Kortikobasale Implantate

Kortikobasale Implantate ermöglichen vergleichsweise kostengünstige, schnelle und ohne Knochenaufbau auskommende Implantatversorgungen.

Ich habe mich nun über 7 Jahre damit befasst und Informationen und praktisch-klinische Erfahrungen gesammelt, von denen ich hier etwas berichten möchte.

Grundprinzip, Vorteile und Probleme

Grundprinzip

Knochen besteht aus einer harten Außenschicht, der Kortikalis (lat. Cortex = “Rinde”) die ein schwammähnliches Innengewebe (Spongiosa) umgibt. Wenn man von einer Seite des Knochens durch die Kortikalis und die Spongiosa bohrt, dann trifft man auf der anderen Seite per Definition wieder auf eine Kortikalis.

Bei klassischen Implantaten bohrt man in der Regeln nur durch die mundseitige Kortikalis und in die darunter liegende, mehr oder weniger feste Spongiosa und schraubt das Implantat dann in das so geschaffene Loch.

Bei den manchmal auch als Bikortikalschrauben bezeichneten kortikobasalen Implantaten bohrt man in der Regel gezielt durch die mundseitige Kortikalis, durch die darunter liegende Spongiosa und dann auch noch durch die auf der Gegenseite in der Tiefe liegende Kortikalis. D.h., es gibt je nach Situation und Position eine ganze Reihe Varianten (https://www.implantfoundation.org/de/if-leitlinien/6-konsensus-betreffend-16-anerkannten-und-klinisch-bewaehrte-methoden ). Das Grundprinzip ist,  dass zur Verankerung der Implantate (auch) die Kortikals von mehr in der Tiefe gelegenen Knochenoberflächen oder auch von seitlich gelegenen Flächen genutzt wird.

Vorteile

Kein Knochenaufbau nötig

Weil diese zusätzlich in der Tiefe und/oder seitwärts genutzten Kortikalisflächen sehr stabil sind und auch auf Dauer stabil bleiben, kann man auf  Knochaufbau verzichten und die Implantate sofort belasten.

Wie extrem sich die Nutzung dieses Prinzips in der Praxis auswirken kann zeigt folgende kleine Geschichte, die ich bei einer meiner klinischen Fortbildungen bei Prof. Dr. Stefan Ihde erlebt habe:

Ein Teilnehmer war ein sehr erfahrener, älterer Kiefer- und Gesichtschirurg, der einen eigenen Patienten mitgebracht hatte. Der Patient hatte im Oberkiefer einen ziemlich extremen Knochenabbau und er konnte und wollte sich den von dem Kiefer- und Gesichtschirurgen vorgeschlagenen Knochenaufbau nicht leisten.

Prof. Dr. Ihde hat sich dann nur ganz kurz das DVT des Patienten angesehen und gemeint, dass brauche er nicht, er brauche nur das normale OPG (Orthopantogramm). Nach kurzem Studium des OPGs und einer kurzen klinischen Untersuchung (visuelle Inspektion und Abtasten des Kieferknochens) hat er seinen Behandlungsvorschlag unterbreitet dann mit der Operation begonnen. Ca. 1 Stunde später hatte der Patienten 11 oder 12 stabile Implantate im Oberkiefer und noch zwei oder drei weitere, ebenfalls vorgeschlagene Implantate im linken Unterkiefer.

Mit klassischen Implantaten wäre dieser Fall unmöglich sofort und dann auch noch mit dieser Geschwindigkeit zu versorgen gewesen.

Minimalinvasiv

Ein positiver Aspekt dieser Implantate ist auch, dass in der Regel direkt durch die Mundschleimhaut gebohrt und geschraubt werden  kann. Die Wunden sind dann entsprechend klein.

Hier ist allerdings zu erwähnen, dass es in machen Fällen aus ästhetischen Gründen sinnvoll sein kann den Kieferkamm vorbeugend zu reduzieren, was dann natürlich schon eine etwas invasivere Behandlung ist.

Die ästhetischen Probleme die eine solche invasivere Behandlung erforderlich machen können, kann man aber auch durch eine entsprechenden Konstruktion des Zahnersatzes verhindern.

Geringes oder kein Periimplantitisrisiko

Ein wichtiges Detail ist, dass bei diesen in einer weiter weg gelegenen Kortikalis verankerten Implantaten nur 2,0 bis 2,5 mm dicke, polierte Schäfte durch die Mundschleimhaut dringen. Dadurch ist das Periimplantitisrisiko (= Parodontose bei Implantaten)  zumindest sehr stark reduziert. Eine sehr informative Internetseite dazu ist  www.peri-implantitis.info/de/ . Dass Periimplantitis bei diesen Implanten ausgeschlossen ist (und dass man daraus folgernd ohne Nachteil auf jede Mundhygiene verzichten kann) glaube ich vorsichtshalber nicht. Sicher ist aber, dass diese Implantate mit Blick auf das Periimplantitisrisiko ein großer Fortschritt sind.

Preiswert, schnell und flexibel

In der Regel (und bei mir ausschließlich) werden einteilige Implantate verwendet, die zudem biegbare Schäfte haben.

Es gibt allerdings auch mehrteilige Varianten mit Schraubadaptern, die wesentlich teurer und aufwendiger sind.

Bei der Versorgung ganzer Kiefer mit üblicherweise ca. 10 Implantaten im Oberkiefer und ca. 8 Implantaten im Unterkiefer kann ich inzwischen meist schon am Tag der Operation abends eine erste, per 3D-Druck gefertigte provisorischen Brücke einsetzten. Am Folgetag kann eine zweite, verbesserte provisorische Brücke eingesetzt werden. Diese verbesserte provisorische Brücke kann mehrere Monate als Langzeitprovisorium getragen werden.

Wenn im Labor alles glatt läuft kann ich auch am 3. Tag einen aus Metall gegossenen Steg mit zwei untereinander austauschbaren Überkonstruktionen liefern. Im Prinzip handelt es sich bei dem Steg um eine fest auf den Implantaten zu zementierende, die Implantate schienende Unterkonstruktion aus Metall. Die beiden untereinander austauschbaren Überkonstruktionen sind faktisch Brücken oder Prothesen, die dann später auch leicht und kostengünstig in anderen Laboren repariert oder überarbeitet werden können. Eine dieser beiden Überkonstruktionen ist dabei so konstruiert, dass sie aus Sicht des Patienten als “feste Brücke” verwendet werden kann. In einem Fall habe ich so eine auf den Steg aufgesetzte “Brücke” jetzt erstmals nach mehr als 2 1/2 Jahren abgenommen und in einem anderen Fall nach gut 6 Monaten. In beiden Fällen hat mich das Abnehmen nur Sekunden gekostet während diese “Brücken” aus Sicht der Patienten  wie fest zementierte Brücken waren.

Die Entfernung einer richtig fest auf die Implantate zementierten Brücke führt dagegen, wenn der u.a. von Dr. Ihde empfohlene Zement verwendet wird, zwangsläufig zur Zerstörung der Brücke. Auch kann es dann je nach Material der Brücke einige Stunden Behandlungszeit kosten, was entsprechend teuer und für die Patienten auch unangenehm sein kann.

Insbesondere dann, wenn Zähne im zeitlichen Zusammenhang mit der Einbringung der Implantate entfernt werden, kommt es zu einer Veränderung des Kieferkamms. Das kann zur Bildung von ästhetisch und funktionell störenden Zwischenräumen zwischen Kieferkamm und Brücke bzw. zwischen Kieferkamm und Steg kommen.  Wenn man zuerst nur eine relativ leicht entfernbare, als Langzeitprovisorium ausgeführte Brücke, z.B. aus Kunststoff, verwendet kann man diese Schrumpfung bei der späteren Anfertigung der eigentlichen Brücke kompensieren.

Bei dem von mir bevorzugten System mit dem Steg und den austauschbaren Überkonstruktionen kann man zumindest an der als täglich zur Reinigung heraus zu nehmenden Variante die Ränder nachträglich verlängern und an den sich verändernden Kieferkamm anpassen. Damit kann man ästhetische Probleme vermeiden und man kann damit vermeiden dass sich störende Speisereste unter die Brücke setzten. Manche Patienten bevorzugen daher diese zweite Variante der Überkonstruktion, obwohl sie die herausnehmbare Brücke dann einmal pro Tag zu Durchführung der Mundhygiene herausnehmen müssen.

Nachteile

Die Verankerung in einer weiter entfernt liegenden Kortikalis ist von der Statik her ungünstiger und damit auch weniger belastbar als gesunde Zähne. Bezeichnender Weise behandelt das zweite der drei von Prof. Dr. Stefan Ihde zu diesen Implantaten verfassten Lehrbücher  das Thema Statik, sowie Anordnung und Optimierung der Kauflächen.  Das erste der drei Lehrbücher behandelt die chirurgischen Aspekte und das dritte die zahntechnischen Aspekte.

Überlastung durch zu hohe oder durch ungünstig einwirkende Kaukräfte kann jedenfalls zur Überlastung der Implantate führen, wobei die Schäden aber reversibel sein können.

Die zahntechnischen Aspekte sind ein anderer Nachteil. Diese Implantate sollten innerhalb von 3 Tagen zumindest für einige Monate fest mit einander verbunden und damit geschient werden.

Die damit verbundenen organisatorischen und zahntechnischen Probleme sind einer der Hauptgründe, warum ich erst jetzt einen Artikel zu diesen Implantaten schreibe: Ich wollte nicht nur erst einmal bei einer übersichtlichen Anzahl Fälle der der Praxis sehen wie sich diese Implantate und der Zahnersatz darauf bewähren., sondern, ich wollte insbesondere auch  erst zahntechnischen Probleme und Herausforderungen in den Griff bekommen. Das in der Zahnarztpraxis übliche Vorgehen, bei dem man größere  zahntechnischen Arbeiten in einem gewerblichen Labor durchführen lässt oder sogar weit weg schickt, funktioniert hier nicht.  Selbst eine Fertigung in einem normalen Praxislabor kann bei diesen Implantaten zum Alptraum werden, wenn ein unverzichtbarer Techniker oder auch nur ein wichtiges Gerät im entscheiden Moment ausfällt.

Ein weiterer Nachteil ist, dass man als Zahnarzt zumindest dann wenn man kein DVT (Gerät zur Anfertigung 3-dimensionaler Röntgenaufnahmen) hat, einen relativ großen Vorrat an Implantaten vorhalten muss. Es kann halt immer vorkommen, dass man während der Operation ein Implantat verwerfen und z.B. ein anderes als das ursprünglich geplante Implantat verwenden muss.

Die chirurgische Technik ist etwas anspruchsvoll und erfordert neben einer guten Kenntnis der lokalen Anatomie und der Technik auch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen.

Die Kosten

In Indien

Im Internet und bei einer Fortbildung zu diesen Implantaten in Ghaziabad bei Neu Delhi in Indien, an der ich im März/April 2023 teilgenommen habe,  habe ich eine ganze Reihe sehr beeindruckender Implantologen erlebt. Vor diesem Hintergrund habe ich auch etwas nach deren Angeboten und Preisen gesucht.

Hier einige Preisbeispiele:

Dr. Faizur Rahman

www.drfaiz.net/implant-services/

Feste Zähne in 3 Tagen, Sofortbelastungsprotokoll, Hybridbrücke (ich nehme an abnehmbare Brücke) entweder mit Komposit oder Zirkon, Spezialisiertes Behandlungsprotokol, keine Einheilzeit, vermeidet Knochenaufbau, kein Sinuslift: 7000 Dollar pro Kiefer.

Dr. K. A. Reddy

lbrdentalimplants.com/price-2/

Oberkiefer mit 10 und Unterkiefer mit 8 kortikobasalen Implantaten, Komplettpreise für beide Kiefer zusammen mit Metallkeramikbrücken 8000 US-Dollar bzw. bei Zirkonbrücken 12500 US-Dollar. Der hat dann auch noch eine ganze Reihe normalerweise jeweils zusätzlich zu bezahlnender Extras im Preis inbegriffen.

Dr. C. Murugavel

drmurugavel.in/Cost-of-dental-implants-Chennai-Tamilnadu-India/

Die Preisliste auf Dr. Murugavels Webseite finde ich besonders bemerkenswert:   Eine implantatgetragene, mit Keramik verblendete Brücke aus Metall, zur Versorgung eines ganzen Kiefers mit Krone/Brückengliedern, kostet bei Dr. Murugavel 72000 Rupien, bzw. ca. 815 Euro, bei einer gesamten Behandlungsdauer von 5 bis 6 Tagen.  Eine solche Brücke benötigt man z.B.  bei den Angeboten von Quickdent, Dentaprime und Simpladent, wenn man die in deren Implantatangeboten enthaltenen provisorischen Kunststoffbrücken nach einigen Monaten austauschen möchte.

Quickdent (Ungarn oder/und Schweiz?)

Quickdent glänzt insbesondere mit sehr professionellen deutschsprachigen Videos zur Information und Patientenaufklärung.

In einem dieser Videos werden auch die Kosten erwähnt:

Im Video “Die sofort belastbare Zahnimplantologie Teil 2/3” werden bei 0:50 folgende Preise eingeblendet: Oberkiefer 8500 Euro und Unterkiefer 7500 Euro. Inbegriffen sind aus Kunststoff gefertigte provisorische Brücken, die nach etwa einem halben Jahr ausgetauscht werden müssen. Die zu kalkulierenden  Gesamtkosten pro Kiefer sind also erheblich höher.

NURIDENT in Ungarn

https://nurident.com/de/preise/

Paketpreis: Sofort-belastbare Zahnimplantate (Basal- und Kompressionsimplantate) mit Metall-Keramik-Konstruktion 6000 bis 7500 Euro. Da sind wirklich alle zahnärztlichen und zahntechnischen Leistungen in begriffen. Nurident ist damit wirklich ziemlich preiswert. Bei diesem Angebot ist aber zu bedenken, dass der Kieferkamm sich nach Zahnextraktionen verändert und schrumpft. Wenn man gleich eine Metallkeramikbrücke herstellt und fest einzementiert, dann kann man später Probleme bekommen, weil sich der Raum unter den Brückenglieder vergrößert. Das und die Möglichkeit später noch einfach Korrekturen und Reparaturen durchführen zu können ist der Grund, warum ich die Lösung mit dem Steg und den darauf aufsteckbaren Brücken bevorzuge.

Dentaprime in Bulgarien

www.dentaprime.com

Dentaprime bietet keine kortikobasalen Implantate an, sondern nur “all on four” und “all on six”, sowie Einzelimplantate. Trotzdem fand ich diese Seite, deren Werbung mir immer wieder auf meinem Smartphone eingeblendet wurde, interessant.

Auf der Webseite heißt es, die hätten die niedrigsten Preise weltweit, was aber eindeutig falsch ist, wie schon der Preis von Nurident in Ungarn zeigt.  Hier einige Preisbeispiele von Dentaprime:

Oberkiefer 6500 Euro  und Unterkiefer 5000 Euro. Jeweils mit provisorische Kunstoffbrücke auf 6 bzw. auf 4 Implantaten.

Deren Preise für Einzelimplantate:  Wenn man dort einen teilbezahnten Kiefer mit 10  Einzelimplantaten und Kronen versorgen lassen würde, dann würde das 6500 Euro für die Implantate und 4000 Euro für die Kronen kosten. Zusammen also 10500 Euro.

Was wären in Deutschland akzeptable Preise?

Bisher habe ich 4500 bis 7000 Euro für die Versorgung eines zahnlosen Kiefers mit 8 bis 11 Implantaten berechnet. Bei kleineren Arbeiten mit 3 Implantaten und drei Kronen bin ich bisher auf Gesamtkosten von ca. 1500 bis knapp 2000 Euro gekommen.

Den größten Zeitaufwand haben bisher eigentlich die Kostenvoranschläge und das Schreiben der Rechnung erfordert.    Immerhin habe ich als Folge der viel gepriesenen “Digitalisierung” und den daraus resultierenden Rückzügen von Programmierern seit meiner meinen ersten größeren Arbeiten mit kortikobsalen Implantaten im Jahre 2018 nun das dritte Praxisverwaltungsprogramm, wobei das Neuste Programm auch noch das komplizierteste und am meisten nervende ist.

Mit der Kalkulationssoftware Synadoc komme ich auf Kostenvoranschläge von 16 bis 18 Tsd. Euro pro Kiefer, was ich für völlig überzogen halte. Allerdings gehen diese Kalkulationen von klassischen, mehrteiligen Implantaten aus und die sind wirklich sehr viel aufwendiger als eine Versorgung mit diesen einteiligen und dazu oft auch noch biegbaren kortikobasalen Implanaten.

Der Zeitaufwand für die Chirurgie beträgt bei diese kortikobasalen Implantaten pro Kiefer bei sehr geübten Implantologen zum Teil angeblich weniger als eine halbe Behandlungsstunde. Eine bis drei Stunden erscheint mir realistisch, wenn man auch die Zeit für die Abdrücke, Bissnahme usw. dazu rechnet.  Für die vorbereiteten Laborarbeiten und für das Anfertigen einer per CAD entworfenen und im 3D-Druck gefertigten Brücke benötigt man  einige Stunden.  Die Kosten für 8 bis 10 Implantate belaufen sich bei fast allen Herstellern auf unter 1000 Euro.

Bei den Kosten ist allerdings auch zu bedenken, dass es auch bei diesen Implantatversorgungen unweigerlich zu Fehlschlägen bzw. zu Kulanzschäden kommt. Bei meiner Fortbildung in Ghaziabad in Indien hat ein sehr erfahrener Implantologe einen Vortrag über mögliche Fehlerquellen und Schadensfälle gehalten. Er sagte er habe über 200 dokumentierte eigene Fälle bei denen es mit diesen Implantaten zu Problemen gekommen sei, ABER, er habe eben auch weit über 2000 Fälle wo alles gut gegangen sei.

Ein anderer Kostenfaktor bei Implantaten ist, wie überall in der Medizin,  der sehr erhebliche zeitliche und finanzielle Aufwand für die Aus- und Fortbildungen.

Bei einem Fall mit 8 Implantaten habe ich jetzt gerade eine Rechnung  für Implantate und Langzeitprovisorium gestellt. Dass ich einschließlich Steg und Überwürfen Gesamtkosten von 6500 Euro zugesagt hatte, und den Steg und die Überwürfe nun aber erst nach der Einheilphase in einige Monaten liefern und berechnen kann, komme ich nun auf 4000 Euro.

Einen Vorteil den ich habe ist, dass ich mich viele Jahre mit der Zahntechnik beschäftigt habe und dass ich vielleicht auch dank meines Ingenieurstudiums Wege und Möglichkeiten zur Optimierung gefunden habe, die ich sonst vielleicht nicht gefunden hätte.

Das Scannen mit dem Laborscanner und/oder dem Intraoralscanner, das Design am Computer (mit Exocad zum Teil ergänzt mit Meshmixer und Blender), den 3D-Druck (ich habe insgesamt neun 3D-Drucker von denen ich vier noch im Einsatz habe) und, um in Übung zu bleiben, auch das Gießen des Metalls mache ich selber. Wenn ich diesen zahntechnischen Hintergrund und die sich damit ergebenden Möglichkeiten nicht hätte, dann hätte sich das Thema kortikobasale Implantate für mich schon nach der ersten oder zweiten Fortbildung erledigt.

Wenn man die notwendigen zahntechnischen Arbeiten als Zahnarzt nicht selbst im Praxislabor durchführen kann, dann braucht man schon ein Praxislabor mit einem sehr guten Zahntechniker, oder besser mit einem Zahntechnikermeister (ich hatte wegen dieser Implantate zeitweise einen sehr erfahrenen Zahntechnikermeister in meinem Praxislabor, von dem ich natürlich auch viel gelernt habe),  oder man braucht ein sehr engagiertes und flexibles gewerbliches Labor in unmittelbarer Nähe der Praxis. Bei den Fortbildungen bei Prof. Dr. Stefan Ihde und auch bei der Fortbildung in Ghaziabad bei Neu Dehli in Indien haben die Zahntechniker auch spät abends und über Nacht gearbeitet.  Das verursacht natürlich zusätzliche Kosten, sofern man überhaupt Personal findet, das zu solchen Einsätzen bereit ist.

Mit über Nacht laufenden 3D-Druckern oder/und Fräsmaschinen kann man sich aber auch helfen. Je nach dem, was man  für Maschinen einsetzt, können diese aber auch ziemlich teuer sein und sie können gerade dann kaputt gehen wenn man sie besonders dringend benötigt.

Bei 3D-Druckern kann man aber mit einigen sehr preiswerten Modellen sehr zuverlässig gute Ergebnissen erzielen, wenn man die Drucker mit einer geregelten Heizung nachrüstet und wenn man sich ergänzend dazu dann auch noch passende Wärmeschutzhauben baut. Selbstverständlich muß man die Drucker dann auch noch für jeden Kunststoffe kalibrieren. Ein anderes Thema ist die Gleichmäßigkeit der Belichtung, die bei meinen ersten Druckern noch sehr ungleichmäßig war,  obwohl die sogar viel teuer waren als meine neueren Drucker.

Das sind alles auch Faktoren, die bestimmen was aus Sicht des Zahnarztes und Zahntechnikers ein akzeptabler Preis ist. Die Antwort kann also sehr unterschiedlich ausfallen.

Dazu kommt nun aber noch die zunehmende Deindustrialisierung und Verarmung Deutschlands. Siehe dazu auch meinen Artikel Die Deindustrialisierung Deutschlands hat begonnen. Das nächste Problem, das ich wirklich fürchte, sind die als Folge der “Energiewende” in Zukunft zu erwartenden Unterbrechungen der Stromversorgung. Das würde den Aufwand und damit auch die Kosten der hier benötigten zahntechnischen Arbeiten massiv steigern. Auch größere oralchirurgische Arbeiten könnten damit entweder wesentlich teurer oder sogar unmöglich werden. Wenn die Stromversorgung instabil wird, wird aber auch die Zahl der Patienten, die sich noch aufwendigen Zahnersatz leisten können extrem schrumpfen, weil die Wirtschaftsleistung einer Gesellschaft sehr stark von der Stabilität der Stromversorgung abhängt.

Aus meiner Sicht sind die Kosten einer Versorgung mit kortikobasalen Implantaten jedenfalls kein zwingender Grund für eine Behandlung im Ausland.

Die Zuzahlung der Krankenkassen zu Implantatversorgungen bei zahnlosen Kiefern beträgt je nach Bonus nur ca. 550 bis 780 Euro. Der damit verbundene bürokratischen Aufwand ist allerdings zum Teil erheblich.

Informationsquellen im Internet

Hersteller von kortikobasalen Implantaten

Dr. Ihde-Dental

Links:

  • ihde-dental.de ( Die deutsche Firma in Eching bei München)
  • www.implant.com/de/ ( die Firma in Gommiswald in der Schweiz)
  • www.simpladent.in/ Simplandent India ist wegen der Fortbildungsangebote und vor allem auch wegen der Informationen und Publikationen, die man auf deren Webseite findet, interessant.
  • www.implantfoundation.org/  Die Implantfoundation gehört wohl faktisch zur Firma Ihde-Dental. Man findet dort jede Menge Lektüre zu diesen Implantaten.
  • www.peri-implantitis.info/ Diese Seite gehört zur Implantfoundation. Ein sehr interessanter Aspekt der kortikobasalen Implantate ist, dass das bei konventionellen Implantaten oft sehr ärgerliche Problem der Periimplantis (im Prinzip Parodontose  an Implantaten) durch die dünnen Schäfte und die durch die polierten Oberflächen sehr weitgehend oder sogar vollständig vermieden wird.

Der Chef von Dr. Ihde-Dental ist eben jener Dr. Stephan Ihde, der diese Implantate haupsächlich entwickelt hat.) Dr. Ihde-Dental in Eching bei München ist, soweit ich weiß, die einzige Firma in Deutschland, die ein Lager mit diesen Implantaten unterhält und die die meisten Implantate und Hilfsteile auch kurzfristig ab Lager liefern kann. Offiziell  liefert Dr. Ihde-Dental die kortikobasalen Implantate allerdings nur an entsprechend fortgebildete Zahnärzte. Man soll jedes Jahr zumindest eine Fortbildung absolvieren. Nach Beginn der Coronapandemie hat Dr. Ihde aber bis auf die eine Online-Forbildung für Gutachter keine deutschsprachigen Fortbildung mehr angeboten.

Vielleicht steigert dieser Artikel hier aber das Interesse an diesen Implantaten so, dass es auch wieder deutschsprachige Fortbildungen über kortikobasale Implantate gibt.

Monoimplant

Links:

  • monoimplant.com/  Das ist die Internetseite der Firma in der Schweiz. Dort kann man auch den aber nur auf englisch und russisch erhältlichen Katalog herunterladen.
  • monoimplants.com/  Das ist die Internetseite der indischen Filiale der Firma. Dort werden auch Fortbildungen angeboten.
  • International Foundation for Implant Dentistry.  Das ist der registrierte Namen, der auf Broschüren für Fortbildungen von https://monoimplants.com/ auftaucht. Von dieser Foundation habe ich aber noch keine Internetseite gefunden.  Es geht bei dieser “International Foundation for Implant Dentistry” offenbar darum, ein Gegenstück zur “Implantfoundation” der Firma Ihde-Dental zu schaffen.

Monoimplant ist eine Marke oder Abteilung der Firma Novodent SA, zu der auch www.implantswiss.com gehört.

Trate/ROOTT

Link trate.com

Trate ist ebenfalls eine schweizer Firma.  Die Firma hat ein ziemlich großes Angebot an Implantaten für die Zahnmedizin. Neben Ihde-Dental hat Trate, soweit ich gesehen habe, das größte Angebot an Zubehör.

Die kortikobasalen Implantate sind bei Trate/ROOTT aber nur ein Bereich von vielen. Aber das trifft auch auf einige andere der hier aufgelisteten Firmen zu.

Trate/ROOTT arbeitet mit Dr. Henri Diederich aus Luxemburg zusammen und bietet über die von diesem gegründete Open Dental Comunity Fortbildungen an. Dr. Henri Diederich hat auch einen eigenen Youtube-Kanal (   https://www.youtube.com/@henridiederich3559 ). Ich habe mich damit nicht näher befasst, aber ich meine dennoch, dass die Firma Trate/ROOTT und Dr. Henri Diederich durchaus bei einer Übersicht zum Thema kortikobasale Implantate erwähnt werden sollten.

Bionika

Link: www.bionika.hu/en

Bionika bietet unter anderem auch kortikobasale Implantate und Kompressionsimplantate an.  Wie die Webseite zeigt, ist Bionika auch ein Anbieter von künstlichen Hüftgelenken und Chirurgischem Material für Unfallchirurgen (Traumatologen). Fortbildungen werden nicht angeboten. Die Firma gibt es immerhin seit 1989.

Bei Quickdent (quickdent.ch) werden inzwischen die Implantate von Bionika verwendet, wie ich der Diskussion in www.portal-der-zahnmedizin.de/forum/zahnimplantate/erfahrung-mit-simpladent/1.html entnommen habe.

BasalFix

Link: https://basalfix.com/

Eine kleine Firma in Sofia, Bulgarien, die nur kortikobasale Implantate und Kompressionsimplantate anbietet.

Bonenkar

Link: https://bonenkar.com/

Bonenkar ist eine indische Firma, die neben kortikobasalen Implantaten und Kompressionsimplantaten für die Zahnmedizin auch Implantate für die orthopädische Chirurgie herstellt.

Bonenkar bietet für die zahnärztlichen Implantate auch Fortbildungen an.

GenXT

Link: https://genxtimplants.com/

Eine indische Firma. Neben kortikobasalen Implantaten und Kompressionsimplantaten bietet die Firma auch alle paar Monate 3-tägige Implantatfortbildung an. In Anlehnung and die “International Implantfoundatin”, abgekürzt IF von Ihde-Dental hat GenXT einen “Imediate Placement and Loading Implant Akademy” mit der Abkürzung IPL, und ähnlichen Farben.

NSImplant

Links: https://www.nsimplant.it/

Eine italienische Firma, die unter anderem auch kortikobasale Implantate und Kompressionsimplantate und dazu auch eine umfassende, englischsprachige  Fortbildung anbietet:

www.nsimplant.it/en/evolution-clinic-masterclass/

Bioline

Link: https://www.bioline-implants.de/ , siehe auch https://www.bioline-implants.de/contact und www.bioline-implants.de/about

ist eine deutsche oder/und israelische Firma, die sich mit kortikobasalen Implantaten versucht oder versucht hat und die diese aber in ihrem Katalog und auf ihrer Webseite nicht anbietet. Gefunden habe ich diese Firma durch englischsprachige Youtube-Videos des weiter unten bei erwähnten indischen Implantologen Dr. K.A. Reddy ( https://youtu.be/a9HnP4HL6kQ und https://youtu.be/6K0hmCzhDuo )

Der ebenfalls weiter unten erwähnte indische Implantologe Dr. Murugavel bietet in seiner Preisliste für Implantatversorgungen ausdrücklich auch Implantate von Bioline als “deutsche” Implantate an. Es geht dabei aber offenbar um Versorgungen mit 6 oder 8 konventionellen Implantaten pro Kiefer.  Lakh ist dabei die indische Bezeichung für Einhunderttausend. Ein Lakh sind derzeit ca. 1130 Euro.

Angebote von Zahnärzten

Deutsprachige Anbieter

Darüber hinaus gibt es offenbar noch einige wenige weitere Zahnärzte die diese Implantate anwenden.

Zu den deutschsprachigen Anbietern gehöre ich natürlich auch.  (freizahn.de bzw. ingzahn.de), via Telefon 02692-930023 oder email christoph.becker(at)freizahn.de

Englischsprachige Anbieter

Ich liste hier zunächst die Webseiten der indischen Implantologen auf, die ich bei der Fortbildung in Ghaziabad erlebt habe. Darunter dann einige andere indische Implantologen, die mir auf der Suche nach kortikobasalen Implantaten im Internet aufgefallen waren,.

Von Dr. Anita Gala Doshi, Dr.  Mahendra Perumal und Dr. Leelakrishnan habe ich keine Webseiten gefunden. Man findet deren Praxis aber per google. D.h. auch, dass viele sehr gute und erfahrene Implantologen in Indien keine eigenen Webseiten haben.

Andere indische Implantologen, deren Webseiten ich bei Recherchen zum Thema  kortikobasale Implantate gefunden habe:

Mit “basal implants” oder “corticobasal implants” findet man noch viel mehr.

Fortbildungen

Anbieter von Fortbildungen
Literatur
Youtube-Kanäle
Kanäle mit deutschprachigen Videos zur Patienteninformation
Englischsprachige Kanäle und Videos

Die Diskussion “Erfahrungen mit Simpladent”

Ich möchte hier auch auf die Forendiskussion: www.portal-der-zahnmedizin.de/forum/zahnimplantate/erfahrung-mit-simpladent/1.html  hinweisen.

Diese insgesamt sehr lesenswerte Diskussion zeigt deutlich, was ich auch selber, auch von meiner ersten Fortbildung über kortikobasale Implantate an, gedacht und befürchtet habe:

Diese Implantate sind schon revolutionär und in vielen Fällen eine großartige, den konventionellen Implantaten klar überlegene Problemlösung.

ABER, sie sind keine Zauberkugel. Sie sind keine implantologische Wunderwaffe. Diese Implantate haben  auch Nachteile und  Schwächen. Sie sind mit Risiken verbunden und es gibt auch Fehlschläge und Enttäuschungen.  Es ist ganz sicher keine gute Idee gesunde, funktionierende Zähne zu ziehen, um dann an deren Stelle diese Implantate einzubringen. Dazu hat mir ein Satz des sehr erfahrenen indischen Mund-, Kiefer- und Gesichstschirurgen Dr. Vivek Gaur gefallen, den er bei der von ihm organisieren Fortbildung in Ghaziabad gesagt hat: “Wir sollten nicht vergessen, dass ein Implantat eine Pathologie ist.”

Implantate sind kein perfekter Ersatz für gesunde Zähne. Sie können in vielen Fällen aus Sicht des Patienten sogar ein vollwertiger Ersatz für gesunde Zähne sein und sie können in manchen Situationen vielleicht auch deutlich besser und sicherer sein als Zähne die man um jeden Preis erhalten will.  Aber trotzdem sind Implantate keine “Original Ersatzteile” sondern immer nur ein Behelf.

Es gibt aber auch Grenzfälle, in denen das Ergebnis und der Nutzen unsicher sind und es gibt Fälle, in denen diese Implantate mit hoher oder sogar mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit versagen.

Nachtrag vom 18.9.2023 wg. Löschung der Diskussion

Der obige Link zur Diskussion im “Portal-der-Zahnmedizin” funktioniert leider nicht mehr. Am 13.9. bis 15.19.2023 hatte es dort noch einmal eine heiße, zum Teil leider mit heftigen Beleidigungen gespiekte Diskussion zwischen Dr. Stefan Ihde (dem Gründer und wohl auch Eigentümer von Simplant und von Dr. Idhe Dental, sowie von Quickdent.com), sowie von Harald Zindel, dem Gründer von Quickdent.ch und einigen offenbar sehr enttäuschten und zum Teil dauerhaft heftig geschädigten Patienten gegeben. Leider habe ich die Diskussion der letzten Zeit nur zufällig mit meinem Smartphone lesen können, weil ich auf einer Fortbildung war und meinen Notebook nicht dabei hatte.

Als ich jetzt, wieder zurück in Deutschland war und den neusten Stand der Diskussion zum Thema “Erfahrungen mit Simpladent” abspeichern wollte, war die gesamte Diskussion gelöscht. Insgesamt hatte diese über mehrere Jahre geführte Diskussion meine anfänglichen, seit meiner ersten Fortbildung bei Dr. Ihde im Frühjahr 2016 gehegten Befürchtungen bestätigt, dass die Versprechen die den Patienten bei Simpladent, Quickdent.ch und Quickdent.com gemacht werden, in manchen (oder auch in vielen?) Fällen nicht gehalten werden können, und dass es wahrscheinlich zu Enttäuschungen der Patienten, sowie zu  Prozessen gegen die verantwortlichen Implantologen kommen würde. Mir hatte gerade diese Diskussion bestätigt, dass es schon richtig war, dass ich bei dem Einsatz dieser Implantattechnik langsam und vorsichtig vorgegangen bin, weil mir die Erfolgsversprechungen von Dr. Ihde suspekt und unglaubwürdig erschienen, obwohl ich viele Aspekte und Möglichkeiten dieser kortikobasalen Implantate sehr beeindruckend und überzeugend fand und auch weiterhin finde.

Diese nun leider gelöschte Diskussion “Erfahrungen mit Simplandent” auf dem Portal-der-Zahnmedizin war meines Erachtens ein sehr bemerkenswerter Zusammenstoß  implantologischer Überheblichkeit und darauf aufbauender Werbeversprechen mit der Praxis. Es gab in der Diskussion Patienten die sehr zufrieden war und es gab aber eben auch welche die extrem unzufrieden waren. Sowohl bei Dr. Stefan Ihde von Simplandent als auch bei Dr. Nora Fazekas von Quickdent (die zeitweise aber offenbar auch Ausbilderin für die von Dr. Ihde gegründete “International Implant Foundation” war und die offenbar auch ziemlich viele Patienten mit diesen Implantaten versorgt hat),  zur heftig enttäuschen Patienten und auch zu Prozessen wegen tatsächlich oder vermeintlich fehlgeschlagener Behandlungen gekommen ist.

Für mich ist diese Diskussion eine eindringliche Warnung für Zahnärzte und Patienten: Man sollte sich insbesondere davor hüten leichtfertig Zähne zu ziehen bzw. ziehen zu lassen, die von erfahrenen und gut fortgebildeten Allgemeinzahnärzten, Parodontologen oder Endodontologen problemlos erhalten werden könnten. Diese kortikobasalen Implantate sind, entgegen der Werbung (z.B. von Quickdent.com) eben keine Alternative zu eigenen Zähnen, sondern sie sind nur ein in bestimmten Fällen  brauchbarer Notbehelf. Auch so ein Notbehelf kann sehr komfortabel und aus Sicht des Patienten tatsächlich so gut oder vielleicht sogar besser als die eigenen Zähne sein – zumindest wenn die Erfahrung des Patienten mit seinen eigenen Zähnen, warum auch immer, ziemlich schlecht und schmerzhaft war. Aber man sollte halt vorsichtig sein und bedenken, dass es selbst bei angeblich oder tatsächlich genialen und extrem erfahrenen Implantologen zu Fehlschlägen und zu sehr unzufriedenen Patienten kommen kann.

Es ist zu hoffen, dass sich ein neues, unabhängiges öffentliches Forum für solche Diskussionen findet, und dass solche Diskussionen wie in “Erfahrungen mit Simpladent” auf dem “Portal-der-Zahnmedizin” dort dann erhalten bleiben und soweit nötig moderiert aber eben nicht einfach ganz gelöscht werden.  Es hätte meines Erachtens gereicht die Beleidigungen und emotionalen Ausraster einiger Diskussionsteilnehmer zu löschen und die Betreffenden zu ermahnen.

Überhaupt ist eine große Schwäche der kortikobasalen Implantate, dass es dazu weder für Zahnärzte noch für Patienten leicht zugängliche Diskussionsrunden, Foren oder E-Mail-Listen gibt. Was ich bisher gefunden habe sind nur von Herstellern eingerichtete Whats-App-Gruppen wo man gesperrt wird wenn man es wagt kritische Bemerkungen zu machen oder günstige Fortbildungsangebote der Konkurrenz zur erwähne,  und wo Diskussionen über Fehlschläge und Probleme abgewürgt oder einfach gelöscht werden.

Auch finde ich Whats-App, aber auch Facebook und Telegramm für solche Diskussionen ungeeignet, weil diese bei vielen Teilnehmern und vielen parallel behandelten Themen schnell unübersichtlich und unpraktisch werden..

Ende des Nachtrages.

Meine Fortbildungen

Fotos der Zertifikate meiner Fortbildungen zum Thema kortikobasale Implantate in chronologische Reihenfolge.

 

IF-2023-05-13

Tatsächlich habe ich über die oben bescheinigten Fortbildungen und auch noch einige nicht bescheinigte Fortbildungen zum Thema kortikobasale Implantate absolviert. Insbesondere war ich im April 2018 und im Februar 2020 für drei bzw. zwei Tage zu einer klinischen Fortbildung bei Dr. Ihde in Eching bei München. Dabei habe ich bei einer ganzen Reihe Implantatoperationen zu gesehen und Fragen stellen können.

Schlußbemerkung

Alles in allem hoffe ich, dass dieser Artikel sowohl Patienten als auch Zahnärzte auf diese kortikobasalen Implantate aufmerksam macht, und dass damit gleichzeitig die Nachfrage und auch das Angebot steigen.

Diese kortikobalalen Implantate sind sicher keine gesunde Zähne ersetzende “Wunderwaffe”.  Aber  wenn man ihre Grenzen und Schwächen kennt und beachtet, dann sind sie schon ein großer Fortschritt.  Man kann damit Knochenaufbau mit all seinen Kosten, Problemen und Nachteilen vermeiden. Dazu kommt dann noch die relativ gute Resistenz dieser Implantate gegen Parodontitis.

Gerade auch in Zeiten knapper werdender Mittel können diese Implantate ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensqualität sein.

Zähne sind zum Essen, Sprechen und Lachen da, und wenn sie fehlen und wenn konventioneller Zahnersatz unbefriedigend ist, dann kann man mit diesen kortikobasalen Implantaten  in vielen Fällen verblüffend schnell, gut und auch kostengünstig für einen funktionierenden Ersatz sorgen.

Kelberg, den 15. Juli 2023

Christoph Becker