Donald Trumps Rede vor dem Kongress und die Lehren der Geschichte

Lesedauer 10 Minuten
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Habe mir die Donald Trumps Rede vor dem Kongress, vom 28. Febr. 2017, vollständig angehört und die Links für deutsche und die englische Version der Rede und des Textes zusammengestellt und wundere mich, dass die deutschen “Qualitätsmedien” zwei sehr wesentlichen Punkte übersehen: 1.) Trump versucht die Komplexität und damit die Komplexitätskosten der USA zu reduzieren. D.h. Trump oder/und seine Berater dürften die Ausführungen von Joseph Tainter über den Kollaps komplexer Gesellschaften kennen und verstanden haben.  2.) Die wichtigste Lektion des Schicksals der Deutschen in beiden Weltkriegen: Das Ressourcenproblem

Der ursprüngliche Grund mir die Rede doch einmal selber vollständig anzuhören war der Artikel Trump lässt die Katze aus dem Sack – “Wir müssen wieder Kriege gewinnen.”, vom 5. März 2017, auf Heise-Telepolis. Zitat:

Jetzt ist allmählich glasklar, worauf der amerikanische Präsident zusteuert: Er will Krieg. Daran besteht nach seinen letzten Äußerungen zur Rolle der U.S.-Rüstung kaum noch ein Zweifel.

Trump will keinen Krieg, aber gerade deshalb bereitet er die USA auf einen großen Krieg vor.

Dass Trump Krieg will kann ich der Rede nicht entnehmen. Er geht zwar unter anderem auch auf die von ihm beantragte, in der Tat beeindruckende Steigerung des Verteidigungshaushaltes ein und sagt faktisch, dass es keine Alternative zu einem Sieg gebe, wenn die USA in einen Krieg verwickelt würden. Das kann man so als psychologische Kriegsvorbereitung und als Warnung möglicher Angreifer verstehen.

Bemerkenswert fand ich auch, dass die Amerikaner so eine Art Heldenkult betreiben und dass Trump mit großem Applaus der Abgeordneten die Gefallenen ehrt und ihrer gedenkt. Das ist für mich, noch mehr als die bloße Erhöhung des Verteidigungshaushaltes, eine Bestätigung dafür, dass man sehr real mit der Gefahr rechnet, dass es zu einem großen Krieg kommen kann. Auch hier haben wir es mit psychologischer Kriegsvorbereitung zu tun, was für eine große Professionalität von Präsident Trump und seinem Team spricht. Trump hebt sich damit mit seiner Rede als wohltuend realistisch und vernünftig  von den üblichen Politikern und Journalisten des Westens ab, für die es statt um reale Kampfkraft selbst beim Militär eher um Geld, Frauenquoten, irre politische Korrektheiten und im Grunde lächerliche Symbolpolitik geht1

Siehe hierzu aber auch meine folgende Beiträge:

sowie den  Artikel Militärausgaben China ist dem Westen auf den Fersen in der FAZ vom 4. März 2017 und das Interview auf Red Ice Radio mit Ron Asher: In the Jaws of the Draggon – How China is taking over New Zealand (dt.: Zwischen den Kiefern des Drachens – Wie China Neuseeland übernimmt.), veröffentlich von RedIce-Radia am 21.2.2017 und auf Youtube seit 1.3.2017.

Das Interview mit Ron Asher über das Vorgehen Chinas in Neuseeland und dem Rest der westlichen Welt ist schon unheimlich und bedrückend, die global sinkenden Ressourcen, von den Fischbeständen der Weltmeere bis zum Erdöl und den Erzen und die Grenzen der Umweltbelastbarkeit sieht. China will wohl auch nicht unbedingt Krieg – sie versuchen so handeln wie von Sun Tzu es in seinen Buch über die Kriegskunst vor über 2200 Jahren geschrieben hat: Zitat aus meinen Artikel Angriffsstrategie nach Sun Tzu:

1. Im Allgemeinen besteht die beste Politik im Krieg darin, einen intakten Staat zu erobern; ihn zu ruinieren ist schlechter.

….

10. Folglich unterwerfen diejenigen, die im Krieg erfahren sind, die Armee des Feinds ohne Kampf. Sie erobern seine Städte, ohne sie anzugreifen, und stürzen seinen Staat, ohne in die Länge gezogene Operationen. …….

11. Dein Ziel muss sein, Alles-unter-dem-Himmel intakt zu erobern. So werden deine Truppen nicht abgenutzt, und deine Gewinne werden vollständig sein. Das ist die Kunst der Strategie des Angriffs.

Immerhin ist der Verteidigungsminister der Regierung Trump, James N. Mattis, ein ehemaliger General der Marineinfanterie – einer Teilstreitkraft, in der der Sun Tzus Klassiker über die Kriegskunst zur Pflichtlektüre der Offiziere gehörte. Hier ein Interview wo Mattis auf die Frage was seine Leseliste anführt u.a. Sun Tzu und Clausewitz aufzählt: http://www.historynet.com/interview-with-general-james-mattis.htm. Welch ein Kontrastprogramm zu Deutschlands “Röschen”! Eine Suche mit google nach “von der Leyen sun tzu” ergab unter anderem  morbusignorantia.wordpress.com/2016/02/16/sun-tsu-die-kunst-des-krieges:

Zerstört mit allen Mitteln die Ausrüstungen, die Versorgung und die Ordnung der feindlichen Streitkräfte!

Berufsarmee, Schwule, Bundeswehrsoldatin, Tornado, G 36, Militärtechnik – das sind doch nur ein paar Begriffe, die bezeugen, welche Wehrbereitschaft unsere Armee hat – nämlich gar keine! Die könnte man auch im Notfall Gänseblümchen pflücken schicken! Für die von der Leyen würde das sicher ausreichend sein.

Zu Steve Bannon, dem Strategieberater von Donald Trump ist bekannt, dass The Art of War von Sun Tzu eines seiner Lieblingsbücher ist: //bigthink.com/robby-berman/presidential-advisor-steve-bannon-loves-the-art-of-war. Ein Artikel in der FAZ vom 6.2.2017, der diesen Umstand erwähnt, hatte dagegen einen ziemlich negativen Titel und Unterton: Trumps Chefstratege Die dunkle Seite der Macht.

Wenn man sich das oben erwähnte verlinkte Interview mit Ron Asher anhört, ist es verständlich, dass die Regierung Trump sich auf einen Krieg vorbereitet und ich finde es beruhigend, dass mit Donald Trump und seinem Team zumindest in der amerikanischen Führung wirklich gute Leute sind.

Damit kann man zumindest hoffen, dass diese Kriegsvorbereitung einen Krieg vielleicht doch noch verhindern und dass der Krieg wenn er wirklich nicht mehr vermieden werden kann bestmöglich geführt wird. Faktisch versucht die Regierung Trump jedenfalls den Preis eines Krieges aus der Sicht möglicher Angreifer ganz real so zu maximieren, dass Krieg sich nicht lohnt. So gesehen will Trump tatsächlich Frieden. Dieser Eindruck passt auch zum Rest von seiner Rede. Ein Krieg würde das meiste oder alles von dem zerstören, was er ansonsten aufbauen will, und überhaupt alles was er für wichtig und gut hält.

Zusätzlich zur Steigerung des Militärhaushaltes erwähnt Trump in seiner Rede auch, dass seine Regierung bereist sehr erhebliche Einsparungen durch das Neuverhandeln von Verträgen mit der Rüstungsindustrie erzielt habe und auch weiter zu erzielen gedenke.

Donald Trump als Komplexitätskostensenker

Was mich bei Trumps Rede am meistern erstaunt hat, und was ich bei deutschen Kommentaren über diese Rede, soweit ich sie gelesen habe, nicht erwähnt fand, ist sein konsequenter Versuch die Komplexitätskosten der USA zu reduzieren.

In der Rede erwähnt er so z.B. dass er die Anweisung gegeben habe, dass für jede neue Vorschrift und für jedes neue Gesetz zwei Vorschriften oder Gesetze abgeschafft werden sollen.

Dieser Wille zur Reduzierung der Komplexitätskosten dürfte auch ein Grund für die Kündigung bzw. der Stopp multilateraler Handelsverträge wie TPP  bzw. TIPP sein. Ich erinnere mich an einen Artikel in einem lokalen Anzeigenblättchen hier in der Eifel, im Sommer 2016, wonach das TIPP-Abkommen sage und schreibe 18.000 Seiten umfasse, und das selbst Abgeordnete des deutschen Bundestages nur unter Aufsicht und nur ohne die Möglichkeit Kopien anzufertigen, darin lesen durften.  Trump hält sich mit solchen Ausgeburten des Wahnsinns der Globalisierung nicht lange auf, sondern besteht auf bilateralen Verträgen, also auf Verträgen die sein Land mit jeweils einem anderen Land abschließt. Solche Verträge kann man wesentlich einfacher aushandeln, lesen und überwachen und bei Bedarf auch ändern, als Verträge  die zwischen einer Vielzahl von Staaten gleichzeitig abgeschlossen werden. Mein Eindruck ist jedenfalls, dass Donald Trump und/oder zumindest ein Teil seiner Berater Joseph Tainters Buch über den Kollaps komplexer Gesellschaften (siehe auch Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter) gelesen und verstanden zu haben und dass die Regierung Trump die Welt auch vor diesem Hintergrund sieht und versucht die Komplexitätskosten der USA zu reduzieren. Das Donald Trump und seiner Berater vor diesem Hintergrund eine schlechte Meinung von der EU haben und keine gute Zukunft für die EU sehen ist klar. Die EU ist letztlich ein Projekt das faktisch die Komplexitätskosten in Europa steigert und die Flexibilität der Volkswirtschaften und der Demokratien in Europa reduziert. Ein gutes Beispiel ist der Euro. Vor dem Euro hatten die Länder Europas ein einfaches und effizientes System um die wirtschaftlichen Folgen unterschiedlicher Mentalitäten und  Kulturen durch Wechselkursanpassungen auszugleichen. Jetzt hat Europa mit dem Euro eine Hass und in vielen Teilen Europas Arbeitslosigkeit und Armut produzierde Währung. Siehe auch Die Eurozone wird zur Armut produzierenden Maschine.

In Donald Trumps  Rede vor dem Kongress passen dazu auch seine Ausführungen zu “Obamacare”, einem über 1000 Seiten umfassendem Gesetz, das offenbar zu katastrophalen Zuständen und Mißbrauch geführt hat.  Siehe z.B. James Howard Kunstlers Kommentar Potus at Sotus (dt.: Der Präsident der USA beim Höchsten Gericht der USA)  vom 3. März 2017, wonach eine Hüft-Operatioin in den US mal so eben 38 Tsd. Dollar kostet. Zum Vergleich, ein deutsches Krankenhaus bekommt von der Krankenkasse eine Pauschale von unter 7 Tsd. Euro!).

Ich bin auf Trumps Gesundheitsreform vor dem Hintergrund seines Vorhabens die Komplexität zu reduzieren sehr gespannt. Er will jedenfalls durch Wettbewerb die Preise drastisch senken, so dass sich alle Amerikaner medizinische Behandlungen leisten können.

Donald Trump und das Energieproblem.

Was ich an Donald Trumps Rede beunruhigend fand ist, dass er so tut, glauben macht, vielleicht auch tatsächlich glaubt, dass die Ressourcen  reichen “um Amerika wieder groß zu machen”.  Aber vielleicht ist er in dieser Frage auch einfach nur Politiker.  Es gibt Hinweise dazu, dass Trump und seinem Team, anders als den anderen Regierungen im  im Westen, der Ernst der Lage auch in diesem Punkt bekannt ist, auch wenn sie es in der Öffentlichkeit nicht sagen. Mir fällt dazu ein ehemaliger deutscher Botschafter ein, der in einem der deutschen Fernsehsender zu Wort kam, als ich nach der Amtseinführung Trumps kurz einmal sehe wollte was das deutsche Fernsehen bringt. Diesem Botschafter a.D. war aufgefallen, und er hielt es sichtlich für abartig und falsch, dass Donald Trump den Eindruck habe das nicht Genug für alle da sei und dass es folglich Gewinner und Verlierer geben müsse, wobei Trump offenbar alles tun wolle damit Amerika gewinnt.

Als ich nun, vor dem Hintergrund von Trumps Rede vor dem Kongress, zum Themenkomplex Energie, Komplexität  und Trump recherchiert habe, habe ich folgenden, schon am 17. November 2016 verfassten, auch als Powerpoint-Präsentation im pdf-Format verfügbaren Artikel von Gail Tverberg gefunden: The Energy Problem behind Trump’s Election (dt. Das Energieproblem hinter der Trumps Wahl). Frau Tverberg, der Joseph Tainters Konzept vom Kollaps komplexer Gesellschaften ebenso bekannt ist, wie die Energieprobleme unserer Zeit, hat die Situation meines Erachtens sehr gut erfasst und beschrieben.  Für Sie war schon am 17. November 2016 klar, dass Trump versuchen würde die Komplexitätskosten zu senken und den Kollaps der USA damit etwas hinauszuzögern. Für sie war auch  klar, dass Trump sieht, dass nicht genug für alle da ist, und dass er versuchen wird für sein Land auf Kosten anderer Länder möglichst viel von dem was noch übrig ist zu bekommen. Der Artikel bzw. die Präsentation von Frau Tverberg ist auch für Deutsche sehr informativ und lesenswert. Momentan fehlt mir leider die Zeit für eine deutsche Übersetzung.
Was mir zum Energieproblem bei der Rede von Donald Trump unmittelbar einfiel, war die Situation Deutschlands in beiden Weltkriegen. Deutschland war in beiden Kriegen technologisch, wissenschaftlich und auch organisatorisch Weltklasse.  Siehe auch meinen Artikel Von der Wehrmacht lernen, über Martin van Crevelds Buch Kampfkraft. Deutschland hat dennoch beide Weltkriege verloren, weil seine materiellen Ressourcen nicht gereicht haben. Es fehlten  im 1. Weltkrieg vor allem  Nahrungsmitteln und im 2. Weltkrieg fehlte vor allem Treibstoff. Die Deutschen hatten insbesondere im 2. Weltkrieg jede Menge wirklich geniale und extrem gute Waffensysteme. Aber die Ressourcen reichten nicht aus um die für den Krieg nötigen Waffen in ausreichenden Stückzahlen zu produzieren und der Treibstoff reichte oft nicht aus um die überlegene Qualität der trotz allen Schwierigkeiten produzierten und an die Front gebrachten Waffen auch nutzen zu können. Die Deutschen waren sehr gut ausgebildet und sehr gut motiviert. Der Wille zum Erfolg, der Glaube an den technischen Fortschritt und auch an den zivilisatorischen Fortschritt und an die eignen Werte waren vorbildlich.  Und doch haben die Deutschen beide Weltkriege verloren weil die Ressourcen nicht gereicht haben. Weil die Deutschen sich dieser Einsicht verweigert und immer weiter an den Sieg, und an Wunderwaffen, bzw. an den Gott des technischen Fortschritts glaubt haben, haben sie den Schaden des Krieges und ihrer Niederlage in beiden Weltkriegen sehr extrem gesteigert. Man stelle sich vor, Deutschland hätte 1914/15 im Winter, nach dem Beginn des Grabenkrieges im Westen und im 2. Weltkrieg nach der Niederlage in der Luftschlacht um England, spätestens aber nach den Niederlage bei El Alamein und Stalingrad kapituliert. Es hätte Millionen Tote und Verwundete weniger gegeben und sogar Auschwitz wäre wohl ein unbekannter Ort irgendwo in Polen geblieben2.

Ich fürchte, dass diese eigentlich wichtigste Lektion der beiden Weltkriege nicht verstanden und gelernt wurde, und dass die Geschichte sie deshalb wiederholen und  das Elend und der Schaden um ein vielfaches größer werden.

Diese wichtigst Lektion ist, dass man die Ressourcen kennen und bedenken sollte. Technische und wissenschaftliche Leistungsfähigkeit, Bildung, perfekte Organisation, geniale Generäle und Politiker, die besten Ingenieure und Wissenschaftler, inbrünstiger Glaube an die eigene Sache und an den Gott des technischen Fortschritts nützen nichts wenn die Ressourcen zu gering sind. Es könnte gerade auch im 21. Jahrhundert helfen die Deutschen und ihr tragisches Schicksal in den beiden ersten Weltkriegen aus dieser Richtung zu betrachten.

Es ist sicher völlig inakzeptabel der chinesischen Führung die Welt zu überlassen und deren Vorgehen weiter zu akzeptieren. Donald Trump und seine Regierung handeln in dieser Hinsicht sicher bestmöglich.

Es ist aber ziemlich verrückt und wiederholt um ein Vielfaches verschlimmert die Tragik der deutschen Rolle in beiden Weltkriegen, wenn man die westlichen Industriegesellschaften in blindem Vertrauen auf den technischen Fortschritt, die Wissenschaft und die Überlegenheit der eigenen Ideologie ihren Weltkrieg gegen die Natur und Umwelt bis zum bitteren Ende weiter führen lässt.

Es wird keine funktionierende, den heutigen materiellen Lebensstandard und die heutige Bevölkerungsdichte in Deutschland und auch in den anderen Ländern Europas auch nur annähernd weiter ermöglichende “Energiewende” geben (siehe Die Illusion, dass erneuerbare Energien uns retten). Wenn man die fossilen Energieträger weglässt wird man in Deutschland in den heutigen Grenzen die Bevölkerung wohl auf deutlich unter 20, wenn nicht sogar unter 10 Millionen Einwohner senken müssen. Über 100 bis 200 Jahre verteilt, wäre das zivilisiert machbar gewesen, wie z.B. John Michael Greer in Dark Age America: Climate Change, Cultural Collapse, and the Hard Future Ahead vorgerechnet hat. Stattdessen holen sich die Deutschen durch ihre, offenbar von unbegrenzten Ressourcen ausgehende,  überhebliche, Asyl- und Zuwanderungspolitik ihrer in freier und geheimer Wahl seit Jahrzehnten immer wieder gewählten Parteien und Regierungen immer mehr sozialen, ideologischen und ethnischen Sprengstoff ins Land und finden es auch noch gut, dass Deutschland im Jahre 2016 mit über 82 Millionen mehr Einwohner hatte als jemals zuvor in seiner Geschichte. Die erschreckenste Lektüre vor diesem Hintergrund war für mich Rolf Peter Sieferles Buch Der unterirdische Wald. Energiekrise und Industrielle Revolution, aus dem Jahre 19823. Meine Interpretation daraus ist, dass Deutschland bereits im Jahre 1800, mit ca. 24 Millionen Einwohnern die aufkommende Kohlenutzung überbevölkert war. In der Eifel war z.B. nach Aussage eine Forstamtsleiters aus meiner Gegend in einer Lokalzeitung, vor etwa 200 Jahren, also um 1815 die Hälfte der Fläche nur noch Heide. Nur 10 % war Wald. Heute ist, dank fossiler Brennstoffe, trotz der um ein Vielfaches größeren Bevölkerung die Waldfläche viermal größer und der Holzbestand sogar 10 mal größer. Im neusten Eifeljahrbuch ist ein Bericht aus einen Eifeldorf im Jahre 1847, der Winter war damals sehr kalt und die Leute hatten ihre Holzration schon früh verbraucht. Die Folge war radikaler Holzdiebstahl im Wald, wodurch der Wald schwer beschädigt wurde. Heute würde nach einen Kollaps des Staates und der Versorgung mit Strom und fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Erdgas, von den Wälder hier voraussichtlich schon nach wenigen Wintern nichts mehr übrig sein. Man hätte dann auch kein Bauholz mehr und die mögliche Bevölkerungsdichte würde wohl noch weit unter die des Mittelalters fallen. D.h., das Lande würde ziemlich unbewohnbar. Der Weg dahin wäre ein Weg des Grauens. Das wäre dann der Preis für den fanatischen Glauben der Deutschen an den technischen Fortschritt, es wäre der Preis für diese neue alte Überheblichkeit der Deutschen, mit ihrem “wir schaffen das”, mit dem sich schon in  zwei Weltkriegen furchtbar gescheitert sind. Wie war das mit dem “nie wieder”? Ich sehe, dass die Deutschen, aber nicht nur die Deutschen, aus der Geschichte das wirklich Wesentliche nicht gelernt haben und dass die Geschichte sich deshalb wiederholen wird und dass die Tragik, bzw. der Preis, dabei noch einmal drastisch gesteigert wird.

Eine spannende Frage ist dabei für mich, ob und wie die Amerikaner unter Trump das Problem sehen und wie sie ggf. darauf reagieren. Die Probleme sind fast unlösbar, wenn man die Erwartungshaltung und das Anspruchsdenken und die Gewohnheiten der Bevölkerungen in den Verschiedenen Ländern, und die daraus resultierenden Zwänge und Gefahren mit berücksichtigt.

Kelberg, den 8. März 2017

Christoph Becker


  1. siehe dazu z.B. auf meiner Webseite die Artikel Nur noch Schmusekatzen, Mit Frauen ins Manöver, sowie Martin van Crevelds im Sommer 2016 erschienenes Buch “Pusscats: Why the Rest keeps Beating the West, sowie George Friemans Kommentar über die relative Stärke des türkischen Militärs auf Youtube, die vielleicht auch ein Grund für die Unterwürfigkeit von Frau Merkel gegenüber Herrn Erdogan ist. Friedman hat in diesem Interview gemeint, die Türkei würde Deutschland  an einem Nachmittag besiegen und mit Frankreich in einer Stunde. Oder siehe den Kommentar von Johannes Meyer Bundeswehr – Nichts als Symbolpolitik, in der Jungen Freiheit vom 4. März 2017. 

  2. siehe dazu Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg von Christian Gerlach 

  3. Die deutsche Ausgabe ist selten und teuer. Die englische Übersetzung gibt es dagegen kostenlos als pdf-Datei: http://www.environmentandsociety.org/mml/sieferle-rolf-peter-subterranean-forest-energy-systems-and-industrial-revolution 

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Grete
Grete
9. März 2017 9:58

Christoph

sind es aktuell wirklich 88 Millionen Einwohner in D?
Ich habe nur die Zahl 82 Mio gefunden.

Die Entwicklung des Westens in den letzten 250 Jahren ist einzigartig, Mit der Nutzung der fossilen Energie war eine unglaubliche Entwicklung in Bezug auf Bevölkerungszahl, Technik, Mobilität, etc. möglich. Wir leben hier auf einem so hohen Energieniveau, was in früheren Zeiten nicht mal Königen vorbehalten war. Und wenn jetzt die förderbaren Vorräte zu Neige gehen, muss sich das System neu ausrichten.
Wir hatten den Jackpot geknackt und haben diesen verjubelt.
Der kommende Kater wird heftig und wir werden alle nicht auf der Gewinnerseite stehen. So ist es halt, wenn man die Fakten ignoriert oder die Probleme schönredet.

3Westbach51
3Westbach51
9. März 2017 20:58
Reply to  Grete

@Grete
88 Millionen war ein Schreibfehler. Danke für den Hinweis. Ich hatte extra nach gesehen und auch 82,xx Millionen in Erinnerung.

Wir hatten den Jackpot geknackt und haben diesen verjubelt.
Der kommende Kater wird heftig und wir werden alle nicht auf der Gewinnerseite stehen. So ist es halt, wenn man die Fakten ignoriert oder die Probleme schönredet.

Die Menschen, flexible wie sie sind, sind zum Teil und für eine gewisse Zeit Detritivoren geworden, nämlich Organismen die totes pflanzliches Material, im Fall der Menschen in Form Fossiler Energieträger fressen, d.h. diesem die darin enthaltenen Energie entziehen und sie damit vermehren. Wir sind dabei wie die Bakterien in einem Weinfass, die die darin enthaltenen Zucker in Alkohol umsetzen. Die Bakterien nutzen und verbrauchen die Energie in dem Zucker. Wenn der Zuckergehalt hoch ist verpesten die Bakterien aus ihrer Sicht ihre Umwelt so sehr, dass sie absterben ohne allen Zucker verbrauchen zu können. Wenn der Zuckergehalt niedrig ist verbrauchen sie allen Zucker und vermehren sich solange, bis sie verhungern.
https://www.wein.de/de/deutsche-weine/anbau-ausbau/die-gaerverfahren-beim-wein-kompakt-erklaert/

Was die Zukunft angeht kommt es sehr darauf an, ob die meines Erachtens wichtigste, von den Deutschen der Menschheit vorgeführte Lektion der beiden Weltkriege gelernt und verstanden wurde, nämlich dass technisch/wissenschaftlicher Fortschritt, Bildung, Wille, Genialität, Organisation, Optimismus, Glauben an den Fortschritt und den Sieg usw. nicht nur nichts nichts nützen, sondern sogar die Schäden und Verluste nur unnötig und oft extrem steigern, wenn man die Grenzen der Ressourcen nicht beachtet und zu lange meint “wir schaffen das”.

JC Denton
JC Denton
15. März 2017 14:23
Reply to  3Westbach51

“Was die Zukunft angeht kommt es sehr darauf an, ob die meines Erachtens wichtigste, von den Deutschen der Menschheit vorgeführte Lektion der beiden Weltkriege gelernt und verstanden wurde, nämlich dass technisch/wissenschaftlicher Fortschritt, Bildung, Wille, Genialität, Organisation, Optimismus, Glauben an den Fortschritt und den Sieg usw. nicht nur nichts nichts nützen, sondern sogar die Schäden und Verluste nur unnötig und oft extrem steigern, wenn man die Grenzen der Ressourcen nicht beachtet und zu lange meint „wir schaffen das“.”

Die Grenzen der Ressourcen sind aber nichts statisches, sondern werden ständig durch den technischen Fortschritt verschoben. Und wieviel technischen Fortschritt es gibt, ist auch eine Frage des richtigen Ressourceneinsatzes. Vielleicht müssen sich da nur die Prioritäten ändern? Weniger Konsum, mehr Innovation.

3Westbach51
3Westbach51
16. März 2017 0:07
Reply to  JC Denton

Sicher sind die Grenze der Ressourcen nichts statisches. Der technische Fortschritt hat aber einige Begrenzungen:

  • Die zunehmenden Komplexitätskosten. Siehe dazu meinen Blogbeitrag über das Buch “Drilling Down”: Dem Energiedilemma auf den Grund gegangen, und auch das Interview mit Joseph Tainter über den Kollaps komplexer Gesellschaften. Einfach ausgedrückt. Jeder weitere technische Fortschritt erfordert einen immer höheren Preis. Irgendwann kommt dann der Punkt ab dem die Kosten des Fortschritts den Ertrag übersteigen. Die Gesellschaft kollabiert dann mehr oder weniger schnell.
  • technischer Fortschritt war bisher, genauso wie das Wachstum der Wirtschaftsleistung, in erster Linie mit einem steigenden Energieverbrauch verbunden. Interessant ist hier auch das Jeavons-Paradox. Der britische Wirtschaftswissenschaftler William Stanley Jeavons hatte beobachtet, dass die steigende Effizienz der Dampfmaschinen den Kohlverbrauch nicht etwa gesenkt hat (wie man intuitiv erwarten würde), sondern dass die Effizienzsteigerungen den Kohleverbrauch gesteigert haben. Ähnliches beobachtet man heute z.B. bei Autos. Wenn man solche Leute wie mich aussen vor läst (Meine Autos), dann haben die Verbesserungen in der Automobilindustrie nicht etwa zu weniger verbrauchenden Autos geführt, sondern zu größeren, mehr Ressourcen verbrauchenden Autos die dann auch noch für Dinge eingesetzt werden für die früher kein Auto nötig war. Man gehe nur einmal morgens an einer Schule vorbei, und staune mit was für Autos (SUV & Co) Kinder von ihren Eltern heute zur Schule gebracht werden. Früher sind die Kinder zu Fuß gegangen oder mit dem Fahrrad gekommen.
  • Man bedenke auch dass die ehemalige Bundesumweltministerin und seit etlichen Jahren nun Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Gesinnungsgenossen, die es doch eigentlich alle wissen sollten, es für gut halten Millionen Menschen aus Afrika und dem Orient ins Land zu holen und damit deren ökologischen Fußabdruck zu vervielfachen. Das heißt die tun doch alles um den Konsum zu vergrößern. Eigentlich müssten alle Parteien so etwas wie meinen Vorschlag Für ein wirklich grünes Asyl- und Einwanderungsrecht im Programm haben. Haben sie aber nicht, im Gegenteil.

    Zum Thema technischer Fortschritt siehe auch:

  • Der Gott des technischen Fortschritts könnte tot sein
  • Nach dem Fortschritt
  • In der Folge der industriellen Zivilisation
  • JC Denton
    JC Denton
    16. März 2017 11:49
    Reply to  3Westbach51

    “Jeder weitere technische Fortschritt erfordert einen immer höheren Preis. Irgendwann kommt dann der Punkt ab dem die Kosten des Fortschritts den Ertrag übersteigen. Die Gesellschaft kollabiert dann mehr oder weniger schnell.”

    Nehmen wir mal an, es wäre so: Wann erreichen wir diesen Punkt? Erreichen wir ihn überhaupt in absehbarer Zeit (was in 1000 Jahren ist, braucht uns heute nicht zu interessieren)? Das lässt sich mit dem Wissen, das wir heute haben, gar nicht sagen. Es können ja durchaus noch fundamentale technische Durchbrüche (z. B. echte KI, Nanotechnologie) passieren, die uns auf eine völlig andere zivilisatorische Ebene befördern und sämtliche Annahmen über den Haufen werfen. Lineare Extrapolationen von Trends in Kombination mit abstrakten Aussagen (Ressourcenknappheit, Komplexitätskosten, Jevons Paradoxon) sind mit ziemlicher Sicherheit keine guten Wegweiser für die Zukunft; als Warnung und Aufforderung zum Handeln dagegen sind sie durchaus brauchbar. Mir ist natürlich klar, dass wir langfristig der Entropie nicht entkommen können, aber das kann kein Grund für Fortschrittspessimismus sein.
    Und was die Kosten des Fortschritts angeht: Forschung kostet natürlich Geld und Ressourcen, keine Frage. Wenn ich mir aber so anschaue, wofür auf der Welt so alles Geld ausgegeben wird, dann scheint mir da doch noch einiges möglich zu sein. Man stelle sich nur mal vor, alle Staaten würden 2% ihres BIP für Forschung aufwenden. Was da wohl alles bei rauskommen würde?

    Nero
    Nero
    16. März 2017 20:15

    @JCDENTON
    Herr Becker geht eben genau nicht linear vor.
    Er bemerkt, dass der Aufwand zur Nutzbarmachung von Energie immer größer wird. Das Verhältnis zwischen Eingesetzter Energie und daraus nutzbar gemachter ist, solange es größer als 1 ist, nichts anderes als unser Wohlstand.
    Desweiteren stellt er fest, dass der gesamte Wohlstand außschließlich über den Energieüberschuss aus fossilen Brennstoffen generiert wird.
    Wissenschaftliche Durchbrüche sind nicht mit Geld steuerbar. Schauen Sie sich Pharma-Riesen oder Defence Konzerne an. Deren Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind riesig, dennoch haben Sie auch hier einen abnehmenden Grenznutzen. Wissen ist auch nicht beliebig übertragbar.
    Menschen sterben und nehmen ihr Können mit sich ins Grab.
    Das muss erstmal kompensiert werden nur um den Status quo zu halten. Will man dann weiter muss man überkompensieren usw.
    Dazu kommt noch die wachsende Instabilität solcher Gesellschaften. Man versucht nicht Missstände zu entfernen, sondern zu verwalten (Migration, Globalisierung, Umweltverschmutzung, CO2 Zertifikate usw).
    Alles in Allem ist das keine zukunftsfähige Gesellschaft.
    Entweder die sozialen Verwerfungen oder die Ressourcenknappheit wird uns den Gar aus machen.

    Diese eine Erfindung, die uns den Arsch rettet, wird es nicht geben. Das ist schon fast ein Glaube an den wissenschaftlichen Messias der da kommen wird und uns alle rettet.

    3Westbach51
    3Westbach51
    16. März 2017 21:39
    Reply to  Nero

    Diese eine Erfindung, die uns den Arsch rettet, wird es nicht geben. Das ist schon fast ein Glaube an den wissenschaftlichen Messias der da kommen wird und uns alle rettet.

    Eben. Mich erinnert das an die Erzählungen meiner Mutter: Der Vater meiner Mutter war Major der Organisation Todt. Er habe noch wenige Wochen vor Kriegsende gehofft und geglaubt, dass Deutschland noch rechtzeitig eine Wunderwaffe einsatzbereit bekommt und damit den Krieg doch noch gewinnt. Tatsächlich hatten die Deutschen extrem gute Waffen in der Entwicklung. Ich habe z.B. vor einigen Jahren in Bremerhaven die “Wilhelm Bauer”, ein U-Boot des Typs XXI besichtigt. Die Boote dieser Klasse waren so eine Wunderwaffe, mit der die Deutschen den Krieg locker hätten gewinnen können, wenn sie rechtzeitig genug von diesen Booten auf Feindfahrt hätten schicken können. Tatsächlich ist aber kein einziges dieser Boote zum Einsatz gekommen. Nach dem Krieg haben andere die Technik dieses Bootes fleißig studiert und kopiert.
    Die Deutschen können und sollten ruhig sehr stolz auf ihre technische Überlegenheit und auch auf ihre überlegene Organisation usw. in den Kriegen sein. Die Deutschen hatten die Wunderwaffen und sie hatten auch die Organisation, den Willen, den Fortschrittsglauben, den Optimismus und alles was zum Endsieg nötig war. Sie hatten sogar schon synthetischen Kraftstoff. ABER sie hatten zu wenig Treibstoff, zu wenig Rohstoffe und die Wunderwaffen kamen nicht mehr oder in viel zu geringen Stückzahlen zum Einsatz. Das Furchtbare an dieser Geschichte ist, dass diese technische Überlegenheit, der Fortschrittsglaube und der Optimismus der Deutschen am Ende die meisten Opfer gekostet hat. Es sieht ganz so aus also ob Deutschland gerade dabei ist diesen zentralen Fehler der Deutschen in der beiden Weltkriegen zum dritten mal zu begehen und dabei die Opferzahlen noch einmal extrem zu steigern. Dieses Mal führen wir einen Weltkrieg gegen die Natur und gegen die Grenzen dieses Planeten. Wir werden diesen Krieg verlieren. Je länger wir auf Wunderwaffen hoffen und je totaler wir diesen Krieg führen und die Lehren der Geschichte nicht akzeptieren, je totaler wird die Niederlage sein und je größer wird die Zahl der Opfer sein.

    JC Denton
    JC Denton
    16. März 2017 23:17
    Reply to  Nero

    @ Nero

    “Wissenschaftliche Durchbrüche sind nicht mit Geld steuerbar. Schauen Sie sich Pharma-Riesen oder Defence Konzerne an. Deren Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind riesig, dennoch haben Sie auch hier einen abnehmenden Grenznutzen.”

    Ich behaupte nicht, dass wissenschaftliche Durchbrüche mit Geld steuerbar wären. Aber je mehr geforscht wird, desto wahrscheinlicher werden sie, und die weltweiten Forschungsanstrengungen lassen sich noch gewaltig steigern, wenn wir bereit sind, dafür auf ein bisschen unnötigen Konsum zu verzichten.

    “Menschen sterben und nehmen ihr Können mit sich ins Grab.
    Das muss erstmal kompensiert werden nur um den Status quo zu halten. Will man dann weiter muss man überkompensieren usw.”

    Menschen sterben, Computer nicht (zumindest nicht die Programme). Ich kann mir gar nicht vorstellen, welchen Schub eine ordentliche KI der Wissenschaft geben wird.

    “Dazu kommt noch die wachsende Instabilität solcher Gesellschaften. Man versucht nicht Missstände zu entfernen, sondern zu verwalten (Migration, Globalisierung, Umweltverschmutzung, CO2 Zertifikate usw).”

    Der Titel eines Buches von Karl Popper lautet: “Alles Leben ist Problemlösen”. “Alles Leben ist Verwaltung von Misständen” hätte aber auch gut gepasst.

    “Alles in Allem ist das keine zukunftsfähige Gesellschaft.”

    “Zukunftsfähig” ist immer relativ. Was Deutschland/Europa angeht, stimme ich aber zu.

    “Entweder die sozialen Verwerfungen oder die Ressourcenknappheit wird uns den Gar aus machen.”

    Da fallen mir noch ein paar andere Dinge ein.

    “Diese eine Erfindung, die uns den Arsch rettet, wird es nicht geben.”

    Meine Glaskugel ist leider nicht so gut wie deine. Sie zeigt mir nur Möglichkeiten, keine Bestimmtheiten.

    Nero
    Nero
    19. März 2017 16:03

    @ JC Denton

    Ich behaupte nicht, dass wissenschaftliche Durchbrüche mit Geld steuerbar wären.

    Doch, das machen Sie sogar mehrfach. In Ihrem Kommentar weiter oben zBsp

    Und was die Kosten des Fortschritts angeht: Forschung kostet natürlich Geld und Ressourcen, keine Frage. Wenn ich mir aber so anschaue, wofür auf der Welt so alles Geld ausgegeben wird, dann scheint mir da doch noch einiges möglich zu sein. Man stelle sich nur mal vor, alle Staaten würden 2% ihres BIP für Forschung aufwenden. Was da wohl alles bei rauskommen würde?

    Alleine das Bip als Referenzgröße… damit sagen Sie genau: mehr Geld für Forschung = Fortschritt. Und genau das funktioniert so eben nicht.

    Hier eine weitere Aussage Ihrerseits:

    Der Geldpreis enthält bereits die Aufwendungen für Energie- und Ressourceneinsatz. Je mehr Einsatz, desto teurer das Produkt. Der EROI wird bei der ökonomischen Betrachtung nicht benötigt; er ist abstrakt-physikalische Spielerei.

    Ich spare mit die weitere Kommentierung.

    Setzen Sie sich k-o-n-k-r-e-t mit wissenschaftlichen Inhalten auseinander. Gehen Sie in die Politik und stellen Sie etwas auf die Beine. Dann werden Sie sehen, wie schwierig bis unmöglich das ist. Der Rest (besonders KI) ist Phantasterei. Nichts ist weiter weg als das.

    JC Denton
    JC Denton
    20. März 2017 16:07
    Reply to  Nero

    @ Nero

    “Alleine das Bip als Referenzgröße… damit sagen Sie genau: mehr Geld für Forschung = Fortschritt.”

    Nein, ich sage: Mehr Geld für Forschung -> mehr Wissenschaftler, mehr Forschungseinrichtungen, mehr Experimente usw. -> mehr Forschungsergebnisse -> höhere Wahrscheinlichkeit von Fortschritt.

    “Und genau das funktioniert so eben nicht.”

    Also dann ist es wohl vollkommen egal, wieviele Ressourcen für Forschung aufgewendet werden. Es kommt immer das gleiche Maß an Fortschritt dabei raus.
    Irgendwie kann ich das nicht so ganz glauben.

    “Ich spare mit die weitere Kommentierung.”

    Das ist vielleicht auch besser so.

    “Der Rest (besonders KI) ist Phantasterei. Nichts ist weiter weg als das.”

    Natürlich, alles Phantasterei. So wie selbstfahrende Autos.

    Grete
    Grete
    12. Februar 2019 20:51

    Hier die Rede Trumps an die Nation am 05.02.2019
    https://www.youtube.com/watch?v=fpf1IYU0poY

    Eine beeindruckende Rede, allein die Sprache , sagen was Sache ist – unvorstellbar in D. – ich wünschte unsere Chefin würde so eine Rede halten.

    Keine Ahnung was davon real umgesetzt werden wird, aber viele Ansätze sind gut, möglicherweise wirklich ein Meilenstein in der Geschichte.