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Jesus, Krieg und Frieden

Lesedauer 13 Minuten
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Seit einigen Jahren habe ich mir an Heiligabend meistens den Film “Merry Christmas” [2] angesehen, der vom Kleinen Weihnachstfrieden [3] , an der Westfront 1914 handelt, bei dem deutsche, britische und französische Soldaten an Heiligabend zum Entsetzen ihrer militärischen Führungen ihre Schützengräben verlassen und gemeinsam Weihnachten gefeiert haben.

In meinem Beitrag über die Bergpredigt [4], zum 1. Advent 2014,  hatte ich gezeigt, dass Jesus die für das weinerlich-feminine Gutmenschenchristentum des Westens fundamentalen Worte überhaupt nicht gesagt hat, bzw. nicht gesagt haben kann. Jesus hat auch nie den robust kriegerischen Gott des alten Testamentes und seine Vertreter angegriffen. Er hat dessen Taten und Worte nie verurteilt, sondern sich als mit diesem sehr verbunden und als mit IHM einer Meinung angesehen.

Jesus kam nicht nur um Frieden zu bringen, sondern auch Krieg

Für meinen  Blogbeitrag zum 4. Advent 2014 habe ich nun das Neue Testament,  in der Übersetzung der Heiligen Schrift von Hermann Menge, nach den Suchbegriffen “Schwert“, “Krieg” und “Frieden” durchsucht und über die Ergebnisse nachgedacht. Der Hintergrund hierfür war zunächst Matthäus 10, 34, wo Jesus sagt:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 34 »Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen! Nein, ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert (= Krieg). 34 „Denket nicht, daß ich gekommen sei, um mit Gewalt Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um bloß Frieden zu bringen, sondern auch das Schwert.”

Wie die Übersetzung der Heiligen Schrift von Hermann Menge [5] zeigt, ist mit Schwert hier ganz allgemein Krieg gemeint.  Das Wort Krieg kommt im Neuen Testament ansonsten  nur noch an zwei Stellen in der Offenbarung vor, nämlich Offb 12,17 und Offb 13,7:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
Offb 12,17
17 Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.
Offb 13,7
7 Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen.
(Kap 11,7; Dan 7,21)
Offb 12,17
17 Da geriet der Drache in Wut gegen das Weib und ging hin, um Krieg mit den übrigen ihres Samens (= ihren übrigen Angehörigen) zu führen, (nämlich mit denen) die Gottes Gebote beobachten (oder: befolgen) und das Zeugnis Jesu haben (oder: am Zeugnis Jesu festhalten).
Offb 13,7
7 Auch wurde ihm gestattet, Krieg mit den Heiligen zu führen und sie zu besiegen; und Macht wurde ihm über alle Stämme und Völker, Sprachen und Völkerschaften verliehen.
Offb 12,1717 Da geriet der Drache über die Frau in Wut und machte sich daran, Krieg mit den übrigen ihrer Nachkommenschaft zu führen, jener Nachkommenschaft, welche die Gebote Gottes hält und Zeugnis für Jesus ablegt. (Vergl.  1. Mo. 3,15)Offb 13,77 Auch wurde ihm die Möglichkeit gegeben, gegen die Gottesgläubigen den Kampf aufzunehmen und sie zu besiegen. Es wurde ihm Macht verliehen über alle Stämme und Völker, Sprachen und Nationen.

 

Der Chor der Engel:  Friede auf Erden, in den Herzen und auch da längst nicht für alle

Wie war das nun mit dem Chor der Engel, den die Hirten an Heiligabend vernommen haben? Die betreffende Bibelstelle ist Lukas 2, 13-14

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
(Luther übersetzte nach anderer Überlieferung: »… und den Menschen ein Wohlgefallen«).
13 Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott priesen mit den Worten:
14 »Ehre sei Gott in Himmelshöhen und Friede auf Erden in (oder: unter) den Menschen des (göttlichen) Wohlgefallens!«(A.Ü.: Herrlichkeit ist bei Gott in der Höhe und Heil auf Erden bei Menschen der Erwählung (oder: … Friede den Menschen, die guten Willens sind, oder: … bei Menschen, an denen er Wohlgefallen hat).
13 Plötzlich war bei diesem Engel eine große Menge Geister aus dem Jenseits, die Gott lobsangen mit den Worten: 14 „Ehre sei Gott in der Höhe, und auf der Erde sei Friede in den Herzen der Menschen, die guten Willens sind.”

Die Übersetzung Luthers passt hier wieder nicht zur Realität, nämlich den realen Kriegen der letzten 2000 Jahre, und auch nicht zu den oben schon erwähnten Worten Jesu, nach der Bericht in Matthäus 10, 34.  Hermann Menge zeigt in den Anmerkungen den Interpretationsspielraum der von ihm genutzten Überlieferungen, und die Übersetzung von Johannes Greber ist auch hier wieder diejenige die mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar ist. Der Chor singt hier jedenfalls nur vom Frieden in den Herzen.  Auch hier gilt die Friedensbotschaft ganz klar nicht allen Menschen oder der Menschheit, sondern nur jenen die guten Willens sind. Immerhin bedeutet das aber, dass der verheißene seelische Friede nicht von der Willkür oder Laune Gottes abhängt, sondern vom guten Willen des einzelnen Menschen.  Eine die ganze Menschheit betreffende Liebe Gottes mag es geben, und Weihnachten kann man durchaus, auf sehr lange Sicht als Lichtblick für alle Menschen sehen, aber das ist dann fast genauso wie beim Islam. Überhaupt ist das Christentum dem Islam keineswegs unterlegen. Der Gott der Christen kann mit dem Allah der Muslime ganz locker mithalten, wenn es um Zorn, Kampfgeist und Machtanspruch geht.

Die Jünger Jesu waren teilweise bewaffet

Zunächst einige weitere Bibelstellen im Neuen Testament, die sich mit dem Suchbegriff “Schwert” finden.

Matthäus 26, 51-52

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
51 Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.
52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.
(siehe 1.Mose 9,6)
53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte?
(Kap 4,11)
54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, dass es so geschehen muss?
51 Einer jedoch von den Begleitern Jesu streckte die Hand aus, zog sein Schwert, schlug damit nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.
52 Da sagte Jesus zu ihm: »Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort (= in die Scheide)! Denn wer zum Schwerte greift, wird durchs Schwert umkommen!
53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, und er würde mir nicht sogleich mehr als zwölf Legionen (= Heerscharen; vgl. Mk 5,9) Engel zu Hilfe senden?
54 Wie sollten dann aber die Aussprüche der Schrift erfüllt werden, daß es so geschehen muß?«
51 Einer von den Begleitern Jesu griff nach dem Schwerte, schlug damit nach dem Knecht des Hohepriesters und Hieb ihm das Ohr ab. 52 Da sagte Jesus zu ihm: „Stecke dein Schwert in die Scheide! denn wer das Schwert ergreift, soll durch das Schwert umkommen! 53 Oder meinst du, mein Vater würde mir nicht auf meine Bitte sofort mehr als zwölf Legionen Engel zur Hilfe senden? 54 Wie könnten dann aber die Aussprüche der Schrift in Erfüllung gehen, nach denen alles so kommen muß?”

Diese Szene spielt kurz vor dem Ende des Lebens Jesu, bei seiner Gefangennahme. Offenbar sind die Jünger bewaffnet und haben keine Hemmung im Beisein von Jesu von der Waffe Gebrauch zu machen. Jesus bezieht sich zwar zunächst auf 1. Mose 9,6, wo es um Mord und Totschlag geht,  aber dann fügt er bezeichnender Weise hinzu, dass auch ihm und Gott die Anwendung von Gewalt hier ohne weiteres möglich wäre, dass aber in diesem speziellen Fall davon abgesehen wird, damit  die von Gott durch die Propheten gemachten Ankündigungen aus dem Alten Testament in Erfüllung gehen können.

Bei Lukas 22, 36-38, erfahren wir, dass Jesus nach dem Abendmahl, also an Gründonnerstagabend, seine Jünger zum Kauf von Schwertern aufgefordert hat, und dass diese tatsächlich 2 Schwerter hatten.

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
36 Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer’s nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert.
37 Denn ich sage euch: Es muss das an mir vollendet werden, was geschrieben steht (Jesaja 53,12): »Er ist zu den Übeltätern gerechnet worden.« Denn was von mir geschrieben ist, das wird vollendet.
38 Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.
36 Er fuhr fort: »Jetzt aber – wer einen Beutel (mit Geld) hat, der nehme ihn mit sich, ebenso auch einen Ranzen, und wer nichts (derartiges) hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert!
(A.Ü: Wahrscheinlich ist zu lesen: Und wer kein Schwert hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich eins.)
37 Denn ich sage euch: Folgendes Schriftwort muß sich an mir erfüllen (Jes 53,12): ›Er ist unter die Gesetzlosen (= Verbrecher) gerechnet worden‹; denn in der Tat: das mir bestimmte Geschick kommt jetzt zum Abschluß.«
38 Da sagten sie: »Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter!« Er antwortete ihnen: »Das genügt.«
(A.Ü.: Genug davon! oder: Es ist gut so)
36 „Jetzt aber,” sagte er, „soll derjenige, der einen Beutel mit Geld hat, ihn mitnehmen und auch eine Reisetasche, und wer nichts besitzt, verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert. 37 Denn ich sage euch, jetzt muß sich noch das Schriftwort erfüllen: “Er ist unter die Verbrecher gerechnet worden.“ Und wer dann hat mein Schicksal sein Ende erreicht.” — 38 „Herr,” erwiderten sie, „wir haben hier zwei Schwerter!” Er antwortete: „Es ist schon gut”

 

Hier nun Lukas 22,49-51, wo im Evangelium nach Lukas ein Schwert zum Einsatz kommt

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
49 Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
50 Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.
51 Da sprach Jesus: Lasst ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
49 Als nun die Begleiter Jesu sahen, was da kommen würde, sagten sie: »Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?«,
50 und einer von ihnen schlug (wirklich) nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.
51 Jesus aber antwortete: »Laßt ab! Bis hierher und nicht weiter!« Dann rührte er das Ohr an und heilte ihn.
49 Als die Begleiter Jesu erkannten, was vorging, fragten sie: „Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?” 50 Und einer von ihnen schlug auch wirklich drauflos und traf den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 Jesus aber sagte zu ihnen: „Laßt es dabei bewenden!” Dann streckte er seine Hand nach dem Knechte aus, erfaßte ihn und heilte das Ohr wieder an.

 

Die selbe Szene im Evangelium nach Johannes, 18,11-12

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
 10 Simon Petrus aber hatte ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus.
11 Da sprach Jesus zu Petrus: Steck dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?
10 Da nun Simon Petrus ein Schwert bei sich hatte, zog er es heraus, schlug damit nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Knecht hieß Malchus.
11 Da sagte Jesus zu Petrus: »Stecke das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gereicht hat?«
10 Da zog Simon Petrus das Schwert, das er bei sich trug, und schlug damit nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Der Knecht hieß Malchus. 11 Da wandte sich Jesus an Petrus mit den Worten: „Stecke dein Schwert in die Scheide! Oder soll ich etwa nicht den Kelch trinken, den mein Vater mir gereicht hat?”

Nach dem Bericht der Evangelien nach Lukas und Johannes hat Jesus fehlt also in allen Übersetzungen der Ausspruch Jesu, wonach der Jünger das Schwert weg stecken soll weil derjenige durch das Schwert umkommen würde, der zu Schwert greift. Die Evangelien nach Matthäus, Lukas und Johannes erwähnen dagegen alle, dass die Begleitung von Jesus an diesem späten Zeitpunkt seiner Laufbahn bewaffnet und zum Einsatz der Waffen bereit war.  Die Geschichte mit dem abgeschlagenen Ohr kommt in allen drei Evangelien, in allen Übersetzungen vor.

Die Schwerter der apokalyptischen Reiter

Weitere Stellen zum Stichwort Schwert sind Offenbarung 6,4 und 6,8:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
Offb 6,4
4 Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.Offb 6,88 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: Der Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten amit Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere auf Erden.
Offb 6,4
4 Da kam ein anderes Roß, ein feuerrotes, zum Vorschein; und dem auf ihm sitzenden (Reiter) wurde (die Macht) verliehen, den Frieden von der Erde wegzunehmen und (die Menschen dahin zu bringen), daß sie einander niedermetzelten; und es wurde ihm ein großes Schwert gereicht.
Offb 6,8
8 Da sah ich hin und erblickte ein fahles (= leichenfarbenes) Roß, und der auf ihm sitzende (Reiter), der hieß ›der Tod‹, und das Totenreich bildete sein Gefolge; und es wurde ihnen (oder: ihm) die Macht über den vierten Teil der Erde gegeben, die (Menschen) durch das Schwert und Hunger, durch Pest und durch die wilden Tiere der Erde zu Tode zu bringen.
Offb 6,4Da kam ein anderes Roß, ein feuerrotes, zum Vorschein. Auch darauf saß ein Reiter. Ihm wurde die Macht gegeben, den Frieden von der Erde wegzunehmen, damit die Menschen sich gegenseitig hinmordeten. Auch wurde ihm ein Schwert gereicht.Offb 6,8Da sah ich hin und erblickte ein fahles Roß. Darauf saß ein Reiter, der hieß „Tod”; und die Bewohner des Totenreiches waren in seinem Gefolge. Ihnen wurde die Macht gegeben, den vierten Teil der Erdbewohner zu töten durch das Schwert, durch Hunger, Pest und durch die wilden Tiere der Erde.

Es kann schon sein, dass dies alles zu einem größeren Plan gehört, und ich verstehe durchaus, wie das mit dem alle Menschen liebenden Gott gemeint ist.  Nur so wie unsere Kirchen es uns glauben machen wollen, in dem sie Gott und auch Jesus-Christus zu einer schwachen, weinerlich-femininen Lusche deklarieren, kann es nicht sein. Ich sehe sehr wohl und sehr klar, wie man all das Elend der Realität dieser Welt mit dem Bild eines alle Menschen  liebevollen Gottes in Einklang bringen zu kann.  Nur so wie unsere Kirchen es uns erzählen, kann es vor dem Hintergrund der Bibel auf die sie ihr Lehre angeblich aufbauen, nicht sein.

Jesu Drohungen gegen die Orte der Ungläubigen

Zum Bild von der weinerlich-feminin-machtlosen Lusche, die der Gott der Christen nach Meinung viele Theologen angeblich ist, passen auch NICHT die Worte Jesu bei der Aussendung der 72 Jünger in Lukas 10, 10-16

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
10 Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht:
11 Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch sollt ihr wissen: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.
12 Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt.
( 1.Mose 19,1-29) 13 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche gesessen und Buße getan.
14 Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen im Gericht als euch.
15 Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden.
16 Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.a
a) Mt 10,40; Joh 5,23
10 Wo ihr aber in einer Stadt einkehrt und man euch nicht aufnimmt, so geht auf ihre Straßen hinaus und sagt:
11 ›Sogar den Staub, der sich uns aus eurer Stadt an die Füße gehängt hat, wischen wir ab, damit er euch verbleibt, doch das sollt ihr wissen, daß das Reich Gottes nahe herbeigekommen ist!‹
12 Ich sage euch: Es wird Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen als der betreffenden Stadt!
13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst, in Sack und Asche sitzend, Buße getan (oder: sich bekehrt; Mt 3,2).
14 Doch es wird Tyrus und Sidon beim Gericht erträglicher ergehen als euch.
15 Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zum Totenreich wirst du hinabgestoßen werden! (Jes 14,13-15)
16 Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.«
 10 Kommt ihr jedoch in eine Stadt, und man verweigert euch dort die Aufnahme, so geht vor die Stadt hinaus ins Freie und sprecht: 11 .Selbst den Staub eurer Stadt, der sich uns an die Füße gehängt hat, schütteln wir ab. Er soll euch verbleiben. Aber das Eine sollt ihr nie vergessen: Die Verbindung mit der Geisterwelt Gottes steht nahe bevor!’ 12 Glaubt mir, es wird an jenem Tage, an dem es sich um die Aufnahme in das Reich Gottes handelt, der Stadt Sodom erträglicher ergehen, als einer solchen Stadt. – 13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wären in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen, die in euren Mauern gewirkt wurden, sie hätten zum Zeichen ihrer Bekehrung längst in Sack und Asche dagesessen. 14 Darum wird es Tyrus und Sidon besser ergehen als euch. 15 Und du, Kapernaum – bist du nicht bis zum Himmel erhöht worden? Doch bis zur Tiefe der Hölle wirst du hinabgestoßen werden. – 16 Wer auf euch hört, der hört auf mich; wer euch von sich weist, der weist mich von sich. Wer aber auf mich hört, der hört auf den, der mich gesandt hat.“

Dieser Jesus der Bibel war offensichtlich nicht der Typ, der nachgibt, der, wenn ihm einer grundlos auf die eine Backe schlägt auch noch die die hin hält, und der alle Sünden vergibt.

Das Schwert des inneren Zwiespalts

Zum Schluss die ebenfalls mit dem Suchbegriff “Schwert” gefundene Geschichte mit dem alten Simon, bei der Taufe Jesu, in Lukas 2,25-35:

Lutherbibel von 1984 Hermann Menge Johannes Greber
25 Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm.
(1.Mose 49,18)
26 Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.
27 Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz,
28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:
29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren,
wie du gesagt hast;
30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
31 den du bereitet hast vor allen Völkern,
32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden
und zum Preis deines Volkes Israel.
(Jes 49,6)
33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.
34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird
(Kap 20,17-18; Apg 28,22; 1.Kor 1,23)
35 – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden.
(Joh 19,25)
25 Und siehe, da lebte ein Mann in Jerusalem namens Simeon; dieser Mann war gerecht (= gesetzestreu) und gottesfürchtig; er wartete auf die Tröstung Israels, und heiliger Geist war auf ihm.
26 Vom heiligen Geist war ihm auch geoffenbart worden, er solle den Tod nicht eher sehen, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen hätte.
(oder: den vom Herrn gesandten Messias; vgl. Mt 1,16.)
27 So kam er denn damals, vom Geist getrieben, in den Tempel; und als die Eltern das Jesuskind hineinbrachten, um nach dem Brauch (oder: der Vorschrift) des Gesetzes mit ihm zu verfahren,
28 da nahm auch er es in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
29 »Herr, nun entläßt du deinen Knecht,
wie du ihm verheißen hast (vgl. V.26), im Frieden;
30 denn meine Augen haben dein Heil gesehen (Jes 40,5),
31 das du vor den Augen aller Völker (Jes 52,10) bereitet hast,
32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden (Jes 42,6; 49,6)
und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.«
33 Die beiden Eltern Jesu verwunderten sich über das, was da über das Kind gesagt wurde.
34 Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria, seiner Mutter: »Wisse wohl: dieser ist vielen zum Fallen und (vielen) zum Aufstehen in Israel bestimmt und zu einem Zeichen, das Widerspruch erfährt –
(A.Ü.: Simeon wünschte ihnen dann Gottes Segen.)
35 und auch dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen –, auf daß aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.«
25 In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon – ein Mann ganz nach dem Herzen Gottes. Dieser wartete mit großer Sehnsucht auf einen Trost für Israel. Er stand unter der Leitung eines heiligen Geistes. 26 Von diesem heiligen Geist war ihm auch offenbart worden, daß er nicht eher sterben werde, bis er den Gesalbten des Herrn gesehen hätte. 27 Auf Antrieb dieses Geistes kam er in dem Augenblick in den Tempel, als die Eltern das Jesuskind hineinbrachten, um die Vorschriften des Gesetzes an ihm zu erfüllen. 28 Da nahm er es auf seine Arme und pries Gott mit den Worten: 29 „Nun rufst du, o Herr, deinen Knecht gemäß deinem Worte in Frieden ab. 30 Meine Augen haben ja dein Heil gesehen, 31 das du vor den Augen aller Völker bereitet hast 32 als ein Licht, das diejenigen an den Tag bringt und zur Herrlichkeit zurückführt, die zu deinem wahren Volke Israel gehören.” 33 Vater und Mutter des Kindes wunderten sich über die Worte, die sie soeben inbetreff ihres Kindes gehört hatten. 34 Simeon sprach ihnen seinen Segenswunsch aus und wandte sich dann an Maria, die Mutter des Kindes, mit den Worten: „Dieser ist dazu bestimmt, daß viele in Israel durch ihn zu Falle kommen und auch viele aufgerichtet werden. Denn die Art seines Auftretens wird auf Widerspruch stoßen. 35 Und das Schwert des inneren Zwiespaltes wird sogar deine eigene Seele durchbohren. So wird die wahre Gesinnung so vieler ans Tageslicht kommen.“

Ich verkneife mir hierzu einen Kommentar und möchte die gegenübergestellten Texte der Bibelübersetzungen für sich selbst sprechen lassen.

4. Advent 2014

Christoph Becker

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