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Das Schrumpfen der Ölreserven und der Gewinne bei Exxon

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Die Gewinne und die Ölreserven von Exxon, einer der größten und einst ertragsstärksten Ölfirmen der Welt, sind dramatisch gesunken. Exxon mußte kürzlich fast 1/3 seiner Ölreserven abschreiben, während sich die längerfristigen Schulden in nur 3 Jahre verdreifacht haben.

Am 3. November erschien auf der Websteite SRSroccoreport.com [2] von Steve St. Angelo,  ein Artikel über Geschäftsentwicklung der Firma Exxon:  END OF THE U.S. MAJOR OIL INDUSTRY ERA: Big Trouble At ExxonMobil [3] (dt. Das Ende des Zeitalters der großen amerikanischen Ölindustrie: Großer Ärger bei ExxonMobil).

Das Wesentliche:

Dieses Entwicklung sollte man vor dem Hintergrund sehen, daß der künftige Präsident der USA, Donald Trump, in seiner Rede zur Annahme der Wahl unter anderem ein gigantisches, und damit auch sehr viel Energie kostendes Programm zur Instandsetzung der maroden Infrastruktur angekündigt hat.

Nicht nur vor diesem Hintergrund ist es etwas bedrückend, sich Chris Martensons Analyse und Lagebeschreibung Wahl von Donald Trump durch zu lesen:  Get Ready… Change Is Upon Us – The ‘economic peace’ we’ve enjoyed for decades is over [5] ( dt.: Macht euch fertig … Der Wandel kommt über uns – Der wirtschaftliche Frieden den wir Jahrzehnte lang genossen haben ist vorbei).

Wie Martenson mit Hilfe einer Grafik über die  gesamten Verbindlichkeiten der USA, in Relation zu deren Bruttosozialprodukt zeigt,  sind die Verbindlichkeiten von 2001 bis heute von 700 % des Bruttosozialproduktes auf jetzt über 1100 % gestiegen. Die Verbindlichkeiten umfassen die Staatsschulden, die Pensions- und Rentenversprechen, die privaten Schulden, Schulden wegen der Sozialversicherung, und mehr. Die Wahrscheinlichkeit, daß die USA ihre Verbindlichkeiten jemals ausgleichen können sinkt also von Jahr zu Jahr. Wenn das einer Firma oder Privatperson, und nicht wie hier einer ganzen Gesellschaft, passiert ist sie bankrott.

Die Situation ist in Japan und Europa ähnlich. Vor diesem Hintergrund explodieren nun die Förderkosten für das Öl, während die Wirtschaft höhere Ölpreise nicht mehr zuläßt und während die Reichen immer Reicher und die Armen und vor allem der Mittelstand immer ärmer wird.

Daß sich Deutschland mit der “Energiewende” und seinem “Klimaschutzplan” weitere Wohlstandsverluste aufbürdet und die Fähigkeit künftige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen weiter schrumpft kommt noch dazu. Siehe dazu auch meinen Artikel:  100 PROZENT ERNEUERBARE ENERGIE BIS 2030? [6]

Die deutsche Einwanderungs- und “Asyl-” oder Flüchtlingspolitik”  wirkt  vor diesem Hintergrund bei nüchterner Betrachtung besonders abgehoben und irre. Von “wir schaffen das” kann keine Rede sein.  Auch ist Deutschland kein reiches Land sondern es ist faktisch überschuldet. Es lebt weit über seine Verhältnisse. Dazu leistet es sich Politiker und eine Kanzlerin, die mindestens so abgehoben und realitätsfremd sind wie die amerikanischen Liberalen für die Hillary Clinton angetreten ist und verloren hat.

Zu allen relativ zum Bruttoinlandsprodukt erfolgenden Berechnungen ist zu bedenken, daß dieses linear vom Energieverbrauch abhängt. world-gdp-compared-to-energy-consumption [7] Die folgende Grafik zeigt den Zusammenhang von  Bruttosozialprodukt der Welt und Energieverbrauch von 1969 bis 2013. Die Grafik habe ich dem Artikel  Why energy prices are ultimately headed lower; what the IMF missed [8](dt.: Warum die Energiepreise ultimativ fallen werden; was der IMF übersehen hat) von Gail Tverberg entnommen.

Wenn nun immer mehr Kapital und auch Energie für die Förderung von Energie verwendet wird, dann steht immer weniger für den Rest der Wirtschaft zur Verfügung. Wenn die Energieförderung und die wirtschaftlich nutzbaren Reserven trotz steigendem Aufwand sinken, wie die Zahlen von Exxon zeigen, dann ist zu erwarten, daß schließlich auch das Bruttosozialprodukt sinkt, weil die zu  dessen Generierung erforderliche Energie geringer wird. Wenn aber das Bruttosozialprodukt in absoluten Zahlen sinkt, dann steigt die relativ zum Bruttosozialprodukt ausgedrückte Verschuldung der Staaten und der Gesellschaften.

Chris Martenson hat für seinen oben erwähnten Artikel  vom 11.11.2016:  Get Ready… Change Is Upon Us – The ‘economic peace’ we’ve enjoyed for decades is over [5] ( dt.: Macht euch fertig … Der Wandel kommt über uns – Der wirtschaftliche Frieden den wir Jahrzehnte lang genossen haben ist vorbei) einen Stahlhelm als Symbol gewählt. Ich denke das ist passend.  ABER, man sollte dazu auch sehen, was er zur Diskussionskultur und zur Gesellschaft überhaupt schreibt.

Ich habe allerdings nicht den Eindruck, daß in Deutschland derzeit eine sachliche und normale Diskussion überhaupt möglich ist. Auch die deutschen Gutmenschen und Politiker sind ähnlich wie die amerikanischen Liberalen, denen der britische Komiker Jonathan Pie in dem folgenden Video, das auch Martenson eingebunden hat, satirisch-realistisch erklärt wie und warum Donald Trump die Wahl gewonnen hat:

Kelberg, den 12. November 2016

Christoph Becker

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