Infos und Gedanken zur Schickalswahl

Lesedauer 18 Minuten

„Es gibt Jahrzehnte, in denen nichts passiert; und Wochen, in denen Jahrzehnte passieren.“ Lenin (angeblich)

Seit der ersten Pressekonferenz von Donald Trump am 7.1.2025 erleben wir solche solche Wochen rasanter Veränderungen.

Ich habe hier dazu einige Informationen zusammengetragen, die insbesondere auch mit Blick auf die Bundestagswahl am 23.2.2025 vielleicht hier und da hilfreich sein können, auch wenn ich die Veröffentlichung etwas lange herausgezögert habe.

Inhaltsverzeichnis

Die Wirkung der antirussischen Sanktionen

Die russische Wirtschaft, die als Folge der westlichen Sanktionen schon seit Jahren kollabiert sein sollte, wächst rasant.   2024 ist die russische Wirtschaft sogar um satte 4,1 % gewachsen, und das eben gerade auch durch Investitionen  von Maschinen und Produktionsanlagen im  zivilen Sektor. Die deutsche Wirtschaft ist dagegen in den Jahren 2023 und 2024 geschrumpft ist. Ich beziehe mich dabei insbesondere auch auf die ca. 12 Minuten lange, englischsprachige Diskussion vom Mittwoch den 12.2.2025 auf TheDuran ( https://theduran.com/sanctions-driving-growth-in-russian-economy/ ). In meinen Blogbeitrag Die Wirtschaftssanktionen sind Geschenke für Putin und Xi hatte ich schon im September 2023 darauf hingewiesen, dass die antirussischen Sanktionen für Putin und Xi phantastische wirtschaftspolitische Geschenke des Westens sind. Putin hätte,  den Effekt der Sanktionen simulierende Einfuhrzölle und Importbeschränkungen politisch nicht durchsetzen können – weil Russland entgegen aller Propaganda des Westens sehr wohl eine Demokratie ist.

Sehr interessant ist auch der am 16.2.2025 auf de.rt.com erschienene Artikel Russlands Wirtschaft braucht dringend neue Fabriken und Arbeitskräfte von Olga Samofalowa.

Bemerkenswert und bezeichnend ist auch der Umstand, dass zu der einschließlich Außenminister Lawrow dreiköpfigen russischen Delegation bei den russisch-amerikanischen Verhandlungen in Riad der Vorsitzende des russischen Staatsfonds, Kirill Dmitriev,  gehört. Die Berliner Zeitung schrieb am 19.2. Nach Treffen in Riad: Russischer Staatsfonds erwartet Rückkehr von US-Unternehmen noch in 2025. Der Chef des staatlichen russischen Investitionsfonds ist zuversichtlich, dass amerikanische Unternehmen schon bald wieder in Russland Geschäfte machen werden.

Das bedeutet, dass die Regierung Trump vorhat, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben.

Ein Artikel mit dem Titel  „Der Festtag geht zu Ende“ – Russlands Wirtschaftswunder ist am Ende, auf n-tv.de vom 18.2.2025 bestätigt einerseits das Wirtschaftswachstum von 4,1 % im Vorjahr, erklärt aber auch, dass Russland wegen Fachkräftemangel und sehr hoher Zinsen wirtschaftliche Probleme hat. Allerdings wurde auf TheDuran von Alexander Mercrouris schon vor einigen Wochen auf dieses Problem hingewiesen. Demnach gibt es in Russland unterschiedliche Ansichten zur Steuerung der Inflation und Wirtschaftspolitik. Die Ursache der Inflation sind insbesondere Engpässe in der Produktion. Dazu kommt, wie auch in dem Artikel von n-tv.de erwähnt, ein Fachkräftemangel und draus resultierend steigende Löhne. Anderseits wird aber insbesondere in Maschinen und Anlagen investiert, was die Engpässe auf der Angebotsseite reduzieren und damit auch die Inflation reduzieren wird. Ferner ist es so, dass die Reallöhne in Russland trotz der Inflation steigen, während sie in Deutschland eher schrumpfen.

Wenn nun als Folge der Verbesserung der russisch-amerikanischen Beziehungen die Sanktionen aufgehoben werden und  amerikanische Unternehmen in Russland wieder in Russland investieren, werden die Angebotsengpässe und damit auch die Inflation in Russland abgebaut.  Und die deutsche Wirtschaft darf tatenlos zusehen – es sei denn, die AfD gewinnt die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl.

Für deutsche Fachkräfte und Unternehmen könnten die Verbesserung der amerikanisch-russischen Unternehmen aber auch bedeuten, dass diese dann auf dem Umweg über die USA nach Russland abwandern und dabei auch Kapital und Ausrüstung mitnehmen können.

Dazu ist zu bedenken, dass Russland im krassen Gegensatz zu den EU-Staaten, noch über sehr große Mengen eigener Bodenschätze und fossiler Energie verfügt.

Russland wird daher noch lange über bezahlbare fossile Energie und andere Rohstoffe verfügen, wenn die EU-Staaten sich diese schon längst nicht mehr leisten können.

Aber auch ein Wahlsieg der AfD würde die Deindustrialisierung Deutschlands nur verzögern und nicht verhindern, da auch die Rohstoffvorräte Russlands begrenzt sind und schrumpfen, während der Eigenbedarf Russlands steigt. Siehe dazu auch  www.freizahn.de/2018/02/der-aufziehende-sturm-am-oelhimmel/ .

Anderseits könnte man vor diesem Hintergrund auf sämtliche Maßnahmen und Gesetze zur Reduzierung der CO2-Emissionen auch dann verzichten, wenn man wirklich glaubt, dass die CO2-Emissionen das Klima negativ beeinflussen. Die einzige Partei mit der das damit verbundenen Potential zur Entlastung der Wirtschaft und der Haushalte derzeit genutzt werden könnte, ist meines Erachtens die AfD.

Victor Davis Hanson: Deutschlands Selbstmord in Zeitlupe

Titel und Quelle des Originals: Victor Davis Hanson: Germany’s ‘Slow-Motion Suicide’ https://youtu.be/FtT0GAtOSoU?si=cUHMnWnsFfzK5wyL

David Hanson ist ein amerikanischer Militärhistoriker und klassischer Philologe.

Begin der Übersetzung, ab [0:30]:

Hallo, ich bin Victor Davis Hanson für The Daily Signal.
Heute möchte ich über die Krise sprechen, mit der Europa konfrontiert ist, insbesondere über seine Selbstimplosion in allen Bereichen – Energie, Bevölkerung, Fruchtbarkeit, Verteidigung.
Deutschland zum Beispiel hat systematisch seine Kernkraftwerke und seit einiger Zeit auch seine Erdgas-Stromerzeugungsanlagen abgeschaltet.
Es verlässt sich, ob Sie es glauben oder nicht, eher auf Öl und Kohle.

Das Ergebnis dieser bewussten Hinwendung zu Wind- und Sonnenenergie auf Kosten fossiler Brennstoffe und der Kernenergie ist jedoch, dass der Strompreis in Deutschland etwa viermal so hoch ist wie in den Vereinigten Staaten.
Das ist nicht das einzige Problem.
Deutschland ist dabei, sich zu deindustrialisieren. Und damit meine ich, dass es aufgrund der hohen Energiepreise und der gesetzlichen Vorschriften 200.000 Arbeitsplätze in der Autoindustrie verliert.
Die Umweltauflagen, insbesondere für Elektrofahrzeuge, haben die Autoindustrie in dem Sinne revolutioniert, dass sie nicht mehr so viel ins Ausland verkaufen wie früher. Hinzu kommt, dass Deutschland abgerüstet hat. Sie haben nur etwa 125 Kampfflugzeuge. Es gibt nur sehr wenige gepanzerte Fahrzeuge. Das aktive Militär umfasst nur etwa 180.000 Soldaten.
Es gibt 84 Millionen Menschen im Lande.
Die Fruchtbarkeitsrate nähert sich dem Wert von 1,4.
Ich weiß, dass wir hier in den Vereinigten Staaten Probleme mit 1,6 haben, aber 1,4…

Und sie haben keine Grenzen.
Sie haben eine Million bis 2 Millionen Ausländer nach Deutschland einwandern lassen, vor allem in den letzten Jahren der Merkel-Kanzlerschaft. Was den prozentualen Anteil der im Ausland Geborenen angeht, hat Deutschland mehr im Ausland Geborene als die Vereinigten Staaten, die keine Grenze im Süden haben, zumindest bis Donald Trump kam.
Zwanzig Prozent der deutschen Bevölkerung sind im Ausland geboren.
Warum erwähne ich das alles? Weil Deutschland traditionell das Kraftzentrum der europäischen Wirtschaft und sogar der Kultur ist, und nun beginnt es zu implodieren.
Der Euro, der Maßstab für die finanzielle Gesundheit Europas ist, steht jetzt, während ich Ende Dezember spreche, bei etwa einem Dollar für einen Euro, und manchmal sogar noch weniger für den Euro. Das ist sehr seltsam, denn als ich früher für ein Reiseunternehmen Reisen nach Europa leitete – ich erinnere mich an das Jahr 2008 – lag der Kurs bei 1,6, fast 1,7 Dollar für einen Euro.
Was also hier passiert, ist, dass Deutschland, wie wir es wohl nennen würden, einen Selbstmord in Zeitlupe begeht.
Aber hier ist die Ironie. Im September 1944, auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs, hatte der Finanzminister der Roosevelt-Regierung, Henry Morgenthau, einen Plan für die Nachkriegszeit, für die Zeit nach dem Sieg über Deutschland. Er wollte keinen weiteren Krieg – den Deutsch-Französischen Krieg von 1870-71, den Ersten Weltkrieg, den Zweiten Weltkrieg. Er sagte: „Genug.“

Was hat er also getan? Er legte einen Plan vor, der Deutschland deindustrialisieren, Deutschland entvölkern und seine Grenzen verändern sollte. Es war fast so, als ob er versuchte, es in etwas wie Tacitus‘ Beschreibung des Deutschlands des ersten Jahrhunderts n. Chr. zu verwandeln, also in eine pastorale, agrarische Gesellschaft. In der Tat sagte er das ausdrücklich.
Als Joseph Goebbels davon erfuhr, sagte er: „Oh mein Gott, das ist ein Geschenk. Wir werden den Krieg verlieren. Wir werden dem ganzen deutschen Volk sagen, dass die Amerikaner wollen, dass wir ständig nur noch in der Landwirtschaft arbeiten. Wir werden verhungern. Und selbst wenn sie [die Deutschen] die Nazis nicht mögen, da wir das Land zerstört haben, verlieren sie noch mehr [wenn der Morgenthau-Plan umgesetzt wird], sie werden also kämpfen.“

Zum Glück gingen George Marshall, der Stabschef der Armee, Ex-Präsident Herbert Hoover und andere zur Roosevelt-Regierung und sagten: „Wenn Sie diesen Plan umsetzen, werden sie [die Deutschen] bis zum Tod kämpfen. Außerdem haben wir Deutschland bombardiert. Wenn wir in Deutschland einmarschieren, werden Sie sehen, dass es jetzt fast entvölkert ist.“ Das Endergebnis war, dass der Morgenthau-Plan, der Deutschland dauerhaft entvölkert, entwaffnet und deindustrialisiert hätte, abgesagt wurde.
Worauf will ich mit diesem historischen Beispiel hinaus? Wir, die Sieger des Zweiten Weltkriegs, dachten, dass es zu karthagisch wäre, einen Plan der bewussten Deindustrialisierung, Entvölkerung, Abrüstung, offenen Grenzen und zerstörten Grenzen durchzusetzen, und so zogen wir uns zurück. Und nun sind wir hier, 80 Jahre nach der Ablehnung des Morgenthau-Plans, und das deutsche Volk bzw. die deutsche Führung hat ihn im Wesentlichen aktualisiert und führt ihn nun selbst aus, und zwar freiwillig und nicht durch Zwang. Das ist eine tragische Ironie und etwas, das wir uns alle sehr genau ansehen sollten.

Ich danke Ihnen vielmals.

Ende der Übersetzung.

Übersetzt mit Hilfe von deepl.com.

Zum Thema Energiepreise möchte ich an dieser Stelle auf meinen Blogartikel Zum Thema CO2-Bepreisung hinweisen. Dort ist am Beispiel eines Versuchs mit drei verschieden Energieintensiven Methoden des Kühemelkens gezeigt, wie Energiepreissteigerungen  die Wirtschaftlichkeit von Maschinen und damit auch die Produktivität menschlicher Arbeit reduzieren und schließlich zerstören.

Die Rede des US-Vizepräsidenten J.D. Vance am 14.2.2025 in München

Vizepräsident J.D. Vance hat in dieser revolutionären Rede sehr deutlich gesagt, was ich und viele andere schon länger denken und was leider sehr wahr ist, aber was man als Deutscher und EU-Europäer schon seit längerem besser nicht mehr schreibt oder öffentlich sagt.

Link zum Original dieser großartigen,  wirklichen Demokraten und Freiheitsliebenden in Deutschland und EU-Europa wieder etwas Hoffnung und Zuversicht gebenden Rede:  Auf dem Youtubekanal der Hindustan Times: „Full Speech: JD Vance Shames Europe Leaders To Their Faces, Leaves Room Stunned| Munich| USA| Trump“: https://youtu.be/IvheASRITtY?si=l2WNlW1Ky9fuMZTQ

Boris Reitschuster hat eine vollständige Übersetzung der Rede und einen Gastbeitrag von Klaus Kelle dazu veröffentlicht:

Sehr lesenswert sind dort auch viele Leserkommentare.

Eine weitere deutsche Übersetzung der Rede ist auf https://report24.news/demokratienachhilfe-aus-den-usa-deutsche-politik-wuetet-wegen-rede-von-j-d-vance/ zu finden. Dort ist auch die Rede im amerikanischen Original eingebunden.

Der Focus-Online hatte einen sehr guten Videokommentar in Form eines Interviews mit seinem Chefkorrespondenten Ulrich Reitz: Vance-Rede ist Kampfansage an alles, was den Linken in Deutschland lieb und teuer ist ( https://youtu.be/X7nvLzwFDmc?si=NhPcrs0IiljCEV3D )

Auch auf der Webseite der Tagesschau gab es am Abend es 14.2.2025 einen längeren Bericht zu dieser Rede:  https://www.tagesschau.de/ausland/europa/vance-sicherheitskonferenz-104.html

Das Interview der Bildzeitung mit Frau Weigel

Am Sonntag den16.2.2025, also nur eine Woche vor der Wahl, hat die Bildzeitung ein längeres Interview mit der AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel veröffentlicht, das NICHT hinter deren Bezahlschranke steht:

https://www.bild.de/politik/inland/weidel-im-bild-interview-die-afd-chefin-gesteht-einen-grossen-fehler-67adff361371a020a1014130

Das Wichtigste, wegen dem es bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag meines Erachtens keine Alternative zur Wahl der AfD gibt, ist der folgende Abschnitt aus dem Interview in der Bildzeitung:

Weidel: „Wir wollen sehr gute Beziehungen haben zu unseren europäischen Nachbarn. (…) Wir wollen aber auch ein sehr gutes Verhältnis haben zu den Großmächten. Dazu gehört Russland. (…) Bis vor zwei Jahren haben wir günstiges Erdgas aus Russland bezogen über ein Konsortium Nord Stream. (…) Was wir wollen, ist, eine Sanktionspolitik zu beenden, die vor allen Dingen eins ist: schädigend für unser Land. Wir haben die höchsten Energiepreise weltweit. Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig.“

Womit mir Olaf Scholz Angst gemacht hat

Nachdem ich mir die Erklärung von  Bundeskanzler Olaf Scholz vom 13.2.2025 zum Ukrainekrieg angehört habe, habe ich es erstmals ernsthaft für möglich gehalten, dass die Verwicklung Deutschlands in einen heißen Krieg mit Russland, und damit auch entsprechende Zerstörungen in Deutschland, unvermeidlich sein könnten. Meines Erachtens sind die sicherheitspolitischen Vorstellungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (genauso wie die von Friedrich Merz und den Grünen)  nicht nur unrealistisch sondern auch extrem gefährlich.  Hier der Titel und der Link des Videos mit der Erklärung von Olaf Scholz: „UKRAINE-KRIEG: „Ein Diktat-Frieden wird niemals unsere Zustimmung finden!“ Klartext von Olaf Scholz!“ https://youtu.be/sUn6_RdjJ5A?si=BC8k4kT-rncpEZlY .

Mich erinnert diese Erklärung des Bundeskanzlers an „Egon würg ihn“, bzw. an die Geschichte vom Elefanten und dem Ameisenhaufen, zu der ich folgenden Link gefunden habe:  www.bachlertal.de/bachler_schpotz/egon/ameisenhaufen.htm

Es kann ja sein, dass ein Diktatfrieden im Ukrainekrieg niemals die Zustimmung von Herrn Scholz und vielen anderen finden wird, aber die Realität ist nun mal, dass die Ukraine den Krieg verloren hat und dass weder die Ukraine noch die europäischen NATO-Staaten hier aus einer Position der Stärke verhandeln können. Das wird sich auch in Zukunft nicht mehr ändern, da EU-Europa dazu die nötigen Ressourcen fehlen.

Die Realität der Machtverhältnisse hat letzte Woche z.B. das Telefonat von Trump mit Putin und das anschließende Telefonat von Trump mit Selensky gezeigt. Trump und Putin haben ca. 90 Minuten miteinander telefoniert und sie haben sich offenbar recht gut verstanden, weil sie beide das Konzept des gesunden Menschenverstandes und das Konzept einer rationalen Interessenpolitik verinnerlicht haben und anwenden.

Mit Selensky hat Trump dann nur ca. 7 Minuten telefoniert.

Bemerkenswert sind auch die Bericht nach denen Präsident Trump drauf besteht, dass die Ukraine die bisherigen und künftige amerikanischen Hilfen und Waffenlieferungen der USA mit der Übereignung von Bodenschätzen an die USA bezahlt – wobei Trump auch die in dunklen Kanälen verschwundenen offenbar mehr als 100 Milliarden Dollar zurück haben will.

Wie Alex Christoferou in seinem Video vom 16.2.2025 erklärt könnte es allerdings auch sein, dass Trump die Bodenschätze der Ukraine nur aus verhandlungstechnischen Gründen ins Spiel gebracht hat, weil er sich dann z.B. mit Putin darauf einigen könnte, dass Russland sämtliche im Westen eingefrorenen russischen Vermögenswerte in einem Vertrag überschreibt, und dass Russland im Gegenzug in der Ukraine freie Hand bekommt bzw. dass die USA sich verpflichten, die Ukraine nicht mehr zu unterstützen und vielleicht sogar ganz aus Europa zurückziehen – weil das nicht nur Russlands Sicherheitsproblem lösen, sondern zugleich auch den USA erhebliche Kosten sparen würde.

Der Gegenwert der im Westen eingefrorenen russischen Vermögenswerte scheint ungefähr dem Wert zu entsprechen, den Trump von der Ukraine durch die Übereignung der Bodenschätze bekommen will. Trump könnte dann innenpolitisch Punkte machen, indem er sagt, er habe mit Putin ein Geschäft gemacht, mit dem er, wie versprochen das sinnlose Sterben in der Ukraine beendet hat UND bei dem er die von der Regierung Biden in der Ukraine versenkten Milliarden wieder zurückbekommen habe. Vielleicht wird sich Trump dann auch noch formal mit Putin darauf einigen, dass Russland einer Annexion Grönlands, Kanadas und des Panamakanals nicht widersprechen und Trump diesbezüglich keine Steine in den Weg legen wird.

Der amerikanischen Unternehmen durch die antirussischen Sanktionen entstandene Schaden scheint ebenfalls ungefähr dem Gegenwert der eingefrorenen russischen Vermögen zu entsprechen.

So wie es aussieht, wird Donald Trump jedenfalls sehr gute wirtschaftliche Argumente für eine Aufgabe der Ukraine und auch für einen amerikanischen Rückzug aus Europa haben, mit denen er bei bei den Amerikanern punkten kann.

Wollen die Europäer dabei wirklich tatenlos zusehen und weiter verarmen, oder wollen Europäer sogar, wie unter anderem Olaf Scholz es möchte, ihre knapper werdenden Ressourcen mit einer militärisch völlig sinnlosen bis extrem gefährlichen militärischen Aufrüstung verschwenden?

Meinungen russischer Intellektueller

Hier möchte zunächst auf die am 27.1.2025 auf anti-spiegel.ru erschienene deutsche Übersetzung eines Artikels des offenbar sehr einflussreichen russischen Professors Sergej Karaganow hinweisen. Link auf die Übersetzung: https://anti-spiegel.ru/2025/was-russische-experten-ihrer-regierung-bei-verhandlungen-mit-den-usa-empfehlen/ .  Die Oberüberschrift lautete „Europas Rückgrat brechen“.

Ich zitiere hier aus dieser Übersetzung die letzten beiden Absätze:

Und nach dem Waffenstillstand müssen wir mit den Freunden aus der Weltmehrheit an einer gemeinsamen Lösung der Probleme der Menschheit arbeiten. Und sogar mit den Amerikanern, wenn sie doch noch zur Vernunft kommen. Gleichzeitig ist es dringend notwendig, Europa für eine Weile aus der Lösung der Probleme der Welt herausnehmen. Es würde nur wieder zur größten Bedrohung für sich selbst und die Welt.

Frieden kann es auf dem Subkontinent nur geben, wenn Europa wieder das Rückgrat gebrochen wird, wie es durch unsere Siege über Napoleon und Hitler geschehen ist, und wenn es einen Generationswechsel der jetzigen Eliten gibt. Und das wird dann nicht mehr in einem engen europäischen Kontext sein, der gehört der Vergangenheit an, – sondern in einem euro-asiatischen Kontext.

Und dann ist da noch der englischsprachige X-Kanal des bekannten russischen Philosophen, Politologen und Soziologen Prof. Dr. Alexander Dugin, von dem ich hier zwei Einträge per Screen-Shot kopiert und dann übersetzt habe.

Die Übersetzung von  Dugins Kommentar zum Thema AfD vom 15. Februar lautet:

Wählt die AfD oder wir werden Deutschland besetzen und einmal mehr zwischen Russland und den USA teilen.

Die Übersetzung von Dugins Kommentar zur deutschen Demokratie und zur AfD vom 16.2.2025 lautet:

Niemand kann die deutsche Demokratie bedrohen, weil es so etwas wie eine deutsche Demokratie nicht gibt. Demokratie ist die AfD. Der ganze Rest ist  liberale Diktatur und globaler Faschismus, die von von Soros, USAID und einer korrupten CIA regiert werden.

Alleine schon diese heftigen Kommentare  von jemandem wie Alexander Dugin, zeigen sehr klar, dass aus der Sicht Russland die AfD von den im Bundestag vertretenen Parteien am ehesten eine demokratisch, friedenssichernde und akzeptable Partei ist.

Unsere wacker „gegen Rechts“ und gegen die AfD Demonstrierenden sollten bedenken, dass es wohl ausgeschlossen ist, dass ausgerechnet ein dem Kreml naher, der deutschen Sprache mächtiger russischer Philosoph und Soziologe wie Alexander Dugin den Deutschen zur Bundestagswahl wärmstens die Wahl einer Neuauflage von Hitlers NSDAP empfiehlt. Wenn aus dieser Richtung eine Wahlempfehlung kommt, dann beinhaltet diese ziemlich sicher die Empfehlung einer Partei zu wählen, die ganz sicher das Gegenteil einer „Nazipartei“ ist.

Was heißt hier eigentlich Demokratie und demokratisch?

Anderseits sehen sowohl Professors Sergej Karaganow als auch Prof. Alexander Dugin in den „demokratischen Parteien“ (also insbesondere Grüne, SPD und wichtige Teile von  CDU/CSU und FDP) offenbar an die Nazis erinnernde globalfaschistische Feinde der Menschheit. An dieser Stelle sollte man bedenken, dass auch die Nazis, genauso wie alle anderen Ideologiegetriebenen Verbrecher der Weltgeschichte, aus ihrer eigenen Sicht in der Regel echte Gutmenschen waren, die das Beste wollten. Vor diesem Hintergrund könnte es schon sinnvoll sein über die so ganz andere, für Deutsche „Demokraten“ sicher sehr empörenden Wahrnehmung und Meinung nachzudenken und dabei auch die eigene Sichtweise und Meinung kritisch zu hinterfragen.

Zum Thema Sichtweisen hatte ich übrigens in www.freizahn.de/2016/04/sichtweisen-und-paradigmenwechsel/ und in www.freizahn.de/2016/10/verfaelschung-der-wahrnehmung-durch-gruppenzwang/ einiges zusammengetragen.

Demokratie und ganz besonders auch Außenpolitik bedeutet meines Erachtens, dass man sich über die Möglichkeit großer Differenzen in der Wahrnehmung im Klaren ist, und dass man damit, ebenso wie mit realen Machtverhältnissen, mit physikalischen Grenzen, sowie mit geologischen und geographischen und mit klimatischen Gegebenheiten auf eine für alle möglichst befriedigende und akzeptable Weise fertig wird.

Demokratie und Meinungsfreiheit bedeutet letztlich, dass man die Mängel und die Fehlerhaftigkeit  des menschlichen Denkens und der menschlichen Wahrnehmung akzeptiert, dass man versucht, Mängel und Fehlermöglichkeiten durch offene Diskussionen und darauf basierende Abstimmungen bestmöglich zu kompensieren, um so gemeinsam die für die eigene Bevölkerung bestmöglichen Entscheidungen zu treffen.

US-Präsident Donald Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance haben das verstanden, wie die Rede von Vance am 14.2.2025 in München gezeigt hat. In Deutschland fehlt das Verständnis des Sinnes und Zwecks von Demokratie und Meinungsfreiheit ausgerechnet bei den Parteien, die man zwecks Abgrenzung von der AfD als „demokratisch“ bezeichnet.

Eigentlich, wenn die Deutschen das Prinzip und den Sinn der Demokratie verinnerlicht hätten, würden die „demokratischen Parteien“ wegen ihres antidemokratischen Verhaltens gegenüber der AfD bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag alle an der 5 % Hürde  scheitern, sofern sie nicht doch noch vor der Wahl die „Brandmauer“ öffentlich als demokratiefeindliche Verirrung bezeichnen und ihr abschwören. Zumindest für die CDU wäre das mit Blick auf deren Geschichte aus verschiedenen Gründen überhaupt kein Problem, wie Konrad Adenauers „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“,  Helmut Kohls plötzliche Begeisterung für die deutsche Wiedervereinigung und auch verschiedene Meinungsänderungen von Angela Merkel zeigen. Das Markenzeichen der CDU war bisher jedenfalls in erster Linie ihr Opportunismus, der ihr auch sehr grundlegende Meinungsänderungen ermöglicht hat, wenn immer ihr diese sinnvoll erschienen.

Russland und die Freiheit der Deutschen

Angesichts des wie ich meine krankhaften, realitäts- und geschichtsblinden Hasses vieler Deutschen auf Russland und die Russen, der Deutschland nun wohl wirtschaftlich und im Falle eines Krieges zumindest teilweise auch physisch vernichten wird, möchte ich hier auf einige historische Fakten der deutschen Geschichte hinweisen:

In Napoleons Großer Armee sind 1812 auch sehr viele Deutsche mehr oder weniger unfreiwillig mitmarschiert. Auf russischer Seite waren allerdings auch einige Deutsche, und es waren nicht gerade die Dümmsten. Einer war Carl von Clausewitz, der spätere Autor des Klassikers „Vom Kriege“. Von Clausewitz war nach Russland geflohen, weil er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren konnte, als preußischer Offizier in Napoleons Großer Armee gegen Russland zu kämpfen. Von Clausewitz hat eine wichtige Rolle beim Zustandekommen der Konvention von Tauroggen gespielt und er war bei deren Unterzeichnung dabei.  Der russische General, der diese Konvention mit dem preußischen Generalleutnant Ludwig Yorck von Wartenburg vereinbart hat, war der deutschstämmige Generalmajor Hans-Karl von Diebitsch. Mit der Konvention von Tauroggen wurde das vorher zu Napoleons Großer Armee gehörende preußische Korps unter General Yorck neutral.  Dieses preußische Korps hatte vorher Glück gehabt und hat den Russlandfeldzug Napoleons praktisch unversehrt im Baltikum überstanden, so dass es eine für Napoleon wichtige Reserve war, die nun aber durch die Konvention von Tauroggen ausfiel.

Ein anderer, für den russischen Sieg über Napoleon wichtiger deutscher Deutscher war Levin August von Bennigsen.  Er war in den Russischen Streitkräften schließlich General der Kavallerie und er war 1812, also beim Kampf Russlands gegen Napoleons Große Armee sogar Generalstabschef des  russischen Generalfeldmarschalls Michail Kutusow.

Am 28.2.1813 wurde der Vertrag von Kalisch unterzeichnet, mit dem Preußen auf die Seite Russland gewechselt ist und mit dem die deutschen Befreiungskriege der Jahre 1813-1814 möglich wurden.

Bei der Völkerschlacht bei Leipzig, im Oktober 1813, waren auf der Seite der Koalition 184.000 Russen, 160.000 Preußen, 127.000 Österreicher, 23.000 Schweden, 6.000 Mecklenburger sowie weitere 9.000 aus den restlichen deutschen Staaten. Von den 54.000 Toten und Verwundeten auf Seiten der Koalition waren 22.800 Russen.

Ein für die Geschichte und die weitere Entwicklung Deutschlands wichtiger, nach Russland geflohener deutscher Politiker jener Zeit war der Freiherr vom-und-zum Stein. Er war ein wichtiger preussischer Reformer und in Russland war er als Berater von Zar Alexander I. eine wichtiger Befürworter der Fortführung des russischen Gegenangriffs über die russische Westgrenze hinaus nach Deutschland und Frankreich. Der Umstand, dass Zar Alexander I. sich damals gegen den Willen vieler Russen für die die Fortführung des Krieges in Deutschland und Frankreich entschieden hat, war offenbar wesentlich dem Einfluss des Freiherrn von-und-zum Stein zu verdanken.

Als der preußische Feldmarschall Blücher in der Neujahrsnacht 1813/14 und in den darauf folgenden Tagen mit dem preußischen Korps des General Yorck und mit einem weiteren russischen Korps bei Kaub den Rhein überschritten hat, waren drei der vier Korps seiner schlesischen Armee russisch. Die Pioniere und die Pontons, mit deren Hilfe Blücher damals den Rhein überschritten hat waren russisch. Die beiden anderen russischen Korps von Blüchers Armee haben damals im Raum Koblenz,  zwischen Neuwied und Lahnstein  bzw. bei Mannheim den Rhein überschritten.

Auch die Befreiung Deutschlands und Europas von der Herrschaft der Nazis haben wir im hauptsächlich russischen Soldaten zu verdanken, wobei dann aber auch die bessere Ressourcenbasis der UdSSR und der USA zusammen mit dem rationalen, einfache praktische Lösungen findenden Geist und das Organisationstalent in sowjetischen und auch in der amerikanischen Industrie für den Sieg über die Nazis extrem wichtig war.

Die Deutschen haben sich damals leider nicht selbst von dem Wahnsinn der Nazis befreien können. Vielmehr waren es auch damals hauptsächlich die Russen, deren Soldaten die Befreiung Deutschlands und Europas von der Terrorherrschaft ermöglicht haben.

Über Ukrainekrieg und Verteidigungspolitik

Glaubt wirklich jemand ernsthaft, die Ukrainer würden für Freiheit und Demokratie kämpfen? Immerhin haben die Russen mitten im Krieg Wahlen veranstaltet, während sich die angeblich demokratische Ukraine dazu nicht in der Lage sah. Auch die USA haben im November 1944, also mitten im Krieg, Wahlen durchgeführt.

Die russischen Soldaten sind durchweg Freiwillige. Die Soldaten der Ukraine sind zu einem großen Teil gegen ihren Willen und oft sogar mit brutaler Gewalt zum Dienst gepresst, wie man in vielen Videos sehen kann.

Zu den eigentlichen Ursachen des Ukrainekrieges haben unteranderem Journalisten wie Patrick Baab, Alina Lipp und Thomas Röper jede Menge geschrieben und interviewt. Die Erzählung vom unprovozierten Angriffskrieg ist sehr offensichtlich grundlegend falsch.

Was mir bei alledem nicht einleuchtet ist, dass und warum die Ukrainer überhaupt Krieg führen. Aber ich verstehe auch nicht, was wir hier in Deutschland gegen die Russen verteidigen sollten.

Die Russen sind schließlich keine Barbaren wie die Nazis in ihrem Krieg an der Ostfront, die die Besiegten töten oder versklaven. Krieg macht nur dann Sinn wenn man es auf der Gegenseite mit solchen Barbaren wie den Nazis an der Ostfront oder wie mit den Tätern bei dem Völkermord in Ruanda zu tun hat – oder wenn der Gegner militärisch sehr weit unterlegen ist.

Ansonsten arrangiert man sich besser mit dem Gegner und macht gute Geschäfte. John Michael Greer hat das einmal sehr gut ausgedrückt als er sagte: „Wenn die apokalyptischen Reiter kommen, dann biete ihnen Bier an.

Zur deutschen Geschichte gehört schließlich auch genau das: Die meisten Deutschen haben sich in den napoleonischen Kriegen und in beiden Weltkriegen für eine Kapitulation und Kooperation mit dem Gegner und eben nicht für Selbstmord entschieden.

Wenn Russland daran interessiert wäre, Deutschland an die russische Föderation anzuschließen, dann sollten wir damit sogar unbedingt einverstanden sein. Etwas Besseres als  von Russland annektiert zu  werden könnte Deutschland und den Deutschen nicht passieren, da die deutsche Wirtschaft damit zum russischen Binnenmarkt gehören würde und Zugang zu den russischen Rohstoffen hätte.

Doch wird Russland wohl kaum ein Interesse daran haben,  Deutschland zu annektieren. Deutschland hat den Russen nämlich nichts mehr zu bieten, das zu erobern bzw. zu annektieren sich lohnen würde. Das Einzige, was Deutschland sicher noch hat, sind Fachkräfte und Unternehmen. Aber die können die Russen auf  friedliche Weise kostengünstig über Energie- und Rohstoffpreise und über verschiedene Gesetze und Regelungen dazu veranlassen, nach Russland zu migrieren.

Warum  sollte man vor diesem Hintergrund noch größere Summen  für eine Stärkung der Bundeswehr ausgeben?

Sicher, zur Abschreckung und Bekämpfung  richtiger Barbaren, bzw. zur Verhinderung von Massakeren wie in Ruanda sollte jede zivilisierte Gesellschaft bereit und in der Lage sein. Aber dafür könnte man auch einfach den privaten Waffenbesitz nach dem Schweizer Milizmodell massiv ausweiten, bzw. man organisiert so etwas wie die Landwehr im 19. Jahrhundert.  Damit könnte man mit sehr geringen Kosten eine sehr effektive Verteidigung aufbauen. Für zwei Milliarden Euro könnte man z.B. ca. 1 Million Gewehre und Munition für jeweils insgesamt 2000 Euro kaufen. Mit 20 Milliarden könnten man 10 Millionen Gewehre kaufen und entsprechend viele Bürger ausrüsten. Viele würden sich die Waffen vielleicht sogar privat kaufen, wenn man das einfach und unkompliziert nach einer zunächst durchzuführenden kurzen Ausbildung von einigen Wochenenden genehmigt.

Stattdessen will man offenbar sage und schreibe 700 Milliarden für eine militärische Aufrüstung ausgeben : Zitat:

Außenministerin Annalena Baerbock deutete an, dass sich die Summe auf etwa 700 Milliarden Euro belaufen könnte.

«Wir werden ein großes Paket auf den Weg bringen, das es in dieser Dimension noch nie gegeben hat», sagte Baerbock am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz in einem Interview mit Bloomberg. «Ähnlich wie beim Euro oder der Corona-Krise gibt es jetzt ein Finanzpaket für die Sicherheit in Europa. Das wird in naher Zukunft kommen.»

Wenn man die Sicherheit Europas verbessern will, dann bestünde die mit weitem Abstand beste und kostengünstigste Lösung darin, die AfD zu wählen, wie z.B. die oben erwähnten zwei Zitate von Alexander Dugin zeigen.

Wie Merz eine absolute Mehrheit der AfD verhindern könnte

Im Focus habe ich heute den Artikel  Friedrich Merz im FOCUS-online-Talk„Wenn Sie versagen, regiert bald die AfD“, schreibt ein Leser Merz – der antwortet gelesen. Wenn es Merz eine absolute Mehrheit der AfD wirklich verhindern will, dass muss er spätestens am Sonntag den 23.2.25 nach der Bundestagswahl die „Brandmauer“ beseitigen. In der Regel verlieren nämlich insbesondere die schwächeren Koalitionspartner im Laufe der Regierungszeit an Zustimmung. Bei der aktuellen Bundestagswahl wäre die AfD sehr wahrscheinlich der schwächere Koalitionspartner.

Auch ist es so, dass die AfD die einzige Partei ist, deren Führung vielleicht noch halbwegs erfolgreich mit den Russen verhandeln kann. Siehe dazu auch die oben erwähnten Zitate von Sergej Karaganow und Alexander Dugin.

Friedrich Merz könnte die Voraussetzungen für eine Erholung der Wirtschaft, oder zumindest für ein Abbremsen der Deindustrialisierung Deutschlands also nur dann schaffen, wenn er eine Koalition mit der AfD eingeht. Wenn er das nicht tut und weiter an der „Brandmauer“ fest hält, dann wird er scheitern und damit der AfD zur absoluten Mehrheit bei der Bundestagswahl im Jahr 2029 verhelfen. Meines Erachtens wäre es für Deutschland und auch für die CDU mit weitem Abstand das kleinere Übel, wenn Merz gleich nach der Wahl am 23.2.2025 eine Koalition mit der AfD eingeht. Immerhin würde das offenbar unter anderem auch dem Wunsch von derzeit ca. 20 % der Wähler und dem Wunsch der amerikanischen Regierung entsprechen.

Kelberg, den 19.2.2025

Christoph Becker

Nachträge

20.2.2025

Am 20.2.2025 wurde auf www.theduran.com ein exzellentes Interview von Alexander Mercouris und Alex Christoferou mit Prof. Jeffrey Sachs veröffentlicht: Europe doubles down on Ukraine war w/ Jeffrey Sachs (Live) Besonders interessant fand ich darin was Prof. Sachs über die chinesische Diplomatie und Geschichte berichtet hat.

22.2.2025

Zunächst hatte Boris Reitschuster heute einige sehr interessante Artikel zur Erklärung der Realitätsverweigerung unserer „Eliten“ (und ihrer Wähler):

Und dann habe ich gerade auf den Nachdenkseiten ein sehr interessantes Interview mit Michael von der Schulenburg gefunden: https://www.nachdenkseiten.de/?p=129192.
Zitat der Einleitung:

Michael von der Schulenburg zu Gast bei Gabriele Gysi und Florian Warweg. Der langjährige UN-Diplomat und jetzige EU-Abgeordnete des BSW war seit den 1980er-Jahren bis in die 2010er-Jahre in zahlreichen Konflikt- und Kriegszonen – von Haiti über Iran-Irak bis Sierra Leone und Afghanistan – für die Vereinten Nationen aktiv. Sein Auftrag: Frieden schaffen. Auch in die Verhandlungen im März 2022 zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul war er eingebunden. Ein Gespräch über die Unfähigkeit der deutschen und EU-Eliten, eigene Interessen und Strategien zur Konfliktlösung in der Ukraine zu formulieren, Grundlagen für erfolgreiche Friedensverhandlungen, was im Gegensatz zur medialen Darstellung tatsächlich in Istanbul erreicht worden war, wieso von der Schulenburg schwarzsieht für die Zukunft Deutschlands sowie der EU und was die Wahl am Sonntag damit zu tun hat.

Das Interview mit von der Schulenburg ist bedrückend. Deutschland ist wohl wirklich verloren und die EU ist dabei sich auf zu lösen.
Dennoch, die Deutschen könnten morgen, am 23.2. grundsätzlich den Untergang in freier und geheimer Wahl abwenden – aber sie werden es mit 99,99 Prozent Wahrscheinlichkeit nicht tun.

 

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Uha4
Uha4
21. Februar 2025 19:09

Auch wen ich ihrer Analyse weitgehend folge, wundert mich Ihre Unterstützung der AfD doch etwas.

Ich halte das kategorische ausgrenzen der AfD für einen großen Fehler, obwohl ich viele Menschenverachtende Aussagen der Parteimitglieder für skandalös halte. Aber diese müssten konkret und einzeln und ohne zweierlei Maß thematisiert werden.

Dass Trump/Musk und Dugin sich für die AfD aussprechen entspricht deren Interessen, die auch nicht unbedingt die unseren sind. Gerade die USA sind weiterhin an einem schwachen Europa und Deutschland interessiert das weiter ausgebeutet werden kann.
Einerseits profitieren sie also von der Spaltung in unserer Gesellschaft und Politik und befeuern diese durch die Unterstützung der AfD.
Andereseits ist die AfD von Anfang an streng neoliberal was durch Weidels Hintergrund und das aktuelle Programm bestätigt wird. Mit der AfD wird die Umverteilung von unten nach oben ungebremst weitergehen. Dabei halte ich die große Ungleichheit an Vermögen, Einkommen und damit auch Macht und das bedingungslose Streben nach (kurzfristigen) Gewinnen für eine der Hauptursachen unserer aktuellen Probleme. Mit der AfD wird dieser Prozess beschleunigt, nur eben wieder mit russischem Erdgas und einer etwas höheren Beteiligung der deutschen Rüstungsindustrie. Begleitet vom effektiveren Ausspielen der ärmeren gegeneinander durch den propagandierten Rassismus und der Mähr der faulen Sozialhilfeempfänger (die mag es geben, werden in ihrer Zahl und finanziellen Bedeutung meiner Meinung nach massiv überbewertet).

Haben sie sich das BSW von Frau Wagenknecht schon genauer angeschaut? Meiner Meinung nach adressiert sie alle von Ihnen genannten Probleme, aber ohne in der Wirtschafts- und Sozialpolitik die Fehler der letzten 30 Jahre fortzuführen.

Christoph Becker
Admin
21. Februar 2025 20:12
Reply to  Uha4

@Uha4
Die Umverteilung von „von unten nach oben“ ist ein Symptom knapper werdender Ressourcen. Auch die national-egoistischer Position und damit auch der Aufstieg der AfD, sind Symptome knapper werdender Ressourcen, wobei fossile Energie in Form von Gas, Öl und Kohle heute die wichtigste Ressource ist.
Wenn die Energiepreise steigen, dann sinkt die Produktivität einfacher Arbeiter (z.B. LKW-Fahrer, Baggerfahrer, Maschinenbediener usw.) sehr viel schneller als die Produktivität von sehr hochqualifizierten Kräften. Ein Arzt, Zahnarzt, Jurist oder Betriebswirt benötigt für die Erbringung seiner Leistung halt weniger Energie als z.B. ein LKW-Fahrer oder als ein Arbeiter in der Stahlindustrie. Der Kostenfaktor Energie ist bei einfachen Arbeiten, für die erst durch billige Energie höher Löhne ermöglicht werden konnten, wichtiger.

Für die USA spielen Deutschland und EU-Europa meines Erachtens keine Rolle mehr. EU-Europa wird, wie John Michael Greer es einmal ausgedrückt hat, zu einem heruntergekommenen, verarmten und bedeutungslosen westlichen Zipfel der euroasisatischen Landmasse.
Deutschland und auch der Rest EU-Europas werden den USA und sicher auch Russland in Zukunft hauptsächlich nur noch als Quelle qualifizierter und leistungsfähiger Zuwanderer und Unternehmen dienen. Diese Entwicklung könnte den Untergang EU-Europas lawinenartig beschleunigen.
An der AfD habe ich sehr viel aus zu setzen, und ich weiß, dass die viele Probleme und vor allem auch gute Problemlösung nicht sieht oder sogar unterdrückt. Ich denke da z.B. an das Thema Chlordioxid in der Medizin und auch an die Landwirtschaft.
SPD, Grüne der ein großer Teil der CDU haben sich durch die Förderung der COVID-Impfungen und vor allem durch deren Beführwortung einer Impfpflicht für mich unwählbar gemacht. Aber auch die AfD hat, soweit ich weiß, die Möglichkeiten zur Prävention und zur Therapie auch schwerer Covid-Fälle mehr oder weniger geleugnet oder sogar unterdrückt. Trotzdem ist die AfD meines Erachtens aktuell die am ehesten wählbare Partei, auch wenn mir schon sehr klar ist, dass auch die AfD wahrscheinlich an grundlegenden Problemen scheitern würde, weil die Grundlagen des wirtschaftlichen Aufstiegs und der wirtschaftlichen Stärke Deutschland unwiederbringlich dahinschmelzen.

Übrigens war die Einleitung meines Artikel zunächst, der Umstand, dass ich bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen den Film „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ gesehen habe.
Ich finde Wahlkampfveranstaltungen der Grünen immer wieder interessant und nachdenkenswert, siehe auch https://www.freizahn.de/2019/05/anmerkungen-zu-einer-gruenen-wahlkampfveranstaltung-fuer-landwirte/

Xaver
Xaver
13. März 2025 12:52

Sog. Autoritäten sind mir zeitlebens suspekt. 99% sind feige und intellektuelle Nieten, weder in der Lage Forderungen sinnvoll zu erklären, noch Menschen mitzunehmen, geschweige denn für ihren Murks einzugestehen.

Die Corona-Politik machte dies so offensichtlich, dass selbst Blinde es sehen konnten. Parallel dazu ließen sich die Massen von eben o. g. Subjekten mittels Angst viele der Werte nehmen, für die die Menschen mindestens seit 1789 ihr Blut vergaßen um sie den sog. Autoritäten abzutrotzen.

Die Konsequenzen die ich bis dato daraus zog, sind einfach.
Ich bin weder fatalistisch noch missionarischer Eiferer, weder Streithansel noch Gutmensch. Ich lasse meinen Mitmenschen ihr ignoriertes Elend und sorge für mich und die Meinen so gut es geht, stets mit wachem Verstand und sehenden Auges.

Was derzeit abgeht in DE/EU ist mir, dank der bekannten Methoden, nachvollziehbar, akzeptabel, gar verständlich ist es nicht, erst recht nicht, dass es von rund 80% der Wählenden immer und immer wieder bestätigt wird.

Darüber Jammernde werden von mir stets mit „Geliefert wie bestellt“ gutiert.

Ob die AfD tatsächlich eine Alternative zum grünen SED II Einheitsblock ist oder wäre, müßte sie erst in einer Regierung beweisen. Dafür gebührt ihr eine Chance.

Falls nicht, das nächste Ermächtigungsgesetz kommt so oder so.