Im Folgenden habe ich den relativ kurzen (5 Min. Lesezeit) am 8.10.2021 veröffentlichten Artikel The Unforgivable Sin von PD Dr. Geert Vanden Bossche übersetzt, weil dieser insbesondere das Problem der Impfung von Kindern und Jugendlichen sowie die Phänomene der Verdrängung der multifunktionellen Antikörper des angeborenen Immunsystems sowie den Effekt schneller Reinfektionen durch hohen Infektionsdruck sehr prägnant und für meine Begriffe verständlich erklärt.
Zur Information über die Person und Qualifikation von PD Dr. Geert Vanden Bossche verlinke ich hier auf die entsprechende Stelle in Covid-Giganten: https://www.freizahn.de/2021/10/covid-giganten/#pd_dr_geert_vanden_bossche . Dr. Geert Vanden Bosche hat unter anderem die deutsche Lehrberechtigung (Habilitation) für Hochullehrer im Fach tierärztliche Virologie und er hat vier deutsche Fachtierarztausbildungen, nämlich für Pferde, Mikrobiologie, Virologie und Tierhygiene. Alleine diese Massen an Qualifikationen dürfte alles übertreffen, was die in Sachen Coronapandemie bekannten deutschen Experten vorzuweisen haben.
Beginn der Übersetzung:
Man fragt sich, wie es möglich ist, dass geimpfte Menschen zwar genauso viele Viren ausscheiden und übertragen wie ungeimpfte (1), die Geimpften aber dennoch vor schweren Erkrankungen geschützt sind, während die Ungeimpften als ungeschützt gelten. Wie ist es also zu erklären, dass die Virusausscheidung und -übertragung und damit die Virusvermehrung durch den Impfstoff offenbar nicht mehr beeinträchtigt werden, während für das Auftreten von (schweren) Erkrankungen nach wie vor das Gegenteil gilt?
Auf der Grundlage ihrer Studienergebnisse kommen die Autoren des oben genannten Berichts (1) zu dem Schluss, dass es keinen signifikanten Unterschied in der Viruslast zwischen Gruppen von geimpften und ungeimpften, asymptomatischen und symptomatischen Personen gibt, die sich mit der SARS-CoV-2-Delta-Variante infiziert haben. Also, noch einmal: Wenn man bedenkt, dass Geimpfte genauso viele Viren ausscheiden und übertragen wie Ungeimpfte, wie kann man dann überhaupt postulieren, dass Ungeimpfte anfällig für schwere Krankheiten sind, während Geimpfte noch weitgehend vor schweren Krankheiten geschützt sind?
Ehrlich gesagt, macht das überhaupt keinen Sinn. Es muss also ein “kleines” Detail geben, das die derzeitige “Erzählung” übersehen hat.
Moment mal … Schließt der oben erwähnte Vergleich der Viruslast zwischen Geimpften und Ungeimpften auch Menschen ein, die SCHWER erkrankt sind? Das ist nicht der Fall! Könnte es also sein, dass Ungeimpfte nur dann für schwere Krankheiten anfällig sind, wenn ihre erste (d. h. angeborene) Linie der Immunabwehr aufgrund einer verminderten Funktionsfähigkeit ihrer angeborenen, polyreaktiven Antikörper (Abs) geschwächt ist? Hmmm, das könnte durchaus erklären, warum ältere Menschen und solche, deren Immunsystem geschwächt ist oder die an Grunderkrankungen leiden, anfälliger für schwere Covid-19-Erkrankungen sind. Doch was ist mit unseren gesunden Kindern und Jugendlichen, da man davon ausgeht, dass diese Altersgruppen über hervorragende angeborene, bereits vorhandene Immuneffektorzellen verfügen (2), nun aber auch zunehmend an schweren Covid-19-Erkrankungen erkranken. Könnte dies auf Spike(S)-spezifische Antikörper zurückzuführen sein, die junge und gesunde Kinder bis zu 8 Wochen nach einer asymptomatischen Infektion in sich tragen können und die ihre angeborenen schützenden Antikörper verdrängen (3)? Wenn dies zutrifft, würde dies bedeuten, dass nur ein kleiner Teil der jungen und ungeimpften Menschen für schwere Erkrankungen anfällig ist (d. h. diejenigen, die nach einer früheren Infektion recht schnell wieder mit Sars-CoV-2 in Kontakt kommen), dass aber die große Mehrheit von ihnen immer noch vor schweren Erkrankungen geschützt ist, unabhängig davon, welche Sars-CoV-2-Linie in der zirkulierenden Viruspopulation vorherrscht. Dies scheint in der Tat der Fall zu sein! Oder glauben einige unserer “Experten”, dass die ungeimpften Kinder und Jugendlichen, die nicht an der Covid-19-Krankheit erkranken, einfach gar nicht mit dem Virus in Kontakt gekommen sind? Aber wie konnte das passieren, wenn man bedenkt, dass die Pandemie in den meisten Ländern vor mehr als 1,5 Jahren begann, dass wir es jetzt mit hochinfektiösen Varianten zu tun haben und dass die Maßnahmen zur Infektionsprävention weitgehend gelockert wurden?
Vielleicht sollten wir also die funktionelle Immunkapazität von ungeimpften Jugendlichen, die schwer erkranken, nicht mit derjenigen vergleichen, die nur leicht oder mittelschwer erkranken oder überhaupt keine Symptome entwickeln. Allerdings wurde die Virusübertragung und -ausscheidung bei Letzteren mit derjenigen bei Geimpften verglichen (4). Ist jemandem bewusst, dass der Schutz vor (schweren) Krankheiten bei gesunden Kindern und Jugendlichen auf angeborene Antikörper zurückzuführen ist (5), und zwar unabhängig von der möglichen kurzfristigen Anwesenheit von schlecht funktionierenden S-gerichteten Antikörpern (die sogar dazu beitragen können, die Immunabwehr zu schwächen, anstatt sie zu stärken)? Ist sich jemand darüber im Klaren, dass dieser Schutzmechanismus sich grundlegend von dem unterscheidet, der die Geimpften vor schweren Krankheiten schützt? Wenn sie in ausreichender Konzentration vorhanden sind, verdrängen hoch affine, antigenspezifische Antikörper leicht niedrig affine, multispezifische Antikörper bei der Bindung an dasselbe Antigen (6). Daher kann man davon ausgehen, dass bei den Geimpften eine lang anhaltende funktionelle Unterdrückung ihrer schützenden, CoV-erkennenden angeborenen Antikörper auftritt und sie daher zum Schutz vor schweren Erkrankungen auf ihre S-spezifischen Antikörper angewiesen sind (7).
Da der Mechanismus der Immunabwehr bei Geimpften ein völlig anderer ist als bei Ungeimpften, ist das Mantra der Interessenvertreter von Massenimpfungen, dass die Impfung von Kindern und Jugendlichen einen besseren Schutz vor schweren Krankheiten bietet, ein Lehrbuchbeispiel für wissenschaftlichen Unsinn. Ihre irrationalen, fehlerhaften Extrapolationen verleiten die Menschen zu der Annahme, dass sie ihre Kinder impfen lassen sollten, obwohl es kaum einen katastrophaleren Eingriff in das Immunsystem gibt, den man sich vorstellen könnte. Im Einklang mit den intrinsischen funktionellen Eigenschaften angeborener, multispezifischer Antikörper sind gesunde Kinder und Jugendliche NICHT “von Natur aus” anfällig für eine Sars-CoV-2-Linie, sondern erwerben eine solche Anfälligkeit ausschließlich als direkte Folge einer funktionellen Unterdrückung ihrer gut etablierten angeborenen Immunkapazität aufgrund einer raschen Reexposition oder, was noch viel schlimmer und langwieriger ist, aufgrund einer Impfung. Die Wahrscheinlichkeit einer raschen Reexposition gegenüber Sars-CoV-2 nach einer früheren Infektion steigt dramatisch an, wenn sich hochinfektiöse Varianten ausbreiten. Eine solche Ausweitung der Prävalenz ist eine direkte Folge von Massenimpfkampagnen, da Massenimpfungen die Geimpften zu einem ausgezeichneten Nährboden für natürlich selektierte S-gerichtete Immunfluchtvarianten machen.
Wenn es also keinen Widerspruch in der obigen Argumentation gibt und wenn nicht jemand erklären kann, wie eine ähnliche Virusreplikation und Übertragungsdynamik bei geimpften im Vergleich zu ungeimpften Personen zu unterschiedlichen klinischen Manifestationen der Infektion führen kann, können wir nur zu dem Schluss kommen, dass das Szenario folgendes ist: Die Impfung von Kindern und Jugendlichen schaltet ihre weitgehend schützende angeborene Immunität aus und ersetzt sie durch S-spezifische Antikörper, die zunehmend unbrauchbar werden, da ihre neutralisierende Kapazität infolge des verstärkten Entweichens von Sars-CoV-2 aus den neutralisierenden Antikörpern [NAbs] immer mehr erodiert (ein Trend, der von Molekularepidemiologen eindeutig bestätigt wurde (8)). Die Resistenz gegen die neutralisierende Wirkung von Antikörpern aus dem Impfstoff, die dennoch in der Lage sind, Sars-CoV-2-Virionen zu binden und damit die schützenden angeborenen Antikörper zu verdrängen, erhöht wahrscheinlich die Anfälligkeit der Geimpften für ADE (Antikörper-abhängige Verstärkung der Krankheit).
Solange die Virologie und die Immunologie nicht neu geschrieben werden, kann ich mir nicht vorstellen, wie die Massenimpfung unserer Kinder und Jugendlichen nicht zu einem noch katastrophaleren Ergebnis all der wissenschaftlich irrationalen und nicht zu rechtfertigenden Impfbemühungen führen soll. Dadurch wird nicht nur das Risiko der Kinder, an einer (beschleunigten) Covid-19-Krankheit zu erkranken, dramatisch erhöht, sondern auch die hocheffiziente Fähigkeit gesunder, nicht geimpfter Menschen, den gefährlichen, ständig steigenden viralen Infektionsdruck in der Bevölkerung zu verringern, genommen. Indem wir unsere Jugendlichen, Kinder und ganz allgemein alle Menschen bei bester Gesundheit impfen, berauben wir einen wichtigen Teil der Bevölkerung ihrer “antiviralen” Fähigkeit und machen sie stattdessen zu einer Brutstätte für infektiösere und zunehmend NAntiköper-resistente Varianten. Mit anderen Worten: Die Massenimpfung von Kindern wird den Prozess des Aufbaus einer Herdenimmunität in der Bevölkerung unweigerlich behindern. Während ungeimpfte Kinder, die sich mit der Covid-19-Krankheit anstecken, in der überwiegenden Mehrheit der Fälle nicht schwer erkranken und zum Aufbau der Herdenimmunität in der Bevölkerung beitragen, werden Massenimpfkampagnen bei Kindern verhindern, dass sie zur Herdenimmunität beitragen, weil infektiösere Virusvarianten zunehmend der Neutralisierung durch das Anti-S-Antikörper der Impfung entgehen und in einem solchen immunologischen Umfeld einen erheblichen Fitnessvorteil erlangen.
Es besteht kein Zweifel daran, dass groß angelegte Immuninterventionen, welche die Immunpathogenese der Krankheit ignorieren, ein Rezept für massive Katastrophen sind.
Es kann nicht sein, dass hochqualifizierte Impfstoffexperten diese eindeutige Botschaft nicht verstehen. Ich kann ihnen allen nur zurufen, unabhängig von ihrem internationalen Ruf, der Zahl der Preise und Anerkennungen, die sie erhalten haben, der Zahl der Bücher, die sie geschrieben haben, oder der hochrangigen Arbeiten, die sie in von Experten begutachteten Zeitschriften veröffentlicht haben: Schämt euch, dass ihr nicht aufsteht.
(1) https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.09.28.21264262v2
(2) mit Ausnahme derjenigen, die mit seltenen genetischen Defekten von angeborenen Immuneffektor-Genen geboren werden
(3) https://www.geertvandenbossche.org/post/c-19-pandemia-quo-vadis-homo-sapiens: Seite 1-2 und https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7772470/pdf/fimmu-11-610300.pdf
(4) https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.09.28.21264262v2
(5) siehe Literaturhinweise auf der Website www.geertvandenbossche.org unter Thema 1
(6) https://www.geertvandenbossche.org/post/c-19-pandemia-quo-vadis-homo-sapiens: Seite 1-2
(7) Da die Schutzwirkung der durch die Impfung gebildeten Antikörper zunehmend nachlässt, wurden die Behauptungen über den Impfschutz auf den “Schutz vor schweren Krankheiten” reduziert.
(8) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33688681/
Ende der Übersetzung.
Kelberg den 9.10.2021
Christoph Becker
Danke für die deutsche Übersetzung.