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Donald Trump und die Straße von Hormus

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Reuters titelte am 24.6.2019: Trump – China & Co sollen Tanker in der Straße von Hormus selbst schützen [2].  Das ist ein genialer Schachzug, mit dem Trump einmal mehr zeigt, wie sehr ihn die meisten unterschätzen.

Mit der Forderung, dass gefälligst andere den Schiffsverkehr durch die Straße von Hormus sichern sollen, separiert Trump Amerikas Interesse an einer Beendigung des iranischen Atomprogramms von der Sicherheit des Schiffsverkehrs.

Das heißt, die USA können damit in Zukunft den Iran angreifen und dessen Atomanlagen zerstören, aber wenn der Iran dann wie angekündigt zurückschlägt, indem er die Straße von Hormus blockiert, dann schadet er damit nicht den USA, sondern China, Japan und Europa. Bei einer Blockade der Straße von Hormus würden die USA nämlich kaum betroffen sein, weil sie selbst genug Energie produzieren. Aber die Weltmarktpreise für Energie würden explodieren. Das könnte die Wirtschaft und damit auch die innere Stabilität in China, Japan und Europa zusammenbrechen lassen. Durch einen Angriff auf den Iran könnten die USA damit nicht nur die Atomanlagen des Iran zerstören, sondern gleichzeitig insbesondere China, aber auch die Staaten des ihn verachtenden, dem Iran besser gesinnten  Europas kollabieren lassen. Der Iran wird das eher nicht wollen. Der Iran wird folglich sein Atomprogramm aufgeben, weil seine wichtigste Waffe, nämlich die  Blockade der Straße von Hormus, den USA sogar nützen und den Gegnern der USA  schwer schaden würde. Wenn die Führung des Irans das wider Erwarten nicht einsehen sollte,  dann läuft die Verteidigungsstrategie des Iran nun faktisch darauf hinaus, Amerika stärker zu machen und die Feinde Amerikas wirtschaftlich an die Wand zu fahren und zu destabilisieren.

Kelberg, den 24. Juni 2019

Christoph Becker

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