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Mit Bleifuß in die Vergangenheit

Lesedauer 7 Minuten
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“Mit Bleifuß in die Vergangenheit” lautete die Überschrift des mich hier inspirierenden Kommentars im Daun-Gerolsteiner Wochenspiegel [2]vom 27. 01.2016. Der Redakteur des Wochenspiegels hatte nur die Titelgeschichte über die derzeit niedrigen Benzinpreise und den wegen der niedrigen Preise erheblichen gestiegenen Benzinverbrauch kommentiert. Zitat “Was bei allem Überschwang jedoch vergessen wird: Jeder motorisierte Kilometer mehr schadet der Umwelt. Ob diese Erkenntnis reift, sobald die Preise wieder steigen, ist zu bezweifeln.”

Mir drängen sich angesichts dieses Kommentars und seiner Überschrift aber noch ganz andere, sehr viel weiter gehende Überlegungen auf.

Zunächst möchte ich anmerken, dass die vermutlich größte vermeidbare Umweltbelastung die die deutschen Bürger derzeit entweder zähneknirschend und die im Bundestag sitzenden Parteien verfluchend dulden oder aber sogar als zivilisatorische Errungenschaft feiern, die Aufnahme der “Flüchtlinge” in Deutschland und auch der Versuch diese zu integrieren sein dürfte – vor allem wenn man auch noch die ökologischen Folgekosten bedenkt.

Dafür gibt es verschiedene Gründe:

Prof. Eibl-Eibesfeld hatte in einem seiner Bücher, ich glaube es war  Krieg und Frieden aus der Sicht der Verhaltensforschung [13], auch darauf hingewiesen, dass die relative ethnische und  kulturelle Homogenität Deutschlands letztlich das Produkt jahrhundertelanger Kriege einer multikulturellen Gesellschaft sei. Mit anderen Worten, Deutschland ist im Laufe einer sehr blutigen Geschichte aus vielen Stämmen und Völkern entstanden. Wer Deutschland nun wieder zu einem multikulturellen Land mache, der sorge damit dafür, dass sich diese blutige Geschichte wiederholen werde. D.h., die Aufnahme der Flüchtlinge und die Förderung der Einwanderung nach Deutschland bedeuten, dass wir mit Bleifuß zurück in die Vergangenheit der Kriege, Bürgerkriege und Pogrome fahren – oder besser von verantwortungslosen, unvernünftigen, ihrer Aufgabe nicht gewachsenen PolitikerInnen mit Bleifuß dort hin gefahren werden. Was passiert wenn in einem überbevölkerten, multiethnischen Land – wie auch Deutschland es nach einem Zusammenbruch der Versorgung mit Fossilen Brennstoffen in Zukunft nun dank der Flüchtlinge und Masseneinwanderung sein wird – passieren kann, kann in Jared Diamonds sehr lesenswertem Buch Kollaps: Warum Gesellschaften überleben oder untergehen [14], in dem Kapitel über den Völkermord in Ruanda eine gute Beschreibung finden. Die Waffen der Täter dort waren übrigens meist nur einfache Macheten. Eine Warnung die dieses Kapitel auch enthält ist, dass es sich bei dem Massenmord Ruanda nicht nur um einen ethnischen Konflikt sondern auch um einen Konflikt arm – gegen Reich gehandelt hat. Zum Thema Mit Bleifuß zurück in die Vergangenheit passt hier auch was ich in Deutsche Parteien – Vergangenheit und Zukunft [15]erwähnt und auf dem Mannheimerblog [16] gefunden habe.

Die Überschrift Mit Bleifuß zurück in die Vergangenheit lässt mich aber aber auch noch an andere Aspekte der Zukunft denken. Ich hatte in den letzten Tagen unter anderem die folgenden Interviews von Chris Martenson angehört:

David Stockman [19] sieht die USA als ein zerfallendes Empire und findet die amerikanische und westeuropäische Politik ziemlich idiotisch.   Der Zerfall unserer heutigen Zivilisation, durch zunehmende Komplexitätskosten, idiotische Außenpolitik, verantwortungsloses Schuldenmachen usw. erinnert auch wieder an die Vergangenheit, nämlich an den Zerfall und Untergang anderer, früherer Zivilisationen.

Richtig heftig zeigt James Howard Kunstler wie wir mit Bleifuß in die Vergangenheit fahren. Seine Sachbücher

zweigen warum wir mit Bleißfuss  in die Vergangenheit rasen.

Seine seine Romane

zweigen an einem Beispiel wie die Ankunft in der Zukunft die der Vergangenheit von vor mehr als 200 Jahren, vor der Entdeckung und massenhaften Nutzung fossiler Energie, sehr ähnlich werden könnte,  im Nordosten der USA aussehen und von den Überlebenden unserer Zivilisation erlebt und gemeistert werden könnte.

Es wäre zu wünschen, dass wir in allen Bereichen den Fuß vom Gas nehmen und aufhören unsere Politiker weiter ohne Sinn und Verstand mit Bleifuß in die Zukunft rasen zu lassen.  Bei den Landtagswahlen am 13. März 2016 könnten die Wähler in freier und geheimer Wahl die Notbremse ziehen. Wenn die AfD in allen drei Landtagswahlen die absolute Mehrheit holen würde, könnten die damit noch lange nicht viel Unsinn machen. Es ginge ja nur um Landespolitik und unfähiger als die derzeitigen Politiker und Abgeordneten der in den Parlamenten sitzenden Parteien können die Abgeordneten und Politiker der AfD und andere noch nicht in den Parlamenten sitzenden Parteien auch nicht sein bzw. werden.

Aber wenn die Wähler die Notbremse ziehen und der AfD bei den drei Landtagswahlen am 13. März eine Absolute Mehrheit verschaffen würden, dann würden unsere ehemals großen Volkspartein, nämlich die CDU und die SPD vielleicht wieder zu Besinnung kommen und unter einer anderen Führung vielleicht doch wieder eine verantwortungsbewußte und kluge Politik machen.

Die Zukunft wird so oder so schwer und gefährlich genug. Aber so wie wir derzeit mit Bleifuß in die Vergangenheit vor der industriellen Revolution, also in die Zeit von vor über 200 Jahren rasen, und auch zurück in eine Zeit des Kollapses unserer Staates, und das mit einer um ein vielfaches größeren, ohne mit Hilfe von fossilen Energien hergestellten Nahrungsmitteln nicht mehr ernährbaren und dazu zunehmend multikulturellen, von Anspruchsdenken verwöhnten Bevölkerung, sind wir wie Geisterfahrer.

James Howard Kunstler sagt in dem oben verlinkten Interview  dass Gesellschaften auch tragische Fehlentscheidungen treffen und auch untergehen können. Und er sagt auch, dass wir, ob wir wollen oder nicht, die Komplexität unserer Gesellschaft ganz erheblich werden reduzieren müssen.  Ich meine er hat recht. Wenn wir die Komplexität unserer Gesellschaft  nicht freiwillig,  geplant und intelligent reduzieren (derzeit tun wir, oder besser unserer Volksparteien, alles um die Komplexität der Gesellschaft und damit auch deren Kosten, weiter zu steigern), dann werden wir unfreiwillig und ungeplant erleben das die Komplexität unserer Gesellschaft reduziert wird –  mit allen humanitären, wirtschaftlichen und ökologischen Mehrkosten tun, die mit einem unfreiwilligen, unerwarteten Kollaps verbunden sein werden.

Der  Kommentar “Mit Bleifuß in die Vergangenheit”, im Wochenspiegel, der mich zu diesem Artikel inspiriert hat,  endet mit dem Satz: Ob diese Erkenntnis reift, ……., ist zu bezweifeln.

 Kelberg, den 29. 1. 2016 Christoph Becker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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