende Peak Oil sogar sehr viel schneller erreicht als die technisch förderbare, tatsächlich in der Erde vorhandenen Ölmengen vermuten lassen.

Zum Thema “Die Technik und Wissenschaft werden uns schon retten” verweise ich auf meine Blogbeiträge:
Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen und Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter

Der Artikel “Diminishing returns?: U.S. Science Productivity Continues to Drop” (deutsch: Sinkende Gewinne?: Die Produktivität der US-amerikanischen Forschung fällt weiter)  in der Zeitschrift Scientific American, vom 6.12.2010, bestätigt diese.

Das Problem mit der Technik und der Wissenschaft ist,  dass auch der technische und wissenschaftliche Fortschritt immer kostspieliger und energieintensiver wird, und damit auch so etwas wie ein Fördermaximum kennt. Dazu kommen außerdem noch die gesellschaftlichen Handicaps, von denen ich einige in meinem Beitrag  über Frauenquoten und in meiner Übersetzung von Karen Straughans “Femokalypse aufgezeigt habe. Momentan lese ich das Buch Digitale Demenz: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen von Prof. Dr.  Manfred Spitzer, dass den Glauben an die Fähigkeiten unserer Gesellschaft, den technischen und wissenschaftlichen und auch unseren Lebensstandard aufrecht zu erhalten mit weiteren großen Fragezeichen versieht. Ich habe Prof. Spitzer erstmals bei einem Festvortrag meiner Landeszahnärztkammer erlebt. Einen Satz, den ich von diesem Vortrag besonders gut gemerkt habe war: “Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in einigen Jahren die T-Shirts für die Chinesen nähen” (weil wir technisch-wissenschaftlich nicht mehr mithalten können).

Kelberg, den 12.12.2014

Christoph Becker




Rationierung und Lebensmittelknappheit im 1. Weltkrieg

Im Folgenden die Übersetzung einer kurzen Zusammenfassung zum Thema Rationierung und Lebensmittelknappheit, von der Internetseite des Imperial War Museums. Verfasser ist der Leitende Kurator Paul Cornish. Der Link auf die Originalseite, mit Bildern: http://www.iwm.org.uk/history/rationing-and-food-shortages-during-the-first-world-war

Hier die Übersetzung:

Hunger hat die Zivilbevölkerungen aller Kriegsnationen verfolgt. Landwirtschaft und Nahrungsmittelverteilung haben unter den durch den Krieg auferlegten Beanspruchungen gelitten, und Seeblockaden haben Nahrungsmittelimporte reduziert. Einige Länder haben dieser Bedrohung erfolgreicher entsprochen als andere.

Der Krieg hat Männer und Pferde von der landwirtschaftlichen Arbeit weggenommen. Importe von Nitratdüngern waren betroffen. Reduzierte landwirtschaftliche Produktion hat die Preise hochgetrieben und hat dazu ermuntert, zu horten. Regierungen haben darauf reagiert, indem sie die Preise für Grundnahrungsmittel festgelegt haben. Nahrungsmittelwarteschlangen aus Frauen und Kindern wurden ein häufiger Anblick in den Städten Europas.

In Russland und der Türkei ist die Lebensmittelverteilung zusammengebrochen. Die russische Revolution hatte ihre Ursprünge im städtischen Nahrungsmittelaufruhr. In der Türkei haben viele gehungert. Österreich-Ungarn ist schließlich derselben Katastrophe erlegen.

In Deutschland hat die Regierung zahlreiche Steuerungsmaßnahmen für die Nahrungsmittelproduktion und deren Verkauf eingeführt, aber diese haben sich als schlecht durchdacht erwiesen. Sie haben die Effekte der britischen Seeblockade verschlimmert. Ersatzlebensmittel wurden aus einer Vielfalt von unappetitlichen Zutaten erzeugt, aber ihr Nährwert war unwesentlich. Die Deutschen wurden seit 1916 immer mehr fehl- und unterernährt.

Deutschlands Strategie des uneingeschränkten U-Bootkrieges hatte das Ziel  Frankreich, Italien und besonders Großbritannien einer vergleichbaren Nahrungsmittelkrise auszusetzen. Diese Länder haben sich sehr auf importiertes Getreide verlassen und haben die U-Bootkampagne als eine tödliche Bedrohung angesehen. Sie haben versucht, ihre eigene Nahrungsmittelproduktion zu vergrößern, aber ihr Haupterfolg war die Einführung erfolgreicher Systeme der Rationierung. Großbritannien hat die Rationierung in London Anfang 1918 eingeführt und hat diese landesweit vor dem Sommer erweitert. Die britischen Bürger haben deutsche Erwartungen in Frage gestellt, indem sie dieses Staatliche Einmischung in ihr tägliches Leben akzeptiert haben.

Wie man sieht, hat bereits in der Zeit des ersten Weltkrieges, der Ausfall von Zugmaschinen, Arbeitskräften und Düngemitteln in Europa zu empfindlichen Störungen der Versorgung mit Nahrungsmitteln geführt. Heute ist die Abhängigkeit von Technik, Düngemitteln und Globalem Handel um ein Vielfaches größer und die Disziplin der heute durchweg mulitikulturellen Bevölkerungen Europas dürfte im Krisenfall drastisch geringer sein, als etwa die der Engländer im 1. Weltkrieg.




Überleben in der Eifel

Ich wohne mitten in der Eifel, und erwäge  auszuwandern, weil mir das Leben in der Eifel zu gefährlich ist.  Warum? Was müsste, was könnte, getan werden um die Eifel (und ähnliche Gebiete) zukunftssicherer zu machen?

Das größte Risiko ist die Lebensmittelversorgung. Bei einem Zusammenbruch der Infrastruktur, etwa bei Szenarien wie in dem Roman One Second After: Die Welt ohne Strom wäre man für Monate oder Jahre nicht mehr in der Lage, die Bevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Bevölkerungsdichte in der Eifel ist heute schon um ein Vielfaches höher als vor 200 Jahren, und selbst damals war man in schlechten Jahren kaum in der Lage die Bevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. Siehe dazu z. B. den Artikel Naturkatastrophen und Notstände in der Eifel von Hans-Dieter Arntz.  Auch Naturkatastrophen, Kriege oder der Kollaps des Finanzsystems in anderen Teilen der Welt könnten die Versorgung der Bevölkerung in der Eifel verhindern.  Im ersten Weltkrieg gab es in Deutschland im Winter 17/18 eine Hungersnot weil im Land nicht genug Nahrungsmittel angebaut wurden. England hätte im 1. Weltkrieg wegen einer Hungersnot kapitulieren müssen, wenn der deutsche U-Bootkrieg etwas länger etwas erfolgreicher gewesen wäre. Im 2. Weltkrieg war die Aussicht auf eine die Kapitulation des Reiches und Aufstände der Bevölkerung provozierende Hungersnot im deutsche Reich einer der Gründe für den Angriff auf die UdSSR und sie war auch ein sehr wesentlicher Grund für die deutschen Massenmorde im Osten (siehe dazu das Buch Krieg, Ernährung, Völkermord. Deutsche Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg. von Christian Gerlach.

Es gibt jedenfalls gute Gründe, sich darüber Gedanken zu machen, wie man in einer kargen Gegend wie der Eifel bei einem lang andauernden Systemzusammenbruch die Bevölkerung ernähren kann. In der Eifel käme dabei noch dazu, dass insbesondere aus den Großstädten im Umkreis von 150 km hungernde Flüchtlinge zu erwarten wären.

Auch müsste man damit rechnen, dass Treibstoff, Ersatzteile, Düngemittel, modernes Hybridsaatgut und Pflanzenschutzmittel für die Landwirtschaft nicht mehr verfügbar sein könnten.

Generell sollte man sich in der Eifel darauf einstellen, dass der Tag kommt, an dem Benzin und Diesel so teuer werden, dass das Verkehrswesen mit Motorfahrzeugen nicht mehr so wie heute funktioniert oder völlig zusammenbricht. Auch dann wäre es sinnvoll, wenn man Strukturen hat, um die Bevölkerung lokal ernähren und beschäftigen zu können.

Was könnte man tun? Wie könnte man die Leute ernähren, wo doch vor 200 Jahren das Land für viel weniger Menschen nicht genug Nahrungsmittel hervorgebracht hat?

Ich habe eine Antwort gesucht und gefunden:
Man könnte rechtzeitig, das heißt ab 2015, Gärten im Umkreis der Dörfer und Kleinstädte der Eifel anlegen und man könnte dabei auf die Forschungsergebnisse und Erfahrung zurückgreifen, die insbesondere in den Büchern Mini-Farming – Autark auf 1000 Quadratmetern von Brett L. Markhem und How to Grow More Vegetables, Eighth Edition: (and Fruits, Nuts, Berries, Grains, and Other Crops) Than You Ever Thought Possible on Less Land Than You … (And Fruits, Nuts, Berries, Grains,) von John Jeavons erklärt werden.
Ein guter deutscher Artikel im Internet ist Grow – Biointensive – Mini – Farming .

Es dauert ungefähr 7 Jahre, um aus schlechtem Boden, wie wir ihn hier in der Eifel meistens haben, sehr gute, ertragreiche Beete zu machen.  Außerdem ist es noch immer schwere Handarbeit. So muss der Boden zunächst 60 cm tief, also zwei Spaten tief, gelockert bzw. umgegraben werden, und die Beete müssen so angelegt werden, dass man nicht mehr auf sie treten muss, sondern sie von der Seite bearbeiten und ernten kann.  Ich kann mich nicht erinnern, jemals in der Eifel eine derartige Vorbereitung und Aufbereitung von Beeten gesehen zu haben.
Das biointensive Gärtnern nach John Jeavons und Brett L. Markhem  beinhaltet aber noch viel mehr.  Es ist ein interessantes Gebiet. Ich würde mich gerne mehr damit befassen und selbst so einen Garten anlegen, aber was würde es nützen? Wenn es eine Hungerkatastrophe gäbe, würde man mich ausrauben und ermorden, wenn ich vorgesorgt hätte und die anderen nicht. Oder/und Gärten würde einfach geplündert oder ich würde enteignet. Also tue ich lieber nichts und setze mich höchstens rechtzeitig in ein anderes Land ab. Das heißt doch, ich tue schon etwas, etwa indem ich hier gerade Vorschläge mache, in der Hoffnung, vielleicht doch mit einer winzigen Wahrscheinlichkeit in dem Sinne Erfolg zu haben, dass sich in dem einen oder andere Dörfchen oder Städtchen in der Eifel oder sonst wo in Deutschland eine Mehrheit findet, dass sich Gemeinderräte oder Bürgervereine finden, um gemeinsam entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Wie könnte man vorgehen? Man könnte im Umkreis der Dörfer und Kleinstädte von Seiten der Gemeinden oder durch Bürgervereine  Land kaufen, um dort allmählich eine lokale Lebensmittelversorgung aufzubauen.  Man könnte solche Tiefkulturbeete anlegen, Man könnte Brunnen in der Nähe der Gärten anlegen und mechanische, also von Strom und Elektronik unabhängige, mit Wind betriebene Wasserpumpen aufstellen, um die Gärten bewässern zu können. Man könnte die Bevölkerung schon in sicheren Friedenszeiten gesünder ernähren als heute und man hätte sehr gute Argumente, um gerade auch weiter denkende und damit meist qualifiziertere Menschen in die ländlichen Gemeinden zu locken oder dort zu halten. Wenn Mehrheiten, oder zumindest große Teile der Bevölkerung, in den Dörfern und Kleinstädten bei solchen Projekten mitarbeiten würden, dann könnte und würde man die Gärten und die Lebensmittel im Ernstfall auch schützen können.

Jedenfalls könnte man mit dem Wissen was man heute z. B. auch in Form der oben erwähnten Bücher über biointensiven Gartenbau hat, die Ernährung der Bevölkerung auch in der Eifel, auch in Notzeiten und trotz der heute viel höheren Bevölkerungsdichte sichern und Hungersnöte vermeiden, wenn man vorausschauend plant und rechtzeitig, d. h. bald mit den Vorbereitungen anfängt.

Auch wenn man das Glück hat, dass keine Katastrophe und Hungersnot kommt, würden die Bürger und die Orte davon profitieren, wenn sie in ihrem Umkreis solche hoch ertragsfähigen, gesunden Lebensmittel produzierende Gärten und Mini-Farmen realisieren und betreiben würden. Der oder die ersten Orte die damit anfangen, hätten eine Attraktion und einen Wettbewerbsvorteil mehr, und sie könnten vielleicht auch öffentliche Fördermittel bekommen.

 

Kelberg , den 7.12.2014

Christoph Becker




Der Anfang des Neuen Testamentes

Das Neue Testament beginnt in fast allen Bibelübersetzungen, insbesondere auch in denen der evangelischen und katholischen Kirche faktisch damit, dass Gott ein Wunder gewirkt hat, um zu zeigen, dass er sein Wort NICHT hält.  Und das geht so …

Das Neue Testament beginnt mit dem Evangelium nach Matthäus. Dessen erstes Kapitel beginnt wie folgt ((zu den im Folgenden verwendeten Bibelübersetzung siehe meinen Beitrag Die Bergpredigt )) :

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
1 Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
2 Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder.
3 Juda zeugte Perez und Serach mit der Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram.
4 Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte Salmon.
5 Salmon zeugte Boas mit der Rahab. Boas zeugte Obed mit der Rut. Obed zeugte Isai.
6 Isai zeugte den König David.
David zeugte Salomo mit der Frau des Uria……16 Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus.
17 Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder.
1 StammbaumA Jesu Christi, des Sohnes (= Nachkommen) Davids, des Sohnes (= Nachkommen) Abrahams:
A) W.: Buch des Geschlechts (oder: der Abstammung oder: des Ursprungs).
2 Abraham war der Vater Isaaks; Isaak der Vater Jakobs; Jakob der Vater Judas und seiner Brüder;
3 Juda war der Vater des Phares und des Zara, deren Mutter Thamar war; Phares war der Vater Esroms; Esrom der Vater Arams;
4 Aram der Vater Aminadabs; Aminadab der Vater Naassons; Naasson der Vater Salmons;
5 Salmon der Vater des Boas, dessen Mutter Rahab war; Boas der Vater Obeds, dessen Mutter Ruth war; Obed war der Vater Isais (oder: Jesses);
6 Isai war der Vater des Königs David.
David war der Vater Salomos, dessen Mutter (Bathseba) die Frau Urias gewesen war;……16 Jakob der Vater Josephs, des Ehemannes der Maria, von welcher Jesus geboren ward, der da Christus (oder: der Messias, d.h. der Gesalbte) genannt wird.
17 Man sieht: von Abraham bis David sind es im ganzen vierzehn Geschlechter, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft ebenfalls vierzehn Geschlechter, endlich von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christus nochmals vierzehn Geschlechter.
1 Folgendes ist der Stammbaum Jesu, — des Messias, zum Beweis, daß er ein Nachkomme Davids und Abrahams ist. 2 Abraham war der Vater Isaaks, Isaak der Vater Jakobs, Jakob der Vater des Juda und seiner Brüder. 3 Juda war der Vater des Perez und des Serah; ihre Mutter hieß Thamar. Perez war der Vater Hezrons, Hezron der Vater Rams. 4 Ram war der Vater Aminadabs, Aminadab der Vater Nahsons, Nahson der Vater Salmons. 5 Salmon war der Vater des Boas, dessen Mutter Rahab hieß. Boas war der Vater Jobeds; seine Mutter hieß Ruth. Jobed war der Vater des Isai. 6 Isai war der Vater des Königs David. David war der Vater des Salomo; die Mutter war die Frau des Uria. ……..16 Jakob war der Vater des Joseph; und Joseph war der Mann der Maria; aus seinem Samen gebar sie Jesus, den Messias. 17 Wie man sieht, hat der Stammbaum von Abraham bis David vierzehn Glieder, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft ebenfalls vierzehn und von der babylonischen Gefangenschaft bis auf den Messias nochmals vierzehn.

Halten wir fest, in allen drei Übersetzungen beginnt das Neue Testament mehr oder weniger klar mit einem von Abraham bis Joseph reichenden Stammbaum.  Die Übersetzung von Johannes Greber ist die Einzige, die in Matthäus 1:16 klar sagt, dass Joseph der leibliche Vater von Jesus ist. Das würde dann auch mit dem Text alten Weihnachtsliedes Es ist ein Ros entsprungen  übereinstimmen, wo es heißt “von Jesse kam die Art“.  Wenn nun aber nicht Joseph, sondern der Heilige Geist, der leibliche Vater von Jesus gewesen wäre, dann hätte Gott bei der Zeugung von Jesus ein Wunder gewirkt, um damit sein Wort zu brechen und außerdem wäre dieser ganze Beginn des Neuen Testamentes völlig sinnlos und irreführend.  Wenn das Neue Testament schon damit anfängt, dass Gott sogar Wunder wirkt, um zu zeigen, dass ER lügt und sein Wort NICHT hält, dann kann man – wenn man nachdenkt – auch den ganzen Rest des Neuen Testamentes und das Christentum überhaupt vergessen.  Ich habe mit der Übersetzung von Johannes Greber allerdings eine elegante Antwort gefunden:

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.
19 Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.
20 Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist.
21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
22 Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14):
23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.
24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
25 Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.
18 Mit der Geburt Jesu Christi aber verhielt es sich so: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, stellte es sich heraus, noch ehe sie zusammengekommen (= zusammengezogen) waren, daß sie vom heiligen Geist guter Hoffnung war.
19 Da faßte Joseph, ihr Verlobter, der ein rechtschaffenerA Mann war und sie nicht in üblen Ruf bringen wollte, den Entschluß, sich ohne Aufsehen zu erregen von ihr loszusagen.
A) W.: gerechter = rechtbeschaffener (d.h. dem Gesetz und den Propheten treu ergebener), also sittenstrenger Mann.
20 Doch als er sich mit solchen Gedanken trug, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte zu ihm: »Joseph, Sohn (= Nachkomme) Davids, trage keinerlei Bedenken, Maria, deine Verlobte, als Ehefrau zu dir zu nehmen! Denn das von ihr zu erwartende Kind stammt vom heiligen Geist.
21 Sie wird Mutter eines Sohnes werden, dem du den Namen JesusA geben sollst; denn er ist es, der sein Volk von ihren Sünden erretten wird.« (Ps 130,8)
A) Jesus, hebr. Jeschua (ältere Form: Jehoschua = Josua), bedeutet »Gott ist Hilfe oder Rettung«, also = Gotthilf.
22 Dies alles ist aber geschehen, damit das Wort erfüllt würde, das der Herr durch den Propheten gesprochen hat, der da sagt (Jes 7,14):
23 »Siehe, die Jungfrau wird guter Hoffnung und Mutter eines Sohnes werden, dem man den Namen Immanuel geben wird«, das heißt übersetzt: ›Mit uns ist Gott.‹ –
24 Als Joseph dann aus dem Schlaf erwacht war, tat er, wie der Engel des Herrn ihm geboten hatte: er nahm seine Verlobte (als Gattin) zu sich,
25 verkehrte aber nicht ehelich mit ihr, bis sie einen Sohn geboren hatte; dem gab er den Namen Jesus.
18 Die Menschwerdung des Messias hatte folgenden Verlauf.
Seine Mutter Maria war mit Joseph verlobt. Vor ihrer Heirat stellte es sich jedoch heraus, daß sie unter Mitwirkung eines heiligen Geistes in Hoffnung war. 19 Joseph war ein gottesfürchtiger Mann und wollte sie nicht der öffentlichen Schande preisgeben. Er entschloß sich daher, die Verlobung in aller Stille auszuheben. 20 Als er über die Ausführung seines Entschlusses nachdachte, gewahrte er im Zustand des Hellsehens einen Geisterboten des Herrn. Dieser sagte zu ihm. “Joseph, Sohn Davids, nimm ohne Bedenken Maria zur Frau! Denn die in ihr erfolgte Zeugung geschah unter Mitwirkung eines heiligen Geistes. 21 Doch der Sohn, den sie gebären wird, ist von deinem Samen; darum sollst du ihm auch den Namen geben und ihn ,Jesus’ (Erlöser) nennen. Denn er ist es, der sein Volk von der Sünde des Abfalls erlösen wird.”22 Dies alles ist geschehen, damit auch hier die Worte in Erfüllung gingen, die der Herr durch den Propheten Jesaja hatte verkünden lassen: ,,Siehe, die junge Frau wird in Hoffnung kommen und einen Sohn gebaren, den man ,Immanuel’ nennen wird,” was in der Übersetzung ,Gott mit uns’ bedeutet.
24 Als die Erscheinung vorüber war, führte Joseph den Auftrag aus, den ihm der Bote des Herrn überbracht hatte. Er nahm Maria
zur Frau. 25 Er hatte solange keinen Geschlechtsverkehr mit ihr, bis sie den ersten Sohn geboren hatte, der aus seinem Samen gezeugt worden war, und dem er den Namen „Jesus” gab.

Johannes Greber schreibt faktisch, dass die Zeugung von Jesus in der Weise geschah, dass Joseph dabei in Volltrance war.  Einfach ausgedrückt, der Heilige Geist, oder ein heiliger Geist, hat die Steuerung über den Körper von Joseph bei der Zeugung von Jesus übernommen. Ob so etwas tatsächlich möglich ist, sollte man erst einmal im Raum stehen lassen. Die Hypothese, dass es möglich ist macht hier jedenfalls Sinn: Bei normalem Geschlechtsverkehr mit Joseph wäre das erste Kind Marias mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % ein Mädchen geworden. Nehmen wir einfach an, dass, weil es ein Sohn werden sollte, der Heilige Geiste, oder ein mit den nötigen medizinisch-wissenschaftlichen Studienergebnissen und Beobachtungen bekannter heiliger Geist die Kontrolle über den Körper von Joseph und über das Timing übernommen hat, um präzise und sicher mit nur einem Anlauf garantiert einen Jungen zu zeugen.

Ich denke das wäre Wunder genug, UND es würde dem Anfang des Neuen Testamentes vernünftig und konsistent machen. Gott hätte sein Wort gehalten.

Interessant ist hier auch, dass ausgerechnet die Einheitsübersetzung der katholischen Kirche dem aufmerksamen Leser über die Fußnoten und Anmerkungen zu Matthäus 1:23 über zwei Ecken indirekt mitteilt, dass man “die Jungfrau” auch mit “die junge Frau” übersetzen kann.

Zu erwähnen ist hier auch, dass Johannes Greber vor seiner Übersetzung des Neuen Testamentes das Buch Der Verkehr mit der Geisterwelt geschrieben hat. Die Ursache waren einige unheimliche Erlebnisse in seiner Pfarrei in der Eifel, und die weiteren Untersuchungen die er daraufhin durchgeführt hat.  Das Buch Johannes Grebers ist mit Vorsicht zu genießen, wie unter anderem das von Prof. Werner Schiebeler verfasste Buch “Johannes Greber sein Leben und sein Werk” zeigt.  Um die Bibel besser –  oder überhaupt –  verstehen zu lernen ist Johannes Grebers Buch aber exzellent.

Ich bin mir keinesfalls siche,r was wirklich wahr ist.  Religion und auch die Kultivierung und Nutzung der paranormalen Effekte und Trancezustände die damit zusammenhängen, sind aber ganz sicher für die Überlebensfähigkeit von menschlichen Gesellschaften in schwierigen Zeiten ein entscheidender Vorteil.

2.  Advent 2014

Christoph Becker




Die Bergpredigt

Durch Gegenüberstellung von Ausschnitten aus drei Bibelübersetzungen möchte ich hier auf eine weithin unbekannte Version des Neuen Testamentes hinweisen, die Jesus und das Christentum in einem deutlich anderen, wie ich meine besseren und vernünftigeren Licht erscheinen lässt.

Im nachstehenden Text habe ich folgende Bibelübersetzungen verwendet:

  1. Die Lutherbibel der evangelischen Kirche in der Fassung von 1984, mit neuer Rechtschreibung.
  2. Die Übersetzung der Heiligen Schrift von Hermann Menge. Diese gilt als besonders zuverlässig und genau.
  3. Das Neue Testament nach Pfarrer Johannes Greber. Die Entstehungsgeschichte und der Hintergrund des Autors sollten hier zunächst nicht weiter interessieren. Ich bitte darum, einfach die Unterschiede zu den beiden anderen Übersetzungen zu betrachten und auf sich wirken zu lassen. In späteren Beiträgen werde ich auf Johannes Greber und seine Geschichte und auch auf die möglichen Ursachen und den Nutzen von Religion im Allgemeinen näher eingehen. Zunächst möchte ich aber hier die Bergpredigt und danach noch einige weitere für die Glaubwürdigkeit des Neuen Testamentes und des Christentums wichtige Passagen der verschieden Übersetzungen gegenüberstellen.

Die Bergpredigt umfasst das Evangelium nach Matthäus Kapitel 5 – 7 und und das Evangelium nach Lukas Kapitel 6:20 – 49.

Ich möchte mit Matth. 5, 17 – 19 beginnen. Den meisten Christen dürfte nicht bewusst sein, dass Jesus nach den Seeligpreisungen (Matth. 5, 1 – 12) und dem Salz- und Lichtabschnitt (Matth 5, 13 – 16) das Folgende, mit den bekanntesten Teilen der Bergpredigt und mit den meisten Lehren der heutigen Kirchen völlig Unvereinbare gesagt hat:

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.
19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.
17 »Denkt nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen (= aufzuheben)! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen (d.h. zur Erfüllung zu bringen).
18 Denn wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird vom Gesetz nicht ein einziges Jota (d.h. der kleinste Buchstabe) und kein Strichlein vergehen (= aufgehoben werden), bis alles in Erfüllung gegangen ist.
19 Wer also ein einziges von diesen Geboten – und wäre es das geringste – auflöst (= aufhebt) und die Menschen demgemäß lehrt, der wird der Geringste (oder: Kleinste) im Himmelreich heißen; wer sie aber tut und (die Menschen), so lehrt, der wird groß im Himmelreich heißen.
17 Denkt ja nicht, daß ich gekommen sei, um abzuschaffen, was das Gesetz und die Propheten lehren. Nein, ich bin nicht gekommen, um abzuschaffen, sondern um zu erfüllen. 18 Und ich versichere euch mit aller Bestimmtheit: Bis zu dem Augenblick, wo das Himmelsgewölbe und die Erde ihre jetzige Darseinsform verlieren, wird am Gesetz nicht ein einziges Strichlein geändert werden. 19 Alles muß erfüllt sein. Wer also ein einziges von diesen Geboten – und wäre es das kleinste – aufhebt und die Menschheit die Aufhebung lehrt, der wird als der Geringste im Jenseits gelten. Wer aber alles erfüllt und die Menschheit entsprechend lehrt, der wird im Jenseits groß dastehen.

Halten wir fest. Nach drei Übersetzungen hat Jesus ziemlich am Anfang der Bergpredigt ganz klar gesagt, dass er nicht gekommen ist das Gesetz des Moses zu ändern, sondern um es zu erfüllen. Das heißt er sieht seine Aufgabe – und die des Christentums – nicht in der Aufhebung der Gesetze des Moses, sondern nur in deren Ergänzung und Erweiterung der alttestamentlichen Gesetze.

Lassen Sie uns nun zum berühmtesten Teil der Bergpredigt kommen, dem Abschnitt über die Vergeltung. Die Übersetzung von Johannes Greber weicht hier fundamental von den anderen Übersetzungen ab. Sie passt aber als einzige zum Kontext und auch zu dem was Jesus vorher über die weitere Gültigkeit der alttestamentlichen Gesetze gesagt hat. Der für das Verständnis wichtige Trick ist hier die Ausführungen über das Schwören und über die Vergeltung zusammenzufassen und sich dann zu vergegenwärtigen, dass Bibeln früher durch Abschreiben vervielfältigt wurden. Offensichtlich hat da jemand in der Anfangszeit der Weitergabe des Neuen Testamentes einige Worte aus Müdigkeit oder warum auch immer einfach weggelassen. Hier also nun die Abschnitte über das Schwören und die Vergeltung, nämlich Matth. 5: 33 – 42:

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
33 Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist (3.Mose 19,12; 4.Mose 30,3): »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst dem Herrn deinen Eid halten.«
34 Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron;
35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs.
36 Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.
37 Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.
38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): »Auge um Auge, Zahn um Zahn.«
39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.
40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel.
41 Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei.
42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.
33 Ihr habt weiter gehört, daß den Alten geboten worden ist (3.Mose 19,12; 4.Mose 30,3-4): ›Du sollst nicht falsch schwören‹, ›sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen!‹
34 Ich dagegen sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,
35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs (d.h. Gottes).
36 Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören, denn du vermagst kein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.
37 Eure Rede sei vielmehr ›ja ja – nein nein‹; jeder weitere Zusatz ist vom Übel (oder: stammt vom Bösen).
38 Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist (2.Mose 21,24; 3.Mose 24,19-20): ›Auge um (= gegen) Auge und Zahn um (= gegen) Zahn!‹
39 Ich dagegen sage euch: Ihr sollt dem Bösen (= der Bosheit) keinen Widerstand leisten; sondern wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin,
40 und wer mit dir einen Rechtsstreit anfangen und dir den Rock nehmen (= pfänden) will, dem überlaß auch noch den Mantel,
41 und wer dich zu einer Meile Weges nötigt (= preßt), mit dem gehe zwei.
42 Wer dich (um etwas) bittet, dem gib, und wer (Geld) von dir borgen will, den weise nicht ab!.
33 “Ihr habt ferner gehört, daß zu den Urvätern gesagt wurde: ‘Ein eidliches Versprechen darfst du nicht brechen, sondern mußt das halten was du unter der Anrufung des Herrn versprochen hast.’ 34 Ich aber lehre euch: Ihr dürft eure Versprechen überhaupt nicht durch einen Eidschwur bekräftigen; nicht durch einen Schwur bei dem Himmel; denn er ist der Thron Gottes; 35 nicht durch einen Schwur bei der Erde; denn sie ist seiner Füße Schemel; nicht durch einen Schwur bei Jerusalem; denn sie ist die Stadt des großen Königs. 36 Nicht einmal bei deinem Haupte sollst du einen solchen Schwur leisten, denn du vermagst kein einziges deiner Haupthaare weiß oder schwarz zu machen.37 Aber euer einmal gegebenes Ja-Wort soll auch ein Ja-Wort bleiben und darf nicht in ein “Nein” umgeändert werden; denn Leute die ihr Wort nicht halten, haben ein überreiches Maß an Unannehmlichkeiten von dem zu erwarten, dem sie durch ihren Wortbruch Mühsal bereitet haben. 38 Wenn ihr auch gehört habt, daß man den Satz geltend machte: ‘Aug um Auge, – Zahn um Zahn’ – 39 so lehre ich euch jedoch, demjenigen nicht feindlich entgegenzutreten, dem ihr durch euren Wortbruch selbst Mühsal bereitet habt; sondern wenn dich ein solcher auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin. 40 Und will er mit dir wegen deines Gewandes, das du ihm versprochen hattest, einen Prozeß führen, dann überlasse ihm auch den versprochenen Mantel. Und zwingt er dich, eine Meile weit sein Gepäck zu tragen, wie es vereinbart war, dann begleite ihn lieber noch zwei weitere Meilen. Wer dich um das Versprochene bittet, dem gib es; und wer zu dir kommt um das zugesagte Darlehn in Empfang zu nehmen, dem kehre nicht den Rücken.

Wenn Jesus bei der Bergpredigt tatsächlich das gesagt hätte, was die Lutherbibel und auch der Übersetzung der Heiligen Schrift von Herrmann Menge vermuten lassen, dann hätte Jesus schon ziemlich früh an Demenz gelitten, weil er schon nach wenigen Minuten bei der Bergpredigt nicht mehr gewusst und beachtet hätte, was er vorher in der selben Rede gesagt hat.

Johannes Greber bietet an dieser kritischen Stelle aber eine sehr elegante Version an, die uns zeigt, dass Jesus sich tatsächlich an das gehalten hat was er gesagt hat. Er hat das Gesetz des alten Testamentes nicht aufgehoben oder geändert, sondern nur sinnvoll ergänzt. Offenbar gab es nämlich Fälle, wo durch Schwüre und mündliche Zusagen geschlossene Verträge entgegen der Forderung des alten Gesetzes, nicht gehalten wurden, und wo dann der dadurch Geschädigte und zurecht erboste Vertragspartner gewalttätig geworden ist. Für diese, also für durch Verstöße gegen das alttestamentliche Gesetz ausgelöste Gewaltaten, sollte das Recht auf Vergeltung nicht gelten. Das ist vernünftig und verändert das alte Gesetz nicht, sondern verbessert es.

Vor diesem Hintergrund erstaunt es dann auch nicht mehr, dass Jesus nach dem letzten Abendmahl seine Jünger dazu aufgerufen hat sich zu bewaffnen: Evangelium nach Lukas (Lk 22:36 – 38)

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
66 Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer’s nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert.
…. 38 Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.
36 Er fuhr fort: »Jetzt aber – wer einen Beutel (mit Geld) hat, der nehme ihn mit sich, ebenso auch einen Ranzen, und wer nichts (derartiges) hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert!A
A) Wahrscheinlich ist zu lesen: Und wer kein Schwert hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich eins.
…. 38 Da sagten sie: »Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter!« Er antwortete ihnen: »Das genügt.«A
A) A.Ü.: Genug davon! (oder: Es ist gut so).
36 “Jetzt aber” – sagte er – “soll derjenige, der einen Beutel Geld hat, ihn mitnehmen und auch eine Reisetasche; und wer nichts besitzt, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert. ….. 38 “Herr”, erwiderten sie – “wir haben hier zwei Schwerter!” Er antwortete: “Es ist schon genug.”

 

Etwas später, bei der Gefangennahme Jesu hat dann auch tatsächlich einer seiner Jünger von seinem Schwert Gebrauch gemacht : Evangelium nach Lukas 22:49 – 51

Lutherbibel Hermann Menge Johannes Greber
49 Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
50 Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.
51 Da sprach Jesus: Lasst ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
49 Als nun die Begleiter Jesu sahen, was da kommen würde, sagten sie: »Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?«,
50 und einer von ihnen schlug (wirklich) nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.
51 Jesus aber antwortete: »Laßt ab! Bis hierher und nicht weiter!« Dann rührte er das Ohr an und heilte ihn.
49 Als die Begleiter Jesu erkannten, was vorging, fragten sie: “Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?” 50 Und einer von ihnen schlug auch wirklich dauflos und traf den Knecht des Hohepriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 Jesus aber sagte zu ihnen: “Laßt es dabei bewenden!” Dann streckte er seine Hand nach dem Knechte aus, erfaßte ihn und heilte ihm das Ohr wieder an.

 

Zusammenfassung:

Die Bergpredigt  wurde offensichtlich sinnentstellend überliefert. Der ehemalige katholischen Pfarrer Johannes Greber, hat eine Übersetzung des Neuen Testamentes anfertigt, die drastisch logischer und realistischer ist, als die offiziellen Übersetzungen und Lehren der christlichen Kirchen. Johannes Grebers Übersetzung könnte eine Reformation und Wiederbelebung des Christentums ermöglichen.

Wenn jemand einem guten Christen unbegründet auf die rechte Backe schlägt, dann gilt das alttestamentliche Recht auf Vergeltung auch für Christen und der Christ darf und soll zurückschlagen, und dem Bösen entschieden entgegentreten.

Noch wichtiger war für mich die Einsicht, dass alle verfügbaren Übersetzungen des Neuen Testamentes ganz klar zeigen, dass Jesus in der Bergpredigt gesagt hat, dass das Gesetz des Alten Testamentes weiter gilt, und dass er lediglich gekommen ist, um dieses zu Erfüllen und – wie die weitere Bergpredigt zeigt – auch zu ergänzen. Die offiziellen Überlieferungen der Bergpredigt haben allerdings den Eindruck suggeriert, dass Jesus selber in eben dieser Rede sich selbst widersprochen und grundlegende Abweichungen von der Lehre des alttestamentlichen Gesetzes gelehrt habe.  Damit konnte die Glaubwürdigkeit Jesu und die Bedeutung seiner Lehre relativiert werden. Wenn Jesus sich scheinbar schon selbst so grundlegend in der Bergpredigt widersprochen hatte und zudem so völlig weltfremde Forderungen aufgestellt hatte, dann hatten damit spätere Kirchenfürsten nahezu jeden Freiraum für weitere Verdrehungen und Veränderungen der Lehre Jesu und waren faktisch nicht mehr an das Gesetz gebunden.  Um so erstaunlicher ist, dass Pfarrer Johannes Greber unter anderem diese Änderungen der Bergpredigt schlüssig ausgleichen konnte, und dass ich damit heute die Möglichkeit habe diese Änderungen für jedermann zugänglich im Internet, in wie ich hoffe leicht verständlicher Weise sichtbar aufzuzeigen.

Kelberg, den 1. Advent 2014

Christoph Becker




Faszination Mittelalter

Zurück ins Mittelalter!? Diese Vorstellung ist mir in den letzten Monaten und Tagen mehrfach von sehr verschiedenen Seiten begegnet. Zunächst ist da der amerikanische Autor, Zivilisationskritiker und Futurist James Howard Kunstler. Er hat als Ergänzung zu seinen Sachbüchern The Long Emergency: Surviving the End of Oil, Climate Change, and Other Converging Catastrophes of the Twenty-First Century ,  (Der Lange Notfall: Das Ende des Öls, den Klimawandel und andere zusammentreffende Kastastrophen des 21. Jahrhunderts überleben) und Too Much Magic: Wishful Thinking, Technology, and the Fate of the Nation (Zuviel Magie: Wunschdenken, Technologie und das Schicksal der Nation), eine inzwischen drei-bändige Romanserie  über das Leben und Sterben in einer kleinen Stadt im Nordosten der USA, nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Gesellschaft, geschrieben. Es sind die Romane World Made by Hand
(Mit der Hand gemachte Welt) , The Witch of Hebron (World Made by Hand Novels) (Die Hexe von Hebron, einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat New York) und A History of the Future: A World Made By Hand Novel (Eine Geschichte der Zukunft: Ein “Mit der Hand gemacht Welt-Roman ).  In dem letzten, im August 2014 erschienenen, Band dieser Romanreihe berichtet eine amerikanische Diplomatin der Hauptperson dieses Bandes etwas über die weltweiten Entwicklungen  nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Zivilisation.  Dabei wird auch Deutschland erwähnt: “Die Deutschen haben mit Beschluss ihres Parlamentes eine geordnete Rückkehr ins Mittelalter angetreten. Die Russen sind auf dem selben Weg, nur chaotischer.”

Kunstler hat auch in seinem Internetblock www.kunstler.com  mehrfach angedeutet, dass “going medivial”, also eine Rückkehr ins Mittelalter, für die modernen Industriegesellschaften der letztlich vielleicht einzig vernünftige, tatsächlich gangbare Weg in die Zukunft sein wird.

Beim australischen Simplicity-Institute sieht man das offenbar ähnlich.  Besonders empfehlenswert finde ich hier das Essay Resilience through  Simplification: Revisiting Tainter’s Theory of Collapse (Unverwüstlichkeit durch Vereinfachung:  Wiederbetrachtung von Tainters Theorie des Kollapses) von Samuel Alexander.  Alexander sieht keine praktische Alternative zu einer radikalen Vereinfachung des Lebens in unserer westlichen Industriegesellschaften. Faktisch läuft das nach meinem Verständnis im Großen und Ganzen auf eine Rückkehr in eine, mit dem Wissen unserer Zeit hoffentlich etwas aufgepeppte, neue Version des  Mittelalters hinaus.

Das Buch One Second After – Die Welt ohne Strom, das ich in meinem Beitrag Eine Sekunde danach vorgestellt habe, zeigt im Grunde eine schlagartige, zeitweise Rückkehr ins Mittelalter in einer darauf nicht vorbereiteten Gesellschaft.

Am Montag, den 25. 11.2014, wurde  vom Bayrischen Rundfunk die Sendung “Jetzt mal ehrlich – Einmal Mittelalter und zurück” ausgestrahlt.

Bemerkenswert hier fand ich insbesondere das Interview mit der Frau ab Position 28:30, das mit der Frage “wärst du lieber im Mittelalter” beginnt und wo sie “jein” antwortet. Bemerkenswerter Weise sähe sie ihre sozialen und emotionalen Bedürfnisse als Frau und Mutter, wohl zum Entsetzen der heutigen Feministinnen,  im Mittelalter besser gewährleistet als in der Gegenwart. Der soziale Druck auf die Frauen und Mütter, in unserer Zeit scheint doch erheblich zu sein.

Letztes Wochenende habe ich das Buch The Way of Men (Der Weg der Männer) von Jack Donovan gelesen.  Ein Zitat und Resüme von ihm:

Humanity needs to go into a Dark Age for a few hundred years and think about what it’s done (auf deutsch: Die Menschheit muss für einige hundert Jahre zurück in ein Mittelalter oder dunkles Zeitalter, und darüber nachdenken was sie getan hat.)

Ein deutschprachiges Interview mit Jack Donovan zu seinem Buch “Der Weg der Männer” findet sich auf der Internetseite der Blauen Narzisse, unter der Überschrift Sorgt für den Kollaps.

Fazit, eine Rückkehr in ein “Mittelalter” oder in ein “Dunkles Zeitalter”, wie die Engländer es nennen, wird einerseits vor dem technisch-wissenschaftlichen Hintergrund unserer Zeit, bei Bewertung der harten Fakten über Ressourcen, Komplexitätskosten und technischen Möglichkeiten von einigen sehr gut informierten und wie ich meine sehr vernünftigen und logisch denkenden Leuten für realistisch gehalten.

Anderseits gibt es sowohl aus der Sicht von Frauen, als auch aus der Sicht von Männern auch hier in Europa und in den USA, gute und vernünftige Gründe, den angeblichen gesellschaftlichen Fortschritt unserer Zeit in Frage zu stellen und sich nach einer mehr mittelalterlichen Welt zu sehen. Der materielle Überfluss  und das stupide Pochen auf “Gleichheit” und “Gleichstellung” von per Definition und von Natur aus sehr ungleichen Gruppen macht offenbar nicht so glücklich  wie viele gehofft und geglaubt haben. Bedenkt man, dass eine Rückkehr zu einer eher mittelalterlichen Welt aus physikalisch-technischen, geologischen und Klimaschutzgründen,  aus  naturwissenschaftlichen Gründen durchaus wünschenswert bis unvermeidbar und – um es mit Frau Merkel zu sagen, mit großer Wahrscheinlichkeit am Ende sogar absolut “alternativlos” ist – dann ist es doch irgendwie tröstlich, dass es auch gute gesellschaftspolitisch-psychologische Gründe gibt so “eine Rückkehr ins Mittelalter” nicht zu fürchten, sondern diese sogar durchaus gut zu finden und sich darauf zu freuen. Immerhin könnte man, wenn man vernünftig und vorausschauend die Möglichkeiten unserer Zeit nutzt, die unangenehmen, schrecklichen Aspekte einer Rückkehr in eine Art neues Mittelalter verringern.

 




Es muß nicht gleich ein EMP-Angriff sein

Am 20.11.2014 haben die USA,  mit einer Rede des Chefs der NSA, dem Vizeadmiral Michael S. Rogers, vor dem Geheimdienstausschuss des Kongresses, erstmals offen zugegeben, dass China und andere Staaten die Stromversorgung und andere Infrastruktursysteme der USA  – und damit ganz sicher auch die Deutschlands – erfolgreich angreifen und abschalten können.Links:

Der englischsprachige  Artikel auf Russia Today, durch den ich die Information zuerst erhalten habe:

http://rt.com/usa/207415-rogers-congress-nsa-china/

per google-Suche mit “michael Rogers nsa grid”  finden sich viele weitere englische Artikel z.B. in amerikanischen Zeitungen.

Eine deutschsprachige Bestätigung der Meldung :

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/11/20/nsa-chef-warnt-von-chinesischen-cyber-angriffen-auf-us-stromnetze/

So wie es aussieht entwickeln China und andere Staaten sehr erfolgreich Möglichkeiten die elektronische und elektrische Infrastruktur westlicher Industriestaaten fein abgestuft angreifen zu  können.  D.h., es muss nicht gleich ein EMP-Angriff  wie in One Second After sein. Aber auch bei einem Hackerangriff auf die elektronischen Steuerungen etwa unserer Energie- und Wasserversorgung ,  könnten die von mir vorgeschlagenen Katastrophenschutz-Genossenschaften  hilfreich sein.

Ein offenbar recht gut gelungener Versuch einer Beschreibung eines Zusammenbruchs der Stromversorgung in Europa in Folge eines solchen Hackerangriffs auf die Steuersoftware bietet der Roman BLACKOUT – Morgen ist es zu spät von Marc Elsberg.




Frauenquoten

Im Rahmen ihres Artikels Gleichstellung – CSU attackiert Schwesigs Frauenquote  vom 14. November 2014  07:34 Uhr, führt DIE ZEIT Argumente für und wider Frauenquoten auf und bittet die Leser, mitzuteilen wenn ein Argument fehlt.  Dieser Aufforderung komme ich mit diesem Beitrag nach. Ich zitiere dazu die in der ZEIT aufgeführten Argumente und kennzeichne diese durch Kursivschrift.  Am Ende der jeweiligen Aufzählung füge die meines Erachtens fehlenden Argumente in normaler Schrift hinzu. Die meines Erachtens fehlerhaften oder nicht akzeptablen Argumente der ZEIT kommentiere ich in Fußnoten zu den jeweiligen Argumenten:

Hier die Argumente der ZEIT für Frauenquoten:

  • Es geht um Chancengleichheit und Gleichberechtigung: Frauen stellen die Hälfte der Bevölkerung und sie sind genauso gut ausgebildet wie Männer ((  Es geht hier nicht um Schulnoten und Diplome, für die es in erster Linie wichtig ist, dass man den Lehrern sagt, bzw. aufschreibt was diese hören wollen und was diesen gefällt, sondern es geht um Leistung im richtigen Leben.  Es geht bei Führungspositionen – außer vielleicht bei Politikern – nicht darum, anderen nach dem Mund zu reden, sondern darum Zusammenhänge zu verstehen und Probleme zu lösen.  Es geht, gerade auch im Interesse der Mehrheit der Frauen  darum, die besten, die innovativsten, einfallsreichsten und in gefährlichen und schwierigen Situationen fähigsten Führungspersonen zu finden, um den Wohlstand und die Freiheit  gerade auch der Mehrheit der Frauen zu sichern und zu verbessern.  Frauenquoten bei Führungspositionen von mehr als 0 bis 5 %  verschlechtern die Zukunftsaussichten gerade auch der Frauen und sind damit auch nicht im Interesse der Frauen.  Das Argument der Chancengleichheit bzw. Gerechtigkeit wird zudem zu Lasten anderer moralischer Argumente und damit zum Schaden der Bevölkerung überbewertet. Siehe dazu insbesondere auch das Buch The Righteous Mind: Why Good People are Divided by Politics and Religion von Jonathan Haidt.  )).

  • Unternehmen, deren Führungsspitze aus Männern und Frauen besteht, erzielen bessere Ergebnisse. ((Wenn das wahr wäre, dann würden in einer kapitalistischen Gesellschaft ALLE Unternehmen auf Druck der Besitzer bzw. Anteilseigner zu gleichen Teilen von Männern und Frauen geleitet.  Die Diskussion über Frauenquoten gäbe es dann nicht, weil das wirtschaftliche Interesse diese von ganz alleine realisiert hätte, und das nicht erst jetzt, sondern schon seit vielen tausend Jahren.))

  • Ein Großteil der Kaufentscheidungen wird von Frauen getroffen. (( Und weil das so ist, kann die Mehrheit der Frauen kein Interesse an Frauenquoten haben. Für die Frauen viel wichtiger dürfte nämlich sein, dass sie auch in Zukunft Geld und Gelegenheit zum Treffen von Kaufentscheidungen haben und dass möglichst viele gute Produkte angeboten werden. Frauenquoten und Feminismus bedrohen und reduzieren die Möglichkeiten der Frauen auch in Zukunft attraktive Kaufentscheidungen treffen zu können.  ))

  • Durch einen höheren Frauenanteil verbessert sich das Betriebsklima, die von Männern geprägten Spielregeln in Kommunikation und Karriereverhalten ändern sich mit mehr Frauen an der Spitze. ((Nach allem was man so hört ist die Realität ist wohl eher, dass Männer UND Frauen lieber Männer als Frauen als Chef haben.))

  • Männer fördern eher Männer – und weil die Führungspositionen überwiegend mit Männern besetzt sind, rücken Frauen bei der Besetzung der Spitzenposten weniger ins Blickfeld. Es handelt sich um ein sich selbst erhaltendes System.

  • Frauen sind aufgrund ihrer geschlechtsspezifischen Sozialisierung oft nicht so stark darin, ihre Stärken und Erfolge zu kommunizieren. Sie machen weniger stark auf sich aufmerksam.

  • Es gibt viele Karrierenetzwerke und Eliteklubs, zu denen nur Männer Zutritt haben. Hier findet informelles Mentoring statt und hier werden die entscheidenden Karrierekontakte gemacht. Weil Frauen keinen oder nur schwer Zugang zu den Männernetzwerken haben, können sie von den Netzwerken kaum profitieren. (( Also ich sehe überall nur noch Girlsdays, Kurse und Veranstaltungen “Nur für Frauen” hier und “nur für Frauen” da. “Nur für Männer” gibt es nichts mehr – zumindest nicht in unserem Kulturkreis. ))

Fehlt ein Argument?

Ja, es fehlt sogar mehr als ein Argument für Frauenquoten.

  1.  Frauenquoten sind gut und nötig um Pöstchen für auf Grund ihrer Unfähigkeit und fehlenden Brauchbarkeit sonst nicht unterzubringen Exfrauen, Geliebten und Töchter von Politikern und anderen Funktionären zu Lasten der Bevölkerung und der Unternehmensbesitzer durchzusetzen.  Frauenquoten ermöglichen es damit zum Beispiel auch, die Unterhaltszahlungen von geschiedenen Politikern und Funktionären zu senken oder komplett zu beseitigen. Vielleicht ist dies das wichtigste Argument für Frauenquoten.
  2. Die Einführung von Frauenquoten ist in einer Zeit wie der unseren vielleicht sehr wichtig, wenn man etwas vorausdenkt und zugleich nicht mehr glaubt, dass unsere Gesellschaft noch zu retten ist. Unsere Gesellschaft wird voraussichtlich durch die Kosten ihrer zunehmenden Komplexität kollabieren ((  siehe dazu insbesondere meine Beiträge  a) Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter b)  Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen  c) Die Grenzen und das Ende des Wachstums  d) Femokalypse  )) .  Die Geschichte der Einführung von gesetzlichen Frauenquoten, aber auch die bewusste Förderung der Frauen in unserer Zeit, wird nach einem Zusammenbruch unserer Zivilisation im Nachhinein, in einigen Jahrzehnten äußerst hilfreich sein, um die Frauen als Sündenböcke zu hinzustellen, um das Frauenwahlrecht abzuschaffen und um alle Errungenschaften in Sachen Frauenrechte der letzten 200 Jahre wieder abzuschaffen.  Es ist ziemlich sicher, dass es in Zukunft Demagogen geben wird, die auf den Trümmern unserer Zivilisation stehend die Geschichte von den Frauenquoten und der Frauenförderung in diesem Sinne ausschlachten werden, um die dabei von den überlebenden Männer und von der Mehrheit der überlebenden Frauen sehr viel Beifall bekommen werden. Viele Frauen künftiger Generationen werden die Feministinnen und die BefürworterINNEN von Frauenquoten in unserer Zeit verfluchen.

Hier die Argumente der ZEIT gegen Frauenquoten:

  • Eine Frauenquote diskriminiert Männer. (( Nein, nicht nur Männer. Frauenquoten diskriminieren vor allem auch Frauen. Zuerst einmal sind da die Frauen, die verheiratet sind oder gerne heiraten  möchten, und deren Männer durch die  Frauenquoten um gute Positionen gebracht werden. Sofern diese Frauen gerne Kinder bekommen und sich gerne um diese Kinder kümmern würden schaden Frauenquoten auch diesen Kindern. ))

  • Eine gesetzliche Quote greift in die unternehmerische Freiheit ein.

  • Durch die Quote wird das Geschlecht zum Kriterium für die Besetzung einer Spitzenposition. Dabei sollte aber die Leistung und die Qualifizierung entscheidend sein.

  • Frauen werden als Quotenfrau in Unternehmen stigmatisiert. (( Das betrifft allerdings nicht nur die eigentlichen Quotenfrauen, sondern es wird alle Frauen in Führungspositionen abwerten und stigmatisieren. ))

  • In einigen Branchen und Unternehmen gibt es nicht ausreichend qualifizierte Frauen, um eine Quote einzuführen und einzuhalten.

  • Mädchen und junge Frauen wählen immer noch traditionelle Frauenberufe, aus denen heraus eine Karriere in eine Führungsposition unwahrscheinlich ist.

  • Viele Frauen wollen gar keine Karriere machen, sondern entscheiden sich bewusst für Familie.

Fehlt ein Argument?

Ja, es fehlen einige wichtige Argumente:

1.  Frauenquoten, ebenso wie die gesetzlich verordnete Gleichstellung der Frauen und andere Nebeneffekte des Feminismus, erhöhen die Komplexität der Gesellschaft.  Das reduziert die Problemlösungskapazität unserer Zivilisation und verkürzt die Zeit bis zum Zusammenbruch unserer Gesellschaft.  Zum Thema Komplexität siehe insbesondere meine Übersetzung eines Interviews mit Prof. Joseph Tainter, meine Besprechung des Buches Drilling Down, von Tainter und Patzek und Tainters sehr lesenswertes Essay Problem Solving: Complexity, History, Sustainability.

 2.  Für die Evolution des Menschen war es offenbar vorteilhaft, dass die Natur bei der Entwicklung und dem Wachstum des Gehirns bei Männern mehr experimentiert hat als bei Frauen.  Wenn man eine sehr große  Gruppe Frauen untersucht und diese mit einer ebenfalls sehr großen Gruppe Männer vergleicht, dann findet man, dass bei den Frauen wesentlich weniger  Wahnsinnige und Verrückte, aber auch wesentlich weniger Genies und Ausnahmebegabungen vorkommen.  Frauen sind im Mittel geistig normaler.

Das macht Sinn und es hilft, die Welt wie sie ist zu erklären.

Versetzen wir uns einige tausend Jahre zurück und lassen Sie uns so tun als wären wir die Evolution.  Lassen Sie uns eine große Gruppe Steinzeitmenschen betrachten.  Was ist wichtig?

Mein Professor für Anatomie an der Universität Antwerpen hat gemeint, dass die Menschheit vielleicht noch einmal ausstirbt, weil die Köpfe der Babys zu groß werden. Was bei Frauen besonders hoch gezüchtet und für das Überleben der Frau einerseits und für die Größe des Menschlichen Gehirns und damit auch für die geistige Leistungsfähigkeit des Menschen entscheidend ist, ist zunächst die Größe des Geburtskanals. Man könnte sagen, der Körper einer Frau ist wie ein Formel 1-Rennfahrzeug darauf getrimmt Kinder mit möglichst großem Kopf gebären zu können. Wenn der Kopf für den Geburtskanal etwas zu groß, oder eben der Geburtskanal nach Ausnutzung aller Tricks der Natur zu klein ist, dann sterben in einer Welt ohne moderne Medizin in der Regel Mutter und Kind.  Das heißt, es ist erst einmal nicht so wichtig, ob eine Frau gescheit oder dumm ist, Hauptsache sie ist gesund, fruchtbar und ihr Geburtskanal ist nach  Nutzung aller Tricks der Natur möglichst groß. Je größer er ist, je größer kann der Kopf des Kindes sein und je leistungsfähiger kann sein Gehirn werden.  Das scheint tief im Menschen drin zu stecken. Anders ist nicht zu erklären, dass junge Frauen 2014 sich ernsthaft über Themen wie Thig Gap und Bikini Bridge  Gedanken machen und nicht so sehr über die  Lösung abstrakter Probleme in der Informatik oder Mathematik.

Nehmen wir weiter an – wir sind also die Natur – wir könnte an der Intelligenz und geistigen Leistungsfähigkeit der Menschen in unserem Steinzeitstamm herumdoktern.  Wir wissen aber, dass wir für jedes Genie zum Ausgleich mindestens einen, vermutlich aber sogar einige Verrückte und Schwachsinnige akzeptieren müssen. Das menschliche Gehirn ist nämlich eine extrem komplizierte Maschine und wenn wir mit dem Ziel diese weiter zu entwickeln experimentieren, riskieren wir viele Fehlschläge.  Bei den Frauen haben wir schon mehr als genug Tote durch die einfache Tatsache, dass wir immer wieder versuchen die Größe des Gehirns der Babys bei der Geburt zu maximieren. Für die Erziehung der überlebenden Kinder reichen und normal intelligente Frauen aus. Geniale Frauen könnten vielleicht hilfreich sein, aber der Preis wäre, dass wir für jede geniale Frau eine oder vielleicht auch viele  wahnsinnige und schwachsinnige Frauen einkalkulieren müssen. Wir haben wegen des Problems mit der Weite des Geburtskanals aber schon genug Verluste bei den Frauen und wir brauchen möglichst jede überlebende Frau für die Erziehung der Kinder.  Wenn wir auf die genialen Frauen möglichst verzichten und uns mit durchschnittlich intelligenten Frauen begnügen, haben wir also auch viel weniger schwachsinnige Frauen und wir können damit insgesamt viel mehr gesunde Kinder groß bekommen.

Bei den Männer sieht die Sache da schon anders aus. Wegen des Geburtskanals müssen wir uns da keine Sorgen machen.  Außerdem können wir auf einen Teil der Männer getrost verzichten und wir können uns auch etliche schwachsinnige oder verrückte Männer leisten, wenn wir dafür zum Ausgleich einige geniale und für diese und jene Situation extrem begabte Männer bekommen. Ein einziger besonders fähiger Krieger oder Jäger kann unter Umständen einen ganzen Stamm vor dem Untergang retten und er kann zumindest in vielen Fällen einen größere Zahl von Frauen schwängern und auch diese Frauen und ihre Kinder mit Nahrung und Sicherheit versorgen.

Es ist für die Überlebenschancen einer Gruppe von Menschen also vorteilhaft, wenn die Natur bei den Frauen darauf achtet, dass möglichst viele Frauen normal und mittelmäßig gescheit sind, während sie bei einem Teil der Männer mit der Entwicklung des Gehirns immer etwas experimentiert.

Das Ergebnis wird genau das sein, was wir beobachten, und was die Empörung der Feministinnen hervorruft und diese eine frauenfeindliche Verschwörung alter Herren vermuten lässt:

Männer werden bei allen neuen Entwicklungen,  bei Erfindungen, bei Patenten, bei jeder ernsthaften Forschung und auch bei der Gründung erfolgreicher großer Unternehmen ganz klar führend sein.  Staaten, Institutionen und Unternehmen,  die von Frauen geführt werden, werden in der Regel im Wettkampf mit von Männern geführten verlieren. Die Erfolgs- und Überlebenschancen für Männer UND Frauen sind geringer, wenn Frauen führen, wenn immer  Weitermachen wie bisher  und  den Leuten gefallen und nach dem Mund reden nicht mehr ausreicht.

Wer Frauenquoten von mehr als 0 bis 5% für Führungspositionen fordert oder wer in der Politik, in der Forschung oder beim Militär (mehr) Frauen in Führungspositionen bekommen will, der/die handelt verantwortungslos und schadet allen, ganz besonders den Frauen und Kindern. Daraus folgt auch, dass Parteien mit vielen Frauen in Führungspositionen gerade auch im Interesse der Frauen und Kinder besser nicht gewählt werden sollten. Je weniger Frauen eine Partei für Führungspositionen aufstellt, desto besser und vorteilhafter wird diese voraussichtlich für die Frauen und Kinder, aber auch für die Männer sein – zumindest dann, wenn die Zeiten schwieriger und gefährlicher und die Probleme größer werden – als sie es mit Sicherheit in den nächsten Jahren werden.

Abschließend sei noch ein Effekt erwähnt, auf den der Israelische Militärhistoriker, Prof. Martin van Creveld immer wieder hingewiesen hat: Das Ansehen von Institutionen sinkt sowohl aus der Sicht der Männer als auch der Frauen, wenn der Frauenanteil steigt. Damit sinkt auch die Attraktivität und Anziehungskraft der betroffenen Institutionen für eben jene Männer, bei deren Hirnentwicklung die Natur wirklich viel Glück hatte, und auf die eine vernünftige Gesellschaft im Interesse aller – gerade aber auch im Interesse der Frauen und Kinder –  besser nicht verzichtet.




Femokalypse

Bei diesem Beitrag handelt es sich im Wesentlichen um die Übersetzung des Transkripts von “Femocalypse”, einem wie ich meine, sehr interessanten und nachdenklich stimmenden Vortrag der Kanadierin Karen Straughan über die zerstörerischen, am Ende wohl sehr wesentlich zum Zusammenbruch unserer Wirtschaft und Gesellschaft beitragenden Folgen des Feminismus.


Das englische Original des Transkripts, vom 29.  März 2012,  gibt es hier, auf dem Internetblog von Karen Straughan.

 

Deutsche Übersetzung von „Femokalypse!!!“

Folge desselben ist.

Sehen Sie, betrachten wir das Patriarchat, oder anders ausgedrückt, den sozialen Vertrag der Ehe und Vaterschaft. Dieses System nützte in einer Welt überwiegend manueller Arbeit allen Parteien, (wobei viele der Arbeiten im Zeitalter von Ackerbau und Viehzucht die physischen Kräfte  der Frauen überstiegen). Bedenken Sie, dass wir auch eine Spezies sind, deren Nachwuchs am längsten völlig hilflos und unbeweglich ist und der vom mütterlichen Elternteil bis zu vier Jahren gesäugt werden kann.

Gesundheit abträglich ist, ist gefährlich und einfach dumm.

Weil die Frauen die Last der Schwangerschaft, des Stillens und der Sorge für die Kinder zu tragen hatten, weil die Kinder über eine längere Zeit hilflos sind, und weil Frauen bis vor ein paar Jahrzehnten keine echte Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit hatten, waren Frauen einen großen Teil ihres Lebens nicht in der Lage mit ihrer vollen Kapazität zu arbeiten. Ich nehme an, dass sie in der Zeit ihrer größten Verwundbarkeit, kurz vor und nach der Geburt, durchweg nicht in der Lage waren, auch nur die Arbeiten zu erledigen,  die notwendig waren um sie selbst, geschweige denn ihren Nachwuchs, am Leben zu halten.

Das gegenseitige Dilemma war, dass diese einzelnen Männer, die, um zu existieren, nur einen Bruchteil ihrer Energie aufwenden mussten, wahrscheinlich ihre Gene genauso weitergeben wollten wie jeder andere auch. Und diese einzelnen Frauen benötigten Hilfe und Unterstützung, um ihre Kinder erfolgreich großziehen zu können, in einer Welt ohne Kindertagesstätten, sozialem Schutznetz, Mutterschaftsurlaub, Säuglingsmilchpräparaten oder sicheren, leichten Jobangeboten mit flexiblen Arbeitszeiten und Gesundheitsvorsorge.

(Nein Madam – die Philosophie von Männern die ihren eigenen Weg gehen), und einen Teil seiner Beschreibung des Patriarchats und der lebenslängliche monogamen Ehe vorlesen, weil er es äußerst effektiv erklärt hat.

Wenn man zurück tritt und das Ganze beobachtet, sehen wir, dass sowohl Männer als auch Frauen einen Überschuss und einen Mangel haben:

Männer haben einen Überschuss an Arbeitsfähigkeit, aber einen Mangel an Fortpflanzungsfähigkeit.

Frauen haben einen Überschuss der Fortpflanzungsfähigkeit, aber einen Mangel an der Arbeitsfähigkeit.

Vielleicht können Sie jetzt verstehen, warum Ehe ein Wirtschaftsvertrag ist.

Der Mann „verkauft“ seinen Überschuss an Arbeitsfähigkeit der Frau als Entgelt für ihre Fortpflanzungsfähigkeit.

Die Frau „verkauft“ ihre Fortpflanzungsfähigkeit dem Mann als Entgelt für seinen Überschuss an Arbeitsfähigkeit.

Das ist die Basis der Wirtschaft, und wie man sehen kann, basiert sie auf Eigentumsrechten.

Im Wirtschaftsvertrag der Ehe ist die Frau bereit, das Eigentumsrecht ihrer sexuellen Fortpflanzungsfähigkeit an den Mann zu übertragen, und sie nimmt das Eigentumsrecht an seinem Überschuss an Arbeitsfähigkeit als Zahlung.

Produkte ihrer Sexualität (Kinder) betrachtet. Die Kinder einer Ehe wurden sein Eigentum, weil er für sie bezahlt hatte.

(Man beachte,  dass eheliche Kinder dem Mann gehören sollten,während uneheliche Kinder Eigentum der Frau waren. Eine Frau, die nicht verheiratet ist, besitzt ihre eigene Sexualität, und die Produkte/Kinder dieser Sexualität sind auch ihr Eigentum).

Dies ist der Grund, warum in der Vergangenheit Frauen für Ehebruch so viel härter verurteilt wurden als Männer. Die Frau konnte ihre Sexualität nicht mehr länger verschenken.

Dies ist der Grund, warum die Vergewaltigung einer Frau in der Vergangenheit als ein Akt des Diebstahls gegenüber dem Ehemann betrachtet wurde. Jemand hat die Sexualität „gestohlen“, die sein Eigentum war.

Das ist der Grund, warum es in der Vergangenheit als unmöglich betrachtet wurde, dass ein Ehemann wegen ehelicher Vergewaltigung für schuldig erklärt werden konnte. Wie kann man sein eigenes Eigentum stehlen?

wurde tatsächlich als  Produktionsmittel verwendet: Für die Produktion der eigenen Kinder des Mannes.

Es muss auch erwähnt werden, dass die Erwartung in die Keuchheit der Frau unter dem Patriarchat gesellschaftlich forciert wurde  und weitestgehend im Dienst der Interessen und des Wohlergehens der Frau erfolgte, d.h. eine Frau, die keinen Mann hatte, der ihr beim Großziehen eines Kindes half, brachte dieses Kind mit einem extremen Nachteil zur Welt und benachteiligte sich selbst gleichermaßen.

so viel Verachtung einbringen konnte wie die Tatsache eine Schlampe zu sein, war es als Ehemann und Vater ein Unterhaltsverweigerer, Schnorrer oder Faulpelz  zu sein.

Einige andere Details:

zu arbeiten. Historisch gesehen wird ein Mann,   wenn ein Kind geboren wird, innerhalb der Ehe häufig seine Beteiligung in Form von bezahlter Arbeit erhöhen. Es ist auch dargelegt worden, dass geschiedene Männer, die keinen Zugang zu ihren Kindern haben, diejenigen sind, die am wahrscheinlichsten bei der Kinderunterstützung im Verzug geraten, während die Wahrscheinlichkeit dass er für die Unterstützung für ein Kind voll bezahlt zunimmt, wenn sein Umgang und seine Beteiligung an der Erziehung zunehmen.

bereit ist, das Geschirr zu spülen.

Schauen wir uns einmal an, warum dieses soziale Konstrukt der lebenslangen monogamen Ehe (und damit verbunden das Vermeiden von  gefallenen Frauen, das Erzwingen von Geschlechterrollen und die Übertragung der Autorität über die Kinder auf die Ehemaänner und Väter) schon immer von der Gesellschaft so wichtig erachtet wurde.

alten sich abnutzen.

Tatsächlich ist von Anthropologen darauf hingewiesen worden, dass die Neandertaler ausgestorben sind, weil sie eine egalitäre Aufteilung der Arbeit vornahmen, in einer Welt, die sich nicht dazu eignete, die Bevölkerung stabil zu halten und zu vergrößern, indem sie die Arbeit und die Gefahren für Leib und Leben gleichermaßen verteilten. Und als die glücklosen Neandertaler auf die modernen Menschen trafen, die eine mehr nach dem Geschlecht erfolgte Arbeitsteilung hatten und die der Sicherheit der Frauen Vorrang einräumten, war es mit den Neandertalern vorbei.

Und das ist allgemein, was mit allen Gesellschaften geschehen ist, die auf anderen Reglungen als dem Patriarchat beruhten. Die wenigen Matriarchate, die es im Laufe der Geschichte gab, neigten dazu klein und arm zu sein, und sie verschwanden sobald sie mit patriarchalischen Gesellschaften in Kontakt kamen.

Nun habe ich einige Leute postulieren gehört das es keinen Grund gibt zu glauben, dass eine matriarchalische Gesellschaft nicht genauso erfolgreich sein kann wie eine patriarchalische, nun wo sich die Welt, die Technologie und die Natur der Arbeit geändert haben. Ich denke, dass es bereits viele Gegenbeweise gibt.

Kindern leben in Haushalten alleinerziehender Mütter.

, SIE WERDEN SOGAR DAZU ANGESPORT, WENIGER PRODUKTIV ZU SEIN, als sie es sein könnten, weil jeder erzeugte Überschuss, so oder so beschlagnahmt wird.

dieser Frauen ein 2 bis 10 mal größeres Risiko für:

  • Drogenmissbrauch

  • Schulschwänzen

  • Gesundheitsprobleme
  • missbraucht zu werden
  • Verhaltensprobleme und Persönlichkeitsstörungen

  • kriminelles Verhalten
  • Mitgliedschaft in kriminellen Banden

  • Selbstmord und Weglaufen von Zuhause

  • Abbruch der Ausbildung auf alle Bildungsniveaus

  • Straffälligkeit und Haftstrafen als Jugendliche und als Erwachsene

  • Geschlechtskrankheiten
  • uneheliche Kinder

  • Teenager-Schwangerschaften

Aber warten Sie, da kommt noch etwas!

Wenn ein Mann mit den Zahlungen für den Kindesunterhalt in Verzug ist, kommt ins Gefängnis, was die Gesellschaft ungefähr 60.000 $ pro Jahr kostet. Das kostet uns aber nicht nur direkt, sondern wir verhindern während er im Gefängnis sitzt, dass er Geld verdient und Steuern zahlt und erschweren durch seine Vorstrafe seinen Wiedereinstieg in die Produktivität. Wir zahlen im Wesentlichen für ihn, um ihn damit weniger produktiv und mehr zu einer Last werden zu lassen. Es ist eine Situation bei der alle verlieren!

Bürokratien, Kreditkartengesellschaften und Banken und nicht die Familien.

Wenn eine Familie sich auflöst, müssen gewöhnlich beide Eltern voll arbeiten, um eine Lebensqualität für sie alle zu sichern, die trotzdem noch weniger bequem wird, als es wäre wenn sie noch zusammen wären. Und das beängstigendste ist, je mehr Menschen man hat, einer voll bezahlten Beschäftigung nachgehen zu MÜSSEN, je mehr Konkurrenz gibt es für die vorhandenen Jobs, und desto mehr Macht haben die Konzerne, um die Löhne zu drücken.Es ist kaum überraschend für mich, dass mit der Entdeckung der Pille und der Flut gelangweilter Hausfrauen, die zu einer Übersättigung des Arbeitsmarket geführt hat und dem Ansteigen der Scheidungsraten und alleinerziehender Mütter, die Löhne nicht mehr mit der Inflation Schritt halten konnten.

Wieder eine Situation, bei der es nur Verlierer gibt.

Und während das alles weitergeht, wird die Maschinery, die erforderlich ist um die Verpflichtungen der Männer abzuschöpfen und das Ergebnis ihrer Überschussarbeit an Frauen und Kinder zu verteilen, größer, fetter, ineffizienter und hungriger, und die Lücke zwischen den Superreichen und dem Rest von uns wird breiter und breiter, während wir uns mit der Notwendigkeit konfrontiert sehen, härter zu arbeiten, um eine anständige Lebensqualität für unsere Kindern zu erzielen.

Aber warten Sie, das ist noch nicht alles!

Erinnern Sie sich an all jene Kinder, an all jene alleinerziehenden Mütter? Wissen Sie, jene die sich all dieser erhöhten Risiken einer Vielzahl sozialer Erkrankungen gegenüber sehen, die dazu führen werden, dass aus ihnen eher Belastungen als produktive Mitglieder der Gesellschaft werden?

Leben ihrer Kinder für überflüssig hält und nur als Geldautomaten betrachtet, während es Frauen dazu ermuntert, unwilligen Männern Vaterschaft aufzuzwingen, indem man jene Frauen nicht für ihre einseitigen Fortpflanzungsentscheidungen zur Verantwortung zieht. Dieses System hatte zur Folge, die Entwicklung  langfristiger Partnerschaften zu boycottieren indem es, im Falle von  Beziehungsproblemen, die Waagschale der Macht zugunsten der Frauen entscheiden ließ, während es die Waagschale der Verantwortung noch mehr zu Lasten der Männern veränderte als dies schon während des Patriarchats der Fall war.

„Was ist mit den Kindern??“

Feministinnen haben gekämpft, und kämpfen noch immer für die Fortpflanzungsfreiheit der Frauen, aber sie scheinen sich nicht allzu sehr über die Verantwortungslosigkeit zu sorgen, die die zunehmende Vorliebe der Frauen für außereheliche Schwangerschaften demonstriert, wie ein Anteil der außerehelichen Geburten von 60 % in einer Zeit zeigt, in der die Frauen eine nahezu totale Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit haben. Und obwohl die Frauen 100 % die Entscheidungsmacht über ihre Reproduktion haben (egal was die Männer tun oder nicht tun), glauben nur wenige Feministinnen, dass die Frauen auch zu 100% finanziell für die Folgen dieser Entscheidungen verantwortlich gemacht werden sollten. Nicht nur sollten Abtreibungen frei sein, sondern Kindesunterhalt automatisch erfolgen. Obwohl sie bei all diesen Entscheidungen kein Mitsprachrecht haben, werden Männer noch immer teilweise für verantwortlich gehalten, und wir ALLE ebenso, durch die gestiegenen sozialen Ausgaben, die erforderlich sind, alle Wahlmöglichkeiten in Sachen Fortpflanzung für die Frauen so lastenfrei wie möglich zu machen.

Fortpflanzung mag die Last der Frauen sein, aber es ist ebenso auch ihre Macht. Der Feminismus scheint glücklich, nicht nur jede unverantwortliche Ausübung dieser Macht zu fördern, sondern hat vorgeschlagen und Regelungen eingeführt, die dazu gedacht sind jede Entscheidung, die eine Frau im Bezug auf ihre Fortpflanzungskapazität macht, wie klug oder dumm diese auch immer sein möge, für die Frau mit so geringen Kosten wie möglich zu verbinden.

Ergebnisse.

Männer stellen jetzt die Minderheit der Abiturienten und auf allen Bildungsniveaus die Mehrheit der Abbrecher. Sie sind bei den Universitätsstudenten in der Minderheit. Es gibt heute mehr Frauen als Männer mit Abiturzeugnissen und Bachelordiplomen. In amerikanischen Städten verdienen Frauen unter 30 heute im Mittel 8 % mehr als ihre gleich alten Männer.

steuern, Vermögenssteuern, Mehrwertsteuern usw..

Eine Ärztin hat gewöhnlich ihr erstes Kind innerhalb von zehn Jahren, nach dem Ende ihrer Ausbildung. An diesem Punkt wird sie nicht weniger als ein Jahr nicht arbeiten und die Mutterschaftshilfe kassieren. Wenn sie zur Arbeit zurückkehrt wird, wird sie wahrscheinlich 35 Stunden/Woche oder weniger arbeiten. Wenn sie ein anderes Kind hat, wird sie ein weiteres Jahr oder länger nicht mehr arbeiten. Und es kann sein, dass sie sich dafür entscheidet, sogar noch weniger Stunden zu arbeiten, falls und wenn sie zurückkehrt. Siewird sich möglicherweise  lange vor Erreichen des offiziellen Rentenalters ganz aus der Arbeitswelt verabschieden. Eine große Minderheit der gut ausgebildeten Berufsfrauen hat sich auf Teilzeitarbeit beschränkt oder hat innerhalb von zehn Jahren nach Abschluss der Ausbildung ganz aufgehört, in ihrem Beruf zu arbeiten. Durchschnittlich arbeiten Ärzte männlichen Geschlechts mehr Stunden pro Jahr und pro Lebenszeit als weibliche.

Und wenn ein sehr großer Prozentsatz unserer Ärzte Frauen sind, dann wartet man plötzlich 3 Wochen, nur um einmal seinen Hausarzt zu sehen.

Kandidat abgewiesen, damit sie studieren konnte.

Das soll nicht heißen, dass Mutterschaft unwichtig ist oder das sie nicht produktiv ist. Es soll nur heißen, dass sie ihre teure Ausbildung nicht zu ihrem vollen Wirtschaftspotenzial genutzt hat. Sie hat uns eine kleinere Rendite geliefert. Während es viele Männer gibt, die Universitätsabschlüsse bekommen, für die wir alle bezahlen und die dann nichts damit anfangen, ist es wahrscheinlicher, dass Männer, über ihre gesamte Lebenszeit, das Geld für ihre Ausbildung an uns zurückzahlen und dann einige, einfach weil Männer über die gesamte Lebenszeit noch immer mehr verdienen als Frauen, mehr Steuern bezahlen und weniger aus dem System entnehmen.

Durch die Bevorzugung der Frauen in der Ausbildung auf allen Niveaus haben wir die Fähigkeit der Männern behindert, so produktiv zu sein, wie es das Gesellschaftssystem zu seiner Aufrechterhaltung benötigt. Indem wir außereheliche, alleinerziehende Mutterschaft fördern und Frauen erlauben, die Väter aus den Leben ihrer Kinder zu verbannen, haben wir eine halbe Generation von Jungen geschaffen, die riskieren als Erwachsene für den Arbeitsmarkt unbrauchbar und eine teure Last für die Gesellschaft zu werden, und eine halbe Generation von Mädchen die mit größerer Wahrscheinlichkeit das Problem verschlimmern, indem sie selber alleinerziehende Mütter werden.

Indem wir die Ehe für Männer in ein Risiko verwandelt haben, das selbst ein zwanghafter Spieler nicht einmal mit einer drei Meter langen Stange berühren würde, wenn er zwei zusammenarbeitende Gehirnzellen hat, haben wir Männer dazu angeregt, weniger produktiv zu sein, als sie sonst sein würden oder sein könnten. Und indem wir einen räuberischen Zwischenhändler in den Vertrag zwischen Männern und Frauen eingefügt haben, was die Weiterleitung der Überschussarbeit der Männer betrifft, haben wir lediglich den Umfang der Regierung, ihre Berge teurer Bürokratie und die Defizite, die sie routinemäßig anhäuft, vergrößert.

Je schwächer die Vaterschaft als Konzept wird, desto schwächere wird die Gesellschaft. Demoralisierte Männer in Japan haben einen Trend begonnen, den man „Grasessen“ nennt, bei dem 60 % der unter Männern unter 30 kein Interesse mehr daran haben zu heiraten, Kinder zu bekommen und einen Job zu bekommen, der mehr einbringt als sie zur Begleichung ihrer Rechnungen benötigen. Japanische Wirtschaftswissenschaftler rasten darüber aus, weil die Frauen und Kinder noch immer die Arbeit der Männern brauchen, egal wie sie transferiert wird. Und Japans wirtschaftliche Überlegenheit war auf die Produktion dieser männlichen Überschussarbeit aufgebaut.

Also, fassen wir zusammen:

ausländische Regierungen zur Finanzierung der heutigen Freigebigkeit.

Aber was haben wir getan? Wir haben jede Motivation vernichtet, die Männer haben, um Generatoren von Wirtschaftsleistung zu sein, indem wir für sie alle Vorteile der Ehe und Kinder beseitigt haben, so dass sich immer mehr weigern, das 50-Wochenstundending zu tun, und sich stattdessen für Teilzeitjobs, Bier und Spielkonsole entscheiden. Andere werden einfach so beschädigt und durch das System, das wir geschaffen haben behindert, dass sie sind unfähig sind, überhaupt produktiv zu sein. So haben wir tatsächlich in der Realität WENIGER Produktivität. Und jene Kinder, auf die wir uns verlassen, dass sie uns vor der Verpfändung retten, wenn ausländische Regierungen anfangen, die Begleichung der Schulden einzufordern, sind nur dabei von Generation zu Generation immer weniger fähig zu werden unsere Haut zu retten, weil immer mehr von ihnen von alleinstehenden Müttern groß gezogen werden.

Und während Wirtschaftswissenschaftler in Japan wegen der japanischen Männer ausrasten, die ihren eigenen Weg gehen, müssen Männer nicht wirklich bewusst ihren eigenen Weg gehen, um eine Femokalypse zu verursachen. Sie müssen nicht anfangen überall Randale zu machen,  wie in London oder anfangen eine Masse für die Tatsache zu sensibilisieren, dass das „männliche Privileg“, das sie angeblich genießen darin besteht, „den Mund zu halten und sich zurück in die Reihe stellen“, wie es bei den Occupy-Protesten geschehen ist. Alles, was geschehen muss, ist lediglich den Frauen weiter alles zu geben was sie haben wollen und damit fortzufahren die Rechte der Männer zu marginalisieren. Schließlich wird es dann nicht mehr genug Leistungsüberschüsse geben, um das zunehmend aufgeblähte System, das Frauen verlangen zu erhalten, so dass es dann zusammenfallen wird.

Und nein, nicht alles hiervon ist die Schuld des Feminismus. Es gibt viele andere Faktoren, die dieses Narrenspiel in Gang halten. Aber der Feminismus scheint eine der lautesten Lobbys zu haben, die Ansprüche und Freiheit fordert, die uns alle eine Unmenge kosten und die nur weiter Kosten verursachen, anstatt sich durch Erträge bezahlt zu machen.

 

Aufbauend auf meiner Übersetzung hat Bernhard Lassahn offenbar eine verbesserte Version erstellt:

www.frau-ohne-welt.de/category/grundlagen/femiklaypse/

Ich habe die Texte nicht verglichen. Bernhard Lassahn hat auf seiner Webseite www.frau-ohne-welt.de aber auch eine Menge andere, eigene Texte zum Thema Geschlechterkrieg und Geschlechterfrieden, während das Thema bei mir eine Randerscheinung war und ist, weil ich mehr mit anderen Themen beschäftigt bin.